Mutzen nnd VeMtyM ,-----—« i3 ^^—.----- Frcptag den 26. März 1H24. D l e K r a u t r ü b e, tu, empfcl?lungsw«rcheZ Fltttergewächs. ''' (Fortsetzung). ^Iom halben May bis halben Iuny kann man das Versetzen der Pflanzen vornehmen. Em tn dieser Zeit gefallener Regen ist wohl zu benutzen. Die Pflanzen weiden wegen der spater nöthigen Pflege in Quadrate, zwey Fuß von einander entfernt, in Reihen ausgesetzt. Um die Reihen auf dem Feld« den Pflanzern deut« lich anzuzeichnen, ist nothwendig, daß/ nachdem kurz vor dem Aussetzen der Dünger untergepflügt worden ist, das Feld quer geegget oder mit der umgekehrten Egge überfahren werde. Das Anzeichnen der Reihen geschieht «ntwider mit einem Setzrechen, der drey groß«, zwey Fuß von ein« anber abstehende Zahne har, und von einem Manne geführt wird, oder mittelst emes eigenen Marqueurs. Sobald einige Reihen angezeichnet sind, kann das Verpflanzen beginnen, welche« zur Benützung der günsti' ge„ Witterung mit Anstrengung fortgesetzt, und in »in Paar Tagen längstens beendigt seyn muh. Jeder Arbeiter, mit «inem Setzholze versehen, bepflanzt seine Reihe, indem er mit dem Setzholze ein Loch in den Boden macht, in welches die Pflanzen einzeln, ohne dl« Wurzeln umzubiegen, eingesenkt und die Erde mit dem Setzholze so fest an dl« Pflanze an, «ebrückt wird, daß, wenn man selbe bey einem Vlaltt nimmt, eher das Blatt abreißt, alS daß die Pflanze aus der Erde gezogen werden kann. In den Reihen selbst werden die Pflanzen ändert» halb bis zwey Schuh weit auseinander gefetzt. Damit der Arbeiter aber diesen Abstand der Pflanzen in den l Reihen beobachtet; so erhält er «in zwey Fuß langes Stabchen / welches er immer vor sich in der Reihe am t Boden legt/ welches ihm dann genaudie gehörige Tnl« fernung der zu setzenden Pflanzen anzeigt. Je besser der Boden vorbereitet ist, desto weit«, müssen di» Pflanzen von einander abstehen, um ein« reiche Ernte zu geben. Ein Joch erfordert daher »4,4<><, Pflanzen, die von 6 bis 10 fleißigen Weibern in einem Tage gepflanzt werden können, das Anzeichnen de» Reihen mit dem Rechen, so wie das Zutragen und Ausnehmen der Pflanzen nicht gerechnet. Bey dem Ausnehmen der Pflanzen aus dem Pflan. zenbeet« sorg« man, daß sie nicht durch gewaltiges Ausreißer, viel« Wurzeln verlieren. Bey trockner Wie« terung werd» daher am Abend« vor dem Verpflanzen dal Psianzenbeet begossen, und die Pflanzen selbst vo, dem Versetzen angeschlämmt, nähmlich, die Wurzeln in einen dünnen Brey von Lehm, etwas Gyps unH mit Wasser verdünnterIauche bi« an das Herz eingctauchi-. In dem so trocknen Jahre 1622 mußte ich meine Pflanzen in staubigen Boden setzen. Ich ließ sie abe» sogleich «ach dem Setzen begießen, was am folgenden Morgen wiederhohlt wurde, und es kamen Alle fort. Ich fand die Arbeit deS Wasserzuführens und des zweymahlige!: Begießens m<>st w«mger beschwerliche ü!s ich mn rc^esttyt hatte. - 5o — W Sind die Pflanzen gesetzt, so, sieht man nach eini- gen Tagen nach, und ersetzet mit neusn oie allenfalls zu Grunde gegangenen. Sobald die Pflanzen sich eingewurzelt haben, so müssen sie bey trockener Witterung behackt werden, was mit der dreyschaarigen Pferbehacke im Großen am schnellsten und leichtesten geschieht, und nach 6 bis ia Tagen, wann wieder Unkraut zum Vorschein kömmt, wiederhohlet wird. Hieranf werden die Pflanzen in den Reihen selbst mittelst Handhauen behackt, und vom Unkraute ge-reinigt. Ist dieß geschehen, so werden die Pflanzen bald mit ihren dunkelgrünen Blättern den Boden zu bede» cken anfangen.,, . , DieKrautrübenpstanzen