MbacherGMuiA Nr. 83. l. ,l, h»lbl. N. 5 50. Yllr bie Hufiellun« i>.« Hau« Dinstag, N. April. < Zeile« »7. lr,. ,l«h«, pi. Znl« u«geglblncn "V- Stllclt de« N. V. Vl. unter Nr. 41. mit Allerhöchster Entschließung vom 24. März d. I. den bei dem Consulate in Batavia verwendeten Privat-lanzler Johann August vau Del den zum unbesoldeten Viceconsul bei dem genannten Amte allergnädigst zu ernennen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. April d. I. dem Vollsschullehrer und Leiter der vierllassigcn Volksschule in Mitrowltz Karl Beer bei der beourstehenoen Versetzung in den definitiven Ruhestand in Anerkennung seiner langjährigen ersprießlichen Dienstleistung das sil-berne Verdlenstkreuz mit der Krone allergnädigst zu ver» leihen geruht. Der Minister de« Inmrn hat den Polizeicommissiir Oeorg Schweiger zum Obercommifsiir und die Con-cipiften Georg Edlen y. Gorgo und Maximilian Carlin zu Eommissären der triester Polizcidirection ernannt. Der Handelsminister hat den l. l. Linienschiffs. Lieutenant erster Klasse Franz Hopfgartner zum nautischen Adjuncten der Seebehörde in Trieft ernannt. Nichtamtlich Theil. Iournalstimmen. Das Fremde nblatt constatiert, daß bei Feststellung des Erfordernisses für das Kriegsbudget die Rücksicht anf die ungünstige wirthschaftliche Lage beider Reichshülftcn den Sieg davongetragen und das nächste Präliminare innerhalb der Schranken der vorjährigen Bewilligung bkiben wird. Die Tages presse hofft, daß die von der wiener Handelskammer nunmehr angebahnte Hilfsaclion »och zu rechter Zeit komme. Nur möge die Handelskammer nicht allzuviel Staatshilfe fordern und insbesondere den» Staats» schätze keine unerschwinglichen Opfer auferlegen. Das Lagblatt wendet sich in seiln in den Aus« gleichsvcrhandlungen gewidmeten Leader gegen den„Hon," welcher „starke Mittel gegen die österreichische Hartnäckigkeit" androhte. DaS Blatt findet, daß alle etwa anzuwendenden „starken Mittel" mich Ungarn treffen würden. UebrigenS sei dafür gesorgt, daß es nicht zum Aeuhcrsten komme, und eine Steigerung des Zwiespalts könnte eine ganz ncue Wendung im Gefolge haben. Die Hauptschwierigkeiten erörternd, welche die Holl- und Bankfrage betreffen, fpricht daS Blatt schließlich seine Ueberzeugung dahin aus, daß cine Vermittlung platz greifen und eine gegenseitige Versöhnung den Schluß der Verhandlungen bilden werde. Die Presse hebt bei Besprechung der Vorgänge auf dem Insurrectionsschauplahe hervor, daß das neue Aufflackern de« Aufstandes in Bosnien, den Vorgängen i" der südlichen Herzegowina gegenüber, nur von untergeordneter Bedeutung sei. Führen dort die Verhandlun. gen. die unausgesetzt durch Vermittlung der österrcichi. schen Behörden geführt werden, zu einem befriedigenden Ergebnisse, so kann das Pacificationswert als gelungen bezeichnet werden, und zu einem solchen Resultate seien alle Aussichten vorhanden. Die gali zischen Blätter beschäftigen sich vorwiegend mit dcr Frage der Dauer der Landtagssession. Der (5zas räth, daß man dem Landtage die nöthige Zeit zur ruhigen Arbeit lassen möge und man werde so nanche Unzufriedenheit im Lande bannen. DieOazeta Lwowsla memt, daß man den Maßstab der Kostcnfrage an die Thätigkeit der Repräsentativ KLrper nicht anlegen durfc, weil sich der Werth der Arbeiten derselben nicht taxieren lasse. Der Brousek verhöhnt die lungczrchischen Landtags-abgeordneten, weil dieselben sich nicht scheuen, den Landtag un, Geld für den Aufbau dcs Nationaltheaters anzu« betteln. '___________ Die österreichisch-m'Mischen Vergleichs-vclhaudlungen Wie man der „Pol. Corr." hierüber aus Buda-pest den 7. d. M. schreibt, richten sich unter den ob> wallenden Verhältnissen alle Blicke der ungarischen po-litischen Kreise naci Wie«. Mit leicht begreiflicher Spannung steht man der Entwicklung entgegen, welche die Verhandlung:« in der Kaiserswdt nehmen, und erzeugte auch der schleppende Forlgang dieser Verhandlungen eine etwas gedrückte Stimmung, welche durch die Alarmrufe des sonst so friedlichen „Hon" noch oerftürft wurde, so hat da« eben kundgewordene Ergebnis der Ministcrconferenzen bezüglich dcr gemeinsamen Budgelplälimmals pro 1877 »ie-der hoffnungsvoller: Anschauungen erweckt. Daß an maß» gebend« Stelle trotz der nicht« weniger al« wolkenlosen äußeren Horizontes der Finanzlage dennoch thunlichst Rechnung gclragen wurde, betrachtet man in Ungarn al» ein günstiges Vorzeichen dafür, daß der nemlicht wohlthätige Einfluß, welcher sich da gellend gemacht, sich »uch dort bewähren werde, wo noch ungleich Wichtigeres al» die Berücksichtigung der Finanzlage obschwebt. Kurz, man erwartet neuerdings wit größerer Zuversicht jbie baldige Lösung der Frage der Erneuerung de« Zollbünonifse« und glaubt nicht an die au« Wien nach Ungarn übermittelten Gerüchte über einen angeblich in Aussicht stehenden, wenn auch lioch so kurzen Aufschub der Ver» Handlungen. Bezüglich der Bank frage, welche — wie bereit« wiederholt bemerkt wurde — als mit den übrige« eben in Behandlung stehenden Fragen in keinem unwittel« baren Zusammenhange stehend betrachtet wird, versichert man von sehr schähensweriher Seile, daß der Regierung ein concretes Offert