Laibacher SCHILZEITUIG. Anzeigen werden billigst berechnet. 'Bestellungen hierauf und Zahlungen übernimmt Lehrer Franz Bersin, Neugasse 5. Monatsschrift des Krainischen Lehrervereins. Leiter: Florian Hintner, Vodnikplatz 2. XXV. Jahrgang. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Bestellgebüren sind an den k. k. Übungslehrer Franz Gerkmann einzusenden. Erscheint am 15. jedes Monats; falls dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, wird das Blatt am nächsten Werktag ausgegeben. Bezugspreise: Ganzjährlich 2 fl., halbjährlich 1 fl. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei an die Leitung des Blattes erbeten. . . . Von einem Lehrer, der nicht den Lehrer sucht, kann man nicht sagen, er habe einen gewissen Trieb in sich nicht entwickelt, nein: er hat einen natürlichen Trieb in sich g et ö dt et. Wo gesunde Lehr- und Lerntriebe vorhanden sind, da fehlt er nicht . . . Argwohn, Neid und Hass sind das Grab gesunder Gedanken. Jene schlechten Gesinnungen verschwinden durch veredelte Geselligkeit. Denn zusammen sind die Menschen besser als einzeln. Wer die Menschen flieht, verfällt dem Egoismus, dem Argwohn. Um sie zu lieben, muss man sie sehen . . . Fehlt dir das Interesse für solche Gesellschaft und Gemeinschaft? Dann fehlt dir der Lehrer sinn, der Lehr sinn! F. A. W. Diesterwey (Rliein. Bl. 1844). An der Jahresschwelle. Wenn eine Zeitung zum 25. Jahrgang auszieht, so darf sie wohl sagen, dass sie ihre Lebensberechtigung wie ihre Lebensfähigkeit bewiesen hat. Am 10. Jänner hat sich zum 24. male der Tag gejährt, an dem die «Laibacher Schulzeitung» mit dem Leitspruche : Soll der Geist sicli aufwärts schwingen, Muss die alte Form zerspringen! zum erstenmale in die südösterreichischen Gaue hinausgeflattert ist. Ein echtes Kind der Sturm- und Drangzeit der österreichischen Lehrerschaft, hat sie von allem Anfänge sich in die Reihe der unerschrockensten Kämpferinnen für die Sache des Fortschrittes gestellt und im Kampfe um die freie Schule ihre Klinge geführt mit frischem, fröhlichem Muthe und im Bewusstsein der unzerstörbaren, sieghaften Kraft ihrer Überzeugungen. Dass sie in der langen Zeit eines Vierteljahrhunderts und mit allen Widrigkeiten ungünstiger Zeitverhältnisse kämpfend, ihrer ursprünglichen Aufgabe nicht untreu geworden ist, dafür geben die 24 Jahrgänge, die vor uns liegen, ein vollwertiges Zeugnis. Ein hübsches Stück Geschichte unseres Landes und Standes, ein Ehrenmal frischen, nimmermüden Strebens im Dienste des Wissens und der Erziehung, im Dienste des Fortschrittes und werkthätiger Collegialität ist in diesen Bänden niedergelegt. Wir können und wollen heute nicht verschweigen, dass unser Blatt auf eine nicht unrühmliche Vergangenheit zurückblicken kann und in seinem redlichen Streben für die Hebung und Entwicklung des krainischen Schulwesens und die Förderung unseres leider noch immer viel zu wenig gewürdigten Standes manchen Erfolg errungen hat. Manche Anerkennung ist den Männern, die in freudigem Schaffen der «Schulzeitung» ihre Kraft und Zeit widmeten, von Seite der Behörden und der Freunde wahrer Volksbildung geworden. Diese Theilnahme und das Wohlwollen zahlreicher Gönner in anderen Gesellschaftskreisen sind für die treuen Mitarbeiter des Blattes der erquickende Thau gewesen, wenn sie zuweilen, nach vergeblichem Bemühen enttäuscht, missmuthig die Bürde zu schwer fanden und die Flinte ins Korn werfen wollten, oder wenn bei Verkennung ihres ehrlichen, gutgemeinten Wirkens der Erfolg nicht immer auf ihrer Seite war. Wir sind nicht bescheiden genug, zu glauben, dass die Stimme unseres Blattes bei größeren Fragen, welche die Lehrerschaft bewegt hat, an maßgebender Stelle ganz un-gehört verhallt ist; aber ebenso lebhaft ist in uns der Gedanke, dass die «Laibacher Schulzeitung» ihre Aufgabe noch lange nicht erfüllt hat und dass an selbstgenügendes Stillestehen heute ebenso wenig wie in früheren Jahren zu denken ist. Groß sind die Aufgaben, welche die Gegenwart jedem einzelnen, hoch die Ziele, welche sie dem Wirken der Gesammtheit setzt. Unsere Tage sind bewegt. Je mehr das Jahrhundert zu Rande geht, desto mehr nimmt es den Charakter einer Wendezeit an. Mächtig gährt es auf allen Gebieten der Wissenschaft und Kunst, des politischen und socialen Lebens. Eine Saat neuer Gedanken und Thaten geht auf, und eine erweiterte und geläuterte Naturerkenntnis gibt die Mittel, Raum und Zeit zu überwinden, an die Hand. Und doch ist diesem stolzen Zeitalter in vielen Beziehungen das rechte Verständnis für die Errungenschaften der Cultur, des Wertes ihrer Theile und ihres Verhältnisses abhanden gekommen. Häufiger, als uns lieb ist, können wir sehen, dass den maßgebenden Factoren im Staatsleben «der Compass» verloren gegangen ist, «welcher in den Tagen des Kampfes ums Dasein zum rettenden Hafen weist, und damit zugleich die Erkenntnis, dass die einzige Bürgschaft einer besseren Zukunft in der Erziehung eines besseren Geschlechtes zu finden ist. Denn auch das Bildungswesen ist zum Zankapfel des Parteitreibens geworden, und nicht das unveräußerliche Anrecht des jungen Menschen auf harmonische Entwicklung und Veredelung der in ihm liegenden Keime des Wahren, Guten und Schönen, sondern das eigenmächtige Belieben derer, welche ihren Anhang mehren, ihre Herrschaft befestigen, ihre Selbstsucht befriedigen wollen, soll zum Canon der Pädagogik erhoben werden» (Dittes). Gar oft und in gar verschiedener Gestalt naht der Gegner der freien Volksschule, dem stolzen Vorwerk in den Grundmauern unseres Volkslebens. Bald süß und schmeichelnd, bald hart und herrisch tönt das Pfeiflein des Rattenfängers. Da heißt es die Augen offen halten und den Blick klar, wenn nicht die ernten sollen, die nicht gesäet haben. Da heißt es die ganze Kraft einsetzen zur vollen Erfüllung des Berufes innerhalb und außerhalb der Schul wände und seinen Antheil nehmen an der Lösung der Fragen, welche den Besten unseres Standes seit Jahrzehnten durch Kopf und Herz gegangen sind und wofür unsere größten Meister gelitten und gestritten haben. Und deshalb soll die dankbare Erinnerung an die selbstlose Arbeit unserer Vorgänger für uns ein mächtiger Antrieb sein zu fernerem einmüthigen und zielbewussten Zusammenwirken in guten und bösen Stunden. Die «Schulzeitung» soll den Beweis liefern, dass die Begeisterung für Beruf und Pflicht in uns nicht erloschen und dass wir noch immer auf dem Posten zu finden sind, den unsere innerste Überzeugung uns an weist. Manche Lücke haben der Zeitgeist und der Tod in unsere Reihen gerissen, aber die Risse füllten sich und füllen sich, und die Streiter für die Ideale der Schule und des Lehrstandes, die freie, natur- und culturgemäße Menschenbildung, werden nicht alle. Freudig und unverzagten Muthes gehen wir an unser Werk und heißen jeden, der guten Willens ist und in rechter Absicht dieses Blatt in die Hand nimmt, herzlich willkommen. Nicht überall kann die «Schulzeitung» überzeugte Leser, Gesinnungsgenossen, Freunde finden. Wir sind zufrieden, wenn sie nur unbestochene Augen, unvoreingenommene Herzen findet. Dem Zagenden, Lauen, Theilnahmslosen bringe sie erhebenden, neuen Muth und neue Antriebe, dem Zweifelnden, Schwankenden, Fernabstehenden kläre sie auf über unsere Ziele und führe ihn für immer in unsere Reihen, dem Gegner zeige sie die Lauterkeit unserer Bestrebungen. Und immer und immer wieder muss es gesagt werden: unsere Reihen sind nicht voll und unsere Einigkeit nicht heil, solange sich nur ein deutscher Lehrer des Landes zurückstellt und dem Krainischen Lehrervereine und seinem Blatte die nothwendige Unterstützung vorenthält. Heute darf keiner abseits stehen, wo es gilt, der gemeinsamen Sache zu dienen und die Wehr und Waffe des Standes zu stärken. Der Krainische Lehrerverein kann den Lohn selbstloser Mitarbeit, männlicher Treue, ehrlich schaffender Thätigkeit nicht in klingender Münze bezahlen. Aber Dank, um so wärmeren Dank sagen wir allen, die sich an unsere Seite gesellt und unser Bemühen hingebungsvoll unterstützt haben. An alle Mitglieder unseres Vereines und Abnehmer unseres Blattes richten wir die freundliche Einladung, uns in dieser Arbeit durch zeit-und sachgemäße Beiträge zu unterstützen. Wohin unser Schifflein segelt, das zeigt diese Nummer an mehr als einer Stelle. Mancher Fleck auf dem Felde des Schul- und Lehrerlebens liegt noch brach, manche anziehende und gewinnbringende Einzelheit aus dem Wirken der Schulstube, über welche der Mund unseres Lehrstandes und Lehrgeistes, die pädagogische Fachpresse, bislang geschwiegen, brauchte das Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen. Winke erfahrener Methodiker über die Behandlung einzelner Lehrgegenstände oder auch einzelner Theile des Lehrstoffes, Stundenbilder, Lehrproben und Schülerversuche in gefälliger, gerundeter Form, Beiträge aus den Gebieten der Schulgesundheitspflege, des Turnens und Spieles, der Handarbeiten, der Schul- und Classen-organisation — gewissenhaft zurecht gelegt, streng gesichtet und gut überdacht —, Vorschläge, die Vor- und Fortbildung der Lehrer, das Ansehen unseres Standes, die Schulzucht und Schulaufsicht und andere Fragen betreffend, werden an uns jederzeit bereitwillige Verbreiter und unter unseren Abnehmern dankbare und aufmerksame Leser finden. Haben wir Schäden zu beklagen, Fehler zu tadeln, Schattenseiten der Gesittung und Gebrechen der Bildung aufzudecken, dann darf die Wahrheit nicht verschwiegen und unterdrückt, nichts verhehlt und nichts vertuscht werden. Wir würden dem krainischen Schulwesen schlechte Dienste leisten, und mit unserer Pflicht gegen Amt und Stand, Volk und Vaterland läge es im Argen, wenn wir’nicht klaren Wein einschenken wollten. Sachliche Opposition ist unser Recht und unsere Pflicht; ohne sie gibt es keine Entwicklung zum Besseren. Persönliche Gegnerschaft aber muss vermieden werden, wenn sie nicht unbedingt und untrennbar mit der Sache verknüpft ist. Nur da, wo nicht wahre Überzeugung die bewegende Triebfeder ist, wo fremde Treiber den Einzelnen oder eine Körperschaft beseelen und den Lehrstand nur als Mittel zur Erreichung ihrer Zwecke benutzen, da ist auch die Person zu bekämpfen, denn angesichts unsittlicher Erscheinungen gibt es für die Schneide keine Scheide. Von diesem Gesichtspunkte aus bitten wir unsere Berufsgenossen, welche uns ihre Feder leihen wollen, die Sache zu behandeln; alle Einsender von Berichten und Notizen ersuchen wir um ehrliche und