(Franko pauschaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Tdrtstlettnng »Nd Ver??alt»>>g: Prete nova uirca ?!i. ». Ttl-phan »i — Bnka»d>g«rg<» welden >» der AervaU«,^ gegen dllliqfter »ebasrr» «nlgeqengenoWme» «,,»g»p»»ts»: gar da» Inland nierteijäbrig K U —. dald,ührtg K *8.~. «««ätzr»« K . «a, Ni# au«lbend müssen die Zeitungen berichten, wie e« Herrn Landru geht, ob er gut ge» schlafe» und ob er nicht wiederum eine« seiner berilhm-Jen Witzworie geprilgr hab«, dle allen Parisern da« Zrißte vergntlge» und dem Untersuchung«richter den größten »erger machten. Die gewiegt«sten Reporter von Pari« kämpfen lag und Nacht mit der Aufgab«, Herrn Landru zu interviewen, aber selbst der berühmte Herr Sauenoein vom Mattn, dem sonst Könige und Feldherrn ihre Häuser und Ihre Herzen öffnen, stieß bei Herrn Landru au« begreiflichen Gründen auf ver-schlössen? Türen. E« gibt nicht nur eine ganze Landru-Literatur, sondern auch bereit« eine kritische Behand-Inng dieser Werke. E« gibt tiefgründig« Eharakterstudie» übe, Landru, die in ihren Aaatogie» zwischen I. Prud-homme und Ralvutin schwanke». Die Anklage» schrift gegen Herrn Landr« umfaßt 50.000 Seiten, «»d ein« »«kürzte Bearbeitung für die gebildeten Stände ist in »wei Binden al« Luru«au«gab« erschienen. Ein Dutzend amerikanische Filmfabriken reißen sich um die Gunst, gegen «ine beliebige Menge von Dollar« Herrn Landru auf di« Leinwand zu bringen, und wenn ein Vertrag auf Lebensdauer noch nicht zustand« kam, so ist e« nur deshalb, weil eben über die künftig» Leben«-dauer de« Herrn Landru di« Ansichten so bedauerlich stark au«einandergeh«a. Welche« verbrechen« wird Herr Henri Döstrt Landru angeklagt? Da» ist nicht so mit einem Wort zu sagen. H«rr Landru ist dir Btrkörperung de« fried-lichen Bürger»manne». Er lebte ruhig vor fich hin, lebte und liebt«. Er liebte sehr viel, aber da« ist höchsten« eine Anstrengung und noch kein Verbrechen. Zw«lhund«rtdreiun»achttig Frauen weiden in der An-klagefchrift aufgezählt, die von Herrn Landru mehr oder minder verführt worden stnd, und die ihm alleS, aber auch alle« — nämlich ihr Herz und ihr Geld — gegeben haben. Beide» gehörte eng zusammen, denn da« Gefühlsleben de« Herrn Landru hatte die Eigen-tümlichkeit, daß e« stch sehr genau tn Zahle» ausdrücken ließ. Seine Liebe dauerte regelmäßig so lang« wie da« Geld seiner Geliebten. Da« ist an stch noch nicht« Besondere«, denn e» gibt ja leider In unserer gottlosen Zeit überall Männer, die um d«« schnöden Mammon« willen ein «ine« Mädchenherz betören und dann verschwind«». Aber wenn die Lied« de« Herrn Sandra erkaltete, machte er e« umgekehrt! Nicht er verschchand, sondern di« Dame. Wohin verschwanden alle diese Damen 7 Da« ist eben die groß« Frage, dl« tn d«n 50.000 Seite» de« näheren erörtert wird. Man hat dies« Frag« auch in eindringlicher Weise Herrn Landru vorgelegt, er «r» klärt« aber, daß st« ihn nicht besonder» interessiere. E« gehe ihm in dieser Beziehung »ie den meisten großen Schriftstellern: fie widmen sich mit aller Liebe ihrem Gegenstand«, aber sobald einmal d«r Schluß-Punkt gesetzt Ist, wird ihnen da» weitere Schicksal de« Werke» gleichgültig. Mehr war au« Herrn Landru in den zweieinhalb Jahren nicht berau«zukriegen. Nicht etwa, daß «r störrisch oder auch nur schweigsam ge» «esea wäre — ganz im Gegenteil, er war stet« da« Abbild eine« heiteren Seelenfrieden« und gegen all» Wett von einer wohlwollenden Gesprächigkeit. Sein« Unterhaltungen mit dem Untersuchung«richter, Herr» Bonin, wurden allmählig berühmt. Herr Landru be. trachtete ihn al« einen Freund, dem «r gern», nach Art der griechischen Philosophen, an« dem reichen Schatze seiner Erfahrungen Ratschläge für da« Lebe» erteilte. Er verbreitete stch in diesen Naterhaliungea über alle«: über da» Leben im allgemeinen, über die