vorliegt, welches für den Staat recht günstig wäre und bisher nur deßhalb nicht berücksichtigt wurde, weil das Cabinet bis an die Grenze der äußersten Möglichkeit gehen will, um die Gründung der ungarischen Notenbank einem Verbände von der Mon, archie angehörenden Eapitalisten zuwenden zu können. Die Aufmerksamkeit der ungarischen Regierung concentriert sich dermalen vollständig in den gedachten Fragen, und ist es zum mindest» verfrüht, wenn hie und da von Eisenbahn, und NochflanoSbauten gesprochen wird. I» Schoße des Ministeriums ist derle'l bis zur Stunde nicht da« Geringste zur Erörterung gelangt. Wohl hat man die Verheerungen, welche die Elemente in dem so ofl und so h"rl heimgesuchten ^ande wieder angerichtet, in Betracht gezogen, jedoch nur im allzemel-nen. ohne daß noch ein concreter Hilfsvorjchlaa vorne» bracht, aeschwei^e denn beschlossen worden ware. Die Vudapest.Semliner Eisenbahn win, gebaut werden > doch ist da« Wann und das Wie noch durchaus unent. schieden. VandeSoertheidigungs.Minister Szen be triff, heute ,n Wien em. Seine Reise gilt vornehmlich zwei Än«. legcnheilen: der Militärbrquartierung. welche nach jähre-langen Verhandlungen nun endlich zur vollständigen Re. gelunn gelangt; dann der. Angelegenheit der kroatischen und siebenburger Gendarmerie, welche belannllich vom 1. Mai ab d-r Botmäßigkeit des ungarischen Bandes» verlheldlaungs.Minisleriuu.s und in staalSpolizeillchen Dingen dem Ministerium des Innern unterstehen wird. Mmister Szende hat somit in dieser Beziehung sowol mit Frecherrn von Koller, als mit Herrn o. Tieza Verschiedenes zu ordnen. Der Aufstand in Bosnien. Während in der Herzegowina die Insurrection auf dem Punkte steht, die Waffen zu strecken, lodert der Aufstand in Bosnien auf mehreren Seilen gleichzeltla in hellichten Flammen auf. Es scheint, daß in diesem Vtshalmissc zwischen der Herzegowina und Bosnien ein u,l.lhodlsch»r Zuiammeichang obwalt?, welchen uuf be stimme,'de Einflüsse aus dem benachbart n Eerbie, »u den halle, unverrichle.cr Sache zurüz ^ V^r lur»m ? ' neuerle Pela^ seine Schritte in B?lgr°^ un'd ^e diesmal traf er m dem Insurge.'lenlager von Risovac wo der bekannte Pope Karan den Oberbefehl führt, mil einer sehr belrächtl.chcn Vadung von Gewehren belgischen ^/'^^ l/«' "e e« ihm durchzuschmuggeln gelang. Mit dlesen Gewehren wurden 2200 bosnische Insur-yenten bewaffnet, mit welchen sich andere 2000 Mann welche in Germeca Planina auf Waffen warten ver« einigen sollen. Mit dieser ansehnlichen Macht soll'dann in ungefähr 8—10 Tagen der Versuch gemacht werden gegen Scrajewo vorzugehen. Die Taktik der bosnischen Insurgenten besteht augenscheinlich darin, jetzt, wo die Türken in kleinere Eorps zersplittert im ?ande zerstreut optieren, mit gesammellen gr^eren Kräften zu operier« Bei Dubovica fand am 2. d. M Treffen zwischen einer 700 Mann su.^ Abtheilung und einer von Karan Dulit ««>. «.i , 644 beiden Seiten mit einer wüthenden Hartnäckigkeit geführt. Keiner der beiden Theile vermochte fich den Sieg zuzu. schreiben, da nach den beiderseits erlittenen beträchtlichen Verlusten allenthalben Erschöpfung eintrat, welche allein dem Kampfe ein Ende machte. Vei Iamnica wurde tagsdarauf durch 6 Stun> den gefochten und zwar mit ebenso großen Verlusten beiderseits wie bei Duvovica. Die Insurgenten gaben ihren eigenen Verlust auf 40 Todte an, während die Türlen 85 Mann auf dem Platze gelassen haben sollen. Neben den Kämpfen laufen die Niederbrennung von Ort« schaften, Gehöften und andere Devastation«» einher. fokales. Krainischer Landtag. 10. Sitzung. Laibach, 7. April. (Schluß.) Bei der Generaldebatte hierüber ergreift Abg. Baron Apfallrcrn da» Wort zu einer abfälligen Kritik der bequemen Art und Weise, wie der krainische LandeSausschuß seine Aufgabe, alljährlich Rechenschaft über seine Thätigkeit abzulegen, auffaßt. Der Rechen, schaftsbericht babe den Zweck, den Landlag davon in Kenntnis zu setzen, was der Landesausschuß seit der letzten Session vollbracht, wie er den Wünschen und Aufträgen des Hauses gerecht geworden sei. Dieser Rechenschaftsbericht genügt seiner Aufgabe nach keiner Seite. Er ist nich's als ein Conglomerat von ver« schiedenen Mittheilungen und Erlässen, ohne kritische Vemiilungen des AdministrativlürperS. Die beste Partie der Vorlage sei noch die über dir Straßen; die rühre aber nicht vom Landesausschusse hcr, sondern sei aus der Feder des Herrn Witschet, des LandeSlngenieurs, geflossen. Er habe ferner nicht einen einzigen Antrag gefunden, der von jemand anderem gestellt worden wllre, als vom Herrn Landeshauptmann. Die stehende Formel sei: der Landtag wolle dies zur Kenntnis nehmen. Jedermann, dem das materielle Wohl des Landes am Herzen liege, werde einsehen, daß eine derartig: Thätigkeit gleich null sei. Der Herr Landeshauptmann entgegmt hierauf, was die Form des Rechenschaftsberichts betreffe, so sei dieselbe die seit Jahren übliche. Hätte man die pragmatische Behandlungsweise gefordert, so wäre ihr entsprochen worden. Ebenso wird der Landesausschuß es beachten, wenn über die innere Form, über die Gestion, Kritik geübt wird. . Abg. Ritter v. Vestene 0 fl. Einkommensteuer. Würde