dürfen nicht behäufelt werben. So gedeihlich das Behäufeln den Kartoffeln ist, so nachtheilig w^e es den Krautrüben. In der Hälfte Septembers, wenn die untern Blatter der Pflanze gelb zu werden anfangen, können sie zu Futter abgenom» men werden. Man entblättert dieKrautrübenichtganH' lich, sondern man durchgeht das Feld und sammelt zuerst nur die untern Blatter, und läßt die oberen alle stehen; dann kömmt man wieder zurück, und fangt von vorne an, auch die oberen Blatter nach und nach abzunehmen, welches aber vor Anfang-October nicht geschehen soll ; denn in diesem Monathe wachsen die Wurzeln der Krautrüben, wenn sie ihrer Blatter nicht ganz beraubt worden sind, oft mehr, als ill der ganzen vorhergegangenen Zeit. Ein frühes gänzliches Abblatten würde den Ertrag an Wurzeln eben so sehr schmälern, als bey den Kar, toffeln das frühe Abschneiden des Krautes. Sind nun die Blatter alle abgenommen, so kann zur Ernle ge, schritten werden. Ein Frost bey oder vor der Ernte schadet den Kraut, rüben nicht so, wie den Kartoffeln, wenn sie nur vor dein Einsammeln wieder aufgechauer haben. So lange die Blatter die Nübe noch umkränzen, tzienen sie ihr a!s Frostableiter, »,nd wenn letztere auch Morgens bis an die Spitze der Wurzeln gefroren ist, s» thaut ^sie in der warnnren Tageszeit wiedir auf, ohne dadurch einen Schaden zu leiden. Die Krautrüben werden mit leichten breiten Hauen, ' oder auch mit der MistfoSe ausgegraben. M^n hauet neben der Rübe in die Erde, und hebt sie aus der Erde heraus. Man hüche sich aber mit der Haue oder Forke die Rübe selbst zu verletzen, oder bie ausgegra. benen Rüben, um sie «on der anklebenden Erde zu reinigen, aneinander zuschlagen, weil dadurch die saftreichen Gefäße gequetscht werden, und solche Rüben sonach im Winter schnell m Fäulmß übergehen. Die Krautrübeneritte kostet um 2^3 weniger Ar. beit all, eine Kartoffelernte. (Der Beschluß folgt.) Wohin mit den Studierten? Zur Belehrung und Veherzigung der Ältern, die ihre Kinder studieren laffen oder studieren lassen »volley. In Briefen an einen reichen Pächter. (Veschluß.) Fünfter Brief. Ich habe Ihnen im vorhergehenden Briefe bewie» sen, daß man die öffentlichen Schulen dem Armen eben so gut wie dem Rclchen als ein Gemeingut frey, geben müsse. Allein ich kann es doch wieder nicht billi' gen, wenn der Lanbmann zum Nachtheile des Feldes, der Tagwerker zum Schaden des Broterwerbes seinen Sohn mit aller Gewalt studiert und gelehrt sehen will. Zu den Wissenschaften gehören unablässig gewiss? Hülf«. Mittel, denn von den drückendsten Sorgen frey we« mgstens muß bas Oemüth seyn, welches Talente äußern soll. Haben arme Studierende einmahl die Humani» tats-Classen uno die akademischen Lehrjahre erreicht, dann suchen sie sich ihren Erwerb im Unterrichte An« derer, sind zugleich Studierende und Hofmeister, das ist: zugleich Schüler und Lehrer. Ich kann dieses nie billigen, deun Zwey Theile leiden darunter den em' psindlichsien Schaden. Der Unterrichtende verliert zu viele Zeit, die dem nachdrücklichen Betriebe seiner Studien gewidmet seyn sollte, und der zu Unterrichtende erhält die gewünschte Nachhülfe nicht; denn selten besitzt sein junger Lehrmeister jene Verkennt» nisse, üuße-rst selten jene Gewandtheit und nie — 5i — jene Erfahrung/ die nützliche Lehrer und Erzieher besitzen müssen. So gehen mit diesem Mißbrauche ofl zwey Wesen zu Grunde; das eine, weil es sich frucht» los opfert, und das andere, weil ein nicht gründlicher Unterricht viel schlechter als gar keiner ist. Kann es unter diesen