Nr. 216. Freitag, 23. September 1887. Itt«. Jahrgang. AibacherMMum. ^?,u«esl,ttonSpitle: Mit Poftbelsenbung: ganzjählig fi, l5, halblähiig g sl, il. halbiähii^ fl, k,«i, ssiir die Zuftellun» «n« Hau« ganzjährig >l. 1. — I»sertl,»s»tbül: Für V Pie »ldwinlftratio» bkftnbet sich »ahnhofgaffe 12, die ««»««««, !wi«ne?fir!>ße !L — Nnfrauliertc »ritft ileln« Inslratr di« zu < feilen 25 lr,, sslößere p« >!cilc ü lr ! l>i> öfteren Wieberholungen Pr. Feile » ll. ^ wnben nicht angenümmen und Vlonusclipte nicht z»rü. UichtamtNchei Hheil. Zur Lage in Bulgarien. lg ^" ganz Blllgarieu und Ostrumelien ist der Ee^^ncher, ^^ ^ I^M^a. des Philipftopeler tlon/" futsches ^°'" ^" ^^' gleich einem na-Dem ? ^ksttage gefeiert worden. Die stattgefuudcueu e^ ^^atioucn galten offenbar nicht nur der durch sie , ^ewaltstreich herbeigeführten bulgarischen Union; Eind gewiss auch den Zweck, im Allslande den Niik ^ hervorzurufen, wie untheilbar der bulgarische land k "^ geworden. In Frankreich wie in Nuss-t>ie I-s ^ 'nan ja bekanntlich seit Jahr uud Tag chrs k ^ vertreten, dass das große Sobranje, wel-h^. .^ Prinzen Ferdinand znm Fürsten gewählt rule's' ^""'" ^^al sei. weil Abgeordnete aus Ost-lNen K? "" ^" Berathungen in Tirnovo theilgenom- ai, ^"" ^anz Europa, wo man ein politisches Interesse ^t ^ ^"^lidierung der bulgarischen Verhältnisse ^teii"'^ '"^" ^" ^^' patriotischen Kundgebungen vom >t>cnn ^""^9 nicht viel auszusehen haben; denn ley H.."Ä ble Art nnd Weise, wie man aus nationa-llaae« ^." ^'^ Bestimmungen des Berliner Ver-^Ü^uid die Beschlüsse der Botschafterconferenz vom 5. April v. I. außer Kraft zu scheu sucht, einer correcten Auffassung durchaus nicht entspricht, so mnss doch einer solchen Aeußerung des nationalen Geistes, der ohnedies mit so vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, zum mindesten die Berechtigung der momentanen Nothwehr zuerkannt weiden. Gewiss war der Philippopeler Scptemberputsch ein Act, der dem bulgarischen Chau« vinismus oder doch der nationalen Ungeduld entsprechen konnte, aber er war zugleich der erste Schritt auf der schiefen Ebene der fortgesetzten Conflicte, innerhalb deren sich die Angelegenheiten Bulgariens seit zwei Jahren bewegen. Freilich ist den Politikern zu beiden Seiten des Balkan, seitdem es ein Bulgarien gibt, nämlich seit dem Präliminarfriedcn von San Stefano. der revolu» tionäre Zug gleichsam angeboren. Je weniger die bul« garischen Patrioten imstande waren, die Befreiung ihres Vaterlandes zu erkämpfen, desto lebhafter und erreichbarer musste diesen unerfahrenen Politikern das große Bulgarien von Varna bis Ochrid, dieses kecke Phantasiegebilde einet. Ignatiev. erscheinen. Wir begreifen es vollkommen, dass man heute in Sofia und Philipe Popel gar nicht zu fassen vermag: das vereinigte Bulgarien nnd Ostrumelien könnte eine Sünde in den Augen Rufslands sein, nachdem doch in San Stefano ein Staat von weit größerer Ausdehnung projectiert war. Und je weniger die vom Fürsten Dondulov im Jahre 1878 octroyierte liberale Verfassung für die Bulgaren pafste. desto weniger sind diese heute imstande zu begreifen, dass RMand das Recht bean-sprucheu dürfe, sich in die internen und durchaus auto« nomen Angelegenheiten Bulgariens zu mischen. Es ist daher lein Wunder, wenn die überwiegende Mehrzahl der Journale in Sofia und Philippopel anf die Ver-mnthung kommt: Alles, was die Bulgaren bisher aus der Hand russischer Staatsmänner erhalten, seien halbe Danaergeschenke gewesen, die nicht den Zweck hatten, Bulgarien frei und groß zu machen, fondern bloß der russischen Intervention oder Eroberungslust bequeme Hinterpförtchen offen zu lassen. Gewiss ist diese Auf. fassung eiue einseitige und ungerechtfertigte, denn nur naive Gemüther dürfen annehmen. dass Russland die großen Opfer an Geld und Blut einer sublimen Theorie der Völkerbefreiung zuliebe gebracht hätte, und dass es heute schon bereit sei. Bulgarien aus der russischen Macht- nnd Interessensphäre nur deshalb auszuscheiden, weil es gerade einigen Ministern odrr Parteiführern in Sofia gefällt. Nussland um die Frilchte seiner hun-dertjährigen traditionellen Orientpolitik zu bringen. Der Philippopeler Putsch war nicht nur als re-volutionärer Act zu verdammen, er hatte selbst vom Standpunkte der nationalen Bestrebungen eine Situation geschaffen. welcher die Bulgaren noch nicht gewachsen waren. Den Ereignissen von Philippopel folgte beinahe naturnothwendig der Krieg mit Serbien, und nach dem zufälligen, ungeahnten Sieqe bei Slivniza schlugen die Wogeu des nationalen Chauvinismus so sehr in die Höhe, dass der Battenberger gezwungen war. die Größe und Selbständigkeit seines Landes zu erweitern, wenn er sich auf dem Throne erhalten wollte. Die Geschichte seiner Entthronung hat am deutlichsten gezeigt, wie vorschnell sich die Aspirationen der Bulgaren entwickelt uud verwirklicht halten, denn es bedürfte ja nur des Handstreiches einiger Attentäter, um das Land einer schweren und gefährlichen Krisis zu überliefern. Gewiss verdienen die bulgarischen Regenten und Minister, welche ein Jahr lang sich über Wasser erhalten haben, alle Anerkennung; aber dass es ihnen möglich war, Bulgarien vor einer Bedrohung seiner Selbständigkeit zu bewahren, haben sie in erster Linie doch nur dem Friedensbedürfnisse der Signatarmächte und dem Widerwillen Russlands vor jeder in ihren Folgen unabsehbaren Intervention zu verdanken. Die Erhebung des Prinzen Ferdinand auf den bulgarischen Thron war nur ein Schritt mehr auf dem Wege der revolutionären Politik, der Politik der ge» schaffenen. von allen Verträgen absehenden Thatsachen. Die innere Situation mag sich durch die Schaffung eines neuen Fürsten, eines autoritativen Centrums, wohl etwas gebessert haben, aber die internationale Stellung Bulgariens ist heute zum mindesten ebenso schwankend wie vor einem Jahre. Heute, wie nach der Abdankung des Battenbergers, ist das Fürstenthum allen erdenklichen auswärtigen Einflüssen preisgegeben, denn leicht könnte die europäische Constellation uner-wartete Gelegenheit zu Anschlägen von russischer oder türkischer Seite bieten, denen die bulgarischen Milizen und Finanzen schwerlich gewachsen wären. Unter solchen Umständen ist eine consequente. weiter ausblickende Politik in Sofia ein Ding der Unmöglichkeit. Prinz Ferdinand und seine Minister vermögen politisch nur von der Hand in den Mund zu leben; sie haben ein Uebriges gethan, wenn sie sich des nächsten Tages in Ruhe und Frieden versichert haben. JeMeton. Die Poesie der kleinen Stadt. A»» Brunnen vor dein Thurc, Da stcht ein Lindenbaum; Ich trnumi in jeinem Schalten ^ War manchen süßen Tranin. ^'"den? ^"sl das bekannte Schnbert'sche Lied «Der liih s,.,"'"' il, seiner wunderbareu Weise. Unwilllür-^tt ,?. °b" vor unseren geistigen Nlictm das Bild HielMa?"