Po81mns plvtsnL s gotovini. Ur. 31 Lrlcheml jeden 1., Iv. und 29. v. (81.) Jahrgang. Organ der Gottfchrer Bauernpartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Dm. D.-Oesterreicd: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20-— Din. Amerika: 2-— Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar Samstag, den 1. November 1924 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahm« und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Lin Triumph des deutschen Genius. Die ganze zivilisierte Welt blickt heute voll' Bewunderung auf den nun glücklich beendeten kühnen Flug des deutschen Riesenvogels über das große Wasser, das die alte von der neuen Welt scheidet. Das erstemal hat sich ein Luftschiff aus diesen gefahrvollen Weg gewagt und dieses erste Luftschiff, das diese lauernden Gefahren spielend überwunden hat und nach achtzigstündiger Fahrt unter beispielloser Begeisterung einer ungeheuren Zuschauermenge in Lakehurst auf amerikanischem Boden gelandet ist, ist ein Werk deutscher Wissen» schäft und deutscher Arbeit. Diese kühne Tat ist ein Ereignis von unab¬ sehbarer Bedeutung, ein Wendepunkt in der Ent¬ wicklung des Weltverkehrs, es ist ein neuer, herr¬ licher Triumph des menschlichen Geistes in der Niederkämpfung der Naturgewalten. Viele Jahre nach dem Tode seines genialen Erfinders feiert das gigantische Werk Zeppelins seinen schönsten Erfolg. Und dieser Erfolg des deutschen Genius ist zugleich auch ein Erfolg des deutschen Volkes überhaupt. Kein anderes Volk auf Erden hat cs bisher vermocht, dem Werke Zeppelins etwas Gleichwertiges an die Seite zu stellen. Der deutsche Geist, verbunden mit einer einzigartig entwickelten Technik, Hal auf diesem wie auf so vielen anderen Gebieten Unvergleichliches, Unnachahmliches ge¬ schaffen. Deuschland ist zwar in dem großen Völkerringen der jüngsten Vergangenheit unterlegen, physisch liegt es am Boden mit dem Stiefel des Siegers auf dem Nacken. Vieles, was es mit eifernem Lin Mick in unsere Gottscheer Dörfer (Merket Betrachtungen.) (Fortsetzung.) Es ist ein Volks- und Staatsverbrechen, wenn in einem Jahre ausgesoffen wird, was ein Schnaps- Kessel innerhalb 48 Stunden zu liefern vermag. Unsere Väter und Großeltern haben das nicht gehabt, sie haben vielmehr eine reiche Zwetschken- und Obsternte dafür auszunützen verstanden, daß sie bis tief >.n den Herbst die Dörröfen heizten und so manche Kiste Dörrobst am Dachboden aufbewahrten. Der übermäßige Alkoholgenuß in den Gast¬ häusern beeinflußt zudem noch die wirtschaftliche Seite. Schwere Millionen gehen für die Rausch¬ getränke auf. Wieviel nützliche Aufbauarbeit könnte mit diesem Gelde geleistet werden. Der über¬ mäßige Alkob^lgenuß ruft Krankheiten hervor. Wieviel edles Familienleben ist durch den Rausch¬ trank schon zerrüttet worden. Man sei doch nicht blind und sehe, wie darunter ganze Bauernwirt¬ Fleiß und überragendem Können geschaffen hatte, wurde ihm genommen, viele Werke seines Genius, die seinen Namen in aller Welt bekannt machten, zerstört, viele Hoffnungen zertreten und Freude in nimmer enden wollendes Leid verwandelt; eines aber konnte man diesem Volk doch nicht nehmen: seine unverwüstliche Schaffenskraft. Mit Wehmut im Herzen muß jeden Freund des Fortschrittes und der Entwicklung der Mensch¬ heitskultur die Tatsache erfüllen, daß dieses ein¬ zigartige Werk deutschen Könnens, das nun die Blicke der ganzen Welt voll ehrfürchtigen Erstau¬ nens auf dieses besiegte Volk lenkt, auch das letzte sein soll. Es ist eine Tragik des deutschen Volkes, daß es auf der Höhe seiner Entwicklung durch fremde Gewalt zum Stillstand, ja zum Rückzug gezwungen werden soll. Der Wille