Pränumeration»-Preise: Für Laibach: Banzjährig . . . 8 fl. 40 Ir. Halbjährig . . . 4 „ äU „ Vierteljährig. . . « „ io „ Monatlich . . . — „ 70 Laibacher Nkdakli«» Ü.i&nöofgaffe Nr. 13*. M i t der Post: Ban,jährig . . . II fl. halbjährig . . . 5 „ Vierteljährig. . . S „ - kr. 78 Bür Zustellung inS HauS »iertel-iäbrig Sä kr., monatlich 9 Ir. Einzelne Nnmuiern 6 tr. Nr. 204. TaMatt. Anonimc Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. "Mittwoch, 6. September 1871— Morgen: Regina. Lkjici>itioll und 3nfttaltn-ßurtnu: Kongreßplatz Nr. 81 (Buchhandluug vcn 3. v.KleinmayrLF. Bamberg). Zusrrtionspreise: Für die einseitige Petitzeile 3 lr bei zweimaliger tüinschaltung i 5 ft dreimal ü 7 fr. JnsertionSstemxcl jebc»inal 30 fr. Bei gröberen Inseraten und öfter« Einschaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. Die Grundrechte und der Ausgleich. Während unsere nationalen und klerikalen Gegner ganz offen aus den Sturz der Verfassung hin-arbeiten, haben sie die Unverschämtheit, in ihren Wahlaufrufen von der Freiheit des Volke«, die sie wollen und anstreben, zu sprechen. Nun ist aber alle?, was gegenwärtig das Volk an freiheitlichen Rechten besitzt, in den Grundrechten unserer Ver-fassnngsurkunde enthalten. Erreichen unsere Gegner mit Hilfe des ministeriellen und klerikale» Hochdrucks die gewünschte Zweidrittelmajorität für die geplante Verfassungsänderung, so fallen damit natürlich auch die so verhaßten Grundrechte. Mit einem wahren Wuthgeheul wird man sich über diese Freiheitsrechte Herstürzen und ihnen den Garaus machen. Für den ultramontanen Klerus und die Partei der Junker ist es ja nicht die Sympathie für Czecheu, Polen und Slovenen, was sie mit beiden Händen nach diesem Bnndniß greifen und den „Ausgleich" zum Jeldgeschrei erheben hieß: nein, die wahre bewegende ml* «n bieVm leidenschaftlichen Ansturm gegen die Erfassung ist der Haß gegen die Bolksrechte, das Verlangen, die bürgerliche Freiheit zu vernichten. Zn diesem und feinem anderen Zwecke hat man ge* wühlt, die Völker gegen einander gehetzt und die wildesten Leidenschaften der Masse» aufgestachelt. Nicht das czechische Staatsrecht, nicht Costa's hoch-entwickelte „slovenische Literatur" ist cs, was ihnen die Freundschaft der Feudalen und Römlinge eingetragen; als Sturmbock wird die unwissende Masse benützt gegen die Bollwerke der Freiheit, um der Reaktion die Bahn klar zu machen. Durch die hilfreiche Hand, die das Ministerium zu alle dem noch bietet, hofft man de» Reichsrath zu beseitigen, nicht weil er die Sonderrechte und die Entwicklung irgctib eines Stammes beeinträchtigt, fentern weil cr der Hort der Grundrechte, der Schul- und konfessionellen Gesetze ist. Durch die Bestimmung, daß fortan die Gesetzgebung in der Justiz, in Angelegenheiten des Kultus und öffentlichen Unterrichts dem ReichSrathe entzogen werden und den Landtagen zuwachsen soll, hat man die beste Handhabe, den einzelnen Grundrechten ans Leben zu gehen, ganz auf „verfassungsmäßigem Wege" versteht sich. Denn ihrem Wesen nach sind ja die Grundrechte nichts für sich bestehendes; sie fügen sich in eines oder das andere der genannten drei Gebiete organisch ein. Werben die Rechtspflege, die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Lehr- und mnfvetfjeif, die freie Presse, die Schwurgerichte den national-klerikalen Majoritäten der Landtage auf Gnade und Ungnade überliefert, wo soll da noch ein Schutz für die Wahrung der kostbarsten Errungenschaften der Neuzeit, der gemeinsamen Grundrechte aller österreichischen Stämme Herkommen? „Jeder Unterthänigkeits- und Hörigkeitsverbaud ist für immer aufgehoben. Jede aus dem Titel *!£8 getheilten Eigeuthumö auf Liegenschaften haftende Schuldigkeit oder Leistung ist ablösbar, und darf tu Zukunft keine Liegenschaft mit einer derartigen un-ablösbaren Leistung belastet werden." So lautet ein Grundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staats- bürger. Es sichert für alle Zukunft nicht bloS die Freiheit des Bauernstandes vor Frohnden, sondern auch seinen Grund und Bodcit vor Zehnten und anderen Gicbigkciten; als solches bildet es einen Theil der Justizgesetzgebuug. So lange diese Gesetzgebung eine gemeinsame ist, bleibt dem Volke sein Grundrecht gewahrt. Ist die gemeinsame Gesetzgebung, also _ der Reichsschutz für die Grundrechte beseitigt, ist die Justizgesctzgebung den Czcchen, Polen, Slovenen überantwortet, wer verbürgt dein Land-maitn noch sein Recht? Die polnischen Schlach-zitzen, die böhmischen hochgräflichen Junker, die Elams und Thuus, die Lobkowitze und Schwarzenberge mit ihre» Virilstiimnen, die slovenischen Pantosfelkiisser und Pfarrer sind fürwahr alles andere als begeisterte Wächter der Bolksrechte. Unter der Herrschaft des Feudaladels und des Krummstabs ist kein Platz für ein solches Grundrecht. Der Ausgleich also, der die Justizgesetzgebuug an die Landtage ausliefert, ist das Grab des ersten Grundrechtes, das die Neuzeit uns gebracht, der Befreiung der zahlreichsten Volksklasse von Umerthänigkeit und Hörigkeit, uttd im Hintergründe dieser Grabesnacht steigen die Gespenster der Frohnden und Zehnte dräuend empor. Ein anderes Grundgesetz bestimmt: Die Freiheit der Person ist gewährleistet; das Hansrecht ist unverletzlich; das Briefgeheimnis? darf nicht verletzt werden. Sämmtliche Bestimmungen dieses Gesetzes fallen gleichfalls iit das