ernstliche Prüfung, ob ihre Mittheilungen in jeder Hinsicht wahrheitsgemäß und sachlich, dem objectiven Thatbestande entsprechend und nicht Ausfluss subjectiver Stimmungen sind, beziehungsweise ob deren Veröffentlichung mit der Ehre der Schule und des Lehrstandes sich verträgt. Im angedeuteten Sinne glauben wir unseren Lesern keine bessere Richtschnur geben zu können, als wenn wir folgende Bitten Jessens an seine Mitarbeiter zu den unsrigen machen: Schreibet viele Gedanken in wenig Worten: seid bündig! Feilet den Stil, lasset euch sprachlich nicht gehen! Vermeidet unnöthige Fremdwörter! Machet eure Arbeiten interessant durch Kraft und Schwung der Sprache und durch Anschlägen weltgeschichtlicher und naturwissenschaftlicher Saiten! Lasset neben dem Kopfe auch das Herz sprechen! Packet die Sache, schonet die Person — nach Möglichkeit! Fürchtet Gott und sonst keinen! Missbrauchet nicht das Blatt zur Förderung selbstsüchtiger Zwecke! Strebet immer zum Ganzen, thut alles für den Stand und die Schule! Mit diesen Wünschen und einem herzlichen Glückauf! treten wir getrost ins neue Jahr. Laibach am 15. Jänner 1897. , T .. , T i. i a . , Die Leitung der „Laibaclier Seliulzeituiig“. Zur G-eschiclite der deutschen Grammatik. Nach einem Vortrage, gehalten im Zweigvereine Laibach des Allg. deutschen Sprachvereines von Dr. Fr. Riedl. (Fortsetzung.) Schottels Bestrebungen waren folgende: Festsetzung der gebildeten Ausdrucks weise seiner Gegenwart, Gewinnung der geschichtlichen Erkenntnis der Sprache und endlich die grammatikalische Festsetzung der richtigen neuhochdeutschen Schriftsprache. Er erkennt also, dass das Hochdeutsche keine gewöhnliche Mundart sei, sondern der Ausdruck der guten Gesellschaft. In vielen Beziehungen hat sein Werk auch Erfolg gehabt, und manches Schwanken in der Rechtschreibung hat er beseitigt. Einiges seiner Feststellungen hat sich bis auf uns erhalten, so die Unterscheidung des das als Fürwort und Artikel von dem dass als Bindewort. Er stellt den Grundsatz auf, dass man zur Erkenntnis der Sprache dieselbe von ihren ältesten Zeiten an untersuchen müsse; so ist seine Grammatik im Wesen eine historische Grammatik geworden. Bei seinen Bemühungen, die Gesetze der Entwicklung der Sprache zu linden, ist allerdings der gute Wille mehr zu beachten als die Erfolge. Einige gute Erfolge finden sich aber doch. Da er die alten Rechtsbücher studierte und die alten Literaturdenkmäler, welche ihm zugänglich waren, das Sächsische, Fränkische, Altnordische und Skandinavische kannte, gelangte er auch zur Erkenntnis, dass das Niederdeutsche einen älteren Sprachstand zeige als das Hochdeutsche; dass z. B. «dat water» ältere Ausdrucksweise sei als «das wasser». Er ist also der hochdeutschen Lautverschiebung auf der Spur, ohne aber bis zur gänzlichen Erkenntnis derselben vorzudringen. Auch über die Zusammensetzungen der Stämme hat er richtige Ansichten und eine gute Sammlung von Wurzeln und Ableitungen gegeben. Freilich weist er auch viele merkwürdige Irrthümer auf. Vom Gothischen hat er fast gar keine Kenntnis. Ja, er hält das Gothische und Altnordische gar nicht für richtige germanische Sprachen. Auch das ihm bekannte Althochdeutsch verwendet er nur ungenügend zur Erklärung des späteren Deutsch und meint, dass die vollen Endungen des Althochdeutschen nur eine Affectation und kindische Nachahmung der griechischen und lateinischen Declination und Conjugation seien, und dass bereits im VIII. Jahrhunderte so gesprochen worden sei wie zu seiner Zeit. Und doch erreichte er seine größten Erfolge in der Formenlehre, besonders der Abwandlung der Zeitwörter, indem er sich, im Gegensätze zu früheren Grammatikern, von der lateinischen Sprachlehre vollständig frei machte und die der deutschen Sprache eigenthümlichen Gesetze zu erforschen suchte. So spricht er nur von zwei Conjugationen im Deutschen. Die eine nennt er die gleichfließende, regularis, die andere die ungleichfließende, irregularis, auch die eine die ordentliche, die andere die unordentliche. Die schwache Conjugation erscheint ihm als die ordentliche, die starke als die unordentliche. Merkwürdigerweise nennt er die ungleichfließende Conjugation einmal auch die ablautende nach der Veränderung des Wurzel-vocals, einen Ausdruck, den Jakob Grimm in seine Grammatik aufgenommen hat. Noch manche andere Kunstausdrücke des Schottel sind bis auf unsere Zeit geblieben, so die Ausdrücke Abwandlung, Lehnwort, Zeitwort, Hilfszeitwort. Seine Worterklärungen sind ebenfalls oft richtig. Auch er theilte die Geschichte der deutschen Sprache in Abschnitte ein. Der erste Zeitraum derselben sei der, in welchem sich die Wörter bildeten, der zweite beginne mit Karl dem Großen, der dritte mit Rudolf von Habsburg, mit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts also, wo die neuhochdeutsche Schriftsprache sich zu bilden begann. Es ist demnach eigenthümlicherweise keine Grenze zwischen der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Zeit gezogen. Der vierte Zeitabschnitt beginne mit dem Zeitalter der Reformation und der Ausbildung der neuhochdeutschen Schriftsprache, der fünfte werde dann beginnen, wenn die deutsche Sprache sich vom Ausländischen werde abgekehrt haben. Dieser Zeitpunkt könne noch nicht angegeben werden, doch hoffe er, dass er noch zu seiner Zeit komme. Bei der Feststellung von Grundregeln steht er noch auf dem alten Standpunkt und sucht das Geschlecht durch die Endungen zu bestimmen. Seine schlechte Ansicht von den vollklingenden Flexionssilben, von denen er erklärt, dass sie die Ungeschicklichkeit der Mönche geschaffen habe, um dem Deutschen Endungen zu verschaffen, die den Lateinischen ähnlich seien, hat eben seine Ursache in der Unkenntnis des Gothischen, denn die erste Ausgabe der gothischen Bibelübersetzung des Ulfilas durch Franciscus Junius* erschien erst im Jahre 1665 (zu Dortrecht), als sein Werk schon veröffentlicht war und er selbst ein alter Mann. Auch stellte Schottel die Forderung auf, dass die Werke zur Erziehung der Jugend nicht mehr in lateinischer, sondern in deutscher Sprache abzufassen seien; desgleichen seien auch die Lehren der Künste und Wissenschaften nicht mehr in lateinischer, sondern in deutscher Sprache zu vermitteln. * Franciscus Junius (Francois du Jon) war 1569 zu Heidelberg geboren. Sein Vater war ein Franzose; seine Mutter eine Niederländerin. Da sein Vater schon 1592 als Professor der Theologie nach Leiden berufen wurde, wurden die Niederlande seine eigentliche Heimat. Nach längerem Aufenthalt in England als Erzieher vornehmer junger Leute und nach mancherlei Reisen starb er im behaglichen, arbeitsamen Stilleben zu Windsor im Jahre 1671. Er besaß eine gründliche Kenntnis der verschiedenen altgermanischen Mundarten, der englischen und der classischen Sprachen, und er war es, der auch das Gothische in den Kreis der altgermanischen Studien einführte, als er durch seinen Neffen Isaac Vossius in den Besitz des Codex argenteus der gothischen Evangelien gelangt war. Seine Ausgabe derselben erschien unter dem Titel: «Quattuor D. N. Jesu Christi Evangeliorum Versiones perantiquae duae, Gothica seil, et Anglo-Saxo-nica.» Es war denselben die schon von Fox herausgegebene angelsächsische Übersetzung «der Evangelien beigefügt auf Grund neuer Collationen des Junius. Wo der Codex argenteus schwer zu lesen war, ist allerdings der Abdruck recht fehlerhaft, doch stellte er die älteste erreichbare Gestalt des Germanischen deutlich vor Augen und eiferte zu eingehenderen Studien an. Bedeutend war auch der Nachlass der zum Druck vorbereiteten Werke des Junius (z. B. eine Ausgabe des Tatian, Abschriften althochdeutscher und angelsächsischer Texte, zum Eigengebrauch angelegte Glossarien u. a.). Beiträge zur Methodik des Volksschulunterrichtes. 1. Vom Gebrauche methodischer Hilfsbücher. Uber die Verwendung methodischer Hilfsbücher hört man die verschiedensten Meinungen äußern. Der eine sagt, dass derartige Anleitungen dem Lehrer die Vorbereitung erleichtern und ihn vor manchem Missgriff bewahren, der andere behauptet, dass sie nur die Faulheit befördern, überdies in den seltensten Fällen eine brauchbare Anweisung geben. Die methodischen Hilfsbücher lassen sich nacli der Art ihrer Entstehung in zwei Gruppen sondern: Die einen sind von gelehrten Theoretikern nach logischen und psychologischen Grundsätzen in der Studierstube verfasst, die anderen sind Sammlungen von Präparationen gewissenhafter Lehrer, also aus der Praxis hervorgegangen. Es ist einleuchtend, dass Anleitungen der ersten Gattung, solange sie nicht von erfahrenen Schulmännern auf ihre Brauchbarkeit geprüft sind, in den Händen der Anfänger eine Gefahr werden können; ebenso begreiflich ist es aber auch, dass Hilfsbücher der zweiten Gruppe schon nach ihrer Entstehungsweise nur für eine bestimmte Schulkategorie, oft gar nur für eine bestimmte Schule berechnet sein können. Aus dieser kurzen Erörterung geht der durchaus nicht neue, aber öfters in Vergessenheit gerathene Satz hervor, dass zur erfolgreichen Benützung eines methodischen Hilfsbuches Erfahrung und, wo diese noch nicht vorhanden ist, mindestens ein wiederholtes Durchdenken des Gebotenen nöthig ist. Dieses Durchdenken und Überprüfen der Stundenbilder in der Absicht, das methodische Verfahren des Verfassers den eigenen Schulverhältnissen anzupassen, ist eine Beschäftigung, die ich bei einem strebsamen Lehrer nicht gern missen würde; sic wird sich in jedem Falle segenreich gestalten. Glaubt er die gegebene Anleitung benützen zu können, so wird die praktische Ausführung in der Classe entweder seine Meinung bestätigen und dadurch sein Selbstvertrauen befestigen, oder sie wird sein früheres Urtheil berichtigen und ihn zu neuem, intensiverem Nachdenken veranlassen. Hält er jedoch das Verfahren des Verfassers für unbrauchbar, so wird er sich genöthigt sehen, etwas Besseres an seine Stelle zu setzen; und dass vergleichendes Forschen ungleich höheren Bildungswert hat als die absolute Speculation, wird wohl niemand in Abrede stellen wollen. Durch das vergleichende Studium methodischer Hilfsbücher kann sich aber außer dem persönlichen Gewinn auch ein solcher für die Gesammtheit ergeben. Wenn auch nicht leicht absolut neue Ideen auf methodischem Gebiete geboren werden können, so wandelt doch mancher College unter uns, der sich für diese oder jene Partie des Lehrstoffes der Volksschule ein wenig bekanntes, erfolgreiches Verfahren zurechtgelegt hat. Ihm käme es zu, den Schatz nicht in die Lade zu verschließen, sondern die Allgemeinheit damit bekanntzumachen. Zu diesem Zwecke eröffnet die «Laibacher Schulzeitung» ihren methodischen Sprechsaal und lädt die Collegen und Colleginnen in Stadt und Land ein, durch Beiträge zur Methodik des Volksschulunterrichtes sich selbst, unsere Schulzeitung und die Gesammtheit zu fördern. 