Nr. 89. »lHnum!> in« H°n« halbl. bo ts. Mit b» P°ft gan,j. «. ib. haldj. sl, 7 5«. Mittwoch, 19. April. 187«. Amtlicher Theil. 3e. «. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. August v. I. den Domherrn und Stadtpfarrcr in Sebenico Anton Fosco z»ln Bischof von Tebenico allergnädigst zu ernennen geruht. Stremayr m. p. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1!>. September v. I. den tzhrcndomherr» des Metropolitancapitels in Zara Andreas IUich zum Bischof von Lesina allergnädigst zu ernennen gcruht. Stremayr ru. i>. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchste Entschließung vom 7. April d. I. dem Zollobcramts'Controlor des Hauptzollamtes zu Wien Franz Hölzer in Anerkennung seiner vicljührigen, treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Titel nnd Charakter eines Zolloberamts.Vicedirectors allergnädigst zu verleihen geruht. Pretism. p. Die t. k. Finanzdirection für Kram hat den auf einem Kauzlei «Officialsposten untergebrachten Steuer« Nnterinspector Franz Mill a uz zum HilfSämter»Direc-Uonsadjunclen in der IX. RangSllasse mit dem Titel „Director", den Titnlar'Kanzlei'Official Fridolin Ipa-vitz zunl Kanzlei-Official in der X. Rangsklasse uud den qmescierlen Steueramts-Controlor Franz Savir-scheg zum Kanzlisten in der XI. Rangsklasse ernannt. Nichtamtlicher Theil. Die in den Monaten Februar und März d. I. in den Ortsgemeinden Tribute und Adleschlz ausgebro» chene Maser ntpidemie ist am 7. April erloschen erklärt worden. Bei einer Gesammtbevölkerung von 746 Seelen, sind 84 (1 Weib, 83 Kinder), erkrault, von diesen 75 (1 Weib, 74 Kinder) geucsen, 5 gestorben und 4 in Behandlung verblieben. Die Morbilität beträgt daher ll Prozent, die Mortalität 5-9 Perzent. Kundmachung. Laut Mittheilung des k. l. General Commandos ul» Grenzlandes Vtrwaltungsbehdrde in Ngram vom ^ b M. ist die Rinderpest in allcn verseucht gewesenen ^"schaftt.1 nunmehr erloschen und das Gebiet der Mi-"Urgrenzt wieder seuchenfrei. Laibach, am 13. April 1876. Iournalstimmen. Die Presse sieht in dem auch in unserem gestri« gen Blatte mitgetheilten Eommuniqu6 der „Pol.Corr.", welches an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, ein: ausdrückliche Bestätigung ihrer Behauptung, daß zwischen den an der orientalischen Frage Haupt' sächlich interessierten Machten des Drei.Kaiserbündnisses da« volle Einverständnis fortbesteht. Das Blatt betont, daß an der Arbeit, den glimmenden Brand in der Herzegowina durch gründliche Reformen auszutretcn, Oester» reich und Rußland gleichmüßig betheiligt sind. Von dem Erfolge derselbe hänge das Prestige Rußlands bei den Südslavcn ab, nachdem es so energisch für die Reform« vorjchläge des Grafen Andrassy einaclrlten. Für Oester. reich dagegen ist die Herstellung der Ruhe eine finanzielle und politische Frage zugleich. Das Fremdenblatl fragt diejenigen, welche an unserer Orient Politik wohlfeile Kritik üben, ob sie ei«e" anderen, einen besseren Weg zu empfehlen wis -n? Nachdem das Blatt nachgewiesen, daß jeder andere mögliche We,i nur verderbenbringend für die Monarchie gewesen wäre, bezeichnet es die Polilil deS Grafen An. drassy als die vorlheilhaflerc unter den obwaltenden Um« ständen. Nu> durch diese Politik sei es möglich gcwor» den, ungeachtet die orientalische Frage in Fluß gelom. men, sich die Ereignisse nicht gefährlich über den Kopf wachsen zu lassen. ? DiePorstadt. Zeitung seht der Versicherung dcr „Politischen Corrcspondenz", daß Oesterreich und Ruß. land vollständig einig sind, die Eventualität enlgegen, daß Ruhland bei fortschreitenden Ereignissen schließlich erklären könnte, es hätte für den Frieden ulles mögliche gethan, nun aber müßte dem Verhängnis freier Lauf ge> lassen werden. Das Blalt hält es für eine patriotische Pflicht, an den Minister des Auswärtigen die Anfrage zu richten, ob er auch diese Eventualität wohl bedachte, wM jedoch hoffen, daß Oraf Andrussy sich für alle Fälle gewappnet habe. Die Tagespresse beantwortet in ihrem Leader die von einem Journale aufgeworfene Frage, ob der I8C7 zwischen Oesterreich und Uugarn abgeschlos» sene Ausgleich Oesterreich Opfer auferlege oder nicht, und gelangt im Schlüsse der Erörterung zu der An» schauung. daß Oesterreich weder im politischen, noch im finanziellen, noch im vollswirthschaftlichen Theile des Ausgleichs ein Opfer gebracht hätte. DasNeue wiener Tagblatt polemisiert gegen ein ungarisches Journal, das von der Ungefügigleit der österreichischen Factoreu bei den Ausgleichsverhan d-lungen sprach, und erinnert daran, daß auch österrei. chischc Minister ihrem Lande und der Partei, der sie angehören, Rechenschaft schuldig sind, daß auch sie dcr Verantwortlichkeit unterliegen, und daß tin Handeln wider die bessere Ueberzeugung auch von keinem bsterrei» chischen Minister verlangt werden kaun. Die „Pol. Corr." meldet: „Die von der niederösterreichischen Handels« und Gewerbckammer und von der wiener Börsetammer eingesetzte Commission znr Prüfung dcr wirlhsch aflli chen Lage hiclt am 14. d. ihre erste Sitzung. Auf der Tagesordnung stand die Cooplierung von