des Siegers fordert nun auch die Zerstörung der Stätte, wo diese Wunderwerke, der Technik hergestellt werden, denn diese Riesenvögel haben sich im Kriege als gefährliche Gegner erwiesen. Der letzte Zeppelin aber, der hier geschaffen wurde, ist nicht für den Krieg gebaut worden. Er soll als Verkehrsmittel, als Vermittler zwischen weit von einander getrennten Menschen dem Frie¬ denswerk dienen, der Verständigung und gegen¬ seitigen Annäherung. Er wird zwar unter fremder Flagge segeln, trotzdem wird er den Triumph der friedfertigen Arbeit des deutschen Volkes in aller Welt verkünden und dazu beitragen, dem deutschen Namen wieder jenen guten Klang zu verschaffen, den er auf Grund der bewundernswerten Leistungen dieses Volkes auf allen Gebieten des Kulturlebens vor dem Kriege hatte. schäften zu Grunde gehen. Also ein schweres Übel, das im Interesse von Heimat und Volks¬ tum, im Interesse der Familie bekämpft werden muß. Wo finde ich die Männer dazu? Es ist eine bedeutende Arbeit! Ich habe schon im vorhergehenden Absätze von Krankheiten gesprochen. Und da muß ich feststellen, daß d e r G e s u n d h e it s zu st and un¬ serer Bauernbevölkerung nicht der beste ist. Kranke, die monatelang, ja Jahre hindurch ans Bett ge¬ fesselt sind, trifft man oft an. Und da ist als häufigste Krankheit wohl eine Lungenkrankheit zu bemerken. Leichter und schwerer Natur. Ich kenne viele Häuser, wo alle Mitglieder der Familie die Tuberkulose nach und nach als Todesüim in sich trugen und starben. Auch andere Krank¬ heiten, oft solche ganz unscheinbarer Natur, raffen Mann und Weib hinweg. Der Arzt in der Stadt ist zu weit weg; er kostet zu viel Geld; oft kann er auch nicht kommen. Das Gebiet ist zu groß. Und doch ist jede Krankheit heilbar, wenn recht¬ zeitig ärztliche Hilfe am Platze ist. Um die Nach glücklicher Vollendung der Fahrt und nach dem ersten Abschwellen des Freudentaumels in Amerika fand Dr. Eckener Zeit, mit dem auf dem „2. k. UI." mitgefahrenen amerikanischen Luftschiffkapitän Klein amtlich die genauen Daten der Fahrt aufzustellen. Das Ergebnis dieser Untersuchung war, daß die Fluglänge entgegen den bisher verbreiteten Meldungen eine bedeutend größere war, während die Zeitdauer dadurch verkleinert wurde, daß sie mit der amerikanischen Zeit in Einklang gebracht wurde. „2. k. III." durchflog genau 5066 englische Meilen, das sind 10.118'8 Kilometer. Für die Durchmessung dieses bedeuteiiden Weges brauchte er 81 Stunden 17 Minuten. Auf diesem Wege hatte das Luftschiff eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 112.23 Ki¬ lometern in der Stunde. Die höchste Höhe, die auf der Fahrt erreicht wurde, betrug 3680 Meter. Durch die aufsehenerregende Fahrt des „2. k?. III." über den Atlantischen Ozean ist man in den Vereinigten Staaten von Nordamerika von der Sicherheit der Zeppelinluftschiffe als Verkehrs¬ flugzeuge so überzeugt worden, daß man unter der Leitung Friedrichshafener Ingenieure den Bau neuer Zeppeline in der Union plant. Bis Ende des Jahres 1925 ist im Luftschiffbauprogramm der Union die Herstellung von vier weiteren Zep- pelinen geplant, über deren Bau im Weißen Hause zu Washington mit Dr. Eckener Bespre¬ chungen gepflogen wurden. Aus Neuyork wird wieder gemeldet: Dr. Gesundheitszustände kümmert sich aber niemand. Wäre es nicht nngezeigt, wenn die Gemeindever¬ tretungen hier Hand anlegen täten. Sie sind hiezu berufen, den Gesundheitszustand der Ge¬ meindeinsassen zu fördern. Wäre es nicht möglich, daß im Jahre einmal oder zweimal eine ärztliche Visite in jeder Gemeinde vorgenomm.n werde. Die Gemeinde hätte in der Gesamtheit dafür auf¬ zukommen, die Gesunden und die Kranken. Der „fliegende Arzt" könnte man's nennen. Viele Ratschläge könnten von berufenen Männern da gegeben werden. Diese Krztliche Beobachtung würde besonders auch bei der Jugend überaus nützlich sich erweisen. Krankheitserreger könnten beseitigt und manches Unglück in der Familie würde so verhütet werden. Über die erste Hilfe bei Unglücksfällen im Viehstande weiß man mehr Hilfe als bei Menschen. Die Geisteskranken mehren sich erschreckend. Alkohol und zerrüttetes Familienleben sind hier größtenteils die Erreger. Die sanitären Einrichtungen sind mangelhaft. Die Gemeindevertretung muß auch hier eingreifen. Seite 2. Gottschcer Zeitung — Nr. 31. Jahrgang VI. Eckener sprach im Kino „Capitol", wobei Bilder vom Zeppelinflug vorgeführt wurden. Das Kino war dicht gefüllt. Vor dein Vortrage spielte man das Deutschlandslied und die amerikanische Hymne und die Deutschen sangen die amerikanische Hymne mit. Zum ersten Male nach dem Kriege geschah es, daß das Deutschlandslied mit der amerikani¬ schen Hymne zusammen gespielt wurde. Alle Anwesenden, auch die Amerikaner, standen auf, als das Lied erklang. Nach der Vorstellung wurde Dr. Eckener von der Menge aus dem Saale getragen und auf den Broodway gebracht, wo eine ungeheure Volksmenge in begeisterte Hochrufe auf ihn ausbrach. ? Hierauf bestieg die gesamte Zeppelinbesatzung die bereitgestelllen Kraftwagen und fuhr unter dem Ehrengeleite einer Poli^eischwadron zum Rathaus, wo eine riesige Menschenmenge ihrer harrte und ihnen begeisterte Kundgebungen dar¬ brachte. Im Raihaussaale richtete der Bürgermeister von Neuyork eine Ansprache an sie, worin er sagte, die Amerikaner und insbesondere die Neuyorker hielten nie lange Feindschaft. Die Freundschaft für Deutschland sei doppelt schnell wieder erwacht. Er erinnerte ferner an alles, was Deutsche für Amerika getan haben, und verlieh zum Schluß sämtlichen Offizieren und der Mannschaft des „2. K. III." das Ehrenbürgerrechl. Zur Aufklärung. Für solche, die nach Amerika möchten, sei nachstehender von dort herüber gelangter Brief veröffentlicht. „Auf Wunsch Ihrer Verwandten übersetzten wir den in der Gottschcer Zeitung erschienenen Artikel über Einwanderung in Amerika. Was in diesem Artikel stand, entspricht leider nicht den Tatsachen, da Gesuche nur nach Washington mit Erfolg gerichtet werden können, soweit es sich um Frauen, Kinder oder die Eltern von ame¬ rikanischen Bürgern handelt. Jeder andere Ver¬ wandtschaftsgrad findet absolut keine Berücksich¬ tigung. In einem anderen Falle findet jedoch weit¬ gehende Berücksichtigung statt und zwar, wenn es sich um Farmer oder Personen handelt, die entweder Farmer-, Gärtner- oder Forstarbeiten verstehen, desgleichen für solche, die Fachkenntnisse in der Viehzucht besitzen und schon vorher prak¬ tisch hierin tätig waren. In allen diesen Fällen ist es nölig, einen Ausweis darüber zu erbringen, daß jemand zwei Jahre lang irgendeinen der vorher angeführten Be¬ schäftigungen verrichtet hat. Dieser Ausweis müßte Das Elend mit dem Trinkwasser in vielen Ge- . > meinden ist bekannt. Das auf den Dächern auf¬ gefangene und in die Zisternen eingeleitete Re¬ genwasser ist nicht einwandfrei; besonders dort, wo es noch alte hölzerne Zisternen gibt. In re¬ genlosen Zeiten herrscht überhaupt Wassermangel. Die Altlager mußten zum Beispiel in so manchem Sommer selbst zum Rosenbrunnen nach Moos- wald Wasser holen gehen. Es sind angeblich keine Quellen zu finden, daher das Brunnen- bohren vergebens sei. Das ist nun entschieden schwer glaubhaft. Ist doch das ganze Hornwald- gebiet mit unterirdischen Gewässern voll, auch , im Hinterlande gibt es ab und zu recht ergiebige Quellen. Die Wissenschaft