Ollillllcher Nr. 133. ft. l l, haldj, N. ü 50, ^üi die Zuftclluüg in« Hau» h««bj, 5N ll. «i! del PHl ganzi. fi. >5>, h^ldj. ft. 7 «), Dienstag, 1U. Juli. 4 Ztll«n »Ü l».< glllßnl pi. Heil« »> lr.; bil illnc« witbnHolunyei» pr. Zells » l». «877. Amtlicher Theil. 3e. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst nnterzeichnctcm Diplome dem l. t. Oberst» Umttnanl des Ruhestandes Ignaz Pill epic den Adel» stand mit dem Prädikate .Mppahora" allergnädigst zu verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Flnanzlommissär Hcin» rich Nancalari zum Finanz-Obcrlommissär für den Bereich der Finanzdirectlon in Tricst ernannt. Am 7. Juli !«?? wlndcu ill dcr l. l. Hos- llüd Gtallt,' druckerci in Wien die lllilicmfchs, böhmische, polnische, nilhtmschr. sloueuische, lroatischt »„d roinanifche Ausgabe der am U-l. Mal und 14. Juni 1877 vorläufig blo« in der delltschei, Allsgabe er» lchlentnen Slllckc XV und XVl de« Reich««rsehbl<,ltc« all««elZsbm und vtcseiiktt. Da« XV. StUcl tiithält unter ^lr. 40 da» Oefch vom 17. Mai 1»77. betreffeud die Eröffnung v°ll Nachtragslrediltll zum Slaalsvoranschlnge für da« Jahr 1877. ö°s XV,, SMcl enthält unter Nr. 41 die Nuilbmachung dc« Finanzministlrium« vom 20 Mai ^?7, btlrefjsud die ErmäHligliua. de« NebenzollllmteS erster Klasse zu ^itlhau in Schlesien zur AustilllSblhandlung von Olcr; 3ir. 4ii die itulldmachuug be« Flnauzministeliumi! vom 30. Mai 1377, bclleffciid dic ürrichluilg e,!,e» Hauplzollamle» zweiter Klnssc mt> Aufhellung dc« Hllxplzoliliinlt« zweiter Klusse zu «vlnuliau; Nr. 43 dlt Verordnung de« M,»islerltel fl!r Lonftlllie», «affccsnrrogatc und andere derartige «Hennßarlilel, (Wr. Ztg. Nr. 153 vom 7. Juli 1877.) Nichtamtlicher Theil. Die Berathungen der beiden Quoten-Deputationen. Die von der österreichischen Quotcndepulatlon und der ungarischen Regnicolardeputallon gewählten Eomit 6s zur direkten mündlichen Verhandlung über das Verhältnis der BellragSleistung zu den Kosten der gemeinsamen Angelegenheiten der Monarchie haben in Wien am tt. d. M., nachmittags 4 Uhr, die Schlußsitzung abgehalten. Es wurden die Beschlüsse auf unbedingte Aufrechthaltung der lundgegebenen Stand' Punkte gegenseitig mitgetheilt, worauf das ungarische Sub« couM trllärte, daß weitere Verhandlungen übcrsiüfsig erscheinen; die ungarische Deputation werde nunmehr schriftlich ihre Endbeschlüsse der österreichischen Deputa» tion mittheilen. — Um (i Uhr abends trat sodann die ^ungarische Deputation zu einer förmlichen Sitzung zusammen, in welcher beschlossen wurde, der österreichischen Deputation einen Prototollsauezug als Nuntium zu übersenden, i:i welchem conftaliert wird, daß nach Er-llaiungcn der österreichischen Deputation bezüglich des Vorbehaltes betreffend die ZMrhühungen sowie der Quoie zwar leine Differenz okschwebe, daß aber zum Bedauern der Deputation bezüglich der Steuerrestitution, deren von der Regierung proponierte Regelung die ungarische Deputation unbedingt aufrecht erhalte, leine Ber-ständigmig zustande gekommen sei und die ungarische De-pulation, nachdem der ungarische Reichstag am 7. Juli vertagt wild, jetzt nicht weiter verhandeln könne und die Verhandlungen in der Voraussetzung sistiere, daß die österreichische Deputation später die Gerechtigkeit der ungarischen Forderungen anerkennen werbe. Ueber die am selben Tage in Pest stattgefundenen Berathungen der Quoten.Deputalionen macht die „Pester Korrespondenz" folgende Mittheilung: „Die ungarische Deputation hielt vormittags eine Sitzung, in welcher das Subcomils über die in der gestrigen gemeinsamen Sitzung erfolgte Erklärung des österreichischen Subcc»nil6s Bericht erstattete, wonach die Oefterreicher bereit sind, das bisherige Quotenverhältni« 70:30 fort-bestehen zu lassen, dagegen lietresss der Steuer-Restitution von dem status aß. Der „Monarch" und der „Triumph" sind nämlich inzwischen nai. Eng land zurückgekehrt mid nicht erfctzt »ordcn. Anstells des „Heilulcs" ist die mächtige „Alexandra" (da« aegen-wärtigc Flaagcnschiff) qelretcn. Äußer den neun Panzer-schissen hat itdminal Hornby sechs Schaluppen und K»» noncnboote ncbst einigen kleineren Fahrzeugen mttcc seinem Brfthl. Verschiedene der zur Klot'e gchöiiacn Schiffe sind nämlich von ihr getrennt. So befindet sich das Panzerschiff ..Hotspur" zur Bewachung des Snei-lanal« bei Port Said, andere Echiffc liegen an dcr Donanmünouny, bei Salomchi und im Plläue. Von den Panzerschiffen sind in der Besila-Va, folgende anwesend : ,.Alczca«dra", „Sultan". „Lwiflspare". „Devastation", „Naleigh" und „PallaS". Sollte, wie von verschiedenen Seiten bchauptet wird, die Flotte verstärkt werden, so könnte dies entweder durch Entsendung ocn ein paar zur zlotienrescroe gehörigen Panzcischisfül geschehen oder durch Beorderung dea iianalueschwaders nach den mitte! -ländischen Gewässern. Gehleres ist übrigens gerade augenblicklich nicht schr stark. E« besteht auS dcm FlaMn schiff „Minotaur" (Admiral Vcauchamp Seymour), dcm »Black Prince" (Contre-Abmiral Dowell), dcm „Achil. les", der »Defence" und dcm Thurmichiffc „Thunderer". Es werden zwar gegenwärtig noch einige Schiffe see» fertig gemacht, aber die Zeit ihrer Vollendung ist sehr unbestimmt. Der „Temeraire", wclchcr vor kurzem eine befriedigende Maschinenprobe bestal.d, sollte in Zeit von einem Monat reisefertig scin; das Thurmschiff „Dreadnought" läßt ziemlich lnngc auf sich warien. Die au« dem Mitlelmeerc zusückzelehrlen Schisse „Herkules", «Triumph" und „Monarch" liegen cbenfalls in den Docks und lilnntcn etwa in ein paar Monaten wieber seeferlia sein. Während dic erste Nachricht vun der Abscndung dcr englischen Flotte in dic Bcsila-Vai übcrnmgcnd dcr Zustimmung dcr rnglischcn Presse bcgcgnctc, frhlt cs jctzt nicht an ängstlicheren odcr kritischeren Stimmen, welchc die Maßregel der Regirrung als einc demonstrative bc» zeichnen, die müglichcrweisr zu unwilllommcnen Cmlsrqucn-zcn führen könnte. An drr Spitzr dirsrr Richtung, die übrigens nach wie vor nur dic Minorität dcr cnglischrn Presse repräsentiert, stehen ..Daily News'. DaS Blatt ist gcncigt, Lord Veaconssield allein für dicsc Action verantwortlich zu machen, „denn rs ist aller Grund FeuiVeton. Friedrich Wilhelm Hackländer f. '»i-^'! .Stuttgarter Telegramm brachte Samstag die )ll?.? ^ Tranernachricht von den, plühlich erfolgten HactländerS eines ^ried^ Hü !'"d fruchtbarsten deutschen Schriftsteller. . ^H . "^^ Hacklünder ^- odcr vielmehr Ritter v Hacklünder, da cr 1857 dcn Ordcn dcr eisernen Kronc nyalten hatte und I «til in den österreichischen Adelstand "hoben worden war - ist Freitag den 0. d. M. in ""er V.lla am Slarnbergrr See gestorben. Er war am ist «« i55 l«16 zu Burtscheid bci Aachen geboren, st> "t war, versuchte er als Lehrling in einem El> erftlder Eonfectionsladcn sein Glück, mit 10 Jahren ArUU.:.-." ^.""^'" ^" die Uniform eines prenßischcn ^ad »ml ' b°'m Wandertc cr wieder zurück hinter den nnand v^ "^ '^ das Schicksal beschieden war, nach End" aal, « ^°"^!