Umstanden auffallen, wenn die Erziehung um solcher Erzieher »rillen mit gleichgültigen Augen angesehen und viel weniger geachtet wird, als sie eö ihrer Natur nach werden sollte? Übrigens seyen Sie überzeugt, daß man auch ohne Stuben seine Verstandeskrafte wecken und aufklären könne. Ich habe manchen Landmann oft »ernünftiger rüissliniren hören, als diesen und jenen graduirten Doctor. Demnach bilde sich das große Talent auf d^n gewöhnlichen Wege, den ihm weise eingerichtete össenlliche Anstalten geben; der minder B.'gabte aber strebe vor allen ein guter und ein arbeitsamer Mensch zu werden; er wird auf solchem Pfade nicht nur viel schneller zu einem nützlichen Ziele kommen, ' sondern ihm wird auch dle allgemeine Achtung und ver» diente Anerkennung nie entgehen. Ich würde sehr ungerecht beurtheilt, wenn Sie dem Gedanken Raum geben könnten, daß ich den Studien und ihren Jüngern nicht sehr hold sey. Sie wis-stn doch selbst, wie ernsthaft ich jene seit meiner zarte, sten Jugend betreibe, und wie herzlich ich diese liebe und acht». Esiwürde auch nicht wohl an seinem Platze stehen, wenn ich hier drS tief durchdachten Studien» gangrs, der vor jedem fremden die entschiedensten Vorzüge hat, oder der in öffentlichen Anstalten sich ledlich mühenden Lehrer, oder ihrer Schüler, deren , »iele mit rastloser Thätigkeit den Wissenschaften ihre tungen Tage widmen, lobpreisend erwähnen würde. Auch hin ich >weit von der Furcht entfernt, daß meine Wort« irgend einen talentvollen Kopf von der ernstlich betretenen Laufbahn abschrecken und muthlos machen werden; denn das Talent ist ein überirdisches Feuer, bas unüuslöschbar fortbrennl und dem,keine andere Hand Einhalt thut, alsdiedes Todes. Aber von der Furcht bin ich. leider nicht frey, bey denen , welche meine Vor-stellungen wirksam treffen sollten, ein Prediger in der Wüste zu seyn. Und so, lieber Freund, wäre ein Wortzu seiner iluten Zeit gesprochen! Hören Sie es als Freund, - dann bin ich gewiß, ^ß die Absicht gewürdigt, dlr^ ^ Sinn nicht mißdeutet wird. Sie werden Ihren Carl als Vünr zu den Studien verwenden, wenn Sie in ihm ailsgezeichnete Anlagen, besondere Talente dafür entdecken. Meine Gesinnung wird in diesem Falle Ihnen und Ihrem Oohne ermunternd und nicht ab. schreckend seyn. Aber Sic werden auch, wenn Sie bey Ihre,m Sohne das Gegentheil bemerken, sich darüber nicht betrüben; Sie werden ihn weise zu einer andern Lebensweise verwenden, in der er gleichfalls ein ach' tenöivenher, nützlicher und glücklicher Bürger heran« wachsen kann. Es ist^vareinem Vater zu verzeihen, wenn er sein Kind gerne.höher sehen möchte, als er es gebracht hat; aber es ist dem Sohne nie zu verzeihen, wenn er den Stand seines Vaters verachtet. Denken wir also, wenn unsere Kinder weniger wissenschafrliche Neigung oder Talente haben, auf die Art und Weise, sie ein nützlichei Gewerbe lernen zu lassen. Auch das Handwerk gereicht dem zur Ehre, deres mitEhre, mit redlichem Gemülhe versieht. Wen« den Sie Ihre Blicke, mein lieber Pächter, auf den Stand, dem Sie unter allgemeiner Achtung beyge» zählc werden — auf ^'enen des LandmanneZ. Leider flieht alles jetzt d«, Ackerbau , j>ldec Bauer wil! aus seinem Sohne einen vornehmen — Nichtsthuer machen. Freund, lassen Sie uns den Stand ehren, der uns Alle erhält ur.d ernährt, den Stand, dem das Vaterland sein Daseyn, seinen Reichthum, seine Größe vcr-, dankt, den Stand, ohnedem lein Dichter singen, kein Rechtsgelehrter die Gesetze verfechten, kein Arzt heilen würdet Lassen Sie uns den Landmann schätzen und lieben, den