Bereich der Justizgesctzgebung. Wem diese ins künftige zukommt, dem fällt auch die Währung obiger Grundrechte zu. Ebenso die Ausführungsgesetze, die als ein wesentlicher Be-standtheil des betreffenden StaatSgrundgesetzes in der Verfassung selbst anerkannt sind. Nun weiß alle Welt, wie eS z. B. die Czecheu mit dem Brief-geheimuiß, mit der Unverletzlichkeit von Person und Eigenthum, mit der Gleichberechtigung, wenn es Juden und Deutsche angeht, halten, wie die Polen die Gleichberechtigung der Juden und Rutheucn verstehen. Alle diese Gesetze sind mit einem Schlage vernichtet, sobald ihnen die oberste Bestimmung darüber ausgeliefert worden. Wie das Vereinsgesetz, die Preßfreiheit, die Geschworneitgerichte gehanbhabt werden, davon haben wir tagtäglich die sprechendste» Beweise. Alles ist der Willkür der Verwaltung anheim gegeben. Was bei der einen Partei erlaubt, ist bei der ändern verpönt, was bei der einen als Ausdruck der Loyalität, gilt bei der ändern als Hochverrat!). Was wird erst werden, wenn die Gemeinsamkeit der Justizgesetzgebung zertrümmert ist? So lange im Reichsrath die Verfassungspartei noch in der Majorität sich befand , konnte sie noch einigermaßen Kontrole üben über die Mißachtung der Grundrechte von Seite der Regierungsorgane. Wer wird, ist diese Majori tät einmal beseitigt, noch ein gewichtiges Wort zu erheben vermögen zu Gunstelt der tief verhaßten und arg mißhandelten Grundrechte? Der Hiuwegfall derselben mit der föderalistische» Neugestaltung der Ver sassang wird sich ganz von selbst machen. Die Artikel 14 bis 17 verbürgen den Staats-Angehörige» die volle Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Selbstverwaltung jeder gesetzlich aner- kannten Kirche und Religions-Genossenschaft, das Recht der häusliche» Religionsübuug, die Lehr- und Lerufreiheit. Alle diese Bestimmungen fallen in den Bereich der LandtagSkompeteuz, wenn ihnen nach dem „Ausgleich" die Gesetzgebung in Kultus- und UnterrichtSangelegenheiten überantwortet wird. Wer wird von den wüthcudcn Feinden deutscher Wissenschaft und Forschung in Prag, Laibach, Lemberg Achtung erwarten vor diesen Grundrechten, welche die Geistes- und Gewissensfreiheit gewährleisten? Wer wird von den Anbetern des Syllabus, welcher die freie Forschung und die Wissenschaft mit Acht und Baun beleget, die Wahrung der Lehr- und Lerufreiheit erwarten ? Gerade diese Bestimmungen unserer Grundgesetze erregen den wildesten Haß der reaktionären Elemente, sie sind beim Siege der Reaktion verloren! Wohin wir also auch blicken, für keines unserer kostbarsten Verfassungsrechte gibt es mehr einen Bestand unter der Herrschaft des Föderalismus. Die edelsten Güter, die der Staat einem Volke sichern soll, wofür wir nun ein Lebensalter gekämpft, die Freiheit des Bauers, die Freiheit von Grund und Boden, die Freiheit des Wortes, des Gewissens und der Wissenschaft, Güter, die allein ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen im Stande, sind durch die Umgestaltung, wie sie der Bund der Feudalen. Pfaffen, und Nationalen plant, in Frage gestellt; Oesterreich soll aus dy: Reihe der Kiiltiirstaateit, in die es kaum einpetreten, wieder gelöscht werden. Politische Rundschau! Laibach, 0. September. Inland. Die Städtewahlen in Nieder« ö st erreich und K amte n haben sich, wie zu erwarten war, zu einer imposanten und eimuüthigen Demonstration gegen das Ministerium und seine Politik gestaltet. Die Landgemeindewahlen in der Steiermark haben in der Hauptsache dasselbe Resultat gegeben, wie im vorigen Jahre. Ein Sitz, der in Raun, ward den Klerikalen entrissen, und die Zahl der Stimmen, welche den liberalen Kandidaten zusieleu, war in de» meisten Fällen eine weit größere, als im vorigen Jahre. Es ergibt sich daraus die Thatsache, daß die liberale Partei unter dem Landvolke an Boden gewinnt und ein Theil der Bauern sich von der Geistlichkeit in seinen Anschauungen etnanzipirt. Die erzielten Erfolge lassen ermessen, was bei fortgesetzter umsichtiger Thätigkeit zu erwarten steht. Kärnten u»d Niederösterreich liefern de» glänzenden Beweis, daß der Lattdmamt auf die Länge nicht gewillt ist, den Sklaven des Klernö abzugeben. Bei den Wahlen in den Land-Wahlbezirken Mährens wurden von den Deutschen alle ihre bisherigen Sitze behauptet und der Znaimer Landbezirk dazu neu erobert. In den Städten und Märkten Oberösterreichs drangen überall, trotz heftigen Wahlkampfes der Gegner, die liberalen Kandidaten durch. Als Kuriosum oder vielmehr Charakteristikum mag bemerkt werden, daß die offizielle Telegrafie eben so über den Parteien zu stehen scheint, wie Graf Hohenwart, sie telcgrafirt nach dem AuSlaude nur die klerikalen Wahlerfolge. Wenn Die Regierung durch ihre publizistischen Organe unaufhörlich darüber Beschwerde führt, daß inan ihr Pläne unterschiebe, die sie nicht habe, so gab es dagegen ein einziges unfehlbares Mittel, sich gegen solche Verdächtigungen zu schlitzen. DaS Ministerium hatte nur nöthig, seinen „Ausgleich," wie cs solchen mit den Czechen rc. vereinbart hatte, der Oeffentlichkeit prciszugcbeu. Zu verlieren war ja dabei nichts, da doch dieser Pakt den Landtagen und dem Reichsrath vvrgelegt werden muß und dies nicht heimlich geschehen kann. Wenn es wirklich arglistige Verdächtigungen sind, mit denen die Opposition das Ministerium befehdet, so mußte dieses gerade für die Wahlen seine reinen