^ breicr Prinzipale zu erlebcn. A.n welcher , ^"erfeld leincn Geschäftsmann mehr. und l« !,"c^"^^ in srine Dienste nchmen mochte, ratur 3«^ ^ ^ ""^ll'^ Jüngling auf die We-i" Friedp...."'°? die Bilder ans dem Soldatenleben blatt" d/k"« 7" ^ ^" er im „Stuttgarter Morgen-debütierte. Die heiteren Reminiscenzcn al.s den Artilleristcntagcn, frisch und lebhaft erzählt, machten großes Glück; namentlich der Unteroffizier Dofe, dcr in dcr Wachstube reimt, und zwar seine Verse von vorne reimt, gefiel über die Maßen. Zwischen 1841 und 1862 erlebten diese später in Buchform erschienenen Humores-len sieben Auflagen. In Hackländcr verliert dic ucucrc deutsche Un-terhaltungsliteralur ihren populärsten und fruchtbarsten Vertreter, der etwa zehn Jahre lang dcn bellctriftischcu Büchermarkt und die Leihbibliotheken förmlich beherrscht hat und dessen Erfolge bcim großen Lcsepulililuln nur durch jcne der Nomanr von lVue und Dumas in Deutschland übcrtroffen worden sind. Allerdings war dics nur in der zahmen Ncactionszeit dcr Fünfziger-Jahre möglich, für wrlchr Hackländcr dcn damals cr-laubten Ton des Humors und dcr Satyre in dcr Schilderung zeitgenössischer socialer Zustände a,,zuschlal«cn ver-stand. Ucbrigcns schilderte cr daS behagliche, von Strcil-und Zeitfragen unberührte und ungcliüblc ^ebcn dl'r wohlhabenden bürgerliche», Gesellschaft, sowie der Aocls-und Hoflreise Süddcutschlands, worin cr persönlich einc hervorragende Stelle spielte, wirtlich mit pholoaraphi-scher Genauigkeit, wenn auch nicht immcr mit gewissenhafter Trcuc. ^iobredner haben ihn den deutschen Dickens genannt; das war aber übertrieben. Er hütete sich wol, dic Eoufliclc und Schäden der bürgerlichen Gesellschaft, die Corruption der ubcrcn und dic Noth dcr uulercu Klassen so scharf aufzufassen und darzustellen, wie dcr englische Sittenjchildcrcr. Er war viclmchr cm ethisch gemäßigter, germanischer Paul dc Kock, dcm cs sich nur um die Unterhaltung und Erheiterung seiner ^cscr Handelle und der selbst die Armuth und das Elend blos von der gemüthlichen Seile auffaßte. Man deulc nur an scincn beriihmtcstcn Noman, das 1854 crschicucnc „Europäische Sllaveulcben", der sich trotz seines social«« stisch klingenden Titels doch lediglich um das i^os der — Ballettänzerinnen drehte. Hackländcrs eigentliches Revier war das Gcwirr dcr kleinlichen Hof-Iulrigucn, dcr wichliglhucndc Müssig' gang dcs llcinstaatlichcn Soldatruspirlcns im Fricdrn, daS lustige ^cben in Künstlcrlrciscn, das glänzende Elcnd hinlcr dcn Thcatcrcoulisscn, dic Großthuerei bürgcrlichcr Parvcuucs, das llrinlichc Wcscu dcs Phi istcriulns und dcr Bureaukratie und namentlich das duullc Trcibcn einer gewissen Sorte Hochstapler. Fast in jrocm scincr Noinanc spiclcu solchc Schwindler nud Alicnlcurcr cinr Nollc. Danrliri! hat cr aber anch cinr Füllr wirklich licbcnswürdigcr und intcrcssantcr Figurcn gcschaffcii, an deren Schicksalen die Keser und Leserinnen iuuucr dcn lebhaftesten Antheil uahmcu — cdlc junge Mannn von ritterlichem und chevalcrcblcm Wcscn und Muslcrbildcr zartcr odcr cncrgischcr Weiblichkeit. Am liebsten maltc cr aber dic Behaglichkeit dcs aristokratisch verfeinerten Lebensgenusses aus. Er war dadurch dcr Lieblings Schriftsteller für cin bclümmcrnisloscs und sorgenfreies Publikum. Nebst dcm „Europäischen Sllavculebc:«" halicn von scincu zahlrcichcn Romuncn dic „Namenlosen Gcschich-tcn" (1851), „Eugen Stilifricd" (1853), dcr .?!cuc Don Quirotc" (1858), dir „Dunkle Stunde" (1803) und dcr ..Letzlc Bombardier" (1870) drn mristcn Er> folg gehabt. Dic drutschc Äüliur hat ihm ucbst mchre-rcn lleincrcn Stückru dclunutlich zwci unverwüstliche Repertoire Lustspiele zu danlcn ^ dcu ..Gchcimm AgeN' trn", dcr 1850 bei dcr sür das Wicncr Buralheater ausgeschriebenen ^ustspicl-Eoncurreuz dcu ersten Prcis rrhi'clt. und dic „Magnetischen Kuren'. Vor cmiarn Jahren ist in, Wiener Stadtlhcaler scin lctztcs Lustspiel, „Diplomatische Fäden", gegeben wordcn, ohnc sich abcr erhalten zu können. 1270 vorhanden zu der Annahme, daß sie durch einige der hervorragendsten Mitglieder des Kabinetts lediglich als ein Compromiß zur Vermeidung entschiedenerer Maßregeln angenommen wurde." „Daily News" vermissen eine ge» nügcnde Begründung dieser Maßregel, „denn gegenwärtig ist kein britisches Interesse in den Dardanellen gefährdet ......Ein Schritt dieser Art könnte leicht zu einer Forderung Rußlands führen, daß England sich über seine Absichten erklären möge." Rußland habe leinen Zweifel darüber gelassen, daß es für sich die freie Dardanellen-Durchfahrt wünsche. „Es schlug vor, daß diese Frage für Erörterung und Regelung seitens der europäischen Mächte vorbehalten bleiben möchte. Kann es deshalb nicht das Vorrücken unserer Flotte als eine Drohung auffassen, mit Gewalt die Dardanellcn-Frage zu entscheiden? . . . Wenn nicht die Regierung bessere Gründe als die bis jetzt bekannt gewordenen dafür an» geben kann, so dürfte dieser letzte Schritt weit verhängnisvoller werden, als die Summe all ihrer anderen Feh» ler." Zum Schlüsse appellieren «Daily News" an das Parlament, vom Ministerium eine klare Darlegung sei« nes Zieles zu verlangen. Die „Times" sagen: „Nach mehr als sechsmonatlicher Abwesenheit ist die britische Flotte in die Vesila-Bai zurückgekehrt. Während der Konferenz in Konstanlinopcl, und zwar, wie es heißt, auf Verlangen des Lord Salisbury, hatte der kommandierende Admiral den Befehl erhalten, die Besila-Bai zu verlassen und nach dem Piräus zu steuern. Das geschah nicht so sehr, um dem Mißfallen von Ihrer Majestät Regierung über die Hartnäckigkeit der Türken Ausdruck, sondern um diesen ein sichtbares Zeichen dafür zu geben, daß sie nichts von England zu erwarten Hütten, falls sie in einen Krieg mit Rußland verwickelt würden. Nun hat die Regierung der Flotte befohlen, nach der Besila-Bai zurückzukehren, und wir unsererseits wollen dieAngemessen-heit dieser Entschließung gar nicht in Frage ziehen. Wenn die Regierung wirtlich glaubt, daß das Ziel, unsere Position in Konstantinopel und an den Dardanellen zu sichern, durch die Entsendung der Flotte von einer Seite des Archipelagus zur anderen gefördert wird, so ist der Act genügend gerechtfertigt. Wir sagen auch nicht, daß eine bloße Demonstration, um den Entschluß, einen gebärenden Antheil an dem schließlichen Austrage der orientalischen Frage zu nehmen, lundzuthun, nicht vollständig berechtigt wäre. Alle Staaten pflegen Truppen an ihren Grenzen aufzustellen, nicht sowol um eines unmittelbaren militärischen Vortheiles willen, als um zu zcigcn, daß sie aufmerksam sind und eine Politik zu vertreten haben. Zu hoffen bleibt aber, daß diese eng« lische Demonstration nicht wieder dahin ausgelegt wird, England sei geneigt, die türtische Macht militärisch zu unterstützen. Die Türken glauben freilich, wenn wir Rumelicn vertheidigen «ollen, so müssen wir uns auch mit ihnen verbünden, und es läßt sich wirklich nicht angeben, wie wir von Konstantinopel mit seiner Million