Daibacher Nr. 2tt«. «läuumeratlonspl«!»! I« «lomptolr ganzj. »s. ll, halbj. fi. 5. ku. Nür »!« «nsttllung in« H»u« halbj. 5N ll. Mil b« ^oft „anzj. fi. 15, halbj. ft. ?'5U. Samstag, 9. September. 3» »l. 187«. Aintlichev Theil. Der Minister des Innern hat den Rcgierungs-secretär Johann Mahlot znm Bezirkshauptnmnnc in Krain ernannt. Der Instizminister hat den nioderösterreichischen Auscultanten Dr. Andreas Fcrjanöiö zum Bczirks-gcrichtsadjunctcn in Pettau ernannt. Der Instizministcr hat den Anscllltantcn Franz Rumftler zum BezirtsgerichtSadjuncten in Rohitsch ernannt. Nichtamtlicher Theil. Die Intervention der Großmächte. In einem bemerlensw.rthcn Leitartikel bespricht der Pest er Lloyd droht hat. es im Falle des Mißerfolges seinem Schick, sale zu überlassen. Dem öffcmlichen Geiste in Rußland sollte sich die Pforte beeilen, goldene Brücken z>, bauen; sie wird versuchen dürfen, möglichst umfassende Garantien für die Integrität und die Sicherheit des türkischen Reiche« zu gewinnen, aber sie wird sich auf das sorgfältigste hüten müssen, cimr schon vorhandenen Empfindlichkeit, die leicht bedenkliche Richtungen einschlagen könnte, weitere Nahrung zuzuführen. Ueber die Vorgänge in Kon st ant inopel selbst und die Art und Weise, in der man daselbst über die FriedenSschliehung denli, wird dem „N. W. Tagblalt" unterm 5. d. aus Kol,stantinopcl telegraphiert: „Heule fand ein großer Minislrrralh statt, zudem alle Mitglieder dcö EabinetS ohne Portefeuille zugezogen wurde». Htm, deliberierte über die Hriedcnsfrage. Der Großoezicr nahm das Wort zu einer längeren Auseinandersetzung u>,d betonte die Nothwendigkeit den Wün-schcn der Großmächte zu entsprechen. Eine Einialcil stellte sich über diesen Punkt heraus. Man wi d e n Waffenruhe Serbien und Montenegro fr we" chcs Oesterreich sich besonders warm verwende, aewäu. ren. Allein zuerst sollen Garantien erlangt werden dab die Fürsten nicht die Pal.se benutzen werden um ibrc Widerstandskräfte zu erhöhen, sodann muß man die Gewißheit haben, daß die Regierungen in Belgrad und Cetinje gegcn Wiederholung von Friedensstörungen Ga-rantien leisten können. Namentlich wird es erwünscht sein. die serbische Slupschtina zu hören, respective von ihr die Friedenspräliminarien acccpticrl zu schcn. Es ist anzunehmen, daß die Großmächte einen Weg finden werden, auf dem die berechtigten Wünsche der Pforte erfüllt werden lönnen. Dann werde die ottomanische Regierung die Einwilligung zur Waffenruhe, die sich auch auf Bosnien und die Herzegowina erstrecken werde, erlheilen. Diese Einwilligung foll schon in den nächsten Tagen erfolgen. Die politische Haltung Rumäniens. Es ist lein Zweifel darüber, daß das gegenwärtige rumänische Ministerium Bratiano es mit seiner Friedensliebe ernstlich meint, im Gegensatze zu dem Cabinet Eatargiu. welches sehr genaue Beziehungen zu Serbien unterhielt. Lascar Cawrgiu ist selbst mit drin Fürsten Milan durch die Mutter des letzteren verwandt, ebenso der Ei/Iustizminister Lahovary, der eine Serbin aus dcm Hause Gherman geheiratet !M und dadurch mit den Marinoviö und Obrcnovil verwandt wurde. Bon noch größerem Einfluß auf die auswärtige Politik als diesc Verwandtschaften war der Ehrgeiz des früheren Kriegsministers Florcsco, welcher vor zwei Jahren, gelegentlich der Hcrbstmanöocr, in Petersburg mit Ehren überschüttet, gleichzeitig aber auch von der panslavisti. schcn Partei bearbeitet wurde, daß er die rumänische Armee kriegsbereit mache, um an dcm geplanten Kriege gcgen die Türlci lheilzunchmcn. Floresco tonnte zwar in Petersburg keine für Rumänien bindende Versprechungen geben, jedoch glaubte die panslavistischr Partei, daß cr Einfluß genug in Bukarest besitze, um den Fürsten und die Negierung sür die russischen Absichten zu ge-wiunen. In der That saud Floresco es nicht schwer, seine Collcgrn für einen Anschluß an Rußland bei einem bevorstehenden Kriege zu gewinnen; immer aber unter der Voraussetzung, daß die russische Armee im Vorder-iresfcn und die rumänische im Hintertreffen stehen sollte. Als aber der Fürst Milan Obrenovit vor zwei Jahren von Stambul nach Bukarest lain, fand er hier zwar die beste Aufnahme und erhielt alle möglichen Freundschafts-zusicherungen, ohne indessen ein Schutz« und Trutz» bündnis mit Rumänien abschließen zu tonnen, wie cr beabsichtigt hatte. Mittlerweile gingen oic Kriegs»üslungen der rumänischen Armee nur sehr langsam und unvoll^ ständig vorwärts. Einerseits hatte Floresco durchaus nicht das Organisationstalent, welches man ihm zu« traute, andererseits konnten die Kriegsvorbereitungcn auch leine raschen Fortschritte machen, weil die Regie, rung dieselben vor dcu Kammern und insbesondere vor ihren politischen Gcgncrn im Inlande geheim halten mußte. Auch brach der serbisch.türtische Krieg viel früher auS, als man in Bukarest erwartet hatte. Nichtsdestoweniger kann man mit Bestimmtheit annehmen, daß, wenn das Cabinet Catargin die Rcgiernngsgcwalt in Feuilleton. Der Teufels-Capita«. Roman von I. Sttinmann. (Fortsetzung.) Dieser gestrenge Richter betrieb die Untersuchung bezüglich Manuel's mit ungewöhnlichem Elfer, indessen der ^"glückliche in einer der engsten Zellen deS Gefängnisses ^"geschlossen blieb. Graf Berlrand von Lcmbran bat den samten dringend, ihm die Erlaubnis zu ertheile«. Manuel im Gefängnisse zu besuchen, unter dem Vor. Üben, daß es ihm vielleicht gelingen werde, den jungen Mann zur Einsicht in seine wahre Lage zu bringen. Er 'M hinzu, man möge ihm auch, wenn es möglich sei, "n Document einhändigen, das auch irgend einer anderen verson gestatte, den Gefangenen zu besuchen, w,^. "Sie verlangen viel auf einmal," entgegnete der Mer. „Über da es gewiß nicht in Ihrer Absicht liegt, "tanuel der Hand der Justiz zu entziehen, so will ich ^«n Wunsch gern erfüllen." das ^ ^o einige Zeilen und reichte dann Bertrand ..Hier nehmen Sie. Das ist für Sie und für jeden '"ren, den Sie durch Ihre NamenSuuterschrift zu be. D« Graf dankte, dem Richter die Hand drückend, dltn.