Nr. 143. Montag, 27. Juni 1887. 106. Jahrgang. Mbacher Zeitung. PiänumelllllonsprelS: M,t Postversendung: ganzjährig fi. ib, halbjährig sl. 7,5«. Im «ompt°,l: ganAhlig fl, 11, halbjährig jl, l>.s>o, Yilr die Zustellung »ns Haus ganzjährig sl. I. - InsertionSnebUr: ssür tleine Inserate bi» zu 4 Zeilen 25 tr., größere per Zeile ü li,: bei öftcrcn Wiederholungen pr. Zeile » lr. Die „Lalbacher Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der 6onn< und Feiertage. Die Administration befindet sich Nahnhosgassl 15>, die «eduction wienerftraße 15, — Nnsranllert« Vliese werben nicht angenommen und Manuscripte nicht zurückgestellt. Mit l.Iuli beginnt ein neues Abonnement auf die Laibacher Zeitung. 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Eine Compromissliste der Deutschen und der gemäßigten Czechen stand jener der jungczechischeu Intranstgen-ten gegenüber. Die Thatsache ist neu und überraschend, sie ist aber auch iu hohem Grade erfreulich und beleh- rend, denn sie bildet den ersten Ansatz zur Verwirklichung jenes Gedankens, den wir oft nnd oft als das Heilmittel gegen die nationale Mistre iu Böhmen und auch anderwärts bezeichnet haben. Wir meinen den Gedanken der Vereinigung der gemäßigten Elemente hüben und drüben zur erfolgreichen Bekämpfung der Exal-tados und Desperados in beiden Lagern. Lob und Anerkennung gebürt vorerst den deutschen Wählern Smi-chows, die sich bei ihrer Abstimmung von einer klaren Auffassung ihrer Pflichten, von einer klugen Rücksicht' nähme auf das Wohl ihrer Gemeinde leiten ließen. Hätten sie den Allregungen einer kurzsichtigen Parteipolitik gefolgt, so wären sie der Wahlurne fern geblieben und hätten bei dem Kampfe zwischen Alt' und Iungczechen den terliu« ^auäkl^ gespielt, oder aber sie hätten mit ihren Stimmen für die jungczechische Liste den Ausschlag gegeben und damit einer frondie-renden Minorität im gegnerischen Lager zum Siege verholfen. Die Deutscheu Smichows hulien aber weder das eine noch das andere gethan; sie stimmten Mann an Mann mit den Altezech'en und verhalfen der Com« Promissliste zum Siege. Wir sind überzeugt, dass sie damit nicht im Sinne und nach Wunsch der gesin-nunqsstrammcn Deutschnationalen gehandelt haben, uud sie können darob manchen Tadel und manche Schmähung aus Reichenberg, Warnsdorf uud Leitmeritz ge-wärtigen. Doch dies mag ihnen eben nur eiu Beweis mehr dafür sein. dass sie ein verdienstvolles Werk vollbracht haben. Man zeihe uns nicht dev Uebertreibung, weil wir dieses Zusammenwirken zwischen den gemäßigten Elementen der Deutschen und Czechen auf dem Gebiete der commuualcn Vertretung als ein ernstes und beherzigenswertes Ereignis besprechen. Wir sind uns wohl bcwusst der traurigen Thatsache, dass auf andereu Gebieten die Gegensätze noch ungemiloert fortbestehen, dass im Abgeordnetenhause eine Annäheruug zwischen Czechen und Deutschen noch in weiter Ferne liegt, dass die Dentschen im böhmischen Landtage fehlen, dass sie den Landesculturrath verlassen und ihren selbständigen landwirtschaftlichen Centraluerband gebildet haben. Wir kennen also und würdigen den Ernst der Krankheit; aber sollen wir darob m, kleines, unscheinbares und dennoch belangreiches Merkmal der Besseruug über-seheu; solleu wir eiu Anzeichen der Gchmdliug'deshalb geringschätzen, weil dasselbe auf dem engen Gebiete des Gemeiudelebens zutage getreten ist? Im Gegentheile. Gerade dieses Moment ist ein bedeutsames und hoch-erfreuliches. Was die Zelle im lebendigen Organismus, was die Familie in der menschlichen Gesellschaft, das ist die Gemeinde im staatlichen Leben. Sie ist das Element, aus welchem die höhere» politischen Körper sich zusammensetzen; sie ist Gruud- und Baustein für den Bezirk, die Provinz, das Reich; sie bildet in ihrer Vielheit die höchste Einheit, den Staat. Ihr Leben ist das Leben der Gesammtheit, ihre Gesundheit ist die Wohlfahrt des Ganzen. Wenn hier, in der Commune, Anzeichen zutage treten, welche eine allmähliche Bes« serung der nationalen Zustände erhoffen lassen; wenn hier die Nationalitäten zu einträchtigem Wirken einander sich nähern, dann hat jedermann, der das Elend der nationalen Kämpfe versteht, vollauf Grund und Ursache, die endliche Beseitigung des Uebels zu erhoffen. Nirgends aber ist auch die Verständigung der Na< iioualitäten so naheliegend, als auf dem umgrenzten Gebiete der localen Interessen. Hier, im commuualen Leben, gibt es Tauseude von Frageu, an welche sich der nationale Maßstab nicht anlegen lässt, welche nichts zn thun haben mit nationalen Empfindungen und Empfindeleien, fondern wo es sich bloß um materielle Interessen handelt, die nach ganz anderen als natio» nalcn Gesichtspunkten behandelt sein wollen und des« halb auch audere als uationale Parteiungeu zutage fördern. War es ja doch auch im vorliegende» Falle nur die Rücksicht auf die eigene Wohlfahrt, welche die deutschen Smichower zur Allianz mit den Altczeche» veranlasste. In ihrem Wahlaufrufe erklären sie, die Altczechen deshalb unterstützen zu wollen, um die de« structiven jungczechischen Elemente dem künftigen Gemeinde-Ausschusse fernhalten zu helfen, die in erster Linie das gediegene deutsche Schulwesen in Smichow angreifen würden. Man sieht also: Nicht um der schöueu Augen der Altczechen willen, sondern im wohlverstandenen eigenen Interesse coalicrten sich die Deutschen mit der gemäßigten czechischen Partei, welche ihnen die Sicherheit für ein ersprießliches und einträchtiges Zusammen« wirken bot, und nur ein solcher Pact, auf realer Grundlage ruhend, trägt auch die Garantie des dauernden Fortbestandes iu sich. Feuilleton. Die neueste Entdeckung. Im «Lancet» lese ich soeben folgende Notiz: «Professor Charles Webster in Newyork hat entdeckt, dass die atmosphärische Luft in elektrisiertem Zustaude von eigenthümlichen Wirkuugen auf drn menschlichen Organismus begleitet ist. Wenu positiv elektrisch gemachte Luft eingeathmet wird, erzeugt fie in den meisten Individuen eine sehr angenehme uud freudige Stimmung, welche einem heiteren Ransche ähnlich ist. Vielfache Versuche Websters haben bewiesen, dass Menschen, welche dieses Gas eingeathmet haben, eine besondere Neiguug zum Lachen hegen; sie können diesem Reize so'wenig widerstehen, dass jede wie immer ge. artete Bemerkung sie zur stürmischesten Lnftigkeit anregt Genau entgegengesetzter Art sind die physiologischen