Einwohner Besitz nehmen könnten, ohne uns in eine Allianz mit der Türlei einzulassen. Von einer solchen Allianz kann aber gar nicht die Rede sein; Lord Derby hat das den Türken schon vor einem Jahre gesagt und beim Ausbruche des Krieges nachdrücklich wiederholt." Hackländer erfreute sich in hohem Grade der Gunst des verstorbenen Königs Wilhelm I. von Württemberg, der schon als Kronprinz 1843 ihn zu seinem Sekretär machte und später zum Hofrath und Direktor der lün. Bauten und Gärten ernannte, in welcher Eigenschaft er sich um die Verschönerung Stuttgarts verdient machte. Trotzdem war er persönlich dort nicht beliebt und wurde nach dem Tode deS Königs Wilhelm (1864) aus dem Staatsdienste entlassen. Hackländer hatte in früheren Jahren schöne Reisen gemacht, deren Erlebnisse er in seinen Romanen glücklich verwerthete. Mit dem württembergischen Oberststallmeister Baron von Taubenheim bereiste er 1841 und 1842 den Orient und später mit dem Kronprinzen Wilhelm fast alle Länder Europa's. In nähere persönliche Beziehungen trat Hacklander zu Oesterreich, für welches er in seinen Schriften stets warme Sympathien kundgab. Er machte nämlich — was damals noch eine große Ausnahme war — 1849 im Hauptquartier Radetzly's, für den er eine besonoere Ver. ehrung hegte, den Feldzug gegen Piemont mit und schrieb hierüber Berichte für die „Allgemeine Zeitung." In derselben Eigenschaft wurde er beim Feldzug im Jahre 1859 vom Kaiser Franz Josef ins kaiserliche Hauptquartier nach Italien berufen und blieb daselbst bis nach der Schlacht bei Solferino. Von Oesterreich aus ist auch, wie bereits erwähnt, seine Erhebung in den Adelstand erfolgt. Sein Sohn wurde in der Wiener Neustädter Militärakademie erzogen und trat als Offizier in die österreichische Armee ein. Hackländer war bis in die letzte Zeit unausgesetzt literarisch thätig, gab zuletzt unter dem Titel „Sorgenlose Stunden" eine weit verbreitete und beliebte Novcllcn«Bibliothel heraus, und nichts deutete auf seinen nahen Too hin, der den lebenslustigen Mann in verhältnismäßig frühem Alter ereilte. Vom Kriegsschauplätze. Ein Gesuch in Matschin. (Vriglnal - itsrrespondenz der „Laibacher Zeitung") Mlltschiu. 4. Juli. (Fortsetzung und Schluß. — Verspiillt eingelangt.) Die Matschin umgebenden Moscheen und Friedhöfc sind mit Fetzen des Korans überdeckt, die mitunter schönen Marmormonumente größttnlheils zerstört. Zwischen beiden Moscheen befindet sich die Hauptwache. Alle übrigen nicht türkischen Häuser sind verschlossen und an den verriegelten Thüren mit Kreide Kreuze angemalt, wahrscheinlich, um sie gegen allenfallsige Ucberfällc von« seite der rechtgläubigen Christen zu schützen. Ueber verschiedene Mist, und Trümmerhaufen gelangten wir zum Konat, wo ein gebrochen Deutsch sprechender, neugebackener bulgarischer Würdenträger uns die Honneurs machte. Wir stiegen über eine schmutzige Treppe ins erste Stock-wert, in dessen Vestibüle der historische Act der Besitz, ergreifung Bulgariens vorgenommen wurde. Zur rechten Seite hängen die Bildnisse der russischen Majestäten, nichts weniger als ähnlich und schauderhaft bemalt, in dcr Mitte die gesammte kaiserliche Familie, aus der lithographischen Veruielfältigungsanstalt einer bekannten, in Margarethen etablierten Wiener Firma hervorgegangen, das Ganze mit Blumenkränzen decoricrt, und einen schmutzigen Tisch darunter, auf dem die ersten Acte unterzeichnet wurden. Zu beiden Seilen des Vestibüls führen verschiedene Thüren in die oerschkdenen Bureaux der neucreierlen Autoritäten: Der Saal der Vezirlsreaieruna, in dem um einen Tisch mit spanischer Grandezza schmutzige Bulgaren herumsitzen und jeden Fremdin mißtrauisch als Spion betrachten, obwol sie sich bis zum Einmärsche der Russen selbst mit diesem edlen Haudwerle befaßten; das Bureau des Polizeichefs, in dem ein Iungc barfuß Verordnungen abschreibt, und noch so einig«: ähnlich eingerichtete Appartements bilden den Rest der hierortigen, wenig Vertrauen einflößenden Räumlichleiten, in denen die Nalionalregierung vorläufig ihr Wesen treibt. Das Gebäude beherbergt außerdem eine Menge zerlumpten GesindelS mit wahren Galgengesichtern, die am rechten Arme weiße Binden mit grünen Kreuzen tragen und die Nalionalgarde vorstellen, außerdem ein Arrestlokal für die vielen stündlich eingebrachten, sein sollenoen Spione- Hinter dem Konal befindet sich das ehemalige Telegrafenamt, ein einstöckiges nettes Gebäude, heute Kaserne. Der Vorhof der beiden Gebäude und die da» vor liegende Straße sind mit türkischen Regierunaspavic' ren unt» Telegrafenstreifen besäet. Wahrscheinlich warf man den ganzen Krempel von Nrchlo zum Fenster hin» aus, nachdem man zuvor noch alle Scheiben eingeschla» gen hatte. Nachdem wir unsern Magen in einer, oder besser: der einzigen, von einer seit 18 Jahren in Matschin eta< blierten Beillnerln dirigierten Restauration gestärkt hat« ten, wo wir, nebenbei bemlrlt, besser aßen, als in den Räuberhöhlen Plojeschtls zur Zeit der Anwesenheit des Hauptquartiers, besahen wir unS noch die Reste der Stadt, die überall dasselbe trostlose Bild darbietet, und folgten später der Einladung eines gewissen Konstantin, dessen Familiename mir entfiel, eines ehemaligen otto-manischen Regierungslommissärs in Tultscha, wo wir mit einer Tasse Kaffee reguliert wurden. Der Mann, der zwar von den Bulgaren mit Mißtrauen betrachtet wird, aber sich durch seinen Reichthum Achtung verschafft, gab uns sehr interessante Details über die Verluste der beiden Schiffe, die bis heute wol nicht bekannt sein dürf-ten, daher ich sie Ihnen hier mittheile. Am Tage, als Delaver Pascha mit seiner Flotte in Matschin eintraf, gab er dem Kapitän Medschlk Bey den Auftrag, allem in den Kanal zu fahren, da er angeblich in Matschin einiges zu ordnen hatte. In Wirk« lichleit bestanden aber seine dringenden Geschäfte nur darin feinen Kaffee in aller Ruhe zu trinken und dazu sein Nargileh zu rauchen. Medschit Bey sollte nun, am gegebenen Punkte angelangt, den ersten Schuß auf die russischen Batterien abfeuern und damit den Feind begrüßen, während er durch ein zweites Geschoß den Bewohnern Braila'S seine Ankunft zu melden hatte. Nach Abgabe des zweiten Schusses hatte er ein Signal Delavcr Paschas abzuwarten und erst nach Abgabe dessen die eigentliche Be. schießung zu beginnen. Mit dieser Instruction dampfte er in den Kanal, während der Vize-Admiral seine Siesta hielt. Nach nahezu einer Stunde erinnerte sich dieser an sein dem Kapitän gegebenes Versprechen, begab sich auf einen erhöhten Punkt und ließ sich dort einen Tep» pich ausbreiten, um sitzend die weiteren Befehle zu ge» ben. Dem kam aber Lieute,iant Romanoff durch seinen Schuß zuvor, denn ein Knall, aefolgt von einer Feuer, garbe und einem schwarzen Rauchballen, enthob Delaver Pascha jeder weiteren Anstrengung. Der Schuß, der dem schönen Schisse so verhängnisvoll wurde, soll durch eine aus Nachlässigkeit offen gelassene Fallthüre ins Innere eingedrungen sein. Der Vizeadmiral lief