« H werde mich von heute an dieses Papiers be-nt^" "no will Sie jetzt in Ihrem schwierigen Amte Dann verließ er Herrn von Lamolhe, indem er vor sich hinmurmelte: „Ich bin am Ziele. Jetzt habe ich das Mittel, dem Räuber meines NamenS den Mund für ewige Zeiten zu verschließen." ^ ^ DaS Gefängnis, in welchem Manuel schmachtete, lag nur wenige Schritte von der Wohnung des Richters entfernt, weshalb Bertrand sich sogleich dorthin begab. Er wies den Befehl dem Kerlermelster und wurde eingelassen. , . , _ Haben Sie nur die Güte, mir zu folgen, Herr Graf," sagte der Gefangenwärter, der ein großes Schlüssel. Hund an seinem Gürtel trug. Er führte den Grafen durch einen langen, dunklen Gang, an dessen Ende eine enge, steile Treppe in den unteren Raum des KerlerS führte. Beide Männer stiegen ungefähr dreißig Stufen hinab. Dann noch einige Schritte, und der Schlüffelträger blieb vor emer Thür von Eichen-holz stehen. Nachdem er aufgeschlossen, sagte er: „Hier weilt der Mami. den Sie suchen." Nicht ohne einen geheimen Schauer durch seine Glieder rieseln zu fühlen, betrat der Graf das halb. dunkle Gemach. Er sah Manuel auf einer Stcinbanl sitzen, den Kopf gesenkt, den Rücken dcm Eingang zu« gewendet. Er drehte sich nicht um, weil er nur den Ge. fangenwärter allein eingetreten glaubte. . Die schwere Kerkerhaft halte daS Aussehen des jungen Mannes schr verändert. Seine Züge waren erblaßt, seine Wangen hohl und seine Augen glühten fieberhaft. Er halle seit mehreren Tagen entsetzlich gelitten, aber noch mehr an der Seele als am Körper. DaS Gefühl der Scham hatte seine Ställe gebrochen, der Gedanke, daß Anna auf immer für ihn verloren, ihn zur Verzweiflung gebracht. Als der Wärter sah, daß er sich nicht regte, legte er die Hand auf seine Schulter. „Hier, der Herr Graf wünscht mit Ihnen zu sprechen, und zwar unter vier Augen," sagte der Scherge. „So ist es," versetzte Bertrand halblaut. Beim Tone dieser Stimme wandte sich Manuel zitternd um und erkannte bei dem schwachen Licbt t>a« Vn Bruder"' "^ °^" führende Fenster drang, RH^eNd^ ^ittt zurück. ErVüH j°.da^»lag^ k,i. ^r Graf bemerkte, daß der junge Mann die Wahr-ye t sprach. Er gab dem Wärter ein Zeichen, sich zu entfernen, und näherte sich dann dem Armen aufs neue. ..Wenn Sie einen Besuch erwarteten, war es nicht der meine, nicht so?" fragte Berlrand. „Warum nicht?" erwiderte Manuel lalt. „Sie wollen vielleicht selbst sehen, wie eng ich hier eins«-schlössen bin." ..Sie irren sich, Manuel. Ich law, um Ihn" die Freiheit anzubieten." «Sie mir die Freiheit?!" . ^«««en?" ..Nun ja. Weshalb seht Sie d°- ^'" ^^tls ..Weil in diesen Worten der Hohn eme« 4tUM liegt." ..Sie beurtheilen mich fals«" ..Steht es denn in meiner Macht, andtrS von Ihnen zu denlen? Sagen Sie es mir frel heraus: was führt Sie zu mir?" 1612 der Hand behalten hätte, Rumänien sich bei Ausbruch deS Krieges auf die serbische Seite geschlagen haben würde. Wenn es sich auch der Kriegserklärung Serbiens und Montenegro's nicht angeschlossen hätte, so würde doch die ganze rumänische Armee mobil gemacht und an der Donau aufgestellt worden sein, um die „Pforte" zu zwingen, ihrerseits ein Armeecorps in Bulgarien zu concentrieren, so daß diese Truppen nicht gegen Serbien und Montenegro hätten verwendet werden tonnen. Außerdem würde die Insurrection in Bulgarien und Bosnien auf jede mögliche Weise von Rumänien unterstützt worden sein. Der Sturz des Cabinets Catargiu war daher die erste und möglicherweise entscheidende Niederlage, welche die Panslavisten in Moskau, Petersburg, Belgrad und Cetinje erlitten haben. Dem Ministerium Catargiu folgte, wenn man von dem kurzen, aber vollständigen Fiasco des Ministeriums Floresco absieht, ein Ministerium Iepurcano, Co-galniceano, Bratiano. Dasselbe erkannte sofort die große Gefahr, in welche das Land durch Catargiu, Floresco und Lahovary, im Einverständnis mit dem Fürsten Karl, gestürzt worden war. Es erkannte, daß der geplante Krieg zwar möglicherweise zum Vortheil der slavischen Nationalitäten, aber nicht zum Vortheil der Rumänen ausschlagen konnte, oder richtiger: daß die Vortheile, welche Rumänien im glücklichsten Falle erringen konnte, doch in gar keinem Verhältnis zu dem Wagnis standen, welches man ihm zumuthete. Außerdem kosteten die Kriegsvorbereitungen zwar bereits sehr viel Geld, waren aber trotzdem sehr unvollkommen. Es fehlte an Gewehren neuester Construction, es fehlte an Munition, an Verpflegungseinrichtungen, an Feldsftitälern, an kriegserfahrenen Offizieren, an gehörig geschulter Mannschaft, und vor allen Dingen fehlte es au Geld, denn die Herren Catargiu und Floresco waren mit den Staatsmitteln keineswegs sparsam umgegangen, während mehrere auf einander folgende Mißernten die Steuer-eingänge der letzten Jahre beeinträchtigt hatten. Unter diesen Umständen blieb dem Cabinete Iepureano eigentlich keine Wahl. Es mußte die Neutralität zu seiner