Wirkungen der negativ elektrischen Luft. Wer sie einathmet fühlt sich bald in einen Zustand der Wehmut versetzt - er reagiert auf alle Eiudrücke psychischer Natur durch melancholische Reflexionen oder gar durch Thränen Webster hat daher die positiv elektrische Luft «Lachgas., die negativ elektrische Luft «Weingas, genannt Es ist bemerkenswert, dass bei manchen Per« sonen die Inloxicationserfolge conträrer Natur sind, dergestalt, dass sie dann weinen, wenn audere lachen, dann lachen, wenn andere weinen. Genauere Forschungen sind im Zuge, und Professor Vlrchow m Ber-lin hat einen seiner talentvollsten Assistenten, Dr. Erasmus Honig, zu Webster gesandt, um diese interessante Frage zu studieren.» Wenn die Entdeckung des amerikanischen Gelehrten sich bestätigen sollte, dürfte sie die bedeutungsvollsten Folgen nach sich ziehen. Man wird dann ohne Zweifel in erster Linie die Theater mit Röhrenleitungen versehen, welche den Zweck haben, je nach Bedarf Lachgas oder Weingas in den Zuschauerraum zu hauchen. Dies wird eine neue Aera der dramatischen Kunst inaugurieren. In Zukunft wird sich, dank dem Webster-schen Lachgase, die deutsche Bühne von dem Importe französischer Erzeugnisse emancipieren können, und unsere Lustspieldichter werden ihren Premieren mit Beruhigung entgegensehen. Mögen ihre Stücke noch so langweilig, die Figuren noch so abgebraucht, die Witze noch so alt, die Situationen noch so abgedroschen sein — der Er-fmduugsgeist des nennzehnten Jahrhunderts hat es vermocht, dem Publicum selbst das literarische Schuhleder schmackhaft zu machen: es wird Lachgas eiu-athmen uud sich köstlich unterhalten. Möllere ist ein überwundener Standpunkt. Die Menschheit hat es ja vermöge des auf dem Gebiete der Wissenschaft so siegreich fortschreitenden Verstandes dahin gebracht, dass sie des Geistes entrathen kann, Man wird auch Hugo Bürger, Oskar Blumenthal und Gustav Triesch cutzückend fiuden; sie werden mit Hilfe Websters zum Range moderner Moliere's vorrücke». Doch dies siud nicht die einzigen Consequenzen der neuesten Erfindung. Da es ihr zufolge eigeutlich nicht darauf aukummt, was dem Publicum geboten wird, wird sich die Bühne uöthigeufalls von der heutigen Liistspieldichtung ganz uuabhäugig machen. Wenn ein Theaterdirector in Verlegenheit sein wird, wenn er nicht wissen wird, wo er eine neue, zugkräftige Posse hernehmen soll, wird er einfach eine Wilbrandt'sche Tragödie, etwa den «Nero», ansetzen. «Nero, Posse in fünf Acten von Adolf Wilbrandt», oder «Nrria und Messalina, Posse in fünf Acten von Adolf Wilbrandt.. Webster wird seine Dienste thun; man wird sich sogar bei «Assunta Lioni» amüsieren; man wird Nero's blindes Wüthen, seine theatralische Aufgeblasenheit, fein sinnloses Morden, man wird der Arria Pathos, der Messaliua männersüchtigen Freimuth komisch finden; homerisches Gelächter wird den Raum durchdröhnen; der Tragödiendichter wird als classischer, als genialer Humorist verehrt werden. Freilich, nicht alle Leute wollen lachen. Das Lachen ist eigentlich nur Sache der in den Ent« täuschungen des Lebens gereiften Seelen. Es wird aber, wie ich glaube, auch in der Zukunft Gelbschnäbel und Backfische geben, welche erhoben uud erschüttert und gerührt sei« wollen, welche sich nach der tiefen Läuterung durch die Gewitter des Tragischen sehnen. Für sie wird die Tragödie bestimmt sein, welche die Tendenz verräth, zum Kindertheater herabzusiukeu. Aber wie das Lachgas eine Regeneration der Komödie, so bedeutet das Weingas eine Regeneration der Tra» gödie. Die empfindsamen Ladenschwengel und Probier« mamselle». die heute uoch an den Classikeru, an Goethe, an Schiller und Grillparzer Gefallen finden, werden leicht befriedigt sein. Die Bühnenleiter werden, um vorgeblich küustlerische Principien zu verfolgen, nicht genöthigt sein, mit besonderen Darstellern und beson-derer Mühe ernste Dichtungen einzustudieren. Nein. Leichl und billig werden sie das Bedürfnis kindischer Gemüther nach Furcht und Mitleid befriedigen können. Sie werden eben wieder Bürger, Blumenthal und Triesch aufführen und durch diese gerade Furcht uud Mitleid erregen, eine sittliche Reinigung der Leidenschaften herbeiführen, erhebe» und zerschmettern. Ja. sie werden nicht nnr die Meisterwerke dieser Dichter, sie werden auch die Hähne der Weingasleitung spielen lassen nnd bei bejammernswerten Scherzen, bei hilflosen Späßen, bei kläglichen Schwanken wird auch nicht ein Ange trocken bleiben. Mbachcr Zeitung Nr. 143 ._____________________________1212 ^^_^_________ 27. Juni 1887. Heute steht das Beispiel noch vereinzelt da; aber wir sind der festen lind zuversichtlichen Ueberzeugung, dass es bald Nachahmung finden wird. Das sinnlose Treiben der extremen Flügel beider nationaler Lager kann und wird im Laufe der Zeit zur Vereinigung der beiderseitigen maßvolleren Elemente führen behufs vereinter Abwehr der fanatischen Hetzer. Noch ist der Kern der beiden Nationalitäten in Böhmen nicht an-gegriffen von dein Gifie des nationalen Hasses, und die Majorität der Deutschen nnd der Czechen Böhmens wünscht nichts sehnlicher, als, befreit von dem Druck einer terroristischen Agitation, dem nationalen Frieden und der ruhigen Arbeit entgegenzugehen. Es wird lange währen, bis wir dahin gelangen, aber das Ziel wird erreicht werden. Das Beispiel Smichows wird nicht ohne Nach-ahmnng bleiben. Auch in anderen gemischtsprachigen Gemeinden mögen ähnliche Verhältnisse vorliegen, und die gleichen Ursachen werden gleiche Folgen nach sich ziehen. Was aber in der Commune möglich ist, muss in der Landes- nnd Reichsvertretnng auch möglich sein. Hier wie dort ist der nationale Zank nnr ein aufdringlicher Usurpator, dessen Tyrannei mit der Zeit gebrochen werden wird. Denn die Völker der Monarchie seufzen nach der Befreiung von diesem Plagegeiste, der den Vertretungskörpern die kostbarsten Stunden raubt und jeglicher gedeihlicher Thätigkeit tausend Hindernisse in den Weg legt. An unsere katholischen Mitbürger. In gehobener Stimmung geht die katholische Welt einem großen Freudenfeste entgegen. Am 31. Dezember d.I. feiert nämlich unser heil. Vater, das glorreiche Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo XIII. sein 50jähriges Priesterjnbiläm, Wenn schon in jeder Familie ein Jubelfest des geliebten Vaters alle Glieder derselben freudig bewegt, wenn fchon in jeder christlichen