Cillier Zeit»«« Zeitschrift für Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht auf deutsche und slavische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag Abends — Preis vierteljährig 1 fl. 15 kr.; mit Postver- fendung l fl. Zy kr. Eonv. Münze. Vl'9. 57. Verautwortl. Redaction: Vineen; Prafch, k. k. Professor. Dinstag am 23. Nov. 1343. Verhandlungen des Reichstages. Äterajitr 22. Nov. L. Ein feierlicherGottesdienst bezeichnete beute den Wiederbeginn deS großen Werkes und wahrlich die Weihe von Lben ist eS ein-zig, welche dem unermeßlichen Neubaue der Verfassung eine dauernde Grundlage geben, den Kampf der Lei-den>chaften versöhnen, und jeden Einzelnen mit dem Bewußtsein heiligen Pflichtgefühls durchdringen muß, soll unser StaatSschiff nicht neuerdingS schwanken auf stürinischen Wogen, oder an halben Maßregeln dahin-siechen. Nachdem die Zahlung eine weit mehr alS beschlußfähige Anzahl von 243 Abgeordneten ergeben hatte, forderte der Präsident S m o l k a, dessen Vor-sitz bereits mit 9. Nov. zu Ende gegangen, zur Wahl eines neuen Präsidenten auf, Schmitts Antrag, die Wahl zu verschieben, blieb in der Minderheit, ein Resultat, welches nur wünfchenswerth zu nennen ist, da sede Verzögerung einen ungünstigen Eindruck her-vorgebracht hätte, und wir der Versammlung einen kräf» tigen Haltpunkt wünschen. Bei der ersten Abstimmung erhielt Strobach 122, Smolka 121 Stimmen, die übrigen vertheilten sich auf Schmitt, Schufelka, Lasser, PillerSdorf. Da sohin keine absolute Mehrheit vorhanden, wurde zur zweiten Wahl geschritten, wobei auS 255 Abgeordneten auf Smolka 131, auf Stro-bach 124 Stimmen entfielen. Ersterer dankte im be-schieden«! und beifällig aufgenommenen Worten der Versammlung. Hierauf wurde C. Maver zum ersten und L a s s e r zum zweiten Vieepräsidenten erwählt. Mehrere Abgeordnete hatten ihn Mandat niedergelegt und an deren Stelle wurden Neuberger, Stamm, Spang-ler, Wildner v. Maithstein und Schützenberger als neu gewählte Deputine bezeichnet. Nun erhielt Schufelka das Wort und sprach sich in einer längeren Rede über die Stellung deS Reichstages in Wien aus. Die Beschlüsse desselben seien rechtskräftig, da er so lange versammelt gewesen, als eine beschlußfähige Anzahl von Mitgliedern sich durch genaue Zählung herausstellte. Gegen die Verlegung des Reichstages habe man mit allen Mitteln protestirt, jedoch auf die unterbreiteten Adressen keine genügende Antwort erhalten. In der letzten Sitzung am 1. Nov. seien nur 13G Deputirte zugegen gewesen, weil ein k. k. General, der nun als Ministerrrä-sident genannt werde, die Schließung des Reichstages befohlen habe und mehrere Deputirte an den Thoren der Residenz vom Militär zurückgehalten wurden. Da-durch fei diese Siyung eine geheime geworden, und man habe, ungeachtet deS darin gefaßten Beschlusses, sich nach Wien zu vertagen, dennoch sich nach Krem-sier begeben, um sich aus heiligen, Pflichtgefühl der Mehrheit zu fügen und keine neue Svaltung hervor zurufen, Er erkläre jedoch feierlichst, daß der Regierung nicht das Recht zur beliebigen Verlegung zuge-stehe, und wünsche nur, daß dem Jammer endlich ein Ziel gefetzt werde, den Wien früher durch demokratische, nun