Weltereigntsse, über da« Wesen der Gerechtigkeit, über die merkwürdig« Psyche der Frau. Ja, wo mlgen st« nur all« hingekommen sei», die einsten« seine glück« lichen Stunde» teilte»? Pari« ist so groß und die Zette» stnd so erregt! Vielleicht sind sie im Kriege umgekommen, vielleicht find fie in« Kloster ge-gangen, vielleicht haben fie etnen Minister ge-heiratet nnd wollen sich nicht kompromittiere». „DaS Wohl de« Staate« . . . Und Herr Landru lenkte mild« und vorsichtig da« Gespräch auf «in andere» Thema. Al« aber Herr Bonin «ine« Tage« !»r zu hartnäckig auf feine ewige Frage zurückkam, wurde Herr Landru schließlich ein we»ig ärgerlich und Geur 2 Tschechen, Polen, Dflgalisirn. (Au« (inen ukrainischen Briefe.) Am 6. November wurde in Prag der tschechisch-polnische politische Vertrag unterzeichnet, Kurz vorher ist da« tschechisch-polnischc Handelsabkommen zu-ftandcgekommen. Beide Verträge sind da« Ergebnis einer mehrmonallichen inlenstoen Tätigkeit des tschechischen Ministerpräsidenten Dr. Benesch. Als Grund für da» Zustandekommen der beiden Verträge wird die prekäre Lagt der tschechischen Industrie, die für ihre angefüllten Warenlager kein Absatzgebiet finden kann und der Druck von Seite Frankreich« angeführt, da« auf diese Weise Polen von seiner bisherigen bedenklichen Isolierung befreien und mit der kleinen Entente verbinden will. Während tn dem Wirt-schast«abkommen die Bestimmung über den freien Gütertrausit au« der Tschechoslowakei nach Sowjet-Rußland und der Sowjct-Ukratne die wichtigste ist, bildet im politischen vertrage, wie der Krakauer Eza« meldet, der Punkt 4 ften Kern, in dem die Tschechoslowakei die »Ntchi«' Polen« aus Ostgalizien anerkennt. Populär «»«gedrückt ist der Handel«-vertrag um den Preis des politischen Vertrages zu» standegekommen, obwohl formell der letzter« später al» der erstere unterzeichnet wurde. Mit einem Worte, die Tschechen haben um den Preis Ostgalizien« die Möglichkeit erhalten, ihre Waren über Polen nach Rußland zu transportieren. Die galizische Regierung de« Dr. Petruschewycz, di« seit dem Entstehen der galizisch-ukrainischen Re. publik volle neun Monate Krieg mit Polen führte und bereit« zwei Jahre im Ausland« weilt, hat bis jetzt in ihrem Bestreben, Ostgalizien von der pol-nischen Okkupation zu befreien, in der Tschecho-slowakei ihre Hauptstütze gesehen. Befanden stch doch aus dem tschechischen Territorium mehrere tausend galizisch»ukraiaischer Soldaten, die zur Zeit der französisch-polnischen Offensive in Ostgalizien unter General Haller dorthin geflächtet waren; mehrere hundert galizische Ukrainer hatten auch in Karpalho-rußland eine bescheidene Existenz gefunden. Außer-Um benutzten di« tschechischen Diplomaten jede Ge« legenhelt, um die galizifch ukrainische Regierung ihre« besonderen Wohlwollen« zu versichern und ihre Verdienste um die Förderung der galizische» Sache auf dem internationalen Foru» hervorzuheben. E« wurden zwar schon vor längerer Zeit Stimmen laut, die darauf hinwiesen, daß e« «it diesem tschechischen Wohlwollen ganz senderbar bestellt sei; wiederholt kamen zum Ehes der galizischen Regierung Abord-nungen au« den galizische« Jnterniertenlagern in Deutsch • Gabel und Josesftadt, die sich über die besonder« schlechte Behandlung von Seite der tschechischen Be-hörden beschwerten; man erfuhr von Zeit zu Zeit, daß die tschechische Gendarmerie zahlreiche Ukrainer, die au« Ostgalizien nach der Tschechoslowakei flüch-teten, kaltblütig den polnischen Schergen au«lt«settt. »der, daß die in Karpathorußland angestellten sagte: .VoyoM, M Bonin I Sie hab«» wahrscheinlich in Ihrem Leben auch schon eint,« Frauen gekannt — können St« darüber Auskunft geben, wa» au« jeder von ihnen geworden ist?" Ban diesem Tage an war Herr Landru ber Liebling der Pariser. Da als« all« Künste der Untersuchung an