ist heute so weit, daß man mittels der sogenannten Wünschelrute unter¬ irdische Wasseradern einwandfrei feststellen kann. In Österreich gibt es z. K. eine Menge mit Er¬ folg bestätigte Wassersucher. Es wäre ein großer Erfolg der betreffenden Gemeinde, wenn sie auf diese Art die vorhandenen Gewässer feststellen lassen würde. Es kostet gewiß kein Vermögen. (Fortsetzung folgt.) von einem Arbeitgeber, bei dem sie derartige Arbeiten getan haben, bescheinigt werden. Fernermußsolcheine Bescheinigung von irgend einer Amtsperson be- glaubigt werden, sei es durch die Polizei, Bür¬ germeisteramt oder dergl. In diesen Fällen erklärt sich der Konsul be¬ reit, ein Vorzugsvisum zu erteilen, was bisher immer sehr schnell ging. Empfehlenswert wäre es ferner, sich in solchem Falle noch Affidavits von einem amerikanischen Farmer anferligen zu lassen." In der Hoffnung, daß diese Erklärung Ihnen hinreichende Aufklärung über diese Einwanderungs¬ möglichkeit gegeben hat, zeichnen wir hochachtungs¬ voll Agentur Alfred Bernheim und Sohn in Brooklyn. Dazu möchten wir bemerken, daß die Mühe um Erlangung eines solchen Vorzugsvisums trotz der damit verbundenen Auslagen nur in wenigen Fällen Erfolg haben dürfte, da die Zahl dieser Visums ebenfalls sehr beschränkt ist. Immerhin mag es der oder andere versuchen. Mitteilung der Verwaltung. Jene Abnehmer, die die Bezugsgebühr für das heurige Jahr noch nicht bezahlt haben, werden höflichst ersucht, sie ehestens zu begleichen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Vom Schuldienste.) Versetzt wurden folgende Lehrkräfte: Herr Krische von Tschermoschnitz nach Altlag, Frl. Rosa Meditz von Reichenau nach Nesseltal, Frl. Helene Rom von Livold nach Dobrepolje. Frl. Helena Kreiner war bisher Lehrerin in Altlag und ist jetzt in gleicher Eigenschaft nach Mitterdorf versetzt wor- den. Frl. Anna Kren erhielt die Lehrstelle in Lichtenbach. — (Gestorben) ist jüngst der pensionierte Gerichtsdiener Josef Perz. — (Liquidierung.) Am 12. Oktober l. I. fand im Hotel Stadt Triest die letzte Versamm¬ lung des Allgem. Ein- und Berkaufsvereines statt. Dabei wurde endgiltig die Auflösung des Ver¬ eines beschlossen. Zu Liquidatoren wurden ge¬ wählt die Herren Jakob Fritz aus Grafenfeld und Hans Hönigmann aus Koäevje. — (Gemeinde.) Samstag den 18. Oktober l. I. fand die erste Sitzung des neugewählten Gemeindeausschusses statt, zu der alle Ausschu߬ mitglieder erschienen waren. Vorerst teilte der Regierungsvertreter Herr Landesregierungsrat Dr. Fritz Loger mit, daß die Landesregierung dem von dem Ausschußmitgliede Herrn Joses äeöko gegen die Wahlen eingebrachten Rekurse keine Folge gegeben habe und daß somit die durch- gesührte Wahl rechtskräftig geworden ist. Hierauf nahm Herr Regierungsoerireter die Beeidigung des neugewählten Bürgermeisters sowie der Ge¬ meinderäte vor. Den zweiten Punkt der Tages¬ ordnung bildeten die Wahlen in die einzelnen Sek¬ tionen. In diese Sektionen wurden die nachste¬ henden deutschen Gemeindeausschußmitglieder ent¬ sendet: in die Rechts- und Personalsektion, be¬ stehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Dr. H. Arko und Eduard Tomitsch; in die Sektion für die Wasserleitung und das Elektrizitätswerk, be¬ stehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Adolf Fornbacher und Alois Kresse; in die Finanzscktion, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Dr. Hans Arko und Eduard Tomitsch; in die Polizei- und Sanilätssektion, bestehend aus sechs Mit¬ gliedern, die Herren Franz Schleimer und Josef Hönigmann; in die Schulsektion, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Alois Kresse und Matthias Rom; in die