mau sich an diese autlammeru, so mußte diese Gemeinde für üllc anderen im Bezirke die Straße allein »mlcrhalttu. Es sei darum nur gerecht, dic Ä^ schwcrde abzuweisen. Auf eine gereizte Replik Taubers entgegnet Abgeold' neler Deschmann: Eine Gemeinde, dle selbst gar nichlS für das Straßenwesen thut, wie St. LambreHt, das infolge Aufhetzung selbst seine Gemeindewege als Bezlrlsstraßen erklärt wissen will, kommt immer mit Beschwerden. Berichterstatter R. o. Langer: Verhetzten Oc' meinden darf d^r Landtag nicht Recht geben, sonst lonnnt es schließlich dahin, daß alle renitent weiden und wir am Ende gar leine Straßen mehr haben werden, wenn ein frecher Protest nenügt, einen rechtsgiltigen Beschluß deS LandeSausschusses zu kassieren. . Tau noch eine andere Thätiglrit des Grafen AuerSperg zu- ' tage. In einer abgeblaßten ständischen Gliederung besaß unser engeres Vaterland einen Landtag, der jährlich einmal ein paar Stunden tagte. Aber der Mann, von dem ich spreche, brachte in einem dieser EintagSparlamente das Kataster.Gravamen des gedrückten Landes Krain in solch mächtigen Fluß, daß die eingeschüchterte Regierung . genöthigt war, dem Lande wenigstens lhellweise gerecht zu werden. Indem ich von da an die Phasen der politischen Thätigkeit deS Jubilars — als Mitglied der Paule-llrche, mit ihrer Tantalusarbelt und als Mitglied oe« außerordentlichen österreichischen ReichSrathe« mit seinen GeburlSwehen einer neuen Slaatseinrichluna. — nur mit diesen Schlagworten flüchtig berühre, gelange ich zum Verfassungsjahre 1861, mit welchem Graf AuerSpcrg in den nach neuem Recht geschaffenen Landtag von Kram und auch in das Herrenhaus des bstetrelchischen Reichs« i ralhes eingetreten ist. In diese Zeit fällt die durch Aucrspergs durchgreifende Darstellung in, kraiuischen Landtage, daß der dürftige Boden vou Kram denselben Steuersatz wie die gesegnete Hanna Mährens doch unmöglich vertrage der ! Regierung abgerungene Concession einer jährlichen Steuer < abschrcibuug in unserem Laube, während derselbe Mall» l der hier für das materielle Wohl des engeren Vater' , laudes erfolgreich eintrat, zugleich im österreichischen Herrmhausc die lebhaftesten Kämpfe aufnahm und das Pauirr dcs Fotschriltcs, das Panier der Unabhängigteil des Staates von mittelalterlich hrrübcrgelommener lichrr Einmengung iu sein Gesetzgcbungsrecht, das Panier« der maßvollen bürgerlichen Freiheit mit solch überwäl«^ tigcnder Kraft dem Hause vorantrug, so daß ihm oas-M^ sclbc seit seinem Bestände immer (mit Ausnahme eines z einzigen Males) das glänzende Vcrtraueu geschenkt hat, ' die Beantwortung der Thronrede, d. i. die leitende Politik ocS Hauses im großen Stile, zu entwerfen, sie in heißer Begegnung mit Widersachern glanzvoll zu verfechten und sie mit der ganzen reichen Fülle seiues eben so tiefen als patriotischen Geistes zu durchtränken. So habe ich Sie, meine Herren, aus ocr Vaterstadt des Jubilars auf seinen Wegen üls Sänger in Waldcsgrün und unter Rebenlaub uuo als edler Patriot ^^t. A"^ bis mitten in die imposante Arena ^^ ^^'^ herrmwscs Mhrt, wo cr auf der bochwarte der Frechett steht, mit dem ungebeugten Haupte von 70 Iahrm, um auch noch füroerhin für 646 die höchsten Güter des Staates, des Bürgers und des Menschen muthvoll einzustehen. Ich lade Sie, meine Herren, ein, dem österreichischen Meister des Liedes und Sanges, dem Staatsmanne von hoher Begabung, dem wahrhaft österreichischen Patrioten, unserem viellieben Landsmanne Anton Grafen Auersperg zu seinem morgigen 70. Geburtstage auszubringen ein neunmaliges Hoch!" Nach Schluß dieser, mit enthusiastischem Beifalle aufgenommenen Rede theilte Dr. Suppan ein, vom liberalen politischen Vereine aus Linz soeben eingelangtes BegrüßungStelegramm: „Dem besten Sänger, dem edelsten Patrioten ein dreifaches Hoch," der Versammlung mit. — Hierauf erhob sich Herr Landeshauptmann Hzfrath Ritter von Kalten egger: „ES sei mir vergönnt, des gefeierten Iubilanten in seiner Eigenschaft als Kind unseres Landes und hoch« verdientes Mitglied der lrainischen Landtagsstube zu gedenken. Heute sind es 70 Jahre, daß daS poetisch.staatS« männiscke Doppelgestirn. das wir in Anastasius Grün verkörpert sehen, der Welt erstieg. Die Zeilläufe, in denen dies geschah, waren wahrlich nicht darnach ange-than, die Hoffnung aufkommen zu lassen, daß es dem« selben gelingen werde, die Ideale seiner Bestrebungen zu erreichen. Die Bedrängnis der gallischen Fremdherrschaft lastete damals auf seinem Heimatlanoe Krain, und schon in seiner ersten Jugend war der zur frühen Reife ge« langte Knabe Zeuge der Erniedrigung seines Vaterlan« deS. Bekannt ist der tiefe Eindruck, den diese Zustände auf das Gemüth deS leimenden DicblerjüngllngS auS< übten und die denselben — zum jungen Manne heran, gereift — mit dichterischer Begeisterung erfüllten. Ihr verdanken wir die bekannten hervorragendsten poetischen Werte unseres Anastasius Grün. Eben diese mit Rücksicht auf ihr seltenes Vorkommen um so bewun» derungswerthere Vereinigung staatsmännischer und dich. terischer Begabung ist es. auf welchc ich die Aufmelt« samteit der Versammlung lenken möchte. Was der junge Freiheitsmann schon in