MbacherG Zeitung. Nr. 1U9. <,'rn« Hau« hall>j. »0 li. »iit b» P»ft «an,j. fi. ,z. haibj. ss, ? 50. Freitag, 12. Mai. 3,s«»ti,n»«eb«bl. illi» Nein« Inse«»« bl» »u » Zeile« »5 lr, s«öi«e p». s«U« « »».; b,< «s»«e, Wiedelhoumze» 5r. »jeN« « n. 187«. Amtlicher Theil. 3e. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Mai d. I. dem Com« "nmalarzte Dr. Peter Isal zu Burgstein in Bllhmen m Anerkennung seines vieljährigen humanitären Wirrens das goldene Verdiensttreuz allergniidlgst zu verleihen geruht. Der Minister für Cultus und Unterricht hat zu Konservatoren der Centralcommission für Kunst, und historische Denkmale ernannt, und zwar für BVHmen: den Gutsbesitzer Raoul Ritler v. Dombrowsty in Kamen, den Dr. Karl Iiöinsty in Petersburg und den Director Karl Hrase in Nachod; für Salzburg: den Maler Professor Georg Petzolt in Salzburg und den Architekten Joseph Wessilen in Salzburg; für das Küstenland: den Architekten Dr. Johann Righetti iu Trieft und den Ingenieur Nikolaus Rizzi in Pola, und für Kärnteu: den Architekten Adolf Stipperger in Klagenfurt. Nichtamtlicher Theil. Wien, 9. Mai. Der HandelSminister hat über Antrag der öfterrei» chischen Commission für die Weltausstellung des laufen» den Jahres in Philadelphia im Nachhange zu den am 30. März erfolgten Ernennungen („Wiener Zeiiung" vom 11. April 1876, Nr. 83) noch die nachbenannten Persönlichkeiten zu officielleu Gerich'crstattern für diese Weltausstellung ernannt: Herrn Johann Radin aer, Professor an der k. t. technischen Hochschule in Wien, für Motoren und Dampfkessel; Herrn Franz Wenc elides, Chefingenieur und Wtrtstütttüvorstand in der Maschinenfabrik von Karl Pfaff in Ottlltrlng bei Wien, fur Ärbellsmafchinen; Herrn Anton Poschacher, Architekten in Wien, für Architektur und öffentliche Anstalten; Herrn Karl Hüclel in Neutilschcm, Hutfablican. ten, für Hulfabricate und Filzwaren; Herrn Theodor Bochner Mi. in Grünn, für Gewebt und Filzwaren von Wolle und Mischungen von Wolle; Herrn Alois Edlen v. Feyrer, Ingenieur in Wien, für Locomotive und Locomobile und Herrn Friedrich Steiner. Privatdocenlen an der l. l. technischen Hochschule in Wien, für techni. schen Unterricht. _______^_^»^— Iournalstimmen. ^ Zwei Tagesereignisse stehen im Vordergründe der Discussion: Die Darlegungen des ungarischen Mimst«. Präsidenten Koloman Tisza über den Ausgleich und die Ermordung der Consuln Deutschlands und Frank» reichs in Saloniki. Die Tagespresse rühmt die Klarheit und Offen, hell der TiSza'schen Darlegungen. Tisza begnügte sich nicht, das Meiilorische de«,Alls^ich« i« skizzieren; er tennzeichncte auch den Standpunkt, von welchem der Ausgleich abgeschlossen worden ist und von welchem au« allein er auch richtig und gerecht beurtheilt werden kann. Der Ausgleich sei aber geeignet, auf beiden Seiten mit voller Befriedigung aufgenommen zu werden. Schließlich beruft sich das Blatt auf den jüngsten ilus-spruch Iolai's. um darzuthun, der Ausgleich müsse hüben und drüben mit der grüglmöglicheli Majorität acccptierl und dadurch das Velenntnis Iotai's besiegelt werden, daß ..niemand Besseres erzielen tüimle". Die Presse schildert zunächst die aus dem neuen Ausgleich für den Gesammtslaat resultiereilden Vortheile und ist gleichfalls üvirzeugt, daß die Bevölkerung bei unbefangener Würdigung uller Daten finden werde, daß unter den gegebenen Verhältnissen ein günstigeres AuS« gleichsresultat uicht erzielt werden konnte. Bezüglich der Banlfrage entwickelt da« Blatt seine Ansicht dahin, daß die bureaukratischen Kanten des vereinbarten complicler. ten Vcrwaltungsinstrumentes sich in der kaufmännischen GeschiiftsprafiS abschleifen und düß die naturgemäße Ent Wicklung des Verkehrs auf die vorhandenen Organisa, tiensfehler ausgleichend wirken werde. Die Neue freie Presse billigt es im Hinblick auf d,e ungarischen Verhältnisse, daß Tisza seine Partei zu einer sofortigen Entscheidung drängt, wenngleich auch den ungarischen Abgeordnelen die Sumun dcr Vereinbarungen nicht vorliege. Daß die österreichische Regierung des Vortheils, der für die ungarische darin liegt, das Parlament versammelt zu haben und sofort zu einem definitiven Resultate zu gelangen, entbehre, will das Blatt nicht beklagen, weil es entschieden zweifelt, daß das österreichische Abgeordnetenhaus heute be, dcr unvollkommenen Kenntnis der Dinge sich »nch der einen oder anderen Richtung hin binden würde. Die V0 rstadt. Zeit ung meint, K. TiSza habe den Naael auf den Kopf getroffen, wenn :r bei der Besprechung mit seinen Parteigenossen bloS zugab, einen Ausgleich mit Oesterreich — nicht aber ein Compromiß — abgeschlossen zu haben. Auch hält dieses Blatt eine Regelung der Banlfrage ohnc Erledigung der Achzig« MillionenSchuld für unmöglich. Die Deutsche Zeitung verharrt auch den Ausführungen TiSza'S gegenüber auf ihrem wiederholt gekennzeichneten, den Ausgleich ablehnenden Standpunkte. DaS betlagenSwerthe Ereignis von Saloniki er. ürternd, gelangt die Neue fre ie Presse auf Grund dts vorliegenden türkischen Berichtes, dessen wahrheitS» gemäße Darstellung vorausgesetzt, zu der Ansicht, daß beide Theile, Türken wie Griechen, beide gehetzt und erbittert, die Verantwortlichkeit für den verübten Griiuel tlesse. Jedenfalls aber seien diese Vorgllnae oen Inter, ventionspolitilern ein gefundener Handel. Da« Fremdenblatl meint, daß angesichts der verübten GrÜuelthal die vollständigste Uebereinstimmung unter allen Mächten herrschen werde und müsse und daß bus dem PaüficalionSwerl nur förderlich seln lbnne. Das Tagblalt zweifeit zwar nicht, daß die Türkei 'ede übliche Genugthuung gewähren werde, aber den Eindruck deS blutigen Ereignisses werbt sie nicht mehr verwischen können. Die Morgenpost glaubt nicht, daß da« in Rede stehende Ereignis in politischer Beziehung ernste Folgen haben könne. ^ Auch die Deutsche Zeitung meint, man werde « wol versuchen, aus dem Zwischenfall von Saloniki Ka» pital für die Inleroentlonspolitil zu schlagen. Aber auch dieses Blatt vertritt die Ansicht, daß derartige Emeuten auf den Gang der Politik leinen Einfluß gewinnen dürfen. , Die Tages presse erblickt in dem besprochenen Vorfalle einen Fingerzeig für die Mächte, im eintrüch. tigen Zusammenwirken das drohende Unheil zu bannen und, treu der Grundidee des Nndrassy'schen Rcformpro» jectes, auf friedlichem Wege die Lösung der orientalischen Frage zu bewirken._________ , Das Rundschreiben Ricards. ! Das bereits telegraphisch signalisierte Rundschreiben ^ deS französischen Ministers des Innern, Ricard, «n die Priifeclen liegt heute im Wortlaute vor. und veröffentlichen wir im nachstehenden das hochinteressante und politisch bedeutsame Aclenstück. Das vorliegende Circular ist die erste officicllc Kundgebung des neuen republikanischen Cabinets, in welchem die Regierung die durch die Wahlen vom W. Februar geschaffene politische Lage rückhaltlos anerkennt. So