neuen Mitgliedern, und einigte sich die Commission duhin, sich durch fünfzehr, Mitglieder zu verstärken. Bei dcr Wahl dieser Mitglieder wurde dar, auf Rücksicht genommen, daß die Krcdit'Inslilute, die Finanzwell, Industrie und Gewerbe, die Eisenbahnen, die Baugewerbe und der Bergbau in der Commission vertreten seien. Der ständige Ausschuß des Gewe rbe« Genos-senscha ftstages beschäftigt sich mit der Frage der Hebung dcs Gewerbewesens in Oesterreich und Hal zu den Berathungen in dieser Angelegenheit den Gemeinde, rath Heinrich Reschauer als Experten beigezogen. In dcr abgehaltenen Vollversammlung deS Gcwerbe-Genossen. schaftslages, welcher die Vertreter von 67 Genossenschaft ten (70 Genossenschaften gehören demselben als Mitglieder an) beiwohnten, erstattete O^meinderath Reschaürr ein Referat, welches die Gründung eincs VeibandeS dcr Gewerbetreibenden Ocswieichs empfiehlt." Die Deutsche Zeitung knüpft an die Mrl« bung — daß die Reprüsentanttn von 67 Gewerbe Genossenschaften sich wegen Bildung eines Berbun -des dcr an, um die Angehörigen desOewelbcstandes alkr Kategorie, aufzufordern, sich unter der gemeinsamen Fahne des Schutzes der heimischen Arbeit zusammenzufinden und gute Waffenbrüderschuft zu halten, bis der gcmrinsamc Feind zu Boden gestreckt ist. Mit der staatsrechtlichen Frage, mit dem Nalionalitälenstreit siehe diese Angele-«Mheit nicht im leisesten Zusammenhange. Den lokalen und Provinzial'Interlsfen ist der freicste Spielraum gegönnt. Deshalb möge jede andere Fehde ruhe» m:d möge man dem gemeinsamen Feind mit geeinigten Kräften entgegentreten. Das Fremdenblatt erfährt von verläßlicher Seile, daß dem Ehcf eines großen Etablissclucnls für Militär-Lieferungen auf dcsstn Äxsragc. ob seitens dcr Militärverwaltung außergewöhnliche Bedürfnisse im Laufe dieses Jahres gedeckt werden müßien, in bcili.nmlcr Weise mitgetheilt wurde, daß die Liejermigen für unsere Truppen sich auf dem normalen Stand erhalten werden. Vielleicht, setzt das Blatt hinzu, darf hieran eine beruhigende Vermuthung über die politisch militärische Co„-junctur geknüpft werden. Die Neue freie Presse bespricht die anlüß. lich des Weilerbaues dcr Gotthardbahn entstan. dene Verwicklung, sbwic die Gefahr, daß die ganze Unternehmung ins Stocken gerade. Mit Rücksicht auf den Umstand, daß einige der subventionierenden schweizeri» Feuilleton. «rste Liebe. Novtllelte v°n «l. Eggert. eln Litbt^i" ^"n gab es im Dörfchen Burnside Vräutcht,/"^" in sthr jugendlichem Allcr, denn das doch w°r dtss " """" acht, der Bräutigam elf Jahre, unterwürfigst "//"U"",let der lttz.'ere dcr zärtlichste und teln Spicht ",^""lere. und die kleine ilunic halle wie ihren H^ ^'' ^°N«l und kein? Blumr so licb durchaus ,lin Hlnde.ni« .'"' ^« der Liebe dcr Kinder denn ihre Müller hait«« s" ?" Weg stellen zu wollen, bereits mit einander ver,^. '" einer scherzhaften Stunde zählte. "°". als Annie eben drei Jahre Harry war ein Waise >»<. ^ Doctor Venton, beim ^de e )""° '^" lein Oheim. Mutter zu sich genommen unt. ü" ^ verwitweten bei ihm vertreten. Der Doctor ^ *""" Vaterstelle und liebte seinen muntern, aufaew^ ^" °"er Mann Augapfel. Er war keineswegs wob^.^ffcn wie seinen tine gute Praxis, so daß er an Harr?« ,i' 5°^ ^och zu sparen brauchte, und es war seine V^V'"'" d^mit der Zeit einmal sein^e ^ W^ Annie Ujhlty war das einzige Kind dca „^ . iHlt' der 'we< ig Beschämung fa/d"u? ^2? "lich ^tutend, bald glücklich, b°ld unglücklich^ln Fonds speculierlc. Sie war sein Liebling, und ihm eben o sehr ans Herz gewachsen, wie Harry seinem Pflege. Vater. Es war seine Absicht, Annie, wenn sie ein hin, reichendes Alter erreicht haben würde, in eine Pensions, anstalt der nahen Stadt zu schicken, was im Doch lein geringes Gerede veranlaßte. Annie kam alfo im Alter von 15 Jahren nach Clapham in eine angefehene Pension, und Hariy zu seiner großen Freude auf daö lümc,lichc mcdicmische Collegium Die beiden jungen Leute trafen während der nächsten drei Jahre häufig bei ihren gemeinsam befrcun. beten Familien zusammen, und virilsten sich fast täglich auf» neuc in einander, bis endlich Beide die Ferien einmal i" ihr Geburlsdors zurückriefen. Harry hatte seire Studien bccndct und fein Kfamcn mit Ehren be. standen, und Annie war die beste Schülerin in Madame Dalville'S Schule. Jetzt umdunkclte sich indessen der bonMt ihrer Litvc. denn Mr. Ashleyg Speculationen in Eisenbahnacticn hatten über alle Erwartung glänzendc Resultate geliefert, und er war plötzlich zum reichen Manne geworden; kaum war seine Tochter nach Hause zurückgekehrt, so lündig'e er ihr an, daß er eine Reise durch Frankreich und Ilalim M ihr zu machen be. absich'i^ was er mit r.eler Salbung für durchaus no hwendig erklärte, <>mm es zur Vlldung einer feinen Dame gehöre, einc Reise durch Me Lander gemacht zu "'Äls diese Neuigkeit zu Harrys Ohren gelangte, erwiilte er sich unverzüglich die Einwilligung seines OdcilNS zur Heirat und eilte dann. voll der frcudiasten «und »uversschlMsten Hoffxunz zum alten Afhley, um sich von diesem Annie's Hand zu erbitten. Ashley empfing den jungm Brautwerbfr