den drei-ßiger Jahren jenem beta:mten berühmten Staatsmanne gegenüber in prophetischen Worten aussprach, hat der-selbe in den denkwürdigen Märztagen deS Jahres 1848 mit «'erschrockenem Muthe auch an leitender Stelle wiederholt, so daß ich wol nicht zu irren glaube, wenn ich einen wesentlichen Antheil an den damals erzielten Erfolqen seinen beredten Worten vindiciere. Daß Anastasius Grün trotz allcdem seinen klaren Sinn und sein nicht blos idealen Phantomen nachjagendes, sondern vorwiegend auf die praktischen Bedürfnisse des Volles gerichtetes Bewußtsein sich vollends zu bewahren verstand, hat uns die spätere politische Thätigkeit des Gefeierten deutlich bewiesen. Trotz alledem wußte sich der Gefeierte inmitten seiner politischen Thätigkeit als Staatsmann auch seinen prophetischen Geist zu erhalten, der eben nur das kostbare Eigenthum des wahren Dichters bildet. Ich brauche diesbezüglich nur auf die denkwürdigen Reden hinzuweisen, die derselbe zur Zeit der Gefährdung unseres verfassungsmüßigen Lebens — in den Jahren 1864 und 1869 — im österreichischen Herrenhausc hielt. Seiner Begeisterung verdanken wir es, wenn wir in jener verhängnisvollen Aera vor dem Schlimmsten bewahrt und die Politik Oesterreichs noch in letzter Stunde zum Bessern gewendet sahen. Ich glaube daher nur ein Gefühl, das uns Alle in gleichem Maße beseelt und dein ich selbst nur in schwachen Worten Ausdruck zu verleihen imstande war, auszudrücken, wenn ich Sie hiemit auffordere, vereint mit mir in den Ruf einzustimmen: Unseren» hochverehrten Mitbürger, dem Staatsmanne Anton Graf Nuersperg ein dreimaliges Hoch!" Herr Landespräsident Ritter v. Widmann folgte sodann mit nachstehendem begeistert aufgenommenem Toaste auf unser Heimatland Krain: „In der Krone Sr. Majestät unseres Kaisers, dem, wie üblich, das erste Zeichen der Verehrung seitens dieser Versammlung bereits gebracht wurde, glänzt, unter vielen hervorleuchtend, eine schöne und werthvollc Perle. Es ist dies unser schönes Land Krain. das sich seit jeher sowol durch seine reichen Naturschönheiten, wie durch seine unerschütterliche angestammte Treue gegen das Herrscherhaus ausgezeichnet hat. Trotz meiner kurzen Anwesenheit im Lande habe ich dasselbe doch aus ganzem Herzen schätzen und lieben gelernt, gleichsam als mein zweites Heimatsland. Diesem schönen Lande nun gilt mein begeisterter Trintspruch. Ein dreifaches Hoch unserem theuern Hei. matlandc Krain, auf daß es, wie bisher, auch fernerhin noch unter dem schützenden Doppelaare des Gcsammt-reiches gedeihe und blühe." Nach der stürmischen Aufnahme dieses Tnnk-spruches folgte Landesgerichtsrath Dr. Leitmaier mit einem feurig vorgetragenen Toaste auf unser Ge-sammtvaterland Oesterreich: Mit begeisternden Worten wurde des Dichters, Patrioten und Staatsmannes Anastasius Grün gedacht. Was mag demselben nun wol die Begeisterung zu seinen gefeierten Thaten eingehaucht haben? Ich sage es mit Ueberzeugung: Es war die Liebe zu Oesterreich, die ihn zum Dichter machte. Wie sollten wir also heute, eingedenk dieses Um-standes, unseres großen schönen Vaterlandes vergessen, für welches wir alle in ungetheilter Liebe erglühen? Das Oesterreich, welches wir lieben, ist jedoch nicht jenes von unsern Gegnern geträmnte lose und zerstückelte Oesterreich, sondern ein nicht nur dnrcki das Band des angestammten Regenten, sondern auch durch den Kitt gleicher Gesetze, gleicher Administrationen nnd Rechtsprechuug vereinigtes Vaterland. Ein solches Oesterreich strebte gleich uns auch Anastasius Grün an. Schon im kindlichen Alter wurde uus die Liebe zu unserem Heimatlande seitens uuserer Eltern eingeflößt, und spater, älter geworden, waren wir es selbst, die für die anerkannte Kulturmission desselben: deutsche Bildung in sich aufzunehmen uud dieselbe als verbindendes Glied dem Osten mitzutheilen, — begeisterungsvoll eintraten. Ein Blick auf unser geliebtes Vaterland lehrt nnS übrigens, daß dasselbe die Liebe seiner Staatsbürger im vollsten Maße verdient. Dutch vortreffliche Admini» strativ.Gesetze, durch ein als unübertroffen anerkanntes Strafgesetz und durch die vorgeschrittensten Reorganisationen auf dem Gebiete des Unterrichtswesens schreitet es immer weiter in seiner staatlichen Entwicklung und in der Fortbildung seiner Bürger. Hoffen wir also, daß jene Zeit nicht mehr fern bleibe, wo auch der momentan gestörte materielle Wohlstand in die Marken unseres Vaterlandes zum Heile desselben wieder einziehe. Und so sei denn heute, an dem Tage, an dem wir daS siebzigste Wiegenfest emeS der größten Söhne Oesler« reichs feiern, auch der Heimat desselben, unseres theuern Oesterreichs mit treuer Liebe gedacht. Hoch Oesterreich!" Die Musikkapelle fällt «in und spielt den zündenden Marsch ..Mein Oesterreich." Reichsrathsabaeordneter Deschmann: „Der Dichter ist der Träger der Ideen der Zeit, der er angehört. So bilden denn auch Anastasius Grüns Gedichte eine herrliche Gedenksäule auf der Kulturbahn des deutschen Volkes. Voll Begeisterung blickt die Gegenwart und voll Bewunderung wird die Nachwelt zu denselben hinan-blicken. Nicht minder gelangen jedoch auch die speciellen Eigenthümlichkeiten des engeren