offen, loyal und klar hat schon lange lein französischer Minister gesprochen, als ei> diesmal Ricard thut. Die Bevölkerung hat nun erfahren, was die Regierung des Marschalls von ihren Ugenlrn fordert; sie will. daß diese in erster Linie Vertreter der Republik seien. Die Republikaner werden dem Minister des Innern dafür Dank wissen. — Vorgestern -- den 10. d. M. - traten in wer. sllllles tne beiden Kammern zur Fortsetzung ihrer Sc,sion zusammen. Man hat in Frankreich noch vor kurzem, und zwar nicht mit Unrecht, die Vefürchtuna «^n^^V'" tonnte sehr stürmisch und sür den Bestand des Mnuster.ums verhängnisvoll werden. Diese Befürchtung dürfte nun, Dank dem Ricard'schen Rund schreiben, als beseitigt zu betrachten sein. Die Sitzunaen werden emen ruhigen Verlauf nehmen und die Regierung nachdem das Land über ihre allgemeine Politik m klaren .st, .hrcn Standpunkt in Detailfragen, wie Amnestie Mumclpalgesetz u s. w. behaupten können. ' Nachstehendes ist der vollinhallliche Tefs des er. Vibms ^ "°"' 6' d'At. datierten Rund. Feuilleton. Hur Geschichte des Mardspieles.* s. , Um den Ruhm der Erfindung des Villardsplels '..","" ftranzosen und Engländer. Ein Engländer sagt, V" Spiel habe tnl.^s geheißen, welches Wort aus ^ "nd?ärä (sächsisch ^rä, Ruthe oder Stab) zu-3« ""setzt sei; deshalb sei jenes englischen Ursprungs, "ytr leitet ein anderer Engländer das Wort rich. dM^.> Me (Ball) ab, indem er hinzufügt, daß r»h^. "n Ding für Bälle bedeute. Ab?r selbst die Elreil. ««a Franzosen sind nicht einig in diesem frames Einige bezeichnen das Villardspiel als eine scheinli^' °"bere als eine englische Erfindung. Wahr-England ^ das ^lllardspiel auS einem älteren, in str ,s.°««bräuchlich«u Kugel.Taftlsplel entwickelt. Spcn' Nillarks.," ""e englische Schriftsteller, welcher das selbe ^" (d»I>rdu) erwähnt, indem er sagt, das« N'iitinlill,,. Untüchtig, und Merspiel kleide übel den^ liißt sich ",^elst." Welcher Art dieses Spiel gewesc.,, "spiele , ^ "milleln. Doch erfahren wir auS Slrull'S !"9 d» 10 Kurzweil des englischen Volles" (zu An« Anderes s,; ^«Hunderts), daß das Gillardspiel nicht« (im Fy,'"'.°ls das Pall.Malljviel oder Schaaelsplel selcht, », s''^" Milu-lnluIIu), von w»N (Schlägel), "-^^linen Tisch übertragen worden, «ei diesem W'btt). ^" «illarbbnch. Von «,. Vog.mil (Leipzig. I. I. Spiel hatten zwei Personen mit je einem Schlägel zwei Kugeln durch einen Bogen, gerade wie bei dem modernen Croque'spiel, hindurch zu treiben und dabei einen Kegel, den ..König", umzuwerfen. Dies alle PaUmallspiel wurde auf dem Rasen gespielt — „ein sonderbarer Zeitvertreib", wie sich Strult ausdrückt. Noch ein anderes Spiel war vor der Einführung des eigentlichen Billardspiels Mode, nemlich das ger. manische Bellspiel. Die Bell' oder Vcllle. oder Brille, tafel (plattdeutsch Pilletafel, englisch stwvol-doHrä oder Schaufeltafel) bestand aus einem 15 iu. langen und '/ m breiten Eichentisck, auf welchem die ..Beltenislen" nut eisernen oder hölzernen runden Scheiben spielten. Der Tisch wurde mit Graphlt geglättet, damit die Steine leicht darüber hinglitten; er halte eine mulden» artige Verliefung und einen erhöhten Rand, ramit die S'eine nicht herausfielen; letztere wurden aber von eiucm zum andern Ende mit der Hand geschoben. Es handelte sich darum, den ..ausgesetzten', d. h. auSge. worfeue« Stein b«s Gegners zu überholen oder in die itrivve" zu wechn. welche am Ende der Tafel bt. festigt war Dem Verlierer wurde auf einer Wandtafel neben seinem Namen ein ..Schriflel", eine ..Blelschrift" aeselit d h ein SttafM. « s° w,e beim Billard in der KiiegSpntie (boulo a Ia ^rro), wo auch ein Spieler „aussetzt" oder,«cqmt" gibt und einen straf, strich erhält, we.m sein Ball ..gemacht", d. h. in d.« deutsche Tafel- oder Bahn. spiel besteht noch heu", und die Velltafelbrüder zu Breslau cultioieren es bis zu dieser Stunde im „Schießwerder". In Schweidnitz, in mehreren Dörfern Thüringens, der füchsischen Schweiz und an andern Orten spielt man es genau so, wie es im Mittelalter in vielen ! deutschen Städten und Dörfern gebräuchlich war. Die Belltafel in Oberdorla (zwischen Eisenach und Mühl» hausen) zeigte sogar eine Verbindung von Kegelbahn und Billard; hier waren an dem runden Ende der Tafel auf einem Kreuz neun Kegel aufgestellt, welche durch Kugeln, die man mit Splelstöcken (Queues) fort« stieß, umgeworfen wurden. In England war daS Vellspicl der vornehmeren Gesellschaft deS 10. Jahrhunderts ebenso unentbehrlich, wie heute des Villardspiel. Allmählich trat es gegen dieses in den Hinlergrund, und gegen Ende dc« 17. Jahrhunderts war leine größere englische Stadt ohne eine öffentliche« Villard, und manches noble PrioathauS auf dem Alande hatte seinen „Villardsalon". Es muh also in der zweiten Hälfte des Itt. Jahrhunderts gewe. scn sein, daß dasjenige Spiel entstand, welche« Spenser lannle und welche« Shakespeare mit einem seltsamen Anachronismus schon Kleopatra mit ihrem Eunuchen Mardian (Antrnius und Klropalra Act 2, Scene 5>) spielen lüßt. und von welchem Maria Stuart in einem wenige Tage vor ihrem Todt (17. Februar 1587) auf dem Schlosse Fotheringhay geschriebenen und an den Erzbischof von Glasgow gerichteten Vriese spricht, indem sie lrzichll.dah ma» im Vegriffe stehe, ihr Billard (ulivtMs HhtMz^) an einen andern Platz zu bringen, um für ihre hinrichluna Raum zu gewinnen. " 836 Herr Präfect! Die von der Nationalversammlung beschlossene, von den Wählern bestätigte und von dem Marschall Mac Mahon. Präsidenten der Republik, mit so hoher Rechtlichkeit und Vaterlandsliebe durchgeführte Verfassung wäre zu jeder anderen Zeit hinreichend gewesen, um der neugebildeten Verwaltung ihren wahren Charakter aufzudrücken; allein die Umstände, welche diesen Ereignissen vorausgegangen sind und deren Wirkung nicht mit einemmal aufhören konnte, erfordern mehr. Seit einigen Jahren mochten die an der Spitze der Geschäfte stehenden Männer glauben, daß sie, weil das politische Regime noch nicht feftgesetzt war, ohne sich gegen ihre Pflichten zu vergehen, offen ihren persönlichen Meinungen treu bleiben und ihren Erfolg vor» bereiten konnten. Daraus sind Zweideutigleiten und Widersprüche entstanden, welche das öffentliche Gefühl irregeführt und verletzt haben. Wir müssen daher Zweifeln, die für die Regierung schimpflich sind, ein Ziel setzen, ein Mistrauen zerstören, das die Vergangenheit rechtfertigen kann, und im Geiste der Parteien Hoff» nungen vernichten, welche heute einen aufrührerischen Charakter haben. Daher sollen Sie, wenn Sie es noch nicht gethan haben, unumwunden erklären, wer Sie sind. Sie sind der Vertreter der Republik in Ihrem Departement; Sie sind berufen, bei einem Werk der Versöhnung und Beschwichtigung mitzuwirken, dem Sie sich auf dem Gebiete der Verwaltung mit unermüdlicher Ausdauer zu widmen haben, das aber auf dem Gebiete der Politik zu leiner