mit großer Kälte. Har'y er« zählte die Geschichte seiner Liebe mit dem ganzeu Feuer der Jugend, und Annie sichle auf dcn Knien um den Segen ihres Vaters. ,.Mr. Genton," sagte Ashley, ,wie groß ist das Vermögen, welches Sie meiner Tochter zu bieten haben?" .Es ist wahr," erwiderte dcr junge Man,,, ,ich werde mir erst ein Vermögen zu verdienen haben, doch ich bin ja jung und erst eben volljährig. Mcin Oheim wird mir einen Theil seiner Praxis ablrelcn ul,b ich habc die bcstc Aussicht gut vorwärts zu lommcn, da iH hier in dcr Gegend allenthalben bekannt bin und vi?!c Frennde besitze, aus welche ich zählen kann." ,Das klingt alles gm,z schön," war die Antwort, „doch Sic wecden es mir nicht misdculcn, ^enn ich mich offen gcgcn Sie ausspreche. Meine Tochter ist jetzt eine reiche Erbin und ein einfacher Landarzt leine paffende Partie mehr für sie. Es ist übrigens sonderbar, daß cs Ihnen erst einfiel, ernstlich an einc Verdindu'lg mit Annie zu denken, als sie reich geworden war?" „Mr. Ashley!" vies Harry unwillig. „Erhitzen Sie sich nicht, junger Mann," begann dieser aufs neue. „Ich l^nnc alle die schönen Redens-arten von uninteressierter Nebe m,d dergleichen, mit denen ihr jungen Leute um euch zu werfcn pflegt. Mt dürren Worten denn, Mr. VeMon, mcine T^chler schlägt Ihre Werbung aus." „Vater," ricf Annic flehend, ..ich lirbc Harry!" „Thorheit! Du wirst ihn bald genug vergessen, denn du büdest dir jetzt nur ein, ihn zu lieben, weil 690 schen Cantone für einen bestimmten Fall ihre Zahlun. gen verweigern, hält da« Blatt eine befriedigende Lösung dcr Frage, das heißt eine entsprechende Erhöhung der Subvention, namentlich seitens Deutschlands, nur dadurch möglich, daß die schweizerische Eidgenossenschaft für die ganze Schweiz zu einer Subvention sich ver» pflichtet. Der Tagesbote auS Böhmen zeiht die Iungzcechen angesichts der von den Deutschböhmen im Landtage bezüglich der Wahlordnung gemach« ten Concessionen des Undankes, indem sie mit dem Er» rungenen nicht zufrieden seien und über die Köpfe dcr Lanotagsmajorität hinweg auf ganz inconstltutionellem Wege Zwecke verfolgen, die die Absicht der Schädigung des deutschen und verfassungstreuen Elementes in sich tragen. Zum Drei-Kailerbündnis. Ueber die f a l s ch e n Ausstreuungen, betreffend die deutsch.russischen und österreichisch-russischen Biziehungen, schreibt man der „Politischen Correspondenz" auS B e r-lin unterm 12. April: ..Bei den Hypothesen, welche zur Molivierung pessimistischer Schlußfolgerungen geschickt zusammenge-flochten werden, spielt die Erfindung von einer zwischen Berlin und St. Petersburg entstandenen Erlitt« tung oder gar Entfremdung eine große Rolle. Diese Hypothesen entbehren jeder, aber auch jeder Berechtigung. Die Beziehungen der hiesigen zur russischen Regierung sind so gut, wie sie nur jemals gewesen, und es besteht nicht der geringste Anlaß, der die Herzlichkeit des Ban. des lockern konnte, welches seit so langen Jahren das diesseitige und daS Petersburger Eabinet verknüpfte. Sollten jene pessimistischen Hypothesen etwa auf dem vielbesprochenen Artikel der „Nordd. Allg. Htg." über die deutsch-russischen Beziehungen aufgebaut sein. so würden sie entweder auf einem argen Mißverständnis oder auf einer sehr willkürlichen Interpretation beruhen. Die „Nordd. Allg. Zlg." hat ihren bekannten Artikel über die oeutsch.russischen Beziehungen dahin erläutert, daß er lediglich bestimmt gewesen sei, daran zu erinnern, daß die Beziehungen zu Rußland auf festeren Grund« lagen als auf denen der persönlichen Sympathie beruhen, und gerade deshalb die Bedingungen der Dauer in sich tragen. Jede andere Auffassung des zwischen Preußen, Deutschland und Rußland bestehenden Verhältnisses gehört zu den unsterdlichen Illusionen solcher Politiker, welche nicht mit den Thatsachen und den geschichtlichen Begebenheiten zu rechnen verstehen oder mit diesen nichl rechnen wollen. Ganz dasselbe gilt, nach hiesiger Auffassung, von den Beziehungen zwischen Oesterreich und Rußland. Die heutige Lage kann nicht mehr im Lichte der Geschehnisse von und bis 1870 betrachtet werden. Die berliner Sep< tembertage des Jahres 1872 bezeichnen einen epoche» machenden Wendepunkt, welchem seitens der Presse und des Publikums lange nicht genug Rechnung getragen wird. Die östcrreichisch'russischcn Beziehungen sind da> mals auf völlig neue Grundlagen, denen des Einver-ständnisseS und des gegenseitigen Vertrauens gestellt worden, und nichts ist seitdem geschehen, was diese Grundlagen zu alteriercn vermocht hätte, auf welchen die Poliill des Grafen Andrassy mit Erfolg weiter zu bauen verstanden hat. ES ist fur die Presse schwer, ein richtiges Urtheil über schwebende Fragen zu fällen. Sie ist gezwungen, sich an die einzelnen hervorragenden Thatsachen zu hallen und die oft weiten Zwischenräume mit Combina» tionen und Vermuthungen auszufüllen, bei denen die verschiedensten Interessen und Voreingenommenheiten eine große Rolle spielen. Die Tagesprcsse kann wesentlich dazu beitragen, ob zwischen zwei Völkern Einvernehmen und Vertrauen oder das gerade