durch aristokratische und militärische Uebergriffe zu dulden habe. Frankfurt 20. Nov. Die Majorität des AuSschußeS über die österreichische Frage beantragt, daS Reichoministerium aufzufordern, daß mu allem Nachdrucke auf Aufhebung der über Wien verhängten Aus« nahmSmaßregeln, so wie auf unumwundene Anerken-nung der Eentralgewalt und Ausführung der Beschlüsse der Nationalversammlung hingewirkt werde. Rücksicht-lich Preußens wurde der Antrag angenommen, die Eentralgewalt habe auf Ernennung eines Ministeriums, welches das Vertrauen des Landes genießt hinzuarbei, ten, die Steuerverweigerung sei null und nichtig, die dem preußischen Volke verheißenen Rechte und Freiheiten werden von der Eentralgewalt gegen jeden Versuch einer Beeinträchtigung geschützt werden. Sachsen. Bei der Schließung des Landtages erklärte der König, die Verfügungen der Enu tralgewalt im rollen Maße anzuerkennen und er werde allen Sonderbestrebungev, wie und wo sie innerhalb Deutschlands sich geltend machen, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln entgegen treten. In Mainz wurden bei der Nachricht vom Schicksale Robert BlumS von allen Gasthöfen, und den im Haien liegenden Schiffen Trauerflaggen aufgehißt. Frankfurt. Auf eine Anfrage deS Zbge-ordneten Wesendonck wegen Nichtveröffentlichung der Reichsgesetze in Oesterreich erklärt der Justizminister, man habe von dcnauS Versprechungen gemacht aber noch nicht gehalten, und eS sei eine der Aufgaben je» ner nach Wien geschickten Eommissäre diese Angelegen-heit zu ordnen. Nachdem schon vorhin einige Bestimm münzen über die deutschen SchiffahrlSverhältnisse angenommen wurden, erhielten noch folgende Paragraphe die Zustimmung der Versammlung. §. 33. DaS deut» sche Reich soll Ein Zoll und HandelSgebiet bilden, umgeben von gemeinschaftlicher Zollgräuze mit Weg» fall aller Binnenzölle, §. 34. Die ReichSgewalt hat ausschließlich die Gesetzgebung überdaS gesammte Zoll» wesen, so wie über gemeinschaftliche ProduetionS und Verbrauchssteuern. Welche ProductionS und Verbrauchssteuern gemeinschaftliche sein sollen, bestimmt die Reiche-gesetzgebung. § 35. Die Erhebung und Verwaltung der Zölle, sowie der gemeinschaftlichen ProductionS und Verbrauchssteuern geschieht nach Anordnung und Ober» aufsicht der Reichsgewalt. AuS dem Ertrag wird ein bestimmter Theil nach Maßgabe deS Budgets für die Ausgaben des Reichs vorweggenommen. DaS übrige wird an die einzelnen Staaten vertheilt; ein besonde-reS ReichSgesetz wird hierüber daS nähere feststellen. $. 36. Die einzelnen deutschen Staaten sind nicht be» fugt auf Güter, welche über die ReichSgränze ein oder ausgehen, Zölle zu legen. §. 37 besagt, daß die näheren Bestimmungen und Beschränkungen dikrck ein Reichögesey festgestellt werden. §. 