Zweideutigkeit und zu leiner Be» günstigung Anlaß geben soll. Das verfassungsmäßige Regime hat seine besondern Regeln, nach denen Sie auch in anderer Hinsicht Ihr Betragen richten sollen. Der für daS gemeinschaftliche Werk so nöthige Einklang der organisierten Gewalten erheischt Nachgiebigkeit und Rücksicht in ihren gegenseiti» gen Beziehungen. Sie dürfen diefe Pflicht in Ihren Beziehungen mit den gewählten Vertretungen, die in Ihrem Verricht stehen, nicht übersehen. Es ist in Ihrer Sphäre mehr als einmal vorgekommen, daß man sich für ermächtigt hielt, sie auf Grund politischer Meinungsverschiedenheit ten den Gewählten des Landes gegenüber außer Acht zu lassen. Man hatte Unrecht, und dieses Unrecht wächst im Verhältnisse zu Ihrer Verantwortlichkeit, weil es fast immer Schwierigkeiten in der Leitung der Geschäfte er. zeugt. Ohne hier näher auf diese Pflichten der Höflich, keit einzugehen, wllche schon durch unsere demokratischen Sitten bedingt sein sollten, will ich nur noch bemerken, daß daS richtige Mittel, mit den berathenden Körpern die passenden Beziehungen zu unterhalten, darin besteht, die Befugnisse jedes Einzelnen gewissenhaft zu ehren. Diefe Pflicht wird sich in dem Maße, als wir auf der Bahn des Liberalismus fortschreiten immer gebieterischer und zugleich schwieriger gestalten, denn sie legt der Regierung und der Verwaltung eine Art von Selbstlosig« Kit, gepaart mit scharfer Wachsamkeit, auf. Die den Lolaloertretungen zurückerstatteten Freiheiten werden, sozusagen, von dem zusammenhängenden Ganzen der Befug« nlss« abgelöst, welche in den Händen der Verwaltung vireinlgt worden waren. Wir müssen dem Lande di: Niederinbesitznahme seiner eigenen Angelegenheiten er» leichtern und gleichzeitig darüber wachen, daß der Een» tralgewalt jener Antheil erhalten bleibt, der ihr zum Wohl des Staates zukommt. Die Neigung zu Ueber« griffen ist natürlich in eingesetzten Körperschaften, welche die Freiheit eben erst erlangt haben. Es ist Ihre Pflicht, ihr zu widerstehen, aber ohne dabei jene eifersüchtige Sorge an den Tag zu legen, die Reibungen erzeugt und sie verschlimmert. So wird die Verwaltung, indem sie eine allzu schwere Last niederlegt, dazu beitragen, den Staat umzu» ES war ein Spiel auf dem grünen Tisch statt auf dem grünen Rasen. In der Mitle des Tisches war ein klein« Bogen von Eisen oder Elfenbein aufgerichtet (port oder pnsss, dle Pforte, genannt), durch welchen die Kugeln passieren mußten; ihm gegenüber stand aufrecht ein kleiner Kegcl, der König genannt. Zwei Spieler, jeder mit einem gebogenen Schlägel aus Brasilien, oder anderem Holz. trieben die Kugel durch den port und um den Kvnig herum oder in die Nanbentaschen, deren drei, aber nur an einer Seile der Bande, vorhanden waren. Weder die Pforte noch der Kegcl durf« ten umgeworfen werden. Die Banden waren hölzern ohne alle Stopfung. So ungefähr beschreibt uns Strutt in seiner ..Schule der Erholung" das Original des heuligen Billards Wie man leicht erkennt, ist da« Ori< ginal selbst eine Nachahmung des alten Pallmallspiels. und dieses vielleicht ein Verwandter des noch älteren VellspielS. Hundert Jahr später hat die Mode schon ihre um. gestaltende Kraft bewiesen. Der Tisch ist länglich vier. eckig oder auch rund und zählt sechs Taschen. Die Tafel bestehe aus Eichenholz und die Banden sind mit seinem Flach« oder Baumwolle gestopft. Unter den Banden-löchern sind Netze oder hölzerne Kisten angebracht. Es «ab eine französische und eine italienische Spielmanier. Im Uebrigen sind Kegel und Kugel, der Schlägel und die Pforte unverändert, nur daß die letzlere auS Elfen» betn besteht und die Schlägel mit Elfenbein ausgelegt sind. (Schlub folgt.) gestalten, ohne ihn zu schwächen. Gle ist seit Iahr^ Hunderten eine der großen Kräfte des Landes gewesen und wird es auch ferner bleiben; aber diese Kraft muß sich zu einem neuen Gebrauch hergeben und die Nation daran gewöhnen, sich ohne Gefahr für ihre Wohlfahrt und ihr Ansehen der Freiheiten, die sie errungen hat, zu bedienen. Sie ist das Mittelglied zwischen den Bür< gern und der Centralgewalt. Die Pflicht des Wohlwollens und der Unparteilichkeit, welche diese Rolle Ihnen auferlegt, wird Ihnen leicht fallen, wenn Sie erwägen, daß die Republik in der Regierung jeden Gedanken an Parteiungen ausschließt. Sie, Herr Präfect, vertreten eine Regierung, welche weder einer besonderen Klasse von Bürgern, noch einer Secte angehört; die Befürchtung liegt daher fern, daß der Parteigeist Ihnen Ihr Benehmen gegen die Menschen oder Ihre Entscheidungen in den Geschäften eingibt. Ebenso werden Sie, um Ihre in der Aufrechterhaltung der Ordnung und der Wahrung der gesellschaftlichen Sicherheit bestehende Sendung zu erfüllen, in der Ausübung der Ihnen gebührenden Gewalten leine Vorwände suchen, die persönlichen Rechte zu opfern, die um so heiliger sind, als sie das Recht dec Schwachen ausmachen. Die R publik verdient nur dann die Dankbarkeit des Landes, wenn sie unsern Spalmngen ein Zi^l setzt, den großen, jeden Tag im Schoße einer betriebsamen Gesellschaft neu auflauchenden Interessen Genugthuung gewährt, wenn sie es endlich dahin bringt, daß das beruhigte, sich sicher fühlende, eines zwangslosen Schutzes erfreuende Frankreich des den freien Nationen oorbe-haltenen Glückes theilhaftig wird, des Glückes, ihres Daseins froh und auf sich selbst stolz zu sein. Sie sind, Herr Prüfett. eines der Werkzeuge dieses großen Unternehmens. Die Regierung zählt darauf, daß Sie in Ihrem Departement die Wohlthaten unseres in seiner Einfachheit so edlen politischen Regimes fühlbar machen werden. Sie find auch in nicht geringem Maße für das Wohl der Bevöllerungell. die Sie verwalten, verantwortlich, und wenn ich mir die Resultate vergegenwärtige, die ich von Ihren und Ihrer Eollegen Be« mühungen erwarte, so glaube ich behaupten zu dürfen, daß von Ihrer Wirksamkeit da« Urtheil abhängt, welches die Nationen, die un« beobachten, über die Republik fällen werden. Genehmigen Sie, Herr PrÜfect, u. s. w. Der Minister des Innern: A.Ricard." Die gesummte republikanische Presse zollt diesem Actenstück, wie den beiden vorangegangenen, ihren Beifall. Englands und Nußlands Stellung in Asien. Eine interessante Debatte über das Verhältnis Englands zu Rußland in Bezug auf deren er-oberndes Bordringen in Asien entwickelte sich auf Grund elner vom Baillie Eochrane diesbezüglich eingebrachten Interpellation in der letzten Frcitagssitzung des englischen Unterhauses. Eine solche Inter» pellation wird in jeder Session eingebracht und stets von denselben Männern, die man als mehr oder weniger Sachverständige bezeichnen kann, verhandelt. „Diese auserwählte Schar — sagt die „EnMche Correspondent — besteht aus ehemaligen indischen Eioilbeamten und Offizieren, auS Leuten, die Eentral» asien als politisches Lieblingsgebiet anbauen, auS Spe-cial-Heillünstlern der orientalischen