der freundlichen Be-redsamkeit de« Herrn Landru scheiterte», mußte sich da« Gericht schon selber bemühen, Licht t» sein Lebe» zn bringen. Und dabei kamen den» die merkwürdigsten Ding« »um Vorschein. Da« LiebeSleben der Riesenstadt tat fich auf, da« unterirdische treiben der von Er»« geleiteten Menschenkinder mit seiner finnlosen Tragik und seiner grotesken Komik, mit all den und,grenzten Möglichkeiten, dte fich jedem biete», der e« stch zur Lebensaufgabe »»ach«» will, t» diesen unsaubere» Iagdgründe» auf Beut« zu gehe». Herr Landru liebte nicht nur, sondern er hatt« gleichsam ein Liebe«unter« nehmen, einen Betrieb, wie man in Berlin sagen würbe. Einen .Mord«".Betrieb. Unter den »erschinden, sten Name» und »it den verschiedensten Masken war er zu gleicher Zeit i» de» verschiedensten Quartieren »an Port« «titig": bald al« Ingenieur, bald al« Postbeamter, bald al« A»tomobils»brika»t. Sein System war immer dasselbe: ei» Inserat in der Zeitung, da« di» Bekanntschaft »ermittelte, ein kurzer »»«tausch-verkehr »wische» den LieMbewetsen de« Manne« »ud da finanziellen Kraft d« Kran, uad schließlich eine« Tage« «in gemeinsamer AuSstug nach eiiur kleinen Villa, die Herr Landrn in ei»e» Borort besaß und »an be« er regelmäßig allein znrückkehrt«. graum «be» Alter« »ad jeder sozialen Rangstus, gingen in <5 i 11irr Zeitung Ukrainer massenhaft entlassen und durch ungebildete tschechische Legionäre ersetzt werden. Man war augenblicklich bestürzt, aber ein einzige« Kompliment von Seite der Prager Potentaten genügte, um da« sich bedenklich ansammelnde Gewölk wieder zu ver-scheuchen. Nun hat sich die ganze tschechische Freundschaft für die Ruthenen endgültig al« großer Bluff entpuppt I Nun erfährt man auf einmal, daß die ganze tschechische Sympathie einen äußerst plato-nischen Charakter hatte uad daß die Behauptungen der tschechischen Diplomaten, al« hätten sie die gali-zische Sache in oen Ententekreisen je unterstützt, keineswegs den Tatsachen entspiechen. Man sieht hiemit sonnenklar, daß di« Tschechzn die galizische Frage bloß al« einen Trumpf in ihrem diplo-malischen Spiele «it Polen in den Händen hielten, um Mit seiner Hilse möglichst viel zu gewinnen. Da« Spiel ist 'zu Ende. Die Tschechen jedoch, die da glauben, damit einen großen Gewinn erzielt zu haben, wird gewiß schon di« nächste Zukunft eine« besseren belehren; die galizische» Ukrainer aber sind einen falschen Freund mehr losgeworden. Politische RunSschau. Inland. Um Di« Ministerstühle. Die Verhandlungen zwischen den Demokraten und Radikalen haben zu keiner Einigung geführt und man rechnet bereit» mit einem Rücktritt der gegenwärtigen Regierung. Die Radikalen verlangen die Ernennung Ljuba Jovanovic' zum Minister de« Innern und den Eintritt Dr. Sr«k>i', de« Führer« der bo«nischen Radikalen, in« Kabinett, und zwar soll er da« Verkehr«- oder da« Ackerbauministerium bekomme». Dann sind sie dafür, daß B. Pnbieevik da« Außenministerium Übernehme, was die Demo« kraten aber entschieden ablehnen. Auch die Musel» manen und die selbständigen slowenischen Bauern treten mit neuen Forderungen aus und wollen an den Verhandlungen über die Neubesetzung der Mi-nisterposten teilnehmen. Diese ihr« Haltung trägt natürlich zur Verschärfung der politischen Lage be1.' Wie die B^ozrader Tribuna zu melden weiß, sollen der Kultusminister Dr. Miloje Jodanovit und der Minister für soziale Fürsorge Dr.Kukovec demnächst zu-rücktreten. Di« Gründ« d<« Rücktritt«« sind nicht bekannt. Die Frag« der neuen Steuern im Ministerrat. Am Ab«nd be« IS. November setzte sich der Ministerrat zur Beratung zusammen. Er genehmigt?, den verkauf be» Viehes, da« ber LHS-Staat aus Rechnung der Kriegbentschädigung von Deutsch-lanb zu bekommen hat. Darauf berichtete der Finanz-minister Dr. Kumanudi über seine Reise nach Pari« und London. Der