Bausektion, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Adolf Fornbacher und Franz Schleimer; in das Gemeindevermitt- lungsamt, bestehend aus drei Mitgliedern, Herrn Franz Schleimer; in die Friedhofsverwaltung, bestehend aus drei Mitgliedern, Herrn Ad. Forn- bacher; in die Sektion der 5°/o Gemeindeumlage, bestehend aus drei Mitgliedern, Herrn A. Kresse; in das Gemeinde-Schiedsgericht, bestehend aus drei Mitgliedern, Herrn Dr. Hans Arko; in die Wirlschaftssektion, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Dr. Hans Arko und Matthias Rom; in die Sektion für die Gemeindewege, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Fr. Schleimer und Eduard Tomitsch; in die Sektion zur Kon¬ trolle der Kassagebaruug, bestehend aus sechs Mitgliedern, die Herren Dr- Hans Arko und I. Hönigmann. — (Gottschcer Gesangverein.) Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren haben, be¬ absichtigt der Gottschcer Gesangverein auch im heurigen Winter mehrere Singspielabende zu ver¬ anstalten. Die Proben für den ersten Singspiel- abend, der in der zweiten Hälfte dieses Monats statifinden soll, sind bereits in vollem Gange. Wir behalten uns vor, in der nächsten Nummer über den beabsichtigten Singspielabend genauen Bericht zu erstatten. — (Eine auf sehe »erregende Mord- afsäre in Ljubljana.) Die Bevölkerung der Stadt Ljubljana steht unter dem Eindruck einer geheimnisvollen Morvaffäre, die sich am 19. v. M. in der Sparkassestraße abgespielt hat. Der angesehene Laibacher Kaufmann Ferdinand Pippan begab sich in später Nachtstunde in Begleitung seiner Frau nach Hause und wurde in der Nähe seiner Wohnung von einigen Männern angehalten. Einer von ihnen zog mit den Worten: „Geld oder Leben!" eine Pistole und schoß, ohne eine Antwort abzuwarten, den Kaufmann über den Hausen, der tödlich getroffen zu Boden stürzte. Auf die Hilferufe der Frau eilten Passanten zu Hilfe, die den toten Kaufmann und die mittler¬ weile ohnmächtig zusammengebrochene Frau vor¬ fanden. Die Frau des ermordeten Kaufmannes konnte erst am 21. v. M. verhört werden. Der Verdacht der Täterschaft s§el auf den Sohn des Hoteliers Miklič, der mit der Frau des Pippan vor deren Verheiratung verlobt war. Miklič erbrachte jedoch einen einwandfreien Alibibeweis und wurde wieder enthaftet. Die polizeilichen Untersuchungen, haben bisher noch kein Licht in diese Affäre gebracht. Stara cerkev. (Baumblüten.) Im Garten des pensionierten Oberlehrers Georg Erker steht derzeit ein Apfelbaum (Landsberger Reinette), von dem die heurigen Früchte erst vor kurzem gepflückt w.urden, in schönster Blüte. Ein seltener Fall. — (Dekretierung.) Herr Primiziant I Kreiner aus Windischdorf hat vor einigen Tagen seine eiste Anstellung als Kaplan in Rieg an¬ getreten. — (Sterbefa l l.) Am 19. Oktober ist die erst 17 Jahre alte Josefa Kamme in Malgern 4 einem Lungenleiden erlegen. — (Eheschließungen.) Am 15. Septem¬ ber l. I. wurden Alois König aus Altbacher 13 und Frieda Nadler aus Ort 4, am 13. Oktober Georg Muhic aus Altlag 31 und Luzia Vrbov¬ šek aus Malgern 53, am 15. Oktober Friedrich Povse, Feuerwehrobmann, aus Mitterdorf 35 und Maria Kästner aus Mitterdorf 11 getraut. Wir wünschen allen dauerndes Glück. — (Kirchliches.) Der Turm unserer Pfarr¬ kirche hat Heuer ein neues Blechdach erhalten, nachdem das bereits 70 Jahre alte sehr schadhaft geworden war. Bei dieser Gelegenheit wurde be¬ hufs Neuvergoldung auch der Turmknopf (die Kugel) abgenommen und darin nachstehende Notiz vorgefunden: „Der Kirckfturm zu Mitterdorf ist im Jahre 1745 erhöhet und darauf gegenwär¬ tiger Turmknopf samt der Figur Unserer Lieben Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 