Gegentheil herrschen soll. Sobald die Presse in Oesterretch und Ungarn sich von jeder Animosität und jedem Mistrauen gegen Rußland frei macht, wird sie damit innerhalb wie außerhalb der Landesgrenzen eine große Wirkung erzielen. In Konstantinopel sowol wie im Insurgentenlager wird man die Weltlage sehr bald von einem anderen Gesichtspunkte betrachten, sobald die „Uebereinstimmung der Mächte" nicht nur offlciell und offlciös betont, sondern auch in der Haltung der Presse zum Ausdrucke gebracht wird. Weder Türke noch BoSnial wird an diese Ueber-einstimmung glauben, wenn sie durch die Sprache eines g-oßen Theiles der österreichisch-ungarischen Presse tüg-lich in Abrede gestellt wird. Freilich gilt dies auch von der russischen Presse. Aber diese kann im Auslande nirgend als der Aus. druck der öffentlichen Meinung des Landes betrachtet werden, weil hinter ihr immer nur einzelne Persönlich, leiten oder eng begrenzte Interessen stehen und sie sich in ihrer Bedeutung und ihrem Einfluß mit der Presse von Oesterreich'Ungarn bei weitem nicht messen kann. Der Bund der drei Kaiser wird lebendig und wirk» sam sein, wenn die Presse ihn nicht untergrübt und be< grabt! Und welches Interesse hätte sie, d.s ehrlich ver-pfändete und redlich gehaltene Fürstenwort und die Bemühungen der Staatsmänner Lügen zu strafen? Ist denn der Gedanke so schwer zu fassen, daß die müchti. gen Herrscher den schwierigen und verwickelten Fragen des Orients gegenüber sich entschlossen haben, Schritt für Schritt in ehrlichem und aufrichtigem Einvernehmen vorzugehen und so die Lösung auch in den Punkten zu finden, bei welchen eine Collision der Interessen nur nach den Anschauungen eines veralteten Antagonismus zu befürchten war?" Eine Demonstration in Belgrad. Ueber den jüngst in Belgrad vor dem Gebäude des österreichisch-ungarischen Generalkonsulate« stattgcfundenen Pübelexccß wird der „Pol. Eorr." von dort unter dem 11. o. geschrieben: „Schon vor etwa vierzehn Tagen cursierte in hiesigen Kreisen das mehr oder weniger bestimmt auftre-! tende Gerücht, daß die Partei dcr hiesigen Omladmisten aus Anlaß der erfolgten Intcriliernng des Herrn Ljubo» bratic sich mit der Absicht trage, vor dem österreichischungarischen Generalconsulate eine Demonstration ins Werk zu setzen. Obwol es eben nur ein Gerücht war, welches die Demonstration als bevorstehend bezeichnete, so sind doch die hiesigen Verhältnisse verworren genug, um — wenn cs si h um Kundgebungen einer politischen Partei handelt — selbst das Unwahrscheinlichste als möglich erscheinen zu lassen, und so sah sich auch die serbische Regierung veranlaßt, in der Mhe des General-Consulats>Gebäudes einen Polizeiposten aufzustellen. Die mittlerweile verstrichene Frist »nachte cs jedoch wahrscheinlich, daß die Idee der beabsichtigten Demonstration fallen gelassen wurde. Am 9. d., als dem Tage, an welchem die erste Schilderhcbung Serbiens gefeiert wird, sammelte sich vor dem gleich den übrigen Häusern der Stadt festlich beleuchteten Gebäude des österreichisch-ungarischen Gcneral-Consulatcs ein aus einem benachbarten Kaffeehause herausströmender Hanfe von 110—150 Lenten, von einigen Musikanten begleitet, welcher dort einc förmliche Katzen musik anstimmte, deren Lärm cinc größere Menge von Neugierigen heranzog. Nach einigen Almuten des Lär» mcns und Gejohles zerstreute sich die auf beiläufig hundert Personen angewachsene Menge in die benachbarte!' Gassen, noch ehe ein Einschreiten gegen dieselbe erfolgt war. Um einen ernsteren Conflict zu m: meiden, wurden die Hausdienerschaft des Generalkonsulates und die Con-sulatsftanduren, welche Miene machten, mit den Tumult tuanlcn handgemein zu werden, in das Gebäude zmilck beordert und das Thor geschlossen, bei welcher Gelegen heit nur einer der Diener durch einen Steinwurf leicht getroffen und ein zweiter Stein gegen das General Consulats-Gebäude geschleudert wurde. Nach einer uns zugekommenen weiteren Meldung hat Fürst Wrede aus Anlaß dieses bedauerlichen Vorfalles über einen an ihn ergangenen telegraphische» Auftrag nicht gesäumt, bei der fürstlich-serbischen Regit' rung angesichts dcr öffentlich verübten Insulte einc gleichfalls öffentliche Genugthuung zu fordern, und zwar for< melle Abbitte, genügende Garantie gegen Wiederholung ähnlicher Excesse und Bestrafung der Anstifter und einiger säumiger Polizeiorgane. Fürst Wrcdc gab gleichzeitig die Erklärung ab, daß, falls ihm die geforderte Gen»g' thuuuss nicht unverweilt würde, er die Flagge einziehe» und Belgrad verlassen würde. Nach einem uns nunmehr vorliegenden Telegramme vom heutigen Tage (14,) wurde dem genannten Generalconsul die verlangte Genugthuung in allen Punkten bereitwilligst gewährt und soll die diesbezüglich vereinbarte öffentliche Erklärung schou in der uächsten Nummer des „Amtsblattes" veröffentlicht werden." Die Gefangennehmung Ljubobratit'. Die „Grazcr Zeitung" empfing llber die Gefan-gennetlmung des Insurgentenführers Ljubobratiö aus ImoSli folgenden interessanten thatsächlichen Gericht: „Schon am 5. und 7. März liefen Nachrichten oo» Rondaren, Grenzbewohnern