Ernährer unsrer Aller, und hierbey an den edlen Monarchen denken, der mit eigener Hand den Pflug geführt und dadurch für alle Reiche und Zeilen den Beruf des 3andmanns, geadeil hat. i Ebersberg. Technische Nachrichten. Ausdehnung dcr Gas^Bcleuchtung in London. (Aus I^onl^n ^anrilnl. Iuily 182Z. S. 528). Die Lange der Straßen, welche in London mit Gas beleuchte find, bnragr nichc-veiuZer als 2i5eng« lische Meilen (ungiftpr 71 0c»rsche Mei!?n). Ticdltp^ - 52 - Haupt-Compagnien der Gaiütleuchtmig haben Zc,,5c>4 BasiliFark, der Voltaire/ Beccaria, Volnep tt' tffentliche Lampen zu beleuchten, und brauchen in das Arabische übersetzte, und Haischi Othman, jährlich 33,,5ä Chaldrons Kohlen. (Ein Chaldron ist eil, junger zu Paris gebildeter Muselmann, greifen «ooo Pfund). di>'!>nl neuen Institute in dem olcen Ägypten kräftig "'" Uüter die Arme. Uher Sensen. Ein reisender Engländer wundert sich in (^iU's tcc'inIllHi ^c^osit. I?r. i3, S. 6g, daß man in Frank' reich die Sensen auf dem Felde durch Hämmern här-let, und fügt hinzu : baß man in ganz England nicht im Stande ist, eine solche Sense zu machen,, die, ohne zu brechen, sich so oft hart häwmern ließe. Im ganzen südlichen Deutschland haben wir leine andern Sensen, als solche, über die der englische Mann sich so sehr wundert, und unsere Wiesen und Dörfer hal. len des Abends oom Dängeln der Sensen (wie ma ü bey uns das Hä«mer»Härten nennet) wieder. Wir können also bey unserm einfältigen Dängeln mehr, «ls die Engländer. Korn und Speisevorräthe lc. vor Mäusen zu bewahren. (Aus p^ilo^o^i«^!, NI.'i^-^in). Herr Macdonalo zu Sclapa auf den Hebriden hatte einige Jahre über an seinen Vorrächen sehr von Mäusen gelitten. Er kam auf die Idee, in die Mitt« «nd oben auf seinem Kornboden drey oder vier Bach' wünzen-Stengel mit Ästen und Blättern zu stecken, und seine Haufen blieben von Mäusen unangegriffen. Ec wieberhohlre dann diese Versuche auch an seinen Käsen und übrige«, Vorräthen, die von Mausen heim» gesucht wurden, und fand, wo er nur einige Münzen» blätter, grün oder trocken, auf dieselben legte, sie vor den Verheerungen der Mäuse gesichert. Polytechnisches Institut in Ägypten. (Auö AI«r«:lir>: wc^nolu^is^n«. Paris- Iuny i622. S. 2i8). Se. Hoheit Mehemet Ali Pascha errichtete in Ägypten, unter der Leitung des in Europa gebildeten Nundbin-Efftlidi/ eine öffentliche Bildunas-Anstalt. Üfen aus Serpentin - Stein. (Aus Vullolüu clo 1^ 8oci<^ä (1'i5noc)u,5u^!Q«lit,). Aus dem Serpentin, der zu Ii,ucue ,''^.dHrt. c!e la II^n« - ViLNn^, gebrochen wird, hat Herr Sagstste Öfen verfertiget, die aus Hohlen Cylindern bestehen, welche mittelst eine« sich drehenden Sage, nach Art derTrepmie, in rfnlithoy« lyptischen Wertstatten des Herrn Valin auseinander, d.h. aus dem großem ein kleinerer, und aus diese» wieder ein kleinerer, u. s. f. ausgeschnitten werben. Die 8c,clü^ ä'^ncouraßament fand diese Ofen, di« aus einem sehr schlechten Wärmeleiter verfertiget sind, zu verschiedenen Zwecken, wo «in sehr starkes Feue» erfordert wird, sehr brauchbar. Herr Sagstöte verferti* M ferner aus diesem Serpentin sehr elegante Meu-beln, welche unsere deutschen Serpentin' Dreher vielleicht auch einmahl auf die Idee bringen konnten, aus Serpentin envas anderes als Tinten« fasser, plumpe Krüge, Tobakttöpfe und Mörser zu verfertigen. M i s c e l l e n. Em Matrose eines amerikanischen Schifft« fiel neu-lich ms Meei. Ein Wallfifch faßt« ihn an einem Vein«, wurde jedoch sogleich getödtet; indessen war da» Be,n zerquetschte und mußte abgenommen wtlv» »vu 5l«i«mayk.