Devise machen. Trotzdem gaben die Panslavisten noch nicht jede Hoffnung auf. Der Minister des Auswärtigen, Michael Kogalniceano, ein anerkannt geistreicher Mann, perhorrescierte zwar den Krieg, aber er gab sich der Hoffnung hin, auch ohne Kriegserklärung, durch bloße Drohungen, gewisse Vortheile für Rumänien herausschlagen zu können. Jedenfalls wollte er in einem Augen» blick, wie der gegebene, nicht rumänischer Minister des Aeußcrn sein, ohne etwas besonderes zn leisten. Diese Schwäche machten sich die Panslavisten zunutze, und wenig hat gefehlt, so wäre Rumänien durch dieselbe in den Krieg hineingezogen worden. Zuerst stellte Kogalniceano an die Pforie die Forderung zur Neutralisierung der Donau und drang mit derselben wenigstens theilweise durch. Dieser erste und leichte Erfolg verleitete den rumänischen Minister, ein zweites Verlangen an die Pforte zu stellen. Er ließ das bekannte Memoire mit den sieben Punkten durch den rumänischen Agenten in Stambul überreichen, während dasselbe auch den übrigen Agenten Rumäniens an den europäischen Höfen mitgetheilt wurde. Wenn nun auch die Forderungen dieses Memoires nicht gerade besonders hoch gespannt sind, so muß eS doch auffallen, daß dasselbe in einem Tone gehalten ist, wie ihn sich wol eine Großmacht in einem Ultimatum erlauben darf, der aber den Machlverhältnissen Rumäniens ganz und gar nicht entsprach. Herr Kogalniceano scheint es übersehen zu haben, daß die Türkei zu jener Zeit, als das Memoire nach Konstantinopel abging, bereits eine viel größere Anzahl von Truppen in ihren europäischen Provinzen zusammen, gezogen hatte, als znr Zeit, in welcher die Neutralität der Donau verlangt wurde, und daß bei dieser Gelegen, heit Oesterreich und Frankreich nicht mehr hinler Rumänien standen. Wol versuchte er es, seinem Memnire dadurch Nachdruck zu geben, daß er durch den Kriegsminister die Mobilmachung der Armee von der Kammer verlangen ließ, konnte aber damit die gewünschte Wir« lung durchaus nicht erzielen. Die Türkei ließ sich nicht einschüchtern, die Mächte mißbilligten sein Verfahren und — die vielgeschmähte, als abeuteuersüchtlg verschriene rothe Partei desgleichen. Heule weiß man — sagt die „Bohemia", der wir den vorstehenden, mit Sachkenntnis geschriebenen Artikel entnehmen, — daß an dem Rücktritt der Minister Je-pureano und Kogalnlcemo nicht allein die Anklage gegen die früheren Minister schuld ist, sondern auch die aus. wärtige Politik deS Herrn Kogalniceano, welcher sich weiter vorgewagt hatte, als wohin die Kannnermajorität für gut fand, ihm zu folgen. Anfänglich glaubte er, den Fehler damtt wied« gut machen zu können, daß die Regierung dle Mobllmachungsvorlage zurückzog und die ganze Sache zu vertuschen suchte. Das aber ging, bei der großen Aufmerksamkeit, welche die Türkei und die europäischen Mächte den Vorgängen in Bukarest widmeten, nicht mehr an. Kogalniceano mußte sich zurückziehen, damit sein Nachfolger den von ihm begangenen Fehler verbessern konnte. Was ist seitdem geschehen? Die Pforte hat das Memoire niemals beantwortet, aber der rumänische Agent m Konstantinopel erhielt die Instruction, auch nicht auf eine Antwort zu dringen, da der jetzige Minister des Aeußern, Herr Iorescu, auf das Mcmoire Kogalniceano's leme Antwort erwarte. Den europäische« Höfen ist das Memmre niemals wirklich überreicht wor-den, da es die erste Handlung IoreScu's war, das Memoire, welches sich noch in den Händen der Agenten befand, lelegraph.sch zurückzuziehen. Die gegenwärtige Regierung ist fest entschlossen, ihre ganze Aufmerksam-telt den inneren Zustanden des Landes zuzuwenden und wichtige Reformen emzuführeu. zu welchem Zweck die ordentliche Kammersess.on schon vor dem festgesetzten Termin (15. November) einberufen werden soll Die wichtigste unter den Reformen ist neben der Ordnung der Finanzen durch Sparsamkeit, die Umwandlung der Kopfsteuer in eine Vermögens, oder Einkommensteuer. Es sei nur hervorgehoben, daß die Kopfsteuer dem Staate gegenwärtig eine Einnahme von 12 Millionen Lei abwirft, was ungefähr den siebenten Theil allcr Staatseinnahmen ausmacht. Eine andere sehr wichtige Vorlage wird die Armeercform sein, welche, ohne in den Cadres verringert zu werden, doch für den Staat wein» ger kostspielig und außerdem nutzbringend gemacht wer» den soll. Man will nemlich das Hcer in Rumänien zu den öffentlichen Arbeiten, wie Straßenbautcn :c verwenden. Auch dem öffentlichen Unterrichte soll eine größere Aufmerk amkcit zugewendet werden. Unter solchen Um? ständen behaupten die Minister, für auswärtige Politik leu" Zeit übrig zu haben. Die Regierung will die be-stehenden Verträge respecticren. keiner von den Mächten zu nahe treten und den Ansprüchen der Staatsgläubigcr gerecht werden. Das allein bezeichnet sie als ihre Hu-kunftspolitik. Vom Kriegsschauplätze. Ueber die Ereignisse an der Morava liegt nur die einzige bemerkenswerlhe Nachricht vor, daß das Grus der serbischen Armee sich nach Delig ra d zurückgezogen Bertrand zog eine ganz mit Gold gefüllte Börse aus der Tasche. «Hier ist eine bedeutende Summe, für Sie lmnahe ein Vermögen, da Sie immer in Armuth lebten. Fliehen Sie, verlassen Sie Frankreich, und das Geld ist Ihr Eigenthum." Manuel blickte den Arglistigen verächtlich an. „Wie, mein Herr, Sie beschuldigen mich, den Namen Ihres Bruders gestohlen zu haben, meine Vcr-urtheilung scheint Ihnen unvermeidlich, und Sie sind so thöricht, mir Geld anzubieten, damit ich