be> stürzt aufs Telegrafenamt und telegrafierte, daß der Kessel explodierte und so den Untergang des Schiffes herbeiführte. Da man aber mittlerweile in Rustschul von dem wahren Sachverhalt unterrichtet war, berief man den Admiral telegrafisch zur Rechtfertigung dort« hin. Der Kapitäu Medschit Bey und 5 Matrosen wur- >en in einem gräßlichen Zustande nach Malschin und später nach Tultscha gebracht, kamen aber mit dem Leben davon. Auch beim Untergänge des „Ruchman" spielte die türkische Schlamperei ihre Rolle. Der Kommandant dcr drei Monitors sollte dampfllar im Hafen stehen und die Stellung der Schiffe durch eine Kette von Booten, mit Marine-Infanterie bemannt, vor Ueberrumpelung schützen. Er ließ beides außeracht und warf statt dessen noch Anker, um ja durch nichts gestört zu weiden. Vom „Ruchman" wurden 4 Matrosen gerettet. Dclaver Pascha war bis zum vorigen Jahre Armee» licferant und Direktor einer aus 0 Schiffen bestehenden Prioat-Escarde in Tultscha. Bei Ausbruch des Krieges gelang es ihm, durch Einfluß zum Vize-Admiral beför« dert zu werden. Da es mittlerweile Abend geworden war und wir noch das letzie Schiff nach Braila benutzen wollten, so begaben wir uns nach dem Landungsplätze, fanden u»S aber leider aeläuscht, denn der eben angekommene Dam« pfer machte Miene, die Nacht über im Kanäle zu liegen, um erst am nächsten Morgen weiter zu fahren. Wir sahen noch eine aule Stunde dem Auebartleren der Fuhr« wcrle zu, wobei ab und zu eines über den Steg ficl, mid erst mit riesigen Anstrengungen aus dem Wasser gehoben werden lonnte, bis uns ein russischer Majo:' einlud, im Schlepper zu übernachten, dessen innerer Rann, mit Heu gefüllt war, da — wie er meinte - unser Zurückgehen in die Stadt, der Dunkelheit und dcr herum-streifenden Pattouillen halber nicht so ohneweitcrs ausführbar wäre. Da wir über der lieben Zigarre zuliebe dies feuergefährliche Nachtlager uvlehnen zu müssei, glaubten, so rislicrtcn wir einen Gang nach der Stadt, und mit Zuhilfenahme all unserer nissigen Sprach-tennlnisse und unter dem Schuhe eines Soldatenmulitcls, den sich einer unserer Kollege» zu annccticrcl, wußte, lany. ten wir um 10 Uhr nachts wieder glücklich bei unserer Berlinerin an, die, höchst erstaunt, uus noch oder schon wieder hier zu sehen, mit Bedauern die für un« aller» dwai» wenig erfreuliche Mittheilung machte, über lein Fleckchen zu verfügen, wo wir unser Nachtlager aufschlagen lönnlen. Diese Nachricht vcruisachlc zwar lanlic Gesichter, ober abermals half der Soldatenmantel aus der Verlegenheit, denn unser Kollege, als Träger dieses Abzeichens militärischer Würde, verschwand plötzlich, um nach wenigen Minuten mit der erfreulichen Nachricht wiederzukommen, daß ein Nachtlager im ttonal gefunden sei. Durch die Bezeichnung Konat hatten wir die Be-re.chtia.una zu glauben, daß man unS zum mindesten den verlassenen Harem des türkischen Paschas zur Disposi-tion gestellt habe. In freudiger Erwartung der unset harrenden Ueberraschungen traten wir zum zweiten male den nächtlichen Marsch an. Wir betraten den Konal, und ein halbo:r,chlafener Nationalgardist öffnete uns zuvorkommend eine Doppelthür, die il, ein Gemach führt?, welches außer einer langen hölzernen Pritsche keinerlei Meudle-ment aufzuweisen hatte. Wir sahen uns etwa« enttäuscht an, aber da nun einmal wenig Zeit zur Ueberlegnng war, so entrollten wir, mit einigem Zweifel über den Inhalt, die uns zur Verfügung gestellten drei Rohrdecken und trafen endlich energische Anstalten, uns nieder« zulegen. Ein höfliches Anerbieten unseres Nationalaar» disten, die Fenster zu schließen, glaubten wir höflichst ablehnen zu dürfen, da ohnehin die Scheiben fehlten. Bei dem zweifelhaften Scheine einer rauchenden Petrv' leumlampe entschliefen wir bald, denn wir waren insgesammt alle etwas ermüdet. Das etwas unbehagliche Lager veranlaßte uns, mit anbrechendem Morgen unsere Pritsche zu verlassen, um bei unserer Wirthin die er-forderliche Toilette zu machen, und da wir nun einmal hier waren, über die zweckmäßlaste Verbunnnelung des Tages Kriegsrath zu hallen. Beim Frühstück trafen wir einen Franzosen, der seil achtzehn Jahren unweit Baba> dagh eine Pachtung hatte und von dem wir einige Dc< tails erfuhren, die die Befreier der Bulgaren in einem ganz eigenthümlichen Lichte erscheinen lassen. Nach seiner Aussage hatten ihm die Türken nichts angethan, als sein Zugvieh requiriert, da sie namentlich nach dem Gefechte bei Budschal auf 150 Wagen alle Verwundelen und selbst die Todten fortschafften. Dafür büßle der Mann alle seine Vorräthe ein, die er für sein Haus aufgespeichert halte und die gleich seiner werthuollen Bibliothek den Kosaken zum Opfer fielen. Um sieben Uhr morgens vernahmen wir in der Richtung gegen Vabadagh Kanonendonner, ohne aber Näheres erfahren zu können- Von Isatlscha auf dem Landwege cingttrusfcnc Rei' sende berichten über die Plünderung der Stadt. Es ist dasselbe Verhältnis wie in Matschin, nur besteht eine gewisse Mcinmiasverschiedcnheit, indem die Bulgaren die Rumänen und diese die Bulgaren als Helden der Schandthaten hinstellen. Den Türken läßt sich nichts zur Last legen. Nachoem wir zur Erinnerung an Matsch'" noch einige Rrste des Korans und mehrere Regierung acte mitnahmen, bestiegen wir ein gemiethetes Segelboot und steuerten bei ziemlich heftigem Ostwinde, der gewisse Symptome der Seekrankheit auf einige unserer Neift' gesellschaft ausübte, in dcr Richtung gegen Braila dcn Kanal stromabwärts. Nach einer Stunde Fahrt, nach' dein wir an dem Reste des ..Ruchman" vorbeisegcltc», legten wir am Mäste des „Lütf.i.Djelil" an, um "" möglich irgend etwas Bemerlenswerlhcs zu entdecke"-Außer den Resten einer theilweise durchgerissenen Strick- 1271 letter, die wir nach Besteigung deS Mastes zur Erinnerung mitnahmen und unter uns theilten, rccognoS-cierten wir das nahegelegene Ufer, welches mit Trum. mm, des inneren Schiffsraumes übersäet ist, zwischen Welche» in den Weidegebüschen mehrere Leichen einen ekelerregenden Anblick gewahren. Wir arbeiteten unS mit Schaudern aus dem sumpfigen Ufer heraus und bestiegen, beherrscht von dem letzten schrecklichen Eindrucke, wieder unser Boot, auf dem wir um fünf Uhr abends inVraila landeten. Politische Uebersicht. «aibach, 9. Juli. Die nächste Sitzung des österreichischen Herrenhauses findet Dienstag den 10. d. M. statt. Auf der Tagesordnung befindet sich die zweite Lesung der Gesetze, betreffend die Enteignung zum Zwecke der Herstellung und des Getriebes von Eisenbahnen, und betreffend die Bedeckung der Kosten der gänzlichen Durchführung der Donauregulierung bei Wien, ferner die Dele-»ationswahlcn. Die beiden Häuser des ungarischen Reichsrathes wurden vorgestern durch ein Allerhöchstes Rescript bis zum 15. September d. I. vertagt. Der deutsche Reichskanzler Fürst Vismarck reiste vorgestern von Berlin nach Varzin ab. Derselbe empfing zuvor noch den englischen Botschafter. Das anläßlich der Kamrmrwahlcn in Frankreich zusammengesetzte