Heimatslanoes mehr oder weniger in den Werken jedes Dichters zum Ausdrucke. Aehnlich verhält es sich hiemit auch bei Ana» stasius Grün. Aus jeder seiner dichterischen Schöpfn«« gen leuchtet der Sohn unseres trainischen Heimatlandes unverkennbar hervor. In der von Naturschönheiten reich gesegneten Gegend Thurn am Harts, am Strande der lcgcndcnreichcn Save war es, wo seine ersten Dichtungen entstanden. Dem getreuen Alibild seinrr dortigen Umgebung und der hiedurch schon frühzeitig in ihm erweckten Empfänglichkeit für landschaftliche Schönheiten entsprechen denn auch jene reizenden Naturschilderungen, denen wir in den Werken ocs Dichters so zahlreich begegnen und in denen er — erreicht nur von wenigen — von niemanden übertroffen dasteht." Redner bringt hierauf ein wenig bekanntes, in Hor-maycr's Zeitschrift mttcr dem Titel „Illyrien" er-schienenes Preisgedicht Anastasius', auf dessen Vaterland zum Vortrage und fährt, an den patriotischen Inhalt desselben anknüpfend, fort: Diese Worte konnte wol nur ein für Krain wie nicht minder auch im allgemeinen für die hohen Ideale der Menschheit glühender Dichter aussprechcn. Auch sonst beschäftigte sich unser Dichter übrigens in seinen Poesien vielfach mit Krain, forschte in dessen Archiven nach Stoff und durchstöberte Valvasors Hei-matskunde auf der Suche nach heimatlichen Sagen. Ebenso ist gewiß auch das aus deu „Wiener Spazier-gangen" bekannte Gedicht „Die Dicken und die Dünen" nicht ohne heimatliche Anregung entstanden. Seine kraiuischen Volkslieder verbreiteten die Kenntnis unseres Landes selbst bis über den Ozean. Auch Presern, dem größten slovenischen Dichter, widmete er einen warmen Nachruf, der Auersvergs innige Liebe und Verehrung für denselben deutlich documentiert. Und nun komme ich, nicht ohne Bitterkeit, zn der Frage: wie die Verdienste dieses Mannes in dem eigenen Heimatlande desselben gewürdigt und belohnt wurden? Durch niedrige Angriffe aller Art wurde ihm der Sitz in der lrainischen Landstube verleidet und er selbst gleichsam zum Exodus ans unserem Lande gedrängt. Man wagt es in bedauerlicher, von blinder Parteileiden, schaft eingegebener Verkennuna, den Glanz feines, von aller Welt hochverehrten NamenS zu leuanen und ihn, den gefeierten Staatsmann, Dichter und Patrioten, im eiglnen Lande in Acht und Bann zu erklären! Und warum alles dies? Weil Auersperg in richtiger Erkenntnis der wahren Bedürfnisse unseres Voltes und der Kulturmission unserer Zeit den utopischen Träumen der Gegenpartei stets mit unerschütterlicher Ueberzeugung entgegentrat und mit der vollen Macht seiner dichterischen Beredt-samleit die kulturfeindlichen Bestrebungen unserer Gegner zu verhindern suchte. Zu großen Geistes, um für die vielfachen erlittenen Unbilden kleinliche Rache zu nehmen, versucht er vielmehr auch heute noch ununterbrochen dieselben mit doppelten Wohlthaten zu erwidern. Diesem geistigen Tyrtäus unseres Vaterlandes bringe ich mein Hoch. (Stürmischer, nicht enden wollender Beifall folgte dieser mit hinreißender Wärme gesprochenen herrlichen Gedenkrede.) Mit einem die Frauen feiernden Toaste folgte hierauf Dr. K eeS b ach e r, der seine Huldigung mit nachstehenden launigen Worten einleitete: Ich denke, eines der fatalsten Dingc, die einen Menschen treffen können, ist es, ein berühmter Mann zu werden. Mich bringt auf diesen Gedanken der An. blick der Sturmflut von Ovationen, die in den letzten Tagen über daS Haupt unseres heutigen Jubilars hereingebrochen sind. „Gott schütze mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden weiß ich mich schon selbst zu schützen." Dieses Sloßgebet mag Graf Aucrsperg die letzten Wochen wol oft zum Himmel gesendet haben. Daß er sich vor seinen Feinden zu schützen wußte, daS haben, dächte ich, diescl» ben oft genug schwer empfunden, wenn er ihnen die zündenden Gedankenblitze der Wahrheit i„s Gesicht schleuderte; aber waS kann er gegen das Ungestüm semer Freunde thun. AlleS, einen ganzen Regen von Ovationen, Adressen, Disputationen, Ehrenmitgliedsernennungen, Ehrensalanlandern mußte er über sich ergehen lassen, ja selbst von dem Aeußersten, von zahllosen Festgedichten wurde er heimgesucht. Ich denke, auch Laibach ist in diesem großen VeaeisterrnaSconcerlc nicht zurückgeblieben. Es ist in diesen Tagen und auch heute in unserem Kreise Anastasins Grün von allen Seiten beleuchtet worden; wir hörten ihn preisen als Staatsmann, als Redner, als Freiheitssünger, als Verbreiter unserer heimischen Volkslieder, als Landboten, als Voltsfreund, und weiß Gott, als was noch alles. Fast dünkt es uns schwer, trotz der immensen Vielseitigkeit desselben dem Manne eine neue Seite abzugewinnen. Und doch ist es mil vorbehalten gewesen, dem Dichter der Liebe ein Loblied zu singen. Wenn es ge» stattet ist, einem Dichter, wenn er in seinen Liedern Geständnisse macht, Glauben zu schenken, so hat sein Herz der Frauenwelt stets gerne zugelächelt, indem er sein Herz ein Schiff, die Frauen einen Archipelagus der Liebe nennt und uns erzählt, daß das Schiff stets im Schwanken war, welchem Eilande des inselreichcn Meeres es zusteuern jolle. Grün hat eiacnllich „icht viel Liebes« aedichte