33 schreibt der ReichSgewalt die Gesetzgebung über den Hantel und die Schiffahrt zu, so wie der folgende §. die Er» theilung von ErfindungSpatenien, Schutz deö geistigen Eigenthums, als Beeinträchtigung durch Nachdruck von Büchern, Nachahmung von Kunstwerken, Fabrikzeichen u. f. w. In R o m wurde am 15. Nov. der Minister Rossi meuchlerisch ermordet, daS Cabinet hatte sich nn-tcr allgemeinem Schrecken aufgelöst. Wien. Tcr Banuö Jelacii: hat von Sr. Majestät daS Großkreuz deS Leopoldordens erhalten. Die Operationen gegen Ungarn sollen am 27. beginnen und obschon man auf einen hartnäckigen Widerstand in manchen Gegenden gefaßt ist, dürfte die Bezwingung keinen weiteren Schwierigkeiten unterliegen. Sollte sich aber wider Erwarten dcr Krieg über den Winter hin-auSzieben, und kein Vergleich angebothen werden, dann siebt unser armeS Oesterreich, trotz seine? mächtigen Hilfsquellen am Abgrunde einer financiellen Krisis, die unter solchen Umständen unausbleiblich wird. Bereit.« ist das Deficit ln den letzten 11 KriegSmonaten au' die ungeheure Zahl v»n 60 Millionen gestiegen. Se» 17. wurden folgende standrechtlich Vcrunheilte m,i mi! deren Strafen belegt: Wenzl Wartha, Wächter im An garten, verurtbeilt zu zweijähriger Schanzarbeit: £r. 3 Pcrsch, aus Widin in Böhmen, zu sechtiäbrigcn FestungSarreste; Dr. E. Pallueei ouS Wien, 35 .^abre alt, ledig, katholisch, zu dreijährigem FestungSarrcste; ?. BrzviemSki, auS Basel in der Schweiz, 23 .^adre alt, katholisch, ledig, zu vierjähriger Sch«nzarbeii; ^ Ritter v. Vogtberg, auS Wien Studierender, 20 ^bre alt, katholisch, ferner» E. Eigner, au« Olmütz in Mähren, Schulgehilfe in Wien, 25 Jahre alt, katholisch, ledig ; endlich F. Schmalhofer aus SechShauS, Ä.ntu-druckergeselle, 20 Jahre alt, katholisch, ledig, lich zur vierjährigen Schanzarbeit.Der ehemalige Eomina» dant dcr akademischen Legion, Aigner, wurde vollkommen begnadigt. Dagegen wurde heute wieder folgende.' Urtheil plubicirt: 1) Alfred Julius Becher, geboren Manchester in England, 45 Jahre alt, protestantisch?, Religion, Wittwer, Doctor der Rechte, verantwoni, cher Redacteur und Verleger der politischen Zenschr»« „Der Radikale" und 2) H e r r m a n n I e l l > „ e 1, auS Ungarisch-Brod in Mähren gebürtig, 2.» Iahte alt, israelitischer Religion, ledig, Doctor der P>»ilo sophie und Mitarbeiter deS vorerwähnten Blaues sin" in Uebereinstimmung mit dem erhobenen Thatbestände, theils durch ihr Geständniß, theils durch die g,richt liche Anerkennung des Inhaltes der durch sie redigii-ten und in Umlauf gefeyten Eremvlare deS sogenaiin-ten Radikalen überwiesen, daß si.> ungeachtet d.-r an 20. und 23. Oktober d. I. kundgemachten P,oelu-mation Sr. Durchlaucht deS Herrn Feld marsch all.' ,V,: sten zu Windischgrätz, fortfuhrcn, indem genannten T -geSblaite daS Volk zur bewaffneten Empörung gez?' Se. Majestät den eonstitutionellen Kaii'er, und > offenen Widerstande gegen die zur Unterdrückung hiesigen Octobcr-AufruhreS, entsendete k. k. Ariniv j. -zuwiegeln, indem besonders in den Blättern ?o«, 2 > 24. und 25. dann 26. Ortober, die schamlose«,e ui empörendste Verdächtigung Sr. Majestät des >!.,ise: -und dcS HofcS gegen daS Volk ausgesprochen. ; r Verweigerung der Steuern aufgefordert die P.o. tion des Hrn. Feldmarschalls herabgewürdigt «r.v für ungesetzlich erklärt, der allerhöchste Hof des Oesr, tiSmuS und deS offenen Bruches mit den Völker« f. Gesammtinonarchie ehrlos beschuldiget, Letztere zuv.i tar -Ps< gegen die legitime Dynastie angereizt, die v'.n'e ung einer revolutionären Erecutivgewalt vorges.'