! oder noch kleineren Stadt auf. Eine Hre>n ?"l ihrem Tosen, ihrem rauschenden Treiben. Elend ^''"tiaM Geisteshorizonte. voll Glanz und ^e<, ' s l stille große Menschen einsam unter der >>l d^ Verwandeln, „ud wiederum andere, die sich ^UssH^ >l ^l des Vergnügens, wenn nicht gar der ^trom ^'"ng Milzen, wo' aber ebenfalls ein großer Äier- „7^ Mittelmäßigkeit dahin fließt, rechtschaffene ! ltrickei,^ Tabak. Philister; ehrbare, kochende nnd "' eine l f^^muen Hl bescheideues Daseiu führen Ü^N de n ^ ^°dt können wir uns nicht vorstelle» Miger ?' ? " plätschernden Brunnen, von breiter, t 'ck in ^überschattet, von wo „mn schon einen M, ^ °.^ >ie Natur hat, aufs grüne Saaten-Me dez M^' blumenbesäete Wiese, vielleicht am Klette. "ä""ls °uf eine bläulich schimmernde Ge- !> saqez^lwdt hat ihre Poesie, nnd fast möchte °tt einem > .-, '"'^heure Tragik, das Landleben ist z. " eine 3 ?'^"' Hauch umweht und kehrt nns vor Allez dn« .bläuliche, tröstend erquickende Seite ""s lst schon gebürend gewürdigt worden. viel weniger aber die Poesie der kleinen Stadt. Dem Großstädter erscheint sie nur als Bild der höchsten Alltäglichkeit voll Kaffeeklatsch. Verleumduugssucht, Kastengeist, als ein Herd der Vorurtheile, von wo aus jeder höhere oder besonders neue. fortschrittliche Aufschwung aufs giftigste verfolgt wird. Dass dieses traurige Bild nicht aller Wahrheit entbehrt, kann wohl keiner ab» leugueu. und doch zeigt uus die kleine Stadt auch ein Bild cutzückeud?r Lebenspoesie. Es ist ein freundlicher Iuuitag. an dem aber noch ein frisches Lüftchen weht! Reinlich und blank ftnd Häuser und Straßen der kleinen Stadt. In den Rmu. steinen fließt frisches, hcllez Wasser, da und dort ge-wahren wir einen alterthümlichcn Brunnen, über den sich ein steinernes Heilig.'ubild erhebt, was segnend hillllbblickt. noch überschattet von dem säuselnden Lm-denbaum oder gar von der blühenden Akazie. Die ganze Stadt ist von Blülenduft erfüllt, nicht nur von den blühenden Bäumen, die sie schmücken, sondern auch von dem Duft. der von den nahen Wiesen außerhalb derselben, von den fernen Bergen mit ihren Wäldern hereinzieht ^ die Abendsonne strahlt wieder an den von ihr erglänzenden Fenstern, verklärt noch das gol» dene Kreuz des Thurmes der kleinen uralten Pfarrkirche, die Abendglocke ertönt feierlich, auf den Straßen begegnen nns fröhlich heimkehrende Spaziergänger, ja mancher geht noch hinans. um sich am heiteren Abend zu erlaben und erst bei Mondschein zurückzukehren, da und dort öffnet sich ein Fenster, und zwischen den schneeweißen Mullgardinen erscheint ein blühender Mad-chenlopf - alles athmet Frieden. Traulichkcit und sanfte Lebendigkeit. .. Einer der ersten Vorzüge der kleinen Stadt lst tue Nähe zur freien Natur, zu Feld und Wald.' Wie schwer hält es für den Großstädter, einen herzerquickenden Spaziergang zu machen! Nur selten kann er sich die Freude anthun, denn sie lostet stets Geld und viel Zeit und Anstrengung. Bis er endlich hinauskommt ins saftige Grün muss er noch lange Staub schlucken, und dann womöglich noch an Schutt und Mauer sich vorbeidrängen, bis ihm nur der erste frische Erdgeruch cntgcgenweht! Wie anders der Kleinstädter! Täglich erlabt er sich im Freien, der Sinn für Natur kann dadurch schon beim kleinsten Kinde geweckt werben, und welch herrliche Folgen für die Gesundheit entsprießen daraus! Wohl dem Kinde, welches sein erstes zartes Leben in kleiner Stadt beginnt! Das erste Veilchen, das erste helle Birkengrün, die jungen, sröhlich hervor-lugenden Saatspihen, da» erwachende Schneeglöckchen, der feuchte, angenehme Frühlingswind, das erste glück« selige Jauchzen der Lerche — alles das wird in sein junges Dasein befruchtende Seelenkeime streuen. Durch das täglich wiederholte Wandeln in der Natur, Betrachten derselben wird die Freude daran erstarken und dadurch das Gemüth vertiefen, mehr vielleicht w>e bei dru Kindern, die auf dem Lande felbst lew.. we,l der Gcuuss von all diesem nicht gänzlich mühelos entgegenkommt, sondern doch wenigstens d'e Haud danach aus-gestreckt werden muss, indem man stch rüste zum Hm-auswandern nnd dann nneder den Gegensatz erblickt bei der Rückkehr in die Stadt, wodurch der Emdruck der frifcheu Natur noch mtensiver wird, gleichviel ob sie ein grünes Kleid schmückt odei ob sie schon unter der Hülle von Schnee und Eis versteckt liegt, denn der Winter hat auch seine besondere Schönheit. Ein Mittr Vorzug drr llrimn SiM ist der Laibachcr Zeitung 3tr. 216. 177ft 5N. September 18«<- Die Ereignisse in Bulgarien drehen sich um zwei diametral entgegengesetzte Pole: um das Verhältnis zu Rusiland und um die Konsolidierung der inneren Zustände. Eine unmittelbar bevorstehende Leidensstation in letzterer Beziehung werden die in wenigen Tagen erfolgenden Wahlen für das Sobranje abgeben. Fast alle Berichte versichern übereinstimmend, dass das Ansehen des Ministeriums Stambulov im steten Wachsen begriffen sei und dass sich die öffentliche Meinung des Landes mit einer geradezu leidenschaftlichen Energie gegen die Coalition Karavelov-Cankov, also gegen die ruffophilen Fractionen, lehre. Es ist also mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die große sogenannte Nationalpartei bei den Wahlen für die Nationalversammlung die Majorität erzielen werde, was aber die intriguante Minierarbeit der an die Wand gedrückten Gegner nur verschärfen kann. In der nervösen Unruhe, welche die Regierungskreise in Sofia naturnothwendigerweise beherrscht, wie in der von außen unausgesetzt inspirierten und unterstützten Opposition liegt ohne Zweifel die größte Schwäche der Situation. Karavelov und Cankov dräu» gen fortgesetzt das Ministerium Stambulov in russen-feindlicher Richtung ab, wahrend die Klugheit es gebieten würde, jede Gelegenheit zur Annäherung an Russland zu benutzen. Man mag sich in Sofia mit der Schadenfreude trösten, dass Russland sich selbst die Konsequenzen seiner zweifelhaften Danaergeschenke zuzuschreiben habe, abcr je mehr sich die Fehler oder Unaufrichtigkeiten der russischen Politik in der bulga« rischen Frage rächen, desto weniger wählerisch wird und muss man in Petersburg in der Wahl der Mittel sein, wenn einmal der diplomatische Geduldfaden zu reißen beginnt. Die Perspective, welche sich aus allen diesen Erwägungen ergibt, ist für Bulgarien gewiss keine sehr tröstliche; sie ist auch für alle jene politischen Kreise des Continents, die an der Orientfrage interessiert sind, keine besonders erfreuliche. Aber es gelten nun einmal in der Politik, wie im individuellen Leben, Naturgesehe von zwingender Gewalt, die ihren logischen Verlauf nehmen, ob dies den Wünschen oder Befürchtungen der Betroffenen entspricht oder nicht. Der Jahrestag des Philippopeler Septemberputsches regt also zu einem, wenn auch nicht sonderlich erhebenden, so doch sehr in« structiven Rückblick au. An dem Prinzen Ferdinand, wie an den bulgarischen Ministern und Parteimännern liegt es ganz allein, jene Erfahrungen zu abstrahieren, die geeignet sind, der einzig möglichen, der dilatorischen Politik zur Grundlage zu dienen und dadurch Maßregeln ins Leben zu rufen, welche es gestatten, das Unglück des — nächsten Tages zu verhüten. Politische Uebcrlicht. (Inspection sreise des Unterrichts« ministers.) Wie man der «Presse» aus Lemberg meldet, wird der Herr Unterrichtsminister Dr. von Gautsch seine Inspektionsreise nach Galizien am 29sten September antreten und zunächst die Lehranstalten von Krakan besichtigen. Hierauf begibt sich Se. Excellenz zu demselben Zwecke nach Bochuia und Przemysl. Von Przemysl wird der Minister über Chyrow, wo jüngst eine ansehnliche, von den Vätern der Gesellschaft Jesu unter Genehmigung der Unterrichtsverwaltung gegrüu-dete Erziehungsanstalt ins Leben getreten ist, nach Stanislau und von dort nach der Bukowina reiseu. Erst auf der Rückkehr wird Se. Excellenz in Lemberg eintreffen, dort einen zweitägigen Aufenthalt nehmen und die Lehranstalten besichtigen. Aus der Reise wird der Herr Minister von dem Ministerial-Secretär Fray-denegg begleitet werden. Außerdem wird auch der Ministerialrath Dr. Eduard Rittner sich während des Aufenthaltes des Ministers in Lemberg dortselbst ein-finden. (Graf Käluoky) reist morgen nachmittags nach Budapest, um dem Kaiser über die Reise nach Friedrichsruhe Bericht zu erstattten und a» den Mi-nisterberathunge» wegen endgiltiger Feststrllnnq des gemeinsamen Budgets theilzunchmen. (Staats eisen bahn rath.) Nach Ablauf der dreijährigen Functiousperiode des Staatseisen Hahnrathes hat die Erneuerung der Wahl der demselben angehöri-geu Mitglieder im Gefolge gehabt, und bereits seit längerer Zeit sind die zur Tntsendung von Delegierten in diese Körperschaft berufenen Korporationen mit der Neuwahl beschäftigt Es ist vorauszusehen, dass die neue Mitgliederliste einige Verändenmgen zeigen wird. Nachdem einige Handelskammern zu einem Wahlkörper für den Eisenbahnrath vereinigt sind, werden sich schon hieraus Veränderungen der bisherigen Vertretung er-geben; außerdem hat der Tod einiger Mitglieder Neu» wählen nöthig gemacht. Ferner haben das Kriegs-, Finanz- und Ackerbauministcrium Delegierte zu entsenden, uud endlich ist dem Handelsminister die Be» rufung einer Anzahl von Persönlichkeiten in den Staats-eisenbahnrath vorbehalten. Auch bezüglich dieser letzteren dürften Veränderungen sich als nothwendig herausstellen, nachdem einzelne Mitglieder unter Hinweis auf ihre vermehrten Bernfsgeschäfte gebeten haben, von ihrer neuerlichen Berufung in den Staatseisenbahnrath abzusehen. (Gymnasien oder Realschulen?) Ueber den Empfang der Kultenberger Deputation beim Unter-richtsminister Dr. von Gaulsch sind verschiedene Berichte in ßie Oeffentlichkeit gllangt, welche zwar in den wesentlichsten Punkten der Wahrheit vollkommen ent« sprechen, aber anderseits eine mangelhafte Vertrautheit mit den bei dieser Unterredung zur Sprache gelangten Unterrichtsfragen auf Seite derjenigen ver« rathen, von denen die Referate über den Besuch beim Minister ausgehen. Richtig ist die Erklärung des Ministers, au dem Erlasse übrr die Mittelschulen unter jeder Bedingung festzuhalten. Wenn aber die Berichte mittheilen, der Unterrichtsminister erachte alle Real' schulen als principiell überflüssige Anstalten, so kann dem nur ein Missverstäudnis zugrunde liegen. Ein solcher principieller, gegen alle Realschulen gerichteter Ausspruch kann dem Minister wohl nicht imputiert werden. Wenn auch nicht ausgeschlossen ist, dass eine bestimmte Realschule aus localen Grüuden überflüssig ist, so kann dies doch nicht von allen Schulen dieser Art gelten. Wohl aber sind es die combinierten Real-Gymnasien. welche die in sie gesetzten Erwartungen nicht bewährt haben, uud denen Existenzberechtigung nach den bisher gemachten Erfahrungen für die Dauer nicht mehr zuerkannt werden kann. Die Wahrnehmungen über die Erziehungs«Resnltate der Real-Gymnasien haben nur die Ueberzeugunq gekräftigt, dass unsett Mittelschulen bis auf weiteres entweder auf human»' stischer oder auf realistischer Basis verbleiben, M dort. wo durch die Verhältnisse ihr Bedürfnis erbrG wird. entweder als Gymnasien oder als Realschulen so lange zu wirken haben, bis die UncerrichtsvernM tung in der Lage sein wird, mit ihrem selbständigen Reformplane auf dem Gebiete des MiltelschulweM hervorzutreten. . (Keine Reform der Verzehrungsstenel.) Der Üandesausschuss von Steiermark hatte sich cm d"« Finanzministerium mit dem Ersuchen gewendet, beM lich der Verzehrungsstener von Fleisch und Wein »r-leichterungen, beziehungsweise Reformen vornehmen zl wollen. Das Ministerium hat nun, wie man mitthml, auf Grund der in Steiermark gepflogenen commW' nellen Erhebungen entschieden, dass die NothweiidiM der angestrebten Reform in den Verhältnissen nicht begründet ist. , . (Zum Jubiläum des Papstes.) M" anderen katholischen Ländern werden auch in Ital>e an vielen Orten die Vorbereitungen zur Theilnah^ an der Feier des Priesterjubiläums Leo's XM. !^ eifrig betrieben. Einige radicale Blätter, denen dm Volliercitungeii unbequem waren, hatten nnn e» Gegendemonstration vorgeschlagen. Die «Perseveranz"' und andere liberale Blätter verurthcileu jedoch dieie Vorschlag als eine recht ungeschickte Taktlosigkeit. un° nun hat, wie ein Telegramm aus Rom meldet. w> König Humbert den Änlass ergriffen, um sich M' jede Störung der päpstlichen Feier ansznsprechen. (In der bulgarischen Frage) ist e> Stillstand auf diplomatischem Gebiete eingetreten. O Absendung der jüngst in Constantinoftel projects Circularnote wird es infolge des Widerstandes dl's ^" tans nicht kommen, nachdem die Mission ElNN'lh a abgethan anzusehen ist und man auf der Pforte sch>^ lich irgend ein neues Motiv für ein Rnndsch"'^ wird auffinden wollen und directe Verhandlung"! Russland vorzuziehen scheint. Die Nustschuker W' ist gleichfalls erledigt; die nächste Phase der bulgaM^ Angelegenheiten wird also nur von dem Ausfalle Sobraujewahlen abhängen. „,^ (Der Zar) beabsichtigt, bis zur zweiten M des Oktober in Dänemark zu bleibeu und dort Besuch des Königs von Schweden zu empfangen,. (Aus Belgrad) wird geschrieben, der ll" Milan werde vor seiner Rückkunft ans Gleiche«^" nach Wien reisen uud dort läugeren Aufenthalt n men. Er wünsche während der voraussichtlich schl ^ reguugsvollen Wahlperiode nicht im Lande ,^ ' ,c Ohne Zweifel werde der König seine Anwesenheit österreichischem Boden zu einem Versuche behufs giltiger Regelung seines Verhältnisses zur König'" ^ nützeu. Man werde nicht fehlgehen mit der ^wM h dass österreichischerseits hiebei dem Könige ^vz,, geleistet werde und das Wiener auswärtige A>n irgend einer Form vermittle. Ueber die bisherigen folge sei jedoch noch gar nichts bekannt. . hel (Aus den Niederlande n.) Der Kd'W ^ Niederlande hat die Session der neue» Kannn^n ^ einer Thronrede eröffnet. Er dankte vor allem >u^, anlässlich seines Regierungsjnbiläums ihm dargeb^ ^ Huldigungen. Die Beziehungen zu allen auswa^ Umstand, dass die sämmtliche Einwohnerschaft miteinander drkaunt ist, wenn auch oft nur vom Sehen, nicht immer in regem persönlichen Verkehr. Der kleine Erden» bürger gewöhnt sich gern an dieselben Gesichter, denen er immer wieder auf der Straße begegnet, zum Fenster hinausblicken sieht, vor der Thür stehen, lernt sie liebgewinnen, seine menschliche