LstWchel  Zeitung.
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N),en den 23. März.            .
^er !' Abbe Düft>rt Probst zu Nikylsburg ist mit 4ocx? fi. Gehalt zu"., Konseiller Räporteur bei dem Gouvernement in Brüssel ernannt worden- Man sagt, dqß C> Durchlaucht der Fürst Dietrichsteln diesem verdienstvollen Mann noch auf einige Iahr.e die Einkünfte von der PrMch zu Nikolsburg bei-ltzssen werden. ^'      ,     ' .     ,
Der Hofrath v. Spielman ist des Vorhabens eine Battistfabrik M errichten; und dcr Baron Scherzer soll eine auf niederländische Art Melite Spitzfabuk allhier einzu-whren emschlossetl sein.
'!, Vor drei Tagen tratten Ihro wmgl« Hochheiten die Gouverneurs
von den Niederlanden Ihre Nük-reise nach Brüssel an.
Se. Majestät der Kaiser haben vier Bauern nebst 2 Jägern nach Rußland geschiket, die 6020 Stük Fasanen Hüner Cyer der russischen Monarchin, als ein Präsent zur ^Anlegung einer Brüt überbringen Müßen. Die Jäger, die mit der l Sache umzugehen wissen, bleiben in russischen kaiserl. Diensten.
Der berühmte Hr. Blumauer hat auf das Monument der vn-. storbenen Kathrine Iaquet folgende' herrliche Poesie gemacht:
Ihr dankten wir bald Lust/ bald, stßellSchmcrz,                    ^"'^
Die Kunst weint um ihr Splel, die Freundschaft um ihr Herz.
Prag vom 9. März
Schon den 2ten dieses waren W Se, k.  Hochheit der Herzog Al-M bert von Sachsen-'Teschen, Gene-ralgouverneur der Oesterr. Nieder-^ lande, in Begleitung Dero Gene-»raladjutallten/  des Herrn Oberst-» lieutenand Baron von  Sekendorf, «zu Pardubiz, dem Staabsquartier ^» des Dero  Namen führenden iten « k. k. Karabinierregiments eingetrof-«fen.   Gleich  nach  Dero  Ankunft « rükte das aus den Standquartieren « zum Staad zusammengezogene Re-^ Ml gim. auf eine Heide nächst Pardü-! ^ biz aus.   Der Generalmajor und k    Brigadier,  Hr. Baron vonZesctp! k     wiz empfing   S. k. Hoch. an der! ^     Spize des Regiments mit der ge^ k     wohnlichen  Ehrenbezeugung,   wel-r     ches auch der Obristlieut. Hr. Ba-i s     ron von  Aufsees, als  oermaliger ^,    Regimentskommandant that.  Nach !     geendigterRevue ritten Se. k. Hoch. l     zum  Herrn  Obristlieutenant  zum l     Söupee.   Am zten wurden die Ma-^'    nauvres Dwisionsweise vorgenom-^     mett.   Nach mehrmalen mit gesamm-' ^     ten   Ofizierkorps   eingekommenen^ l     Mittagmahl Zieng   o,e Reist über^ '     Königgraz/ Pudieörad und Bran-l -     deis nach der Bestung Theresie«-' ^     stadt, um solche in Augenschein zu^ ^     nehmen.   Die alten gemeinen Soldaten wurden von Denselben mit i fi. der neue Zuwachs aber mit doppelter Löhnung beschenkt.   Gestern um i i Uhr Mittags hatte Prag das unverhofte Glük, Se. k. Hoch. m seinen Mauern zu verehren.  Se..