.'lagc . überhaupt alle Elemente einer entfesselten Pren. au geboten worden sind, um den Sturz der li' Regierung und dcr allerhöchsten Dynastie durch Wa - 251 - fengewalt und den vorbereiteten äußersten Widerstand gegen die k. f. Truvpen herbeizuführen. ES ist daber Alfred Julius Becher und Herman Jellmek wegen Verbrechens des HochverratheS, der be« leidigten konstitutionellen Majestät, und der öffentlichen Anreizunz zur bewaffneten Empörung, i» Folge der angeführten Proklamationen deS Herrn General Feld-marschaHS in Verbindung mit dem 5. Kriegs Artikel und dem Artikel 61 der Theresianischen pol. G. O. i im Einklänge mit dem §. 53 deS Eivil - Strafgesetz-bucheS durch einhelliges KriegSrechtS - Urlheil vom 22. d. M. zum Tode durch den Strang condemnirt, das Urtheil den Beschuldigten in völliger Ermangelung gesetzlicher BegnadigungSgründe an demselben Tage kund-gemacht, und am 23. November d. I., Morgens um 7 Uhr, mittelst Erschießen» durch Pulver und Blei vollzogen worden. Wien am ?•!. November 1848. Von der k. ?. Militär-Lentral-UntersochungS-Commission. B r ü n n. Von Seite unseres Landtages wur-de Sr. Majestät folgende kldresse unterbreitet: Eure Majestät! Die treu gehorsamsten Vertreter Mährens folgen dem Dränge ihres Herzens, indem sie eine aller-unterthänigste Bitte an Euere Majestät richten, in dcr Ueberzeugung, daß Bittcn der Völker bei dem aller-gütigsten LandeS?ürsten stetS geneigtes Gehör finden. Ereignisse in der Hauptstadt Wien, welche unS mit Trauer erfüllt haben, und die darauf gefolgt«! außerordentlichen Zustände bewogen Euer Majestät diese Zu-stände mit Macht der Waffen zu lösen und die Haupt-stade in Belagerungszustand zu seyen. — Verbrechen, welche die menschliche Natur verabscheut, sollen nicht einer gerechten Sühne entgehen: — aber Menschen, welche vom politischen Irrthume befangen, in leiden-schaftlichcr Aufregung an der Bewegung Theil nahmen, jene, welche zum größten Theil dem jugendlichen Alte? angehörig, in Begeisterung für Freiheit, übel ge-leitet und gemißbraucht, zugrstandcn — strafwürdige Handlungen beginnen, diese werden, besiegt durch die Großmulh ihres Kaisers, scinc tteugchorsamen Angehörigen und gute Staatsbürger sein. — Eucr Majestät haben mit einer Großmulh, welche bereits die Gc-schichte preiset, unsern verirrten Brüdern in Italien und Galizien Amnestie angedeiben lassen, und die Ver-treter Mährens hegen das festeste Vertrauen, daß Euer Majestät Vaterher; ten politisch Verirrten der Vater» statt gleichfalls Gnade für'Recht zu ertheilen geruhen werden, erachten es aber für eine heilige Pflicht, um diese kaiserliche Großmuih für ihre Brüter inständigst zu bitten, indem sie zugleich die allerunlenhänizste Ver-sicheruilg ihrer unwandelbaren Treue und Liebe zu zu ihrem gütigsten LandeSvaicr wiederholen." Proklamation. Als ich in der in meinen Proklamationen vom 20. und 23. Oktober enthaltenen Androhung deS Stand-»echtes nach dem Einrücken der k. k. Truppen in die innere Stadt wirtlich Folge gab, sah ich mich hierbei leider von unabwei'Slicher Nothwendigkeit geleitet, ein strenges und warnendes Beispiel für alle Jene zu sta-tuiren, die bisher in dem Wahne befangen schienen, daß man ungestraft Aufruhr predigen, die Bevölkerung einer großen Hauptstadt, durch