Theilnahme dadurch vertiefen, und es wild in späterer Zeit in der Erinnerung manches dieser alten, lieben Gesichter in seiner Seele wieder auftauchen und eine Fülle anderer traulicher und erhebender Erscheinungen mit im Gefolge haben. Und da ist nun die ehrwürdige, alte Kirche, wo das Kind schon die heilige Taufe empfangen hat, wo es dann später die ersten tiefen religiösen Eindrücke er« halt, wo die, wenn auch einfache. Kirchenmusik, der feierliche Choral auf der Orgel ihm die ersten künst-lcrischen Anregungen vermittelt. Sonntäglich wandelt es dahin, gerufen vom frommen, ihm oft bis ins Herz hineintöncnoen Klang der Kirchenglocken, an der Seite der guten Mutter und lernt inbrünstig beten. Nach dem Gottesdienst gibt es ein freundliches Begrüßen, von vielen Seiten ein Händedrücken und Zunicken, uud da wird denn auch öfter eiu fröhliches Zusammensein für den Nachmittag befprochen. Das sind Eindrücke, die dann als Erinnerung in späterer Zeit wie alte, längst verklungene Melodien durch die Seele ziehen, die mit heißer Heimatischnsuchr das Herz berücken und es zu gleicher Zeit nach der wahren himmlischen Heimat verweisen. Erst muss der Geist eine gewisse Reife erlangt haben, dann können erst die großartigen Eindrücke der Knust überwältigend wirken. Etwas anderes ist die von frühester Kindheit an den künstlerischen Sinn erweckende Erziehung. Aber das Kind, welches schon in der großen Stadt Theater, Concerte. Vildergallerien besucht, wird selten einmal dazu gelangen, mit aller Gewalt von Kunsterscheinungen ergriffen zu werden. Es verliert an Kindlichkeit und gewinnt doch nicht an wirklicher Reife. Ganz anders ist es da, wo der Sinn dnrch gute Erziehung dafür geweckt worden, wo vielleicht sogar künstlerische Anlagen vorhanden sind, wenn bereits eine glühende Sehnsucht die junge Brust erfüllt, die heilig? Kunst in ihrem höchsten Erscheinen in die Seele aufzunehmen. O lasset diese Sehnsucht, dieses erste stürmische Ringen sich unr empordräugen, lasset die Flamme der Begeisterung immer höher lodern, den verzehrenden Durst nach Kunst und Wissenschaft immer brennender werden — ihr leistet damit der Jugend dcn höchsten Dienst! Wenn dann die Kunst in ihrer Hoheit an sie herantritt, dann ist es aber auch ein glühendes Umfassen, was nun stattfindet, welches einen großartigen Bildung^ und sogar Läuterungsprocess in der jungen Seele hervorbringt. Erst Träumen, dann Sehnsucht, immer höheres Erglühen, das erweckt die Kraft, steigert den Thätigkeitst^rieb. welches der junge Mensch bedarf in den Kämpfen des Lebens. Freilich, wo bedeutendes künstlerisches Talent sich findet, dort darf die entsprechende Ausbildung nicht verzögert werde,,, selbst wenn eiue Uebersiedluug in die große Stadt nöthig wäre. Uebrigens steht es in künstlerischer Beziehung auch uicht immer so schlimm mit der kleinen Stadt, freilich mit Unterfchied. Es findet sich öfter ein oder der andere Höhergesinnte, der alsdann wiederum Gesinnungsgenossen sucht und sie auch wirklich findet, um den sich dann ein kleiner Kreis schart, der mit ihm zusammen strebt und wirkt. Es kommt vor, dass große, neue Erscheiuuugen in der Kunst eher in kleinen Städten eiu Verstäudnis fiuoeu, wo etwa ein Hervorrag ^ ist, der dieselben vermittelt, als in große», uw c! ^„ Vumrtheile einer ungeheuren Menge zerstreut l müssen. ^il. Für die Kindheit gibt es keinen größeren ^^ als in kleiner Stadt erzogen zu werden, wo ' , Mü einmal die Namen der scheußlichen Verbrechen ä" H^ Ohren dringen, von denen uns die Zeitungen U^>, Städte so viel berichten. Um die reichen A""Adige» uud Bildungsmittel der großen Städte recht ^'^.^ zu könuen. muss man vorher in der Stille der ^ Stadt die geistige Vorbereitung gewonnen h"^.. ,„,ld auch der ältere Mensch und mm gar der ^^ell^ in der eigenthümlichen Poesie der kleinen StaviH,^ finden, wenn er überhaupt gelernt hat. den "^ ^jsche» nen Erscheinungen des Lebens ihren speciellen V Gehalt abzulauschen. . Aeh^ Ob das jnnge erwachende Herz mit ftme ^Fss sucht nach Liebe auch hier seine Erfüllung ft>^'^ M wir dahingestellt sein lassen, weil die kleine ^" ^ eben blos; ihre poetische Seite, sondern a"H ^>n l^ saische. hausbackene hat, aber wo sich zwe« V ^ a»" reits ihre Sympathien entgegenbringen, ^"^ Mlich^ leichter sein, öfter Blicke zn tauschen, ^' ^H^''' Begegnen aus der Straße den Liebesgruft .'» '^ ^ sich draußen vor dem Thore unter den U'"^' AP'' fen oder zu spähen, ob die Geliebte lM" ^ gewächse, die das Fenster zieren, hu'all^ ^ frcndig erröthend den von der Straße an '' 'sche"^ ten Gruß der Liebe erwidert, wie «m ^jch". O^ilhle der großen Weltstadt. Das Leben ''^ ^' Poesie, nnd der dafür geweckte Sinn find" ! poetische Anregnng, »achel Zeitung Nr. 2lli. 1779 23. September 1^^?. fachten seien sehr befriedigend. Die Vorlage über die "eviswn der Verfassung werde den Kammern zur zwelte» Lesung vorgelegt werden. Der Stand der Fi-"?NM sci ein befriedigender. Das Erscheinen des Koogs beweist, dass die ungünstigen Nachrichten über '""m Gesundheitszustand übertrieben sind. (Anarchisten in Nordamerika.) In ciner ^gestern zn Newyork abgehaltenen Massenversammlung oer Statisten und Anarchisten, welche gegen die Hin-ncytung der in Chicago zum Tode verurtheilten Anar-«?'! en protestierte, forderte Most die Arbeiter auf. sich ^ dewaffiim; jeder Blutstropfen der verurtheilten sieben Anarchisten furdere ein Menschenleben. Andere Redner »otdertell zu einem Feldzuge gegen die Capitalisten. Tagesneuigteiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das pansche Amtsblatt meldet, für die Abglbranntrn °" Gemeinde Nagy-Lehota 500 st., für den ersten '""Ml drr ungarischeu Kellermeister und Kellrrallieiler "u fl. und für den ersten Elisabetbstädter wohlthätigen ncmten. Unterstützungs' und Begräbnisverein 100 fl. ^ spenden geruht. ^„ ^- (Archäologisches aus Griechenland) ""rzlich wurden, wie aus Athen geschrieben wird, dorten die bei den Ausgrabungen in Mantineia aufgefunden ^^ ^^ Reliefsculftturen gebracht, welche den ^Malische,, Wettkampf zwischen Apollo und Marsyas stellen. Der letztere erscheint mit der phrygischru Flöte, Mo mit der Lyra dargestellt, umgeben von del, das "cyledsrichteramt ausübenden Musen, und erscheint auf ."'sanft erhöhteil Kampfplätze. Viele Gründe sprechen l dic Annahme, dass man es hier mit den von Pau-Mllls erwähnte,, Reliefs zu thun hat, welche den Sockel y/ ^" Praxiteles angefertigten Statuen des Apollo, der ltemis und der Leto umgaben. Gewiss ist indes das ^' bass diese Reliefs den schönsten Erzeugnissen der Atk ^'kchlschkn Kunst angehören und dass sie das »,es " Ceutralmusenm um bedeutende Kunstwerke ver- Sv l (Münchhausen übertrumpft.) Henry Am » ^ erzählt das «Journal» von Henderson in hatt n "" zweifellos sehr wahrheitsliebendes Blatt, ^ ^ ^1'wmit angewendlt, um verschiedene hartnäckige . 'nistumpen aus seinem Grundstück zu entfernen, Gc-Ällass "!