und auch Patrouillen ei", daß sich Insurgenlenbllnden in größerer Unzahl b" Vrgorac, Vrdolzal, Slivno, Lebiino u. s. w. ansamn»^- Eine Patrouille, welche am 7. März abends M" Runovic streifte und die ganze Nacht ausblieb, b>a ^"""l' Herr Doctor," sagte ciu ebenso de" I "" 3")c. "S" ist schwer verletzt und mit dem kul^ . ^ Mrs. Evans' Gatte. Sie sind Bevor 'd7"'^""''»lückt." . Harry in dem >Um " "nkgeredet hatte, befand sich bracht hatte. Das -3."' "°^" '""" die leidenden gc< er eintrat, war icner ^^'""l Harry's Blick fiel, als Gatten gehauen wie 3^^°'"' den er für Annie's Sopha, und auf dem Bett ^besinnungslos auf dem HäPc zugezogen waren ^z''^ ^"dinen indessen zur Mnner hatte die Treppl bin« c"' "elche er jene ..O, mein H^/'s 'I'"'« ragen sehen. und rasch entgegentretend, sink V??' ")'" ängstlich Willen, sagen Sie mir, ist m «l^.?"? Um Gottes ^ «Ihr Gatte? War Annie L^ '°" ?" Nachfolgerin?« dachtcHarry. Vor Mm"' ""^ ^s ihre Hilfe nöthig. Mr. Evans war lcick w^^^^^'''^ lvußtsein gebracht, denn seine Vcrletznna",'," ^"'" ^ ""erheblich. Sodann führte Mrs Eva s "V«rry, Harry!« rief sie schmerzlich wieder und wieder; „nach so langer Trennung mich so unbarmherzig zu verlassen?" Mrs. Evans erzählte ihm alles, was Annie gelitten, ausführlich, und er segnete sie hundertmal für die treue Freundschaft, welche sie seiner armen verwaisten Geliebten erwiesen hatte. So stand er eines Tages, sie beobachtend an Annie'S Bett und wußte, daß, wenn sie jetzt mit vollem Bewußtsein erwache, alle Hoffnung ür ihre völlige Wiederherstellung vorhanden sein würde. Als er sich so, in höchster Spannung ihren Puls fühlend und ihre Athemzüge fast zählend, über sie hinbeugt, schlug sie plötzlich die großeil dunklen Augen auf und sah ihn, "'^ ^Harry, Harry," Merle sie zärtlich; ..so bist du elttlich gekommen?" . ^. < ^ck bin aclommcn. du Lieblmg memer Seele, um dich nie wieder zu verlassen." antwortete er sanft und mit einer Frcudcnthrimc im Auge. „Jetzt aber versuche wieder einzuschlafen, meine süße Braut. Ich bleibe Sie zoa ihn nieder au ihr Herz. und als seine Apftcn die ihrigen berührten nahm .hr bleiches Antlitz den lächelnden Ausdruck des Fr.edens und tlefer Glück. ^'^Will"icmand °u der Dauer der ersten Liebe zwei> few. so reisc er nach Vurnsidc und besuche den Doctor. Er hat das hübscheste Häuschen m, Dorfe. Man wird dort herzlich bewillkommnet, und eö gibt lein glücklicheres Pärchen in der Welt, als Harry und Annie Benton. den, sich folgender größerer Orte zu bemächtigen: Pe. trooac, Kluk, Kr upa und Vihat. Vereils sind Insurgenten-Colonnen dahin dirigiert worden. Da man noch leine Kanonen hat, so wird man sich vorläufig mit der Cernierung dieser halbbefestigten Orte begnügen. Gelingt dieser Coup, bann wird Serajewo selbst bedroht erscheinen. Indessen verlautet, daß nach Bosnien ein ganzes türkisches Armeecorps dirigiert ist, und zwar aus Nnatolien. Trifft diefe Truppenmacht rechtzeitig ein, bann könnte die Kage eine andere Gestalt bekommen. Aus Albanien werden verdächtige Symptome gemeldet. Es heißt, die Mlriditen seien entschlossen, zu den Waffen zu greifen, um ihre alte. von der Pforte vor einigen Jahren aufgehobene Autonomie wieder zu erlangen. Ein gewisser „Jacob", den man „Eapilän Jacob" allgemein nennt, ist bereits zum Anführer designiert worden. Wie verlautet, sammeln sie sich bereits in ihren fast unzugänglichen Bergen. Ob diese ewigen Strcithähne im Einverständnisse mit Montenegro vorgehen, — ist nicht bekannt. Die Türken sehen sich vor und sammeln auch in Albanien bedeutende Streitlrafte. Soviel scheint sicher zu sein, daß, wenn die Kämpfe in dcr Herzegowina noch einige Zeit andauern, es auch im albanischen Gebirge lebhaft hergehen dürfte. Politische Uebersicht. «atbach, 18. April. Die „Pester Corr." meldet: ,Se. Majestät sind nunmehr durch die leitenden Staatsmänner beider Staaten dcr Monarchie vollständig orientiert, so über das Maximum jener Concessionen, wie über das Minimum jener Forderungen, welche die beiden Staatsregicruna.cn vor den resprctiven Parlamenten solidarisch zu vertreten entschlossen sind. Darin und ausschließlich darin, daß diese Concessionen und diese Forderungen, trotzdem sie einander zuwiderlaufen, dennoch die schließliche Ausgleichung durch das Eingreifen eines höhern Willens nicht unmöglich, selbst nicht unwahrscheinlich erscheinen lassen, liegt die Gewähr für das allseitig gewünschte und heute auch gehofftc Zustandekommen einer ausgleichenden Lösung sämmtlicher obschlvebender Fragen nach den Osterfeier-tagen. Was in dieser Richtung in einzelnen Blättern als Abmachungsdetail vorgebracht wurde, entspricht nicht dem thatsächlichen Stande der Angelegenheit." Der „Pester iiloyd" f,ßt die Befürchtungen der Börse über tie Kundgebungen des Auswärtigen Amtes ins Auge und meint, diese haben jene keweswege hervorgerufen; der Drei-Kaiser.Bund bestehe in voller Kraft. Der ..Pester Kloyd" wünscht, diese Auffassung des Auswärtigen Amtes möge sich bestätigen. Uebriae,ls sei man über die Anspruch«, der Insurgenten auf Zugeständnisse Vonseite der Pforte in