Frage in Europa und aus den jetzigen, so wie aus themaligen Mitgliedern der Regierung. Allesammt wcichen sie in ib/en Meinun-gen van einander ab. Allesammt sind sie von der eigenen Unfehlbarkeit überzeugt. Jeder redet für sich, ohne die Ansichten der anderen sonderlich zu beachten. Die Ver> Handlungen gestalten sich nur der Form nach zur Debatte und zumeist schließt sie ein Unterstaats,ecretär mit sehr ollgemcilien Auseinandersetzungen, ohne daß irgend ein Ergebnis erzielt worden wäre. In den Hauptgrund« zügen entsprach auch die neueste Erörterung dieser allge» meinen Schablone und der einzige Unterschied, überhaupt der eigentlich interessante Punlie lag nur darin, daß gegen Erwarten und gegen das vorher abgemachte Prn-gramm statt des Unterstaatssecrctärs im auswärtigen Amte der Premier selbst das Wort nahm, um seine eigene Stellung in der cenlralasiatischen Frage mit Be, ziehung auf die in der Titelangelegenheit gefallene Aeuße-rung darzulegen. Herr Baillie E ochr ane warf in seiner Rede einen Rückblick auf die Thaten der Russen in Eenlralasicn. Er gedachte namentlich der Sendung Sir Douglas ForsylhS nach Kaschgar. der Zusicherungen, welche Graf Schuwaloff Lord Granville gemacht, der Ännerierung von Khiwa. der Vorschläge zur Vereinbarung über eine neutrale Zone und schließlich der Einverleibung von Kolhand. Rücksichllich Indiens gab der Redner zu beden-len, daß die OleichgiltiMl, mit welcher England auf Rußland« Fortschritte blicke, ihm bereits schwere Ein-buhe an dem bei den Eingebornen so wichtigen Prestige gebracht habe. Ruhland sei gegenwärtig nicht nur aegen Kaschgar, sondern auch gegen Merv im Anzüge. Merv aber liege nur 240 Meilen von Herat, dem Schlüssel von Afghanistan, entfernt, und nach Autoritäten wie Grand Duff nnd Lord Derby selbst sei «in Angriff gegen Afghanistan gleichbedeutend mit Krieg gegcn Eng. land. Was Abhilfemlltel anbelangt, so beschränke sich der Antragsteller auf dle allgemeine Empfehlung, Eng- land sollte gegen ble Angriffe Rußlands rüsten, wle ts sich gegen daS Andringen einer Flutwelle auf die hti< mische Küste schützen würde. Herr Eochrane. der von den conseroalioen Vä"ltN sprach, fand in dem angesehenen Ndvocaten Forsyth, einem Bruder des vielgenannten indischen Diplomaten Sir Douglas Forsyth, seinen Secundanlen. Herr For-lylh, der durch eine mehrjährige Prafis als Rcchtsbei» stand des indischen Amtes mit den Angelegenheiten Indien» mehr als ein gewöhnlicher Beobachter vertraut ge« worden ist. äußerte die Ansicht, England habe sich in manchen Dingen mit Recht über Rußland zu beklagen. Dabei hielt er jedoch andererseits fest, daß die Begrün« dung einer festen civilisierten Verwaltung in den wüstl» Landstrichen Centralasiens ein Gewinn für die Mensch' heit sei. Zu praktischen Erwägungen übergehend, setzte dieser Redner auseinander, daß von Kaschgar und Kl' land hcr russisches Vordringen wegen der unendliH schwierigen und für Heereszüge ganz ungangbaren Ol' birgspässe nicht zu fürchten sei. Die wirkliche Gefahl drohe von Westen und Nordwesten, von Kandahar und Kabul, vom Volan- und Kyber-Passe her. Zu btidtN Pässen bilde Herat den Schlüssel, Herat stehe alier oo" zwei Seilen her den Russen offen, und Englands rich' tige Politik müsse daher auf das Ziel lossteuert,, freund-schafiliche und herzliche Beziehungen mit Afghanistan zu behaupten. Von der Oppositionsseitc des Hauses nahm darauf Sir George Campbell, als ehemaligcr hoher in» discher Beamter und gründlicher Kenner der Verhak nisse bekannt. daS Wort und wandte sich sofort mit del Erklärung gegen den Premier, die ganze Frage h<^f einen neuen Anstrich gewonnen, seit sich Herr Disr»"' jüngst als mit der Russenscheu behaftet dargestellt lM. > Im weiteren Verlaufe seiner Rede kam Sir Eampbw auf die Sendung Sir Lewis PellyS nach Indien u"d auf die jüngsten Porgänge in Kelat als Anzeichen de« « Umschwungs zu elner Angriffspolilil zu sprechen. ^'" übrigen war er mit Herrn Forsyth zu der Annahme ^ geneigt, daß von Kolhand und Kaschgar auS keine Glfahr zu befürchten sei. Auch die Bevölkerung in Indien, versicherte er, sei durchaus nicht so ängstlich wear,, dec Fortschritte Rußlands, als man von manchen Seiten glauben mache. Der Anstoß zur Panique gehe gewöhn' lich von den englischen Blättern in Europa aus. England« Stellung in Indien hielt der Redner übel' Haupt durchaus nicht für gefährdet und die Furcht, al^ ob die mahomeoanlsche Bevölkerung nicht zuverlässig^ erachtete er als im ganzen haltlos. Daß Rußland ^ der Zeit ein schr unangenehmer Nachbar werden ^^ müsse freilich zugegeben werden. Da es aber du^^ vergeblich wäre, eine Verständigung mit ihm zu s"A"' so werde England wol am besten thun, für den n><^' scheinlich fern gelegenen Tag der wirklichen Gefahr ^ seinen Hilfsquellen hauszuhalten, kurz, eine Polilil u>^ sterhafter Unlhätigleit zu verfolgen und vor allen D'"' gen Afghanistan nicht zu entfremden oder zu blll»' ruhigen. Diesen Rath hielt Herr Bnttlcr Iuhnstone I"' gleichbedeutend mit der Mahnung, den Ranzen zu sch>^ len und sich gerüstet zu halten, in 20 bis W Iah"" Indien zu räumen. ^ Sir Henry Havelock, Sohn des bekannten^ nerals und selbst Soldat mit namhaften dicnslli«, Erfahrungen in Indien, war keineswegs vcrwu»^ ' daß die central-asiatische Frage wieder aufs Tapet loll>l"l da die eingeborne Armee Englands in Indien so >^, und zerrüttet sei, daß sie einen Krlegsstoß nicht "" zuhalten vermöge. ^ In seiner Erwiderung verbreitete sich dev ^„ mier über die verschiedenen Punkte, welche v^.,<,st vorhergehenden Rednern berührt worden waren. Z""^ richtete er sich gegen die vielverbreitctc. aber irrige < sicht, als ob mit Rußland wirklich eine neutrale 0 ^ abgemacht worden sei. Die Einverleibung Kolhands " ^ die Russen bezeichnete er als ein Ereignis, das l ^ Beobachter der Verhältnisse habe erwarten müsst»^^, in der That erwartet habe. Um übrigen sei ein dringen von dieser Seite her leine Drohung fül ^ lands indisches Reich. Von Verständigungen, »vte ^ unglückselige Verständigung über Khiwa, die "^' ^ verstanden habe, bemerkte Redner im weiteren, ha ^ nichts. Ueber die 'Nothwendigkeit, mit Afghanis""^ gutem Fuße zu bleiben, sei die Regierung daM' ,'^, klar. Leider nur könne man nicht über die u"^l e" gende Lage der heutigen Regierung in Kabul seine " ^, schließen. Vor allen Dingen dürfe man nicht a ,< waltmaßregeln denken, sondern müsse sich ans! ^ lichen Mittheilungsaustausch und den allma'lilil''' ?cc fluß des Handelsverkehres verlassen. Hinsicht''"^ Schritte, welche kürzlich in Khelat gethan wur^ M/ welche Sir George Campbell als Anzeichen e"" ^ schwunges in der Politik gedeutet hatte, wurde M' teren Kord Norlhbrool, der aus den Reihen ^ a^ ralen hervorgegangen« letzte General'Gonverne^et-nicht minder verantwortlich denn sonst jemand Mi ^tt Die ihm neuerdings zugeschriebene Russen-H?ch" ^,s der Premier durchaus in Abrede. Er sei sich " fiv' gleichgeblieben, habe stets Asien für groß g ' « ^. Rußland und England gehalten und lünnc Nl^ ^ sehen, warum Rußland nicht seinen natnrNch .