geschrieben, und doch zählt das Wenige unler daS Beste und Innigste, was die deutsche Lileratur besitzt. Kann man die treue, unauslöschliche Liebe rührender zeichnen, als er es gethan hat in seinem Gedichte „DaS Blatt im Buche", wo er von der Muhme spricht, die stcls weint, so oft sie das verwelklc Platt in ihrem allen Buche erblickt? Kann man mit mehr Glut der Sinnlichkeit der Lie!,e gedenken, als wenn er den Knß die Brücke nennt, über die dic Liebe aus einen» Herzen in daS andere überacht: „Verscheuch das Wölkchen non der Slirne, nur rasch i»S Antlitz mir geschaut, Deine Lippen leg an meine, und die Brücke ist erbau«." Man soll über den Poeten die Poesie nicht ve^ gessen, sag! Robert Hammerlini so trcffcnd in seinem neuesten Festgedichte an Grün. Man soll aber auch über der Poesie deS Liederquells nicht vergessen, die den Dichter zu seinen herrlichsten Liedern beucislerle. Ich kann mir einen Dichter-Festabend nicht vorstellen, ohne der Frauen zn gedenken, denen wir die besten Gedichte unserer Dichter, vom Minnesänger Frauenlub, den Frankfurts Inugfrauen ans ihren Schul tern zu Grabe trugen, und von Schiller in seinem Liede „Ehret die Frauen" an bis auf Anastasiue Grün verdanken. Drum lassen Sie uns dem heutigen Feste dic edelste Weihe geben, wenn wir mit unseren Dichtern begeistert in das Franenlob eiustimmeu, und lassen Sic uus das Glas zur Neige leeren ans das Wohl derjenigen, der die schöne Aufgabe zugefallen ist, dem ge-feierten Jubilar den Lebensabeud zn vergolden, auf das Wohl der Fraueu überhaupt und insbesonders der Frauen unserer ElM. Sie leben hoch! Dell Schluß c^ö Bantetderichtcö lirina.ru wir nn"' gen und bcmerlVll hcnte nur noch, dasz außer den bereits erwähnten Rcdlil a^ch noch Toaste ocr Herren: Äaro» Apfaltrern. Dr. Kapler, Dr. v. Schrey, L(M-Dr. Leitmaier, LH. N. v. Kalteneager, DesH' mann und Dr. Zchaffer folgten. Das Banket endete um halb 12 Uhr. Aus dem k. k. Landcssanitiitörathe. Die von uns gestern ihrem wesentlichen Inhalte nach bereits mitgetheilten Resolutionen deS l. k. Landes-sauitätsrathes für Kram in Angelegenheit der ErrttY^ tung einer neuen Landesirrenanstalt lauten in wörtliche Fassung, wie folgt: 1. Die fernere Verwcudnng des jetzigen ^re» Hauses für Tobende und heilbare frische Geisteskranke ', nach dem Baue einer Irrenanstalt in Studenc n?egc der schlechten Bauart deS alten Irrenhauses, lem^ mangelhaften inneren Einrichtungen uud der "«iye ^ Krankenanstalt unzulässig; eine derartige .!"'"" Wendung widerspricht allen überall berechtigte G^u habenden psychiatrischen Grundsätzen, indem daduw ö Kategorien von Geisteskranken in innigster Verbmdu"« 647 und Nähe verbleiben, die nur dann einer Heilung zugeführt werden können, wenn sie in entfernten und vollkommen gesonderten Räumen untergebracht werden. 2. Eine Adaptierung dcS Stalles und Wirthschafts-gebäudes zu cincm Irrenhaus in der Art, daß durch Aussetzung eines Stockwerkes Raum für 90 unheilbare, paralytische und epileptische männliche und weibliche Kranke gewonnen werden, ist deshalb in sanitärer Bc< ziehung unstatthaft, weil in diesem Gebäude weder für entsprechende Verthcilung und Sonderung der Kranken nach den Geistcsformcn. weder für genügeude Isolier» räume, Wartezimmer, lichte und hohe Tagräumc, noch für Bäder und das den Kranken erforderliche Luftquantum Vorsorge getroffen wurde. Außerdem ist eine Trennung der Kranken außerhalb des Hauses in abac« grenzten Gärten wegcu der Situation des Gebäudes am Teiche und des rückwärts gelegenen Gärtncrhauscs unmöglich. 3. Dagegen muß der Neubau zweier Tobhäuser und zweier Abtheilungen für unruhige Kranke mit gesonderten Gärten nach dem vom k. k. Sanitätsrathc gutgeheißenen Plane, ferner die Unterbringung von 42 heilbaren männlichen und weiblichen Kranken in den bestehenden Lokalitäten der Realität Ttudcnc deshalb als entsprechend bezeichnet werden, weil die Neubauten alle nothwendigen Einrichtungen zur Heilung und Schützung der Tobenden und unruhigen Kranken enthalten, endlich die in den Wohnhäusern unterzubringenden 42 heilbaren Kranken durch die ihnen in dcr Colonie gebotene Frei« heit, die auf ihr geistiges Befinden wohlthätig einwirkende Garten« und Feldarbeit. Viehwirthschaft lc. dort sicherer und rascher eiuer Heilung zugeführt werden können. Gegen die provisorische Beibehaltung des alten Irrenhauses als Detcntionsanstalt für unheilbare, cpilcp' tische und paralytische Kranke ist nichts einzuwenden. 4. Obgleich die Systemisierung eines in Stuoenc domlcilierenden Irrenhauslciters schon beim Insleben» treten der Anstalt höchst wünschenswerth wäre, so dürfte doch die Besorgung des primarärztlichen Dienstes oxour-rsuäo durch jeden zweiten Tag zu machende Visiten nach den im Punkt 3 erfolgten Neubauten vorderhand und als Provisorium aus dem Grunde genügen, weil die inneren Einrichtuugcn der Neubauten, die vollsiän« dige Sonderung der Geistesformen, sowie die in Stu» denc ermöglichten wohlthätigen Beschäftigungen der heilbaren Kranken ein mächtiges Unterstützungsmittel für die Heilung abgeben, fomit den zweimaligen Besuch des Primararztes mehr als aufwiegcn, anderseits ein in Studenc wohnender, für die Irreuanstalt systemisierter Assistenzarzt die Uebcrwachung für die prompte Ausführung der primarärztllchcn Ordinationen und seine Stellvertretung besorgt. 