^6 ließ er nun einen Theil jener gefährlichen ^ '^ ln der Nähe desjenigen Stumpen liegen, an dem gitni^ "Ochsten Morgen wieder mit seiner Arbeit be->»isck/' ^^^- Der Sprengstoff war mit Sägespänen ge-nnn^' ""^ ^as Ganze verbreitete einen so kräftigen und kckt^ " Geruch, bass es bald zwei Schweine herbei, bisse' . ^^s Dynamit für einen allsgesuchten Leckeren!! l^"' ^^ s'"ig verschlangen und sich so in zwei ^vankl ^ verdcrbcnschwangere Dynamitpatronen ver» ^ rite,, Der Genuss jenes Stoffes übte eine seltsame über»? ^'^ b'^ ^^"' Borstenthiere aus. Sie wurden »ich "^8' tanzten in ihrer unbeholfenen Weise herum dl'ese,"?"" ^" ^^^e und Maulesel dadurch, dass sie d^/' ^.Maiskolben wegstahlen. Einer der Maulesel >vied/ ^mcn Spass, und ^,^ ^^ ^,^. ^. beiden Schweine >A^''lseine Nähe kam, schlug er aus und versetzte dem Grunzer einen kräftigen Tritt, Die Wirkung dieses Trittes war eine ebenso unerwartete als entsetzliche: «die Sau explodierte!» Ein furchtbarer Knall ertönte, uud als sich der Dampf und die Staubwolken verzogen hatten, war von dem Schwein nichts mehr zu sehen, als ein Paar Borsten und an einer MO Aards entfernte» Fenz ein Paar Fettflecke. An der Stelle, wo das Schwein gestanden hatte, befand sich ein trichterförmiges 20 Fuß tiefes Loch, Der Maulesel war durch den Luftdruck 5l) Schritt weit weggeschleudcrt worden, fiel jedoch aus einen Heuhaufen und entkam unverletzt. Was das andere Schwein anlangt, so läuft dasselbe noch zum Entsetzen der ganzen Nachbarschaft frei herum, doch hofft man, dass sich der gefährliche Stoff in nicht allzu langer Zeit auf den natürlichen Wegen alls dem Innern des Schweines entfernen wird. Jetzt wagt es niemand, sich demselben zu nähern. — (Das Pferd desErzherzogs.) Erzherzog Albrecht sendete vor einigen Tagen ein vollständig ausgerüstetes Reitpferd nach Mühlbach, da er von dort aus einen Inspeclionsritt antreten wollte. Der Pferdeknecht bekam unterwegs auf der staubigen Landstraße Durst und band deshalb den edlen Renner vor einer Schenke an einen Baum. Während der Reitknecht aber in der Schankstube sein Gläschen trank, kam ein Pferdedieb des Weges, der sich ohnewciters auf das kostbare Thier schwang und auf demselben davonjagte. .....- (Stanley und Emin Pascha) Aus Zanzibar wird gemeldet, dass die von den dortigen Consul» zu Emin Pascha entsendeten Boten, dic ihm die Abscndung der zu seinein Entsatzc bestimmten Expedition Stanley's anzeigen sollten, den Pascha am Südende des Albert-Nyanza-Sees antrafen. Er hatte keine Ahnung von der Entsendung der Expedition, und da er nicht wissen konnte, welche Route Stauleu eingeschlagen, beschloss er, nach Wadelai zurückzukehren. — (Selbstmord eines K a nzliste n.) Der gewesene Kanzlist bei dem Bezirksgerichte Arnoldstein, Ludwig Lanker, sollte sich vorgestern vor dem Schwurgerichte wegen Amtsveruntreuung verantworte,,. Da er zu der Verhandlung nicht erschien, würd? seine zwangsweise Vorführung vor das Gericht angeordnet. Als nun deshalb abends gegen halb 9 Uhr ein Gendarm in seiner Wohnung in Arnoldstein erschien, ergriff Lanker eine Pistole und erschoss sich iu Gegenwart des Gendarmen, ehe dieser den Unglücklichen an der Ausführung seines Vorhabens hindern tonnte. Lanker soll bereits im vierzigsten Dienstjahre gestanden sein und drei Kinder hinterlassen. (Der Säbel am Sattel,) anstatt an einer Kuppel um den Leib des Reiters, ist eine Einführung, welche sich schon bei der Honved-Cavallerie als praktisch erwiesen hat. Trotzdem kann sich diese Art des Säbeltragens, «weil sie nicht schön ist», bei den europäischen Cavallerien nicht recht Bahn breche». Umso bemerkenswerter ist die neueste Verfügung des Kriegsministers Ferron, wonach die französischen Cavallerieregi-menter in Zukunft den Säbel am Sattel befestigt zu tragen haben. Wenn nicht zn Pferde ausgerückt wird, oder außer Dienst tragen die Leute natürlich den Säbel wieder an der Kuppel. — (Aufrichtig.) Commis: Wissen Sie, Herr Principal, ein anständiger Mensch kann es bei Ihnen auf die Dauer nicht aushalten! — Principal: Deswegen habe ich Sie ja engagiert! Local- und Provinzilll-Nachnchten. — (Aus dem k. l. Landesschulrathe.)Ueberdie jüngste Sitzung des l, k. Landesschulrathes für Kram erhalten wir nachstehenden Bericht: Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden wurden von dem Schrift» fiihrer die seit der letzten Sitzung im currenten Wege er« lcdigten Geschäftsstückc vorgetragen. Dies wurde zur Kennt« nis genommen und sodann zur Tagesordnung geschritten Die Erweiterung der bisher zweiclassigcn Volksschule in Assling zur dreiclassigen und die Errichtung je einer ein« classigen Schule in Poznilovo in der Ortsgemeinde Lu-zarje und Dobrava bei Asp wurden im Einvernehmen mit dem lrainischen Landesausschusse genehmigt. Der Lehrer Johann Ianezic wurde zum Oberlehrer, die Lehrerin Marie Serc zur Lehrerin für die zweite Lehr« stelle an der Volksschule in Aich, die Lehrerin Christine Dems er zur Lehrerin für die vierte Lehrstelle an der Volksschule in St, Martin bei Littai definitiv ernannt. Die dritte Lehrstelle an der Volksschule in St. Veit bei Sittich wurde dem Lehrer Conrad Crn alogar, die Lehrerinstelle an der Parallelclasse der Mädchenschule in Stein der Lehrerin Auguste Klancar, die zweite Lehrstelle an der Volksschule in Sairach dem Lehrer Franz Schmidt, die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in St. Georgen bei Isluk dem Lehrer Johann Lilar, die Lehrstelle an der einclassigen Volksschule in Samt Michael bei Seisenberg dem Lehrer Josef Perko, die Uuterlehrerinstelle an der städtischen fünfclassigen Mädchen-Voltsschule iu Laibach der Lehrerin Agnes Zupan und die UnterlehrerinsteNe an der städtischen deutschen Mädchen-Volksschule in Laibach der Lehrerin Emma Raunach er definitiv verliehen. Dem Deutschen Schulvereine in Wien wurde die Bewilligung zur Eröffnung eines deutschen Privattindergartens in Töplitz-Sagor unter Leitung des dortigen Oberlehrers ertheilt. Ein Lehrer im Schulbezirke Umgebung Laibach wurde mit Ende September in den zeitlichen Ruhestand verseht und demselben der normalmähige Ruhegehalt flüssig gemacht. Zwei Mittelschul-Professoren wurde die zweite, einem Uebungsschullehrer die dritte Quinquennalzulage zuerkannt, ein wirtlicher Lehrer an einer Mittelschule unter Zuerkennung des Professortitels im Lehramte bestätigt. Mehrere Gesuche um Gestattung von Wiederholungsprüfungen wurden theils aufrecht erledigt, theils abweiSlich beschicken. Einem Gesuche um Ertheiluny der AltersdiSpens zur Aufnahme in den ersten Jahrgang der Lehrerinnen« Bildungsanstalt wurde Folge gegeben. Ein Gesuch zweier Lehrer nm Gestattung eines Diensttausches wurde im Hinblicke auf die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen abweislich erledigt. Ferner wurden über eingebrachte Be» rufungen in Schulversäumnis-Straffällen die Entscheidungen gefällt und endlich die Gefuche mehrerer Lehrpersonen um Zuerlennung von Remunerationen für Mehrleistungen und Bewilligung von Geldaushilfen der Erledigung zu< gefichrt. — (Die englischen Gäste in Pola.) Aus Pola wird unterm Gestrigen telegraphisch berichtet: Der Hafenadmiral und Festungscommandant Baron