2. Vom Anschauungsunterrichte. Anfängern im Lehramte möchten wir rathen, bei diesen Besprechungen ja nicht zu weit zu gehen. In ihrem Feuereifer glauben sie, die Sache gleich anfangs recht gründlich nehmen zu müssen, übersehen aber dabei, dass der besprochene Gegenstand durch die allseitige Betrachtung und durch das viele Fragen ein verschwommenes Bild im kindlichen Geiste zurücklässt. Bei der Besprechung des Tisches Bäume aufzählen lassen, aus denen gewöhnlich Bretter geschnitten werden, oder bei der des Spiegels auf die Glasbereitung zurückgreifen, heißt die Sache übertreiben, heißt schaden statt nützen . . . Lüben sagt: „Die Gründlichkeit ist eine vortreffliche Sache beim Unterrichte. Aber ich habe Lehrer kennen gelernt, die kamen vor lauter Gründlichkeit niemals zu einem respectablen Ziele“. Wenig — aber das Wenige gut. Wir müssen hier wiederholen, dass es in den ersten Wochen des Schuljahres darauf ankommt, das Kind sprechen zu lehren, die Sprache des Lehrers verstehen zu lernen. Daher kurze; einfache Urtheile über die Gegenstände, die Antwort werde richtig gestellt und von mehreren Kindern, öfters auch im Chore nachgesprochen.» — So lesen wir in dem weitverbreiteten Buche: Saatzer, Das erste Schuljahr. Das sind Grundsätze für den Anschauungsunterricht, die jeder Lehrer sich aneignen sollte. Es ist nur schade, dass Saatzer selbst diesen Grundsätzen wiederholt untreu geworden ist. In der Besprechung der Küchengeschirre ist er gewiss zu weit gegangen, und wenn er am Schlüsse der Besprechung der Hausthiere sagt: «Dem angehenden Lehrer möchten wir zurufen, mit seinem Wissen in dieser Hinsicht zurückzuhalten», und nach der Besprechung der Waldthiere die Mahnung mit den Worten wiederholt: «Der Lehrer hüte sich nur bei der Besprechung vor zu großer Weitschweifigkeit», so muss ich bei aller Achtung vor dem Lehrgeschick des leider schon Verstorbenen dem Anfänger im Lehramte den Rath geben, die genannten Bespi'echungen eben wegen ihrer Weitschweifigkeit sich nicht zum Muster zu nehmen. Es wird nun meine Aufgabe sein, den Weg zu weisen, auf dem der Lehrer nicht Gefahr läuft, sich in der Fülle des Stoffes zu verlieren. Da ich nicht zu Laien spreche, so darf ich mir wohl genauere Ausführungen über das Wesen und den Zweck des Anschauungsunterrichtes schenken. Ich stelle nur einen von allen Methodikern anerkannten Satz auf: Der Anschauungsunterricht muss sich in den Dienst des Sprachunterrichtes stellen. Wie wickeln sich viele Leetionen ab, welche dieser Forderung nicht mit der nöthigen Strenge Rechnung tragen? — In jeder Classe sitzen neben sprachgewandten Schülern auch sehr spracharme. Bei der weitschweifigen Besprechung eines Anschauungsobjectes werden sich die ersteren immer in den Vordergrund drängen; und wenn der Lehrer noch so sehr darauf bedacht ist, auch die Schwächlinge zu den Antworten heranzuziehen, so wird der Löwenantheil des formalen Gewinnes doch den durch die verschiedenen Erziehungsfactoren ohnedies Begünstigten zufallen. Man lasse sich durch die freudige Erregung, welche in diesen Stunden in der Regel herrscht, ja nicht täuschen; Gefühle spielen im Unterrichte wohl auch eine Rolle, aber die Klarheit der Vorstellung, die Bildung der Begriffe hängt von anderen Factoren ab. Soll der Anschauungsunterricht der obigen Forderung entsprechen, so muss der Lehrer 1.) eine geringe Anzahl von sprachlich genau formulierten Sätzen als Lehrziel einer Lection aufstellen und 2.) diese wenigen Sätze einzeln und im Chore so lange üben lassen, bis auch der schwächste Schüler sie fehlerlos reproducieren kann. Für die Auswahl solcher Sätze biete ich einige Winke unter der Annahme, dass das Anschauungsobject ein Thier sei. 1. Die Kinder bringen den Lebensäußerungen des Thieres mehr Interesse entgegen, als z. B. der Thatsache, dass das Thier zwei Augen, zwei Ohren und vier Beine habe. 2. Die Eigenschaften des Thieres verdienen mehr Beachtung als die Gattung, welcher das Thier angehört. 3. Bei der Aufstellung der Sätze muss im Sinne der Concentrationsidee auch der Inhalt des Lesebuches berücksichtigt werden. 4. Der zweite Fall des Hauptwortes, den die Kinder gern mit «von» umschreiben, sowie der Satz mit mehr als zwei gleichartigen Satzgliedern erfordert besondere Übung. 5. Die höchste Zahl der in einer Lection zu bewältigenden Sätze dürfte mit sechs anzusetzen sein. Ich will zur Klarstellung meiner Forderungen sofort ein Beispiel geben, sechs Sätze über das Anschauungsobject «Hund», wie sie vielleicht in der Elementarclasse einer einsprachigen Schule in einer Lection zu bewältigen sein werden: Der Hund kann knurren und bellen. Er kann auch beißen. Der Hund hat scharfe Zähne. Der Hund liebt seinen Herrn. Er ist treu. Der Hund ist ein Hausthier. Und nun, lieber Freund, betrachte diese Sätze genau und überlege, wie du sie in orthographischer und grammatischer Hinsicht vei’werten könntest. Diese Überlegung sei dir ganz anheimgestellt; ich will nur noch darauf hinweisen, dass die Sätze, wenn der Anschauungsunterricht wirklich der Sprachbildung dienen soll, in ihrer Gesammtheit einen kleinen Aufsatz geben sollen. Betrachte die Steigerung in den Thätigkeiten knurren, bellen, beißen; den causalen Zusammenhang des zweiten Satzes mit dem dritten; ebenso des vierten mit dem fünften, denn «Die Liebe ist die Knospe, aus der die Treue bricht,» und wegen seiner Treue ist uns der Hund der liebe Hausgenosse geworden. Überhaupt müssen wir uns stets gegenwärtig halten, dass ohne einen sorgfältig betriebenen Anschauungsunterricht der Stilunterricht auf den höheren Stufen niemals gedeihen kann. Der kleine, für die Elementarclasse berechnete Aufsatz, der von dem erfahrenen Lehrer gewiss auch mit den Buchstaben des Setzkastens dargestellt wird, erfährt dann in der zweiten Classe eine theilweise Umänderung und eine Erweiterung. So können die ersten zwei Sätze in einen zusammengezogen werden, um die richtige Stellung des «und» üben zu lassen: Der Hund kann bellen, knurren und beißen. Der nächste Satz wird lauten: Das Gebiss des Hundes ist scharf; wobei der Sammelname «Gebiss» auftritt und der bewusste Genitiv zur Übung gelangt. Ich bin am Schlüsse meiner Ausführungen angelangt. Die freundlichen Leser und Leserinnen werden die Überzeugung gewonnen haben, dass ein gediegener Anschauungsunterricht eine gewissenhafte Vorbereitung erfordert. So liegt auch hier die Bedingung des Erfolges nur zur Hälfte in der eigentlichen Schularbeit, zur andern Hälfte aber in jener Arbeit, von der die große Menge, welche die Thätigkeit des Lehrers nur nach den Schulstunden misst, nichts weiß. Benda. Aus Stadt und Land. Veränderungen im Lehrstande. Ernannt wurden: zum Oberl ehrer an der zweiclassigen Volksschule in Hrenowitz der Lehrer in Ubeljsko, Herr Franz Zaman, und zum definitiven Lehrer für die zweite Lehrstelle an der Volksschule in Lienfeld der provisorische Lehrer daselbst, Herr Othmar Herbst. — An der städtischen deutschen Knaben-Volksschule in Laibach wurde Herr Lehrer Josef Janovsky aus der II. in die I., Herr Lehrer August Kleö aus der III. in die II. Ge-haltsclasse befördert. Aus dem k. k. Landesschulrathe. Die Errichtung einer zweiclassigen Volksschule in Podžaga in der Gemeinde Lužarje bei Großlaschitz bei gleichzeitiger Systemisierung zweier Lehrstellen sowie die Errichtung einer direetivmäßigen einclassigen Volksschule in Kanker, beziehungsweise Umwandlung der jetzigen Nothschule in eine directivmäßige, weiters die Systemisierung einer dritten Mädchen-Lehrstelle an der Volksschule in Oberlaibach in der IV. Gehalts-classe wurde vom k. k. Landesschulrathe beschlossen. Die erste und die zweite Lehrstelle an der fünfclassigen deutschen Knaben-Volksschule in Laibach wurden in die nächst höheren, das ist > 9 in die 1. und II. Gehaltsclasse versetzt. Wegen Ernennung eines Bezirks-Schulinspectors für die deutschen Volksschulen in Laihach, Weißenfels, Domschale, Görtschach, Josefsthal und für die Bürgerschule in Gurkfeld wurden dem Ministerium für Cultus und Unterricht die Vorschläge erstattet. Aus dem k. k. Stadtschulfathe. Der Lehrerin Clotilde Golf an der städtischen deutschen seehsclassigen Mädchen-Volksschule wurde die dritte Dienstalterszulage mit 1. December 1. J. zuerkannt. Der Bericht des k. k. Bezirks-Schulinspectors, Professors Franz Levee über die Inspection der mit der hiesigen zweiten städtischen fünfclassigen Knaben-Volksschule verbundenen gewerblichen Vorbereitungsschule wurde zur Kenntnis genommen und behufs endgiltiger Genehmigung dem hohen k. k. Landesschulrathe vorgelegt. Es wurde beschlossen, die k. k. Schulbücherverlags-Direction in Wien zu ersuchen, dieselbe möge die Beschaffung guter Schulbücher für den Gesang und für die deutsche Sprache an slovenischen Volksschulen veranlassen. Weiters wurde beschlossen, die Gesuche zweier städtischer Lehrer um Erhöhung der Jahresdotation für den Schulwerkstätten-Unterrieht, das Gesuch eines quieseierten städtischen Lehrers um Verlängerung und Erhöhung der Gnadengabe, die Gesuche sämmtlicher Leitungen der öffentlichen städtischen Volksschulen um Erwirkung der Theuerungszulagen für das Lehrpersonale auch in Hinkunft, schließlich die Gesuche der Leitung der fünfclassigen Privat-Mädchenvolksschule im hiesigen Lichtenthurn’schen Waiseninstitute an den hohen Landtag um Erhöhung der Jahresdotation für die Erhaltung dieser Schule und um abermalige Gewährung einer Geldunterstützung behufs Deckung der Kosten für den neuen Schulbau, competenteuorts vorzulegen und zu befürworten. Die Gewerbelehrlinge der hiesigen Friseur- und Raseur-Genossenschaft wurden vom vormittägigen Sonntagsunterricht an den hiesigen gewerblichen Vorbereitungsschulen befreit. Schließlich wurden einige interne Angelegenheiten erledigt und der Bericht des Vorsitzenden zur Kenntnis genommen, dass er in letzter Zeit einige hiesige Schulen in Augenschein genommen habe. Approbation. Das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat das von Dr. Karl Kummer, Franz Branky und Raimund Hofbauer im k. k. Schulbücher-Verlage neu herausgegebene Lehrbuch für österreichische allgemeine Volksschulen, Ausgabe in vier Theilen, zum Unterrichts-Gebrauehe an Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache als zulässig erklärt. Im k. k. Schulbiicher-Verlage ist eine slovenische Ausgabe der Druckschrift: Melodie und Text der österreichischen Volkshymne (Napev in besede avstrijske cesarske pesmi) erschienen. Preis 30 h, einzelne Blätter des Notensatzes 2 h. Aus dem Abgeordnetenhause. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 4. d. M. besprach Abg. Dr. F e r j a n č i ß die Schulinspection in Krain und wünschte die Bestellung eines zweiten Landes-Schulinspectors; Krain sei das einzige Land, das nur einen Laudes-Schnlinspector habe. Daher komme es, dass der bei weitem größere Theil der Volksschulen schon 12 Jahre nicht inspiciert Wurde. Redner empfahl die vom krainischen Landtage beschlossene Entschließung, betreffend die Ernennung eines zweiten Landes-Schulinspectors, der Regierung wärmstens zur Berücksichtigung. Dieser zweite Landes - Schulinspector könnte auch jene Schulen außerhalb Krains beaufsichtigen, welche slovenische Unterrichtssprache oder das Slovenische als Lehrfach haben. — In einer bemerkenswerten Rede schilderte der Abg. Bendel in der Sitzung vom 5. d. M. den Vorstoß des Clericalismus auf dem Gebiete des Volksschulwesens. Er erinnerte zunächst an die Thatsache, dass die staatlichen Lehrerbildungsanstalten so überfüllt seien, dass zahlreiche junge Leute, die sich dem Lehrerstande widmen wollen, genöthigt seien, in die unter geistlicher Leitung stehenden Lehrerbildungsanstalten einzutreten, in welchen eine Generation eifernder Gegner der Volksschulgesetzgebung herangebildet werde. Die Regierung begünstige die unter geistlicher Leitung stehenden Anstalten. Sein besonderes Augenmerk richte der Ultramontanismus anf die weiblichen Lehrkräfte; er habe es bereits zuwege gebracht, dass mehr als 220/0 sämmtlicher Lehramtscandidatinnen an klösterlichen Lehrerinnen-Bildungsanstalten ausgebildet wurden. Gegen die freisinnige Lehrerschaft werde seitens des Clericalismus und seiner Helfershelfer eine maßlose Hetze eingeleitet; man versuche sie einzuschüchtern, und wo dies nicht gelinge, beginne die Chicane und die Verfolgung. Eine ganz eigenthümliche Erscheinung sei es, dass gerade dort, wo die Cleriealen das Heft in der Hand haben, die Bezahlung der Lehrer die niedrigste und schlechteste ist. Bei ihrem Feldzuge gegen die Schulgesetzgebung werde der bildungsfeindliche Heerbann durch den Umstand ermuthigt, dass ihm die Regierung keine kräftige Abwehr entgegenhält, sondern administrative Liebenswürdigkeiten aller Art erweist. Sterbefälle. Am 30. v. M. starb in Laibach Herr Josef Borghi, k. k. Professor an der Staats-Oberrealschule, nach längerem Leiden. Geboren im Jahre 1846 zu Montona in Istrien, hat der nun Verewigte das Gymnasium im Jahre 1867 zu Görz vollendet, die philosophischen Studien an der Universität Graz zurüekgelegt und ist zuerst am k. k. Gymnasium in Görz. seit 1874 an der Staats-Oberrealseliule in Laibach in Verwendung gestanden. Professor Borghi war ein vielseitig gebildeter und tüchtiger Lehrer von liebenswürdigen Umgangsformen, der mit ganzer Seele seinem Berufe gehörte und gute Erfolge erzielte. Möge ihm die Erde leicht sein! — Am 27. December 189G schied in Laibach der pensionierte Lehrer Josef Juvan aus dem Leben. Derselbe war geboren zu Watsch im Jahre 1838, diente mehrere Jahre in Krain, später in Steiermark und war zuletzt Supplent an der Volksschule in Dornegg. Er ruhe in Frieden! — In Idria schloss Mitte December 1896 die pensionierte Lehrerin Desideria Edle von Lipoid für immer die Augen. Die Verstorbene war zu Bleiberg in Kärnten 1855 geboren, studierte in Laibach und wirkte dann als Lehrerin an der k. k. Werks-Volksschule in Idria, wo sie sich durch unermüdeten Fleiß auszeichnete und hervorragende Unterrichtserfolge erzielte. Wegen zunehmender Kränklichkeit trat sie in den Ruhestand, lebte in Kärnten und zuletzt mehrere Jahre in Idria. Ihr Andenken sei in Ehren! Zur Schulaufsichtsfrage. In der Frage, ob es nach der Einführung der zweiten Landessprache als Pflichtfaches wohl angehe, dass der Unterrricht im obligaten deutschen Sprachfach an den slovenischen Schulen von den slovenischen Bezirks-Schulinspectoren überwacht werde, haben sich mehrere angesehene auswärtige Tagesblätter vernehmen lassen. Soweit wir diese Stimmen verfolgen konnten, schließen sie sich unseren Ausführungen in der Decembernummer der «Schulzeitung» an. So betont die «Neue Freie Presse», dass unter ungeänderten Verhältnissen vom deutschen Unterrichte kaum Ersprießliches zu erwarten wäre. Daher sei die Forderung nach einer entsprechenden Reformierung der Bezirks-Schulinspectorate, bzw. nach Vermehrung derselben für den deutschen Unterricht, eine berechtigte. Freilich drängen dadurch auch slovenische Aufsichtselemente in die deutschen Lehranstalten der Sprachinsel Gottschee und in andere deutsche Schulen ein,* doch würden sich nationale Übergriffe derselben wohl rechtzeitig verhindern lassen. Christbaumfeste. Die Christbaumfeier für die Kinder der hiesigen Schule des Deutschen Schulvereines und des deutschen Kindergartens fand am 19. v. M. im großen Saale der Tonhalle statt. Das Fest wurde durch ein Begrüßungslied der Kinder eingeleitet, dem das Weihnachtslied «Heilige Nacht», vorgetragen von Schülern der Knabcn-Volksehule des Deutschen Schulvereines, folgte. Hierauf kam ein von Herrn Regierungsrath Dr. K e e s b a ch e r verfasstes stimmungsvolles und tiefempfundenes Weihnachtsgedicht durch Frl. Lilly Maurer in recht wirksamer und verständnisvoller Weise zum Vortrage. Danach kamen Vorträge, Spiele und Lieder von Seite der Kleinen an die Reihe, die mit ebenso eifrigem als verdientem Beifalle aufgenommen wurden. Schließlich sprach Rechtsanwalt Dr. v. Sehöppl als Obmann des Schulausschusses des Deutschen Schulvereines den Frauen des Ausschusses der hiesigen Frauen-Ortsgruppe, der das schöne Fest veranstaltete, sowie allen Gönnern, die zum edlen Werke der Menschenliebe beisteuerten, den besten Dank aus. Nach Absingung der Volkshymne wurden alle Kinder mit Kleidungsstücken und sonstigen Geschenken bedacht. Dem Feste wohnte eine große Anzahl von Freunden und Gönnern der genannten Anstalten bei. — Desgleichen wurde von einem in Laibach schon über dreißig Jahre bestehenden Vereine wohlthätiger Frauen, welcher derzeit vom Herrn kais. Rathe Murnik geleitet wird, am 20. December in der Turnhalle der I. städtischen Knaben-Volksschule in der Komenskygasse die Betheilung armer, braver Schulkinder der hierortigen deutschen und slovenischen Knaben- und Mädchen-Volksschulen mit Winterkleidern und Schuhen vorgenommen. Die Festlichkeit wurde mit einer Ansprache des k. k. Bezirks-Schulinspectors Prof. Levee eingeleitet, mit einer an die Schulkinder gerichteten Ansprache des Herrn Dompropstes Dr. Leonhard Klofutar fand sie ihren Abschluss. Das Fest beehrten mit ihrer Anwesenheit der Herr Landespräsident Baron Hein, der Herr Bürgermeister Hribar, der Herr Handelskammer-Präsident Perdan, mehrere Mittelschul-Direetoren und Mitglieder der Lehrkörper der hierortigen Schulen, ferner zahlreiche Frauen und Herren der hiesigen Gesellschaft. Adresskalender. Im Verlage der Buchhandlung Kleinmayr & Bamberg ist eben erschienen : Deutscher Kalender für Krain auf das Gemeinjahr 1897, herausgegeben von S. Rieger. Preis 50 kr. Derselbe enthält u. a. auf 16 Octavblättern einen gründlich ausgearbeiteten Adresskalender, enthaltend alle in Krain angestellten Amts- und Landesbeamten, Lehrer, Geistliche, ferner Advocaten, Notare, Ärzte, Handelsleute, Großgrundbesitzer, Verkehrsanstalten, Fiuanzinstitute. Versicherungsgesellschaften usw. Auf den übrigen Inhalt des verdienstvollen Kalenderunternehmens, dessen Reinertrag der Errichtung eines Studentenheims in der Stadt Gottschee gewidmet ist, kommen wir nächstens zurück. * Dies ist schon jetzt der Fall. D. L. Die Laibaclier städtischen Schulgebäude sollen im Laufe der nächsten Monate Tafeln mit Aufschriften und dem Stadtwappen in der Mitte erhalten. Die sloveuische höhere Töchterschule im Zois’schen Hause am Rain trägt bereits eine solche Anstaltsbezeichnung. Die Lehrpläne für Volksschulen in Krain, welche gänzlich vergriffen sind, werden neu aufgelegt und dürften in kurzem in der Buchdruckerei Klein & Comp, erhältlich sein. Regierungsrath Kraus Am 12. d. M. verschied in Wien der in weitesten Kreisen rühmlichst bekannte Höhlenforscher Regierungsrath Franz Kraus im 62. Lebensjahre. Seine Höhlenfahrten und Höhlenfunde, die Erschließung der nach ihm benannten «Kraus-Grotte» in Gams, besonders aber die Trockenlegung der periodisch überschwemmten Kesselthäler in Krain, seine zahllosen Veröffentlichungen in Tages- und Fachblättern sowie seine prächtige «Höhlenkunde» sichern ihm ein ehrendes Andenken. Der Tod des gewiegten Gelehrten reißt eine schwer ausfüllbare Lücke. Sein Andenken verdient hochgehalten zu werden. Komensky-Gasse. Der Laibacher Gemeinderath hat die ehemalige «Feldgasse», welche an zwei Schulanstalten vorbeiführt, in «Komensky-Gasse» umbenannt. Unverhofft. Bei der Berathung über den Staatshaushalt hat das Abgeordnetenhaus in seiner Sitzung vom 5. Jänner die Bewilligung der Auslagen für das sloveuische Gymnasium in Cilli im Betrage von 12.850 fi. abgelehnt. Schulausgabe pädagogischer Classiker. Im Verlage von Tempsky in Prag und Wien kommen gegenwärtig handliche, billige und gefällig ausgostattete Schulausgaben pädagogischer Classiker heraus. Die Herausgabe besorgt Landesschulinspector Dr. Th. Tupetz. Bis jetzt erschienen fünf Bändchen. Die Sammlung, der ein guter Ruf vorausgeht, bietet namentlich dem jungen Lehrer bequeme Behelfe, sich mit den Meisterwerken der Erziehungswissenschaft bekannt zu machen. Eine Richtigstellung. Unterm 23. v. M. erhielten wir nachstehende Zuschrift: Nr. 278/Praes. An die löbl. Redaction der «Laibacher Schulzeitung» hier. Gestützt auf den § 19 des Pressgesetzes vom 17. December 1862, R. G. Bl. Nr. 6 ex 1863. ersuche ich Sie, in die demnächst erscheinende Nummer Ihres geschätzten Blattes mit Rücksicht auf die in der 12. Nummer vom 15. d. M. veröffentlichte — «Sehü 1 erf ang» betitelte -— Notiz nachstehende Berichtigung aufnehmen zu wollen: Es ist nicht wahr, dass ich anlässlich einer Schulschau in den städtischen deutschen Volksschulen Kinder städtischer Angestellten während des Unterrichtes durch Polizeiorgane