immer neue Zusammen-rotlungen und Revolten, in nie endender fieberhaften Angst erhalten, ^dadurch ihren Verkehr und Credit vernichten, die Verarmung allgemein machen, mit eine» Worte alle Gräuel der Gesetzlosigkeit über die Mensch-heit bringen dürfe. Ich gebe der Hoffnung Raum, je-nen Zweck erreicht zu haben, und nachdem bisher die von der Militär Commission gefällten StandrechtSur-theile an den gefährlichsten der eingezogenen Aufrührer vollzogen, die Verführten oder sonst zu Entschuldigen-den, ganz oder zum Theil begnadigt wurden, finde ich nun weiter anzuordnen, daß von nun an, gegen alle etwa noch zur Untersuchung gebracht werdenden Theil-nehmcr am legten Aufruhr nicht mehr daS standrecht-liche, sondern daS ordentliche kriegsrechtliche Verfahren unter Beziehung von Beisitzern deS Eivil-Strafgerich-teS, soweit eS sich um Eivil-Personen handelt, einzu-treten habe, ein Verfahren, welches Milderungen zu-laßt, die im standrechtlichen Wege, nach den Militär Gesetzen nicht Play greifen können. Dagegen bleiben die in meiner Proklamation vom 1. d. M. für die Dauer deS Belagerungszustandes gegebenen Bestimmungen unverändert in ihrer Kraft. Hautquartier Schönbruan am 24. November 1343 Alfred Fürst W i n d i s ch g r a tz in. p. Feldmarschall. Wien. Nach den eingesendeten amtlichen AuS-wei'en beträgt der Verlust der k. k. Trupven in den Gefechten bei Wien und Schwechat vom 26. biS 31. Oktober: An Tobten: 14 Offiziere, 175 Mann und 57 Pferde; an Verwundeten: 42 Offiziere, 774 Mann und 11 Pferde. Zusammen: 56 Offiziere, 040 Mann und 68 Pferde. DaS Aufbreche» gegen Ungarn scheint wieder um einige Tage hinausgeschoben worden zusein. Der Tag der Abreise deS BanuS ist vorläufig noch nicht bestimmt. — AuS Ungarn erfährt man nichts NeueS. Offiziere, welche in den letzten Tagen zu Fuß aus Pest bieher zu entkommen wußten, versichern, daß man die hier erlassenen Proklamationen dort noch nicht gekannt bade. Die kaiserlichen Truppen sind größtkntheil» bei Brück eoncentrirt; die magyarischen stehen sehr schwach bei Kntse, wo sie Verschanzungen aufgeworfen haben. Ihre Hauptmacht ist bei Peeßburg. Die Stadt Raab, bekannt auS den franzöisch.m Kriegen, ist von den Ungarn als Vormauer von Pest — 252 - stark verschanzt weiden. Cben so ist Keinem stark besetzt, wird jcdoch wahrscheinlich von unjcrn Truppen umgangen werden. <5 i 11 i. Der rühmlichst bekannte ViolinvirtuoS Herr L. E l l e r, ein Steiermärker, ldessen Vater den Bewohnern unserer Kreisstadt durch langjährigen Aus-enthalt noch in Erinnerung schweten dürfte,) beabsichtigt morgen am 20. Nov. im hiesigen RathhauSsaale ein Eoneert zu veranstalten, welches den Freunden der Tonkunst jedenfalls einen willkommenen Genuß ver-schaffen wird. Herr Eller ist vor nicht langer Zeit von seiner dreijährigen Kunstreise in die Heimath zurückgekehrt, und seine Leistungen haben in der Schweiz, in Italien und Frankreich eine mehr alö gewöhnliche An. erkennung gefunden. Wien. Die Basteien der innern Stadt werden von Militär- und Civilabeitern steißig verpallisadirt und befestigt, so daß sich oberhalb jedes Thorweges ein kleines Fort bildet, welches für sich behauptet wer« den kann. Um die den Kreis der Vorstädte