Pitner gab gestern um 7 Uhr abends in dem Saale des Marine-Casino's ein Galadiner, welchem der Herzog von Edin' bourgh, Prinz Georg von Wales, Prinz Heinrich von Battenberg, der Stab und die Comman- lstllchbliiil vfrvol'n,) Zas Mild nn Kpiegel'. Roman von Nictorien Dnval. (58. Fortschunss.) ttrei^ """ l°"alt Mitternacht vorüber, als Lissabon >lM '""^' trotzdem fand Harry seinen Oukel noch beharr?"' ""H entsetzlich schlaftrunken. Er hatte sich »i^ "lch geweigert, zu Nett zu gehen, so lange er ^c fahren habe. was aus seinem Neffen gewor. ^esrr /s^ ^ "^" Munnes erregte Frage antwortete ^ack'lk nichts, alü dass er eine Mondscheinpartie 'Gr ° >'? ' be"" Einzelheiten er ihm beim Morgen-"nd ^?Wen HM. ha sje Heide jetzt zn müde seien Aasen, müssten. ^"ch ., k ,^'^' b" sich nur mit grö ter Mühe noch ^- k. " h""e' willigte ohne viele Einwendungen ^ch'lnmm "^ ^ »och lauge nicht den ersehnten cls»,r ^ "'Hl 'hm allein ergieng es so; auch die Echlaff law ^"ss keine Minute die Augen zum ^lisenk.. ^ 5" 'h" am Morgen versicherte, nud das '/''lyres bleichen Gesichtes bestätigte es. s'lndcn^? ^llnmhele, Sie hätten meinen Gatten ge- ^'"' mn z ^""W jeden Moment, Sir müssteu lom> ie ih„ « f l?'l zu sagen, Herr Doctor. Aber wenn r»'e riiui^"^" hätten, dann würden Sie mich nicht ^l'ssen l,«l, "^ l""»cr in Ungewissheit darüber "^, haben, nicht wahr?. ''h. und k Gesellschaft sah eben am Frühstück«, ^'blicke,, ? h""e Mühe. nicht von der Orange "6 M,l', . " eben zerlegte, um ihrem forschenden 'T)er ) ?Ml"",. Mall führte mich auf einen herrlichen Weg, und ich folgte ihm.» versetzte er ausweichend. «Der Mond leuchtete in strahlender Pracht, und ich ward nicht müde, der Führte eines portugiesischen Maulesels zu folgen, in der Hoffnung, wie weiland Saul, ein Königreich zu finden. Soll ich Ihnen er> zählen, was ich fand?» Die Antwort, welche auf diese Frage folgte, konnte nur eine sein, und wenige- Minuten später befand Harry sich mitten in seiner Geschichte. Gitana's Blicke himgen an seinen Lippen, als seien die Worte, welche er sprach, für sie entscheidend über Leben und Tod; aber es war schwer zu sagen, welches Interesse größer war. das ihrige oder das Mr. Fisks. «So ist der Schnrke endlich erwischt!» rief diefer. als Harry seine Erzählung veenort hatte, nicht daran denkend, dass drr Mann, den er mit diesem Ehren, titel belegte, dem bebenden, hoffenden, treuen Herzen der schöuen Mexikanerin als die wandelnde Vollkommenheit erschien. Ach. wie sollte Harry, dieses wissend, die Scene ausmalen, deren Zeuge er von seinem Versteck hinter dru Oleanderbaumen ans geworden war? Wie sollte er es über sich gewinnen, ihrer Zuversicht anf ein neues Glück, ihrem fast lindlichen Vertrauen den Todesstoß zu geben? Aber — es musste gesagt werden, jetzt, sollte nicht die bittere Wahrheit über die Ahnungslose herein brechen, wenn sie am allerwenigsten darauf vorberei« tet war. All seinen Muth zusammenfassend, hob er denn von neuem an: «Mrs. Driscoll, unzweifelhaft haben Sie sich schon Vermuthungen darüber gebildet, was den Capltän Priscoll so lange an Mistreß Livingstons Seite zu fes- seln vermochte. Er hätte zn Ihnen zurücklehren können, wenn er es nur wollte!» Ihr liebliches Antlitz wurde bleifarbig, und ihre Hände sanken schlaff herab, während sie gebrochenen Tones erwiderte: «Ich fürchtete es, dass er grausam und falsch gegen mich sei; aber. ach! — ich liebe ihn, ich lirbe ihn! Vielleicht, wenn er mich wiedeisieht. erinnert er sich daran, wie er mich einst geliebt hat. O. ich habe ihn gewiss nie weniger geliebt, als jene Frau ihn lieben kann!» «Sicher nicht!» beschwichtigte Harry die Erregte. «Aber die meisten Männer sind treulos und wanket« müthig, und Ihr Gatte wird keine Ausnahme machen, fürchte ich. Was wünschen Sie, dass wir thun sollen?» «Bringen Sie mich zu ihm! Bringen Sie mich zu ihm!» rief sie flehend aus. Ehe Harry antworten konnte, sieng er einen Wink Mr. Fisks auf, welcher ihm bedentete. demselben zu folgen. So erhob er sich und begab sich mit dem alten Mann auf den Balkon Hinalis, wo sie ungehört von Mrs. Driscoll miteinander sprechen konnten, wöbe, Harry nicht allzuviel Scharfblick gebrauchte um bald zu erkennen, dass sein Onkel ein eigenes Gehel°m,s hütete, welches er vor ihm verbarg wie er selbst so viele vor jenem verborgen gehalten hatte. .Die Aermste!. sprach Mr. F.sl mdem er auf Oitana deutele, die in einem Zustande wilder Aus. regung in dem Parlour auf- und abschntt. «Wenn jemand mich fo hingebend lieben würbe, sie Mte e5 — bei Gott! — nicht zu bereuen haben. Ich wM?, ich könnte etwas thun. um den entsetzlichen Schlag zn mildern, der sie zermalmen zn wollen droht.» (Fortsetzung solyt.) ^Macher Zeitung 3K. 216. 1780 23. September 188?^ danten der englischen Escadre, die hier anwesenden österreichisch-ungarischen Admirale, der Leiter der Bezirks-hanvtmannschaft, Ritter V.Conti, Bürgermeister Wassermann und die Stabsoffiziere unserer Marine beiwohnten. Hafenadmiral Baron Pitner brachte in englischer Sprache einen Toast auf die Königin von England aus. Der Herzog von Edinbourgh brachte in deutscher Sprache einen Toast auf den Kaiser von Oesterreich aus. Später toastierte Admiral Varon Pitner auf die königlichen Prinzen, woraus der Herzog von Edinbourgh einen längeren, herzlichen Toast auf die Kriegsmarine ausbrachte, in welchem er den Fortbestand der freundschaftlichen Beziehungen hervorhob. Um IN Uhr war die Arena prächtig beleuchtet. Die Arbeitervereine sangen unter lebhaftem Beifalle der Menge die englische und österreichische Voltshymnc. Der Herzog besichtigte sodann das Arsenal, worauf ein Lunch auf dem Schiffe «Colossus» folgte. — (Der Reichsrath) tritt übereinstimmenden Meldungen zufolge am 11. Oktober wieder zusammen. Zugleich mit dieser Meldung taucht auch — wir wissen nicht zum wievieltenmale — die Nachricht von der pro> jectierten Bildung eines «südslawischen Clubs» auf. Am vergangenen Sonntag hat der Vertreter des Pettauer Landgemeinden-Wahlbezirkes, Herr Dr. Leopold Gregorec, in einer Wählerversammlung das Verlangen tundgethan, dass die Slouencn den HohenwartMub verlassen und einen südslavischen Club bilden müssen. Die eine Hälfte dieser Action hat übrigens Herr Gregorec schon vollzogen. Er hat bereits den Hohenwart-Club verlassen, indem er aus selbigem — ausgeschlossen wurde, da seine Interpellation gegen den Klagenfurter Bischof eine flagrante Verletzung der Clubstatuten bildete. Jetzt fühlt sich Herr Gregorec etwas vereinsamt und möchte gern den Hohenwart-Club sprengen. Wir glauben kaum, dass Herr Dr, Gregorec für seinen Plan seitens der slo-venischen Abgeordneten Unterstützung finden wird. — (Personalnachricht.) Der bisherige Administrator der Großcommende Laibach des Deutschen Ritterordens, Herr Paul Graf Neroldingen, ist zum Großcomthur dieses Ordens ernannt worden. — (Die «Tagespost») sieht sich zur Aufnahme nachstehender Berichtigung genöthigt: «Ihr geschätztes Blatt vom 13. September brachte eine aus Laibach datierte Correspondenz, Mit Berufung auf den