Absichten bloßlege». Die Verheimlichung ist an sich ein Beweisgrund gegen die Vortrefflichkeil des Ausgleichs. Oder sollte jenes Blatt Recht haben, welches behauptet, der Ausgleich sei noch gar nicht fertig ? Die „Morgenpost" meldet in dieser Beziehung: „Das bisherige Schweigen Hohemvart's ist keineswegs ein von der Klugheit diktirtes; Se. Exzellenz schwieg und schweigt heute noch, aber einzig und allein deshalb, weil, so gern er auch wollte, er auch beim besten Willen nichts mittheilen könnte. Und warum kamt Hohenwart nichts mittheilen? Einfach deshalb, weil der Ausgleich nicht klappt, weil in dem ungemein komplizirten Mechanismus eilt Glied nicht zu dem ander» paßt. Wer an diesem schließlichen Mißerfolg die Schuld hat, darüber kann ich keinen Ausschluß geben; daß aber das vielbesprochene Werk, an dem so viele Meister „hcrumban-dclteii," daß dieses Werk ein durch und durch n n -vollkommenes ist, diese Thatsache wird selbst in jenen Kreisen, die dem Ministerium nahe stehen, unumwuttdeu zugestanden. Der Gruud dieses Mißerfolges ist einfach der: Seit dem Beginne der Ausgleichsaktiou, ja selbst heute noch, rechnete Hohenwart stets und immer mit unbekannte» Größen; ist es dann ein Wunder, wen» heute der Mechanismus der blos zum Hausgebrauch gearbeiteten zislcitha-nischen Staatsmaschine an feiner Stelle klappt? Daß nun Hohenwart, trotz des Nichtklappens seines Ausgleichswerks, dasselbe dennoch den Landtagen als Regierungsvorlage vorlcgcn wird, ist selbstverständlich ; daß das ganze aber auch i» de» Landtagen nicht klappen wird, das kann heute schon als Thatsache voransgefagt werden." Die „W. Abdpst." erklärt die Nachricht über die Absicht, das Grazer O b erland es geri cht aufzuheben und dafür eines in L a i b a ch zu errichten, für vollständig erfunden. Da auch ein Korrespondent der „N. F. P." aus Graz, und zwar von beteiligter Seite, von dem Plane berichtet, der in dem Kabiuete des Herrn Habieti»ek ausgeheckt worden, so läßt sich, um beit Widerspruch zu lösen, nur annehmen, daß die Absicht, das Oberlandeöge-richt von Graz nach Laibach zu verlegen, bereits wieder aufgegeben wurde. Es wird noch dahiu kommen, daß die österreichische Volkshymne von Regiernngsorganen verboten wird, ist sie doch ein eminent politisches Lieb. Und nach dem Grundsätze „ein politisch Lied, ein garstig Lieb" hat die hochweise Wiener Polizeidirektion dem Vorstand bes ersten Wiener Turnvereins bie Warnung zukommen lassen, wie bie „Abettbpost" selbst zugibt, baß bet gebachte Verein bnrch Absingnug „politischer Lieber" bei ber Festkneipe am 10. August seinen statutenmäßigen Wirkungskreis als nichtpoli-tischer Verein überschritten habe. Wohin wirb es in Oesterreich noch kommen? Am Enbe bleibt nichts mehr übrig, als bas „miserere“ anzustimmen bei Festkueipeu, beim wo ist der Unterschied zwischen politisch und nichtpolitisch beim Liede? Der bekannte ungarische Nationalökonom Herr Horn hat dieser Tage sich seinen Wählern in P r e ß b u r g vorgestellt und bei diesem Anlasse eine Rede gehalten, die als ein bedeutendes Symptom des nun auch in Ungarn sich vollziehenden Umschwunges ber Anschauungen über bie gegenwärtigen Verhältnisse Zisleithaniens anszufassen ist. Horn, einer ber Koryfäen ber ungarischen Linken, meinte, jetzt hanble es sich nicht um ein größeres oder geringeres Maß von Liberalismus, sonbern jetzt gelte es, mit vereinten Kräften gegen bie herandrängenden Fluten der Reaktion, die sicherlich nicht an der Leitha sich stauen werden, Stand zu halten. Ungarn müsse mit de» Deutschen in Westösterreich Ha»d in Ha»d gehen, weil es dasjeuige Land ist, durch welches die deutsche Kultur tmch dem fernsten Osten getragen wurde. Hier konnte der Redner nicht weiter sprechen, demonstrativer, nicht endenwollender Beifall unterbrach seine Worte. Ausland. Die Berliner Blätter beschäftigen sich auch i» ihre» ciitgctroffcnc» Nummer» i» erster Linie mit der Erinnerung an Sedan. Sie veröffentlichen zugleich folgendes ans Anlaß des Jahrestages ent den Kriegsminister Roo» abgeschickte Telegramm deö Kaisers: „Empfangen Sie am heutigen wichtigen Jahrestage meinen Dank und meine Anerkennung von neuem für den Zustaud, iit welche» Sie die Armee zu versetze» gewußt haben, damit dieselbe solche Thaten vollbringen konnte. Als Erinnerung werde ich Ihnen zwei eroberte Geschütze senden." In M ü 11 ch c 11 c r Hofkreisen verlautet, daß demnächst a» das erzbischöfliche Ordinariat eine Mittheilung des Oberstkäinmererstabes gelangen dürfte, welche eröffnet, daß Se. Majestät der König bis auf weiteres sich an keinem öffentlichen Kirchen-»mgange mehr betheiligen werde. Damit fällt auch die Beteiligung des gesammten Hofes und der Staatsbeamten als solche gänzlich weg. Um zu wissen, welcher Partei die Erhebung T h i e r' s zum Präsidenten der Republik am meisten geschadet hat, braucht man mir die Wuthaus-briiche der Bonapartisten-Blätter über dieses Resultat zu verzeichnen. Natürlich rechnen sie der Assemblee, mn sich doch an eine Parteifahne zu lehnen, die nicht wie die ihrige absolut biekreditirt ist, es als ein Hauptuerbrecheii an, baß sie sich zur Konstituante erklärt habe. So sagt baö „Aoenir National": „Der Streich ist geführt. Unter Mißachtung der nationalen Souveränetät, unter Mißachtung des Rechtes und des gefunden MciisdjcitoerftcmbeS, hat sich die Assemblee mit einer Majorität von 433 Stimmen