habe abführen lassen. Es ist nicht wahr, dass Ihnen bei verlässlichen Personen eingezogene Erkundigungen diesen Vorfall der Hauptsache nach außer Zweifel gestellt hätten. Es ist ferner nicht wahr, dass sich dieser Vorfall am 27. v. M in der fünften Classe der hiesigen städtischen deutschen Mädchenschule abgespielt und durch die Neuheit einer solchen Zwangsaustreibung bei Schülern und Eltern gerechtes Erstaunen auf sich gezogen hätte. Endlich ist es nicht wahr, dass unschuldige Schulmädchen mit geräuschvollem Aufsehen aus der warmgesessenen Bank aufgescheucht worden wären und infolge dessen die hellen Kinderaugen, die, noch einmal das liebgewordene Schulparadies mit Mitschülerinnen und Lehrerin in sich saugend, in Thränen geschwommen wären und mit traurigen Blicken hineingestarrt hätten in eine ungekannte Zukunft. Wahr ist vielmehr, dass all’ dies auf Erdichtung beruht. Mit Hochachtung ergebenst Laibach, 23. December 1896. Iv. Hribar, Bürgermeister. Mit Bezug auf obige Berichtigung können wir zunächst unser Befremden nicht unterdrücken, dass dieselbe an unsere Adresse geleitet worden ist. Wie aus der Fassung der gedachten Notiz hervorgeht, sind wir auf den Vorfall durch Berichte mehrerer auswärtiger Tagesblätter aufmerksam gemacht worden, von denen das uns als Quelle dienende Wiener Blatt («Ostdeutsche Rundschau» vom 30. November 1896), soviel wir wissen, eine Berichtigung bis heute nicht gebracht hat. Was die Sache selbst betrifft, so hätten wir auch ohne Aufforderung von außen gerne festgestellt, «lass die gleichzeitige Anwesenheit des Herrn Bürgermeisters Hribar und eines Sicherheitswachmannes, wie uns von bestunterrichteter Seite versichert wird, eine rein zufällige war. Die Thatsache dieses Zusammentreffens erklärt aber auch die Entstehung des in weitesten Kreisen verbreiteten Gerüchtes von der zwangsweisen Abführung der Schülerinnen. Als unangefochtene Thatsache bleibt bestehen — und dies haben wir auch gemeint, wenn wir sagten, der Vorfall werde uns «der Hauptsache nach» bestätigt —, dass zwei Schülerinnen, Kinder von städtischen SicherheitsWachleuten, nach dem ersten Quartal (also einige Tage nach dem Bürgermeisterbesuche) an der deutschen Mädchenschule ausgeschult und in sloveuische Schulen eingeschrieben wurden, und dass Bürgermeister Hribar das Lehr personal dieser deutschen Volksschule ausschließlich slovenisch begrüßt hat. Was die von uns eiugezogenen Erkundigungen über den Fall anbelangt, so trifft die obige Berichtigung die Wahrheit nur in dem Falle, als unter «verlässlichen Personen» ausschließlich Mitglieder des Lehrkörpers der städtischen deutschen Mädchenschule verstanden werden. Indem wir noch darauf aufmerksam machen, dass solche Fälle von Schüleraustritten während des Schuljahres, über die sieh das Volksschulgesetz ziemlich bestimmt ausspricht, nicht in besserem Lichte erscheinen , wenn man sich gegenwärtig hält, dass die deutschen Volksschulen Laibachs dermalen keinen Bezirksschulinspector haben, wollen wir der Beurtheilung der Angelegenheit durch unsere unbefangenen Leser in keiner Weise vorgreifen. Rundschau. Aus Oberösterreich. Der Linzer Lehrerhaus-Verein hat am 23. November einen oberösterreichischen Dichterabend veranstaltet, an welchem sich die Dichter Franz Keim, Anton Matosch, Edward Samhaber, Gräfin Edith Salburg-Franken stein und Karl Teutschmann betheiligten. Samhaber war bekanntlich eine Reihe von Jahren Professor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach; wir glauben, uns den Dank seiner zahlreichen Freunde und Verehrer zu verdienen, wenn wir das Urtheil der Linzer «Tages-Post» über Samhaber hier einschalten : «Der Lyriker Edward Samhaber ist uns Linzern wohlbekannt, lebt er doch in unserer Stadt, und wir können uns dessen freuen, dass der bedeutendste unserer oberösterreichischen Dichterin unserer Mitte weilt. Wir thäten aber Samhaber unrecht, würden wir ihn nur als den bedeutendsten oberösterreichischen Dichter bezeichnen, er ist auch ein bedeutender deutscher Dichter überhaupt, dem die allgemeine Anerkennung heute vielleicht noch spärlich zutheil wird; aber endlich, wenn auch spät vielleicht, wird das deutsche Volk auch diesen seinen Dichter nach Gebür schätzen lernen; vielleicht wird auch Samhaber das geistreiche Wort an sich erfahren müssen, das einst ein Wiener Schriftsteller schrieb: «Zum Dichter muss man geboren, zur Anerkennung muss man gestorben sein.» Die engere Heimat freilich, sie hat Samhaber diese Anerkennung nie vorbe halten, und auch jene Kreise außerhalb derselben, welche auch in unserer realistischen Zeit die warme Lyrik und echte Empfindung zu schätzen wissen, ehren Samhaber heute schon nach Gebür. Er gab uns am Samstag eine Sammlung von neun Dichtungen, von denen wir vor allem das tiefsinnige «Bekenntnis Lieschens» (aus «Mönch Hugbald»), den prächtigen Hymnus «Gottvertrauen» und das mit der ganzen echten nationalen Empfindung Samhabers durchwärmte «Gebet» hervorheben. Insbesondere «Das Gebet» und dessen nationale Stellen entfesselten stürmischen Beifall.» Ans Mähren. Die bisherigen Leiter des «Deutschen Lehrerfreundes» Fr. Netopil und Fr. Böhm sind von ihrem Posten zurückgetreten. Der Deutsch-mährische Lehrerbund, dessen Organ der «Deutsche Lehrerfreund» ist, begleitet diese Änderung mit der folgenden interessanten Erklärung: «Vielseitig geäußerten Wünschen der Bundesmitglieder Rechnung tragend, hat der Centralausschuss in seiner Sitzung vom 19. December den Beschluss gefasst, es sei von Neujahr 1897 angefangen die Herausgabe des Bundesorganes «Deutscher Lehrerfreund» einem Nie h t lehrer zu übertragen, in der Absicht, dadurch jene Mitarbeiter des Blattes, welche mit Entschiedenheit für die Rechte der Lehrerschaft eintreten, vor Unannehmlichkeiten jeder Art zu schützen. In Verfolg dieses Beschlusses wurde der bisherige Verleger des Blattes, Herr Buchhändler Karl Bornemann, mit der Wahrnehmung dieses Amtes vorläufig bis zur nächsten Delegierteuversammlung betraut. Derselbe wird sich diese:-verantwortlichen Aufgabe umso bereitwilliger unterziehen, als ihm schon heute die thatkräftige Unterstützung eines aus Lehrern gebildeten Redactions-Comites gesichert ist. Durch diese Änderung in der Redactiou ist der deutschen Lehrerschaft Mährens die Möglichkeit geboten, ihren Meinungen und Wünschen in jeder gesetzlich zulässigen Weise ungescheut Ausdruck zu geben.» Aus Niederösterreich. Das Schulreferat im Landesausschusse wurde dem Abgeordneten Dr. Gessmann, der von seinen Wahlreisen zugunsten der christlich-socialen Partei her bekannt ist, zugewieseu. Aus Vorarlberg. Bei der letzten Landes-Lehrerversammlung am 19. November v. J. brachte der Obmann des Vereines ein Ansinnen des Landes-Schulinspectors Kiechl vor, dahingehend, er und die übrigen Landesväter würden es sehr gerne sehen, wenn der Verein das antiösterreichische, soeialdemokratische und unchristliche Bundesorgan fallen ließe. Die Lehrerschaft will sich aber nicht gängeln lassen noch selbst aufgeben, und so bleibt das Blatt mit nahezu einstimmigem Vereinsbeschlusse auch in Zukunft Vereiusgabe. Aus Görz. Wie wir unlängst gemeldet haben, hat der k. k. Landesschulrath von Görz und Gradiška der ihm unterstehenden Lehrerschaft die Annahme des Amtes eines Gemeindesecretärs untersagt. Da jedoch die Dinge in vielen Gemeinden so liegen, dass für die Bestellung eines eigenen Gemeindebeamten das nöthige Geld fehlt, während die Besorgung des Postens als Nebenamt gegen bescheidene Entlohnung durch Lehrer leicht möglich ist, hat die Landesschulbehörde in Würdigung der obwaltenden Verhältnisse das Verbot wieder aufgehoben. Im einzelnen Falle wird dem k. k. Bezirks-Schulrathe die Entscheidung darüber zufallen, ob ein Lehrer eine Gemeindeschreiber-Stelle annehmen und bekleiden darf oder nicht. HV-Ici nnig'f altig-es. «Die deutsche Schule.» Unter diesem Titel tritt nächstens eine wissenschaftlich gehaltene Monatsschrift an die Stelle des Dittes’schen Pädagogiums. Die neue Fachzeitschrift wird von Rector Robert Rissmann in Berlin herausgegeben werden und bei Klinekhardt in Leipzig erscheinen. Denkmäler. In Kufstein soll dem am 23. April v. J. verstorbenen Dechant und Stadtpfarrer Dr. Matth. Hoerfarter, dem Bahnbrecher des Fröbel’schen Kindergartens in Österreich, ein Denkmal errichtet werden. Ein Comitd, an dessen Spitze der Bürgermeister des Städtchens, Dr. Jos. Prax-marer, steht, richtet an alle Freunde und Verehrer des Verewigten einen Aufruf, das schöne Volksdenkmal der Dankbarkeit und Liebe zu unterstützen. — Dem bekannten Jugendschriftsteller Christoph v. Schmid soll in seiner Vaterstadt Dinkelsbühl ein Denkmal erstehen. Schulen ohne Schüler. Die Stadtgemeinde Görz war nach langen Protesten und Einsprüchen genöthigt worden, auf Gemeindekosten eine mehrclassige Volksschule für die Kinder der dortigen Slovenen zu errichten. Aber die ausgemittelten Räumlichkeiten und der Standort der Schule be-hagten der slavischen Bevölkerung nicht, und das Ergebnis war, wie die Grazer «Tagespost» meldet, dass allen vier neueröffneten slovenischen Volksschulclassen nicht einmal ein halbes Dutzend Schulkinder zugeführt wurde. Im laufenden Schuljahre verlor die Anstalt, wie sloveuische Blätter mit einer Art Schadenfreude verkünden, noch diese Schüler an die Schule des Vereines «Sloga». Obschon diese städtische sloveuische Schule ohne Schüler nicht gerade für die dringliche Nothwendigkoit der Anstalt spricht, bieten die Slovenen dennoch alles auf, die Stadtgemeinde Görz zu nöthigen, für diese Schule im Mittelpunkte der Stadt ein Gebäude aufzuführen. — In der Türkei striken die serbischen Schüler sämmtlicher griechischen Schulen des Vilajets Monastir, so dass diese Lehranstalten zum größten Theile leer stehen und geschlossen werden dürften. Im nächsten Jahre soll die Errichtung von 40 serbischen Volksschulen im genannten Vilajet erfolgen. Arbeit und Lohn. Ein bedeutender englischer Staatsmann sagt: «Am besten bezahlen wir die, die uns morden, die Generale; dann die, welche uns betrügen, die Politiker und Marktschreier; dann die, welche uns die Zeit vertreiben, Sänger und Tänzer, Musiker und Schauspieler, endlich am schlechtesten die, welche uns im Schweiße ihres Angesichts unterrichten.» Nehmet Holz vom Haselstamme! Wie die «Bürgerschulzeitung» berichtet, wurde ein Lehrer in einer Wiener Bürgerschule von einem Schüler an den Ohren gezerrt. — Das geht denn doch über die Gemüthlichkeit! Eine neue Bärenart. Auf den