"^^"?^>^^ 2"U^'l« ^-x" ^^ ^^ ' Laibacher Donnerstag den 28 Februar Trieft. ^ul! ist der alte Lazarethdam völlig ausgcbefferet, und mit 32 Kanonen zugerichtet worden. Auf diesem Dam, den man gemeiniglich den großen N0I0 zu nennen pfiegt, Wird u:an neben der Batterie eine Wacht-stube sür 52 Mann bauen. Aus dieser Batterie stehen schon 8 3/4 Kartaunen, und sobald die übrigen Kanonen ankommen , so wi.d man alle 32 Oezsnungm damit anfüllen.! Auch hat man schon auf dem diesem ! entgegenstehenden neuen Lazarethe die Batterien zu bauen angefangen, welche Arbeit der Herr Urbas übernommen hat. Wenn beide diese Batterien mit Kanonen besetzet werden, so wird man jeder feindlichen Flotte den Einlauf leicht streitig machen, können, indem auch in dcr Mitte die 2 Kayscrl. Kriegsschiffe (OoL koi-5;) ein jedes von 24 Kanonen stehen, wozu noch 3 Kau^erteischiffe, die man zu dieser Kriegszeit gekauft llnd zll Kriegssregaten ausrüsittt wtl'd^ dazustosscn werdcn. In wenigen Tagen wird man eine Fcluke, oder eilt Patrolierschif zu bauen anfangen , welches man schon angeordnet, und vom hiesigen Normalschulzeichenmeister Herrn Christian Pachmayer aufzuzeichnen anbefohlen hat. Indessen patrolieren alle Nacht die (^otliero mit ihren Booten herum, die jedes ankommendes Schiff bis Sonnenaufgang des andern Tages in Verhaft behalten , und es sodann der Sanitat zur Untersuchung übergeben , die es an den bestimmten Ort anordntt. Vor einigen Tagen segelte ein östreichisches Schiff mit Musqueten und Säbeln beladen nach Fiume, und' Zenk für die dortige Marine ab. Worauf die meisten furchtsamen dieser Stadt nicht nur muthmassen, sondern auch behaupten wollen: der Wiemrhof hätte die Montenegriner auf seine Seite gebracht , und ihnen die Waffen zugeschicket. Daß diese rebellischen Türken, wie die Skutu- rmer sich dieser Gelegenheit um das Joch der Pforte abzuschütteln bedienen werden, ist mehr , als wahrscheinlich. Bekommen wir die Montenegriner auf unsere Seite, so harten wir uns hier zu Wasser vor keinem Feinde im mindesten nicht zu fürchten. Der Muth, die Tapfer-und Grausamkeit dieses Raubergesin-dels ist in ganz Europa gar zu bekannt, als daß man es mehr beschreiben sollte. , Mmüzioll, und Kanonen werden noch immer hereingeliefert, gestern kamen 3 schwere Wagen mit Pulver und einige Fäßer Kugeln, und Flintensteiner an. Die Ankunft seiner Majestä ^ solle den 4. dieses geschehen. Vermög eines Hofdekrets wcrden ins künftige nicht mehr die Soldaten, wie es bis itzt geschah, sondern die Bürgerschaft bey der Nacht herum patrolieren,. Jeder Viertel-meister wird taglich die Patrole mit seinem Distrikte abwechseln. Znr Besatzung des Korbons sollen die bayerischen in Sold genommenen Soldaten herkommen. Vor einigen Tagen kreutztt ein da- ' msches Schiff vor der Rhede und war schon so zll sagen an der Mindung des Kanals, als auf einmal em heftiger widriger Wind entstand, und ihm den Einlauf unmöglich machte. Der Kapitän ließ um auf der Stelle verbleiben zu können 2 Anker auswerfen , allein , da der Wind immer zunahm , risten , nachdem cr zwey Tage akerte, beide Anker ab, und er mußte sich dem Schicksale überlassen , das Schiff wurde, obschon mit allen eingezoge-! nen Segeln, von dem Winde so geschwind zurückgetrieben, daß man es in wenigen Minuten aus den Augen verlor. Es kam aber dieser Tagen doch glücklich zurück , und begrüßte in grösten Freuden die ?o-tkers mit 7 Kanonenschüssen, die ihm 5 zum Dank erwiederten. Im Venezianer Gebiethe von Vl-zenza gegen Meiland zu giebt es so-viele Sttassenrauber, daß es sehr gefährlich zu reisen ist. In Kremona hat man schon 52 Spitzbuben eingezogen , 2s davon aufgehenket, und 27 sitzen noch im Gtfangniße, davon die meisten das Schicksal ihrer getreuen Kameraden zu erwarten haben. ^avbach. den 26. So eben erhalten wir die Nachricht über Karlstadt , daß die vom Fluß Unä ganz umzingelte und im beste« Wehrstand hergestellte Vestung Bichatz durch unbeschreiblichen Heldenmuth unserer Kriegsmauner mit Gewalt erobert worden seye. Die weitere und ausführliche Beschreibung sowohl von Bichatz als Gradiska ( welche Festung, nachdem Sie durch den Platzregen unserer Haubitzen und Kanonen fast ganz zusammengeschossen und eingenommen worden. ) wird in den nachgedruckten Extrablattern folgen. Mötling. vom ly Hormmg. Die heilige Apollonia (die gewöhnliche Helferin für Zahnschmerzen) hat den 9ten dieses, an ihrem Namensfeste, wider alle ihre Gewohnheit den Türken ein schmerzhaftes Zahnklappern verursacht, denn an diesem Taß, der zugleich auch der Tag der förmlichen Kriegserklärung war , sind unsre Granzer in Bosnien eingerükt, und haben unsern Herrn Nachbarn durch ihre metallenen Zahnstocher die Zähne gewaltig in Unordnung gebracht Die Oguliner eroberten das Schloß Dresnitz ungeachtet der Hartnackigsien Gegenwehr, richteten ein gro' ßes Blutbad unter den Türken an, nahmen ohne Weiber und Kinder bei 70 Mann gefangen, und erbeuteten über 2so Stück an Rindvieh und Pferden. Bei dieser Aktion erhielt Obristlicutenant Rukowina im Un-te leib einen tödtlichen Schuß , an welchem er bereits schon gestorben seyn soll. Nun sezet unsre Mann- schaft ihre Eroberungen bey Szur-lich, Zettin , und Bichats sott. Die obbcmeldte 70 gefangene Türken hat man nebst etlichen Weibern und Kindern in das Kloster der aufgehobenen Pauliner zu Swetiz gebracht , womit also diese Mönche, weil auch die Tücken wie die Pauliner geschoren und gebartet sind, wieder ersezt werden, wenn diese im übrigen nur nicht gar so verwillderte Gesichter hätten , welches man von den Paulmern en general halt doch nicht sagen konnte. Unsre Gefangene erhalten raglich ne'ost Brod 4 kr. (also nicht 3 l/2 kr. , wie einige Bericht lauteten ) und nebst diesem hat das löbl: Komitat, obschon es hier um diese Zeit sehr hart geschehen konnte, sogar die Veranstaltung getroffen, daß diese unsre Gaste auch hinreichend mit Schöpsenfleisch , weil sie von ander« Fleifchgattungen nicht leicht essen, versehen worden sind. Nird alle Donnerstag auf rem Platzt. 183. in der von Kleinmayel-schen Buchhandlung ausgegeben.