5. Von diesen Beschlüssen wolle dcr Herr k. k. Landes. Präsident durch eine aus dem Sanitätsrathe zu wählende Deputation von drei Mitgliedern sogleich mit der Bitte in Kenntnis gesetzt werden, diesen Beschlüssen des t. k. Sanitätsrathes im hohen Landtage bei Erledigung der Irrenhansfragc hochgeneigtcst Ausdruck geben und all-fälligen Verfügungen und Beschlüssen, die den samtarcn und psychiatrischen Bestimmungen widersprechen wurden, die Zustimmung der hohen Regierung versagen zu wollen. — lGeneralversam i.,l>,"°. des allgemeinen Url» eite r - Kra » ten » u ud I i' v alid envere i ns.) Dir» ftlbe fand Somilag nachmittag« in der „Sternwarte" fialt und! war uo» etwa 70 Mita.llcd.lN besucht. Obmann Herr Harisch eröffnete die Versamnilmia mit lurzm Worten, in denen er aus die zur Vertheiln»«, gelangte Vroschllre verwies. Der Kasseliencht ward sodumi «clichmigl und ciu ständiges Revisiiuscomili, uns den Herien Gr,lc. Nii und Justin bestehend, gewählt, Äeim Plinlte «besondre Nntrilge" machte rm Mitglied gellend, daß die weib l icheu Mitglieder die Kasse in unveihältinSuiW-ger Mist in Anspruch nel, mn. und fielllc derselbe den Antrag, den weiblichen Mitgliedern «ur eine UntelftlWmg von wüchcut» lich vier Gulden zu gewahren, während die männlichen 5 n erhalten. — „Die Weiber" — meinte der Antragsteller - liegen so hliufig faul zu Hause unter dem Vorgeben, lrai.l zu sein, und lassen sich die Ullterstlchlmg zahlen, die Männer aber m'lisfteu arbeite:, gehen." Diese nniven Anschauungen fanden richtig auch einige Anhänger, »der der Hiiüoei» »uf die diesjährige ssranlen» liste, aus das zum Vezuge der Unterstützung erforderliche Kran» lenzeugnis deS Vereinsarzte«. der sicherlich leine Faullranlheit sdldere. auf die ganz gleichen Veifteuern der weiblichen und männlichen Mitglieder ,ur Kianlenlasse und endlich da« ent» schieden« Eintreten eine« dem männliche» Geschlechte anqehilrigen Mitgliedes bewirlten die Ablehnung jene« Antrage«. — Alle Mitglieder erhalten also nach wi? vor sttns Hulden Kraulen, geld. Vei der nun vorgenommenen Neuwahl de« Ausschusse« wurden mit 52 von 56 Vtimmen die vom Wahlc°m«6 Vorgeschlagenen gewählt. Darunter d,e Herren Harisch zum Obmanne, A. Klein zu bssm Stellvertreter, Vertar zum Kassier, Ruling zum Schriftführer. Zum Schlüsse wandte sich der Obmaunstclloertrelcr noch mit einer warmen Ansprache an die Mitglieder, erinnerte sie an dir großen Wohlthaten, die dcr Verein gewährt, empfahl ihnen, die vertheilte Vroschllre recht aufmerlsam zu lesen, dieselbe in ihren Velanntenireisen recht eifrig zu verbreiten und s° dem Vereine recht viel neue Mitglieder zuzufllbren. — Der Versammlung wohnte Herr Magisllatsralh Perona als politischer Lommifsar an. — (Da« Postritt geld) für ein Pferd und einen Myriameter wurde vom I. April bis snde September b. I. an fllr »rain mit 1 fl. iß ir. sllr Ertrapoflen und Separalsahrten. und mit 97 tr. fllr sonstige Ritte festgesetzt. Die Oebllhr fllr einen gedeckten Slationswagen beträgt die Halste, jene fUr einen ungedeckten Nagen den vierten Theil d?s sllr ein Pferd und einen Myriameler entfallenden Ritlgelde«. Das Schmiergeld bleibt uu. verändert. Da« Postillon«.Trinlgeld per Pferd und Myriameler beträgt b.i Extraposte« und Sepaiatfahrl,'!! 34 lr., bei Vilra« Posten mit couriclmiißigcr Vesürderung 40 lr. Inr ruhmreichen siebzigsten Gelmrtsseicr Sr. Efcellenz des Herrn Anton Älnanäer Grnsen von Äuerspery (Ännftllflns Grün) am 11. April 187«. Siebzig Jahre zu erleben, im 'Zenith des NuhmS zu stch'n, Und mt ganzen Reich geachtet und gefeiert sich zu seh'n, -Herr! w,r mögen all' dir Jahre, dir bisher Du hast erlebt, MesM s,ch »it dem Momentr, dcr Dir heut' vor Augen schwebt? — O, so nimm denn, edler Sänger, auch von mir ein Eträuh« chen hin, Drr ich auch aus Deiner Heimat und so alt wir Du fast bin. Ächtundzwnuzia, Jahre deuten einr lauge, langr Frist, Als ich Dich in meiner Zeitschrift freudigst, herzlichst hab,' be> gricht. Denn Du warst aus fernem Frankfurt eben wieder heimgekehrt, Wo Du Dich im Parlamente, traun! als ganzer Mann be^ währt. Garbcnrcich und goldig wogte da dcr Sprache weites Feld Und Du selbst, Herr, warst der Sämann, drr dies herrlich Feld bestellt. Was vor vierundvierzig Jahre» Du so groß und kühn gebacht Und gesagt zugleich, nicht fürchtend drr Gcwalt'grn Scher- ^- ,. ^. ^ . . .. . ssenmacht, Sieh! d,e Zett hat es gerelset. lange, ach! sehr lanae zwar Doch nach langen, Wintcrschlase kündet sich ein bcssreS Jahr. Keine Schraulcn halten fürdcr „uns'rc Grenzen rings umspannt" Kcm Wrdanten Zöllner hütet „unser gastlich schönes Land" ' 6rci wir dort mn Wasserspiegel Silbcrschwäne her und hin (vlcht man auch in Oestreichs Gauen endlich die Gedanken zieh n! Den Censoren, die gefallet „schadenfroh mit cincm Streich ^n des Menschenaelstes Garten Blüte, Laub und Frucht zu> Ist die plumpe Hand erlahmet — und der Nötbei brach entzwei Unsre Fesseln, sind gefallen und das gcist'ge Wort ist frei. D'rum auch muh es Dich bewegen, muß ergreifen Dir daS hochgcfeiert Dich zu wissen, so daheim, wie anderwärts. Und dcr siebzigste Geburtstag, dessen Du Dich heut' erfreust, Victet Dir die Anerkennung aller Welt für Deinen Geist. — Wien. Leopold Kordesch. In iüaibach verkehrende Eisenbahnzüge. Vlidbahn. Nach Wien «bf. ! Uhr 7 Mn. nachm. Poflzua. „ 3 ^ 52 „ morgens «ilpostzug. " 10 ,. 