poštnina v ärLavi 8H8 paväalirsna. Bezugspreise für dar Inland ganzjährig X 36 — halbjährig X 18 — jür dar Ausland ganzjährig X 72 — halbjährig X 36 — jür Amerika ganzjährig v. 2 SV fSMm 'jcillW Erscheint am I. und 15. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Serwattung der K-ttscheer Zeitung in Gottschee Sir. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftteitung der Gottscheer Zeitung in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be- rechnet und von der Ver¬ waltung des Blattes übernommen. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück- gesendet. P ostsparkasf en-Konto Nr. 10.957. Mr. 2. Kottschee, am 15. Jänner 1921. Jahrgang HI. (18). An unsere geehrten Aönehmer? Die „Gottscheer Zeitung" eröffnet am 1. Jänner 1921 ihren 3. (18) Jahrgang. Der Bezug unseres Blattes stellt sich im Jahre 1921 für das Inland auf ganzjährig. 36 K halbjährig. 18 K Für Deutschösterreich auf ganzjährig. 72 K halbjährig. 36 li Für Amerika 2'50 Dollar. Das Eisenbahnprojekt Gotischer-Brod-Moravice. Wer die Karte von Slowenien betrachtet und darauf den Eisen¬ bahnstumpf Laibach-Gottschee sieht, dem muß es zu Bewußtsein kommen, daß dieser Stumpf nach Vollendung förmlich schreit. So nahe dem völker¬ verbindenden Meere und doch diese klaffende Lücke! Ist das nicht eine Sünde gegen die Geographie und gegen die Natur? Der Ausbau der Bahnstrecke von Gottschee an einen Punkt der Fiumaner Bahn ist nicht nur eine Sache von bescheidenem lokalen Interesse, nicht nur der Gerichts¬ bezirk Gottschee und seine Nachbarbezirke Reifnitz und Großlaschitz sowie der angrenzende Teil des kroatischen Gebietes fühlen ein dringendes Be¬ dürfnis nach diesem Bahnbau, sondern es ist zweifellos ganz Slowenien daran interessiert, daß es die nächste und beste Verbindung zur See er¬ hält, insbesondere aber würde die Landeshauptstadt in ihren(Lebensbe- dingungen schwer getroffen werden, wenn die Bahn zum Meere Laibach un¬ berücksichtigt auf der Seite liegen ließe. Das wäre eine Schädigung für Laibach, wie man sich dieselbe empfindlicher gar nicht denken könnte. Aber nicht bloß Bezirks- und Landesinteressen sind mit diesem Bahn¬ bau verknüpft, sondern er ist auch für das ganze Reich und für die Landesverteidigung von zweifelloser Wichtigkeit. Das Bahnbauprojekt Gottschee—Brod-Moravice stellt nämlich die kürzeste Verbindung von Wien und München her nach dem Süden und nach Dalmatien dar, also von Öfter- reich und Süddeutschland an die Adria. Die Bahn wäre somit berufen, eine Hauptverkehrsader ersten Ranges zu werden, weshalb sie auch, da sie einem allgemeinen Staats- und Reichsbcdürfnisse entspricht, als Haupt¬ bahn ersten Ranges, die auch die Eignung für den Schnellzugsverkehr haben müßte, gebaut werden sollte, nicht aber als bescheidene Lokalbahn oder gar als Kleinbahn mit Schmalspur. Auf die strategische Bedeutung unserer Bahnstrecke hat sogar der italienische Generalstab in Rom vor mehreren Monaten hingewiesen, und wo das militärische Bedürfnis, wo die Notwendigkeit der Landesvertei¬ digung spricht, dort kann nicht bloß von engeren Lokal- und Provinzial¬ interessen geredet werden, sondern von einem Staats- und Reichsbedürfnisse. Daß die Frage des Bahnbaues Gottschee—Brod-Moravice in Gott¬ schee aufgerollt wurde, ist ein Verdienst unseres Großindustriellen Herrn Anton KajfeL, der bekanntlich ein Mann von Initiative, Weitblick und großzügigem Unternehmungsgeist ist. Seinen eifrigen Bemühungen gelang es, mehrere Interessenten am Bahnbau dazu zu bewegen, daß sie für die Verfassung eines gediegenen Vorprojektes finanzielle Opfer brachten. Unser Herr Bürgermeister A. Loy unterstützte diese Bestrebungen mit seinem ganzen förderlichen Einflüsse. Die glückliche Hand des Herrn KajfeL wußte für die Herstellung des Vorprojektes einen Fachmann ersten Ranges zu gewinnen, nämlich Herrn Baurat Jng. Dr. Musil in Wien, der im verflossenen Sommer hier an Ort und Stelle Studien machte und ein durch und durch gediegenes Operat ausarbeitete, das nunmehr die Grund¬ lage für die weitere Behandlung der Bahnbaufrage bildet. Herr Baurat Dr. Musil lieferte drei Varianten für die Herstellung einer Vollbahn mit Schnellzugsverkehr. Die erste der geplanten Trassen führt von Gottschee über Lienfeld, Mösel, Verdreng, Skrill an den Kulpa- rain, wo bei der Lobitschmühle die Kulpa durch Herstellung einer hohen, 650 Meter langen Brücke