31. Seite 3. Frau errichtet, im Jahre 1771 aber mit Pleche gedecket, im Jahre 1802 rot gefärbt; endlich ist im Jahre 1812 ein Wetterableiter errichtet, auch Knopf und Figur neu vergoldet worden. Johann Tschinkel, Pfarrer." Diese Notiz bezieht sich auf die erste, uralte Kirche in Mitterdorf, die bis 1819 gestanden ist. An gleicher Stelle hat man innerhalb eines Jahres eine zweite aufgebaut, sie aber wegen Baufälligkeit schon nach 30 Jahren wieder niederreißen müssen. Die gegenwärtige dritte Kirche steht seit dem Jahre 1855. Auch in Mälzern ist kürzlich der Turm mit Blech neu gedeckt und die Arbeit vom Zimmermeistcr Joses Jonke und Spcnglermeister Franz Händler aus Gottschee solid und zu aller Zufriedenheit durch¬ geführt worden. Herr Händler hat sich mit seinem ersten Turm gut eingeführt. Livold. (Zur Aufklärung.) In letzterer Zeit wird in Wirtshäusern von Gästen, die dem derzeitigen Gemeindeausschusse nicht gut gesinnt sind, viel über die Wirtschaft der Gemeinde ge- sprachen. Es wird daher nachstehendes bekannt gegeben: Am 15. Dezember 1923 wurde einstimmig beschlossen, daß die Jagdgelder zur Deckung der Gemeindeauslagen verwendet werden. Es ent¬ fallen demnach alle Gemeindeumlagen auf die direkten Steuern und auf Wein; somit braucht kein Gemeindeinsasse Umlagen zu bezahlen, welche ihm früher zn den direkten Steuern zugerechnet wurden. Was aber den Jagdschilling der Kata¬ stralgemeinde Koöen anbetrifft, hat die Gemeinde¬ vertretung bei der Behörde im Amtswcge durch- gesührt, daß dieser Pachlschilling vom vergan¬ genen Jahre an der Gemeindekasse Livold zu¬ fließt und im Verhältnis der Steuerleistung an die Steuerträger verteilt wird. Nachdem der Ge¬ meindeausschuß in seiner Sitzung am 14. August d. I. nach Durchprüfung der Rechnungen des ersten Halbjahres die Verrechnung, welche einen Überschuß von 7608'62 Din ausmachte, geneh¬ migt hat, und wenn wir noch den Jagdschilling von 10.000 Din, welcher am 14. August 1924 von der Steuerbehörde Hieramts eingelaufen und gutgebucht wurde, und schließlich, wenn wir noch, solange unser Mandat dauert, einige Tausend Dinar ausgcben werden, so können wir noch immer mit Stolz 40 bis 50 Tausend Kronen, die fruchtbringend angelegt sind, dem neugewählten ! Ausschüsse übergeben. Das Sparsystem wurde deshalb angewendet» weil der Gemeindeausschuß beabsichtigte, bei Gelegenheit für die Gemeinde¬ armen ein Haus anzukausen. Wir wünschen daher, daß auch der künftige Gemeindeausschuß, diesem Sinne entsprechend, arbeiten wird. — (Diebstahl.) Dem Besitzer Krisch und dessen Gattin wurden vorige Woche zur Nachtzeit, während sie im festen Schlafe lagen, fast sämt¬ liche Kleidungsstücke aus dem Zimmer gestohlen. In einer Rockiasche befanden sich nebstbei noch 1300 K. Von dem Diebe fehlt bis heute jede Spur. Da einige Tage vorher ein Fremdling aus Ogulin dort beherbergt wurde, ist die Ver¬ mutung nahe, daß derselbe dem gastfreundlichen Hause in der Dunkelheit nochmals einen Besuch abgestattet und mit den vorgefundenen Kleidern und dem Gelbe das Weite gesucht hat. — (Todesfall.) Am 27. Oktober d. I. starb die Besitzerin Magdalena Krische im Alter von 77 Jahren. WaLka vas. (Besuch.) Von einem Katzen- dorfer wird berichtet: Herr Jakob Kump, Kauf¬ mann in Bad Ischl, sowie sein Neffe Johann Kump, Kaufmann in Wien, haben nach 18jäh¬ riger, bezw. 29 jähriger Abwesenheit ihrem Hei¬ matsorte Katzendorf einen Besuch abgestattet. Nach längerem Aufenthalte daselbst sind beide erquickt und wohlerhalten in ihr Berufsheim abgereist. ZajLja vas. (Todesfail.) Am 28. Okto¬ ber trug man hier den Besitzer Johann Poje von Wevje « filiale ftibnica. ^ktienlrspitsl .... l)in 3,000.000'— Keserven.