35 ^ vorm. ltilzug. I 5 „ 10 ^ früh gem. Ing. .Trieft , 2 ^ 58 „ nachts Gilpoftzu^MiM „ 8 « 17 „ nachm. Poftzng. M^W ^ « « 6 „ 12 ^ abend« Eilzuß ^M » ,. . 9 „ 50 , abends ge» Zug. M> (Die «ilzllge haben 4 Min. die Personenzüge circa ^ 10 Min. und die gemischten gilge circa ', Stunde Aufenthalt.) j Abfahrt 3 Uhr 55 Minuten morgenS. ^ 10 „ 40 „ vormittags. 7 , 35 ,. abends. Ankunft 8 „ 35 « morgens. 1 » 7 , 4b ^ morgens. » 6 „ — „ abends. Ntnestt Post. (Original.Telegramme der „Laib. Zeitung.") ! Paris, 10. April. Das gute Einvernehmen in den ! Beziehungen zwischen England und Frankreich ist durch l die gestrige mehrstündige Conferenz Derby'S mit Decazes l neuerdings befestigt worden. ! Versailles, W. April. Der Senat hat sich nach l Dotierung eineS Credits von 1.750,(100 Francs für die l Ucberschwemmten bis zum 10. Mai vertagt. Die Kammer I anullierte die Wahl Rouhers (Ajaccio) ^derselbe ist in» « dessen bereits als Deputierter bei Riom (Auvergne) oeri- « ficiert^. Die Rechte verlangt die Amnestiedebatte noch ! vor der Vertagung, die iiinle jedoch scheint zur Per» I schiebung bis nach den Ferien entschlossen. Z Telegraphischer Wechseliur« ^^ vom 10. April. > Papier - Reute 66 20. — Vllber - «ente 6» 80. — I»6()««^^ Vtaals-Aulehen 109 80. - «ant-»ctien 8kl» —. 147-------London 117 80. - Silber 102 70. it. l, Mi,u,-Du->W laltn 5 53. — «apoleonsb'or 9 40'/.. — 100 Reichsmarl b7 »0. » Witn. 10. April. Zwei Uhr nachmittag«. (Gchlußlurs,.) D lreditaclien 146 75, 1860er i!ose 109 85, 1864er ?ole 131 -,_^ »fterreichische Reute »n Papier 66 30. Slaolsbahn 266 -. bahn 177—, 20«Frantenftücke 9 42. ungarlsche 66 30, Lombarden 100—, Uuionbanl 59—, llufiro-oritl»»Ii!che > slllll — -, i!ll)l>dac<»en 329 -, »ustro-otlomanische Vanl ' , lllrlilche ^'ose I«50. «ommu,l»l.'Inleheu 97 50, «»yptifche 9350. Vebrllclt. Angekommene 3remde. Äm 10. Aprils Hotel Tladt Wien. Vradizly: Unden, «eis; Wilner; Wien — Schweitzer, »fm.. Franlfurt. — Piccol und Wirth. Ingenieure Couset. - Töpfer. iNei,.. i!inz. - Mahr, Weihwasser helel Vlefant. Ritter von Nrandner und Gponber. Trieft — Per^. Oraz. — Ullchlmeirr. gein. - Tomaschitsch. Wien > Valerlscher hol Kralj. Olwl « Viohren. Waditllt,. Oberlrain. - Valab, Jurist. Untrrlrain llottoziehungen vom 8. April. Trieft: «9 13 54 90 24. Meteorolossijche Beodachtnngcu m ^aibach. » -i B ^? ' -- -l ______i?______^____________________________« " 7U. Mg. 788 z. -i> 5, 0. schwach l,»«er 10. 8 .. N. 7«b?. ^-19, VW. schwach heiter N«. 9 „ Ali. 735« ^-10 o SW. schwach heiter Da« heilere, llare Wetter noch immer anhaltlnb. abenk« windig, fiernenhell. Das Tagesmitlel der Wärme ^- II s.» ..», 2 5' Über dem Normale. 's- " u . «m «erantwortlicber Redacteur: O»t o ma r G ° m b e r a VörstNbMch!. WreNin^d^Prolo3aat^^ dl«5 die Liquidation eine« bedeutenden Arbitrage- und Sp.eulalionehause«, theil« durch die Vtachrichten .»«e« bi,n«,.. «. .. Folge gehabt hlltle " ^rolongat.on der eaypl.sch.n Von« lief 3elftimml. ohn« dc.ß diese Stimmung auf dem Gebiete der «nlagewer.he nachhallig? und Mai- ) ^ l.....66 k>5 66 6k» Februar.) ""'" (.....66 55 66 85 Jänner-) O.w„«nte l - - 7020 703^1 April. ) 6"berrente ^ .. 7^2^ 7^^ Lofe, 1889........ 238 — 839 - ^ 1854........ 1087b )04>2b ^ 1860........ 10980 N0- ^ 1860 zu 100 ft. ... 11? - n? 5« „ 1864........ 18» 50 132 - DumUnen-Pfandbrieft .... 13575 136 — PrUminlll'.ilth- «eilen von Vaule». » V«lb llla« N'Vaul........67 - 67 20 N^'in..... . bsb0 bit- Zrebitanftalt........ ,«"^ ^"«y ^"b'tanflalt. ungar..... 188 50 128-75 Deposltcnbaul . . __— —--. Eecompleanftalt .'..'' «40^ kbO -Manco-Bllul ....''' ,hf,(i ib-75 Handrlsdaul.......' h,.^ k>it.0 Alltlonalbllnt . . . H7l).- 571-- Oesierr. Banlgesevschaft '. ' ' ,b0— 151-Unlonbanl .... t.1 _ «12b Verlehr«banl ....'.'.'. 7450 7b- «ctien v,u 3r«vbp4b0 Ibb— !l°^-V°hn(Liuz-Budweifer Slreclr) ....'. . . I8bb0 136— ßlldmalide-siordbllhn . 1780— 1790— Franz. Joseph - vl.hu .... 132- 138— ^mb.'lv«l Mubolfe-Vahn.......115 50 116 — E tlllllabahn........266 75 267 25 Südbahn.........100 2b 100b0 Theih-Vllhn........19? 50 198 — Ungarische Nordoftbahn . . . 108- U>8b0 Ungarische Osibahn.....36 — 3S50 Tramway-Vesellsch......108— 10V- Nau«eselljch«fte». «llg. »fterr. Vaugesellschaft . . 9- 9 50 Wiener «»ugtsellschast..... 1»'— 19 b0 Psandbriefe. »llg. vfterr. Vodencredlt . . . 10l b0 102 -dlo. in 38 Iahreu 89 — 89 25 Aallonlllbllul «. W.....97-15 9730 Uu«. Vodencredit......847b 8b — PrtolUste». «lisabtth.-V. I. «m.....8925 8950 tztl».-Nordb.-ß.......102 — 102 2b tzr°n,-I°stph-V.......93 b0 9'6?t> »al. «arl.i!ud»i,'V., 1.««. . 94— 94 35 i 5-ft,rr. «l?rd»»f)!.V.....Vtz.50 89 - Siebenbllraer....... 662b »^50 Slaalsbahn........ 144 50 14b' Sndbahn k 5»/....... 110b0 lii — 5»/....... 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