zur konstitnirenden Versammlung erklärt. Diese Sitzung wird eins unserer traurigsten parlamentarischen Daten bilden." In dem großen Publikum dagegen hat der Ausgang dieser langen konstitutionellen Krisis offenbar das Gefühl der Erleichterung hervorgernfen und scheint namentlich den Wiederanfschwnng der so lange gefesselten materiellen Thätigkeit fördern zu wollen. Die Börse hat die Annahme deö Antrages Rivet mit einer beachlenswerthen Hausse begrüßt und auch in der Geschäftswelt übt die Aussicht auf eine, wenn auch begrenzte Aera der gesicherten Ordnung einen wohlthätigen Einfluß aus. Vor allem hofft man jedoch, daß nun auch die Räumung der Departements rascher vor sich gehen werde. Der General Deplanqne, Kommandant der Bc-obachtungsrolonne, welche in den Umgebungen von Fort-National in Algerien operirt, hat am lGten August bei Traurirt ein sehr bedeutendes Gefecht gegen die noch nicht unterworfene Fraktion der Bem-Jbjer bestanden. Die Depesche, welche über diesen Kampf berichtet, gibt die Zahl der Kabylen, die zwischen Traurirt' und Jl'crach standen, auf nicht weniger als 10,000 an. Den Franzosen wurden 4 Mann getödtet und 23 verwundet. Die umliegenden Berge waren von Zuschauern (!) bedeckt, und der General glaubt, daß bas Ergebniß bes Kampfes auch auf bie Eingebornen ber umliegenden Kreide eine heilsame Wirkung üben wird. Dem Oberst Pottsard, Befehlshaber der Kolonne von Cherchel, gehen beständig zahlreiche Unteiwürfigtcitöerklärnn-gen zu. Er hat bis jetzt 51,710 Franken Kriegskontributionen eingenommen und der Admiral de Gneydon hat ihn beglückwünscht. Der General Laeroix melbct seinerseits, baß alle Stämme von Djibjeli, mit Ausnahme bes Tababvr, zur Orb-nuttg zurückgekehrt fiitb. Der so lange erwartete Ministerwechsel in Italien ist endlich erfolgt. Wie man ans Rom telegrasirt, Unterzeichnete der König ei» Dekret, wodurch 53i;iceitsi zum Arbeitsminister, Ribotti zum Marinemiitister und Gadda zum Präfekten von Rom ernannt wurden. Diese theilweise Neubildung des Kabinets bedeutet ein kleines Schwenken der italienischen Regierung »ach rechts.____________________________ Zur Tagesgeschichte. — I» einem AdelSfonventikel, das unlängst zu Ischl flattfanb, und in welchem über bie Zurücksührung Oesterreichs in andere konservative Bahnen verhandelt wurde, war, erzählt ein Korrespondent der „Gr. T.," auch der bekannte Graf Bloo tu e, der ebenso witzig als reaktionär ist. Als man auf den Grafen Beust zu spreche» kam, und wie gewöhnlich kein gutes Haar an ihm ließ — nicht einmal soviel, als Bismarck hat — sagte Gras Bloome: „Ja, meine Herren, es ist wahr, der gegenwärtige Zustand in dem Lesterreich sich befindet, ist die reinste Benstiali tat." Das Witzwort ist nicht schlecht, zumal man durch die Wegnahme eines Vokals die beste Charakteristik der neuesten Aera, an der aber Graf Beust unschuldig ist, gewinne» kann. — In T eine sv ar ereignete eti sich kürzlich, daß ein Hausherr, ein angesehener Bürger der Josefstadt, einen kostbaren Stein aus seinem Ringe verloren hatte, und nun seinen Verdacht balb gegen diesen, bald gegen jenen seiner Bediensteten lenkte. Ja bie Assaire kan, schließlich so weit, daß sämmtliche Dienstleute kündigten. Gerade um diese Zeit, als die Spannung am unleidlichsten geworden, geschah es, daß die Köchin eines Tages mit blutigem Messer in der Hand und mit Cent Zeichen der höchsten Aufregung in das Zimmer stürzte und ihrem Herrn den verlorenen Brillanten zu' rüekgab, den sie im Magen einer Ente gefunden hatte. Eö braucht wohl kaum hiitzugefügt zu werden, daß der Temesvarer PvlykrateS dafür Sorge trug, namentlich diejenigen bnrch Geschenke zu versöhnen, welche er mit feinem unbegründeten Verbacht gekränkt hatte. — An der Züricher Universität befindet sich nnlct jenen Damen, welche da» (Streben nach wissenschaftlicher Ausbildung dahin geführt hat, auch eine junge Pragerin, Fräulein Katharina Gundlütg, bie Tochter bes bekannten Romanschriftstellers, welche schon als Kind immer beit Wunsch gehabt, ein „Student" werden zu können, und bie mit siebzehn Jahren bie Universität Zürich bezogen hat, wo sie nun Geschichte und Sprachwissenschaft eifrig stubirt. — Amerikanische Höflichkeit. Gouverneur Brown von Missouri beantwortete bieser Tage ein Begnadigungsgesuch des im Zuchthaus sitzenden, berüchtigten Kröger ablehnend, aber in ber höflichsten Weise Die Anrede ist „Deal" Sir“ und der Schluß „Kespectfully.“ Was würde ein deutscher Minister oder gar ein Latibesvater denken, wenn matt ihm eilte solche Höflichkeit zumuthele? Lokal- und Provinzial-Angelegelcheiten. Lokal-Chronik. — (Sehrerflelleitbesetzung.) Wie wir vernehmen, wurden in der gestrigen Gemeinberalhs-sitznng die ausgeschriebenen Lehrerstellen an den städtischen Volksschule» in folgender Weise besetzt. Herr Lehrer Franz Raktelj rückt in die Gehaltsstufe von 500 fl. vor, an feine Stelle tritt Herr Lehrer Anton Wißiak. Die drei Uiiterlehrerstellcn erhalten Herr Josef Mayr, gegenwärtig Vehrer in Sittich, Herr Valentin fluutar, Lehrer itt Neumarktl, und Herr Leopold Arm ic, Lehrer am Waldherr'sehen Institut. — (Die ©etjulbienerstelle) an der Ober-realschule wurde vom Gemetnderalhe bent Militär-abschieder Stube verliehen. — (Vorgesorgt ist besser, als nachbeklagt.) Es wäre wohl dringend im Interesse der Gesiintmiheit der Stadtbewohner wünschenSwenh, daß die Stadtverwaltung auf