übersetzt werden soll. Es wäre das eine der kühnsten und großartigsten Eisenbahnbrückenbauten, wie man ähnliche nur in Amerika und England findet. Diese Variante wäre die kürzeste (33 Kilometer von Gottschee nach Brod-Moravice) und böte überdies den Vorteil der besten Gesteinsart (fester Hallstätter Kalk), was sowohl für den Bau als auch für die Bahnerhaltung von nicht zu unterschätzendem Vorteile wäre. Die zweite Variante führt von Gottschee über Grafen¬ feld ins Hinterland, nämlich bei Stalzern vorüber über Mrauen nach Banjaloka und Brod, von dort nach Moravice. Die Länge dieser Strecke betrüge 44 Kilometer. Die Kosten wären aber trotzdem nicht bedeutend höher als die der Variante 1. Variante 2 käme insbesondere den indu¬ striellen und kommerziellen Interessen des gesamten Hinterlandes entgegen und wäre für die Ermöglichung der Ausbeutung der dortigen großen Waldkomplexe von Wichtigkeit und Bedeutung. Eine dritte Variante sucht die großen Kosten einer teuren Überbrückung des tief eingeschnitteneu Kulpaflusses zu vermeiden, sie übersetzt deshalb die Kulpa tiefer unten und erreicht den Anschluß an Brod-Moravice in weiterem Bogen. Es ist gewiß ein erfreuliches Zeichen, daß man sich in Gottschee trotz des schweren Druckes der Zeit nicht dumpfer, vor sich hindösender Ruhe hingibt, was ein bedauerliches Verfallssymptom wäre, sondern daß man sowohl in der Anpflanzung neuer Industrien als auch in der Bahn¬ baufrage große Rührigkeit an den Tag legt. (Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. Gotisches. (Zur gefälligen Beachtung.) Wir ersuchen die geehrten Abnehmer unseres Blattes den Bezugspreis für die Gottscheer Zeitung sofort zu begleichen und sich des der ersten Nummer beigelegten Erlagscheines, den man auch in deutscher Sprache ausfüllen kann, hiezu zu bedienen; wer bis 1. Februar nicht eingezahlt hat, wird keine Zeitung mehr erhalten. — (Eheschließung.) Am 12. Jänner schlossen den Bund fürs Leben Herr Forstadjunkt Alfred Pungerscheg und Fräulein Josefine Sigmund. Als Trauzeugen fungierten die Herren Franz Achatz, Ober- offtzial i. R., und Theodor Javorek, Reserveleutnant. — (Vom Mittelschuldienste.) Der suppl. Gymnasiallehrer am hiesigen Gymnasium Herr Joan Prijatelj wurde nach Marburg über¬ setzt. An seine Stelle kam infolge Verfügung des Oberschulrates in Laibach Herr Bürgerschullehrer Bogomir Mesojedec als suppl. Gymna¬ siallehrer an das Staatsgymnasium in Gottschee. — (Neues Ministerium.) Der Regem Thronfolger Alexan¬ der hat den Rücktritt des Ministeriums Vesnic angenommen und den Nikol. Pasic zum Ministerpräsidenten und Minister für auswärtige Angelegenheiten ernannt. Die neue Ministerliste enthält nur einen Slo¬ wenen, nämlich Dr. Vekoslav Kukovec, der das Handelsportefeuille er¬ halten hat. — (Verfassung.) In der Tschechoslowakei ist die Verfassung bekanntlich ohne Berücksichtigung der Nichtslawen geschaffen worden. Ein gleiches wird jetzt auch in Jugoslawien der Fall sein, wo den Deutschen und überhaupt den Nichtslawen kein Wahlrecht für die konstituierende Seile 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang UI. Nationalversammlung zugestanden wurde. Hoffen wir, daß durch die zu gewärtigende Verfassung auch die Rechte der Minderheiten werden gewahrt werden. Jugoslawien wird der letzte Sukzessionsstaat sein, der eine Ver¬ fassung bekommen wird. Angesichts der Parteienverhältnisse wird das ein schwieriges Werk werden. Wir zählen nämlich nicht weniger als fünfzehn Parteien in der Konstituante und die gegnerischen Hauptparteien (Radikale und Demokraten) halten sich gegenseitig die Wage. Die kommunistische Gefahr hat aber doch eine Einigung hcrvorgerufen, deren Frucht das Ministerium Pasic ist. Der Gegensatz von Zentralismus und Föderalis¬ mus (besonders die republikanische Radiäpartei) wird noch so manche harte Nuß zu knacken geben. Durch den Vertrag von Rapallo sind nun wenigstens einmal die Reichsgrenzen festgelegt worden. Es ist hiedurch die Sorge abgenommen worden, welche die Spannung mit Italien be¬ reitete. — (Abschied.) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Geehrte Schrift¬ leitung! Es sei mir gestattet, auf diesem Wege herzlichen Abschied zu nehmen von allen lieben Freunden und Bekannten, die ich und meine Frau während unseres 11jährigen Aufenthaltes im lieben Gottschee in so reichem Maße gefunden haben. Ich danke herzlichst für das uns jederzeit entgegengebrachte Wohlwollen und Entgegenkommen. Meine Frau, die ja eine geborene Gottscheerin ist, und ich scheiden sehr schwer von Gottschee und werden den lieben, guten Gottscheern immer eine dankbare Erinnerung bewahren. Hochachtungsvoll David Steiger, Ratstürhüter i. R." — Wir erwidern diesen Abschiedsgruß in gleicher Herzlichkeit. Herr und Frau Steiger haben hier die allgemeinen, ungeteilten Sympa¬ thien genossen und wir wünschen herzlich, daß es ihnen in ihrem neuen Ausenthaltsorte in Peuerbach (Niederösterreich) recht wohl ergehen möge. — (Änderung der Bezeichnung eines Postamtes.) Der amtliche Name des Postamtes „Stari trg pri Kočevju" (Altenmarkt bei Gottschee) ist abgeändert worden und heißt nunmehr „Stari trg pri Čr¬ nomlju. — (Anbau von Tabak.) Das Finanzministerium hat bewilligt, daß in den politischen Bezirken Tschcrnembl, Rudolfswert und Gurkfeld Tabak angebaut werden darf; ebenso in Prekmurje und in den Bezirken Konjiča, Cilli, Pettau, Marburg und Luttenberg. In Pettau wird ein eigenes Tabakanbauamt errichtet. Auch für Rudolfswert ist die Errichtung eines solchen Amtes geplant, falls sich hinreichendes Interesse sür den Tabakbau dort zeigt. — (Wann ist ein Preisrückgang zu erwarten?) Löhne und Preise sind gegenwärtig die Angeln, um die sich unsere Volkswirt- schast und unser Alltagsleben dreht; die Teuerung und die Unsicherheit, die jetzt herrschen, sind ohnegleichen in der Geschichte. Wie oft hört man die Frage: Was glauben Sie, wann wird es endlich billiger werden? Wann wird die unerträgliche Teuerung endlich zurückgehen? Wann, ja wann? Wer kann darüber Aufschluß geben? Nach den Schlußfolgerungen, die in einem Aufsatze des „Prometheus" über die geschichtliche Entwicklung des Lohn- und Preisniveaus gezogen werden, ist ein Preisrückgang aller¬ dings zu erwarten. „Nach der geschichtlichen Entwicklung kann ungefähr angenommen werden, daß der Ausgleich zwischen Nachfrage und Angebot 19Z2 eintreten und die Weltpreise dann um ein Drittel höher sein werden, als 1914." — Hippolyte Ta ine (Ursprung des modernen Frankreich) schreibt: „Nach den Kriegen Napoleons, welche so große Verwüstungen an Menschenleben und Gütern bewirkt hatten, brauchte es fünf Jahre, bis der wundervolle Boden Frankreichs seine Säfte wiedergewonnen hatte, die Zerstörungen und Verluste einigermaßen hergestellt waren, die Be¬ völkerung wieder in auskömmlichem Wohlstand ihrer Beschäftigung nach¬ gehen konnte." — Je wertvoller die Währung ist, desto elastischer sind die Preise, desto empfindlicher die Abschläge. In Amerika, dem Lande der besten Valuta, betrug der Preisrückgang schon im Oktober v. I. 25 Prozent und hat sich seither noch weiter gesteigert. In England, wo das Pfund gegen den Dollar ein Disagio von fast 25 Prozent besitzt, berechnet sich der Rückgang der Warenpreise nur mit etwa 15 Prozent. Deutschland und Österreich sowie überhaupt Mitteleuropa sind von der Senkung , der internationalen Warenpreise noch so gut wie gar nicht er¬ faßt worden; die Kosten der wichtigsten Lebensgüter haben sich noch gar nicht ermäßigt, sind vielmehr durch neue Teuerungswellen noch hö^er emporgetrieben worden. — (Eisenbahnverbindung Gottsche e—B rod-Moravice —Fiume.) Am 31. Dezember fand im Sitzungssaale der Gemeindever¬ tretung von Gottschee eine Versammlung von Interessenten des Bahn¬ baues Gottschee—Brod-Moravice statt, an welcher nicht nur viele Ver¬ treter der Industrie, des Handels und Gewerbes, sondern auch sehr zahl¬ reich Landwirte teilnahmen. Einberufer der Versammlung war der Gro߬ industrielle Herr Anton KajfeL, der die Versammlung herzlich begrüßte und in großzügiger Weise einen klaren Überblick über den Stand der Bahnfrage bot. Die Wichtigkeit des Bahnbaues in wirtschaftlicher Be¬ ziehung legte Herr Ivan Mohorič, Adjunkt der Handels- und Gcwerbe- kammer in Laibach, ausführlich dar. Vom eisenbahntechnischen Stand¬ punkt erläuterte aufgrund der vorliegenden Musilschen Projekte (3 Va¬ rianten) Herr Jng. Zvaiger die Frage, wobei er insbesonders auf die Vorteile dieser Strecke gegenüber der Führung der Trasse über Tscher- nembl hinwies. Die Gottscheer Strecke ist nämlich von Laibach aus nach Fiume gerechnet um 92 Kilometer kürzer als die über Tschernembl. Sie ist überhaupt die kürzeste, und günstigste Verbindung zur Adria und nach Dalmatien. Auch hat sie grüße lokale Bedeutung nicht bloß für