„ 594.500'— LinIaZenstsnd per 31. füll „ 13,561.060 73 Eigenes Vermögen ...» 4,016.133 51 VerrillSllllK: 61« (ctie Renten- und Invslidensteuer robit ctie k-mk) LuckieinlsZen 8 jo Grössere vetrLxe suk liündixunx werden nsvk Vvnvinksnung .... Köken venrünsl. — ........ . Vie Lank kauft bestens Oollsr und sonstixe Valuten und belasst sieb mit ssmtlicben Lsnkoperalionen. I-ant Lrlass äss ^inauLmlnistarlüm», Oeuoraliuspektorat -k. X. 14.544 ääto. 4. Au¬ gust 1924 rum uuumsobräubteu Devisoubuuäel uuä nur Ausgabe von Lxport- besobelulgunZeu (Vvereufe) bevollmüvbtigt. ^mtsstunden kür den psrteienverkebr: l^sxlicb von kalb 9 vbr vor- « mittags bis 12 vbr mittags und von 2 bis 4 vbr nsckmittsZs. ^n 8onn- und keiertsxen von 9 bis II vbr vormittags. 5^ Nr. 21 zu Grabe. Er wurde vom Schlag ge¬ troffen und starb nach dreitägigem Krankenlager im Alter von 64 Jahren. "Reichenau. (Amerikanischer Soldat.) Auf vierzehntägigen Urlaub ist dieser Tage der aus Reichenau, gebürtige amerikanische Kriegsmarine¬ soldat Matthias Stiene eingetroffen. Die Fahrt bis Venedig, wo das Schiff vor Anker ging, legte er mit dem Kriegsschiffe „Pittsburg" zurück. Mem8ka loka. (Trauung.) ^Sonntag den 22. Oktober sind in der hnstgen Pfarrkirche ge¬ traut worden: Frl. Mitzi Meditz, Tochter des Franz Meditz von der Auen 4, mit Herrn Hans Lackner, Besitzerssohn von der Linden. In diesem Paare haben sich zwei treue, deutsche Herzen zu- sammengefunden. Moljane öei Koplice. (G e m e i n d ew a h len.) Die Pöllandler berichten: Sonntag den 19. Ok¬ tober fanden hier die Gemeindewahlen statt. Um sieben Ausschußmänner bewarben sich zwei Par¬ teien, die Gottscheer Bauernpartei und die Radi¬ kalen. Die erste erhielt 38 Stimmen und fünf Mandate, die zweite 49 Stimmen und zwei Man¬ date. Der Wahlkampf war sehr erbittert. Der radikale P. fuhr seine Leute per Auto und Wagen auf den Wahlplatz und begleitete noch jeden bis zum Wahlzimmer. Viel Lachen bereitete uns ein geistig inferiorer Wähler. Diesem hat P. ein Paar Schuhe geschenkt und ließ ihn auch mit seinem Wagen abholen. Der verirrte Mann ließ aber das Kügelchen trotz guter Instruktionen in unsere Schachtel gleiten. Zurück mußte der arme Mann zu Fuß, jedoch nicht barfuß und hoffentlich werden ihm die Schuhe bleiben. Andere erhielten Tabak, den sie noch heute kauen und wir wünschen ihnen guten Appetit dazu. Unser neue Bürgermeister wird Johann Samida aus Pogorelc sein, der sich hier einer allgemeinen Beliebtheit unter der Bevölkerung erfreut. Rottenmaun. (Todesfall.) Am 4. Oktober verschied hier Herr Johann Schleimer, ehemals Kaufmann und Hausbesitzer, im 74. Lebensjahre. Der Verblichene war ein gebürtiger Neuloschiner. Er war Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Rottenmaun. Klagenfurt. (V e r s e tzung.) Herr Regierungs¬ rat Alois Erker der Bezirkshauptmannschaft Villach wurde zur Dienstleistung bei der Landesregierung in Klagenfurt einberufen. Wien. (Für unsere Landsleute hier) diene zur Kenntnis, daß sich die Kanzlei des Rechtsanwaltes Dr. Wilhelm Fürer ab 1. Ok¬ tober in Wien 1, Kärntnerstraße 21 befindet. Arooklyn. (Selbstmord.) Die 24jährige Margaret Ruppe, die aus Meierle stammt, ihr Mädchenname war Kobetitsch, hat sich, ihr zwei- jähriges Töchterchen und ihr einjähriges Söhnchen dadurch ins Jenseits gebracht, daß sie die Gas¬ hähne in allen Wohnräumen ihres geschmackvoll ausgestatteten Heims aufgedreht und sich dann zum letzten Schlaf niedergelegt hat, aus dem sie nicht mehr erwachte. Ihr Mann Franz Ruppe, eirl Unterdeutschauer, der als Eisenarbeiter auf einem Neubau beschäftigt war und von der Polizei von seinem Familienunglücke in Kenntnis