^. wicklungsgang verfolgen sollc, so lange Engla" 637 offen und fest zu verstehen gebe, daß es gesonnen sei, sein indisches Neich materiell und moralisch zu stärken, und daß es stets seinen berechtigten Einfluß im Oriente beanspruchen werde. Er habe stcls diese Sprache geführt und Rußland habe sie nie als Drohung aufgenommen. Die heutige Regierung habe in St. Petersburg ihre Ansichten mit Aufrichtigkeit und Festigkeit kundgegeben, und es habe nie ein besseres Einvernehmen zwischen der englischen und russischen Regierung bestanden als im gegenwärtigen Augenblicke. Gerade in solcher Offenheit liege ein weit besseres Mittel zur Aufrecht, erhaltung guter Beziehungen als in schweigendem Argwohne, welcher nur knurre und knurre, ohne etwas zu thun. Weit entfernt, nut Unruhe auf die Eroberung der Tatarei durch die Russen zu blicken, hoffe er daß die Einwohner von folcher Eroberung eben fo vielVor-theil ableiten würden, als die Bewohner Indiens aus den Eroberungen Englands gezogen. Was die Tilcl-vorlage anbelange, so müsse Sir George Eampbcll so gut wlc jeder andere vernünftige Mensch wissen, wie start die menschliche Natur namentlich auch im Oric.lt von Tlteln beeinflußt werde, und nie sei eine günstigere Mlegenhett geboten worden, zngleich einen Beweis von dem Interesse Englands an Indien und die Erklärung zu ertheilen, daß die Engländer fest entschlossen seien, lhre Herrschaft in Indien zu bchanptcn. — Nachdem der Untcr-Staatssccretär für Indien noch die Allgaben über die schlechte Verfassung der eingeborncn Streitträftc in Indien entschieden ill Abrede gestellt, wurde dcr formelle Autrag Cochrane's auf Mit. theiluM von Schriftstücken abgelehnt und die Sache war erledigt. Zur Stilllmuuu iu Serbien berichtet der Eorresftondent der „Pol. Eorr." aus Bel» grad den 7. d. M.: Das Ministerium Ristic ist nun endlich ein tiüt accompli und so interessant manche der Vorgänge hinter den Coulissen gewesen sind, welche die Wehen zn so schweren gemacht, unlcr welchen es zur Welt gekommen, so sehr gebietet cs die Discretion, einstweilen von ihrer Berührung abzusehen. So viel kann jedoch mit Bestimmtheit versichert werden, daß das Cabinet Ristic in diesem Augenblicke keineswegs den Krieg bedeute. Die Einflüsse, unter welchen dieses Ministerium zu comlii-nicrcn möglich geworden ist, sind nicht jene der Kriegs. Partei gewesen. Hätte sich nicht die Nothwendigkeit dringlicher denn je geltend gemacht, eine mit den Künsten der Diplomatie vertrautere Persönlichkeit mit den Ange» legcnheiten des Bandes in diesem Augenblicke zu betrauen, so würde die Bcrlisnil« eines Eabinets Ristic sicherlich an den Vorurlheilcll allein gescheitert- sein, welche von verschiedenen Scilc» derselben außerordentlich lebhaft entgegengewirkt haben. Risti«! tritt mit einem stark accentuiertcn Neu. tralitäts'Programm ins Amt. Die diplomatische Action der Mächte gestaltet der serbischen Politik neuerlich beobachtend zuzuwarten. Nichtsdestoweniger kann nichts versäumt werden, um die serbische Grenze bei Alcxi-uac in vertheidigungSsähigen Zustand zu setzen. Mit der Armierung dort wird fortgefahren, als ob der Ausbrnch des Krieges noch immer stündlich zu gewärtigen wäre. In und um Alcxinac find 60 Geschütze emplacicrt. An der Timol- und Drinagrcnzc sind gleichfalls derlei Schutz-batterien errichtet. General Zach hat oicscrtage den Munitionsparl im tragujcvacer Arsenale bis ins Detail geprüft. In der Suite des genannten Generals befindet sich ein englischer Major, der, wie cs heißt, dem Gt^ neralstabc attachiert werden soll. Iu höchst bcmerkcnswcrther Weise participieren unsere Bauern an der Anleihe. Sie leisten größtcnthcils lhren Beitrag in Producten. Aus dem kragujcvacer greise wurden der Regierung übergeben: 200,000 Ota «"luruz, 120,000 Ota Weizen und 50,000 Ota Hafer. ^ian berechnet, daß damit eine Armee von 100,000 ^lann mit 6000 Pferden 3 Monate lang erhalten uicr» den lümlte. Dagegen fließt das bare Geld noch immer l^llch ein. In den Zeitungen wird dicscrhalb sogar 's^'l an den Patriotismus der Frauen appelliert, indem . s; "ufgefurdert werden, ihren zumtifl aus Dulalcn be- stF"den Schmuck der Regierung zur Verfügung zu r^ck'' ^"^ birscm Appell Folge gegeben, so könnte lv<^ ""heliei eine halbe Million Dukaten aufgebracht trügt/' ^ hier alles den sogenannten Dlilatcnschmuck für ss'" ^ beginnt ein Doppclcurs in der Vcrbandlchrc ^lvUl.5 ""b Männer, welche sich der Pflege der tvahrsch ' ^' ül einem, allerdings jür jetzt kaum mehr Insten "s^l" Kriege widmen wollen. Zwei in Staats-und E.^^nde Aerzte, die Doctorcn Gontscharowsli .Frauen "^' "^ilen diesen „zeitgemäßen" Unterricht, infers ""6 "^" Schichten der Bevölkerung haben sich "-^'^^lassen. Die Vorgänge iu Vosmen. Psorl?"I ^"sttlerung der Behauptung, daß es der ^formen >. "llprechcnden «ruft fehle, die verheißenen stehende« K^zusuhlen, «hält bic ,Pol. Eoir." nach. «Uer Res^"^"' dessen Inhalt dieselbe jedoch m.l Uran d wlldergibl. Man schreibt ihr nlmllch aus Die Türlen des Nahija (Comltat) Starl'Majdan (das an die zumeist vem Christen bewohnten Nahijen vc>„ Ba,'jaluli, Bihai, Kluc u^,d Plikdor grenzt) haben die Rajah aufgefordert, ihre — der Tüllen — Felder zu bearbeiten. Die Rajah hat dieser Aufforderung ihrer Schuldlgleit gemäß Folge geleistet, wis jedoch mcht ver-hmderle, daß ein Theil derselben von ihren Grodherren niedergemacht wuroc. — Wer wird sich nach solchen Vorkommnissen noch wundcrn, wenn man der Pforte die moralische Kraft abiprichl, ihre Reformen durch-zuführen. In demselben Stari-Vtajoan wurden der Prolo (Pfarrer) und vier angesehene Kaufleute ermordet, weil sie im Verdachte standen, der Insurrection Vorschub zu Kisten. Die Christen, fernere Repressalien fürchtend, flüchteten sich aus der ganzen Umgegend in das Ormece» Gebirge, und zwar sind es namentlich die Bewohner der Ortschaften Kozmj, Ielusinovci, Tul, Vobija, Poooidaca, Ordanov^i. BoSnjaci, Iapra und ^uzci, zusammen über 400 Familien. Bemerlenswerlh erscheint die Thatsache, baß dleö dl: reichste Gegend ganz VoSmcns ist. Zu An« fuhrern haben sie Trifm, Gundalovic und Iooan Hiv. lovie (nicht zu verwechseln mit ^azo Ziolooit, der bei Priedor Anführer eines Trupps ist) ausgeruf:,,. Dieselben werden höchst wahrscheinlich schon in Bälde ein Lebenszeichen von sich geben. Politische Nebersicht. Laibach, 11. Mai. Die beiocn Commissionen des preußischen Abgeordnetenhauses, ocncu das Compeleuzgesetz und die Städte-Ordnung überwiesen sind, haben, wie die „Vcr-lincr autographlerlc Korrespondenz" meldet, mit Rücksicht auf d,c Kurze des noch ausstehenden Theiles der Session und den großen Umfang der noch zu erledigenden Geschäfte ihre Arbeiten möglichst beschleunigt. ..Beide — schrelbt die genannte Corresponded — stehen vor dem Abschlüsse lhrer Berathungen; für das Competcnz-gcsetz l,t derselbe ein definitiver; bei der Städte-Ordnuug stehen nur die noch vorbehaltene Berathung der Com-pctcnzcommlssion und die mil dem Competenzgesetze con-curnercnden Bestilnnlungcn aus. Cs ist demnach unzweifelhaft, daß die Berichte über diese beiden Gesetze im kaufe der nächsten acht Tage in das Plenum des Abgeordnetenhauses kommen werden; wahrscheinlich wird ln der kommenden, spätestens in der nächstfolgenden Woche dort die Berathung zu Ende geführt werden können." Am tt. d. M. abends versammelten sich in Rom 117-Mitglicbcr rer jetzigen Opposition, früheren mini. slericllen Partei, um ein Parteihaupt zu wählen. Designiert war zum voraus Quinlwo Set l a, der Finanz« miüisler im Ministerium ^anza, der Unterhändler der oasrler Eisrnbahiiconuenlion. Minghelli u„o Baron Ri-casoli, deioe gewesene Ministerpräsidenten, halten ihre Zuftiunnung gegebln; von dem drillen, Lanza, erwartete man, büß er wenigstens nicht dagegen sein werde. Hn der Parteiocrsammlung waren blos diejenigen Abgeordneten geladen worden, welche am 18. März für das Miiusttrium Minghetti gestimmt tMen; o,e Dissidenten welche damals mit der linken stimmten also Pe-.uzzi und seine toocanischen Freunde, wurden übergan, gen. In der Versammlung ergriff zuerst Herr Mm^elli das Wort, um die Nothwendigkeit darzulegen, die par-lameuiarijche Opposition zu constituiercn, welche durch' aus uichc oe^lori>ch für die Regierung, aber bereit sein solle, ihre eigenen Anschauungen denen der Regie, rung gegenüber zur Gellul.g zu bringen. Er gebe daher seine Stimme drm Abgeordneten Sclla. Dieser dankte Herrn Mmghelti für seine eoelmülhigen Worte und for° oerle oie Partei auf, erst zu sichle» uno dann zu wäh le:i. Cr selbst werde vor dcr schweren Bcranlwortlichteit nicht zurückweichen, wenn sie ihm auferlegt werde. Vei ocr Abstimmung lauteten 114 Stimmzettel für Sella Inbetreff der Gerüchte, als trüge sich die Königin von Cngland mit der Absicht, die Krone niederzulegen, wird der „Köln. Ztg." aus Berlin geschrieben, daß sie aus der Luft gegriffen sind. Man fand die hohe Frau bei ihren, diesmaligen Besuche auf deutschem Boden gesund und heiter. Daß die Königin nicht nach Berlin gekommen ist, erkläre sich einfach dadurch, daß sie die Repräsentation und den Zwang nicht mehr liebt und am liebsten im kleinen Kreise bekannter Personen verweilt. Das „Journal de Sl..Petersboury« vom 7. d. sagt übcr den neuesten Personenwechsel im Kriegs, und im Maiinemimslerlmn zu Ko n st a n t in o p e l, an deren Spitze nun Äbdul'llerim.P«fch2 und Achmed'Kai. sllly-Pllscha gltnten sind: „Wenn wir die Tragweite dicjcr Bnälldevungen richtig verstehen, so beoculen sie, daß der Sultan liuropa em l.eucs Uulel Pfand seiner flicdlicheli und verjöhnlichen Gesinnung gcven und in dcn Äugen seinlr eigene" Unterthanen die wiederholt den Mächten ertheilten Vlchchlnmgen bllräfligen wollte, daß die Situation nicht durch UnteruchmuMu, deren UüMgemüßheit Ouropa eimnüchig anerkannte, erschwert werden solle. Angesichts dieser versöhnlichen Hallung der Pforle wollen wir unS bei der Untersuchung einer lele» graphischen Meldung des „Ruoti Mir" über neue Trup. pcn,mdungcl, a>, Mulhlar.Pascha, wilche an die Grenze von Montenegro rücken sollen, nicht aufhalten. Es . . .„. ......------------------------—«»« scheint uns, baß, wenn man in Constantinopel »uf dem eingeschlagenen Wege beharrt. die Unterhandlungen be> züglich eines Waffenstillstandes mit Nutzen wieder auf. genommen werden können und Montenegro leinen Angriff zu befürchten hat." Zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Staatenvon Nordamerika und dem Ncprilsentantenhause, dessen nun der demokratischen Partei llnaehoriue Mehr. heit dem Präsidenten abgeneigt ist, ist ein offener Con< flicl zum Ausbruche gekommen. Das Haus hatte am 3. April beschlossen, den Präsidenten amtlich zu befragen, ob irgend welche Funclionen der Efecutiogewalt an einem anderen Orte als an dem Regierunassitze zu Washington ausgeübt worden seien. Der Präsident h«t nun am 4. d. M. eine Botschaft an das Repräsentanten« huuS gerichtet, worin erklärt wird, er sinoe in der Verfassung ein Recht des Hauses, an die demselben gleichgestellte und von ihm unabhängige Efecutiouewall el«e solche Frage und Aufforderung zu stellen, nicht bearlindtt und lehne die Antwort ab, weil er durch seinen Amtseid zur Heilighaltung der Verfassung verpflichtet sei und weil, wenn elwa eine Anklage gegen ihn beabsichtigt sei, er gleich jedem Vürger das Recht besitze, nicht aeyen sich selbst Zeugnis ablegen zu müssen. Indessen belenne er frei, dah er wie alle seine Vorgänger sich gelegent' lich auch von Washington entfernt habe, aber wichreno solcher Abwesenheiten habe er leine seiner Amtspflichten versäumt. Kügesneuisskeilen. — (Krönpriuz Nudulf aus dlr Auerhahu-j» gd) Au« Neuberg, 5. Ma», schreib! man der „Orazer Tagespost" : „Am orrflosscuen Dinstag abend« tiaf Kronprinz Rudolf in Ableitung dc« Großherzog« Fttbmand von Toscan», b/< Grafen Wllma v. Fleudenlhal, Tenerlil v. Lalour, der Fteih'lren Gemulingcr und Wolttlslirchen und de« l. l. Hofrathe Dr. Wider-hofrr zur Auerhahnjagd hier ein mib wurde am Eingänge de« Stistegebäubts von den Holloratioreu de« Orte» cmpsangen Der» selde nahm sein Absteigequartier in den laiserlichtk Iogd'Nppalle-mel,l« im hiesigen StiftSgebllude. P°l8estcrn scllh unlerixihm der Kronvrinz den ersten IagdauZftug auf die zwischen Aiiir;« zujchlag und Spital gelegenen Hührn der „Summerau", fuhr nach bcendigt« Jagd wiedcr n<>ch Neuberg zurllck und biachlt als erile Iagbau«beute vier prachtvolle Aurrhiihnc mil, Oeftern srllh jllgle der Kronpriuz am „Bteiniogel" (Tebrin) und erlegte zwei Auerhähne. Heule morgen« fand die letzte Jagd am „Vla«? hutler" bei Mllrzzufchlag statt, wobei der Kronprinz aliermal« zwei Hähne abfchoß, während ein Hahn angeschossen wurde, Nach dieser Jagd fuhr Kronprinz Rudolf nebst Suite mit dcm kolal-zuge von Mllrzzuschlag nach Wie« zurilcl. Der Vrohhelzog oon Toscaua lehrte jedoch nach Ncuberg zurucl, um die Jagden uns Äurrhähne iu der Umgebung von sieuberg und Milizfieg forlzu« scheu, «infang« der nächsten Woche wird Se, Majestät der Kaiser hier erwartet." — rdc»n er-lllunt, welcher sich f.llh hulb « Uhr niiltelft dt« Piopellel« vor der Psalllirche nach OflN zum Vruckbad begab und von bort zu Fuß in« Bloclsbad giug. wo er ein Vad nahm. Da er durch zwei Stunden nicht au« dem Vadc lam, wurde die Vadethur gtöffnit. Jordan wurde bere,t« entseelt, mit zwei licsen Schnitt, wunden am Halse gefunden. Neben ihm lag ein blutige« Mnsier-mrsscr und srine Perlllcle; die Augen halte er milleist eines Tuche« oerdunden. Jordan hinterläßt ein Vermögen von wl'.OOO fl, trotzdem lebte er schr ülonomisch. Lr bewohnte sein Hau« in der Zuckergüsse ganz