den Bezirk, sondern auch für die Talgegenden von Brod und Tschabar. Dies um so mehr, als bei Skrad gegenwärtig der Bau großer elektrischer Zentralen, für welche die Kulpa die Wasserkraft liefert, in Angriff genommen worden und ihrer Vollendung nahe sind. Die Wasserkraft der Kulpa und Tscha- branka wird für die Bahn ausgenützt werden können. Die Versammlung war von der Wichtigkeit und Dringlichkeit des Bahnbaues Gottschee— Brod-Moravice vollkommen überzeugt und diesem Gedanken gab auch der Abg. Herr Pfarrer Karl 8kulj in gediegenen Worten beredten Ausdruck, wobei er betonte, daß für die rasche Durchführung der Beschlüsse in schöner Eintracht alles Mögliche getan werden müsse. Abg. Pucelj hob insbesondere hervor, daß die Bahn den Landwirten Vorteil und Nutzen bringen müsse, und versprach die tatkräftigste Unterstützung des Bahnbauprvjektes in Belgrad. Än der Versammlung nahm auch Herr Jng. Luklje, der Berwaltungsrat der Uaterkrainer Bahnen Herr Dra¬ gotin Hribar und Herr Oberrevident Leitgeb teil. Es wurde ein Ausschuß gewählt, um die Bahnbaufrage tatkräftig zu fördern und zu¬ nächst die Vorkonzession zu erwirken. Präsident des Bahnbauausfchusses ist der Bürgermeister von Laibach Herr Dr. Ivan Tavcar; als Vize¬ präsidenten wurden die Abgeordneten Herren Karl 8kulj aus Nieder¬ dorf und Abg. Ivan Pucelj aus Großlaschitz, ferner Herr Dragotin Hribar, Verwaltungsrat der Unterkrainer Bahnen, gewählt. Möge es dem Bahnbauausschusse beschieden sein, fein Ziel in möglichst kurzer Zeit zu erreichen und der Hindernisse, die das große Werk zu bewältigen hat, Herr zu werden. — (Sicherung unseres Anteilig en znachwuchscs.) Ein Blick auf unseren Gottscheer Kalender beweist die erfreuliche Tat¬ sache, daß Gottschee gegenwärtig eine rührige, leistungsfähige In¬ telligenz besitzt. Es gereicht unserem Ländchen zur Ehre, daß unsere Intelligenzler sich nicht nur schrifstellerisch betätigen, sondern auch als Priester, Beamte, Lehrer usw. überall voll ihren Mann stellen und nicht selten den Durchschnitt, überragen. Das Vorhandensein einer ziemlich an¬ sehnlichen Jntelligenzgruppe ist eine Frucht unseres früher deutschen Gym¬ nasiums, das aber gegenwärtig leider schon im Absterben ist und Heuer nur mehr zwei deutsche Klassen zählt. Durch die Auflassung unserer hei¬ mischen deutschen Mittelschule ist nunüiehr die Erzielung eines heimischen Jntelligenznachwuchses für die Zukunft gefährdet. Und doch wäre es sehr zu wünschen/ daß unser Ländchen stets, wenn nicht mehr, so doch etwa mindestens 20 seiner Söhne im Mittel- und Hochschulstudium hätte, da¬ runter immer auch ein paar Theologen, damit wir einen ausreichenden Priesternachwuchs haben, der für uns von so besonderer Bedeutung ist. Bei der enormen Teuerung ist das Studium für ärmere Schüler ein Ding der Unmöglichkeit geworden, denn jetzt beträgt das Kostgeld pro Monat so viel als früher für das ganze Jahr. In Gottschee konnten sich die Eltern noch einigermaßen dadurch helfen, daß sie (die Landwirte) den monatlichen Betrag für ihre am heimischen Gymnasium studierenden Söhne zum guten Teil in natura entrichteten. In Laibach wird das nicht mehr so leicht der Fall sein können. Eine gewisse Erleichterung könnte durch die Kumulierung der heimischen Stipendien geboten werden. Auf jeden Fall sollte aber von den dazu Berufenen (Priestern, Lehrern) darauf gesehen werden, daß wenigstens besonders befähigte Knaben auch in Zukunft dem Studium zugeführt werden. In Laibach niüßte eine Organi¬ sation für die Unterbringung unserer deutschen Gymnasialschüler ins Leben gerufen werden. x — (Verbot der Einwanderung.) Die Einwanderung nach Amerika ist auf die Dauer eines Jahres verboten. — (Die Einfuhr von Kronen noten.) Kronennoten der österr.