Gemeinde die Secundiz ihres geistlichen Hirten mit allseitiger Theilnahme und großer Feierlichkeit begangen wird, soll da nicht auch die große Familie der katholischen Christenheit ihrem erhabenen geistlichen Vater, die gesammte katholische Kirche ihrem höchsten Oberhirten an seinem Iubcltagc den Ausdruck ihrer herzlichsten Theilnahme und Verehrung in kindlicher Liebe und Ergebenheit zu Füßen legen? Kundgeben sollen sich diese Gesinnungen nicht bloß in Worten, sondern in der That, in Werten sollen sie sich zeigen! Um aber diesen Liebesbcweisen eine einheitliche Richtung zu geben und allen Katholiken die Betheiligung an denselben zu erleichtern, hat das zur Vorbereitung des Priesterjubiläums Leo XIII. bereits voriges Jahr zu Bologna ins Leben getretene Centralcomite ein Programm entworfen, welches auch von dem für Oesterreich zu gleichein Zwecke in Wien bestehenden Centralcomite und von allen derartigen Comites der ganzen katholischen Welt angenommen worden ist und hauptsächlich folgende drei Punkte enthält: 1.) Vor allem sollen Liebesgaben für den hl. Vater gefummelt und demselben als ein Messstipendium zu seinem 50jährigcn Priesterjubiläum mit der Bitte überreicht werden, am Tage der Secundiz die hl. Messe auf die Meinung der Spender aufzuopfern. Es ist dieses Messstipendium eine besondere Form des Peterspfennigs, durch welche bei diefem freudigen Ereignisse dein hl. Vater die Ausübung seines Apostolischen Amtes in ausgiebigerer Weise erleichtert werdeu soll. Nnd wer daher die großen Lasten erwägt, welche dem Papste die Leitung und Verwaltung der katholischen Kirche des ganzen Erdkreises auferlegt und wozu ihm durch die gewaltsame Entreißung des Kirchenstaates die Mittel entzogen sind, der wird gewiss gern, um sich als ein treues und ergebenes Kind der Kirche zu zeigen, sein Scherflein dazu beitragen. 2.) Wie aber gute Kinder ihren geliebten Vater uicht bloß in der Noth unterstützen, sondern ihm auch bei jeder Gelegenheit Freude zu machen bestrebt sind, so beabsichtigt die katholische Welt, den hl. Vater zu seinem fünfzigjährigen Priesterjubiläum auch durch eine im apostolischen Paläste des Vaticans zn veranstaltende Ausstellung von Ehrengaben, Werken der kirchlichen Kunst, vorzüglich von Paramenten und gottcsdienstlichen Gefäßen zur Ausstattung von Missionskirchen und Missionsstationen zu erfreuen, welche der hl. Vater in Erfüllung einer der ihm am meisten am Herzen liegenden Aufgaben der Kirche zur Förderung ihrer Ausbreitung unter noch ungläubigen Völkern vertuenden wird. 3.) Wie endlich schon zn wiederholtenmalen bei feierlichen Anlässen Wallfahrten nach Nom, dein einigenden Mittelpunkte der katholischen Welt, unter freudigster Betheiligung der Gläubigen geistlichen und weltlichen Standes unternommen worden sind, so sollen auch zur Jubelfeier Leo XIII. Huldigungsdeputationeu und Pilgcr-züge nach Nom abgehen und den Gläubigen, welchen es ihre Verhältnisse erlauben, daran thcilzunehmeu, Gelegenheit geboten werden, Petrus in der Person seines Nachfolgers zu fehen und von ihm den apostolischen Segen zu empfangen. Um die Ausführung dieses Programms nach Kräften zu fördern, hat sich über Einladung unseres liochwürdig-sten Herrn Fürstbischofes Jacobus auch in Laibach ein Diöcesan-Comite zur Vorbereitung der Secundizfeier unseres hl. Vaters Leo XIII. gebildet, welches die Anfgabe hat, im Anschlüsse an das Wiener Ccntralcomite die Liebesgaben und Geschenke der Gläubigen entgegenzunehmen und ihrer Bestimmung zuzuführen, kirchliche Paramente und Gefäße für die vaticanische Ausstellung zu erwerben und dahin zn übersenden, diesbezügliche Auskünfte zu ertheilen uud inbetreff der Wallfahrt nach Rom seinerzeit das Nöthige zu vermitteln. Obwohl der Anordnung des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofes gemäß zur Sammlung der Iubilänmsgaben für den hl. Vater in jeder Pfarrkirche der Laibacher Diö-cese ein Opfergang abgehalten werden wird, fo find selbstverständlich auch die gefertigten Comite-Mitglieder mit Freuden bereit, für diesen fchönen Zweck jede, auch die geringste Gabe in Empfang zu nehmen. Das Comite" wird über alle auf diefem Wege erhaltenen Beiträge ein genaues Verzeichnis führen nnd seinerzeit veröffentlichen. Es wendet sich demnach das gefertigte Diöcesan-Comite' vertrauensvoll an die eifrigen und frommen Katholiken der Laibacher Diöcese mit der herzlichen und dringenden Bitte, durch zahlreiche großmüthige Gaben für die Jubelfeier Leo XIII, im edlen Wetteifer mit den übrigen Diöcesen Oesterreichs und allen Katholiken der Welt die Liebe zum hl. Vater und die Anhänglichkeit an denselben bei diesem seltenen und feierlichen Anlasse glänzend zu zeigen. Das Comite" zweifelt nicht, dafs die Katholiken Krams, welche bei den Jubelfesten Pins IX. ihre glau-benötreue Ergebenheit gegen den Apostolischen Stuhl in erhebender Weise au den Tag gelegt haben, auch bei dem bevorstehenden Pricstcrjubiläum Leo XIII. nicht hinter anderen Diöcesen zurückbleibe«, sondern sich begeistert in die ersten Reihen der Verehrer dieses großen Papstes stellen uud ihre Liebesgaben frohen und frommen Sinnes auf den Opferaltar legen werden. Der Herr aber, der verheißen hat, dafs er vielfach vergelten wird, was wir immer dem geringsten unserer Brüder gethan haben, wird gewiss mit umso reicherein Segen belohnen, was wir für feinen erhabenen, durch die Ungunst der Zeiten hart geprüften Stellvertreter auf Erdeu iu feiner bedrängten Lage thun werden. Laibach am 12. Juni 1887. Das Diöcesan-Comite' für Vorbereitung der Secundizfeicr Sr. Heiligkeit Papst Leo XIII. Ernst Prinz W indi fch - Gra etz, Obmann; Dr, Andreas Cebasek, Domherr nnd päpstlicher Hausprälat, Obmann-Stellvertreter; Dr. Anton I arc, Propst; Lucas Ieran, Domherr nnd Päpstlicher Ehrcnkämmerer; Alfred Lede-nik, Handelsmann; Dr. Heinrich Pauker, Dmndechant; Dr Josef Poklukar, Neichsraths- und Landtagsabgeord-ueter; Karl Pollak, Handelsmann und Hausbesitzer; Franz Povse, Gcmeinderath und Nealitätenbesitzer. Politische Uebersicht. (Zur Kaiscrreise nach Pola.) Man berichtet uns ans Pola: Am vergangenen Freitag machte die zur Aufnahme des Kaisers während der Flotten« manöver bestimmte Macht «Miramar» ihre Maschinen. Probefahrt. Vom Hofe werden noch die Erzherzoge Ferdinand d'Este und Karl Stefan fammt Gemahlinnen und außerdem der Kriegsminister dem Stapellauf