Gletschern des Berges Elias in Alaska (Nordwest-Amerika) ist eine neue Bärenart entdeckt worden. Die Jäger nennen ihn den blauen oder Gletscherbären. Wissenschaftlich führt er den Namen Ursus Emmonsus, nach seinem Entdecker, dem Lieutenant Emmons. Sein Fell ist ähnlich wie das des Silberfuchses. Er hat einen bläulich-schwarzen, mit weißen Haaren durchwirkten Pelz. Auf dem Kopfe ist das Fell lederartig. Die Krallen dieser Bärenart sind klein, aber sehr scharf. Der Österreichische Bund der Vogelfreunde hat von seinem ersten Flugblatte über den Vogelmassenmord in Südtirol und Dalmatien bereits gegen 20.000 Exemplare in allen Kronländern unserer Monarchie verbreitet. Das zweite Flugblatt ist soeben in einer Anzahl von 10.000 Exemplaren verschickt worden. Es enthält die dringende Bitte, an alle wahren Frauen gerichtet, man möge endlich davon abstehen, nützliche Vögel als Hutschmuck zu verwenden. Verwiesen wird dabei auf das schöne Verhalten der Königin Victoria, die einer hochstehenden Dame sagen ließ, getödtete Vögel als Schmuck machen ihrem Charakter keine Ehre. Des ferneren wird hervorgehoben, dass die Presse und die Lehrerschaft sich der Bestrebungen des Bundes in hervorragender Weise angenommen haben, insbesondere die Lehrerschaft den Schülerkarten großes Interesse entgegenbringt und die Vertheilung derselben veredelnd auf das Gemüth der Kinder einwirkt. Das Flugblatt schließt mit der herzlichen Bitte: «Verwendet euch in regster Weise zugunsten unserer lieben, gefiederten kleinen Sänger!» und kann gratis und franco vom Secretariat des Bundes, Graz, Körbler-gasse 40, bezogen werden. JVI i 11 Ii e i 1 im g-e 11. Die lobi. k. k. Bezirksscliulräthe werden höflichst gebeten, der Leitung der «Laibaeber Schulzeitung» die Lebrstellen-Ausschreibungeu portofrei bis zum 12. eines jeden Monats zukommen zu lassen. Die Veröffentlichung derselben in der Schulzeitung erfolgt umsonst. Eine Bitte an alle deutschen Lehrer! Dass es eine unerlässliche Forderung der Pädagogik ist, dass die Erziehung eine einheitliche sei, dass also nicht im Elternhause anders erzogen werde als in der Schule, dass daher zwischen Elternhaus und Schule recht innige Beziehungen hergestellt werden, dass überhaupt vernünftige Erziehungsgrundsätze in der Familienerziehung zur Geltung gelangen, darüber ist kein Wort mehr zu verlieren, das fühlt jeder einzelne von uns wohl zur Genüge. Über die Mittel, wie diese Forderung erfüllt werden soll, wäre noch manches zu sagen; aber ein solches Mittel ist da: die Zeitschrift «Schule und Haus», welche nun schon seit 14 Jahren den schweren Kampf gegen erziehliche Schäden, Schul- und Lehrerfeindlichkeit, gegen Störungen der Schularbeit seitens übelberathener Eltern kämpft. Die deutsche Lehrerschaft hat nicht mit jener Intensität, die man hätte erwarten können, dahin gearbeitet, dass «Schule und Haus» allüberall dort Eingang finde, wo sie hingehört, und alljährlich mussten wir zur Feder greifen und an die Herzen der Berufsgenossen in Stadt und Land klopfen, damit sie sich des Blattes erinnern und es nicht erliegen lassen unter den wuchtigen Streichen der Gegner. Sonst ist es wohl löbliche Gepflogenheit in der Welt, einem Bedrängten, Verfolgten, mit Vernichtung Bedrohten hilfreich beizuspringen; nur bei «Schule und Haus» trifft das nicht zu: das clericale Kesseltreiben gegen diese von allen Schulgegnern bestgehasste Zeitschrift hat ihr auch einen großen Theil jener Gönner und Freunde entzogen, die nun erst recht mit aller Kraft für das Blatt hätten eintreten müssen. Wir verlangen ja von den Amtsgeuossen keine Geldopfer, die ja gewiss jeder schwer bringt, aber ein Wort der Empfehlung, die Einbürgerung des Blattes in Gast- und Kaffeehäusern, in Volks- und Lehrerbibliotheken, die Gewinnung von Spendern, die es uns ermöglichen, an arme Familien, Arbeiterbildungsvereine u. s. w. Freiexemplare abzugeben, uns Adressen einzusenden: das ist Tausenden unserer Amtsgenossen leicht möglich, und das wird «Schule und Haus» auch endlich ins Volk bringen. Sehr freuen würde es uns, wenn zunächst jeder Lehrer selbst eine Probenummer verlangte, damit er das Blatt kennen lernt. Wir sind gerne bereit, jeden diesbezüglichen Wunsch zu erfüllen. Bittend, für «Schule und Haus» überall, wo es möglich ist, den Boden zu bereiten, zeichnet mit amtsbrüderlichem Gruße Ed. Jordan, Schriftleiter von «Schule und Haus», Wien, III., Streichergasse 10. Lehrerhans-Verein in Wien. (Buchhandlungs-Angelegenheit.) Seit zwei Jahren stand der Lehrerhaus-Verein mit der Buchhandlung Alfred Siegl in Wien im Vertragsverhältnisse, wie vorher mit anderen Buchhändlerfirmen (Sallmayer, Amonesta u. s. w.). Leider hat sich herausgestellt, dass diese Firma den Anforderungen, die wir an sie zu stellen berechtigt waren, nicht entsprochen hat; denn vielerlei Klagen sind laut geworden, und es war nicht möglich, einen geordneten Geschäftsgang zu erzwingen. Deshalb musste das Übereinkommen mit dieser Firma gelöst werden, und wir bitten die P. T. Vereinsmitglieder und sonstigen Collegen, zur Kenntnis nehmen zu wollen, dass der Lehrerhaus-Verein nunmehr in keinem Vertragsverhältnisse zur Firma Alfred Siegl steht. Selbstverständlich war die Vereinsleitung darauf bedacht, einen Ersatz zu finden, und es ist einleuchtend, dass nach den bisherigen Erfahrungen bei der Wahl des Buchhändlers mit peinlichster Sorgfalt vorgegangen wurde. Nach reiflicher Erwägung aller einschlägigen Verhältnisse wurde unter den Firmen, deren Anbote dem Vereine Vorlagen, die Buchhandlung Anton Beimann in Wien, I., Schwarzenbergstraße 8, als Vereinsbuchhandlung gewählt. Die P. T. Collegen werden nun ersucht, ihren Bedarf an Büchern und Zeitschriften in der genannten Buchhandlung, deren Leistungsfähigkeit und Solidität außer Zweifel steht, decken zu wollen. Dass diese Firma den P. T. Bestellern alle Begünstigungen einräumt, welche überhaupt von Buchhändlern gewährt werden dürfen, ist selbstverständlich. Zur Lieferung von Musikalien erlauben wir uns folgende Firmen wärmstens zu empfehlen: Anton Goll, Musikalienhandlung und Antiquariat in Wien, L, Wollzeile 5, und Albert Jungmann & C. Lerch, Musikalienhandlung in Wien, I, Augustinerstraße 8. Die Leitung des Lehrerhaus-Vereins in Wien. 15 _ Bücher-, Lehrmittel- und Zeitungsschau. Sprachhefte für Volksschulen. Von Edwin Wilke. Ausgabe A, Sehülerhefte. 1. bis III. Heft (Mittelstufe, Unterabtheilung —• Mittelstufe, Oberabtheilung — Oberstufe). Ausgabe B für Lehrer. T. bis III. Heft (Beiträge zur Methodik des formalen Sprachunterrichtes — Mittelstufe — Oberstufe). Halle, Sehroedel, 1896 Preise der Schülerhefte: 20 -j- 30 -)- 40 Pf.; Preise der Lehrerhefte: 1 Mk. + 1-20 Mk. -f 1-50 Mk. Die handlichen Heftchen, welche die Schule einem in Lehrerkreisen bestberufenen Schulmanne verdankt, sind das Ergebnis einer vieljährigen Unterrichtspraxis und unterscheiden sieh von anderen Behelfen dieser Art, wie Engeliens Leitfaden für den deutschen Sprachunterricht (Berlin, I. Th., - 1894, in 99. Aufl., II. Th. in 50. Auf!.), Nowacks Sprachstoffen für die Volksschule (Breslau 1884), Kahnmeyer und Schultze’s Deutschem Sprachbuche (Braunschweig 1889) oder der viel benützten Deutschen Sprachschule von Baron, Junghanns und Schindler (für preußische Schulen bearbeitet von Dr. W. U. Jütting), ja selbst von Krumbachs trefflichem Buche «Deutsche Sprech-, Lese- und Sprachübungen» (Leipzig 1893) u. a., durch größere Berücksichtigung der gesprochenen Sprache, stärkeres Eingehen auf Mundart und Sprachgeschichte, besonders aber durch passende Anlehnung an den Gang der natürlichen Geistesentwicklung des Kindes. Wilke’s Sprachhefte wollen die Darbietung des grammatisch-orthographischen Stoffes zweckmäßig erleichtern, auf der Stufe des Denkens und der Anwendung Anschauungsstoffe für die Vergleichung bieten und dem Sprachunterrichte zu dem eminent geistbildenden Werte verhelfen, der ihm in der geistigen Entwicklung des Volksschülers gebürt. Der erste Theil der Ausgabe B klärt über die Grundsätze, die den Verfasser bei der Abfassung seiner Hefte leiteten, auf. Von den sechs Aufsätzen, die dieser Theil enthält — sie sind bis auf einen bereits in verschiedenen pädagogischen Zeitschriften veröffentlicht worden, — erscheinen mir der zweite («Unsere Aussprache und ihre Pflege») und der fünfte («Gehören sprach-geschichtliche Belehrungen in die Volksschule?») für jeden Lehrer höchst lehrreich und beachtens wert. Die für die Schüler bestimmten Sprachhefte sollen den mündlichen Unterricht nirgends beeinträchtigen, sondern nur unterstützen. Sic zeigen folgende Einrichtung: Den größten Theil der Büchlein nehmen Sprachstücke mit numerierten Sätzen ein, die meist vom Verfasser für seine Zwecke gebildet worden sind; ihr Gedankenkreis wird durch den Fortschritt der vier Jahreszeiten bestimmt. Aus diesen Entwicklungsbeispielen werden die grammatischen und orthographischen Regeln gewonnen, die der Schüler aber nicht gleich zusammengestellt ablesen kann, sondern erst am Schlüsse der Hefte findet. Der Einübung des Gelernten dient eine reiche Auswahl der mannigfaltigsten Aufgaben. Beantwortung von Fragen, Umwandlung gegebener Sprachformen, Übung richtiger Aussprache und anderes der Art, was eine zweckmäßige stille Beschäftigung der Kinder ermöglicht, dürfte dem Lehrer, der zum anstrengenden Abtheilungsunterriehte verurtheilt ist, trefflich zustatten kommen. Für die Anordnung des Stoffes war der geistige Standpunkt der Schüler maßgebend; wie es in der Volksschule kaum anders denkbar, kommen praktische Lautlehre, Interpunctions-lehre, Satzlehre, Rechtschreibung, Wort-, Wortbildungs- und Wortbiegungslehre in buntem Wechsel daran, immer nach dem Grundsätze: «Vom Leichten zum Schweren.» Die Führung hat die Satzlehre, an die die anderen Gebiete sich anschließen. In der Satzlehre ist der Verfasser mit Recht zu ganz kindlicher, elementarer Behandlung herabgestiegen, und die vorgeschlagene Vereinfachung des Systems scheint mir alles Lob zu verdienen. In der Lehre vom Wesen des Satzes, der Copula, vom zusammengezogenen Satze weiß ich mich mit dem Verfasser durchwegs im Einverständnisse; auf Schritt und Tritt können Kerns Beweisführungen und die Ergebnisse der neueren Sprach' Wissenschaft, wie sie von den Junggrammatikern (Paul, Braune, Sievers, Behaghel u. a) verkünde^ worden sind, als Stützen dienen. Auch Satzbilder, nach meiner Meinung ein unübertroffenes Mittel zur Veranschaulichung des Satzbaues, fehlen nicht. In der