-ungarischen Bank dürfen in unseren Staat eingeführt werden, wenn sie mit dem österreichischen oder ungarischen Stempel versehen sind. Alle anders gestempelten oder nicht gestempelten Banknoten dürfen bei Strafe nicht eingesührt werden. — (Abänderung der Bestimmungen der Umsatzsteuer.) Infolge der Vorstellungen und Beschwerden aus kaufmännischen und indu¬ striellen Kreisen sah sich der Finanzausschuß in Belgrad veranlaßt, meh¬ rere Bestimmungen des Gesetzes über die Umsatzsteuer abzuändern. Die Steuer beträgt hienach s) für Waren, die über die Zollämter eingeführt werden, die Hälfte des Warenzolls; b) für Waren, die ins Ausland gehen, den Betrag, den der Warenzoll ausmacht; c) für eingeführte Lu¬ xusartikel außer dem Einfuhrszoll noch 10 Prozent des Warenwertes; cl) für eingeführte Ware, die ausnahmsweise vom Zoll befreit ist, soviel Jahrgang III. GoLtscheer Zeitung — Nr. 2.Seite 3. als der Zoll ausmachen würde. In allen angeführten Fällen wird die Steuer in Gold oder Silber, und zwar nach dem vom Finanzminister für die Zollabgabe festgesetzten Kursezu zahlen sein. Weiters sind zu zahlen für cingeführte Luxusartikel 10, für andere Artikel 2 Prozent des Wertes; k) von Handwerkern und Handelsfirmen, die sich mit der Erzeugung von Waren, die nicht eingeführl werden, befassen, soviel als die direkte Steuer samt allen Staatssteuern dieses Unternehmens ausmacht; Z) von gemischten Unternehmungen (Ausfuhr- und sonstige Artikel) wie von solchen unter b und ck; von Jndustrieunternehmungen 1°/o vom Verkaufspreise der Artikel; ll)von Unternehmungen, Lieferungen usw. auf Rechnung des Staates und der autonomen Behörden 1 Prozent des Wertes der übernommenen oder gelie¬ ferten Artikel; i) beim Verkauf von Schlachtvieh 1 Prozent des Verkaufs¬ preises; k) von Geld- und Aktieninstituten, die öffentliche Rechnung zu legen haben, 2 Prozent der Bruttoeinnahme aus den Geldgeschäften. — (Eine wirtschaftlicheBesserung in den Vereinigten Staaten?) Neue Meldungen besagen, daß der Tiefpunkt der wirtschaft¬ lichen Depression Amerikas überschritten und überwunden sei und mit einer langsamen Besserung zu rechnen wäre. Es wird sich erst zeigen, ob diese Ansicht zutreffend sein wird. — (Arbeitslosigkeit in Amerika.) Nach Meldungen aus New-Jork beträgt die Zahl der Arbeitslosen in Amerika zweiundeinhalb Millionen. — (Nene Briefmarken.) Mit 16. Jänner wurden neue Brief¬ marken in Verkehr gebracht, und zwar zu 2, 5, 10, 15, 20. 25, 60 und 75 Para und zu 1, 2, 3, 4, 5 und 10 Dinar. Die bisherigen Marken werden mit 15. Apcil aus dem Verkehr gezogen werden. — (Option und Erwerb des Heimatsrechtes.) Das Heimatsrecht in einer Gemeinde des Auslandes wird bekanntlich sonst in der Weise erworben, daß die betreffende Partei zuerst um die Zusicherung der Aufnahme seitens einer Gemeinde ansucht. Diese Zusicherung wird in eine endgültige Aufnahme erst in dem Zeitpunkte umgewandelt, wenn seitens der betreffenden Landesregierung auch die Aufnahme dieses Aus¬ länders in den Slaatsverband (Staatsbürgerschaft) ausgesprochen wird. Den umgekehrten Weg nimmt die Sache bei der Option nach den Be¬ stimmungen des Friedensvertrages von St. Germain. Der optierende Ausländer hat da nicht zuerst um eine Zusicherung der Aufnahme in einen Heimatsverband einzuschreiten, sondern er gibt seine Staatsbürger¬ schaftserklärung im Wege der Option z. B. dem österreichischen Staate gegenüber ab, und wenn diese Optionserklärung den gesetzlichen An¬ forderungen entspricht, erlangt er die österreichische Staatsangehörigkeit, nicht aber zugleich das Heimatsrecht in einer österreichischen Gemeinde. Falls er also nicht ein Staatsbeamter ist, der auf Grund seiner Anstellung das Heimatsrecht in seiner Tätigkeitsgemeinde eo ipso erwirbt, sondern z. B. ein Landwirt, Gewerbetreibender usw., wird ein solcher Optant zu¬ nächst ein unbeheimateter Österreicher. Er schwebt mit seinem Heimals- rechte sozusagen noch in der Luft, und wenn er aus irgend einem Grunde einen Heimatsschein brauchte, könnte er ihn nicht bekommen. Nach dem jetzigen Stande der Gesetzgebung könnte er das Heimatsrecht in Österreich erst durch einen zehnjährigen Aufenthalt in einer dortigen Gemeinde ersitzen. Es ist also den Optanten gegenüber dermalen eine Lücke in der Gesetzgebung vorhanden, die hoffentlich bald ausgefüllt werden wird. Es heißt nämlich, daß die Bestimmungen für den Erwerb des Heimatsrechtes in Österreich in nicht allzuferner Zeit werden abgeändert werden. — (Vorderhand kein Zuckermonopol.) Der Ministerrat hat beschlossen, daß das Zuckermonopol gegenwärtig nicht eingeführt wird. Hingegen wird eine Monopoltaxe von 14 K aus ein Kilogramm Zucker zu entrichten sein. — (Gebührenerhöhung.) Die Gebühren für Frachtbriefe wurden von 80 Heller auf 4 X erhöht. — (Vieh ausfuhr.) Mehrere christlichsoziale Abgeordnete haben das Finanzministerium ersucht, es möge die freie Ausfuhr von 10.000 Pferden und 20.000 Stück Hornvieh nach dem Auslande gestattet werden. Von dem übrigen Ausfuhrkontingente an Pferden und Hornvieh möge der