beiwohnen. (Bildnng eines slavischen Clnbs.) Zu den Lieblings-Projecten der Iungczechen und einiger welliger südslavischer Elemente von der Conleur der Herren Gregorec und Vitezil! gehört die Bildung eines slavischen Clubs im Abgeordnetenhaus?. Dieses Project ist am Schlüsse des letzten Sessionsabschnittes wieder auf der Vildfläche erschienen, ohne jedoch irgend welche Fortschritte gemacht zu haben. Die «Politik» belenchtet dasselbe des näheren und brtoitt, dafs, wenn auch cin slavischer Clnb zustande käme, derselbe nicht über die Majorität verfügen würde, da er keineswegs auf die Mithilfe der großen Mehrheit der bestehenden Clubs der Rechten rechnen könnte. Der slavische Club würde demnach nichts weniger als imponierend sein. (Die Novelle zur Executions «Ord-n n ll g.) Im Verlage der k. k. Staatsdruckerei ist eine handliche Ansgabe des Gesetzes vom 10. Inni l. I., betreffend die Abänderuug, beziehungsweife Ergänzung einiger Bestimmungen des Executions-Verfahrens zur Hereinbringung vou Geldfordernngen, erschienen. Dem Texte des Gesetzes sind Erläuterungen aus den Materialien aus den Reichsrathsverhandluugen beigefügt. (Mähren.) Auf Eiuladuug der Vrüuncr So kolisten kommen aus Prag die amerikanischen Sokolisten am 3. Juli nach Brunn. Da an diesem Tage ein großes So hätten wir denn die dramaturgischen Wir« kungen des Lachgases wie die des Weiugases besonders betrachtet. Aber wäre es nicht möglich, beide zu combinieren? Der größte und gewaltigste aller Dichter, Shakespeare, hat es verstanden, das Tragische mit dem Komischen zu verknüpfen, dnrch das eine das andere zn verstärken, so dass beide einander znr Folie dienen. In der That scheint es möglich, dnrch abwechselndes Auf- nnd Zudrehen der Lach- und Weingaöhähne den britischen Dichter sogar schon gelegentlich eines von irgend einem beschäftigungslosen Grafen oder Fürsten verfertigten Einacters zu übertrumpfen. Dies wäre ein Kunstgriff, den wir allen Dilettanten empfehlen, welche sich danach sehnen, den oft gar stützigen Pegasus nicht gerade als Sonntagsreiter zn besteigen, nnd denen mit dem Ruhme, moderne Williams zu sein, noch eben genng gethan wäre. Nicht genug können wir bezüglich der Anwendung der genannten Gase vor Missgriffen warnen. Es könnte geschehen, dass ein Publicnm das Haus füllt, welches durch den Theaterzettel veranlasst worden ist. ein Lnst-spiel zn erwarten. Der Maschinist irrt sich aber, er öffnet den Weinhahn, das Lustspiel verwandelt sich in eine Tragödie und wird beweint. Oder es sitzt ein Publicum im Theater, das weinen möchte, es wird mit Lachgas bewirtet nnd lacht das Trauerspiel in Grund und Boden. Solche Missgrisfc kämen freilich einem Durchfalle gleich, und die Theaterdirectoren mögen nicht vergessen, dass sie nicht die Aufgabe habeu. den Leuten für ihr Oeld anderes zn bieten, als diese eben sehen wollen; anch mächtigere und höhere Herren als sie hängen das Mäntelchen nach dem Winde. Diese letztere Bemerkung, deren Richtigkeit in einem constitutionellen Staate kaum angezweifelt werden dürfte, bringt mich auf den Gedanken, ob die Webster'sche Er findnng nicht vielleicht auch auf politischem Gebiete geziemende Anwendung finden könnte. Man stelle sich nur die Empfindungen eines jungen Finanzministers vor, welcher, vom Lampenfieber geschüttelt, im Begriffe steht, das Wort zn ergreifen; er will den Volksvertretern von einem ungeahnten Deficit Mittheilung machen, er will ihnen vielleicht einen neuen Militärcredit abschmeicheln; er weiß, dafs dort liuks Herren sitzen, welche seine Worte mit unverhohlenem Unmuthe aufnehmen, seinen Absichten mit den bösartigsten Argumenten an den Leib rücken werden. Wie willkommen wäre einem solchen Minister ein Mittel, welches ihm die Gnnst seiner oppositionellen Missgönner zuwendete! Es ist gefunden. Unter den Sitzen der Opposition wird Lachgas in unsichtbar bestechenden Bläschen anf^ steigen. Wohlwollen für die Regierung wird sich der Verstocktesten unter den Gegnern derselben bemächtigen. Das Deficit, der Militärcredit, die neue Steuer — alles wird rings nnr mit beseligtem Lächeln aufgenommen und in glücklicher Laune anch einstimmig votiert werden! Freilich — der Spieß könnte anch umgedreht werden. Es könnte geschehen, dass die Mitglieder der Oftposition mit verdächtigem Körperumfaug im Sitzungssaale erscheinen. Unter der Weste schlüge ihnen uicht nur ein muthiges Herz, sondern auch ein mit Webster-schem Gase aufgeblasener Luftpolster. Eine kleine Drehung an dem Ventil, nud die Luft ist mit Heiterkeit oder Entrüstung geschwängert — je nach dem vorwaltenden Bedürfnisse. So könnte im Handumdrehen das festeste Ministerium von den Portefeuilles fmtgefegt werden. Und das wäre für die Opposition so schön! Zn schön sogar! Iulins von Ludassy. (Nachdruck vertwten.) Zas Milö inr Kpiegel. Roman von Nictorien Duval. (3. Fortsetzung.) «Sie scheinen Mr. Bruce nicht gern zu haben?» warf er, des anderen letzte Worte unbeachtet lassend, leicht hin. «Nicht gern?» wiederholte Kappcl mit einer Stimme, die eher Hass als alles sonst verrieth. «Ich möchte ihn mit der Faust zu Boden schlagen, wenn ich sehe, wie er vor Miss Faustn deu Galan zu spieleu sich bemüht, obgleich ihm nichts ferner liegt als das und meine junge Herrin keinen Mann weniger liebt, als diesen verkappten Heuchler!» «Sie scheinen über alles sehr unterrichtet zn sein!» Die Worte entfuhren Harry, ohne dass er es selbst recht wusste. Kappet lächelte geheimnisvoll. «Auf das geuaueste!» versicherteer. «Ich erfahre alles, was meine Herrschaft anbetrifft. Ich habe anch bemerkt, wie Sie die letzte Nacht eben vor Tagesanbruch dnrch das Fenster in den Trauersaal stiegen und an dem Todten im Sarge herumhantierten. Ich habe im anstoßenden Zimmer gefchnarcht, aber nnr scheinbar, denn ich schlief uicht. Und was mm jenes Merkzeichen an dem Hals des Obersten betrifft, welches Sie entdeckten, fo beweist das gar nichts. Dasselbe entstand, als wir den Leichnam ans dem Bette in den Sarg legten, wodurch dcr Kopf in eine tiefere Lage kam. Eine lächerlichere Idee ist noch nicht gehört worden als die, dass Mr. Livingston selber Hand an sich gelegt habe. Ein Mann, der so sehr am Leben hieng und seine Frau so grenzenlos liebte wie er! Doch ich mllss ins Haus, ehe man mich vermisst!» ^aibacher Zeitung Nr^l43 ___^_____________________1213 ____________ 27. Juck 188?. Volksfest