ausgiebige Räumung bet Senkgruben, Kanäle u. dgl. bringe; in einzelnen Häusern sollen dieselben überfüllt sein; an manchen Orten, z. B. aus dem Franziskanerplatze, ist Nachts ein schreck* sicher Gestank, der aus den Kanalöffnungen dringt. Bei dem starken Menschenzuwachse, den die Konzentrirnng bedingt, bei dem Umstande, alö die Mannschaft in manchen Häusern in ganz niederen Magazinen dicht zusammengelegt ist, und bei dem sicherlich nicht unbedeutenden Sinken des Grundwasserstandes wären die fauligen eingelagerten Stoffe so viel nur möglich aus der Stadt zu entfernen, damit wir nicht mit Darmund allgemeinen Infektionskrankheiten gestraft werden. Auch ausgiebige und konsequent fortgesetzte Desinfektion der Leitrinnen u. s. f. wäre sehr angezeigt. (Wir verweisen in dieser Hinsicht auf den in der gestrigen GemeinderathSsitzuug gefaßten Beschluß. DR.) — (Eisenbahn - Vorkonzession.) Der Herr Handelsminister hat den Herrn Dr. Costa nebst Konsorten zur Vornahme der Vorarbeiten für eine Lokomotiveifenbahn auf mehreren Linien, worunter jene von Cilli Uber Bischoflack nach Görz, eine Fristerstreckung von zwei Monaten bewilligt. — (Verurtheilu'ngen.) Im Jahre 1870 wurden in unserem Kronlande von den Gerichten ver-urtheilt: Zur Arreststrafe bis zu 8 Tagen und darunter 3379 M., 433 W.; über 8 Tage bis zu 1 Monat 549 M., 03 W.; Uber 1 bis zu 3 Monaten 124 M., 10 W.; über 3 bis zu 6 Monaten 8 M., 4 W.; — zur Kerkerstrafe bis zu 1 Monat und darunter 141 M., 14 W.; über 1 bis zu 6 Monaten 464 M., 36 W.; Uber 6 Monate bis zu 1 Jahr 77 M., 4 W.; Uber 1 bis zu 3 Jahren 82 M., 4 W.; Uber 3 bis zu 5 Jahren 24 M., 2 W.; über 5 bis zu 10 Jahren 16 M., 2 W.; über 10 bis zu 20 Jahren 3 Männer. Die Zahl der Verpflegstage betrug 116.477 für Männer, 11.181 für Weiber, die Erhaltungskosten 56 082 fl. — (Das Organ derGörzerSlovenen,) „Soüa," meldet, daß in der letzten öffentlichen Versammlung des politischen Vereines „Scöa" den Haupt» gegenständ der Verhandlung das von den slovenischen Abgeordneten zn beobachtende Vorgehen bildete; cs sei ®cr "^gemeine Wunsch, daß sie sich streng an das von der slovenischen Nation auf verschiedenen TaborS entfaltete Programm halten mögen. Jetzt sei — nach Meinung der „Sota" — der Augenblick da, wo die Führer der Nation mit dem entschiedenen Verlangen nach Vereinigung der Slovenen vor den Minister treten und ihm sagen können: „Dies ist unsere Decla- ration, von welcher wir nicht znrlicktreten können, nicht zurückweichen dürfen." Die Bereinigung der Slovenen sei die erste Bedingung ihres ferneren Bestandes und jedes Fortschrittes; stellt sich die Regierung dieser Vereinigung in den Weg, so sei dies ein Beweis, daß ihr an den Slovenen nichts gelegen sei und sie dieselben dem deutschen oder italienischen Moloch (sic) zu opfern willens ist." — (D ie Villach -Brixner Bahn) wird im November eröffnet. Mit dieser neuen Strecke wird ein wichtiges Bindeglied in das österreichische Verkehrsnetz eingefügt. Sie ist insbesondere für den Export der ungarischen Produkte nach dem westlichen Deutschland, die Schweiz und Frankreich von hoher Bedeutung, weil durch die Linie Villach-Brixen speziell zwischen Pest und dem europäischen Westen die kürzeste Eisenbahnverbindung hergestellt ist. In Südbahnkreisen setzt man auch auf diese Linie große Erwartungen und glaubt, daß die Südbahn, welcher für ihren Export nach Frankreich nur die ohnehin stark überladene Trieftet Strecke zur Disposition stand, nun erst in die läge kommen werde, in den österreichischen Getreide-Export kräftig einzutreten. Wir hören auch, daß die Südbahn Taus-Aenderungen vorbereitet, welche es inög-lich machen dürsten, große Gütermasien auf die neue Linie zu lenken. Dem österreichischen Exporte können diese Vorbereitungen natürlich nur willkommen sein-entschieden gefährlich sind sie jedoch der Kaiserin-Elisabethbahn, für welche die Südbahn aus dem bisherigen Lieferanten von Exportmasien zum Konkurrenten wird. — (Bestes Desinfektionsmittel.) Nach vielen, im amtlichen Aufträge durchgeführten wissenschaftlichen Versuchen fand der bekannte Chemiker in Berlin, Dr. Littrek, den Chlorkalk, die übermangansauren Salze und die Karbolsäure in Verbindung mit Kalk als beste Dekolorisations- und Desinfektionsmittel gegenüber faulenden thierifchen Stoffen, menschlichen und thierischen Exkrementen u. s. w. Am besten empfiehlt sich die Karbolsäure mit Kalk, da dieses Mittel auch sehr billig und leicht beschafft werden kann. Man nimmt 100 Gewichtstheile gebrannten Kalkes und mengt ihnen durch Besprengen so viel Wasser bei, daß er in Pulver zerfällt; ist dieses Pulver dann erkaltet, so werden 5 Gewichtstheile Karbolsäure in dünnem Strahle darauf gegossen, dann gut untermischt, worauf man das Pulver durch ein Sieb schlägt. Dieses Pulver wird auf die zu desinsizirende Masse aus. gestreut und mit ihr untermischt; 1 Kubiksuß Unrath bedarf 2 Loth Pulver zur Desinfektion. Um mit möglichstem Vor,heile vorzugehe», entleert man die Un-rathsgruben oder Kanäle und desinsizirt die neu eintretenden Massen regelmäßig entgegen. Gemeinderathssitzlmg am !