H 1.8 des Pressgesehes ersuche ich die löbliche Redaction, in dem zunächst erscheinenden Blatte nachstehende Berich« tilling aufnehmen zu wollen: 1.) Es ist nicht wahr, dass die, wie in der Correspondenz angedeutet, in Stein dominierenden Clerical-Nationalen indirect gegen den Ankauf der Actien, betreffend die Laibach-Steiner Bahn, arbeiten und ohne jeden Grund die Rentabilität des Unternehmens absprechen, und dass dieselben kein Hehl daraus machen, dass sie deshalb leine Nahn wünschen, damit den Ort die Deutschen < verschonen»; im Gegentheile ist es wahr, dass in Stein eine clerical-nationale Gemeindevertretung nicht besteht, und ferner wahr, dass dieses Bahnbau-Unternchmen hier überall nur aufs freundlichste begrüßt wird und eine baldige Verwirklichung desselben kaum abgewartet wird. 2.) Es ist nicht wahr, dass die Gemeindevertretung je beschlossen hätte, eine Deputation zu dem Zwecke nach Wien abzuordnen, um eine größere Subventionierung für die Laibach-Steiner Nahn zu erwirken. Die Abfendung der Deputation wurde lediglich deshalb beschlossen, um für Stein eine Garnison zu erwirken. 3.) Es ist ferner nicht wahr, dass sich die maßgebenden Kreise in Stein für die Ausmerzung der letzten deutschen Reste interessieren, dass sie, um die schuldlose Jugend vor dem Deutschen zu schützen, der Leiterin des städtischen Kindergartens strengstens uutersagten, mit den Kindern deutsch zu reden. Stein besitzt gar keinen städtischen Kindergarten, der bestehende ist ein Institut, welches vom Herrn k. k. Bezirks'Schulinspector Zumer geschaffen und auch noch gegenwärtig von ihm erhalten wird; ebenso ist eine Ausmerzung der deutschen Reste undenkbar, nachdem hier keine existieren. Stadtvorstehung Stein, 18. September 1887. Der Bürgermeister: Franz Fischer.» — (Pferdeprämiierung in Oberlaibach.) In der Concursstation Oberlaibach am 8. September wurden vorgeführt: i<) 11 Mutterstuten mit Saugfohlen; für solche erhielten Prämien: Barthelmä Ieraj aus Innergoritz für seine Lichtbraunstute, 8 Jahre alt, 40 st.; Mathias Remsgan aus Brezovica für seine Dunkelbraunstute mit Blässe, 7 Jahre alt, 25 fl.; Josef Kcrmelj aus Kozarje für seine Lichtbraunstute mit Blümel. 6 Jahre alt, 20 fl.; Nartholomäus Peer aus Sap für seine Rothfuchsstute, alle 4 Füße weiß, 7 Jahre alt, 20 fl.; Johann Tremmel aus Do-brujne für feine Kastanienbraunstute, 5 Jahre alt, 15 fl.; Josef Krsmanc aus Pivke für feine Lichtbraunstute mit Stern, 5 Jahre alt, eine silberne Staatsmedaille; Gabriel Ielovset aus Oberlaibach für seine Forellen-schimmelstute, 14 Jahre alt, eine silberne Medaille; Maria Petric aus Verd für ihre Lichtbraunstute, 13 Jahre alt. eine silberne Medaille; d) 5 drei- und vierjährige Stuten; für solche erhielten Preise: Franz Gregurka aus Schwein büchel für seine Dunkelhonig-Schimmelftute 3l> st.; Franz Seliökar aus Lukouica fill seine Lichtfuchsstute mit Spihstern 2i fl.; Paul Kusar aus Schweinbüchel für seine Kastanienbraun-stute mit Stern 15 fl.; Franz Ruß aus Log für seine Lichtfuchsstute eine silberne Medaille; c) 5 ein- und zweijährige Stutfohlen; für solche erhielten Preise die Besitzer: Valentin Korce ans Schweinbüchel für fein Dunkelbraunfohlen mit Blümel 10 fl.; Johann Music aus Blatna Brezovica für fein Lichtbraunfohlen mit Blümel 10 fl.; Andreas Marinla aus Anfzergorih für sein Dunkelbraunfohlen mit Stern 10 fl.; Johann Ieraj aus Schweinbüchel für fein Dunkelbraunfohle:! eine silberne Medaille; Lucas St rah aus Zcidobroua für fein Kastanienbraunfohlen eine silberne Medaille. -Die Betheiligung der Pferdezüchter war eine geringe, es fiel überhaupt die geringe Anzahl junger Stuten auf. — (Die Lehrer - Bildungsan st al t in Laibach) zählt in dem soeben begonnenen Schuljahre 88 Zöglinge, und zwar im ersten Jahrgange 2li, im zweiten 24, im dritten 26 und im vierten Jahrgange 12 Zöglinge. Der erste Jahrgang der Lehrerinnen-Nil-dungsanstalt zählt 42, der drille A!1 Zöglinge Der zweite und vierte Jahrgang entfallen im laufenden Schuljahre. — (Aus dem Schwnrgerichtssaale) Der 47 Jahre alte Grundbesitzer und Wirt Franz Sterban aus St. Gotthard überfiel vor seinem Hause den Knisch-ler Johann Dernousek in feindseliger Absicht und verfetzte demselben mit einem Holzscheite einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf, dass dem Dernovset die Hirnschale sprang und derselbe am 27. Mai an Gehirnschlag starb. Die Geschwornen verneinten die anf das Verbrechen des Todtschlages gestellte Hauptfrage, bejahten aber die Eventualfrage auf das Verbrechen der schweren körperlichen Beschädigung. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zu 15 Monaten schweren Kerkers, verschärft mit Fasten in jedem Monate; außerdem hat Sterban den fünf minderjährigen Kindern des Dernovsek und eventuell auch dem fechsten, wenn es lebend geboren wird, den Netrag von je 100 fl. als Entschädigung zu bezahlen. — (Weinlese.) In Istrien, Dalmatien und bei Fiume hat die Weinlese in den letzte» Tagen ihren Anfang genommen. Dieselbe wird gegenüber dein Vorjahre in Istrien ein bedeutend größeres, in Fiumc cin geringeres Erträgnis liefern. Dalmatien lässt eine mittlere Fechsung erwarten. — (Verunglückt.) Vorgestern alu'nds verunglückte auf dem Südbahnhofe in Marburg cin Kuppler, welcher beim Verschieben zwischen die Puffer gericth, wodurch ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Der Unglückliche musste mittels Tragbahre ins allgemeine Krankenhaus getragen werden. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Pisli, 22. September. Nach den gestrigen Schluss-Manövern dankte der Kaiser in warmen Worten dem Herrn Erzherzog Albrecht und sämmtlichen Commandanten der gesammten Truppen für die glänzenden Beweise der Ausbildung. Allgemein verlautet, das» der Kaiser äußerst zufrieden war. Tcva, 22. September. Se. Majestät der Kaiser ist unter begeisterten Acclamationen nach Klausenburg abgereist. Großwardcin, 22. September. In der Rede, welche der Ministerpräsident von Tisza vor seinen Wählern gestern hielt, sagte cr zum Schlüsse, dass er die Erhöhung gewisser Steuern für nothwendig halte, ins' besondere sei der Ertrag der VerzehnmaMeuer heute lächerlich gering; er strebe diesbezüglich eine gerechte Lösung mit Oesterreich an in der Art, dass der Fortbestand der Spiritusindustrie gesichert sei. Anch die Einnahmen des Tabakmonopols müssen größer werden, namentlich durch Hintanhaltung des Schmuggels. An der Reform des Organismus der Finanzverwaltung wird bereits gearbeitet. Schließlich betont Tisza, dass sämmtliche europäischen Mächte den Frieden wünschen und dass anf diese Weise begründete Hoffnunq vorhanden sei, dass der Friede nicht so bald gestört wird. Paris, 22. September. Einer Meldung der Agcnce Havas aus London zufolge hat die Königin Victoria die Vermittlung zwischen Italien und Abyssmicn angenommen. London, 22. September. Einer Moldung ans Kairo zufolge marschieren zwei starke abessynische Truppru corps, deren eines von enropaischm Officieren befehligt wird, gegen die Italiener in Massaua, Der Negus sendete Botschaften nach Petersburg, um Russland Hilfe gegen Italien anzurufen. London, 22. September. Eyub Khan soll bei Kain in Persien gefangen worden sein. Sofia, 22. September, Vorgestern wurden bei Va-tarel die Post sowie einige Reisende beraubt. Vicr Vriganten wurden bereits verhaftet. Der Ränbclhaupt« mann Atanasov wurde heute hier gehenkt. Verstorbene. Im Svitale: Den 20. September. Agnes Majer, Inwohnern,. 