im Schreibwalde zugunsten des Deutschen Schul-verciues stattfindet und mit Rücksicht auf die letzten Präger Straßenvorgänge hat die Brüuuer Polizei jeden'öffentlichen Auszug dcr Sokolisten verboten. (Die Reich stags wählen in Ungarn) dürfen als beendet angesehen werden. Das Gesammt-ergebms derselben ist ein für die liberale Partei fehr günstiges, da deren bisherige Majorität um mindestens 25 Stimmen verstärkt erscheint. Außerdem hat nur noch die äußerste Linke einen Stimmenzuwachs aufzuweisen, während die gemäßigte Opposition und die übrigen Fractionen Einbußen erlitten haben. '(In den occupierten Ländern) macht die wirtschaftliche Entwicklung erfreuliche Fortschritte. Ill der verflossenen Woche fand in Modric im Bezirke Gradacac in Bosnien die Grundsteinlegung für die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der in Errichtung be« qriffeuen staatlichen landwirtschaftlichen Station statt. Dieselbe wurde im Namen des Reichs-Finanzmimsters von Kallay dnrch den Ministerialcousulenten für die Landescultur-Angelegenheiten Bosniens und der Herce-govina. Prof. Kaltenegger, vorgenommen. An der Feierlichkeit betheiligten sich die Vertreter der Civil- und Militärbehörden, die Geistlichkeit, die Bürgermeister und Honoratioren aus zahlreiche» Gemeinden der umliegenden Bezirke sowie ein großer Theil der einheimischen christlichen nnd muhamedauischen Bevölkerung. Von Modric begab sich Prof. Kaltenegger nach Zenica und Sarajevo. ^. ^ ^. ^ (König Milan in Wien.) Die «Neue freie Presse» hebt' die große politische Bedeutung hervor, welche dem Besuche des Köuigs Milan m Wien zukomme. Eiue Wolke des Zweifels scheide gegenwärtig den König von Kaiser Franz Josef, und der serbische Herrscher habe selbst das Bedürfnis gefühlt, sein Ver< hältnis zu Oesterreich zu klären. König Milan könne der besten Aufnahme in Wien sicher sein, er werde dort die herzlichste Gastfreundschaft, die zarteste Rück« sicht finden, und das vornehme Motiv werde nicht verkannt werden, welches in seinem Geiste den Wunsch erregte, durch eiue offene Sprache das aufleimende Misstrauen' zu verscheuchen. Die Reise sei fast eine Demonstration, und sie beweise, dafs König Milan jede schroffe Aenderung in der serbischen Politik verhindern möchte. Es sei jedoch nicht sein Wille, der bezweifelt werde, sondern nur seine Macht gegenüber den Teudenzen, welche man dem Cabinet Ristie zuschreiben müsse. Die Reise des Köuigs Milan werde jedenfalls bedentfame ftulitischr Erörterungen in der Hofburg anregen. (Zur bulgarischen Frage.) In diplomatischen Kreisen Coustantiuopels wird erzählt, dass der russische Botschafter Herr u. Nelidov Anlass genommen habe, auf der Pforte zu erklären, dass die von derselben der bulgarischen Regentschaft gegenüber befolgte Politik die letztere, anstatt sie zur Erfüllung der gerechten Forderungen des Petersburger Cabinets zu vermögen, nur iu ihrem Widerstände ermuthige; dass Russland niemals einer Lösung der bulgarischen Frage zustimmen werde, ohne dass die Beseitigung der gegen, wärtiaen Machthaber in Sofia uoraugegangeu sei; dass das russische Cabinet der Pforte alle Verantwortung für die Folgen der von ihr verfolgten Politik überlasse und seinerseits die weitere Entwicklung der Dmge abwarte, um im geeigneten Augeublicke die zum Schutze seiuer Interesseu erforderlichen Entschlüsse zu fasseu. (Frankreich.) Fast sämmtliche Regierungen Europas haben es nunmehr abgelehnt, au der für 1889 geplanten Pariser Weltausstelluug amtlich thell-zunehmen. Infolge dessen hat die französische Regie rung, wie man aus Paris meldet, den Gedanken geographischer Abtheilungen fallen gelassen. Die Ausstellung soll nur noch nach der Natur der ausgestellten Gegenstände in Fachclassrn getheilt und der Zulass iu letztere jedem einschlägigen Gegenstände ohne Rücksicht anf das Ursprungsland gestattet werden. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das «Prager Abendblatt» meldet, der Gemeinde Nechanitz für die durch Feuer verunglückten Insassen 500 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, den Kirchengemeinden Ge-r worden, von der Menge der auf deu Namen Liviugston genommenen Polizzen. Eiue Anzahl der Assecuranz-sirmen erklärten, dass sie die nächstfälligen Prämien nicht in Zahlnng nehmen und dass sie auf die Auflösung des eingegangenen Vertrages bestehen würden, weil zu vermuthen sei, dass ein betrügerischer Gebrauch davou beabsichtigt werde. (Fottschmig fohl.) — (Der Maria-Theresien-Thaler auf Reisen.) Die afrikanisch italienischen Verwicklungen üben eine bemerkenswerte Wirkung in der Ferne aus: sie geben nämlich auch unserem Münzamte zu thun. Vor nicht langer Zeit konnten wir melden, dass von Trieft aus eiue bedeutende Sendung Maria-Theresien-Thaler nach Kairo abgegangen sei, und nun kommt uns die Mittheilung zu, dass vor wenigen Tagen abermals eine sehr ansehnliche Menge dieser in Abessynien in großem Ansehen stehenden österreichischen Münze den heimischen Pragestock verlassen und die Reise über das Mittelmeer angetreten hat. Die Italiener können den Abesfyniern eben nur mit unseren Maria - Theresien - Thalern beikommen. — (Die Tintenpflanze.) In Peru und Neu-Granada wird, wie die «Deutsche Verkchrszeitung» mittheilt, eine eigenthümliche Pflanze gefunden uud zum Schreiben benutzt. Der Saft dcr Pflauze liefert eine unzerstörbare Tinte. Briefe, welche mit diesem Pflanzensafte geschrieben waren und dann längere Zeit im Seewasser gelegen hatten, waren dennoch vollständig lesbar; die Schrift wurde nicht im mindesten durch das Salzwasser verwischt. Falls der Saft wirklich die Eigenschaft dcr Unzerstörbarkeit besitzt, so dürfte derselbe wohl bald ein begehrter Artikel werden. — (Ein Opfer der Morphiophagie.)Die Französin Fräulein Leonide Clomesnil, von deren Ueberführung auf die psychiatrische Klinik des Wiener allgemeinen Krankenhauses in unserem Blatte berichtet worden, wurde nach Paris überführt, woselbst Professor Charcot sie in Behandlung nehmen wird. In Begleitung der Französin, deren Zustand sich wesentlich gebessert hat, befindet sich ein Wiener Arzt. — (Im Kaffeehause.) Gast (einen andern begrüßend): Ich habe die Ehre! — Der andere (fremd): Ich habe nicht die Ehre. . . — Der erste (den Irrthum gewahrend): Sie haben nicht die Ehre? — (sich entfernend): Ich habe die Ehre! Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Römische Funde iu Laib ach.) Wir haben bereits in den letzten Tagen über die an der Triesterstraße beim Naue des Hauses des Mehlhändlers Fajdiga bloßgelegten römischen Gräber berichtet. Heute sind wir in der Lage, darüber Näheres mitzutheilen. Herr Baumeister Philipp Zupancic fand bei der Erdaushebung für das genannte Haus an der Triesterstrahe bereits vor mehreren Tagen eiueu wahrscheinlich aus dem dritten oder vierten Jahrhundert nach Christo stammenden römischen Sarkophag. Ueber den gemachten Fund machte derselbe sofort Mittheilung dem Conservator Herrn Desch-m a u n, und am darauf folgenden Tage hätte die Abhebuug der Deckplatte des Sarkophages in Gegenwart von Sachverständigen stattfinden sollen. Leider hatte in der Nacht ein Arbeiter, welcher in dem Sarkophag einen Schatz zu finden vermeinte, den Deckel desselben zertrümmert und den Inhalt entwendet. Auch einige nächst dem Sarkophag gefundene römische Silber- und Bronzemünzen wurden von den Arbeitern an unberufene Antiquitätensammler um ewige Kreuzer verhandelt; für das Landesmuseum wurde nur der Schädel des im Sarkophage vorgefundenen Gerippes gerettet. Der am Deckel beschädigte Sarkophag wurde zwei Meter unter dem Straßenniveau aufgefunden und ist aus Moräutscher Sandstein gemeißelt. Der Sarkophag, der noch vollständig erhalten ist und sich seit Samstag im Hofe des Ru-dolfinums befindet, hat eine Länge von 2,08 Meter und eine Breite von 0,95 Meter. Der innere Raum des Sarkophags hat eine Tiefe von 0,40 Meter. Das im Sarkophag vorgefundene Skelet gehörte einer weiblichen Person an. Nebstdem fand man ein Stück Bernstein und eine Münze, welche dein Conservator Peschmann übergeben wurde. Am jüngsten Freitag wurde nun bei der Grundaushebung ein zweiter, 2,60 Meter langer Sarkophag bloßgelegt. Der Herr Bürgermeister Grasselli verfügte, um einem neuerlichen Wandalismus zu begegnen, die Bewachung desselben in der Nacht von Freitag auf Samstag durch die Sicherheitswache. Samstag vormittags 10 Uhr fand in Anwesenheit des Conservators Desch -mann, des Landeshauptmannes Grafen Thurn, des Bürgermeisters Grasselli, des Conservators Glo-bocnik und eines zahlreichen Publicums die Abhebung des Sargdeckels statt. Dieselbe gieng unter der Leitung des Baumeisters Zupancic durch einen beigestellten Krähn präcis vor sich, obwohl es viele Mühe kostete, den wenigstens fünfundzwanzig Centner schweren steinernen Deckel zil heben und auf die Oberfläche zu schaffen. Als der Sarkophag abgedeckt worden, sah man, dass derselbe vollständig mit Wasser gefüllt war; vom Gerippe war nur der Kopf mit vollständig gut erhaltenem Gebisse sichtbar; das übrige Gerippe lag in einem durch Jahrhunderte im Sarkophage angesammelten Schlamme. Das Wasser wurde nunmehr mit einer Spritze ausgepumpt und sodann vom Präparator Herrn Schulz und dem Stadtingeuieur Herrn DuffI das Gerippe aus dem Schlamme gehoben. Auch dieses Gerippe gehörte einer weiblichen Person an. Am Schädel wurden noch braune Haare in Flechten, welche mit schönen Goldfäden durchzogen find, vorgefun- Laibacher Zeitung Nr. 143 1214 27. I„m 1887. den. Das Gerippe lag auf der rechte» Seite, in der Richtung von Nord gegen Süd, die rechte Hand unter dem Kopfe, gleichsam das Haupt stützend, die linke über die Brust gelegt. Der Schlamm wurde auf das genaueste untersucht und in demselben das vollständige Gerippe gefunden. Unter dem Kopfe wurden drei Haarnadeln aus Elfenbein, unter dem Rücken eine bis nun noch nicht näher bestimmte Münze vorgefunden. Außerdem fand man zwei Thränenfläschchen. Diefe befanden sich rechts und links zu den Füßen des Skelets. Besonders interessant ist ein grünes Thränenfläschchen, welches mit sechs ein-geschlisfenen Ringen verziert ist. Trotzdem unser Landes« museum reich ist an römischen Alterthümern, besaß es doch bis nuu nicht ein solches Meisterstück der Glastechnik, als es eben gefunden ist. Auch das zweite grünweiße und siachrunde Thränenfläfchchen bildet eine wertvolle Bereicherung der Sammlungen des Rudolsinums. Interessant ist auch der durch deu Stadtingenieur Duff 6 constatierte Umstand, dass der Sartophag, wahrscheinlich bei der Bearbeitung gesprungen, sowohl oben am Kopfende als unterhalb mit Eifenklammcrn zusammengefügt und die Befestigung der Klammern mit Blei verlöthet ist. Der Sarkophag wurde Samstag unversehrt aus der Tiefe gehoben und wird dem Landesmuseum als ein unverfehrtes Unicum dieser Art übergeben werden. Außer diesen Funden wurden auch zwei thönerne Grablampen ausgegraben. Die eine trägt die Aufschrift: «Oetkvi», die zweite «^0rU8>. Dass unser Landesmuseum zu diesen schönen Funden gelangt ist, dafür gebürt in erster Linie der Dank dem Herrn Baumeister Zupancic, nicht minder aber auch dem Nachbar des Bauplatzes, Herrn Fleischhauermeister Strchar, welcher durch freundliches Entgegenkommen die Bloßlegung des theilweise auf seinem Grunde liegenden zweiten Sarkophages förderte. — (Sanctioniertes Landesgesetz.) Der vom Landtage des Herzogthums Kram beschlossene Gesetz-entwnrf, betreffend die Correction des Saveflusses und die Negulieruug des Feistritzbachcs bei Moistrana, hat laut Allerhöchster Entschließung vom li. Juni d. I. die kaiserliche Sanction erhalten. — (Neuentdeckte Höhlengänge im Kes-selthale von Plan ina,) Aus Planina erhalten wir folgende Mittheilung: Im äußersten Norde» des oben erwähnten Kesselthales, dort, wo der serpeutinen-reiche Unzfluss durch zahlreiche Saugtrichter sein unterirdisches Bett zu gewinnen trachtet — es sind dies die beiden Situationen 1'ocl äwuami und 8kosji lom — wurde durch den k. k. Forstassistenten Herrn Wilhelm Put ick auf Grund der im Vorjahre constatk'rten Verhältnisse des Abflusses der Hochwässer nach der Vr»u)a, ^:lMH und der Lippert-Hühle in den Monaten Mai und Juni d. I. die Untersuchung fortgefetzt. Bei diesen Arbeiten, welche nun heuer das Vorhandensein einer Verbindung aus dem Thale zu den unterirdischen Räumen der Vian^H iama sicherstellen sollten, ist es dem genannten Höhlenforscher gelungen, abermals zwei für die unschädliche Ableitung der Hochwässer aus diesem Kesselthale höchst wichtige Hühlengänge aufzufinden. Von dem Entdeckungsrechte Gebrauch macheud, bezeichnete Herr Putick die erste Localität mit dem Namen unseres allseitig verehrten Herrn Landespräsidenten, des Förderers der Voltsinteressen, als «Baron-Winklers-Wehr» und