Comits der Rechtskundigen in Paris hat seine Arbeit begonnen und angeblich bereits einige zwanzig Fälle von Rechtsverletzung und Amtsmißbrauch Mens dcr Beamten der Herren Broglie und Fourtou Mtgestellt. Ein rcactionäreS Blatt gibt der Regierung oen Rath. die Verbindungen des Eomitss mit dem po-llzeillchen Interdict zu belegen, da die Wahlperiode noch mcht begonnen habe. Ueber den definitiven Termin der Neuwahlen, den ein vorgestern mitgetheiltes Tele» gramm für den 23. September angab, enthalten die heute clngetroffenen Pariser Blätter noch nichts be. ftimmtes. Nach einer vom Herrn Thiers aufgestellten Berechnung hoffen die Republikaner 40 neue Sitze zu gewinnen und nur 20 von den bisherigen 363 zu verlieren. — Anstelle des zu 1'/, Jahren Gefängnis verurthellten Herrn Bonnet-Duverdier wählte der Pariser Gemeinderath einen anderen fortgeschrittenen Rc-publitaner, Herrn Outln, zu seinem Präsidenten. Im englischen Unterhause gelangte Freitag die Flottendemonstration in der Besila-Bai aufs Tapet. Lawson wollte Aufklärung über die Entsendung der Flotte, ob damit eine Warnung oder Drohung bezweckt werden wolle? Der Minister erklärte es für unthunlich, jetzt auf eine Discussion der Regierungspolitll einzu-gehen; er glaubte über die Flottenentsendung nichts mehr sagen zu sollen, als daß damit „eine bequeme Position für die Communication mit dem Botschafter w Konstantlnopcl" hergestellt werden wollte. Die belgische Repräsentantenlammer nahm vor-sestern mit 73 gegen 22 Stimmen den Gesetzentwurf, betreffend Abstellung der Mißstände bei Wahlen, welcher Hr vom Senate nochmals zugegangen war, an und vertagte sich hierauf auf unbestimmte Zeit. Fünf Ab. geordnete enthielten sich der Abstimmung. Der spanische Kongreß genehmigte in seiner Sitzung vom 6. d. M. die Vorlage, betreffend den Schutz oe/ literarischcn und artistischen Eigenthums. — Der ^enat nahm das Gesetz über die Zahlung der schweben, den Schuld an. Die serbische Regierung hat bei der Zusammen-Atzung der Bureaux der Skupschtina glänzend gesiegt. Aer Präsident, der Vizepräsident, alle Sekretäre und Ausschüsse sind Parteigänger der Regierung. Die Oppo-Mton hat eine eclatante Niederlage erlitten. Alle Operationen der rumänischen Arm« — HM es in einem dem „N. Wr. Tgbl." zugehenden ^elegramme vom 7. d. M. — sind in vollkommenes Dunkel gehüllt. Der beabsichtigte Donau-Ueberaang bei Gruza hat noch nicht stattgcfunt.cn, und es ist überhaupt zweifelhaft, nb die Rumänen angesichts der Hallung der serbischen Slupschtina offensiv vorgehen werden. Die „Agcnce Haoas" meldet, daß die Russen am 5. d. neuerdings in der Nähe von Bjcla geschlagen wurden und sich nach Sistovo zurückziehen mußten. Es w b?s Gerücht verbreitet, die Russen haben Ardanutsch '0 Ardahan verlassen und ziehen sich, da die Erhebung 5an^"!°lus im Wachsen begriffen ist, gegen Me-die w ^ Muck. — Die allgemeine Niederlage, welche «lrüL, " i" Asien erlitten haben, scheint überhaupt dürf,? ""^ bedeutungsvoller zu sein, als nach den ersten b»l '"sen Berichten angenommen werden lonnle. Ins-«c'°"7« war der am 1. d. stattgehabte Kampf bei ^ ^-^ zwischen dem türkischen rechten Flügel und ^ «'^"" d" Generals Terausaloff ein glänzender w.« . W ottomanischen Waffen. Wie den Telegram, mm englischer Journale zu entnehmen ist. halte sich "rgu aloff bei Karalalissa verschanzt gehabt. Die Tür-«.« "'tween unter Allah.Rufm die russischen Positiv-v ükll^ ^" «ajonett, worauf die Rufsen, von einer ! A n? 3""^ue ergriffen, ihre Todten und Verwun-in, ^.^"' Munition und sonstiges Kciegsmaterlal !^. ^ Essend, die Flucht ergrissen. Auf ihrem Rück-zu»« verbrannten sie ihre Zelle und sprengten ihre Mu. nltlnoslarren in die Luft. 200,000 Pfund Mehl, Zwie« back und Mundvorräthe, sowie eine große Nnzahl von Gefangenen fielen den nachfolgenden Tfcherlessen in die Hände, und beinahe hättten sie auch einen Verwun-oelentransport mit 740 Wagen abgeschnitten. Wie man aus Slutarl meldet, hat der türkische Kriegsrath in Konstantinopel beschlossen, Suleiman Pascha, der während seiner Kämpfe mit Montenegro genügende Gelegenheit hatte, den GebirgSlrieg genau kennen zu lernen, nun nach Beendigung des Feldzuge« in diesem Für-stenlhume mit der Vertheidigung der Valtan-Ueberglinge zu betrauen, und würde derselbe sein Hauptquartier in einer rumelischen Stadt am Fuße des OallanS haben. — Die türkische Armee zwischen Rustschul, Slliftri», Varna, Schumla, Widdln wird — den russischen Verlch« ten zufolge — auf nicht weniger al« 165,000 Mann geschäht._________________ Mgesneuigkeiten. — (D ° ll ° r . Iubil » um.) «lm 17. b. feiert l»°» Mit. glitt, de« Herrenhauses Johann Freiherr Vesque v. Plltllingen. l. und t. Sectionschef ». T>., al« Dollar der Rechte sein fünfzigjähriges Iubilllum. «lm 17. Juli 1827 hotte er nllmlich unter dm «usplcien dc« Kaisers Franz die Dollorswllrde erhalten. Neben feinem amtlichen Wirkungskreise war er al« Schriftsteller wie al« Tondichter vielfach befchäftigt und hat sich namentlich durch seine Lompofitionen einen guten Namen gemacht. Seine llltllllischen Publicationen begann er mit Uebersichten der Literatur de« Vsterreichischen Zivilrechl« (1827) und de« österreichischen Tlraslcchl« (1833). Seine Mere literarische Thätigkeit war vor» wiegend dem österreichischen Slaatsrecht und dem Völkerrecht gewidmet. Die über die Ausgabe de« Gammeln« hinausgehenden wissenschaftlichen Arbeiten sind gleichfalls glößtentheil« dem Gebiete des Vvllerrechts gewlbmel, welchem auch seine bekannte amt» liche Thätigkeit angthürte. Cine lheilweise Ausnahme macht die Monographie llber das musikalische Autorrecht (1864), zu welcher Publication er durch die Theilnahme an internationalen ver-Handlungen Über den Schutz der Autorenrechte wie auch durch seine eigene lllnftlerische Thätigkeit angeregt wmbe. Al« die heivoiragtnbften literarischen Lüftungen werden feine Arbeiten llber do» internationale Privatrecht bezeichnet. Zu diefen gehören die «Darstellung der gesetzlichen »ehaudlung der Nusländer (1842)", insbesondere aber da» „Handbuch des in Oesterreich geltenden internationale,, Piivatrechle« (I860).