Frage der sprachgeschichtlichen Belehrungen sehen wir den Verfasser auf dem Standpunkte Rudolf Hildebrands und Albert Richters («Jeder Lehrer ein Sprachforscher!»). Auch sonst sucht Wilke den Forderungen der Hildebrandischen Schule gerecht zu werden. So fordert er auf der Oberstufe folgende Übungen: Ausdruck desselben Gedankens auf verschiedene Weise. Verwendung und Scheidung sinnverwandter Wörter, Gebrauch von Wörtern einer Wortsippe in sinnlicher und übertragener Bedeutung. Überall wird das Kind als selbstthätiges, nie als bloß aufnehmendes Wesen behandelt. — Die Ausgaben für Lehrer II, 1 und 2, enthalten neben dem vollen Texte des Schülerheftes Anweisungen und Winke für die Behandlung, Dictatstoffe und Aufgaben zur Verbesserung landschaftlicher und örtlicher Sprachunarten. Sehr zu loben ist es, dass die letztgenannten Übungen im Gegensätze zum Vorgänge vieler Lehrbehelfe (selbst Diesterweg hat solche in seinem Übungsbuche eingestreut!) aus dem Schülerhefte ausgeschlossen worden sind. Dem spracharmen und in der Handhabung der Sprache unsicheren Kinde prägt sieh nur zu gerne das gedruckte Unrichtige fester und dauernder ein, als das Richtige, das es hört. Die Einrichtung des Lehrerheftes TI, 2, welches auf der linken Seite den Text des Schülerheftes, auf der rechten das, was der Lehrer für die Vorbereitung auf den Unterricht nöthig hat, enthält, ist nicht ohne Bedenken. Was dem fleißigen und strebsamen Lehrer die häusliche Vorbereitungsarbeit erleichtern kann, kann dem pflichtscheuen Anlass zu Missbrauch und Faulenzerei werden. Dies ist für mich indes kein Grund, einen Tadel gegen Wilke’s schöne und überaus dankenswerte Leistung zu erheben. Aus der ganzen Arbeit geht hervor, dass der in der einschlägigen Literatur wohl bewanderte Verfasser sich seinem Gegenstände beim Unterrichte mit Liebe und Hingebung widmet und seine ganze Kraft daran setzt, an der Verbesserung der Methode mitzuarbeiten und das hohe Ziel zu erreichen, durch den sprachkundlichen Unterricht das Herz der Schüler zu stärken und den Geist spann- und schwungkräftig zu machen. Sie können in den Händen von Schülern —• bei uns steht leider die Orthographie im Wege — und Lehrern reichen Segen stiften. Htr. Allgemeine Erziehungslelire für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten von Dr. Willi. Zenz, Director der k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Linz. Wien, 1895. Manz’sche Hof-Verlags- und Universitäts-Buchhandlung. Preis 75 kr. — Das Werkchen unterscheidet sich mehrfach recht vortheilhaft von ähnlichen Schriften und macht als Ergebnis des Nachdenkens über psychologische Erscheinungen auf Beachtung unbedingt Anspruch. Es handelt sich hier in erster Linie um den Kern der Sache, um den rothen Fäden des Ganzen; es hieße sieh daher an dem Streben thätiger Männer versündigen, wollte man bei Besprechung der Schrift in den Fehler jener Beurtheiler verfallen, welche sich mit Vorliebe au Eigenthümlichkeiten der Ausdrucksweise oder an schwer vermeidlichen Verstößen, welche die Drucklegung verschuldet, zu reiben pflegen, oder denen Trockenheit mehr als lebensvolle Darlegungen behagt. Auswahl und Anordnung des Stoffes verrathen, dass sich der Verfasser im Bereiche der pädagogischen Literatur vielfach umgesehen und insbesondere Studium und Erfahrung entsprechend zu verwerten suchte. Was jedoch für Lehramtszöglinge, für die Stufe der Grundlegung berechnet ist, soll sich nach anregender Entwicklung stets auch durch Bündigkeit, Bestimmtheit auszeichnen. Man kann übrigens überzeugt sein, dass gelegentlich einer Neubearbeitung der Schrift auch diesem Wunsche entsprochen werden wird, und daher ist es am Platze, einige für Anfänger nicht genug klare, mitunter fast zu gedrungene Stellen anzuführen. Da fällt gleich der Satz über Wahrnehmungen auf (S. 8): «.Solche nach außen verlegte und räumlich gestaltete Empfindungen, welche das Bewusstsein zur Einheit zusammenfasst, nennt man Wahrnehmungen.») Ähnliches lässt sich aus dem Capitel «Vorstellungen» anführen. Für «Begriffe», welche übrigens erst in der «Unterrichtslehre» desselben Verfassers zur Betrachtung gelangen, findet sich die von manchem Denker bevorzugte Bezeichnung «Gesammt-vorstellung» vor. Auch lesen wir (S. 14): «Begriffe, d. h. schärfer hervorgehobene, im Denken selbständig verwendete Unterschiede», und etwas früher (S. 13): «Die Apperception ist das mittelst reproducierter Vorstellungen vollzogene Ergreifen eines geistigen Inhalts.» Auf S. 20 ist vom «inductiven und deductiven Verfahren» die Rede, wovon der Zögling vorher noch nichts vernommen. Zustimmung dagegen verdient das Capitel über Affecte, da darin auch die körperlichen Rückwirkungen berührt erscheinen, von welchen diese Veränderungen im Vorstellungsverlaufe begleitet werden (gesteigerte und verminderte Muskelspannungen). Auch über die Individualität des Menschen wird klar gesprochen, etwas dunkel dagegen bleibt für Anfänger (Lehramtszöglinge) der Rede Sinn im Capitel «Störungen des Bewusstseins». («Visionen», «Phantasmen des Gehörs». «Anderseits hat aber die überhäufte Reizung der Sinne denselben Erfolg, da z. B. bei Malern vorzugsweise Visionen, bei Musikern Phantasmen des Gehörs beobachtet werden.») Was man unter Erziehung zu verstehen hat, sagt der Verfasser jedenfalls klarer als Herbart. Nacli letzterem ist es die absichtliche Einwirkung Mündiger auf Unmündige, um diese zur Charakterstärke der Sittlichkeit zu bringen — sie im Dienste sittlicher Ideen stark zu machen. Die Erklärung gewänne an Klarheit, wenn statt des persönlichen Fürwortes «sie» das hinweisende Pronomen «diese» Aufnahme fände. Es hieße dann: «Die absichtliche und planmäßige Einwirkung Mündiger auf Unmündige, um diese (statt «sie») zur Freiheit der Selbstbestimmung zu befähigen, ist Erziehung.» Zutreffend klänge auch die Erklärung Theodor Waitz’ («Allgem. Pädagogik»): Erziehung ist die absichtliche und planmäßige Einwirkung Mündiger auf Unmündige, um diese zur sittlichen Gestaltung ihres inneren Lebens zu befähigen, oder noch besser: um aus ihnen (den Schülern, den Unmündigen) sittlich gute Menschen heranzubilden. — Die Stellen: «der Wille im Charakter» (S. 38), «der Wille als Charakter» (S. 39), «des Charakters, der edlen Willenskraft» (S. 41) dürften zu Zweifeln Anlass bieten. Die im § 20 zur Anführung gelangenden Begriffe «Realismus und Idealismus» bedürfen erst einer bündigen Auseinandersetzung. Die Grundsätze der Erziehung (S. 43) weichen infolge ihrer Fassung von den bisher bekannten etwas ab, indessen erscheinen Vernunftgemäßheit und Naturgemäßheit vorangestellt Auch that der Verfasser wohl daran, gleich Ohler die verkehrten Richtungen der Erziehung zu berühren. Als Erziehungsmittel erscheinen (S. 45) Pflege, Zucht und Unterricht angeführt, des Beispiels wird erst später (S. 68) gedacht. Was den Begriff' «Methode» anbelangt, wären Dr. G. Fröhlichs Worte: «Methoden sind die streng gesetzmäßigen Wege, welche zu bestimmten, deutlich gedachten Zielen hinführen» («Die wissenschaftliche Pädagogik»), besonders am Platze gewesen. Hie und da würden auch kurze Beispiele zum besseren Verständnisse dieses oder jenes Falles beitragen, so auf Seite 55 zu «Antrieb zu körperlichen Anstrengungen von innen heraus» ; noch zweckmäßiger wären solche auf Seite 58 - und 59 anzubringen. Desgleichen üben auch Kernsätze hervorragender Pädagogen oder anderer Männer ihre gute Wirkung und prägen sich, an richtiger Stelle citiert, fest ins Gedächtnis oder werden für den betreffenden Abschnitt zu einer guten mnemonisehen Hilfe. Der Verfasser würdigte dies stellenweise auch selbst, so auf Seite 58 (§ 27). Den dort gleich im ersten Absätze ver- zeichneten beiden Aussprüchen sollte sich auch der alte Satz: «Alles, was in uns ist, ist durch die Sinne in uns gelangt» beigesellen, dem Capitel über das Kind im Spiele der Satz «Das Kind soll schaffend spielen und spielend schaffen». Solchen erwünschten Anlehnungen begegnen wir übrigens auch auf Seite 63 (Äußerungen Herders), auf Seite 76 (Lotze über das Gefühl), auf Seite 83 (Goethe über das Gehorchen). Markigkeit und bündige, dabei jedoch anregende Sätze tragen wesentlich dazu bei, dass sich der Inhalt der verschiedenen Abschnitte dem Gedächtnisse besser einverleibt. Daher müssen auch Stellen der Schrift, z. B. das auf Seite 69 über Befehle und das auf Seite 72 über Belohnungen und Strafen Vorgebrachte, den unbedingten Beifall des Beurtheilers finden. Nach Meinung desselben stieße man auch kaum auf Widerspruch, wenn auf Seite 92 («Taubstummenlehranstalten») trotz des etwas früheren Auftretens Abbe de 1’ Epee’s der verdienstvolle Deutsche Samuel Heinicke zuerst zur Anführung käme, weil dieser einen auf wissenschaftlicher Grundlage ruhenden Unterricht Taubstummer im Auge hatte, und weil nun endlich in allen ernstlich strebenden Kreisen die mit viel Mühe und Anstrengung verbundene Erlangung der Ton- oder Lautsprache höher gestellt wird, als die reine Zeichen- und Geberden-spräche. — Hinsichtlich der orthographischen Seite bleibt nur weniges zu berühren. Was sich von selbst richtigstellt, lasse ich gerne beiseite, nur im Satze über religiöse Gefühle (Seite 23) wäre die Beifügung sinngemäßer anzubringen; die betreffende Stelle sollte nämlich richtig lauten: «Sie üben auf unsere Handlungen den tiefstgehenden (nicht «tiefgehendsten») Einfluss aus.» Das Eine ist gewiss: wer Zenz’ «Allgemeine Erziehungslehre für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalten» aufmerksam durcharbeitet, wird in derselben manches Neue finden und dem Schriftchen seine Anerkennung nicht vorenthalten. Joh. Sima. Der Musikführer. Gemeinverständliche Erläuterungen hervorragender Werke aus dem Gebiete der Instrumental- und Vocalmusik. Mit zahlreichen Notenbeispielen Redigiert von A. Morin. Verlag von H. Bechhold in Frankfurt a. M. 1. Heft: Fünfte Symphonie in C-moll von L. v. Beethoven. Preis 12 kr. österreichischer Währung. — Die rührige Verlagsfirma hat mit der Herausgabe dieses bisher in 91 zwanglosen Heftchen zu obigem Preise erschienenen Werkes eine Lücke in der Musikliteratur in vortheilhafter Weise ausgefüllt. Nicht nur dem Musiker selbst wird das Studium der berühmten classischen Werke durch Zuhilfenahme dieser Heftchen erleichtert, sondern auch der einer etwaigen Aufführung entgegensehende Musikfreund wird in denselben auf die hervorragendsten Stellen aufmerksam gemacht, die ihm sonst beim einmaligen Anhören gewiss entgangen wären. In