nmfas-sendeii Linienwälle werden außethalb ringSher sehr starke Verschanzungen gezogen, die den Zweck haben, die Vorstädte im Zaum zu halten, indeß die BasteifortS den Zugang in die innere Stadt absperren, von deren Gesinnungen man nichts zu, fürchten hat, sobald nur die Volksmassen aus der Vorstadt sich nicht dahin ergießen können. Gleichzeitig will man daS k. k. Lust-schloß B e l v e d e r e, daS seiner Lage gemäß alle Vorstädte beherrschtem einer Citadelle verwandeln, weehalb die dort aufgespeicherte» Bilderschätze sofort, bis zur Herstellung eineS besondern Museums für diese Gemäldegallerie, in den verschiedenen Palästen der hohen Aristokratie aufbewahrt werden sollen, zu welchem Zweck bereits die Fürsten Schwarzenberg, Lichte n st e i ii, AuerSperg :e. ihre Räume angeboten haben. Die beiden Pulveimagazine in der Umgebung nämlich der Pulverthurm auf der sogenannten Türken-schanze nächst Währing und daS Artilleriedepot im Neugebäude auf der Simmennger Haide,weiden gleichfalls stark verschanzt, während die Türkenschanze in eine Citadelle verwandelt wird, erheben sich nm daS ohne-dieß sehr solid und bombensest gebaute Reugebäude die furchtbarsten Erdwälle, die dergestalt mit Kanonen von schwersten Kaliber bespickt sind, daß nach dcr Aussage erfahrner Offiziere selbst dcr Angriff einer Macht von 30,000 Mann nicht zu fürchten wäre. Rom. 17. Nov. Gestern im Augenblicke der Ermordung des Ministers Rossi waren 30000 Menschen zu einer Siurmpetition versammelt, und zogen gegen den päpstlichen Palast, welcher von den Schweizern vertheidigt wurde. Der Pabst rerweigerte die Zuge* ständniße, allein da die Linie zum Volke übertrat, gab er nach, bewilligte daS geforderte Ministerium, | und stellte die übrigen Bedingungen, nämlich einen italienischen Bund und Theilnahme am UnabhäiigigkeitS-kämpfe den Deputirten anheim. Wien. 27. Nov. An der heutigen Börse waren günstige Nachrichten vom ungarischen Kriegsschauplätze und eingeleiteten Unterbandlungen verbreitet. De-putationen deS GemeinderatheS und der HandelSgremien haben dem Feldmarschall Dankadressen überreicht. Wir erfahren auS Gray daß ungeachtet der Venven-dung deS LandtagsauSschußeS der Schloßberg befestigt werden sollte. F. Z. M. Graf Nugeni war an die eroatische Gränze abgegangen. Die Besorgniß von einem Einsalle der Ungarn an dcr östlichen Gränze zwischen Fürstenfeld uud Hanberg hat sich nicht erneuert. C r o a t i e n. Gestern (den 20.) 9 Uhr Früh, fing bei der Legrader Brücke von Seite der Magyaren eine heftige Kanonade an; sie fcboßen mit einen« G Pfänder und einer Haubitze. Da hier bloö 1 Comvagnie Population mit Vogelflinten, und eine Abtheilung Natio-nalgarde des Sainoborer Distrikts war, eilte dcr Oberst Rubido mit seinem 1. Agramer Gardebataillon hin, und obwohl die Lpfünder Kugel» und Granaten ihnen um die Ohren sausten, standen sie doch voll Muth. Dieses Schießen dauerte bis Abendö. Abwärts der Drave bei Ketee veesuchten sie am 20. Nov. abermals mit Muokettenfeuer das 2. St. Ivaner Bataillon zu verscheuchen, und kamen bis zum Ufer; sie büßten einen Todten und einen Verwundeten ein, den sie bei allem seinen Rufen und Klagen ließen. Gestern und heute arbeiten