Wien, Peters, bürg und Berlin einig. Nur vonseile Serbiens scheine nicht alles richtig, und wäre rs wünschenswerth zu er-fahren, ob auch nach dieser Richtung Vorso^e getroffen wurde, ob klare, bestimmte Abmachungen in der Richtung bestehe", wenn Serbien ungeachtet des gegentheiligen Willens der Mächte zu den Waffen greife. Hier müsse der Kaiserbund sich erst bewähren. Die seit einigen Tagen in München colportierten Gerüchte über Veränderungen im Ministerium entbehren, wie versichert werden kann, jeder Begründung. Aus München, 13. d. M., schreibt man der ..Allg. Zeitung" : ..Bis zum Wiederbeginn der Sitzungen der ztammer der Abgeordneten nach dem Osterfeste endet die verfassungsmäßige zweimonatliche Dauer des Landtages, so daß eine Verlängerung derselben bio dahin einzutreten bat. Obwol anzunehmen sein wird, daß von kommender Woche an die Arbeiten, namentlich im Finanzausschüsse und dann in der Kammer selbst, wesentlich rascher werden gefördert werden können, als es in der zu Ende gehenden zweimonatlichen Dauer des Landtages der Fall war, so wird doch vielfach bczweiselt, ob der Schluß dcr Kammer vor Pfingsten möglich sein werde." In Paris ist daS Gerücht sehr verbreitet, datz demnächst ein Conyreß zur Regelung der oriental», schcn Streitfragen zusammentreten wird. - Das ..Journal officiel" veröffentlicht den Motioeubericht zu dem Decrele bezüglich der im Jahre 1878 in Paris abzuhaltenden allgemeine» Weltausstellung. Der-selbe sagt: „Indem Frankreich diese AuSstclluna ankündigt, bethätigt es sein Bcrtraucn in seine Institutionen, erklärt es seinen Willen, bei den Ideen der Mäßigung und Weisheit zu beharren, welche seine Politik seit fünf Jahr n inspirierten, und veilündet, daß es den Frie. den wolle." Nachdem der Fürst von Rumänien das von Vernescu gebildete Ministerium nicht in allen ,einen Theilen genehmigen wollte, ist letzterer zurückgetreten und wird wahrscheinlich General Floresco mit der Bildung des neuen Cabinets beauftragt werden. Der „Pester i'loyd" erfahrt aus Pera, daß die ins Stocken Mllchenen Verhandlungen zwischen, der Pforte und Montenegro betreffs einer Greuzberichligung wieder aufgenommen werden. General Ignatieff, welcher früher ein Gegner solcher Abmachungen war, habe nun. mehr die freundlichen Dienste Rußland« für Wen Beförderung angeboten. 692 Hagesneuigkeiten. Iur Statistik der europäischen Kriegsbudgets. In einer vergleichenden Statistik der Kriegsbudgets von Oesterreich, Frankreich, Rußland und Deutschland schildert die „Wehrzeitung" das Anwachsen der Erfordernisse für die Heere und sagt, daß die Erhöhungen unseres Kriegsbudgets erst dann im wahren Achte erscheinen, wenn man das österreichische Kriegsbudget mit denen anderer Groß» mächte vergleicht. Im Jahre 1874 betrug der Staatsaufwand in Frankreich 1.091.700,000 ft., in Rußland 956.200,000 Gulden, im deutschen Reiche 864.300,000 fl., in Oester-reich'Ungarn 635.131,000 fl., wovon auf das Kriegsbudget in Rußland 303.000,000 si., in Frankreich 276.000,000 fi., im deutschen Reiche 196.000,000 fl., in Oesterreich 98.000,000 fl. entfielen. In Perzenten ausgedrückt, absorbiert somit der Heeresaufwand in Rußland 31, in Frankreich 25, im deutschen Reiche 22'6, in Oesterreich, wenn die Kosten für die Landwehr einbezogen werden, 18'2 Perzent. Auf die Beköstigung eines jeden einzelnen Soldaten verwendet Frankreich im Durchschnitte 478 fl., das deutsche Reich 447 fl., Rußland 412 ft. und Oesterreich. Ungarn 346 ft. Der Friedens - Präsenzstand beträgt in Rußland 663,000, in Frankreich 460,000, in Deutschland 438,000 und in Oesterreich-Ungarn 247,000 Mann. Active General: besitzt Rußland 336. Frankreich 325, Deutschland 296, Oesterreich.Ungarn 208. Die Zahl der sonstigen activen Offiziere beträgt in Rußland 25,652, in Fraükreich 25,103, in Demschland 18,887, in Oesterreich 13,644. 6in ähnliches Verhältnis weist der Stand der Feld' geschütze auf, denn wahrend die russische Arm« über 2768, die deutsche über 2472, die französische über 1796 Geschütze größeren Kalibers gebietet, hat die österreichische Armee 1616. Oesterreich rangiert sumit bezüglich des Verhältnisses seiner Geschützzahl zu 1000 Mann In> fanterie hinter Frankreich, Rußland, Deutschland. Das Behältnis von 2''/« Geschütz auf 1000 Mann ist ein sehr ungünstiges. Man ist darum bestrebt, dieses in ein günstiges umzuwandeln, dasselbe um ein Perzent zu er« höhen. Die Zahl unserer Feldgeschütze muß um 400 bis 6L0 Slücl vermehrt werden. WaS den Stand der Pferde für Militärzwecke be» trifft, so unterrält deren Frankreich 99,300, Deutsch, land 96,800, Rußland 88,200, Oesterreich.Ungarn 46,009, wobei noch der Umstand in Getracht zu ziehen kvil.ml, daß sich der Anschaffungspreis für jedeS Pferd durchschüit'lich in Frankreich auf 352, in Deutschland auf 330, in Oesterreich aber blos auf 220 fi. stellt. — (Die Inthronisier ung) dt« hochw. Herrn Filrst- Erzlnschusö uoi, Wicn wird, wie der „Vollssreund" meldet, am zweite» Sonntage nach Ostern (80. April) stattfinden, — (Samml un „«ergebn»«.) Die ,.N. fr. Presse" schreibt: „Die Sammlimgen zugunsten des Hern