Ausfuhr-Zolltarif um die Hälfte herabgesetzt werden, damit der Vieh¬ handel auf diese Art ermöglicht werde. — (Verlängerung det Optionsfrist.) Die Frist von sechs Monaten, die am 15. Jänner l. I. hätte zu Ende gehen sollen, ist für Personen, welche optieren wollen und in Europa ständig wohnen, bis einschließlrch 15. März verlängert worden. Für Personen, außerhalb Europas hingegen bis zum 15. Juli 1921. Die übrigen Vorschriften der Verbrdnung über die Option bleiben unverändert. — (Nur jetzt nicht nach Amerika!) Vor ein paar Tagen kam ein Obergraser aus Amerika in die Heimat zurück und konnte nicht genug erzählen, wie schlecht es jetzt den Arbeitern drüben gehe. Er selbst erhielt nur die Hälfte seines Lohnes ausbezahlt. Seine Tochter wollte jetzt nach Amerika wandern, der Vater aber ließ es um keinen Preis zu. WMterdorf. (In der Kriegsgefangenschaft gestorberi.) Seit mehr als Jahresfrist fehlte jede Kunde über den in russische Kriegs¬ gefangenschaft geratenen Alois Tschinkel aus Neuloschin 3. Daß er bei den letzten Heimkehrerzügen sein würde, erwarteten seine betagten Eltern jeden Tag. Statt dessen kam ihnen vor einigen Tagen ein Schreiben aus Bayern zu, worin ein aus Sibirien Heimgekehrter mitteilt, daß Alois Tschinkel am 5. Mai v. I. in Rußland gestorben sei. Die letzte Zeit sei er bei Bauern beschäftigt gewesen. Die Entbehrungen der ersten Kriegs¬ jahre waren Ursache einer schleichenden Krankheit, die schließlich dem Leben des erst 31jährigen ein Ende setzte. Den schwer geprüften Eltern unser aufrichtiges Beileid. — (Todesfall.) Am Dreikönigstage starb in Oberloschin 7 die verwitwete Auszüglerin Maria Jaklitsch im Alter von 84 Jahren. Dankbare Erinnerung werden ihr nicht nur ihre 35 lebenden Kinder, Enkel und Urenkel bewahren, sondern auch die Nachbarsleute. Denn „Jonkeisch Ammv" war so, wie man sich eine Familienmutter wünscht. Möge ihr gutes Beispiel reichliche Belohnung finden! — (Der erste Zug im neuen Jahr.) Liese Woche sind von hier wieder 20 Personen, darunter 16 Mädchen, nach Amerika abgefahren, um dort längere oder kürzere Zeit zu verbleiben und ihr Glück zu machen. Wie sie es treffen werden, wer kann's sagen? Eines aber ist sicher: Auch in Amerika hängen die Dollars nicht auf den Bäumen und fallen einem nicht von selber in den Schoß. Ehrliches Arbeiten und christlicher Lebens¬ wandel müssen auch dort die beiden Pfeiler sein, aus denen dauerndes Glück ausgebaut wird. — (Glockenspenden aus Cleveland.) Zu der bereits er¬ wähnten Spende von 257 Dollar, die mit 29.164 Kronen zur Auszah¬ lung gelangt sind, haben nachstehende Clevelander und Clevelanderinnen beigesteuert. Die Richtigkeit aller Namen kann nicht verbürgt werden, da manche nicht gut leserlich waren. 25 Dollar spendete Sophie Hönigmann; 15 'Dollar Josef Perz; je 10 Dollar Maria Kamme und Alois Hönig¬ mann; je 5 Dollar Hochw. Pfarrer Pfeil, Alois Kremer, Anton Turk, Mrs. A. Perz und Joses Kamme; je 3 Dollar Alois Bartelme, Josef Eppich, Matthias Kinnkopf, Alois Eppich, Josef König, Marie Wittine, Marie Kren und K. Lackner; 2V2 Dollar Franz Tscherne; je 2 Dollar Roste König, Alois Barrelme, Johann Posnik, Josef Jaklitsch, Franz Krisch, Josef Schauer, Fred. Windischmanu, Josef Jaklitsch, Franz Tschinkel, Josef Bartelme, Anna Tscherne, Josef Perz, Franz Högler, Josef König, Josef Krisch, Alois König, Josef Verderber, Margaret Mantel, Margaret Ulcher, Alois Verderber, Anton Verderber, Johann Gerdin, Joses Ver¬ derber, Anna König, Marie Fink, Marie Eppich, Andreas Schneider, Anton Kren, Johann Stine, Josef Perz und Johann Perz; IV2 Dollar Anton Michelitsch; je 1 Dollar I. Bauer, A. Mann, L. Schober, I. Schnei¬ der, Matthias Herbst, Johann Lackner, Johann Hutter, Franz Gerdin, Georg Perz, Josef Stängel, Alois Ruppe, Alois Kresse, Johann Maußer, Johann Krobath, B. Kramer, Josef Wahl, Joses Jonke, Rudolf Kump, Ester Glatz, Franz Petsche, Franz Jakson, Leni Körrig, Franz Kinn¬ kops, Fanny Krisch, Gertrud Galanger, Magdalena Schleimer, Karolina König, Joses Barrelme, Jakob Tschinkel, Johann Schober, Josef Loschin, Franz Lobe, Alois Lobe, Marie Grill, Marie Draschkulitsch, Sophie Krauland, Mrs. Hiti, Johann Petsche, Johann Perz, Josef Rauch, Roste Grill, Sophie Kren, Mathilde Gliebe, Leni Kikel, Marie Stimitsch, Marie Mauer, Roste Sider, Marie Gliebe, Franz und Katharina Buchner, Anna Shork, Amalia Kraker, Josef Herbst, Mr. und