7l) I,, U»i-»»m>l» «,emli». Angekommene Fremde. Am 31. September. Hotel Stadt Wien. Togno, Kaufm.. Wien. — Hanal, Kaus,«. Vniim. - Burgleitner, Schweiger, Reisende, IudenbllrH, ^ Dr. Heinz. Professor, s. Frau, Agram. — Dr. Hauser, Slaoi Physiker, Klagenfurt. - Ugrincic, Private. Mgradista. ^ Dr. Pfeiffer, Finanzralh, s. Familie, Trieft. — Constant»". Ingenieur, Fiume. — Luzzatti, Ingenieur. Gruz. > - ^olssl»' Reisender, s. Sohn, Cormons. — Dolschciu, Gut^'eMM, s, Familie, Adclsbcrg. Hvtel (Ncfllllt. Gutter, Kaufmann. Lyon. - Dr. Mayechost''. Notar. Wien. - Danzer. Meiner, Speiser. Kaufleute. M'"' - Treutlcr. Kaufmann. Warus'oorf. Schuppler. FlümlaiN' s, Mutter, Gmuudcu. Friedrich, Kaufmann, Cberstadt. ^ Palme. Reisender, Schönlindc. — v. Musiliui. General gemahlin, s. Familie, Agram. - Ogoreutz. KaufmmuiMtti! < Rudolfswert. - Rom. Kaplan; Iarc. Lehrer. St. GeoiWi. ^ Goli, Kaufmann, s. Tochter, Idria. — Greinwalder, MV beamter, Slavonien. ^ Fader, herzogl. Forstverwalter. Nan Hütten. - Perdau. HoflMer. s. Frau. Privatiers. Private. Fiume. — Vuchhauser. Bahnbeamter, s. Frau. ^' Msthof .Miser von Oesterreich. Cernigoi, Besitzerin, s. ?vlw/ Trieft. Vallijch, Wuly, Private. Tarvis. — KnasM. M^ St. Marein. wllsthof Sternwarte. Schröder. LinieuschiffsCapitän, Tuest. ^ Grudler und Kastelitz. Privatise. Rudolfswcrt. — Vr«M. Lehrer, sammt Frau. Schach. - Berdeus, Besitzer. Mlte» fcld. ^___ Mtozichung vom itl. September. Brunn: 82 AU 53 41 10. Meteorologische Beobachtungen in 5!llibach^. ^W^M^^gWi' ""4^", N71Mach V"" heiter"" ,^1 22.2 . N. 7A7.N8 15,l; NO. schwach heiter "'" !1 » Ab. ?AY,66 ! «,4 ! O. schwach , heitel Morgens starter Reis, heiter; Temperatur im raschen Siw^ Das Tagesmittel der Temperatur «,5°, um 4,A" unter Normale. ^^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. W Wir geben hiemit die traurige Nachricht, dass W Wott der Allmächtige unser iuniczstgrlicbtes, unoe» qesslicheö Töchterlriu, beziehungsweise Schwester heute Vormittag um '/,7 Uhr nach kurzen aber sH^ ren Leiden im zarten Alter von acht Monaten zu s'^ ins Jenseits berufen hat. « Die theure Hülle der Unvergesslichen wird Fre>" tag um l> Uhr nachmittag« vom Traurrhause Wienco M straße Nr. 25 auf den Friedhofe zu St. Christoph über« W sühn uud dortselbst im eigeneu Grabe bestattet werden- M Laibach, den 22. September l««7. ^ Die tieftrauernden Eltern W Josef und Anna Liebenwein ^ sowie die Schwestern. > Tiefbetrübt geben die Gefertigten Nach"^ > ^ voll dem Hinscheiden ihrer innigstgelicbten, """.^ W ^ gesslicheu Gattin, beziehunstsweise Mutter, T>Ml ' ^ M Schwiegertochter und Schwester, der wohla/bor»? ^ W Frau W W Johanna Den > M welche heute, deu 22. September, "'» halb ^ ^^, W ^» abends nach lllugercm. schwerem Leiden "" »g„ M ^» Psaug der heiligen Sterbefacramente im ^' ...he W M ^-') Jahren in ein besseres Jenseits abberufen wu^^ « « Das Lcicheubcqänssnis findet Samstag, ^. M W 24. September, um 5i Uhr nachmittags vom ^ , e « W Nr. 1:^ in der Wienerstrasic aus auf den ^'^^ W W zu St. Christoph statt, und wird daselbst d>e'"^ » M Hülle der theuren Verblichenen in der Fanulien^ ^ W beigesetzt werden. , .. .^eN > « Die heiligen Seelenmessen werden m «'^ M W^ Kirchen gelesen werden. W W Laibach. 22. September 1««7. > W Dr. Eduard Deu, Hos- u. Gerichlsadvocat, Oat^ « W Marlene Heu, Hermann Veu, FrlV " ,. » W Vrila T>eu, Elsa Leu, Kinder Lucao ^^^ « W <1er, Maria Tauber, Eltern- 3osef,'»e" . « W Schwiegermutter. — Maria Tauöev, Jean ^ « W < er, «nife Kersnil geb. Ta«< er, Eduaro ^ « M ^er, Geschwister. > 1781 Course an der Wiener Börse vom 22. September 1887. ««« ^ o^uen «ou^a««. Ttll»ts.»nlehen. Lildr-tem........ "''"! ""° »»«Nif '., ° btaatslose «5a fi. 13« 75 '31 2° >»«0» s!/" n,^""" 500 „ 1»!! 30,.,«7e >»«4^ «:," ..."/'''^cl 100 „ l3«s.l.l««2l >Mei "'"'« - - "«I „ ,«8-!i.:8/x '°U"'^.""nsch«we ' . pel«".. '^'^ 0^»/^,^°^""e. ftruersrei . llz-^liü7? ril, Viotenrenle, sleuersrei , »e lb 9«! 2l ' N"l>mt« 5°/« .... «7 2u «7 4< ' ^Nval,n-Pli°i>tä "ou> l3. 1«7« . N4 5n!,Is.'-thH°"''^'«''I. k lOOsl, ö. «0. 122 50 l«!i'?k ^lunbentl.' Obllaatisne« ^'«Atz^......A.'«"< °^° NeÄl^ «" slavonische' ' ^l"^° ,o6 7k ' ""'b«la>lch«.....!l0<«lO4?l »elb w»l» 5°/, Temtsn »ana» .... l045o — -»°^, ungar^che......t«4.50i0<» — Nndere öffentl. Nnlehen. ^onau Aey..^ole 5°,» lo« sl. . 1Ü0-—l2l»'5ll dlo. «nleihr 1«?». fteuerftei . 105 75l«f/b0 «„leben d, ctadtglmeinbe wi«n l0«—I0li^> Vnlehru d, Eladlgcmcin^ W!cn (Silber und Void) .... —'- —'^ Psam,rn.»l,!l ^,S!>>dt^em,»!o « , l>„l,anl >0j. »>/,"/<. !l«l- 102- O^s!,«»mg, »'u»f verl, 4^,°/» . , l«'lbll,L75 dlv, » <°/, - «0«l»lU» — blo, „ 4°,„ . , 99'«<>ll»l.'- »n^. ally, Bode!> li.! «llüabelh Wefibahn i, »imilfion — — — — Nt>b!na>,be»Violdbah» >u Eilber il«l»ü if» -ftraliz.Irjls»» »dl> . , . . —>.. —--Galizll^r «^»< ^ l'^t!. <»j» Bahn Lm. 16»! 3(iU fi, E. ^^,'^ , !l»o7 — Ciedrüblirncl......, ! —'— —< — Gta»t«bahn l. »mlsfio» . .,9>- —'- «übbahnk»»/,.....i40b(.i«- ^«°/u.....1»4— — - U^n..g»llz, Vahn.....99b»>0l»- Diverse llofe (ft« Stilll), Lrebillose loo fi......l/8«.ni7»- «h«n Kreuz, öft.<»ts.P,wfl. l»?5 1»>»5 kalm-^ole 40 sl...... «.^. ^l bo 6t..Vünoi«.Vos« « ^,, ^g^ 8lol>dncr,.«lnfi,,OeN.z!00sl.S.4<»°/«zti — 24i'»l> ,,«, 75««3 -«irebildanl, Mg, Ung, «UOsI, . z«f,.7l»,287üü Depostlcnbllnl, «Ha, lio<) fl, . 17,/." 174 -- »4-^a„b.— «?«.— Nübui, iüorbbabü >5»o sl, , 1??-- l?8.— . Weftbahn »00 sl, . , »»«,-—«»,— Vuschtiehrader «ist. «0 fl. «Vl.7?4 — ??« — (Ut.«) «00 sl. lli«.—„ß,?. D°n°u . Dampfschiffahrt« - «es, Ocfterrüoo fl. sl.S, — — —-.. ^erb,lianb»»i»iolbl'. 1000 sl. CM. »587 >ül»2 ssran,'Ie!cs'^l>hn »00 sl. Silber —.— — — ffünfsiichcn.<,<,lcsrr«!sb,»oc!sl.S —.— —-— VaI»,,»c>rl,Lllbw>g.».«»0sI. «M, «13'7i »i< ,^ Vi>N'»«slaKsl!!'Gei !i0l< >>, Silb« .I7»'75l?3 — Prag'Dufcl «iw>o, ibosl. Gilb.« U>5(» 2l.5l» lMlbvlj»^al>N «0« sl. süd« 18?'—!l»?l,» Vi«be»!,>ii^:, ^i «»«»« «llbb«bn «0 sl. Gilbn . , . »L'5« »« — V Wl,, n« 1«> sl 4« 75 47 « Ir»n»polt.Vesellschast 100 fl. , — — —'— Nng.-Hal!,, «Isrnb, »«> fl. Silbn!i«'-»5i<»7 7s, Ulig. Nordoftbahn zoo fl, Silber,,«» ?ü «4 »e Nn» wtNb,s«»ab»Vla,)»00fI.V, VS4 b!» I VßHdl und »indbe«, Eisen» und St»hl»Inb, in Men loo fl, . — - — — «>sellb»bnw »l'cih«, l, 80 sl 40" l, «b — «l5» — 1X1 — Irilailer ll<>hlell».»»e<. 7« N. , — — - -Waffens,,«., Oefl in W 1«) sl. »»«» b»«l».— Devise» Deutscht Pläyl......,l », «l 7« London........l»5 9»l»el0 ^»'<« .......4»,i7. "<« Valuten. Ducolen........ 5^5 b l»? «o!e„ . sl 5> »l «V Italienische Nanlnoten (ll«» sire) 4» « 4» «, Papier-Viubel pci Tlllck , , . 11, , ,,^,