>. September. Anwesend 17 Gemeinderäthe. Nach Verlesung des Protokolls beantragt GR. Dr. Keesbacher, eS mögen schon jetzt Vorkehrungen getroffen werden, im Falle die Cholera, die in Deutschland, Rußland und Polen sich zeige, auch hieher tommen sollte, damit man nicht überrascht werde. Er konstatirt zwar mit Vergnügen, daß der Ge-sundheitszustand in Laibach, sowohl im Spitale als in der Stadt, ein sehr günstiger sei, daß selbst jene Krankheitsformen, die Epidemien meist vvrherzugehen pflegen, nur in vereinzelten Fällen auftreten. Vor allem sei der Zustand der UnrathSkanäle und Senkgruben einer durchgreifenden Untersuchung zu unterziehen ; es wäre daher eine GesnndheitSkommiflion zu konstitniren, welche einerseits die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, anderseits aber sofort zur Untersuchung der Kanäle und Senkgruben zu schreiten hätte. ES entspinnt sich eine längere Debatte darüber, ob die Errichtung einer Gesnndheitskommisiion nicht nnnöthigerweise das Publikum allarnuren werde. GR. Dr. S ch r e h befürchtet dieses und will daher gleichzeitig das Publikum durch eine Publikation beruhigen. Gemeinderath Dr. Keesbacher findet in der Vorsorge der Gemeinde für die Gesundheit der Stadt nichts aÖarnurendeS, im Gegentheile beruhigendes, das Vertnschnngssystem erzeuge stets erst recht Mißtrauen. GR. Dr. Schaffer will die Aufgabe der Gesundheitskommission nicht dieser, sondern dem Magistrate unter beliebiger Verstärkung durch Sachverständige übergeben wissen. Schließlich wird der Antrag Dr. Keesbachers mit dem Amendement Dr. Schaffers angenommen. GR. Dr. Keesbacher bespricht ferner den Uebelstand, daß unsere Gassen und Plätze fast durch« gehends ohne Aufschriften seien, daß viele Gassen über. Haupt gar keinen Namen führen, daß die Häusernum-metirung sehr unpraktisch sei und erläutert diese Bemerkung durch einige Beispiele; es sei daher dem Fremden unmöglich, sich in der Stadt zu orientiren; und doch nehme der Fremdenzufluß in unserer Stadt in erfreulicher Weise zu. Er fragt den Bürgermeister, ob er nicht gesonnen wäre, diese Anträge auf Einführung von Aufschriften in den Gaffen und Plätzen und auf eine praktische, nach einem modernen Systeme eingerichtete Häufernummerirung in einer der nächsten Sitzungen einzubringen. Der Bürgermeister sagt dies zu. GR. Dr. Keesbacher wünscht, cs möge im Interesse des Verkehrs am rechten Laibachufer ein Filialpostamt errichtet werden, ähnlich dem in Schischka und ähnlich jenen in anderen Städten, die selbst kleiner sind, als Laibach. Die Schischka sei dem Hauptpostamte näher, als andere Theile der Stadt selbst. Der Bürgermeister wird dem Wunsche direkt im iimt-Uchen Wege zu entsprechen suchen. Schließlich gibt der Bürgermeister eine beruhigende Erklärung auf eine Interpellation Dr. Keesbacher's wegen einer feuergefährlichen Gebahrung in einem Vorstadthause. Vortrag der Rechtssektion. Referent GR. Dr. Sn pp an spricht über den Wahlzensus in der Stadtgemeinde Laibach für die Landtagswahlen, refpekt. über eine diesbezügliche MinU sterialverordnung, daß die Steuerzuschläge in den Wahl« zensns einzubeziehen seien. Er beantragt, daß der Gemeinderath es auSfpreche, bei den Gemeinderathswahlen und der Zusammenstellung der Wählerlisten für diese die genannte Ministerialverordnnng nicht zu beachten. (Angenommen.) Vorträge der Finanzsektion. GR. Dr. Suppan referirt über die Frage, ob zn Gunsten der Stadtgemeinde ein Zuschlag zur Verzehrungssteuer bei jenen verzehrungssteuerpflichtigen Gegenständen einzuführen fei, welche bisher einer Abgabe nicht unterworfen waren und beantragt, dermalen darauf nicht einzugehen. (Angenommen.) GR. Leskovic referirt über die von ihm vorgenommene und beendete Liquidirung der Schuldigkeit und der Einhebung des Zinskreuzers für das Jahr 1870 und beantragt die Eintreibung der Rückstände. (Angenommen.) GR. Leskovic beantragt, es möge behufs der Einführung einer einfacheren Kasseinstruktion der Magistrat die bestehende Instruktion der Finanzsektion vorlegen. (Angenommen.) Vorträge der Bausektion. GR. Bürger referirt wegen Herstellung eines Kanals längs der Häuserreihe an der Klagenfurter Straße. (Wird bewilligt.) Eine Holzrechnung (Referent GR. Bürger) wird genehmigt. GR. Bürger referirt über einen Antrag des GR. Terpin auf Abpflasterung des Fiakerstandplatzes in der Sternalle nnd über die Reinhaltung desselben durch die Fiaker selbst. (Angenommen.) Vorträge der Schulsektion. GR. Dr. Suppan referirt wegen Flüssig-machung der Dotation für die Modellirschule. (Wird bewilligt.) Die weitern zwei Gegenstände der Tagesordnung wegen Besetzung der neu kreirten Lehrerstellen an den städtischen Volksschulen und wegen Besetzung des Diener-postenS an der Oberrealschule werden über Antrag des GR. Suppamschitsch in eine geheime Sitzung übertragen. Schluß der öffentlichen Sitzung um 7 Uhr Abends. Wirtschaftliches. (Französische Poularden und Kapaunen.) Einen weitverbreiteten Ruf haben die gemästeten Poularden und Kapaunen von MonS in Frankreich. Die daselbst übliche Mästungsmethode ist nach der „Ztschr. d. V. nass. Land- und Forstw." folgende : Die Thiere werden zum Zweck der Mästung an einen etwas dunklen Ort gebracht und erhalten als Vormast einen Teig von Haidekornmehl, zur Hälfte mit Kleie vermischt, um davon nach Belieben zu freffen und hinlänglich Waffer zum Saufen. Hat diese Vormast acht Tage gedauert, so kommen sie in einzelnen Abtheilungen in einen dunklen, ruhigen Stall damit die Verdauung der Thiere in keiner Weise gestört werde. Täglich begibt sich der Wärter in da» dunkle Gemach. Um sehen zn können, hat derselbe eine nur ganz schwaches Licht