benannte die zweite unterirdische Räumlichkeit nach dem verdienstvollen Verfasser des Werkes «Die geologischen Verhältnisse von Grund und Boden» als «Lorenz-Liburnau-Hühle». — (Gegen die Trunksucht.) Einige Landtage, insbefondere diejenigen von Mähren und Kärntcn, haben Resolutionen beschlossen, durch welche die Regierung ausgefordert wurde, gesetzliche Vorkehrungen zur Einschränkung der Truukenheit zu treffen; auch während der letzten Budgetdebatte wurde im Abgeordnetenhaufe vom Abgeordneten Ritter von Prostowetz eine diesbezügliche Aufforderung an die Regierung gerichtet. Wie nun das «Fremdenblatt» mittheilt, bildet gegenwärtig im Ministerium des Innern ein Gesehentwurf zur Eindämmung der Trunkenheit den Gegenstand eingehender Berathung. — Die Eindämmung der Brantweinpest ist auch in uuserem Kronlande dringend geboten. — (Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben zum Baue der Schule in Bozakovo eine Unterstützung von 200 st. aus der Allerhöchsten Privatcasse zu bewilligen geruht. — (Von der Grazer Universität.) Regie-rnngsrath Prof. Dr. Ludwig Boltzmann wurde zum Rector Magnificus für das Studienjahr 1887/88 gewählt. — (Personalnachricht.) Die k. k. Central-commission für Kunst- und historische Denkmale in Wien hat den Pfarradministrator in Adleschitz bei Tschernembl, Herrn Johann Schaschel, zu ihrem Correspondent»! ernannt. — (Ein sensationeller Vorfall) erregt in Pola große Aufregung. Eine junge Dame machte kürzlich ihrem Leben durch Selbstmord ein Ende, während gleichzeitig bei einem Marine-Officier, mit dem das junge Mädchen ein Liebesverhältnis unterhalten haben soll, Wahnsinn ausbrach. — (Besitzwechsel.) Das Haus Nr. 6 in der Chröngasse, bis nnn Eigenthum des Herrn Magistrats-commissärs Jakob Tomec, hat der hiesige Marien- bruderschafts-Begräbnisverein um den Betrag von 5000 fl. aus freier Hand erworben. — (Panzerplatten.) Wie verlautet, wird sich das Eisenwerk Store bei Cilli wieder mit der Erzeugung von Panzerplatten befassen. Vor langer Zeit hatte man dort bereits Versuche in diesem Productionszwcige gemacht, — (Vom Wetter.) Da sich der hohe Luftdruck nun auch gegen Süden ausbreitet, während nach den letzten Depeschen die im Osten bestehende Depression ins Innere Russlands sich entfernt, ist eine theilweise Besse--rung im herrschenden Wetter und allgemein zunehmende Temperatur wahrscheinlich. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg., Wicn, 26. Juni. Der Kronprinz ist aus London zurückgekehrt und stattete dem Grafen Kaluoky nachmittags einen Besuch ab. Wien, 25. Juni. Der König von Serbien ist um A^ Uhr nachmittags hier eingetroffen und wurde am Bahnhofe feierlich empfangen. Die neben der Ehrcn-Conipaqme aufgestellte Musikkapelle intonierte beim Eintreffen des Zuges die serbische Hymne. Der König, welcher die Oberstumform seines österreichischen Ne^ giments trug, fuhr nach Vorstellung der Anwcsenden in die Hofburg, woselbst er vom Kaiser begrüßt wurde. Wien, 26. Juni. Der König von Serbien empfieng vormittags den Grafen Kälnoky in zweistündiger Audienz. Nachmittags faud zu Ehren des Königs von Serbien ein Galadiner beim Kaiser statt, woran auch Graf Kälnoky, Sectionschef Szögyenyi, der serbische Gesandte Bogicevic, der österreichisch.ungarische Gesandte in Belgrad Freiherr von Hengelmüller, das Gefolge des Königs von Serbien sowie die obersten Hofwürdcn-träger theilnahmeii. Der König kehrt Freitag nach Belgrad zurück. Leipzig, 25. Juni. Zur Verbühimg ihrer Strafe wurden heute Köchlin und Blech nach Magdeburg, Schiffmacher und Trapp nach Glcch abgeführt. Sofia, 25. Juni. Das Journal «Svoboda» fagt, dass die Nationalversammlung einberufen sei, um einen Fürsten zu wählen, und dass auch andere Fragen auf derselben verhandelt werden sollen. Der Regent Zivkov befindet sich ill Tirnuvo; Stmnbnluv und Mutkurov sind ill Philippopel und werden am Montag nach Tirnovo abreisen. Brüssel, 2l>. Juni. Wie der «Nord» berichtet, hat das Peteisburger Cabinet au Rislie die Mahnung gerichtet, Oesterreich-Ungaru in keiner Weise zu provocieren. Volkswirtschaftliches. Lllitmch, 25. Juni. Auf dem heuligen Markte sind er« schienen: 8 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit Heu und Stroh, l6 Wagen und 4 Schisse mit Holz. Durchschuitts-Prcisc. N.j'lr', N,,ll1 fl. >lr^ ll,, lV. Weizen pr. Hektolit. 7,31 8 7l Butter pr. Kilo ..—90—,— Korn » 4 71 6 20, Ei« pr. Stück . . — 2------- Gerste . 4 22 5 M Milch pr. Liter . . — 8------- Hafer » 2,92 A 2« Rindfleisch pr. Kilo — 64 —z -Halbfrucht »-------6 70 Kalbfleisch . —50------- Heiden » 3 90 5 10, Schweinefleisch » —60------- Hirse » 4 71 4 W Schöpsenfleisch . —36------- Kukuruz » 5 iil) 5 3« Händel pr. Stück . — 60------- Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------Tauben » — 20------- Linsen pr. Hektolit. 11-----------Hen pr. M. Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6----------- Schweineschmalz» —66-------— weiches, » 4----------- Speck, frisch, » —60-------Wein,roth,,100Lit.-------24 — — geräuchert » —64-------— weißer, > — — 28z— Verstorbene. Den 25. Juni. Leopold Lingg Edler von Linggenfeld, pensionierter l. l. Major, 66 I., Franz.Iosef-Strajie 7, Magen-entarlung. — Leopold Edlinger, Student, 1? I., Maria-There-fienstraße 14, Tubermlose. Den 26. Juni. Anna Ierina, Schlofsersgattin, 41 I., Kuhthal 11, Auszehrung. Im Spitale: Den 23. Juni. Georg Cerue, Inwohner, 67 I,, Marasmus. Lottozichililgcu vom 25. Juni. Wien: 8« 85 88 28 33. Graz: 67 72 7 77 52. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5 W ß? F<2L V u. Ml- 739.52 20.0 N. schwach > halb heiter 25.2 . N. 737,74 26.4 W. schwach heiter 0,00 ^ > Ab, j 736.94 20.0 SW, schwach! heiter 7U.Mg. 735,72 20,4 windstill heiter ! „<„ 26. 