die Ungarn (bei 200) an neuen Batterien, wir sehen sie eommode, aber können ihnen mit unsern 3Pfiindnn nichts thun. Veite Parteien sind ruhig bis auf Ketee, eine Strecke auf 200 Schritt, wo die Drave am engsten ist. (1 Stuntc von der Legrader Uiberfuhr.) AuS Klaufenburg schreibt man: „Unsere Stadt ist ganz ciuf den Kriegsfuß gefetzt; ein Theil unserer Wehr hat sich ins Lager begeben, dcr andere Theil versieht den -Wachdienst in der Stadt. Bei uns ist be-reitS Alles, Beamter, HandwcrkSman, Kaufmann, Schreiber, Herr und Diener, Jung und Alt umer Waffen, während unsere Frauen Patronen und Charpie arbeiten. Generalmajor Gedeon hat Maroü Vüsärhely, den Hauptsitz der Szekler, eingenommen. — Die Stadt Arad ist am 10. Nov. Abends abermals (bereits zum Fünftenmal) von 9 Uhr bis 2 Uhr nach Mitternacht, und andern TagS von 10 bis 12 Uhr Mittags bombardirt worden. Auf den Stephans-platz und den näher liegenden Hauptgasscn ist kaum mchr ein Haus, welche» nicht beschädigt wäre. Viele Familien sind gänzlich ausgewandert. Die oberen Stock-werke der Häuser stehen fast alle leer. Schnellpressendruck und Verlag von I. B. Ja et in. p\' Jcrciin ang-n-mm^^' \i'o. 1:1. für Semrloir Dinstag jcn 28; NoHvHex'.,.'''^. 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W eissag u n gen LudMi!«t <5H,uel, . ^ Nonne uÄ kltffir juMl. fÄij, »n:V« ni. die für VkchMtwlM^<>iHMe»ts'ch-ianD wit1'riqcrtt,'u &ürMschlltsse dieses IabrtauseudS fii1> eWMNd^i Weltbegeben .i* ' JivcnFaä0ran 11 id 111 ui5 ! '»f^k^tjnn TJiru icij: 72- r.i»s Tur das bciitf(fic^(ifiirl.iiib. ' 1!-:: .•nttfctpg -i\ Vt»:t:i&?r:*i ... ,■ i 'ttiwv! ».[ ;r.,u Bon ... «• ... I>r Z. Enuemoser. Preiö 10 fr. C. M. •< '«# 1(1 ! /• : i) . >!. % i t Ö I und divi ^'vt^Lr-o-ße^/ .!IIk-'>UNI > lif.C 'U,. wie sie lvareu und wie sie. sind. iprci-rmif/'i >v, Freunde und Feinde. Preis 10 fr. E. Ä." ' ' ' ! , ..! - II.' (Q | ^ ;i-. • •'■ . " - lchiqen. Bauernunrnken •I, : «.'nn/vi nund *■' .»<«•- - >ie Stimme'Luthers- in den Wirren unserer .nvitt l u 'J sinv. >re.S 12 fr. C. M. Anschluß au Deutschland, . aucb rm, Anschluß,pu /dmZollvnein? eine Lebensfrage für Oesterreich. 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Semester; plle bisher lrschienenen Rumern. WH! Ist!B^deS T.3 sft. <5M. Die >m Laufe der Monate November und December d. I. noch erscheiiieubs^NuMqern.wertP» ^achgelisfett.- ' Zerstreute Blüten. Bon , . Kör^ er. Preis 40 ft; ftflE?.J. ... ' Äff >' " M«kjchml!cchtti Herausgegeben von ^rnst Lionell. Preis 30 kr- C. M. ! Wunderbar/-, und mukwürdiae P r o p b c j e i ft ti „ n c ii d» Somnambüle Maria Stiefel aus (kbernberg, über die Zukunft der Jahre 1818 bie 1856. . . Zwtifr Auflage |PrnS 3 kr. Vatcr F^rdinaild, • • oder :» £ .» . an Her; und an Sinn Scene (tt der öfterreiedisclicii Vo!5S muiidart, > .. - - ^ 'verbunden niik einem großen Tableau. verfaßt von KleSbeilN, Mustf von (Ä. Hellmeii berger iun. fcrei« 12 kr. E. M. . per @ ch lv ager M a r an seine Landleute. Briefe zur Auftlarma für Skadl und Land. ' 1. Lieferung. Ein und ei» halb Bogen ö fr. £ Wiener Ereignisse vom 15. bis 28. Mai, erzählt unl rr;i.i:ert Preis C kr. <5. M. 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