k. Hoch. verfügten sich in Begleitung des  komlnandirenden  Herrn Generalfeldzeugmeisters      Michael Graf von  Wallis  iu das k. k. Schloß, besuchten da die mathe-matisthe Schute des   nen   k. k-Feldartillerierregiments ^    begaben sich von da in das Landhauß, wo Sie von Sr. Erzell. dem Herrn Obristburggrafen, Grafen von No-stiz in verschiedene Departements geführt wurden.' Mittags speißten Dieselben bei   S-   H.  G-  dem Fürsten Karl Egon von Fürstenberg/  Nachmittags   machten S<e Ihren Besuch bei der Frau Gräfin von Wallis Gcz. und bei des kom-mandirenden  Hrn. General Grafen von 'Wallis Erz. Abends aber iwaren   Dieselben   bei   des   Hrn-^Obristburggrafen Grafen von No-'stiz Exz. beim  Soupee  und Kon-^zert, nach welchem Se.  k. Hoch» um z Uhr Ihre   Rükreise  nach Wien angetretten haben.
Haag vsm 4 März.
Wie bekannt, hat der Zolleinnehmer Kiuyt zu Mo, bet Rau-'mung dieses Forts, weil ihm der ^Gedanke, die Gebeine seiner vor !9 Jahren verstorbenen Frau unter kaiserl. Herrschafft zu lassen, unerträglich war, den seltsamen Ew? fall gehabt, solche ausgraben M lassen und mit sich herüber ms Holländische zu nehmen; UngluM-cher Wase machte entweder der Schmerz ihn bei dieser Unternehmung verwirt, oder das Gedacht-mß war ihm verfallen; genug,
er inte sich w AnfthanZ de^ Pta-zeß, und statt seiner Gemahlin führte dieser getreue Ehegatte, wie man jezt sagt? nichts als traurigen Uiberdletbsel der Frau eines gemeinen Schiffers, Namens P Omen, mit fort. Lezterer entdekte den Raub, machte Lerm, und hat nun gegen den Mänber einen Prozeß anhängig gemacht. Man bittet (sagt das Holl. Blatt), die Herrn Anatomiker, die Richter über diese neue Art von Prozeß auftuklären/ und zu sagen, an welchen Zeichen man die Gebeine der Frau eines Zolleinnehmers von denen einer Schiffersfrau unterscheiden könne?
Venedig vom i. Mär;.
Alle aus Konstantinopel hier einlaufende Briefe machen die Erwartung einer Revolution im türki-s hen Reicke wahrscheinlich. Eines üieftr Schreiben, welches vom z» v. M. datirt ist, lautet also:
^ ««Immittelst das ganze Serail den neulichen Verlust des erstge-bohrnen des Großherrn beweint, ttigt das Volk überhaupt, darüber kein sonderliches Mißfallen; Da-Zegen ist das Vergnügen und Frohloken unaussprechlich, welches wan allenthalben in dieser Stadt wegen überstandener Gefahr und wiedererlangter Gesundheit des Sultan Selim, künftigen Erdens des makometanischen Throns und Hessens des Sultans, hört und 'lcht.   Diese so   aufferndemliche
Prädileion   der Ottomannen   für diesen Prinzen gründet sich auf eine  Bolksmeinung,   nach   welcher die Muselmänner sich große Ding^ von ihm   versprechen.   Die groß? Revolution, welche im Jahre 173^ von einem fanatischen Ianitscharen, durch   empfatische Ausruffung fol^ gender Worte auf öffentlichen Pla-ze:   Friede  mit   unsern Brüderw den   Persern   und Krieg  mit den Hunden unsern Feinden den Chri-sten,  veranlaßte,  hatte, wie bekannt, drei Tage darauf die Ab-sezung   des  Sultan   Achmet III^ zur   Folge,   welcher,   wider  die bißherige Gewohnheit der Musel, manner, mit 22  seiner Frauen 5 in das Innere des Serails einge-speert  wurde.   