« Zur Würdigung der Lei. stungcn al« Componlft — unter dem Namen „Hoven" — fei nur an die im l. l. Hofopernlhealer in Wien, ferner in Verlln, Dresden, Hannover, llarlsruhc und Weimar zur Aufführung gelangten dramatischen Tondichtungen: „Turanoot". «Johanna d'Arc", .Liebeszauber", „Ein «loenteuer Karl« II.", dann an bi« zahlreichen Lleder erinnert, deren Erscheinen bi« in die jüngste Zeit reicht und unter denen zumal der Cyklus „Heimlehr" (88 Vcdichle au« Hline'« „Reifebildern") den regsten Beifall erntete. — (Lin herabgelommener Millionär.) Dieser» tage starb im Wiener VürgetversorgungShause der rhemal« reichste und angefehenflt Vürger der Iosesstadt, dessen Name durch die «encummg einer Oasfe in diesem Vezirle verewigt ist, Herr Mathias Stolzenlhaler, im 63. Lebensjahre. — (Raubmord in Wien.) Der Vorort Alt,Ottalring bei Wien war am 6. d. M. abermals der Schauplatz eine« Raub' morde«. Die Detail« dc« schrecklichen Falle« sind folgende: In Nll'Otllllling, Hauptstraße Nr. 131, bewohnt die ledige Wäscherin Rosalia Homolta mit ihrer dreizehnjährigen Tochter Anna im erstcu Stock ein lleines Kämmerchen, Das einstöckige, langgezogene Gebäude (Wurlihe»H»us) beherbergt an 70 dem Nrbeilerftand angehoiige Parteien, die tag»Ub»r außer Haufe sind, fo auch Zlo-falia Homolt», die immer erst am »bend von der Arbeit heim» lehrte. Freitag um halb 6 Uhr früh verließ das Weib ihren Un> terstandsoil und begab sich zu cmcr Partei in der Schollmhos-gaffe, wie gewöhnlich blieb auch diejesmal die tleine Anna in der Wohnung allein zurück. Das llind verrichtete kleinere häusliche Nrbtiten und begab sich fodann in die Schule. Nach halb 8 Uhr morgens bemerkten zwei Parteien de« Haufe« eine Frauensperfon auf da« Kind zuschreiten und mit demselben vertraut sprechen. Vald hernach verschwand die Unbelannte mit dem Mädchen in dcm Zimmer der Homolla, und als sie eine Stunde fpllter da« Hau« verließ, wurde sie abermals von denselben Parteien weg» gehen gcfehen. Sie trug diesmal eln umfangreiche« «ünvel unter dem Arme. Es fiel die« nicht im mindesten auf, und niemand halle eine Ahnung, dah die anscheinend so ruhig und gleichmäßig das Hau» verlassende Frau eben ein fürchterliche» Verbrechen ver« llbt halte. Um halb 2 Uhr nachmittag« eilte Rosalia Homolla nach Hause, um ihrem Kinde Speise zu geben. Sie fand die Cin-gangslhllre verspetrl, und da wiederholtes lrästige« Pochen erfolglos blieb, vermuth:tc sie, die Kleine sei, von Hunger ^plagt, ^ ^. gegengcgllngen. Sie lehrte deshalb um, aber nirgend« eine Spur von ihrem Kinde. Sie wurde unruhig, dachte jedoch schließlich, da« Kind werde von einem Nachbar ein Stück Vrod belommen haben und sodann zur Schule gegangen fein. Da sie Eile halte, forschte sie auch nicht weiter und ging zurück zur Arbeit. Abend« um sieben Uhr lehrle sie zum zweilenmale nach Hause zurück und fand »dermal« die Thür verfchlossen. Die Unruhe von Nachmit. lag machte jetzt einer wirklichen Angst Platz, und da» Waschweib eiltt zu einem Schlosser und bat, ihr die Thür aufzubrechen. Der Schlosser kam dieser Vilte nach, °i: Thür wurde erbrochen, und da« erste, nia« Mosalia Homolla erblickte, war da» Gesicht de« regungslo« im Vette liegenden Mädchen«. Die Gesichtsfarbe war fahl, einige Stellen der Haut mit Vlut unterlaufen, die Augen weit aufgerissen und starr. Die Wäscherin stürzte unter einem lauten Aufschrei neben der leicht ihre« Kinde« zufammen und ver» lor das Vewußtfeln. Die Verhaftung der Mörderin erfolgte um 11 Uhr nacht«. Sie wurde auf da« Pollze,.Kommiss»ri»t Otta« lring gebracht und um 2 Uhr morgen», als die Komlmsfton vom Thatorle zurückkehrt,, einem Verhöre unterzogen, ltuioline Wa» niel, erdrückt von der auf sie eindringenden Veweislasl. legte un-verzllgllch ein umfasseube« Geständnis ab und wurde Samsla, morgen« in« Pollzeihaus gebracht. Nachträglich wird noch mit. getheilt, daß der Veliebte der Karoline Waniel, der Maurer Johann Pehl, als der Theilnahme an dem Verbrechen verdächtig, dem kanbesgerichte eingeliefert wurde. Die geraubten Vochen wurden auf 43 fi. geschäht. ____________________ fokales. Uns dem Ganitatsberichte des Uaibscher Vtadt-phyftlates für den Monat Mai 1877. (Schluß.) IV. Aus dem Zivilspitale ging für den Monat Mai d. I. folgender Bericht ein: Verblieben vom Monate April d. I. find............363 Kranke, zugewachsen im Monate Mai d. I. sind 297 .. Summe des Gesammtkranlcnstandcs 660 Krank. Abfall: Entlassen wurden 252 Kranke, gestorben sind . 36 „ Summe des Abfalles .... 288 , Verblieben mit Ende Mai d. I. in Behandlung..........372 Kraule. Es starben demnach vom Gesammttranlenstande 5 5 "/, vom Abfalle 12 5 "/«. Von den im Monate Mai d. I. im Zivilfpitale Verstorbenen waren 10 liaibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Spital kamen, und 24 Nicht. Lllibachcr, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort aus krank ins Spital kamen. Den Kranlheitscharalter im Monate Mai d. I im Zivilspitale betreffend, war derselbe folgender: a) Medizinische Abtheilung: Katarrhe der Athmungs- und Vcrbauungsorgane waren vorherrschend. Die Anzahl der im Krankenhause Hilfesuchenden war in diesem Monate viel bedeutender, als in den strengsten Wmlcrmonaten. Die Todesfälle betrafen vorwiegend tuberkulöse und marastische Individuen. li) Chirurgische Abtheilung: Der Kranken» stand erreichte um die Mitte des Monates seinen Höhe« punlt (1W) und nahm gegen das Ende dcS Monates rasch ab. Zugewachsen sind vorwiegend Verletzungen (complicierte Fracturcn und iiuxationen), weniger Neu» bildungen. Der Heiltrieb ist ein günstiger zu nennen, gegen das Ende des Monates stbrten lyphöse Fieber den Heilungsprozcß. Erysipele wurden gar nicht, Wuno-diphlhcritis selten beobachtet. c) Syphilitische Abtheilung: ZurVehand. lung kamen meist breite Kondylome und Blennorrhoen. ä) Abtheilung für Hautlranle: Vorherr' fchend Eczeme und chronische Fußgeschwüre. e) Irrcnabthci 1 ung: In diesem Monate wurden 14 Geisteskranke neu aufgenommen, darunter 10 Kranke zum erstenmale, theils veraltete, theils frifche Erlran» lungen, und endlich 4 Rccidiven; gestorben ist 1 Mann an Darmlatarrh und I Weib an Entkrüftung. Mit Ende deS Monates Mai befanden sich 114 Geisteskranke in der Anstalt und deren Filialen. f) Gebärabtheilung: Die epidemischen Erkrankungen haben am Ende dieses Monates aufgehört. V. Aus dcm l. k. Garnisonsspitale ging für den Monat Mai d. I. folgender Bericht ein: Mit Ende April 1877 sind verblieben 133 Krank, seither sind zugewachsen.....184 „ Summe . 3l7 Kranke. Abgang: Genesen . . . . 119Kranke, erholungsbedürftig. 37 „ mit bleibenden De- fecten. ... 11 „ an andere Heilanstalten gegeben . 9 „ gestorben . . . 5 „ Summe des Abganges . . . .181 „ Verblieben mit Ende Mai 1877 . 136 Kranke. Vorherrschende Kranlheitsformen waren Wechsel-sicber, Katarrhe und Entzündungen der Vrustorgane. Der Tod war in je einem Falle durch Typhus und Lungenentzündung, in drei Füllen durch Tuberkulose bedingt. — (Hauptmann von Hausteins.) Vorgestern wurde in Stein ein »llgedienler und hochgeachteter Offizier de« In-fanleric-Regimen« Erzherzog Leopold N.'. 