als er Ossi» zieistilchler« Instituts dlliften demnächst zum Abschlüsse gelaugt«. Sie haben nicht nur quantitativ zu einem an» sehnlichen Ergebnisse gefllhrt. sondern auch das lebhafte Interesse bekundet, welches alle Klassen uud Schichten der Bevilllerung an dem von der ersten Frau des Lande« patronisierten Werte der Mildthätigkeit nehmeu. Auch die'Nrmcc hat nach Maßgabe ihrer Kraft und Fähigkeit redlich ihr Scherflein beigetragen. Selbst deren jüngste Glieder, die Zöglinge der Nildungsanftalten, haben hilitcr den anderen nicht zurttcküleiben wollen. S« haben beispielsweise die Flequentantcn der wiener.ueustildler Nlademie sowie der Militär-UlUerrealschule zu GUn« theil« durch Sammlung, theil« durch Veranstaltung von Dilettante»-Vorstellungen dem Fond« eiueu Betrug von 400 fl. zugesiihrt." — (Eisenbahn M ü rz z us ch l a g - N e u b e r g.) «k, dezeci». hat sich ausgelöst. — (Römische Alterthümer.) In der Nähe der Station Zollfeld bei Klagenfurt wurde in voriger Woche ein ziemlich gut erhaltene« lümisches Zimmer ausgegraben, an welchem man dic Heizungsvoirlchtungen ganz besonders gut sehen und swdicrcu lann. Auch Malereien finden sich vor. ~ o6. Die schottische Zeitung trifft natllrlich lein Vorwurf; jedoch beunruhigend ist e«, zu denlen. was für Unheil ein einziger Buchstabe anrichten lann, der sich von dem Wege der Pflicht entfernt. — (Kunstauction.) Line sehr interessante Kunstauclion fand am 10. d. wieder im „Hotel Drouot" m Paris statt. L« gelangten nemlich nur fUnf Perlen der niederländischen Malerei unter den Hammer: drei ausgezeichuet erhaltene Studieu von Rubens zu feinem berühmten Bilde im anlwerpencr Museum „Die Anbetung der heiligen drei Könige", dann eiu Tenicr» und ein Wouwermau«. Der «griechische Künig" mit wallendem weißem Barte, in einen goldgestickten Mantel gehüllt und einen Becher »oll Goldstücke in der Hand haltend, bracht: es auf 46.500 Francs, der «asiatische" mit dem Weihrauchglsllß auf 30.600 Francs, der „äthiopische" endlich, ein Mohr, der da« Käfichen voll Myrrhen darbringt, auf 10,600 Franc«. Ein „Vlä» misches Vollsfest" von Tenier« wurde mit 23,000 Francs und die schon durch mehrere berühmte Sammlungen gewanderte «Eroberung einer Stadt" von Wouwcrmaus mit 32,000 Franc« bezahlt. — (Parise r Weltausstellung.) Aus Pari» wird berichtet: Am 12. d. fand im Handelsministerium eine Sitzung der Subcommission der Weltausstellung für 1878 statt. Diese Lommission hatte den Auflag, die Wahl eiues Platzt« fur die Ausstellung zu treffen. Nach Prüfung der verschiedenen Projecte entschloß sie sich für da« Marsfeld und den Trocadera, Beide Plätze »llrden durch gedeckte Brücken verbunden werden. Die Gebäude sollen wie 1867 nur provisorisch sein. Ls haben sich schon mehrere Loncefsionäre gemeldet, unter auderm der Credit Foncier, der zwölf Millionen anbieten soll." fokales. — (Graf Nnlon Auersperg) verweilte einige Tage iu Wieu, um dem Maler Nngeli zu einem Porträt zu sitzen, welches vom grazer Gemeinderath siir den Sitzungssaal der Landeshauptstadt Graz bestimmt ist. — Der Wappenmaler Karl Boeß hat dem gefeierten Jubilar ein Wappenbild gewidmet und empfiug hiefür von demselben folgendes Schreiben: „In aller Eile, doch von ganzem Herzen den innigsten Dant für das schüne, ebenso sinn» als kunstreiche Festgescheill. Anton Nueisperg." — (Turnerausflug,) Ungeachtet der am Eharsamstag eingetretenen regnerischen Witterung sind 1» Mitglieder unsere« Turnvereines gester« früh recht befriedigt von ihrer Excursion au« Trieft heimgekehrt. Unsere Turner wohnten dem Wetturnen in der oeutscken Turnhalle mitwirkend bei, besichtigten die Stadt Triest, die italienische Turnhalle, erschienen am Ostersonntag beim Kneipabend und unternähme» am Ostermontag Ausflüge nach Miramare, auf den Iägerberg und zum Voöchetlo. — (Ein Concert) findet Donnerstag den 20. d. in Rudolfswerth zum Besten de« dortigen Studenten-Unter« stützung«fonde« mit folgendem Programme statt: 1. Ouvertüre zur Oper „Don Juan" von Mozart für Slreichorcheilre. 2. Lied mit Clavierbegleituug. 3. „Scunlagsmorgen," gemischter Chor vou Feid. Hiller. 4. Stieichquartttt von Jos. Haydn. 5. Declamation : „Da« Lied von der Glocke" von Schiller. 6. „I'u ^ol«ru liü/.' Ii-ißlzv»," Loncertphantasie für Pianoforte, von Anton FUrster. 7. „3v6l," Männerchor von Anton Förster. 8. „Maiglöckchen und die Blumelein." zweistimmiger Frauenchor mit Lla-vierbegleitung von Frlif Mendelssohn-Barlholby. 9. ,,»lo^ ru/il:»/» Mäunerquarlett von Anton Nedved.. 