Nr. 409. II. 1876. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Lavanter Discese. Inhalt! I. Ministerial-Erlaß betreffend die künftige Vorlage der statistischen Ausweise Über die Trauungen, Geburten und Sterbefiillc. II. Anempfehlung des Rubrikenbüchleins für Meßner: „Obrednik za Cerkvenike.“ III. Ausschreibung einiger Stiftungsplätze für Taubstumme. IV. Diäzefan-Notizen. Die hochl. k. k. steicrin. Statthalterci hat unterm 14. l. M., Nr. 2197, den nachfolgenden Erlaß des H. k. k. Ministeriums des Innern vom 31. Jänner 1876, Z. 610, anher mitgctheilt: „Mit Schreiben vom 11. d. M., Z. 81, hat die k. k. statistische Ccntral-Commission den Wunsch ausgesprochen, daß die Ausweise über die Trauungen, Geburten- und Sterbefälle, statt wie bisher nach Verlauf eines Jahres, in Zukunft vierteljährig in Vorlage gebracht werden. Die genannte Commission hat die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel mit Rücksicht auf die von der Wissenschaft immer dringender gestellte Forderung schneller Veröffentlichung dieser Nachwcisungcn näher begründet und zugleich die Bereitwilligkeit ausgesprochen, die Zusammenstellung der Landessummaricn selbst zu besorgen, so daß den Landcsstcllen nur die Verpflichtung obliegen wird, die rechtzeitige Vorlage der Bczirkssummaricn an dieselben zu überwachen, und diese Bezirkssummarien in dem festgestcllten Termine an die k. k. statistische Ecntralcommission einzusenden. Dem gestellten Antrage entsprechend, findet das Ministerium des Innern anzuordnen, daß die bisher über den Zeitraum eines Jahres gelieferten Ausweise über die Trauungen, Geburten und Sterbefällc in Zukunft zu entfallen haben und diese Ausweise und zwar vom laufenden Jahre angefangen unter genauer Einhaltung der nachstehenden Termine vierteljährig in Vorlage gebracht werden. Diese Nachweisungen sind vorzulegen von den Bezirkshauptmannschaften und mit der pol. Geschäftsführung betrauten Magistraten. Ende Mai „ August „ November „ Februar Da sonach die Seelsorger die für das 1. Quartal 1876 zu liefernden Ausweise schon am 15. April l. I. in Vorlage zu bringen haben, wird die k. k. Statthalterei cingeladen, die weiteren Weisungen sowie die nöthigen Verfügungen wegen Mittheilung der Drucksorten unverzüglich zu erlassen und den unterstehenden Behörden die genaue Einhaltung der gegebenen Termine nachdrücklichst zu empfehlen. Die Landesstcllcn werden durch das von der statistischen Ecntralcommission gestellte Anerbieten, die Landessnmmaricn selbst zu besorgen, einer bedeutenden Arbeitsleistung enthoben, es wird daher einer pünktlichen Vorlage der Quartalsauswcise, sowie nicht minder der rechtzeitigen Vorlage der Landcssummaricn für das Jahr 1875, welche die letzten von den Ländcrstellen überhaupt zu verfassenden Summarc dieser Nachwcisungcn sein werden, entgegen gesehen. Wien am 31. Jänner 1876. Der k. k. Minister de« Innern: Lasser m. p. für das von den Seelsorgern I. Quart, bis 15. April II. „ „ 15. Juli III. „ „ 15. Oktob. IV. „ „ 15. Jänner von den Landesstellen. 15. Juni 15. September 15. Dezember 15. März Indem mit Statthalterei Verordnung ddo. 7. l. M. Nr. 1688, die hierländigen politischen Unterbehördeü bereits angewiesen wurden die im obigen H. Ministcrial-Erlasse rücksichtlich der Vorlage bezeichneten Termine genau einzuhaltcn, wcxden hiemit auf die Pfarr- (Kuratial-) Aemter aufgcfordert. die statistischen Ausweise über die Trauungen, Geburten und Sterbcfälle jn Hinkunft v i e r t eljähriss und zwar mit genauer Einhaltung der obbczeich-neten Termine an die betreffenden k. k. BczirkshauptmannschafteN (in Marburg an den Stadt-Rath) einzusenden. II. Bei dem Umstande, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen. die Seelsorger häufig genöthigct sind, einem schlichten Landmanne oder Jünglinge bäuerlichen Standes, der von den kirchlichen Rubriken bei den verschiedenen gottesdienstlichen Funktionen keine Vorbegriffe hat, den Meßnerdienft anznvertranen. entspricht das Büchlein „Obrednik za cerkvenikeu, welches so eben in der Druckerei dcö St. Hermagoras-Vereines erschienen ist, einem wirklichen Bcdürfniß. Und weil es sich mit Sachkcnntniß über alle bei einer Pfarrkirche das Jahr hindurch vorkom-mcndcn lithurgischcn Funktionen verbreitet, überdies sehr verständlich geschrieben ist, so wird