53 zu Hrabe getragen. Julius von Haustein, l. l. Hauptmann I. Klosse, geboren zu Tolhll, verschieb Freitag den tober 1879, bewilliget, und St. Majestät haben zu genehmigen geruht, daß da« eine dieser Stipendien den Namen Sr. Majestät des Kaisers, da« andere den Namen Ihrer Majestät der Kaiserin führen dürfe. Zur Aufnahme iu die Vättnerschule „Elisa» belhinium" wird erfordert: 1.) die Einwilligung der Eltern oder Vormünder; 2.) ein Uebcusalter von mindestens 15 Jahre»; 3.) der Nachweis einer gulen Vollsschulbilduag. Die mit diefen Nachweisen verseheuen Gesuche sind bis längstens 31. August 18 77 an die Direction de« ,Francisco»I°sephinums", bei wel« cher Programme der Gärtnerschule zu beheben sind, zu überreichen. — (Schauturnen.) Anläßlich de« bevorstehenden Schul« jahrschlusses findet Freitag den 13. d. M. um halb 6 Uhr abends im Turusaale des hiesigen Knaben«Iustitute« des Herrn Alois Waldhtir «in Schauturnen der Instituts« zilglmge ftatt. — (Das Artillerie-Scheibenschießen.) Das Moutag den 2. d. M. in Gegenwart des Artillerie-Direktor« au« Graz. Herrn Oberst Loler o. Better, am Schießplatze bei ViZ-marje begonnene Artillerie-Scheibenschießen mit scharf«, Ge« schössen wurde nach fechslägiger Dauer Samstag den 7. d. M. nut einem feldnäßigen Vatlerieschießen beendet. Am Schießen hallen flch d»e 6., 7., 8,, 9. und 10. «atterie de« hier garniso. merenden 12. Artillerie»Regiment« betheiligt. Nach den über» einstimmenden Urtheilen der hiebei betheiligten Osfiziere haben sich die beim Schießen ausschlichlich ,u Verwendung gelommenen neuen Uchatius-Tefchütze in jeder Hinsicht ganz vor» züglich bewährt und wurden trotz der gegenüber den allen Gl« fchützcu bedeutend vergrößert«« Schußdiftanz <°wol in Vezug aus Trtfssicherheil als auch Willung der Shrapnel.Oeschosse unvergleichlich günstigere und überraschende Resultate erzielt. — (Ensemble-Gastspiel.) Die demnächst in Laibach eintreffende, unter der Leitung de« Herrn Vollmann stehende Gesellschaft »sn Mitgliedern des Wiener Stadtheaters beendete Freilag den 6. d. M. nach sechs Vorstellungen mit Feuil-lel« Drama „DaUla" ihr Gastspiel am Stadltheater in Linz und setzte tagsdarauf ihre Rundreise nach Inusbrucl fort. Der Zu« spruch des Publikum« war in Linz in den ersten Tagen sehr zahlreich, ließ jedoch später infolge der drückcnden Hitze etwa« nach. Uebereinstimmend werden jedoch von den Liuzer Vlilttern die Lli« fiungen der vorgeführten «raste sehr gelobt und als gauz außer« gewühnlich guie bezeichnet. Insbesondere waren es die Damen Saldern und Weiß« sowie die Herren Gr^oe, Heinrich und Ran-zenderg. deren seine« Spiel da« Publikum entzückte. Weniger gut lommt in den Kritiken Herr Direktor Kotzty weg, desfen auch uns Laibachern bestbelanntec Sparstun in Vezug auf deco< rative Ausstattung u. f. w. bei dieser Gelegenheit arg mitgenommen wird. — (Zum Unglück« falle in der Gerbeigasse.) H)ie 70jährige Milrtelträgerin Anna Widmar, von deren kürz» lich erfolgtem Sturze von dem Gerüste des I. Slrzelba'scheu Haus« baue« in der Gerbergasse in Laibach wir vor einigen Tagen berichteten, ist vorgestern im hiesigen Lande»spitale ihren schweren Verletzungtn erlegen. — (Unheimlicher Fund.) In einer Holzlege des von Oariboldi 'schen Hause« an der Wienerftraße wurde gestern ein unheimlicher Fund gemacht. Durch den au« derselben dringen« den penetranten Verwesungsgeruch aufmerksam gemacht, ging man daran, das Innere der Legställe zu untersuchen, und stieß hiebei auf den hinter einem Holzstoßt versteckten, bereit« im hoch, grasigen Verwefung«zustande befindlichen Leichnam eines alten Mannes, in welchem der bei einer Partei desselben Hause« be-dienstete Holzträger erkannt wurde. Die Leiche war blo« mit einem Hemde bekleidet, die übrige« Kleidungsstücke lagen geordnet zur Seile. Die Annahme eines Verbrechens scheint somit wol aus-geschlossen zu sein, umsomehr, als der Verstorbene als ein mit epileptischen Anfällen behafteter Mann bekannt »ar, sich vermuth« lich nach gethaner Arbeit in der Holzlege zur Ruhe gelegt haben und hiebei oom Tode überrascht worden sein dürfte. Sonderbar bleibt es allerdings, daß der Mann, der dem Auffindungszuftande feiner Leiche zufolge circa acht Tage in der Holzlege gelegen stin dürfte, von feinen Bekannten oder Wohuungsgenossen gar nicht vermißt worden zu fein fcheiut. — (LaibacherViehmarlt.) Der gestern in Laibach abgehaltene biesmonatliche Viehmarlt war nur wenig besucht. Der Auftrieb in Pferden war eiu geringer und betraf zumeist nur Thiere niederer Qualität, daher der Verkehr auch in sehr engen Grenzen blieb. Auch an Mastvieh war nur weniges vorhanden. Zuchtvieh wurde dagegen zahlreich zu Markte gebracht, und entwickelte sich hierin ein sehr lcbhaster Verkehr. Insbesondere schöne Kühe wurden von deutschen Viehhändlern aus Vadeu zahlreich a!lsgcl>,uft mit, erzielten infolge dessm hohe Preise. . (Waldbrand im Is la g rab eu.) Am 11. v. M. entstand, wie vermuthet wird, angelegt durch mit Fcuer spielende Hirtlnlinder, im Islagrabeu in der gräflich Nuersperg'fchen Waldung bei Vlutigenftem, im politischen Vezirle Gotlschee, ein Waldbrand, welcher sich zwar über eine Fläche van fünf Hektar ausbreitete, zumeist jedoch nur das Unterholz angriff. — (Neue Waggon« für die Semmering-Fahrten.) Den vielseitigen Wünschen de« Publikum« enlspre« chend, läßt die Direction der SUdbahn neue offene Waggon« herstellen, welche für die VergnUguugszüge über dcn Semme« ring benützt werden sollen. — (Vom Wetter.) Die Welterverhältnisse über dm ganzen europäischen Continent während der letztoerflosseuen zwei Wochen waren durchwegs gilnstlg, die Vertheilung de« Luftdruckes ununterbrochen eine setir gleichmäßige. Die Bewegungen in der Atmo» sphäre daher überall nur schwach ober müßig; Sturme fanden iu ganz Europa leine statt, lolale, kurz andauernde stärkere Luft« bewegungen traten nur im Vinnenlande und auch hier nur in Verbindung mit Regen auf. Hagelschläge wurden bisher leine gemeldet, dagegen waren Gußrcgen und Gewitter in Frankreich, Deutschland und dem Westen Oesterreichs sehr häufig; zu Pari« fanden am 4. d. im Laufe des Tages zwei heftige Gewitter mit geringem Hügel, zu Karlsruhe, Fiiedrichshaftn, München, Ulm. Feldlirch, Regensbura., Vreyenz und Ischl Regengüsse mit außer« ordentlich großer Niederschlagsmenge (bis zu 100 Mm. in 24 Stunden) ftatt, überdies wurde vom Vooensee am 2. und 3. o. Sturm aus West gemeldet; ebenso waren die südlichen Abhänge der Alpen i« ObeoIlalien wie im Golf von Trieft reich au Niederschlagen. Trotzdem erhielt sich die Temperatur m Mitteleuropa allgemein meist sehr hoch und erreichte tagsüber stet« über 24, häufig über 30" Celsius; so meldet Leipjia. am 1. und 2. um 2 Uhr 31" Celsius, ebenso Vreslau und Kassel, i» Paris dagegen erreichte am 2. und 3. d. die höchste Temperatur kaum 20, dte tiefste siel bis zu 12" Celsius. In Rußland, dem Orient, sowie in Italien waren leine außerordentlichen Witlcrungs'Crscheinungen zu beobachten, und lauten ebenso wie au« Mitteleuropa die Verichte durch« weg« sehr günstig. — („Neue illustrierte Zeitung") Nr. 28 bringt nachstehende Illustrationen: FZM. Rodich. — Russische Vorposten auf dem Damm bei Ollemtza. — Kubanische Kosalen auf dem Marktplätze in Gmrgiewo. — Großfürst Nilolaleff läßt durchmarschieltnde Truppen vor seiner Wohnung in Plojeschti defilieren. — Da« meteorologisch« Institut in Wien. Nach der Na'ur gezeichnet von I. I. Kirchner. - Da« Gefecht auf den VuschaltMen bii Matschin. — DouaU'Uebergang der Russen bei Zimnica-Swifiow. Nach der Skizze unsere« Spezialartisten. — Das „deutsche Haus" iu Vozcn. Nach einer Skizze von I. Geelo». — Ausblick auf Matschin von Vrail» au«. Nach der Skizze unsere» Spezialartisten. — Moses wird der Tochter Pharao's übergeben, Marmorgruppe von Vimercali. — Texte: Der Muller Schuld und Sühne. Von Josef Rank. (Fortsetzung.) — Da« meteorologische Institut in Wien. — Das „deutsche Haus" zu Vazen. — Die Aulfindun« Mosis. — Die Stammverwandten. — Der Katzenjammer. — FZM. Freiherr o. Rodich. — Die historische Kunstausstellung der l. l. Akademie in Wien. VI. — Der orientalische Krieg. -^ Feldmarschall Graf Moltlc's «riefe aus Rußland. — Wiener dunkle Häuser. — Anastaste de Merceeur. Roman von «. Haa«. — Kleine Ehroml. — Schach. — Rüffel, sprung. — Silbenräthsel. Neueste Post. (Ociginal-Telegramme der „Laib.Zeitung.") Wien, 10. Juli. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht ein kaiserliche« Patent, welche« den Landtag von Galizien auf den 8. August in Lemberg einberuft. Mittelst kaiserlicher Entschließung wird der Land-tagsabgeordneter Graf Ludwig Wodzicly zum Landmar-schall von Galizien und der Bischof Slupnicli zum Stellvertreter desselben in der Landtagsleitung ernannt. Berlin, 9. Juli. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht das Pferoe-Ausfuhroerbot. Rom, 8. Juli. Das Gerücht von dem angebliche" Ableben deS Papstes ist falsch. Der Papst empfing di:Zög' linge des Nazarenen-Cllllegiums und die Oberin der MifsionSschwcstern in Lyon. Der Papst ist wol schwach, aber nicht bedenklich krank. London, 7. Juli. ..Reuters Office" meldet von Erzerum 6. Juli, abends: Der rechte türkische Flügel steht dem linken russischen sslügel bei Utschlllissa argen-über. Fail Pascha befindet sich gegenüber 1üi,(X^0 Russen bei Ardahan. Die Avantgarde Mulhtar Paschas ist 14 Meilen von Kars entfernt. Belgrad, 8. Juli. Die Sitzungen der Slup-schtina wurden bis jetzt bei verschlossenen Thüren ab< gehalten. Die Oppositionspartei, meistens aus Conser-oativcn bestehend, verlangt die Abdankung des gegenwärtigen Kabinetts und vorhergehende Rechnungslegung für daS vergangene Jahr. _______ Telegrafischer Wechselkurs vom ii. Juli Papier-Rente 6110. — Silber - Rents «6 70 — Gold« Rente 72 «5 — I860« Staals-Anlehen 11230. — Vanl-Nctie» 799'—. — Kredit-Actien 145-50. — London 12550. — Silb«l 10915. — K. t. Milnz-Dulalen 5 97. - Napoleonsb'or 10 02'/,. - 100 Reichsmark 61 75. Angekommene Fremde. Am 9. Juli. Hotel Stadt Wien. Handler, ttfm., Vottschee. — Pesjak. Agent, Klagenfurt. — «nchreiner, Kim.. Trieft. Gutfrennd Prag. -- Gorjup, ssiume. — ». Goölett. Hraftnissq. — Oluboini'l, Vesltzer. Eisnern, — Äuldmann, Löffler, Ksilc., und Iellinel, Reis., Wien. hstel Elefant. Dolschein, Görz. — Otto, München. — Hoffmann, Hauptmann, und v. Nadio, Trieft. — Sussa, Landes-buchhaltungö«Direttor, Parenzo. — Herzog, Ksm.; Koieoal, Kurier, und Hofholzer, Militär°Oberinlendant, Wien. — Iel-lenz, Kropp. — Väcler, Reis., Prag. Vtohren. Pllcher, »cnam. — Fürster. Viiesa. Hotel «nrov«. We,ß. «etieioebändler. Sifsel. — Krummer, Maleilal.Hjerwaltei, Steyr. — «osender«. Kfm. Vraz, -^ Walcvsly und ÄHftlovgty, Ingenieure, Lembera ' Kaiser von Oesterreich. Binder. Mllnchru. Meteorologische Beobachtungen in LaibäckT" . -ß W !ß - :^ M 7U.M«. 740.57 -l-12«"NO7schn,,ä,,-----tseit«-------7^ 9. 2. N. 740.7, >I9« ,NO, Hwach! h r ^" Testern Schneefall auf den Alpen bis auf 5000 Fust herab. Tagsüber und abend« heiler, nur mittag« unbedeutender Strich' «gen. Da« Tagesmlltel der Wilrme -i- 15 4", um »4° unter dem Normals__________ Verantwortlicher Redacteur: O t< a m ar^7lnbVr°^ M Fllr die so Überaus ehrende Ärgleituna. ,»,r let,, ^ ^ ten Rlchsstcltle de« Herin l, l. Hauptmannes im 5!i In- W ^ fauterie'Ntgimcnle M > Julius von Hausttiu D W sprechen allen, insbesondere dem lübl. l l Offizier«. W W corps, und sUr die sinnige Kranzspende den eraeben- W ^> sten Dank au« M W die trauernden Hinterbliebenen. > lN^vs^„k/»vi>k4 Vle». 7. Juli. (1 Uhr.) Der Verkehr «ar und blieb unbelebt, doch kamen auch leine Hnreverllndemngen zu Ungunsten des Marlte» oor. Sehr gesucht waren Actie« , <3vl.lkN0kN(yl. oer Stationalbank. Papier«nte........610k 6115 SUberrente........66 70 66 80 «,ldn»te.........726k 7270 ««s«. 1838........81b — 316 — _ I8b4........10875 10325 , I860........11200 11260 , I8S0 Eünftel) .... 12175 12225 ^ 1864........181 - 131 50 Un,. Prämien.»»!......78 25 73 75 «rebll»L..........160 50 161 — «nd°lf«.8.........13 25 18 50 Prämlenanlehen der Vtadt Wien 82— 9250 D<,nan.«eanUerun««,r«st . . 104 25 104 75 DomUnen.Pfaaol>riefe .... 141 »0 142 — Oefterreichisch« Schahschei« . . 99 90 10010 Uug. «ilendahn.Aul.....9850 »950 Ung. Schahbon« vom I. 1874 100 75 101 25 Nnlehen d. Stadtgemeiude Wien WV.V.........9775 98- Grnndentl«ft»»««-Vhll««tt llva« Viebmbürgtll.......74 - 75 Temeser Vanat......78 50 74 — Ungarn..........7550 76 — Netten v«u V«»le«. »ugl«»»sterr. Vanl..... 6752 68 — Kreditanstalt........ 14540 145 50 Depositenbank....... 124 — 125 — Kreditanstalt, nn,»r..... 136 50 136 75 «»lompte.Anstalt...... 675 — 680-— «»tionulbaul....... 799 — 800 — Oesterr. Valllgesellschaft . . . —- _.._ Umonbanl ........ 48._ 4850 Verlehrsbanl ....... 7950 80 — Wiener Banlverew..... 56 - 57 __ Netten von Transpolt-Nnterneh-«ungen. »eld W«, «lf»ld««»hn........102 25 K,2 7b V»n»n.D»»lpschiff., Gesellschaft 329 — 320 — «lisabeth.Weftdahn.....143 - 14350 Ferdinands.ttorbbatln . . . 1853-185«.. O«ld W«« Franz - Joseph - Vahn .... 121— 18150 «»»«zische Karl.ündwla..«»hn . 214 — 21425 KaschaNlOderberger Vahn . . 86 75 87-— kembera-llzeinowiher «ahn . 109 — 109 50 Lloyb.Otsellsch. .......336 - 338 - Oefterr. Nordweftbahn .... 109 — 109 50 Rubolfs.Vahn.......109 25 10975 Staal«bahn........234 75 235 - Südbahn.........71— 7150 Iheiß.V»hn........178 — 178 50 Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 81 — «2- -Ungarische «ordoftbahn . . . 95-75 96 25 Wiener Iram»»y,Vesellsch. . 97 — 98 — Pfandbriefe. «llg. öft. VobeAlr«dil«nft. (l.Vold) 106 20 106 40 , , ^ (i.V.«V.) 87 75 88- Slationalbant........98 — 98 20 Ung.Vodenlredit,Iufiilut(V.,V.) 80 - 90 25 PrloritötS-ebligattonen. Elisabeth««. I. Em.....93 50 94— sserd.-Nordb. in Silber ... 108 25 108 50 Franz-Ioseph-Vahn.....90 - 9025 ! «al. K»rl.Lnd»iq«V.. 1. 2 ?b vefierr. NordweN.Vahn , 89 50 89 ?5 Oiebenbllrger Vahn..... 60 40 «0 ^ Staatsbahn 1. Vm...... 158- 15ß^ Sildbahn ä 3'/....... ,,2- Iiz'6" ^, ' ^ »?''.......sll 70 9290 Gübbahn, Von«......—- _ _^-^ Devise». Auf deutsche Pllltze..... 6, 15 61 2" London, kurze Sicht..... 125 40 125^ London, lange Sicht .... 12560 125^. Pari« .... 7..... 43 80 49 9^ «eldssrten. ««lb Var« Dukaten .... 5sl.U6 tr. 5 fi. 97 lr. Napolton«d'«r . . 10 « 02 . 10 > 03 " Deutsche «eich«. banlnoten ... 61 ^75 . 61 , 80 - silberguldm . . 109 ^ — ^ 109 ^ 10 - Kraiulsche OrnndentlaNnngs.Obllaatiane» NliNlltnlltierun» - l>,ll, «O__ «».». »^—. U«chtr«g: u« 1 Uhr 30 Mnnten «rieren: Paplerrente 61 - bi« 6l w. «ilberrent, 66 70 bis 66 8». Äoldrtnle 72 60 bi« 72 70. Kredit 14Ü 49 bl« 145 50 Anal» ^ .- bl« --. »,»d«n 1^40 bt« 1^5 70. ««p«l«u» 10 03 bi« 10 04. «Über 108 90 bl« 10910. "