Sie von memcr Gegenwart befreie? Also nehmen Sie doch an, das Gericht könne gegen Sic entscheiden." Der Elende biß sich auf die Lippen. Er sah ein, daß er mit seinem Anerbieten eine Thorheit begangen! „Nicht ich. Sie haben das Gericht zu fürchten," sagte er nach einer Pause. „Warten wir dessen Urtheil ab," sagte der Gefangene ruhig. „Ich bin mir nur einer Schuld bewußt, das Mädchen zu lieben, das Sie zur Gattin gewählt haben. Verlassen Sie mich, mein Herr! Ich kann Ihnen Ihre Verlobte nicht streitig machen, aber Sie mir auch nicht die Liebe zu ihr entreißen, wie Sie mir meinen Namen rauben wollen. Ich weiß, Anna's Herz aebört mir. Wenn anch an Sie gefesselt, wird doch mein Bild ewig vor ihrer Seele stehen." Graf Gertrand schäumte vor Wuth. Er erhob drobend die geballte Faust. Der Unglückliche blickte ihn luhn an Scklaäen Giezu. Herr Gra," sagte er. ,.O, es ist würdig, einen Gefesselten zu miß- handeln." Die Haltung und die Worte Manuels imponierten dem Grafen. Er ließ die erhobene Hand wieder sinken und dachte daran, sich zu entferneil. Wußte er doch jetzt, waö er wissen wollte. Er hatte gehört, daß Manuels Entschluß, bis zum Ende zu kämpfen, unerschütterlich war. Er dachte an die Drohungen dcs ^crrn von Malton, er dachte an die Möglichkeit, daß das Urtheil des Gerichts doch nicht zu seinen Gunsten ausfallen könne. Er verließ die Zelle, ohne noch ein Wort an den Gefangenen zu richten, aber im Hinausgehen murmelte cr: „So gilt es nun zum letzten Mittel zu greifcn. Der Räuber meines Glückes darf nicht leben." Am Ausgange des Gefängnisses wandte er sich zu dem Aufscher desselben. "Sie kennen den Befehl des Herrn von Lamothe, jedem, den ich senden werde, den Zutritt zu dem Gefangenen zu gestatten?" Der Aufseher verbeugte sich. "Ja. Herr Graf, und ich werde ihn befolgen." Als Vcrirand von Lcmbran wieder im Freien war, athmete cr hoch auf. Die dumpfe Luft der Zelle, in der er verweilt, mehr aber noch sein Gespräch mit Manuel, hatten seine Brust zusammcugepreßt. Indem cr sich langsam voll dem unheimlichen Gebäude entfernte, befestigte cr in Gedanken noch den schrecklichen Entschluß, den cr schon früher gefaßt hatte. . . "Jetzt zu Zilla," murmelte er, ..bei ihr hoffe ich ^?., ^tlttel zu finden, meinen Todfeind für immer unschädlich zu machen." (Fortsetzung folgt.) habe. InAlexinac selbst ist nur eine entsprechende Besatzung zurückgeblieben. Auf dem serbischen Kriegsschauplatz sind demnach, abgesehen von dem bevorstehenden Waffenstillstände, vorläufig leine entscheidenden Ereignisse abzuwarten. Weit interessanter Hal sich in den letzten Tagend« Situation auf dem mon tenegrin ischen Kriegsschauplätze gestaltet. Allem Anscheine stehen dort sowol im Nordwesten wie im Südosten des Landes, also clwa bei Grahovo und Spuj. blutige Kämpfe bevor. Mulh-tar Pascha rückte am 3. September mit zwanz'g- bis drelßigtausend Mann von Trebinje in Montenegro «in und Derwisch Pascha hat sich ebenfalls, von Podgorica aus, mit seinem Corps in Bewegung gesetzt. Bisher haben nur kleine Scharmützel stattgefunden; die Türken haben Zaslap, Nudole und andere Dölfer zwischen Klobuk und Grahovo niedergebrannt; die Montenegriner zogen sich langsam zurück. Wohin — das ist ebensowenig bekannt wie die Situation der beiden montenegrinischen Corps überhaupt, welche Mulhtar und Derwisch Pascha entgegenzutreten haben. Erwähnen wir, daßCetinje, die Hauptstadt Montenegro'S, fünf Meilen von Grahovo und vier Meile" blos von Spuz entfernt ist, so möchten wir damit nicht behaupten, daß die Raschheit der türkischen Bewegungen diesen kurzen Entfernungen entsprechen werde. Alle theoretischen Combinationen, wo und wie sich die Montenegriner in den nächsten Tagen verhalten werden, sind heute unnütz, zumal die Kriegführung dieses Ocrg-volles bisher alle Erwartungen beiseite ließ. Nicht nur die Schlach'en bei Vuöjidol am 29. Juli und bei Knil am 14. August d I., auch die Kämpfe der Montenearl« ner m den Jahren 1852, 1858 und 1802 haben gezeigt, daß sie ihr Heil niemals in großen strategische" Ideen, sondern in der kleinen taktischen Schlauheit gesucht habe»'. Heute wie damals kümmern sie sich weil weniger darum, ob da und dort die Lmidesgrenzc, ein Dorf oder ein anscheinend wichtiger Saumpfad del« Feinde preisgegeben fei. Sie ziehen sich vielmehr hinter die Felstrümmcr ihres KarstlandcS zurück, beunruhige» den Feind während seiner Vorrückung und übeifallcn ih" von einer Seite und zu einer Zeit, da cr es am wenigsten vermuthet. Detaillierte Gcfechtsleilung, geschlossene Fechlart, Massenangriff, Artillerie-Manöver habe« sie seither als beschwerliche und unbcqucme Einrichtungen angesehen; immer stürzten sich ihre losen Reihen über wüstes Steingerölle von den nackten Bergen johlend und schreiend auf den überraschten Feind und der Malaga« war immer dk ultima ratio ihrer Strategie und Taklil. Im Angriff wie in der Vertheidigung entscheiden die Montenegriner immer ihre Gefechte durch de» blutige,, Nahkampf Mann au Mann. Ihrer persönliche" Kraft, Tapferkeit und Wildheit haben sie alle ihre Siegt zu verdanken, und wo sie mehr als ihre Schlauheit und Verschlagenheit aufzuwenden hatten, zogen sie gewiß immer den Kürzeren. Die türkischen Heerführer — meint die „Presse" — werden also ihre Operationen mit möglichster Vorsicht einzuleiten haben, umsomehr, da ihre Truppen in den letzten Wochen die persönliche Kricgsli'lchtigleit der Montenegriner in unleugbarer Welse empfunden