Mrs. Horwat, Josef Pcrz, Sophie Verderber und Leni Tscherne; 75 Cent Ludwig Hoffort; je IV2 Dollar Georg Knöspler, B. Čase, Ferd. Troje, Fr. Pfeffer, Johann Perz, Josef Hirsch, Josef Verderber, Marie Primosch, Roste Wichen, Josef Papesch, Barbara Ulcher, Roste Kropf, Josefa Rom, Marie Morscher, August Venchiarutti, Alois Hönigmann, Michael Buchner, Josefa Engel¬ haupt, Elise Tomitz, Mrs. Dome, Mrs. Friedel, Mrs. Sider, Michael Krebs; je 25 Cent Johann Klaus, Johann und Alois Hoffort, M. Holz¬ heimer, Mrs. Widmer, K. Lembach, Peter Koch, Sophie Koch, Leni Gliebe, Mrs. Belian und Karl Suckfuell. Allen sei nochmals herzlichst gedankt! —- (Weitere Glockenspenden aus Cleveland.) Die vor¬ angeführten Spenden sind inzwischen durch die Werbearbeit der Frau Pauline König, geborenen Schleimer, aus Kerndors 12 um weitere 5500 X vermehrt worden. Zum Betrage hat sie selbst und ihre in Cleveland ansässigen Geschwister Franz, Jakob, Josef, Maria, Magdalena und Josefa insgesamt 30 Dollar beigesteuert und das übrige bei nach¬ stehenden Landsleuten erbeten. Es spendeten Joses Turk 5 Dollar, Josef Högler 3 Dollar; Johann Eppich, Paul Eisenzopf, Paula Kren, Mrs. Jonke je 2 Dollar; Johann Kösel, Andreas Fink, Josefine Samide, Eli¬ sabeth Bauer je 1 Dollar; Anton Schauer 50 Cent und zwei Unge¬ nannte je 75 Cent. Gott vergelte es allen! Seele. (Trauung.) Herr Karl Köstner, Privatier aus Moos¬ wald Nr. 34, und Fräulein Paula Flack aus Seele Nr. 4 wurden am 8. Jänner unter Beisein der Trauungszeugen Herren Josef Tscherne, Seite 4. Goitscheer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang III. Gastwirt in Mooswald, und Alois Schleimer, Besitzer in Zwischlern, getraut. Unfern besten Glückwunsch! Mooswakd. (Rückkehr aus russischer Gefangenschaft.) Am 30. Dezember 1920 kam der Besitzer von Mooswald Nr. 26 Herr Alois Michitsch nach sechsjähriger Gefangenschaft in seine Heimat zurück. Am 31. August 1914 fiel er in Gefangenschaft und wurde nach Sibirien transportiert. Die erste Zeit verbrachte er da im Gefangenenlager. Nach¬ dem dieses überfüllt war, mußte er aufs Land. 22 Kopeken wurden für ihn täglich gezahlt, 20 Kopeken erhielt der betreffende Bauer, zwei blieben ihm. Nach dem Falle von Przemysl blieben diese Unterstützungen aus, und er wurde nun zur Arbeit gezwungen, um leben zu können. Meistens arbeitete er in Lederfabriken und in Molkereien. Nachdem aber die Bol¬ schewiken Butter und Milch für sich in Anspruch nahmen, wurde er be¬ müssigt, um nicht zu verhungern, gegen Kost auf dem Lande bei Bauern zu arbeiten, wobei für die Rückreise getrocknetes Brot, Speck und ein warmer Pelz ausbedungen wurden. Auf der Reise in Rußland brachte er sich durch Verkauf von Salz, das überall mangelt und das er sich zu verschaffen wußte, durch. Er erlernte die russische Sprache in Wort und Schrift. Nun ist er seiner Familie wiedergegeben. Viel Glück! WoroviH. (V o l k s b e w e g u ng.) Im Jahre 1920 gab es in unserer Pfarre 17 Geburten, 20 Todesfälle und 9 Trauungen. — (A u s d e r r u s s i s ch e n G e f a n g e n s chaft) ist Matthias Kusole von Niedertiefenbach Nr. 45 zurückgekehrt, nachdem man vier Jahre läng von ihm gar nichts mehr gehört hatte. In der Heimat fand er nur ein leeres Häuschen, da die Mutter vor drei Jahren gestorben ist. — (Todesfall.) Am 3. Jänner starb Frau Maria Stampfl geb. Hutter von Obertiefenbach Nr. 10. Die zahlreiche Teilnahme am Be» gräbniffe zeigte von der Liebe und Achtung, die sie unter dem Volke genoß. Sie ruhe in Frieden. — (Zuviel Geld.) Die Besitzer des Dorfes Obertiefenbach pro¬ zessieren gegenseitig seit einem Jahre wegen eines gemeinschaftlichen, unverteilten Grundkomplexes. Die eine Partei verlangt die Verteilung durch die Agraroperation, die andere verteidigt die seit Jahren von den Be¬ sitzern im Genuß eingehaltenen Privatgrenzen. Das Kreisgerichl in Ru- dolfswert gab dem Rekurse der ersten Partei Folge und erklärte das Ver¬ fahren und das Urteil des Bezirksgerichtes Gottschee für null und nichtig, da in dieser Angelegenheit nicht das Gericht, sondern die Bezirkshaupt¬ mannschaft bezw. die Agraroperation kompetent sei. Jede Partei muß ihre Kosten tragen, die auf nahezu 8000 K angelaufen sind. Und das Er¬ gebnis ist Null. Hoffentlich gewinnt der gesunde Hausverstand die Ober¬ hand und macht dem Treiben durch gegenseitige Verständigung ein bal¬ diges Ende. HöttemH. (Der