Der  Erstgebohrne feiner    zahlreichen   Nachkommen, schafft, Sultan Mahamut, kämm auf den mahometanischen Throns Seine  langwührige  zwanzigjährig ge Negierung war mit einer völligen  Unfruchtbarkeit   des  Harems öes   Großherrn, und daher  entstandenen großen  Bekümmernissen eines für' die Fortdauer des Bluts seines Propheten so besorgten Volks begleitet;   die  nachfolgende  kurze Regierung   des   Sultan Osman, vermehrte durch eine  gleiche Sterilität   diesen  Kummer.    Sultan Mustapha III. Osmans Nachfolger und Bruder seiner beiden Vorfahrer , ein Herr von bleicher Gesichtsfarbe,    krummen Füßen,   kurzen Gesicht, platter Nase lc- gab dem Volke keine große Hoffnung die Fruchtbarkeit der zu  seinem Ver-Znügen bestimmten Sklavinnen wie-
M der hergestellt zu sehen; als wider' ^Erwarten die Kanonen  des  Se-' «rails   die Geburt   der  Sultanm! »Oibcd Outlah (Oeoäata) und ei-Wnige Monate darauf die eineÄ Pnn-Wzcn, des Sultans Sclim, einzigen MSohns des Mustapha, verkündig-M teu.   Diesen, nach einer mehr als WZo   jahrigen  Unfruchtbarkeit   des M ottomannischen Throns  den Mu-Wselmännern von ihren großen Pro-W^heten geschenkten Prinzen bclrach-Wten sie als den künftigen Wieder-Mhersteller des goldnen Zeitalters des M^slamismus,   wünschen,  daß  er »W einem frischen und nicht so er-M^orbenen Alter,   wie seine Vor-Wgänger  auf den Thron kommen, WHlnd ihre Erwartungen durch Wie« Wbereroberung alles Berlohrnen bald Merfüllen möge; sein Muth und der WEntdusiaslnus ssinsr Nation dürft Mte aber ? wenn er sie zu einem schwe-
und   gefährlichen  Krieg, dm
Wihre Nachbarn  nur  zu wünschen
verleitet, leicht den ganz-
Untergang  dusts Erbfeindes
christlichen Namens uud aller und geselligen WTugeMn/ zur Folge haben.
W Mit Briefen aus Idria verneh-W»len wir, daß Se. Maj. der Kaiser W^en dort anwesenden Hrn. Hofkom-Wnissar v. LMner^ in Rüksicht seiner WvortrsflichnsElgel^fthaften, und rast-
losen Bemühungen, besonders aber bei gegenwärtig erhöhten Queksilber-erzeigmß sich erworbenen Verdiensten zum wirklichen' siebenbürg. Me" launatg..- Rathe atsergnädiqst zu er^ nennen geruhet haben.   Die Beamten haben bei dieser Gelegenheit, und auch das hohe Namensfest des besten Monarchens besonders zu feiern am 19. v.-M. an welchen Tag eben auch das Namensfest des Hrn I'nesgu-i-iÄtZ-Nach war, die KomedieDep Minister auf ihren Theater aufgefüh^ ret, welches aeschmakvoll ausgezieret/ und durch das aufgestellte Vildniß unsers theuresten Landcsvatsrs noV mehr  verherrlichet  wurde.     Herr Dorsch komponirte eigens dazu die^ Musik. Die in dem Stük aufqetret-tene Personen übertrafen die Erwartung vieler, vorzüglich aber erwarb sich den allgemeinen Beifall die Am" !»a Tochter des Ministers, in ihren Ausdruke herrschte so viel Anstanv, so viel Empfindung, ihre Deklamation war so richtig, so deutlich, daß jedermann von Ihren Spiel innigst gerühret würde -, auf solche Art wurde dieser so feierliche Tag, mit allgemel" ner Freude, undWergnügcn beschloss
Todtsnverzeichniß.         ^ Den2c>. dein Kasper Kraschit bärZ. Schust.s.Fr. alt 8O Jahr bei dem    ,
Spithalthor Nro. 242.              .
Den 21. demAndr.Schumann ^agl s.W-alt 3 6 Jahr auf der Polan-na Nro^ 6.
^Wird alle Donnerstag in der Herrngasse N. 35c). im Baron Joseph VU I                  '  Zoisischen Haust im 2ttn Stok ausgethelkt,