haben. Mulhlar Pascha hat die Montenegriner in diesem Jahre, Derwisch Pascha schon im Jahre 1802 unter Omer Pascha kennen gelernt, und die nächsten Tage werden un?, nach den bisher eingelaufene,', Telegrammen, darüber belehren, ob ihnen das numerische Ucbcrgcwichl ihrer Streitlräfte zum Siege über die Montenegriner vcrhsl' fen wird. Politische Uebersicht. Laibach, 8. September. Die Berichte über die am 4. d. M. erfolgte Con-stitnierung drr ncugebildeten Comitale lanfen sowol a>s U i, ga r n als aus S i e b e n b ü r g e n nur lanasalN ein. Aus den spärlichen Nachrichten, welche bis zul Stunde vorliegen, geht turvor, daß der Act an eitti^n Orten einen ganz glatten Verlauf „ahm; dagegen f^ltt es an anderen Orten nicht an Versuche,,, die Konstituierung der neuen Ordnung zu verhindern odel wenigstens die Opposition gegen dieselbe in vcrständllcher Weise zum Ausdruck zu bringen. In Schäßbnra, ^ die Constituicrung des großlokler Comitats stattfand, begnügten sich die Gegner desselben mit einer Demonstration, welche Telegramme jedoch sehr maßvoll ne>meN' Höher ging es in Hermannstadt her, wo ernstlich, wenngleich vergeblich, der Versuch gemacht wurde, die för>" liche Erklärung der Constitmerung deS Comila!s hi"«^ zuhalten. In Dcva endlich, wo sich da« hnnyadec Comitat eonstitoierle, kam es sogar zu erregten Scene" und einer heftigen NationalitätS-Debatte. Die vtt< einigten Sachsen und Rumänen beantragten eine 3ie-Präsentation um Wiederherstellung des brooscr SluM nno des zarander Comilates. Dieser Antrag stcl jed"" durch. Die republikanischen pariser Blätter feie"«.' ihren ttcltarlttcln den Jahrestag dcs 4. September, d" monarchlsch gcsinntrn tischcn als Entgegnung E"N"c-rungcn an die September-Morde von 17<.>2 auf. ^ wähuung verdient höchstens, daß die röthesten vo» de" radicalen Blättern, die „Droits de l'Hommc" und d«e „Tribune", über den Iahrestaa der 5tt?nnl,,tion v^n 1813 !70 mit Stillschweigen hinweggehen. Schon liegt zwi' en ihnen und den Helden jenes Tages, Gambetta cht ausgenommen, eine Kluft, die sich allem Anscheine ch in der nächsten Zeit nur noch erweitern dürfte, er „Monitcur" meint, der 4. September hänge zu g mit Sedan zusammen, als daß es angezeigt wäre, n Tag festlich zu begehen. Eng lischt Blätter vernehmen, daß eine Flug. irift Gladstone's über die bulgarischen Grausamleiten ld die orientalische Frage sich unter der Presse befinde >!d in einigen Tagen veröffentlicht werden soll. — )ie Meetingsveranstalttr in England habcn endlich n schweigsamen Lord Derby zu einer Erklärung ftro> )ciert. Die Urheber des Meetings in Plymouth bc-»uertcn in einem Schreiben an den Minister des eußcrn, daß sich dieser über die Haltung Elliots gar icht ausspreche, worauf sie die Antwort erhielten, die lglischc Regierung sei bereit, im Einverständnis mit !n anderen Mächten alle von der Gerechtigkeit gefor« 'rten Schritte zu thun. Aus Tu loscha im Donau-Delta, vom 28. Au-ch, schreibt man der „Köln. Ztg." über den Zuzug us fisch er Offiziere über Rumänien nach Serbien: Seit einer Woche sieht man täglich russisches Militär lit Offizieren in Extrazügcn Rumänien durchreisen, und var ganz offen, ohne daß sie ein Hehl daraus mache»,, tn TurN'Sevcrin kommen täglich zwei bis drei Extra» 5ge von 30—35 Waggons, von zwei Locomotiven ge-ogen, an, fo daß man bereits das russische Contingent uf viele taufend Mann berechnen will. Neuerdings sind, wie schon vor mehreren Wochen, lllarmiermde Gerüchte über cine drohende Haltung Orie» hen lands aufgetaucht. Dem gegenüber wird jedoch der ,N. fr. Pr." mitgetheilt, daß alle jene Gerüchte arg überrieben find und die Haltung des griechischen Cabinet« ,ach wie vor eine friedliche ist. Auch der neulich: Zu> ammentrllt des griechischen Hllfscomilüs für die Ver. vundeten hat eine lediglich humanitäre Bedeutung. Für >ie Griechen, die au« der Geschichte ihres eigenen Be> rtiuligslriegeS die traurige ttage von Verwundeten i„ solchen Kämpfen kennen, habe sich der Anstoß zur Hilfe elstung von selbst, ohne jede Nebenabsicht, ergeben. Einer Veweis dafür, daß die Griechen nichts schlimmes iu Bchilde führen, könnte man daraus erkennen, daß dei König den Zusammentritt der Kammern auf den 2te« Oktober, also um zwcl Wochen, verschoben habe. -Was das griechische Köuigspaar betrifft, so ist dassllb von Petersburg abgereist und traf vorgestern in Kopen Hagen ein; auf der Rückreise will dasselbe den bereit« für dm August projectierten Besuch am berliner Hof machen u»o anfangs Oktober zur Eröffnung der griechi schen Kammern nach Athen zurücklehren. Auch hinsichtlich Kreta'S lauten die neuesten Nach richten besser. Die Ansprüche der Krettnser sind zwa nicht erledigt, aber der Gouverneur, Neuf Pascha, ha ihnen gute Hoffnungen dazu gemacht, und die Slini mung hat sich merklich beruhigt. Nicht nur in der Waffenstillstandsfrage, sonder auch bezüglich der eigentlichen Friedensbedingun g e n scheint eine Annäherung zwischen England und de Kaisermächten, beziehungsweise Rußland, stattgefunde zu haben. Wie man der „A. A. Zeitung" von Berll schreibt, ist begründete Aussicht auf eine demnächstiz Vereinbarung vorhanden. Die Gerüchte über die angrl lichen Forderungen, welche die russische Regierung b den IrieoenSverhanolungen zu stellen gedenke, sollen ai übertrieben gewesen sein. Ueber die entscheidende Niederlage der Serbe am 1. d.M. vor Alexinac kann lein Zweifel me! obwalten. Ein ausführlicher telegraphischer Bericht, w> chen die „Times" vou ihrem in dem serbischen Lag weilenden Special-Corrcspondenteu erhalten hat, mac aus der Niederlage durchaus kein Hehl. Wie imm« wenn die Serben auf einem entscheidenden Punkte N Verlagen erleiden, suchen sie auch diesmal den Eindn derselben durch angebliche Siege auf ganz untcrgcoro, ten Theilen des Kriegsschauplatzes wettzumachen. t liehene ausschließende Privilegium vom 27 März 185.