2 » N. 733,24 26,8 SW. schwach halb hriter ^'/" 9 . Ab. 733,54 19,ij windstill bewölkt ^rn Den 25. die schöne Witterung anhaltend. Den 26, mor gens heiter, gegen Mittag zunehmende Bewölkung, schwill; gegen Abend einigemalc geringer Negen, ferner Donner. Das Tages mittet der Wärme 22,1" und 22,1", beziehungsweise beidesmal urn '',3" ilber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem ini erforschlichen Rathschlusse gefallen, meinen thniren, innigstgeliebten Onkel, den hochwohlgebornen Herrn f. k, Major i. N., Besitzer der Kriegsmcdaille und Ritter des russ. St. Anna-Ordens heute um 1 Uhr morgens im 68. Lebensjahre nach langem, sehr fchwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbefacramenten, in ein besseres Jenseits abzuberufen. Die entfeelte Hülle des theuren Dahingeschiedenen wird Sonntag, den 26. Juni 1887, nachmittags um halb 3 Uhr vom k. t. Garuisonsspitale aus gehoben und fodann bei St. Christoph im eigenen Grabe beigesetzt. Die heil. Seelenmesse wird in der ??. Frau-ciscanerkirche Maria Verkündigung gelesen werden. Um stilles Beileid wird gebeten. Laibach am 25. Juni 1887. Eduard Lingg von Linggenseld Neffe. VecrdigungS.inst.llt deS Hranz Dobcrlel Für die zahlreichen Beweise der herzlichsten Theilnahme und des wärmsten Mitgefühls, die mir wahrend der langen Krankheit wie beim Ableben meines mmergcsslichcn Onkels, des hochwohlgebornen Herrn Leopold Lingg v. Linggenfeld k, t. Major i. R,, Besitzer der Kriegsmedaillc nud Ritter des ruffischeu St. Anna^Ordens zntheil wurden, iusbcsondere für die so zahlreiche ehrende Begleitung znr letzten Ruhestätte, für die schönen Kranzspenden nnd besonders dem löbl, k. k. Osfieierscorps spreche ich tief ergriffen den wärmsten Danl aus. Eduard LilW von ^iuMliseld. Danksagung. Für die vielen Beileidsbezeigungen schon während der Krankheit wir bei dem Hinscheiden unseres innigstgeliebten Sohnes, beziehungsweise Bruders, des Herrn Leopold Edlinger Schüler der VI. Oberrealschulelafsc für die zahlreiche ehrende Begleitung des ihmren verblichenen zur letzten Ruhestätte, für die schönen Kranzfpendrn nnd für den weihevollen Grabgesmig sprechen wir allen unsern aufrichtigsten nnd herz' lichsten Danl aus. Maria (5-dlina.cr im Namcu auch ihrer Töchter. Danksagung. Für die vielen Beweise tröstender Theilnahme während der Krankheit und anlässlich des Hmsckei-dens unserer nnvergcsslichen Gattin, resp. Mutter und Schwester, der Frau Johanna Slilm geb. Kltmcuz sowie für die schönen Kranzspenden und das so ehren-volle letzte Geleite statten wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiemit deu herzlichsten Dank ab. Laiba ch am 28. Juni 1887. Die ttmimldcu Hinterbliebenen. 1215 Course an der Wiener Börse vom 35. Inni 1887. N««demo^enn EourMMc " «eld Ware Stnats-Nlllehen. Molenicntc ....... »''»5 »i 45 Sill'errenle ....... 82-40 !<2'5!> l854er 4°/„ Staattlose 250 fi. I2»2k!l»o- lgnner 5°/« aanze 50« „ 13775^38 »5 1880« 5°/» Fünftel 1lX>„ ,3«25!5«?5 1864cr Stantslose . . 100 „ U!L — 1u^.5c, I864cr „ . . 50 „ 1l>i! 50l!,3 20 Lomo«Nentenscheine . . per St. —-— - — 4°/„ lDcst. «Voldlente, fteueifln . Hl4uNL-eo vesterr. »toleurcnte. st«uevl«i . «« «s., »? «5 ung. Ooldrenle 4°/« .... ivi 9°'^ 10 , Papierrente 5°/° . . - - »'" ««'^ « Ostd»hn»Pr!oritäle» . . «" "« "« l.o vom 9. lu?u - "«uo!"c.»o Prämien-Lnl. i^ioasl. ö. W. '22 - ,122 50 IH<,ik2ü »0 l28 iU <^ rundentl.. Obligationen (für 100 ft, L,°M,) 5°/„ böymische....... ION — — - b°/« galizijche....... »04-4N1U5- »°/, uiahrischc.......10725------- b°/o nlcberostcrreiHische . - .109 — 111 — 5«/, obetöfterreichischc .... 105— —-— b »/» fttlrischc....... I05b0 IUL 50 b°/<> lroalilcke unb slavonische . ,04 50106 — b°,» fiebendürgisch«..... 104 So!iv!i 60 Vclb Ware 6°/i> Temes« Vanat . . . .104 50105 — 5 "o ungarische......104.40 105 10 Andere »ffentl. Nnlehen. Tonau Meg.»kose 5°/„ 100 fl. . 11« 50 11« 75 dto. «nleih« 1878, fteucrsrei . 1««'K0 1U?'50 ilnlehen b, Stabtgemeinbe Wien 10550lue — «nlehrn b, Ktadtgemeindc Wien! (SiU'er und Gold) .... 138 — 134 — Prawn«-«!:!!, d, Etabtgem. Wien 127 75 Iliü 25 Pfandbriefe (silt 100 fi.) Botencr. allg. öfterr, 4°/« Gold. 12L75 1«« «5 dlo. in 50 „ „ 4'/, °/<> 101 «510175 dto. in 5U „ „ 4«/<, . 9L »0 »7 30 dto. Plämien-Echuldverschr.3°/o I0i z5i«i'?5 Oest,HypothclenbanI 10j. b>/,°/° 101-1)0 i«2 5c, Oest.»ung, Banl v«l. 5°/^ . . — — — — dto, „ 4'/,°/° - 102-751l>8'25 dto. „ 4°/« . . L!,'- 9»LN Nng, allg, Bobencredit-Actienges. '!> P,,°/, . I0O'90 101-50 Oestcrr. Vloidwestbahn , . . iou 5010«90 Siebendillger.......__-__ __-— Veld Ware Staatsbahn i. «mission . .139-—,38 5« Sildbllhn k L°/o.....147 bo 148-5'» , i» 5°/u.....126—127 — Nna.»galLose 40 fi.....45 »« 48 — Nöthen »reuz. öfl.Gts.u. w sl. 14'9N 15 i!« Mubols'Vosc 10 fi.....18-50 19-25 SalM'Vosr 40 sl......59'— 53 50 St.-GenoiS-Lose 4« fl, . . - 5?'— 57-75 WalbNeiN'Vose 30 fl. ... 2« LK 372» Windischglätz-^ose »0ft. . . 4« 50 i7 50 Vanl-Nctieu (per Slits). Nnglo.Oefterr. Van! »00 fl. , 104 50 105— Nanlvercln, Wiener, 100 jl. . 94— 94-50 Bbncr.i)sl. 28»-— 283 20 Lreditbaul, Nllg. U»l!. lüuüfl. .i!««—28U5« Depositenvanl, Allg.^oo sl. .175—176 — cl!Uipte«Gcs,sNieb«öft.500sl, 553—^57 — Hypoldelenb., oft. 20u sl.«5"/°«- L4-— «c — Landerb., öst., 200 sl. G.50»/« «29- ^229 50 Oesterr,«Ung. Van! .... 834-— 880 — Unionbanl 200 fl.....zil)-—»1025 lljerledrsdanl. AUg. l4o s!. . 153'—Ib4 — Geld Wire Nctien von Ttauspllrt' Unternehmungen. (per Stiis). Nlbrecht.Vahn »00 si. Silber , —'--------^- Nlföld'ssium,.Bahn 200 fl. Silb. I««'25 18« 75 Nussig'Tepl. Elsenb. 200fl. LVt,---------------- Nöhm. Nordbadi! ^50 fl. . 17S—18c,- « Westbahn ^00 fl. . . . ^80-5023l5N Vuschtiehrader Eisb. 500 fl. LM 800 —810 — (ltt.L) «00 fl.------------— Donau « Dampfschiffahrt« « Ges. Oesteir, 500 fl. EM. ...387—389 — Drau-Vis. (Vat.»Db.»H.)LN»fl.S. <--------------- Dul-Nodcnbachcr »anz»Iosef»Äaht! »on sl. Silber-------—'— Mufl!ichen»Vcircserera». Silber . i«u 75!in?-?5 Prag-T>nicr Eiscnd, 150 fl. Silb. «1-75 2«.25 Rubolf.liiahn 200 sl. Silber . I8?'5o 18» — Siedeill!Üi«ci liisenb. z<00 sl. . -.'— — — Staal«ellc>!d>il!l! 2U0 sl. «. W, >«z<: —2lS40 Gell» war« Südbahn 300 fl. Silber . . . 8«-5u 87 — Silb«Norbd.»!8erb.-Ä.»oa fl. CVl. 155-50 158 — Theifj'Vahn «00 fl. ö. W. . . — — —>— Iramway— 1»9 50 Nng. Norboftbnhn 200 fl. Silber i68"5i8e'50 N»g,weftb,(«aab.<»raz)li00fl,S. .L«60 1,!?-— Indnftrie.Nctien (per Stitcl). Egydi unb Hindberg, Eisen» und Stahl-Inb. in Men 100 si. . — — —-— Liscnoahnw.^eihg. I. 80 fl, 40"/^ 7« _. ',? — „Llbemähl", Papierf. u, V.«O. 84-5» 6»-— Monlan-Oesellsch., ostcri.»alpi!ie 11 80 1« »0 Pragcr Liseii'Ind,'Äes. l«0« sl. . ii»5.—1»5 lio Salao-Iarj, Hisenraff. iau fl . —. — —-— Trifailer Kohlenw.Oes. 70 si. , — - —- -Wafsenf.'V., Oest. in w. 1UU si. ,18 - z^i» - Devisen. Deutsche Plätze......«2 17, 6» 25 London.........lz« 50 12s ?l» Varis.........50 1». 5017, Petersburg .......— — —-— Valuten. Ducaten........ 53h z»« 2U-ssrancs»Stii