allein und hielt bort zu seinem Gchuhe zwei Üedsrelgesellen und zwei große Hunde. Jordan war Wmrer und leb!c ebenso eingezogen wic s.in einstiger Freund, dcr ermordete Georg Ernyi. - (Affaire Stroußberg.) Nuch telrgraphischm Mit. lheilungen lomml die «fjaire Slroußberg in MoSlau «ach den Gslichlsfeiien, also im September, zur Durchführung. Die Ver. Handlung wird ilffenllich, uud zwar in russischer Sprache, geführt. — (W0lse.) Der in Spalalo «scheinende „«„venire" schreibt in semcr Nummer vom 4. d. M.: Unsere Oieuzbrzirte ind gegenwäuig du'.ch Wölfe von auherordenllichei Grobe heim» gesucht, wclHc sogar bei Tage ii< d,e Nähe menschlicher Wuhnun. zzen lummen. Die Bauern schreiben da« Erscheinen dieser ungewohnten Oäfte dem Umstände zu, daß die verge von den Insurgenten beseht sind und da« «Kch,eßen die Wülse au« ihren Verstecken nach den dalmatinische» Gebirgeabhängcn getrieoeu höbe. - (Zur Entdeckung der Nilquelleu.) Liuem Schrelbeu d<« (lonsulo Hunsu: :„ «lhailum °u Se. Exellenz den Hcrru Keciivüeches Fleihenn v. Hoffmauu vom 20. März ent« nehmen »°>r solgrude Nachlichten.- „Eben llwfl der Dampfer „Vuldeni" vou Ooudoloro hier ein und bringt NcXhlichl, daß Oouvelneur Oberst Gordon von Fat'lo nach Magauzo gegangen fe». Der König Mionga hat sich mil Gordon alliiert gegn, seinen Llzflint, H°brega, welcher, von der zweifachen Klindeömacht unttli richte, sich, ohne tlnen Zusammenstoß anzunehmen, nach Msindi zurückzog, .vl.hin er über Mruli hinau« nicht weiter versolgt wurde. - Der Dampfer iu DuM ist complell.erl und wird m diesem Augenblicke schou den Sce m.t.l dcm d„ Herr» Oefsi leftchligen." Da die Etr^e von Dl.ftl« b>« zum Albert styauza bieh.r die letzt« noch untrjotschte »«.r, ,° stehen 636 durch die inzwischen erfolgte Vefahrung derselben die interessan« testen Aufschlüsse für die definitive Lilsung der Vlilftage in nächster Aussicht. ________________ fokales. — (Verleihung.) Der Iustizminister hat dem Not« in Cormon« Josef Koller die inHaidenschaft erledigte Notarstellt auf dem Wege der angesuchten Versetzung verliehen. — (Generalversammlung.) Der gewerbliche Au«« hilfslafseverein in Laibach hält Sonntag den 14. d. M. um 3 Uhr nachmittag« im hiesigen Oemeinderathssaal« eine General' Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen: der Rechen« schaftsbericht, Ergänzungswahl des Vorstandes und Wahl der Mechnungsrevisoren. — lZur Frage unserer nächstjährigen Theaterunternehmung.) Nie wir seinerzeit bereit« mittheilten, haben sich um die Verleihung des laibacher Theater« pro 1876/7 im ganzen blos zwei Vewerber gemeldet, von denen jedoch einer durch die inzwischen an ihn erfolgte Verleihung der nzarbur-g e r Vlihne von der Vewerbung bereits zurüclgetrlten ist. fo daß wir nunmehr thatsächlich blos einem Competent«« gegenüber» stehen. Derselbe traf dieser Tage in Laibach ein und setzte stch mit dem Lande«au«schufse in Unterhandlung, wobei er sich zur Uebernahme der laibacher Theaterunternehmung pro 1876/7 gegen Zusicherung einer Subvention per 2000 fl. unter der Vebin» gung bereit erklärt?, daß er von der Verpflichtung zur Hallung einer Oper entbunden werde, wogegen er sich zur Führung einer gut defehten Posse, de« Schau» und Lustspieles, sowie einer durch die besten Novitäten complcttierten Operette verpflichten wolle. Ueber den Vesitz eines entsprechenden Theaterfundu«, sowie namentlich emer reichhaltigen Bibliothek wie« sich derselbe durch behördliche Zeugnisse aus den Städten seiner letzten Directions» fllhru^en glaubwürdig au«; dagegen erlltkte er, von der erst-angeführten Vedin^ung unter leinen Umständen abgehen zu können, da er die Haltung einer anständig befehlen Oper unter den schwieligen Theaterverhällnissen Laibach« für undurchführbar halle. — Es ergibt sich somit unter diesen Umständen die Alter« native: entweder mit dem vorhandenen einzigen Competent!« unter gleichzeitigem Fallenlassen der Oper abzuschließen, ober des« sen Offert abzulehnen, welch' letzterer Fall allerdings einer ganz» lichen Verzichtleiftung auf ein nächstjährige« Theater fo ziemlich gleichkäme, da es in jedem Falle fehr fraglich bleibt, ob es spä» ter überhanvt, und insbesondere bei Aufrechthaltung der Oper« Bedingung noch möglich wäre. einen geeigneten Theaternnterneh, mer für Laibach zu finden. — Wir glauben nun, daß eine Ent» fcheidung dieser Frage nicht sonderlich schwcr fallen lann und daß es sich unter allen Umständen empfiehlt, lieber da« sicher gebotene Wenige zu accepticren, als dasselbe um eine« vielleicht nicht ganz ullmüglichen, aber keineswegs sehr wahrscheinlichen größeren Er» folges willen abzulehnen und sich hiedurch der Gefahr auszusetzen, eventuell zwischen zwei Stühlen zur Erde zu falle». Da die Entscheidung dieser Frage jevoch drängt und dem compelierenden Di» rectiouscandidaten gegenüber fchon in wenigen Tagen gefällt sein muß, der kandesausschuß dagegen auf Grund des gefaßten Land» lugsbeschwsse« blos zur Zusicherung einer Subvention per 1200 fl. ermächtigt isi und sonnt »or Ausbringung der auf di» geforderte Sud» oentinn per 20(0 fl noch fehlenden 800 st. felbst zur Ratificiern»« des vorliegenden bill gen Offerte« nicht berechtigt wllre,s« hat derselbe, um die vorliegende Frage einer womöglich günstigen Lösung zuzuführen und Laibach vor der Unarmehmlichleit einer theater, losen Saison zu bewahren, beschlossen, unverzüglich ein Circular an sämmtliche Logenbesitzer, als die an der Elhallung ve» deutschen Theater« in erster Linie interessierten Parteien, zu richten, in welchem dieselben aufgefordert werden, sich umgehend in bindender Form hierüber zu erklären: ob und welchen Veitrag sie unter der angeführten Vedinzung zur Subventionierung der nächstjährigen Theaterunternehmung beizusteucin bereit wären? Diefes «lirculare wird heute und im Laufe der nächstfolgenden Tage an die ein« zelnen Logenbesitzer ergehen, und es wird somit von dem Resultate der von denselben hierauf erfolgenden Antwort abhängen, ob der Lande«au«schuß die Annahme oder Ablehnung des vorliegenden Offertes beschließen, beziehungsweise ob Laibach im Laufe der bevorstehenden Saison sich tint« Theater« überhaupt zu erfreuen haben werde oder nicht. — Die« ist die Situation, in der sich unsere Theaterfrage gegenwärtig befindet. Wie au« dem Mitgetheilten hervorgeht, ist dieselbe durch die Ungunst der Verhältnisse in der That eine „brennende" geworden, die in jedem Falle — mag der Entscheid nun so oder so lauten — ein rasches Handeln erfordert, kehle«« zu fördern und überhaupt zur Hlll^ rung dtr Situation in etwa« beizutragen, ist der Zwecl dieser möglichst objectiv gehaltenen Darstellung, der wir unsererseits nur noch den Wunsch hinzufügen, daß dieselbe vom besten Erfolge begleitet sein möge. — (Anaftasius GrUn.j Unter dem Titel „Anasta-siu« Grün und seine Heimat" veröffentlicht Herr Peter v. Radic« eine Festschrift zum 70. Geburtstage