^ > auf die fims Fabrile», Saullichs bcsckriinkt M: durc n s°l5 "5" ^l"?? ""art sich leich ^w um i« da« " selbe odcr doch glc chwcrchiges Nohmul riale verarbeite.' n den übrigen t.roler Fabriken nicht PoUland-Cemen, n sondern Hydraul, chen Kalk abgebi«. B n Portlant n Cement wurden über e.nc Million äentner im Werlt n von 900 000 st., v°n hydr«uli,chem Kalla« "H 0ö Zt, je im Werthe von 460,000 fl. erzeugt. '- Die Fabrication von Cement und hydraulische, e> Kalt iu Stciermart wird mit 124,200 fl iene i 'g Krain mit 30,000 ft., in Kärnlcn mit 64,836 f bewerthet. BöhmeuS einzige Fabrik producicrle Pordtlanl n Cement im Werthe von 54,000 ft., das ^„e. Etabliss hr ment der Bukowina weist einen ProductionSwerth vl :!- 85,000 ft. auS. er Eementwarenfabriten, welche Röhren, Ornamente: ht erzeugten, bestanden 1870 in Oesterreich 4, und zwc :r, je eine in Wien, Karolinenchal bei Prag, Salzburg ui ic- Innsbruck. Die wi:ner Fabnl, die 1860 unter den b ick scheidenstcn Verhältnissen erüffnet wurde, hatte 187 lc- schon einen Umsatz von 50.000 fi., der 1872 eine Hol 5o von 118,500 ft. erreichte.^ ^ cn - lVerm «lu,. g.) «"'°."sse N"ch von I.hn. T°ch« de« verst rbeuen Fe.dzeugmeistcr« uud «eneralstabschess Froh« >tze von John, h°. sich °." '. b. M. mtt Herrn Gn a° Gerste, l. .as B°m..spcct°'°.«.B°rst°ud der istn°'.er S.aalsbahn, vermalt. al° - (Aut . lielIi' S Vefi» t> cu.) Der Zustand dcs Ec diuals Nutonclli il, iu dcn letzte" Tagen immer qualvoller , r a worden, da er neuerdings ciucu Vchlagaufall hatte, der ihn vc >ct. ständig dcs Gebrauches der Füße beraubte, so daß ei sich n, lNd mehr bewegcu taun uud mau ch» h°lleu. aus. und aulleidcn . >rci vou einem Ort zum °"°crn fchl'ppc" muß. Ehcuso ist cs i rde nach wie vor unmüglich. in Schweiß zu geralhm, uub die N ruugsmittcl löuncli ihm uur m ganz germgen Dosen und m - außerordcutlicheu Schwierigkeiten beigebracht werdcn, wobei grüßte Vorsicht angewendet werdcn muß, um ihn nicht zu comodicrm. Dcr Oberlürper ist zur Zelt noch ziemlich sm, we gleich die Brust sch°>> bedroht ist. __ (Bestrafte W li n ve r f ii l scher.) »u« P nen schreibt cin Eorrespondeut der „N. fr. Pr.": „Den Lesern I zu» geschätzlcn Blattes dllrfte e« mil Hinsicht aus de» jllngst in in „Landwirtlischastlichcn Zcitung" velüffenllichten Artikel Über W e N, Vergiftung durch Fuchsin nicht uninteressant sm,. zu ersahrm. »hre diese gesundheitsschädliche uud sogar gcsährlichc FNlschungsmcl auf in Nluerer Zeit »uch in Franlreich mit lllltr nöthigen Stl an den Schuldigen geahndet wird. Zwei Weinhffnbler aus dem sUblichen Franlrcich halten »n zwei Kaufleule in Nnnte« mehrere Fässer Wein versendet, welche theil« mit gewöhnlichem, theil« mit arsruilhillligem Fuchsiu gefärbt waren. Sämmtliche »ngellagle wurden vo» dem Strafgerichtshofe zu Nantes verurtheilt, und zwar dcr eine Absender zu vier Monaten Gefängnis und viertausend Francs Strase, der andere zu vierzehntägiger Haft und einer Gelbstrafe von zweitausend Franc«. Von den Kaufleute« wurde der eine zu sechs Tagen Arrest und zweihundert Francs, der andere zu dreihundert Fraucs Geldbuße vcrurlhcilt. Letzterem welcher von der Fälschung des Weines leine Kenntnis hatte und daher uuschuldigerwcise in diesen Prozeß verwickelt worden war, mußte dcr i!ieseraul noch überdies eine Entschädigung von zehn? lauseub Franc« entrichten. Angesichts dieses streng,» Vorgehens der französischen Gerichte dürfte dem Unwesen der gesuubheits. widrigen Weinversillschung wol bald gesteuert sein, uud werden sowol der Feinschmecker als der Reconvaltscenl die beliebten Bordeaux« und Burgunderweine in aller Seelenruhe wieber trin-ten können. — (Praltisch.) Ein deutscher Sprachreiniglr schlägt für das Fremdwort „Apotheker" folgenden Ausdruck vor: Gesund» hcitlwltderherstcllungsmittclzusammcnmischungsverhältnislunbiger. — (Flug über den Kanal ka Manche.) Em Herr Stott aus Dover beabsichtigt demnächst in einer Flugmuschine über beu Kanal Üa Manche zu setzen. E» heißt, daß die Maschine nahezu fertig, 300 Pfund schwer und zur Aufnahme vo« zwei Personen bestimmt sei. Im Anfang Oltober soll der erste Ausflug stattfinden. Herr Stott ist seiner Sache so sicher, daß er berril» ein ganze« Flugprogramm aufgestellt hat. In 40 Minuten will er die Luftfahrt von Dover nach Lalais und wieder zurück voll' bringen und dabei zu Lalais «och um den Leuchtthurm herum-fliegen. — (Thee) Der Tinfuhrwerlh de« Thee'« während des am 31. Juli abgelaufenen Jahres betrug i» Loglanb 4.«23,07ü L., hat also gegen den de» vorigen Jahres, wo cr 6.617,516 i.'