es ohne Zweifel großen Nutzen schaffen, besonders dann, wenn sich die Herren Seelsorger die Mühe nehmen, der Benützung desselben erklärend nachzuhelfcn. Indem daher der Obrednik allen Seelsorgern bestens empfohlen wird, wird zugleich gestattet, daß für jede Scelsorgstation ein ganz in Leinwand gebundenes Exemplar a 40; kr. (zu beziehen beim Verfasser Herrn Barth. Voh in Gonobiz) auf Rechnung der Kirchcnkassa angeschafft werde. III. Der hochl. stcierm. Landcsansschuß hat mit 'Note ddo. 15. l. M., Nr. 2094, die nachfolgende Verlautbarung anher mitgetheilt: S t i p e n d i e n - B e rla u t b a r u ng. Am landschaftlichen Taubstummen Institut zu Graz kommen für das Schuljahr 1876/7 nachfolgende Stiftungsplätze für lernfähige, gesunde und arme Taubstumme der Steiermark im Alter vom 6. bis zum vollendeten 12. Lebensjahre zur Besetzung: 1. Eine landschaftliche Stiftung à 70 fl. Oe. W. mit Verleihung durch den steiermärkischen Landesausschuß. 2. Eine grüfl. B a t hyany 'sche Stiftung à 70 fl., besonders für taubstumme Kinder der vormaligen Unterthancn der Herrschaft Bnrgau. Der Stipendist darf nicht unter 8 Jahre alt sein. Die Präsentation geschieht durch den jeweiligen Besitzer von Burgau. 3. Zwei Franz Daffncr'sche Stiftungsplätzc à 70 fl., die Verleihung geschieht durch den steiermär-fisthett Landesausschuß. 4. Eine gräfl. D i e t r ichst e i n 'sche Stiftung à 70 fl., mit Verleihung durch den steiermärkischen Landesausschuß. 5. Eine Franz Diermayer'schc Stiftung à 80 fl., mit Verleihung durch den steiermärkischen Landesausschuß. 6. Eine Ignaz D iß au er 'sche Stiftung ä 78 fl. 75 kr. mit Verleihung durch die steiermärkische Sparkasse. 7. Vier Ritter von Ebenau'sche Stiftungsplätze à 70 fl., mit Verleihung durch die hohe k. k. Statthalterei in Graz. 8. Eine Karl Ferk'sche Stiftung à 70 fl. Bevorzugt sind Taubstumme der Schlosser-Innung in Graz und Taubstumme aus dem Pomerio der Stadt Graz. Dieselbe wird vom Bürgermeister der Hauptstadt Graz unter Einvernehmen des land. Jnstitute-Dircctors präscntirt, vom stcicrmärk. Landcsausschuße verliehen. 9. Eine Peter Leardi 'sche Stiftung à 70 für taubstumme Kinder aus den Pfarren Straßgang, Feldkirchen, mit Einschluß der Gemeinde Großsulz, Prcmstetten; dann aus den Porstadtpfarren Kalvarienberg, St. Andrà, Mariahilf und Karlau in Graz. Die Verleihung geschieht nach Präsentation des Dcchänts von Straßgang durch die h. k. k. Statthaltern in Graz. 10. Zwei Josef Seßler 'sche Stiftungen à 70 fl. für Taubstumme mittelloser Staatsdiener, Privatbeamten, Militärwaisen und Taubstumme aus den ärmsten Volksklasscn. Die Präsentation gebührt dem jeweiligen Besitzer vom Großlobming. Die Verleihung geschieht durch die H. k. k. Statthaltern in Graz. — Die Gesuche, stilisirt an den steiermärkischen Landesausschuß, belegt mit dem Taufscheine, Impf-, Ge-sundheitS- und Armutszeugnisse, sowie mit der Bestätigung der landsch. Instituts - Direction über die Lernfähigkeit des Kompetenten, sind an die Direction des landschaftlichen Taubstummen-Jnstitutes zu Graz bis längstens 15. April 1876 einzusenden. Vom steicrm. Landesausschuße. Graz den 15. Februar 1876. Hievon wird der Wohlehrw. Curat-ClcruS mit dem Aufträge verständiget, obige Kundmachung auf geeignetem Wege zur Kenntniß der Parochianen zu bringen. TA. Dweefan-Nachrichten. Die Herren: Johann Trampuš, Pfarrer und Dechant zu Sauritsch; Mathias Stoklas, Pfarrer und Dechant zu Mahrenberg; Lorenz Potočnik, Pfarrer und Dechant zu Oberburg; Thomas Iložanz, Vorstatdpfarrer zu St. Magdalena in Marburg und Dechant des Dekanates Marburg am r. D. U, Franz Ogradi, Spiritual im Priesterseminare und Johann Žuža, filrstbischiiflicher Hoskaplan und Konsistorial-Sekretär, sind zu sllrstbifchöflichcn Lavantcr geistlichen Rüthen ernannt worden. — Gestorben sind die Herren: Josef Roppert, Defizientpricster zu Pfraucnberg in Böhmen, am 12. Jänner; Valentin Tratnik, pensionirter Pfarrer von Schiltern, zu Radkersburg am 1. Februar; Johann Godina, f. b. geistl. Rath, Jubelpriester, pensionirter Pfarrer zu Maria-Rast am 10. Februar. K. A. Lavanter-Grdinariat zu Marburg. am 21. Februar 1876. Fürstbischof. 3. m. Pajk » Buchdruckern in Mardurz. i : ' . ’ ; ' . ■■ - ' ■ ■ ' - ’ - ' " ■ . • . .'prlininjjitip ' . ' > :>i àbì- v!K ^ 1 ■ ' " . ■ ■; ■ " ' ■ ;