gesetzt wurde, brach, als er die Leichen seiner Lieben sah, verzweifelt zusammen. Frühmorgens gegen 7 Uhr hatte er sich, wie gewöhnlich, zur Arbeit begeben. Er wußte nur mitzuteilen, daß seine Frau, mit der er vor vier Jahren nach Amerika kam, fröhlich und guter Dinge war und nie habe durchblicken lassen, daß sie am Leben verzweifelt sei. Aus Aufzeichnungen, die Frau Ruppe hinterließ, geht ohne Zweifel hervor, daß ihr Geist gelitten habe, ehe sie ihre beiden Kinder und sich, während der Mann auf Arbeit war, lötete. Mann fand drei mit Bleistift in deutscher Sprache, jedoch kaum leserliche Niederschriften, in denen sie sagt, daß sie „im Kampfe mit dem Teufel" unterlegen sei. Die Leichenfeier von Mutter und Kindern fand am 8. Oktober statt. Der Gatte ist verzweifelt und außerstande, irgend welche Fragen zu beantworten. , Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 31. Jahrgang VI. Verschiedenes. Wohltätigkeit. Eine arme Frau in Newyork wandte sich an einen wegen seiner Wohltätigkeit bekannten Amerikaner mit der Bitte um einen Dollar, damit sie/ihr Kind taufen lasten könne. Da er gerade kein Kleingeld hatte, gab er ihr eine Zehndollarnote und sagte ihr, sie solle ihm die neun übrigen Dollar am nächsten Tage zu¬ rückbringen. — „Natürlich hat sie sich nicht wieder blicken lasten," meinte ein Freund, dem er die Geschichte erzählte. — „Im Gegenteil," war die Erwiderung. „Ich habe die neun Dollar richtig zurückbekommen und ich freue mich über die Sache. Denn erstens habe ich der armen Frau einen Gefallen getan, zweitens habe ich die Seele des Kindes gerettet und drittens bin ich auf diese Weise einen falschen Zehndollarschein losgeworden." Eine seltsame Namengebung ist bei den Chi¬ nesen üblich. Ein dort um Mitternacht geborenes Kind wird meistens Mitternacht genannt.. Häufig leitet man den Namen auch von dem Alter des Großvaters her, so daß viele Leute in China Sechzig oder Siebzig heißen. Kommt ein kleines Wesen vor Sonnenaufgang zur Welt, so wird es Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang Son¬ nenuntergang gerufen. Das Merkwürdige aber ist, daß viele weibliche Baby den Namen Ka-itse bekommen, der wörtlich übersetzt lautet: Sollte eigentlich ein Junge sein. Berantwortlicber Schriftleiter C. Erker — Herausgeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Joies Pavlicek in K ä vje Seltener Ketegenheitskauf. Wegen Übersiedlung ist mein herrlich gelegener Weingarten in Maierke zwei Joch groß, samt gut gebautem Kellergebäude, und sämtlicher Kellereinrichtung, wie: Fässer, Bottiche Doppel-Weinpresse usw., sofort preiswert zu verkaufen. Nähere Auskunft erteilt der Besitzer Engelbert Meditz in Steyr (D.-Ö.) oder dessen Verwalter Josef Meditz in Unterdeutschau 5 (Nemška loka.) 2—2 Erklärung. Ich Unterfertigter beschuldigte die Herren Ludwig Händler, Ernst Kaucky, Hans Lackner und Erwin Mu- grauer aus Kočevje, mir Geflügel gestohlen zu haben. Diese Beschuldigung entspricht der Wahrheit nicht. Ich bitte daher die obgenannten Herren um Entschuldigung und übernehme alle diesbezüglichen Strafprozeßkosten. Josef Kraker. Wohnhaus samt Acker ist -zu verkaufen. Anzusragen bei Jonke, Gastwirt in Schalkendorf (Lalkavas). f Achtung! Achtung! Ileöerhedtungsanzeige! Teile der gesch. Bevölkerung nut, daß ich mit meiner Gemischtwarenhandlung im Hause des Herrn G. Sterk in mein neues (g88K Üks M Komjti Einlagenstand am 1. Jänner 1924: Din 11,232.522 22. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 6 °/o. Zinsfuß für Hypotheken 8°/o. Zinsfuß für Wechsel 12°/°. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be¬ findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.