den bisher erschienenen Heftchen finden wir die besten Werke der berühmtesten Tondichter bis in die Neuzeit von bewährten Kunstkritikern eingehend besprochen, und zwar Symphonien, Concerte, Oratorien, Messen, Requiems, W^agners Vorspiele zu den Meistersingern, Lohengrin, Parsifal u. dgl. m. Abgesehen von dem fachlich gediegenen Inhalte dieses Werkes können wir dasselbe auch deshalb wärmstens empfehlen, als durch die Herausgabe desselben in billigen, zwanglosen Heftchen jedermann die Gelegenheit geboten ist, seine Bibliothek allmählich durch ein wertvolles Werk bereichern zu können. Die Nummernliste versendet die Verlagshandlung auf Wunsch kostenfrei. —k— Aus demselben Verlage liegt vor uns: «Einführung in die Musik» von A. Pochhammer. Preis gebunden 1 Mark. — Um den Musikfreunden das Verständnis der im obigen «Musikführer» erläuterten Abhandlungen der Meisterwerke alter und neuer Zeit zu erleichtern, will nun die Verlagshandlung mit dieser «Einführung in die Musik» den größten Theil der Fragen, die sich das denkende Publicum beim Anhören von Kunstwerken stellt, beantworten. Dieses prächtige Büchlein enthält nämlich alles, was der Musikfreund von der Musik wissen sollte: 1. Die Hauptpunkte der Musikgeschichte, 2. die Elemente der praktischen und theoretischen Musik und 3. die Musikinstrumente und ihre Anwendung. Zum Schlüsse enthält das Werk noch ein vollständiges musikalisches Lexikon. Die Darstellungsgabe und Klarheit des Verfassers ist wahrhaft bewundernswert. Ebenso erstaunlich ist, was der Verleger für den Preis von einer Mark bietet. Wir können das gefällig ausgestattete Buch, dessen Inhalt 189 Seiten umfasst, nicht warm genug empfehlen, -k- Neue Trutznachtigall. Auswahl volksthümlicher, geistlicher und weltlicher Lieder, zwei-und dreistimmig mit einer kleinen Chorgesangschule für katholische Schulen und Familien vom Domcapitular H. F. Müller und Rector B. Widmann. Fünfte vermehrte Auflage. Preis cart. 40 Pf. Verlag von A. Maier in Fulda. — Beide Verfasser, die in der neueren Literatur für Schulgesangspädagogik einen hervorragenden Platz einnehmen und durch ihre Stellung und Wirksamkeit reiche Gelegenheit hatten die Schule und das Volk kennen zu lernen, haben sich zur Herausgabe dieses vortrefflichen Büchleins von der zweifellos richtigen Anschauung bestimmen lassen, dass beim Gesangsunterricht in der Volksschule, soll derselbe Geist und Herz befruchtend auch ins Leben hinüberreichen, das religiöse Moment nicht in den Hintergrund gestellt werden darf. Bezüglich des Textes ist dieses Büchlein in drei Abschnitte getheilt, u. zw. I. 39 geistliche Lieder für kirchlichen Gebrauch, II. 21 geistliche Lieder für außerkirchlichen Gebrauch, III. 62 weltliche Lieder. Somit im ganzen 122 Lieder und im Anhang eine kleine Chorgesangschule nebst 12 beherzigenswerten Punkten über die Pflege des Gesanges und schließlich ein alphabetisches Verzeichnis der Lieder. Die Auswahl der Lieder ist eine kindliche und zugleich volks-thümliche und dabei so glücklich und sinnig getroffen, dass Kirche, Schule und Familie in steter Verbindung bleiben und sich wechselseitig die Hand bieten. In dieser freundlichen Beziehung der drei Factoren zueinander liegt ein eigenthümlicher Vorzug dieser Sammlung, welchen wir bisher in solcher Vollendung nicht gefunden haben. Wir lenken demnach die Aufmerksamkeit aller katholischen deutschen Volksschulen auf dieses mustergiltige und billige Büchlein, dem wir die weiteste Verbreitung von Herzen wünschen. —k— Nansens Nordpolfährt 1893 —1896. Wien, kartogr. Anstalt von G. Freytag & Berndt Preis 18 kr. Die Nordpolfahrt Dr. Fridtjof Nansens ist eines der Ereignisse, auf die sich heute das allgemeine Interesse zusammendrängt. Der kühne Forscher ist in die Eiswelt des Nordpols viel weiter vorgedrungen, als alle seine Vorläufer, und hat der Wissenschaft hiedurch große Dienste geleistet. Zur rechten Zeit stellte sieh da die rührige Verlagshandlung G. Freytag & Berndt, Wien, VIl/l, mit einer sehr sauber ausgeführten Karte der Polarländer ein, auf der die Wegstrecke Nansens sowie die der wichtigsten bisherigen Nordpol-Expeditionen mit den erreichten nördlichsten Punkten eingezeichnet sind. Außerdem enthält das Kartenblatt auf der Rückseite eine Schilderung der Fahrt Nansens und dessen gut getroffenes Bildnis, sowie eine Abbildung des «Fram». Wir empfehlen das belehrende Kärtchen der Beachtung unserer Leser aufs angelegentlichste. Einläufe: Handkatalog für den österreichischen Volks- und Bürgerschullehrer 1896/97. Zusammengestellt von A. Metzner. Wien, A. Pichlers Witwe & Sohn. In Leinwand geh. 80 kr. Jugendschriften von Franz Czekansky. 1. Kundschafterleben im siebenjährigen Kriege. 2. Arme Leute. 3. Ein Ringen, ein Schlagen. 4. Unter Radetzky’s Fahnen. Wien, A. Pichlers Witwe & Sohn. Preis eines Bändchens 50 kr. Jessens Volks- und Jugendbibliothek. 106. Unterwegs. Kleine Erzählung von Hans Fraungruber. 107. Allerlei Schwank. Von Josef Gertler. 110. Am Wege gepflückt. Neue Erzählungen von B. Schlegel. Wien, A. Pichlers Witwe & Sohn. Ein Bändchen 35 kr. Schützet die Thiere! Mahn Worte an die Jugend von Gehring, Weiser und Renk. Gera, Theodor Hofmann. Preis 30 Pf. Lustig ist’s Soldatenlehen! Lichtbilder aus Österreich von Michael Schachinger. Wien, Erste Wiener Volksbuchhandlung, 1896. Preis 12 kr. Die Wohlfahrt. Zeitschrift für volksthümliche Heilweise und sociale Gesundheitspflege. Herausgegeben von Josef Beranek in Reichenberg. II. Jahrgang, Heft 10 und 11. Erscheint monatlich einmal. Bezugspreis jährlich 1 fl. 50 kr. Jugendlaube. Herausgegeben von Hermine Proschko. 13. und 14. Bändchen. Wien, «St. Norbertus», 1896. Musikpädagogische Blätter; Organ für die Interessen des musikalischen Unterrichtswesens Herausgegeben von K. Zuschneid. I Jahrg., Nr. 3 und 4. Quedlinburg, Vieweg, 1896/97. Müllers Führer durch das gesanimte Lehrmittel-Gebiet. Herausgegeben von A. Müller-Fröbelhaus, Dresden. Amtliche Lehrstellen-Ausschreibungen. An der auf zwei Classen erweiterten Volksschule in Zagorje bei St. Peter ist die Oberlehrerstelle mit den Bezügen der III. Gehaltsolasse nebst Naturalwohnung definitiv zu besetzen. Bewerber um diese Stelle haben ihre ordnungsmäßig instruierten Gesuche bis 20. Jänner 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Adclsberg am 13. December 1896. An der einclassigen Volksschule in Ubeljsko gelangt die Lehrer- und Leiterstelle mit den Bezügen der IV. Gehaltsclasse zur Wiederbesetzung. Die Competenzgesuche um diese Stelle sind bis zum 20. Jänner 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Adelsberg am 2. Jänner 1897. An der vierclassigen Volksschule in Dornegg gelangt die Supplentenstelle mit einer Remuneration monatlicher 30 Gulden zur Besetzung. Bewerber um diese Stelle haben ihre Gesuche bis zum 20. Jänner 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Adelsberg am 3. Jänner 1897. An der einclassigen Volksschule in Godovič kommt die Lehrer- und Leiterstelle mit den Bezügen der IV. Gehaltsclasse zur definitiven, beziehungsweise provisorischen Besetzung. Bewerber um diese Stelle haben ihre Gesuche bis 20. Jänner 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Loitsch am 13. December 1896. An der zweiclassigen Volksschule in Čatež an der Save gelangt die zweite Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 450 fl. zur definitiven oder provisorischen Besetzung. Bewerber um diese Stelle haben ihre ordnungsmäßig instruierten Gesuche im vorgeschriebenen Dienstwege bis 20. Jänner 1897 hieramts einzubringen. K. k. Bezirksschulrath Gurkfeld am 15. December 1896. Briefkasten. Herren Director K. in Innsbruck, Dir. R. in St. Anna, L.-Sch.-I. L. in Graz, St. in M., \V. in M. u. a. Wir erwidern Ihre freundlichen Grüße, Glückwünsche, bezw. die liebenswürdigen Worte der Anerkennung für unsere Thätigkeit mit dem Ausdrucke aufrichtiger Wertschätzung und wärmsten Dankes. Freundliche Gegengrüße! Hrn. P. in W. Wenn uns die Daten zur Verfügung gestellt werden, sehr gern! Frl. K. in A. Die Bewertung einer Lehrkraft durch den B.-Sch.-I. hat sich an die drei Noten: «sehr gut», «entsprechend», «nicht entsprechend» zu halten. Ein abschwächender oder lobender Zusatz oder eine andere Auslassung ist nicht gestattet. An alle Abnehmer. Welcher College kann an den Verein Nr. 1 der «Laib. Schulztg.», Jahrg. 1896, abgeben? Zuschriften an die Leitg. Im Selbstverläge des Lehrerhaus-Vereines in Wien sind erschienen und durch die Kanzlei des Vereines (III/3, Beatrixgasse 28) gegen Einsendung des Geldbetrages zu beziehen : D i t: t e » - I 2 i 1 c l . Vielfach ausgesprochenen Wünschen aus Lehrerkreisen entsprechend, hat der Lehrerhaus-Verein in Wien ein vorzüglich gelungenes Bildnis des verstorbenen Altmeisters Dr. Dittes mit dem Facsimile der Unterschrift (im Formate 50•35 cm) hersteilen lassen, das einen prächtigen Zimmerschmuck für Conferenz-Zimmer, Lehrer-Versammlungsräume und für jedes Lehrerheim darstellt. Nun ist jedem Verehrer des Dahingegangenen die Möglichkeit geboten, ein schönes und würdig ausgestattetes Bild desselben um einen verhältnismäßig geringen Betrag zu erwerben. Preis 50 kr., mit Postzusendung (wohlverpackt) 60 kr. Das Zahlenspiel. Eine nützliche Unterhaltung für die lernende Jugend von Josef Höfer, Oberlehrer in St. Martin bei Weitra. 100 zumeist mit Bildern versehene Karten nebst einem erläuternden Spielbuch in einer schön ausgestatteten Schachtel. Dieses vom Verfasser dem Lehrerhaus-Verein in Wien gewidmete geistvolle und auf pädagogischen Grundsätzen beruhende Spiel behandelt Dinge des Wissens aus verschiedenen Unterrichtsgebieten unserer Volksschule und bezweckt die Wiederholung und nachhaltige Einprägung der von dei Jugend erworbenen Kenntnisse, aber in höchst anregender und unterhaltender Weise, so dass es die Lernlust der Kinder weckt und ihnen über manche Schwierigkeit im Lernen spielend hinweghilft; auch wird durch dasselbe das Interesse des Elternhauses an der Schule gefördert und gehoben. Möge dieses Werk, welches vorzüglich geeignet ist, unserer geistig überbürdeten Jugend in einer pädagogisch unanfechtbaren Weise von Nutzen zu sein, überall freundliche Aufnahme und warme Empfehlung finden, damit es die geist- und nutzlosen, ja oftmals geradezu schädlichen, weil Unheil stiftenden Spiele zum Heile der Kinder verdränge! Preis 1 fl. 50 kr., mit Zusendung 1 fl. 70 kr. Werte C'ollegen und Kolleginnen! 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