10. Ouvertüre nach sla, vischen Motiven von Emil Till. — (Die heurigen Landwehr Übungen.) Da« l. t. Ministerium fllr Landesvcrtheidigung hat angeordnet, daß die diesjährige Waffenübung sämmtlicher l. l. Landwehr-Bataillone von Nr. 1 bis incl. Nr. 78 in Vataillon«llbungeu in der Dauer von d r e i Wochen zu bestehen haben; diese Uebungen werben nach der Gelrtibc.Einte in dem betreffenden Verwaltungsgeblil« und mit thunlichfter Berücksichtigung der Weinernte in jenen Veziilen, in welchen der Weinbau hauptsächlich die Subsistenzquelle der Bewohner bildet, vorge» llommen. Die bereit« in den Jahren 1874 und 1875 gestalteten gesonderten Naffenübuugen finden auch heuer statt und sollen solche PoiwufsnMungen thunlichst bei jedlm Bataillon stattfinden. — Die Ställe der für einen Turnus der Hauptwafsenubuug bei-zll,iehenben Contingente darf — einschließlich der Offiziere und Chargen — 600 Mann nicht übersteigen,- zu einer gesonderten Wafsmübung dürfen nur 200 Mann einberufen werden. An den Nassenübnngm dt« l. l. Heere«, resp. »n Maniioern desselben betheiligen sich alle jene LandwehllVataillone, in deren StandoNe Uebungen in der Truppendivifion stattfinden. — Einberufen wer» den zu diesen Uebungen au« dem Stande der n i ch t activen Landwehr: ,) »lle Oberosfiziere und Ladetten, einschließlich der. im Auslande domicilierenden, dann Aerzte nach Ecsorderni«; l>) die erforderlichen Unteroffiziere, Palrouillefllhrer und Spiel. lent«; o) die in den Jahren 1869 bis incl. 1875 unmittelbar in die Landwehr eingereihten und in einem der obigen Jahrgänge ausgebildeten Infanteristen. — (Für Touristen und Alpen freund e.) Wir er» lanben un« dieselben auf die bei Finfterböck in Wien unter dem Titel «Der Tourist" erscheinende Fachzeitschrift aufmerlsam zu machen. Der Tourist ist ein geschickt redigierte« Organ sül Touristik und Alpenlunde. Er bringt uicht blo« streng sachmiin« ms?.« Mittheilungen, sondern auch lleinere Erzählungen, Reise» beschreibungen zumeist sehr interessanter Art. Auch das Gebiet des Nereiuswesens, der Literatur nnd Kunst wird nicht vernach' lässigl. Der „Tourist" erscheint jeden 1. und 15. des Monat« und lostet halbjährig nur 2 fl. 50 lr. Für den Touristen unserer Nlpenländer bildet die vorliegende Zeitschrift einen unentbehrlichen, weil tresslichen Wegweifer. Zuletzt sei noch bemerkt, daß Nr. l des „Touristen" ein «FÜhrer aus der Kronprinz Ru-bolsöbahn" (ein Heft in der Stärle von 2 Bogen) groll« beigegeben ist. — (Aufgefundene Leiche.) Am 15. d. würd.' >'» Tri Meere gezogen, welcher der Kleidung nach jener eine« Vauel»' Mädchens au« Krain sein dürfte. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 18. April. Der hcutlge große Minlsterrath unter dem Vorsitz des Kaisers wahrte von zwei bis nach sechs Uhr. Verlin, 18. April. Die „Nordd. Allg.Ztg." bringt eine bemerlenswerthe Petersburger Correspond"»;, welche den von einem Theile der europäischen Presse erhobene" Vorwurf, daß Rußland ein Doppelspiel spiele und Ot-bietsvergrößerung beabsichtige, entschieden zurückweist. Paris, 18. April. Spanien gewahrte den ""4 Frankreich geflilchteten Earlisten eine weitere Frist z"l straflosen Rücllehr. Telegraphischer Wechsekours vom 18. April. 2^„ Papier - «ente 65 05. — Silber - «ente 68 40. — 1°?,« Gtaats-Anlehen 107 25. - Vaul.Actien 858 —. «lredil-»""" 137 50 London 119 25. - Silber 103 40. K l. M'"/^" latcn 5 64, — Napolennsb'oi 9 53. — 100 Reichsmark s« 60. Wien. 18. «pril. Zwei Uhr nachmittag«. (Tchlußconrs,.) «rebitaclien !37 75, 1860er Lose 10775, Ift64er Lose 127 vu, »sterreichische Nenle in Papier 65 0b. Staatslmhn 266—, Nol°' bahn 175 50, 20 - Franlenstiicte 9 53, „ngarlsche CredilaclieN 118 25. österreichische ssrancobanl 12 —. Ufierreichlsche Anglobül» 5960, Lombarden 98 7b, Unionbonl 56-—, austro-orient«lische Bank ^—, Lloydactlen 305- -, austro-ottomanische Bau! —'-^ türkische Lose 16-50. «ommuual - Anlehen 97—, Eavplisch' 7850. Schwach. Handel und W0lkswirthschastliche5 «ludollswerth, 18. April. Die Durchschnitts-Prcise stellt sich ans dem hrutigcu Markte, wie folgt: ____^> ^T^------------------IK Weizen per Heltoliter 9 76 >, Eier pr. Stück . . '^ Korn „ — — Milch pr, Liter . ^/! Schüpsenfleisch „ ^H Hirse , — ! — ^ Htlhnoel pr. Stück . ^ Kulurutz „ 4 88 Tauben „ < ßg Erdäpfel „ 2 50 Heu pr. 100«ilogr. ^«l! Linsen „ '"i —l, Stroh „ . ^, «lrbsen „ — — ! Hol,. hartls,pr.Kubil. « ?! Fisolen « 8 — Meter .... ^ Rindsschmalzpr.Kilog. — ^89 >l — weiches, « ^ s>! Schweineschmalz .. — 89,, Wein.r°th.,prHcllolil. l">^ Speck, frisch, „ _.^!^ weißer „ lU. Speck, geräuchert „ -^ —!! ^^ Angekommene Frenlde. Am 18. April. ^ Hotel Tiadt W»en. Gras Thurn und Vustav Thurn, "^ mannsdorf. — Uubin u. Kraljavsli, Kflte., Wien. - ^ Lommis, Karlftadt. ^st Hotel Elefant, galoler u. Kofta, Ngram. — Vredich, V"" ^ mann, Varesinca. — Menz, Ksm,, Triest. — Brauner <, ltozelj, Prof., Wien, - Walluschnil und Valerl, Kfn'/,^/ lirchen. — Stuper, Karlstadt. — «loh und Tramii, U"»^ — «up, Sessana. — Voistner, Obertrain. — V"! »> Käruten. - Maizen. Cilli. «,g/ Hotel Europa, schaumburg, Oberbaurath und Lubar, " furl, / «ohren. Uranii, Planina. — Intihar, Privat, «<"""' dorf. — ZupantX Triest. ^>" ilottoziehungen vom 15. April. Graz: 43 10 25 Meteorologische Veobacktunaen tu ^"ba^. 7U.Mg. 739.,» ,4-7.« NW. schwas bew»M SH 18. 2 .. Vl. 730yz ^-13« SW.schwach bewöM M 9„ Ab. 731o?!-l-7.4 »W, schwach! bewMt ^> Morgen« trllbe. sp»ter theilweise Aufheilermig, d»'" ^> kenzllge aus Sudwest vorüberziehend, abwechselnd dUnner hfü abend« Regen. Da« Tagesmitlel der Wärme ^- ^ ^ , « , N orm ale^____^^^________^^__________------- _. Veran twortlicher «edacteur: Ottemar V » " "'