werfende Lampe bei sich und steckt jedem Huhn eine Nudel, von Gerste- und Haidekorn geknettet und in Milch geweicht, ein. Eine solche Nndel ist 1 */3 Zentimeter im Durchschnitte dick und 6 Zentimeter lang. Der Stopfer taucht sie in die Milch, um sie besser hinein gleiten zu lassen und bringt sie in den Kropf, indem et am Halse des ThiereS hinunterstreift. Nach und nach steigt man mit der Anzahl der Nudeln bis auf 12, ja selbst 15 Stück. Gegen das Ende der Mast gibt mau dem Thiere sogar zur Nachtzeit noch eine Malzeit und mischt in den letzten Tagen den Nudeln auch noch etwas Fett bei, was von außerordentlichem Erfolge fein soll. In dieser letzten Periode werden die Thiere bei dem jedesmaligen Füttern auf eine andere Seite gesetzt indem sie sich weder auf den Beinen erhalten, noch bewegen können. Im ganzen sind bei dieser Mästungsart etwa sechs Wochen erforderlich, um ein Thier zum größtmöglichsten Grade von Fettheit zu bringen und erfordert die vollständige Mast eines Exemplare« nach den Aussagen der Züchter durchschnittlich 20—28 Psd. Mehl von Gerste und Haidekorn, waS durch Anfeuchtung bis 30 Pfd. betragen kann. Wiener Börse vom 5. September. Lol« , Lose i Lose ' Staatsfonds. Kperc.Reute, öst.Pav. dto. dto. öst-inSttb. ! V0N 1854 . . . : von 1860, ganze . ! von 1860, Fünft. Prämieasch. v. 1864 . Ornndentl.-Obl. Steiermark -u 5 pCt. Kärnten, Kram n. Küstenland 6 * Ungarn. . zu 5 , Kroat. u. Slav. 5 „ Eiebenbürg. „ 5 „ Aotlen. Rationalbank . . . Union - ©«nt . . • Kreditanstalt . • • R. ü. EScomPte-Ges. Unglo-österr. Lank . Vest.Bodencred.-A. . Oest. Hypoth.-Bank. Steier. EScomyt.-Bk. Franko - Austria . .: Kais. Ferd.-Nordd. . Hüdbahn-Gcsellsch. . Kais.Elisadetb-Bahn. K rrl-Lndwig-Bahn Veld 59.(0 60 K) 04.50 101.50 115.5' 138.— Ware! 5^.6.,Oest. Hypoth.-Bank. Priorität»- O bllg. 70.-95.-101 70 116 — 188 25 93.- 85.15 *<9.75 r- 6 2 .6 75 94.- 86— 80 50 86 5 77 51 03.- 7(9 -20?.— 267.25 S9l.-!2S4.i« 9ri6.- 940 - 1:67.— 267 — 257 20 169. m.iO 122 35 yi:>u| 2)35 186 *0,1*6.40 M 25 i34.5(! S54 26 *54.50 Geld I i)6.— ' SBatc 95 CO 109.— 109.50 2.18.- 238 50 Witterung. Laibach, 6. September. Gestern Abend lebhaftes Gewitter in Obertram, noch um 10 Uhr Wetterleuchten. Heute früh starker Rauch vom Moorbrennen. Bormittags Winddrehung von SW. nach N. Sonniger, heißer Tag. Wärme: Morgens 6 Uhr 13.5", Nachmittags 2 Ubr + 26.2° C. (1870 + IM"; 1869 + 19.5”). Barometer im falle» 739.31 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 19-6", um 3.6* über dem Normale. Angckommene Fremde. Am 5. September. Elefant. Osch, Kanfm., Paris. - Bruno, Trieft. — Mono>, Trieft. -- Omfrio, Triest. — Pallua, k. k. Statt- hallereirath, Triest. — Calafadt, Triest. — Perinovic, Trieft. -- Ncubergei, Prestranek. — Ballot), Handelsmann, Triest. — Szalalnaj, Verwalter, Gonobitz. Stnilt Wien. OraSdam, f. k. Mariiic-Hanplm., Fiume. -- L'uitro. Garau, Kanfm., Kanifcha. ■- Ernst, Reifender, Pest. — Ogrinc, k. k. Kreisgerichisralh, 9iubo(f8merlh. — Barthelme, Gotische?. — Widerwohl F., GoUfchce. — Widerwohl M., Gottfchee. — Bidal £)., Marfaille. — Bidal A., Marseille. — Dall-Orfo, Marseille. — 3)iit-tcregger, Billach. — Safti, Trieft. — Pervanoglio, Triest. Balerlseliev Hof. Franz Kraust, Kanfm., Wien, üloliren. Reger, Student, Wien. -- Tran», Ober-Prii-fcft in, f. f. Theresianum, Wien — Majleuder, Kanfm., Fiume. — C. Zanella, Besitzer, Triest. — L. Zanella, Besitzer, Triest. — Nawerk, Bemalter, Schloß-Ne»stist. 6tibh..@ef.|u500 dto. GonS 6 pTt. Nordb. (100 fl. EM.) 105 75 IC6 20 ©ie6.«8.(800 fi. 8.SB.)| 80.-1 sei.— Staatöbahn pr. Stück 141.- - 141.50 StaatSb. pr. St. 1867li40.f 0 141.— >HubolfÖb.(800fl.ö.8B.) 91.60 91! ifranz-Ios. (200st.S.) 99 40, 9V.50 Lose. Kredit 100 fl. ö. 8P. . 184.75 185.V5 Don.-Dampfs-.-Ees. zn 100 fl. CM. . . 9L-U00 trieftet 100 st. ÄM. . 120 50 121.50 dto. 50 st. ö.W. , Ofener . 40 fl. ö.W Salm . „ 40 * liebend. Eisenbahn . i74.k>0 175 -Staatsbahn. . . . 376.-- 377.— Lais. Franz. IosefSb.. 203.- 218 50 Fünsk.-Barcser E.-B. 175.— 170.50 «lföld-Fium. Bahn . 182.- 182 25 Pfandbriefe. Nation. ö.W. verloSd.I Lag. Bod.-Ereditanü. «2g.öst.Bod.°Tredit. bto. ln öflu.ntd). . Palfty . « 40 »Llarv . ff 40 St. GenoiSff 40 Windifchgrätz 20 Waldstein . 20 Keglevich . 10 RudolfSstist. lOiUB.j 15.- Weoheel(8Mon.) TugSb. lOOst.sübd.W. Franks. 100 fl. . , London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . üfiiinxen. 59.— 84.— 43.-12 -38.50 82 60 24.— 21.-15.— 91 30 Öl 50 8H.-- 8».50 107.501108.- 87 601 8H.— Silber 20-Francsstück, BereiuSthaler , 60.-85.-44.-33.— 89.-83-25 — 22.-17.-15.ßt IC 1 10 101 15 101.— 101- -118.9) 119 10 46 - 5 73 5.74 9.54» 9.'5 1.79 I 1 79 119.-|ll9.ö0 Telegrafischer Wechselkurs vom 6. September. Sperz. Rente österr. Papier 59.30. — 5perj. Diente österr. Silber 69.70. — 1860er Staatsanleben 101.20. -Bankaktien 76«. — Kreditaktien 294.40, — London 119.25. — Silber 119 50. - K. k. MUnz-Dirkaten 5 74'/,. — Na poleonsd'or 9.56'/,. Ankündigung. Die Thcaterlone Nr. 48 im 2. Stock ist vom Beginne der Theatervorstellungen sowohl für deutsche, Opern, als auch slovenische Borstellungen täglich bis 14. November, vo» diesem Tage bis jutn Schluffe der Saison siir jeden 4. Tag zu vermiethcn. Auskunft er« theilt aus Gefälligkeit die Expedition dieses Blattes. (3^*3) Wolwiiiigs-ltränbtriing. Zulsamrzl Engländer -d Paichel zeigen den p. t. Zahnpatienten ergebenst an, daß ihre Wohnung von nun an im (398—1) Zetinowic’8Chen Hause, I. Stock, Sternallee, neben den, Theater sich befindet, und vom 15. d. M. an die Ordinationen ans der Zahnhetlkundc und ^ahntechnik beginnen. Da sich mein Krankheitszustand so weit gebessert hat, so werde ich abwechselnd mit Herrn Zahnarzt Paichel, mit welchem ick mein Geschäft verbunden habe, mehrmals jährlich wie friiher in Laibach einlreffen. Mattier für das Jahr 1858. Vogl’s Volkskalender, kr. 28. Jahrg , mit Holzsckn. 