de« in den verflossenen Tagen so hoch gefeierten Dichter« und Staatsmanne«, welche sich der langen Reihe der au« diesem Anlasse ugm Stapel gelassenen Gelegenheilsschriflen würdig anschließt. Peter v. RadicS, dessen Tammlerfleiße wir schon einige Monographien zu verdauten haben, hat bekanntlich schon vor Jahren eine Episode aus der Geschichte der Auersperge in seinem Werke „Herbard VIII. Frei« Herr zu Auersperg" zum Gegenstände h«storischer Darstellung gemacht und ist daher in der Hhnengeschichte seines diesmaligen Titelhelden, der er in der Einleitung seines neuen Vuche« eine eingehende Vehanblung widmet, gründlich v'rsiert. Insbesondere ist es der laibacher „Fürstenhof". — von Radic« „der Mufenhof llrains" genannt, — dessen interessante Vorgeschichte und dessen Einfluß auf da« damalige Kunstleben in Krain in dem genaim« ten Schriftchen auf Grund handschriftlicher Quellenmitlheilungen zur Würdigung gelangt. Eigenthümlich ist die — wir möchten sagen „geographische" Art und Weise, in der der Verfasser die dichterische Bedeutung Anastafiu» Grün« zur Darftel» lung bringt. In den Kapiteln: „Die Wacht an der Save", „Alpenlllfte der grünen Steiermarl", „Kärntens alle« Recht und alter Vrauch", „Vom kaisertreuen Land Tirol". „Ins Salzlam-mergut", „Zum Sauct Slephansreich", „KlangvollVöhmcrlanb", .l'im» polanil,«». „Wien", folgt er dem Dichter von Provinz zu Provinz, sorgsam jedes Gedicht desselben heraussuchend, welches zu einem der genannten Länder in einer wenn auch nur ganz zufälligen lilelbeziehung steht. Daß dabei eine Würdigung Nna-ftasiu« Grüns im großen und ganzen — nicht als Provinzial« dichter, sondern al« deu tsche r Di ch ter überhaupt verloren geht, ist allerdings richtig. — Da« Schriftchen — 14l Seiteu stark — ist bei Colt» in Stuttgart erschienen. — (Vest « hlen.) Dem au» Ratje im Vezirle Sei-senberg in Unterlrain gebürtigen Holzarbeiter Johann Telnulii wurde kürzlich, als sich derselbe auf seiner Heimreise in Rann in Unterfteiermarl befand und in einem dortigen Gasthause übernachtete, während de« Schlafes sein Notizbuch sammt der darin enthaltenen Varschaft von 18s st. gestohlen. — (Die Dampfschiffahrt am Wörtherfee) »lrd nun dcch wieber eröffnet werben, da e« der kärntnerische Lande«au«schnß der Unternehmung möglich gemacht hat, die „Llllinlhia" wieder flott zu machen. — (Theater.) Die gestrige zweite Vorstellung des van H el l'schen Ensemblegastspieles suhrte uus drei kleinere Piecen vor, vnn demn zwei für unsere Vllhne zugleich ul« Novitäten anzusehen sind. «Im Schlaf e" von Julius Rosen, — ,.E i n dellcater Auftrag" von Ascher und „llnFligl, gpokon liei-s" von Lagrange sind drei Vluetten, die die einzige Anforderung, die man an dramatische Kleinigkeiten dieser Art stellt, nemlich die zu amüsieren, in genügendem Maße erfüllen und somit immerhin ganz gut angesehen werden können. Da dieselben durchweg« recht gut studiert waren und somit auch klappend vom Stapel liefen, was bekanntlich da« Hauplersordernis derartiger ephemerer Buhnenerscheinuna.m bildet, so war auch der Eindruck, den sie beim Publikum erzielten, demgemäß ein recht günstiger. Von den Einzelleistuna/n müssen wir in den beiden ersten Piece« insbesonder« jene dec Herrn van Hell und des Frl. Van in» anerkennend hervorheben, welche ihre Rollen mitGeschmack und mm,» lerer Laune durchführten. Im Nscher'fchen Lustspiele trat namentlich Herr vauH ? ll hervor, der uns als „Leon von Lhamptonrner" eine köstliche, trotz ihrer leichten , tllrlische i!ose 17 25. «lommunal - Äulrhei, 97 — , Eahp>M 9050. Ruhig. Angekommene Fremde. Äm i i. Mai. bstel Eladt Wien. Maser, Ratschack. — Kohn. Linz. Sod°,l, Rittmeister, Ruckenstein. — Engl, Schwarz, Cntremont, Kftte' Fritsch, Theaterdirector, und Steinherz, Wien. - «an^ Schneeberg. Hotel Elefant, ilämmig, und Kämmig Maria, Steiermarl. ^ v. Ranihor, l. l. Kämerer, Voninrad. - Zagar Agnes «N° Zagar Anton, Prezio. — Garetti, Zirlniz, Gteissrr, Triksi Hotel (furopa. Pelaj, Watsch. — Iaborneg, Radmannödols. Vaierischer Hof. slibalio. Stein. Mobida, Oberlrain. Ualjer von Oesterreich. Lach, Vladmaunsdorf. — itopri^ Sagur. Vtohren. Verger, Beamter. Felolirchen. Theater. Heute: Dritte« Lnsemble.Gastspiel. Der polnische Iudl' Eharallergemillde in 3 Acte» von Erlmam, ui.d Chatrien- Meteorologische VeolmchtuiMU m ^aibuch^. "! ss ! «^ ! Z, ! ^1 I"Ä 7 u. Mg. 733 87 -l- 6.» SO. schwach bewölkt II. 2 „ 3i. ! 732«, -j-il,, SO.maßig bewüllt ^ "o« 9 ,, Nb. 733 ?, ^. 7« SO. schwach bewölkt Heute etwa« gelichtet, seit fllns Tagen der erste ohne i>tts^ Da« Tage«mitlel der Wärme -s- 8-5«. um 4 6' unter dcM '""> male. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambels^. ^l^H'spN^PT'l^i' ^^^ ^^' ^" D" Verlehr litt unter dem Umstände, daß die berliner Vürse heute geschlossen und daher die Arbitrage erschwert ist. Die Slimmuna war und bl'< <^1lv»lv^»^». «ne ausgesprochen gUnftige. ^ebnmr.) ^"" (..... «6 5« LK9«) I«nner-) «:^,.„«., < - - - ?«35 ?l) tt, «prU- ) Albern«»« ^ . . . ?s'8b 70bb Lose. 1839........ 2b8- 239- ' 1854 ...... 10b 50 ,06 b0 " 180 Un«. Prän.iru-Vnl...... 74 7b 7b - W'enn «onimunal, «ulehen . 81 »b bi 7b Aetie« »,» v«nle». »«u> »«« »n«l««««tt ... ^ .... ßß-uo H5 HO V«ll»erew........ 28 _. hz,_ i««l»enerldilstalt......645 — 655 - ßranc°-«anl.......1b— Ib2b Hand«l«banl........b9 7b 60 — Nationalbant.......8bf> — ^57- Oefierr. Vanlgesellsch.ft . . . 145 - 1<6 - Unlonbant ........H750 57.75 Verkehr«banl .......80>- 80b0 «ctien »«» tr«ubh«rt-Unter»e»- «lfölb-V«hn........iok8b ,ob7b 5arl-!.'ubniig'vllhu.....19335 19ll 50 DonaU'Dampschils.»Gesellschaft 842— 34b — «ilisabeth-Wtstbllhn.....i<ß >. 14^.50 Llisabeth.Vahn (Lwz-Vudweiser Strecke).........— — — — «erbinanb«-«°rbbahn . . . 1815— 1880 -Franz. Joseph c »ahn ... IV3 — 188-50 Lemb..l,eru..I»fsy'V»hu . . 1ie8»t>0 128 7b Lloyd.Gesells«........»2s- »21 - Ochen. Vi«rd»eftb«h» .... Ibi ^ IZ^«. Mubolf«-Vahn....... 114 5« Ilb - Etaatsbahn........ 263 K0 264 — Slldbahn......... U7 _ 8? 25 Theih-Vahu........ ilj?. 197 50 Ungarische Nordofibahn . . . KH— 104 — Ungarische Ostbahn..... 24b0 3b'— Tramway-Vesellsch...... »-.- _.^ Vanßesellschsfte». »llg. »sterr. Vangesellschaft . .__— ^ _ Wiener Vaugtsellschaft..... ».^ ^..__ Vl«ndbrlefe. Nllg. «sterr. Vobmcrebit . . . 108 bv 104 — dlo. in 88 Iah«u 88 - 8825 sstationalbant ». N.....97.^5 97.^ Uug. Vodencredit......85.,,, gh.zl, Prtorltltn». «lllsabeth.-v. 1. «m.....89 - 892b sserb.-vlordb.'G....... 103'ü0 10»'7b tzranz-Ioslph'-V.......9«— 92 2b » Slau!«o»hn........148' '',se > Slldbahn k 5'/.......,10 75 ^.75 « Südbahn, Von«......—' .z.^ > Nng. Oftöahn.......617ft " « Priv«« Gelds-rten. l Ducaten .... 5fl.«9 kr. b st.^.^, « »iapnlcon«b'oi . . 9 „ bb'/,„ " " Hl) - « Prcußltasslnscheint b9 ^ 10 ^ b9 ^ ^ , « Silber . . . . 10» « - ^ 10» ^ ' > »ralnlsche «rnndentl»ft«lz«.0bli««tioa^ > l Pri«»»«titn»,: «elö9b—, »"» «