Wolf gescheit, der Bär aber—?). Dieses Urteil wurde vor kurzem über die 2 Bewohner des Waldes gefällt. Wegen der Vermehrung der Wölfe suchte der hiesige Jagdpächter die Wölfe mittelst eines alten, unbrauchbar gewordenen Pferdes anzulocken. Das Fleisch des Pferdes wurde vergiftet und sodann an mehreren Stellen ausgesetzt. Während nun diese List vor 10 Jahren von Erfolg begleitet war gegenüber den Bären, indem alsbald damals zwei schöne Exemplare geschossen werden konnten, will dieses Rezept dem Wolfe gegenüber nicht recht wirken. Die Wolfsspuren sind rund um das Pferdefleisch herum zu sehen, aber den Pferdebissen zu verkosten paßt ihnen nicht, wohl in der Ueberzeugung, daß dies kein echter Wildbret- oder Hundebraten sei. — (Ein Weihnachtsgeschenk) erhielten die 65 Waldberechtigten hiesiger Gemeinde vor zwei Wochen. Aus dem Gemeinde-Waldanteil (Fansterle) wurde nämlich im vergangenen Sommer Schwarzholz um den Betrag von 127.000 K verkauft. Auch eine Art Kommunismus oder Gütergemeinschaft, wenn man etwa die 30 Häusler abrechnet, denen je¬ doch die Beteilten großmütig je einige Liter Wein spendierten. — (Volksbewegung.) Den Bund für's Leben schlossen 7 Paare, der Todesengel entführte 7 Personen, der Storch kehrte in 8 Häuser eirr und brachte 8 Geburten. Unterlag. (Eheschließung.! Am 10. Jänner 1921 schloß Joh. Ruppe, Sohn des Gemeindevorstehers Johann Ruppe, mit Maria Kap sch von Unterlag Nr. 10 die Ehe. Viel Glück! Klagenfurt. (WeihnachtsfeierdesVereines „Gottschee r- land".) Am 27. Dezember veranstaltete die hiesige Stelle des Vereines „Gottscheerland" im Hotel Sandwirt eine wunderschöne Weihnachtsfeier. Ein strahlender Weihnachtsbaum, frohe Gesichter — jung und alt der hiesigen Goitscheer Kolonie waren vertreten. Auch die weitesten Kreise an¬ derer Landsmannschaften und angesehene Persönlichkeiten von Klagenfurt nahmen in stattlicher Anzahl teil. Obmann Herr Skubetz begrüßte die Erschienenen in kernigen Worten und Herr Professor Jonke hielt eine von Heimatliebe durchglühte Festrede. — Die Goitscheer Gemeinde in Kärnten wächst von Tag zu Tag und es gestaltet sich ihr Zusammen¬ leben in geistiger wie gesellschaftlicher Art in prächtigster, erfreulichster Weise. — Mit dem Ankäufen in Kärnten geht es aber fast gar nicht. Es werden so horrende Preise für Grund und Boden verlangt, daß an einen Ankauf nicht zu denken ist. Unsere lieben Landsleute sollen also nur lieber in der alten Heimat bleiben und dort zufrieden leben. — (Verlobung.) Herr Sepp König, hat sich am Weihnachts¬ abend mit Fräulein Anni J a m ek, der einzigen Tochter des Besitzers des Großgasthofes „Sandwirt", verlobt. Zur frdt. Beachtung! Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß der beim hiesigen Kino Ideal angestellt gewesene Operateur von der >Dire tion deshalb entlassen worden ist, weil er Unwahrheiten, die dem Unternehmen schaden sollten, ver¬ breitete und auch sonst gegen das Unternehmen hetzte. Auch jetzt noch soll er dieses unsaubere Geschäft weiter betreiben. Das geehrte Publikum wird ersucht, diesen unwahren Nachrichten keinen Glauben schenken zu wollen, und gebeten, diese der Direktion des Kino Ideal be¬ kanntzugeben. Die Direktion. Advokat vr. Mel sieg» zeigt hiemit die Eröffnung seiner Kanzlei in Kottschee an. (Wormals Dr. Kolf- Dr. Ayazhizh.) 3-1-1 Meinen Linksnt ^";^.7— KI-M8 XNcSSc Hemifchtwaren-Kandlnng in Ksttfchee dort immer großes Mehllager, alle Spezereiartikel, Ga¬ lanterie- und Kurzwaren, schöne Auswahl in allen Ma¬ nufakturwaren. — Feste, jedoch billige Preise. Preise in den Schaufenstern und auf den einzelnen Artikeln er¬ sichtlich. Reelle und aufmerksame Bedienung. Besorgt euren Bedarf an Hrfort, Leinwand, Maudruck, Marchent, Kerrenftoff, Küten sowie Weht, Kleie, Kaffee, Zucker, Kranck, Petroleum, Seife und alle sonstigen Artikeln dort. Immer frisches, gutes Maismehl. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Mresaee mut Mmarcbinen für ramme 'nnü « « bewerbe.« « Schreib¬ maschinen. Langjährige . .^. .«aranti^ Zsbann Zsx ff 5sbn -> Laibach Alenerrtrazze Nr. ir. Über Preise und Lieferungsbedingungen gibt Auskunft die Buchdruckerei in Gottschee. » 0- I I ' I Einlagenstand Ende Dezember 1918: uß iur^mb-^.^ne Abu.g der üpMclooU Um oläUl vlUIlomiUU»«°«- Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Gottschee be- Amtstags jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.