. er« reichte, eine beträchtliche Abnahme erlitt«,. — (Iu San Fraucisco) zerstörte kürzlich ein große« Feuer 100 Gebäude, einschließlich des d.'ulschen Hospital«. Der Schade belauft sich auf 500.000 Dollars, 200 arme Familien sind obdachlos. fokales. ^ — (Ernennungen.) Der Herr Regierungssecrelär und derzeitige Leiter der l. l. Vczirlshauptmannfchaft Tschernembl, Johann Mahlot, wurde zum Bezillshouptmann in Krain ernaunt. — Dcr fteiermärlischc Laudesausschuß hat tne an der , landschaftlichen Oberrealfchulc und dem Rcalgymul,sium zn Leoben erledigte Lehrstelle fllr Naturgeschichte alö Haupt» und 4 Villthcmalhil al« Nebenfach dem Martin Lilensel, supplie« <, renben Lehrer an der l. l. Oberrealschule zu koibnch, verliehen. , — (Di en fteszu» Heilung.) Herr Theodor Fob .. her 8 er, bisher lloncipifi bei der l. l. P o fi d i r e c t i o n flt! Krain und da« Kitfienland in Trieft, wurde zur Die,!stl,iftu»l ^ ml> ,f h bereit» un seine Bestimmung abgegangen. " — (Nlilon Graf Nuersperg) In dem Vefinder Sr. Lfcellcnz des Herr« «nton Graf »ueiSperg ist bis !' her l-lder noch nicht jene entschiedene Besserung cingrllcten, bil ^ nach dcr ursprünglichen iirzllichcn Progrose «nd nach dem Ver '' laufe der ersten zwei Klanlhrilstage erwartet werden konnte. De, ^ nllgemeine OesundheitSzustand hat sich nicht wesrntlich geändert dagegen gewonnen die !?ähmung«erscheinungen in de« beide, rcchten Eflremilätcn etwas an Inleiisilät, so daß der Patm, mit denselben nur ganz geringe Bewegungen auszuführen vermag » auch im Gebrauche der Sprache sind bisher noch keine Fortschritt lirmellbar. Der Puls beweg! sich zwischen 76—80. Dagegen is dcr Appetit des Palimte« sehr angeregt und dessen Gemüths z»stl>»d e>n »ngcllllbl heiterer. Der Hausarzt Dr. Suppan ver weilt nahezu ummtclbrochcn am Belte des verehrten Kranken, i, ^ dessen aufmerlsamstc Pflege sich Gcmalin und Sohn Sr. Excel ,r ln,z in zärtlichster Sorgfalt theilen. Tagsüber laufen im Palai ,^, Aucrsperg ununterbrochm «heilnahmevolle Erlundignngc« seile» t. der grazer Gcscllschaft. sowie auch zahllose Briefe und Telegramn 0 aus allen Ländern Oesterreichs ein, die ebensosehr von der hohl ^ Verehrung, die man dem Patienten ollerort« entgegenbringt, sow auch von dcr innigen Theilnahme Zeugni« ablegen, mit der m< der Genesung des hochgeseierten Dichters und Staatsmannes l ganz Oesterreich entgegensieht. er - (Vierzigjährines Di en ft e « ju b il ü u « ru Das grazer Laudesgericht beging °m 6. d. M ciue erhebe l. Feierlichteil. Der Präsident desselben, Ritter von G ° b , i < hatte nemlich vor wenigen Tagen sein vierzigstes Dicnsilahr v° »r- eudcl und am 0. d. M. nach seiner Nücklchr vom llrlaubc gc. l Leitung dc« G:richt«hofes wieder übernommen. Dir ihrem Pn >ll- l deuten in wahrer Hochachtung ergebenen Beamten dies«« Gerich ,cht l hossprengel« konnten es sich nicht versagen, ein s° freudiges « .nd! eignis, wie es das Dienftjubilllum im Leben eines jeden Sla° hmlbeamleu ist, mit ihren wärmsten Glückwünschen zu begleit ah. l Nie die «Gr. Z!g." mittheilt, versammelten sich am Morgen t tter genannten Tage« das gcsammle Gremium de« Landgerichte,,^ die Staalsanwaltschast mit ihrem «lhes uud die t'eiler "" "^ in. Bezirksgerichte im lanbcögerichtliche» Plasi"«""««"^« ^^ nn- Jubilar bei seinem Lrschemen zu begrüße», l^e ^^ ^^ l tritte des Ol,erlande«gcrich!«r°thee Dr. ^^^ ^« Iubila, aris einer von diesem gehaltenen. d,e ^^^^^^,^ d^,c« Lande hres um die Rechttpflege und um »" "^ zur Eriuneiunl, « der gerichtSsprengel« hcrv°rheb».de.. ^ sümmUicher Gttlch ,em. prachtvolles, d.e ph"°^ ^ch.sspreugels enthaltende« Nlb, da« beamten de« «r°^ ' ^e ^g ^ ^ ^^ ^ mgei Tch. "^"on °^«"lch« W«fe b°nUe Präsident Mt.r 1614 boda. Apotheker, gratis zu haben ist. Ncncste Post. F eldsberg, 7. September. Se. Majestät der Kaiser erließ ein Handbtllet an Se. t. und l. Hoheit den Feldmarschall Erzherzog Albrecht, worin er Aller, höchstsich von den nunmehr beendeten mehrtägigen, zwischen der Donau und Thaya stattgefundenen Manövern im hohen Grade befriedigt erklärt, allen hiebei verwen. deten Commandanten und Truppen des stehenden Heeres und der Landwehr volle Anerlenrmna für den bewiesenen Eifer und die an den Tag gelegte Ausdauer und lrieas. mäßige Schulung aussprlcht, besonders aber dem Feld-marschall Erzherzog Albrecht für die mühevolle und lehrreiche Leitung der Uebungen den wärmsten Dank zollt London, 6. September. Die avisierte Vroschüre Gladstone's ist erschienen. Sie sagt, den Greuelthatcn und Ruchlosigkeiten der Türlen könne nicht ander« ein Ziel gesetzt werden, als wenn man Vulgarien, Bosnien und die Herzegowina der türkischen Verwaltung entzieht. Konstantinopel, 7. September. (N. Wr. TM.) Der Ministerrath, welcher gestern zum drittemnale über die Friedensfrage berieth, hat definitiv beschlossen, den Antrag der Großmächte, die Gewährung eine« Waffenstillstandes betreffend, entschiedeil zurückzuweisen. Konstantinopel, 6. September. Ein Theil der vor Alezcinac befindlichen Türlentruppen marschierte gegen Deligrad, um den Serben im Falle der Räumuna von Alexinac die Rückzugslinie abzuschneiden. Cetinje, 7. September. Derwisch Pascha überfiel zwei in Rogam (im Kreise von Piperi) lagernde monte-negrinische Bataillone, welche einen hcldcnmüthigen Widerstand leisteten und, nachdem sie durch drei Bataillone Verstärkung erhalten hatten, die Türlen über die Mo-raöa nach Podgorica zurücktrieben. — Von den Türken sind viele gefallen; ein großer Theil derselben ertrank ill dcr Moraca. Telegraphischer Wechselrourt vom 7. September. Papier - Neute 66 55. — Silber -> «eiitr 09 95. — 1860el Gtaats-Nnlehru 112 —. -_ Vanl-Nclien 853 —. ^ ^ NeichSmari 59 50. Wien, 7. September 2 Uhr nachmittag«. (Schlußcourse.) «lreditactien 145 70, 1860er Lose 112 —, 1864er Lose 130 50. österreichische Rente in Papier 66 50. StaatSbahn 283—. Nord, bahn 180—, 20. Franlcuslücke 9 70. ungarische «reditactien 122—, österreichische