65 Feuser, neuer Kalender fiir Landwirthe, 2. Jahrgang 40 Volkskalender, österr., vo» Silbersteiner, 28. Jahrg., mit Holzschnitten .... 60 Weinbaukalender, illnstr, von Babo............40 Wiener T aschenkalender, 8. Jahrgang.........20 Blockkalender zum Abreißen ...........60 Zn haben in der Buchhand lnng von (396) MM & Barnten. Soeben ist erschienen und durch Ign. »«lelnmnyr .1* 1>«I. Bambers’« Buchhaudlnitg in Laibach zn beziehen: Bollständig in 6 Bänden. Bon je 10 bis Lieferungen! 12 u o » Macht-Ausgabe des Buch der (Evfuiimmirit, Gewerlie und Industrie. Rundschau ans allen Gebieten der gewerblichen Arbeit. Herausgegeben von in Verbindung mit Prof. Dr. Mlriibauin, I»,. Itoetteer, Prof. nyer, I»p. W. v. llnmni, Pros. »r. iiolil, K. E>n«lwl*r, SiieUenliaelier, II,. IHnttlies, Prof. Itegis, Kleli-ter, Jul. Kiillner ic. :c. Sechste gänzlich »ingearbeitete und stark vermehrte Auflage. ! Mit mehreren 1000 in den Text gedruckte» Abbildungen, vielen Tonbildern nach £L. 1 ® 5; o } tfS « = 5- v & w« x rs> s;h; sv S w © o IM Original-Zeichnnnge» von Ludwig Burger, Dr. Oskar Motthes. Die Art des Erscheinens macht die Anschaffung auch dem Minderbemittelten möglich; jeden Monat werden 2 bis 3 Lieferungen geliefert und es kostet Die mit einem Tonbild geschmückte Lieferung 33 fr. iS. SÖ. (397) Verlag von Otto Spamer in Leipzig. I I Preis für jede Lieferung 33 fr. c. W. Monatlich 2 bis 3 Lieferungen. aus den zehnte» Theil eines kai>. tiirk. 400 Franken Prämien-Loses jjWT- »18 ftulilen il. w. Die nächste Ziehung erfolgt schon mit I. Oktober 1. I. llaiiptlveller ÜOiMHIO Franken in Rückkauf nach dem Tageskurse. — Emittirt und zu beziehen gegen Einsendung des Betrages durch die Oesterreichische Zentral-Bank, Wien, Stock im Eiscn-l’lntz Nr. 3. WH. Unsere Wechselstube besorgt den Ein- lind Verkauf aller Gattungen Staats- und Jndnstrie-Papiere, Gold- und Silbermiinze», Ba»k»oten und Devisen genau nach dem jeweiligen Tageskurse. Aufträge fiir die k. k. Börse werde» konlantest essektnirt. (Nachdruck wird nicht (jonorirt.) (393-2) Ankündigung. I» der Lehr- & EyielMgsanjliilt! für Mädchen der $ Irma Huth in Laibach \ w beginnt der Unterricht in den 6 Klassen und in der ( g damit in Verbindung stehenden $ | Privat ■ Letetiien-Biliiis- Anstalt ! : am 1. Oktobcr. ] N DaS Nähere geben die Programme, welche in) Z der Anstalt zur Einsicht vorliege» und auf Vertan- j gen portofrei riiißcfenbet werden. Mündliche Aus- w K knnft ertfieilt die Vorsteherin täglich Do» 9--12 Uhr: E Xr. «»>, Franzensbriicke, 2. Stock. (385-1)' Druck vo» Jgu. v. Kleiumayr & Fed. Bamber« in Laibach. Erste öffentliche höhere HMtls-Lthranstatt, Wien, Leopoldstadt, Praterstraße 32, Karl UM, DaS Institut zerfällt in zwei Abteilungen: a) Die Schule, b) Die Spezialkurso. Die Schule umfaßt drei Jahrgänge: I. DaS Borbcreitunas-jahr; II. Den Ecbulunterricht; III. T>ie praktische Thätigkeit. - Die Spezialkurse : I. Die Separat^lbtbcilung; II. Der Eiseubahukurs; III. Der BersicherungökurS; IV Der WiederholungSkurs für die absol-virteu Hörer (Einjahrig-Freiwillige); V. Der Abendkurs. Der Schulunterricht beginnt Anfangs Oktober. In der mit dem Institute verbundenen Separat-Abtheiluug: Unterrichtskomptoir für Handelswissenschaften, für jene, die dnrch Alter, Stellung, Borbildung und Beschäftigung den Schulen entrückt sind, finden fortwährende Aufnahmen statt. Am 3. Oktober beginnt ein Abendhurs in der Dauer von drei Monaten über einfache und doppelte Buch-fiifynmß, daö Iimfmämiifchc Rechne», die Handeislorrcsvondenz mit Wcch-sellehre; Dir. Porge«. Ferner treten Borbereitmicii'tnrsc fiir den kommerziellen Eisenbahn-, Betriebs- mit Telegrafendienst fiir jene ins Lebe», die sich um AnftcllmM» bei EUcitbalinen bewerben wolle». Der Lehrkörper ist an» bewährten Bcamiei, der I. r. aiiSfAl. priv. Nordbah» gebildet. Ferner wird ein Spezialkurs über das Geaammtg-ebiet des Versicherungswesens eröffnet. Direktor. Die ablolvirten Hörer geuichen die Be-fliiiifligmin des einjährige» Freiwilligen-dienstes i» der k. k. Arniee, °h»e sich der Freiw.-Prüs»»g unlerzichen zu müssen. Die Anstalt wurde vo» Seiten des hohen Ministeriums für Kultus und Unterricht de» in Oesterreich bestehenden Akademien gleiche gestellt »ud diese Auszeichnung aus die vorzügliche Einrichtung der Lehranstalt und die erzielten UnterrichtSersolge zuriickgesuhrt. Durch die erzielten UnterrichtSersolge und rastlosen Bestrebnngen der Direktion hat diese eine so erfolgreiche Konkurrenz geschaffen, datz die Übrigen Lehranstalten die mnstcrhafte Organisatio» deS J»stituteS nachzuahmen sich bestreben. — Einschreibungen finden vom 26. September an statt. Programme siud im JnstitutS-Lokale und in der Beck'schen Universitäts-Buchhandlung, Wien, Nothenthurnistrafte Nr. 15, gratis zu haben. (374-4' Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.