ssrancobaul 11'—, »sterrelchlsche Auglobanl 73 25, Lombarden 7650, Uuionbanl 58-, anstro-orientalische Vant — —, Llotzdactien 334--, austro-ottomanlsche Vanl — —, türkische Lose 16 — , «kommunal - Nnlehen 95 50, «gyptische 103 25. Ruhig. Handel und WolkswirUchastliches. Wochenauswei« der Vlationalbauk. Derselbe weist im Verhältnisse zu dem der Porwoche folgende Veränderungen aus: Vanluoteu-Umlaus si. 287 216.770. Zunahme st. 640.700; Giro.Einlagen fl. 531,776, Abnahme fl. 28,564; einzulösende Vanlanweisungen und andere fällige Passiva si. 1.664,530, Abnahme fl. 400.342; Metallschatz ft. 136.598,088, Zunahme ft. — ; in Metall zahlbare Wechsel ft. 12.014,246. Znuahme fl. 319.474; Staalsnolen st. 5.04I,89l, Abnahme ft. 2.289,927; Escmnple fl. 111.581,75/», Zunahme ft. 1.421.207; Darlehen ft. 26.84l.600, Zunahme ft. 152.400. Verstorbene. Den I. September. Johann Sirca, Kaischler, 37 I,, Eivilspital, slUckenmarls.Atrophie. — Franz Pirman, Inwohner, 52 I, Llvilspital, Heizlähmung. Den 2. September. Johanna Killer, SchmiedS.Kind, 3 Mun., Hlihnerdorf 37r. 18, Darmlatarrh. Den 3. September, Johann Stibernil, Holzfägers« Kind, 1 Monat, Stadt Nr. 29, Atrophie. — Loreuz Kuman, Schneidermeister, 65 I,, Kratauuorstadt Nr. 39. Zehrsieber. Den 4. September. Johann Sustersiö, Arbeiter, 62 I, Civilspital, Krebsdyslrasie. — Ursula Kamnifar. Inwohnerin, 68 I,, Livilfpital, Darmlatarrh. — Johann Breznil, Taglödner, 25 I., Livilspital, llungentuberculofe. - Sebastian Aergaul, Inwohner, 50 I., Livilspital, Daimlatarrh. — Theresia Kotnil, Oberconductturs Gattin, 60 I., Kapuzinervorstadt Nr, 85, Herz» beutelwassersucht. Den 5. September Nnton Gasteger, Arbeiter, 31 I,, «ahnhof^asse Nr. 113, Lungenschwindsucht. — Maria Mihavec, Inwohnerin, 46 I,, Civilspital, allg. Wassersucht. — Franz Po» renta, Arbeiters-Kind, 4 I, Civilspital. Fraisen. Den 6. September. Uloisia Kenii, Lampiftens'Tochter. 19 I., Polanavorstadt Nr. 25, Lungentubeiculose. — Margareih Kulla, Marletenders-Kind, 13 Mon., untere Polanavorstadt Nr. 42, Erschöpfung der Kräfte infolge von Nuhr. Todtenstatistil. Im Monate August 1876 siud 68 Personen gestorben; davon waren 35 männlichen und 33 weiblichen Geschlecl-tes.__________________________________ Angekommene Fremde. Am ?. September. Hotel Stadt Men. Pirner, l. l. Veamter, Leibnitz. — Kans, Agent; Kieferle und Dragovlna, Trieft. — Krauß und Polorny. Prag. — von Goldschmied, Gulsbes,, Verona. — Diermayer, l. l. Lieut., mit Mutter und Schwester, Graz. — Falbamassel, Director, sammt Gemalin, (lilli. — Löwinger, Stumme, Kstte.; Kacsthey und Fritz, Wien. — Schrenger, Daruvar. h«tel Europa. Karl und Eveline Zweren;, »rmsdorf, Schauspieler; Welleba sammt Famil,.', und Anna ytudhardt, Wien. ^ Sever, FleischerSgattin, sammt Nichte, Triest. — Lujar, Privat, Pest. Hotel «lesant. Bijhm sammt Gattin, und Scholler, Fllrstenfeld. ^' Dieliug, Wien. — Ganz, Stuttgart. — Vrandt, PeterS» bürg. — Matessich sammt Schwester, Finme. - Kastelitz, Großhändler, Marburg. — Wilhelmine Martir, Triest. Nlohren. Valesii, Ncmro. - Trauer, Wundarzt Kropp. -Kropinsly, Sludent, Oraz. — Pieuß. Geschästöltis. Marburg. - Werdir, Privat, Tllffcr. — Walland. Kfm., Cilli. - Uitler v. Paumgarten, Wien. Stadt Latbach. M. Schuch, Maschinenschlosser, und ?l. Schucb, Diurnist, Klaqenfnrt. — Lesjat, Chorist, Loitsch. — Vrettncr, Färder, Agenttele.________^__________________ Lottoziehllng vom ll. September. Brunn: «8 80 5« 85 29. Meteorologische VeoliachtNMU iu 5!ailmch. s "i N « ^ u N 7ll.Mg. 737.4^ ^13»! windstill s Nebel ^ ' 7. 2„N. 733.«, ^23., SW. mUßig f. ganz bew. 0«, 9,.AK 730.,, ^18., SW. mNßigf. ganz bew. 7U.Mg. 724«.-j-I9 4 , SW.'heftig grM.^bcw. ^"" 6. 2.N. 728.7, ,416., SW. stl rm., trllbe ' ^.cn 9„ Uh. 726.<57l4- 9., ^ O. schwach jz.Hälfte bew. ^»«' Den 7. Morgennebel bis 9 Uhr. Taqllber wechselnde Ve< wöllung. Varomcter im raschen Fallen. Mondhof. Den 8. Sild, west den ganzen Vormittag stoßweise sehr heslig, nm 1'/ llhr s'ch zu clnem Orlane steißcrnb, um 2 Uhr Windorchuna., laller Ostwmd, um 4 Uhr Gewitter mit Sturm aus West, schwacher Hagelschlag und Regen, zwei Stunden anhaltend. Alpen tief herab fnsch beschneit. Empfindlich lall. Das vorgestrige Taaes-millel der Wärme > 188», da« gestrige -j-- 119"; beziehungs« weise um 3 0« Nber und um 0 4» unter dem Normale. Verantwortlicher «ebacteur: lDttomarVamber». Börsenbericht. N^attgeN^"' ^ ^"'le war rucksichtlich der Nnlagewerthe wenig beschäftigt und die Speculation schien wenig animiert. Starle «loursrllckglinge haben gleichwol Mal« ) », (.....«KW «7 — «prtl. ) «"ber«ntt ^ ^.^ ^ ^ L«se, 1889........2b3 — 8b4 — , 1»b4........10750 108— , 18«0........112 - 1IL25 ^ I860 zu 100 fi. ... 11« ?h n? 2b ^ 18S4........181-25 1817H »«Mänen-Psandbrilfe .... 1« — 142L0 Prllmienanlehen der Stadt Wien 9b 50 96 — Vöhmm I «rund. l ' ' 200'" ^ - «i.be°btir«en ^ l,st„g ^ - - 74^ ^25 D°'°a" «e«uli.rung«.Lose . . 105 50 106 - U°g. Eise«b°hn.Nnl.....10050 10075 Un«. Prün.ien.Nnl. . . - - - "25 72 b0 «ieuer «ommunal« «nlehen . »4- 94^5 «etle» tz<« v<«le». »nglo,«anl . . . 74 85 74 50 Vanlverein........__.- — — Vodn»c«dit- — - «reditanfialt........ 148 50 148 7b «reduaustalt, nngar..... 124- 124-25 ») cposilenbo.nl.......—.»_____-__ Iscompteanfialt.....' 663 — ««« — Hr°nco««anl....... ^..^ " .^ slalionalbanl .... 856-— »e;» OeNerr. Vaulgesellschaft . ' ' 157 _ ibyll Unionbant ...... bttuk ^u^n «ctieu >«rt-Uuter»eh-«n»,r». El