Ministerrat nah» sein« Erklärung zurK«nntni»u»d beschäftigte sich mit seinen Vorschlägen. Bei der Beratung der Einbringung de« Gtaat«v»ranschlage« in da« Par- sei»« Rehe. Während er dte eine umbrachte, zerstückelte und verbrannte, war er bereit« mit einem halben Dutzend anderer »erlobt. So lebte Herr Landrn schlecht u»d recht und ernährte fich jahrau«, jahrein von der Lieb». E« ist in jeder Beziehung erstaunlich, wie ein einzelner Mann die« alle« leiste» k«»nte. Allerdings hatte Herr Landru seine» Betrieb sorgfältig organifiert und man fand bei ihm ein» Registratur, die gerade w»g»n ihrer Vortrefflichkeit für «ha zum Berhängni« wurde. Iede«mal. wenn Herr Landru mit seiner Ge« liebte» be» ominösen AuSflug i» jenen Borort unter-»ahm, notierte er nämlich den Preis für zwei Billett« : für ein einfache« Billett und für eine Rückfahrkarte; und jedctmal, wen» sich eine solche Eintragung findet, stimmt ihr Datum «it dem Tag« übrrei», von de« «n die Dame tn di«s«r weit niemal« mehr mit der »isenbahn fuhr. Gewiß hat dies» g«»rd»«te Buchhaltung, s» unangenehm fie schließlich auch für Herr» Landru ge»>«rden ist, ihm seinerzeit da« Geschäft ganz »esent-lich erleichtert, aber dennoch: Wa« solle» solch, Kleinig« ketten gegenüber dies«, Riesenaufgabe besagen? Zwei-hnndertdreiundachtzig Beziehungen hat da« Gericht ihm nachgewiesen. Man nimmt an, daß e« stch in Wirt» lichkett »« die dreifach« Zahl handeln dürfte. Und da» alle« hat dieser Man» ganz allein »ollbracht, denn die Eigenart sein«« Geschäfte« bracht« e» «it stch, baß er nicht gut einen Mitarbeiter gebrauchen konnte. Wie gesagt, e« ist in jeder Beziehung erstaunlich. Da« Erstaunlichste aber ist, baß bei all diesen Affäre» etwa« mitspielt», da« — so sehr man stch auch dagegen sträubt, in solche« Zusammenhang diese« 1tu«mer St lament entspann sich eine längere Debatte, besonder« um die indirekten Steuern und die vermö^enlsteuer. Der Finanzminister schlug einen progressiven Zuschlag auf bie indirekten Steuern vor und zwar so, daß auf 25 Dinar Steuer noch 50 Prozent Zu-schlag entfallen solle, auf 50 Dinar 80 Prozent, auf 103 Dinar 100 Prozent uad auf über 100 Dinar 125 Prozent. Der Minister für soziale Für-sorge stellte dazu ben Antrag, e« «Sjen vorher Sachverständige au« allen Provinzen über die Frage gehört werden, ob solche Zuschläge sich überhaupt ohne Differenzierung überall auflegen lassen, wobei festgestellt werden soll, ob e« einer formellen Au«-gleichung der Finanzgesetze noch nicht möglich wäre, aus Grund der bis jetzt geltenven Steuergesetze eine gleichmäßige Belastung der Steuerzahler in allen Provinzen zu erreichen. Dieser Antrag wurde ein-stimmig angenommen. — Da« Deutsche BolkSblatt in Novisab berichtet, baß in einigen veograber Kreisen mit aller Entschiedenheit erklärt wird, baß die Verhandlungen de« Finanzminister« tn Autlanbe vollkommen ergebniSlo« verlaufen seien und daß nun ber versuch gemacht werden solle, entweder ander« wo im Au«lande die Anleihe aufzunehmen oder im Jnlande zu geeigneten Sparmaßnahmen und Finanz-operatioaen zu greisen. Eine neu« Koruption»affSre. Die veograder Politika deckt eine Korruption«- ' affäre auf, in die zahlreiche angesehene Personen ver-wickelt sind und di« in der veograder Oeffentlichkeit unliebsame« Aussehen erregt hat. Da« finanzwirt-schas liche Komitee btim Ministerrat« ha» nämlich in einer seiner letzten Sitzungen einem Konsortium dte Genehmigung erteil», daß e« da« ganze viehkoniin-gen!, da« wir au» veuttchland zu bekommen haben, auskaufen könne. Nach dem Uebereintommen erhält da» Konsortium die Schafe zu 45 bi« 50 Din«r, da« Rindvieh zu 1500 Dinar per Stück, außerdem wird e« von allen Zöllen und sonstigen Abgeben befreit, auch für den Fall, daß da« Vieh durch ua-seren Staat nur durchgeführt wird. Die Politika behauptet, daß Schafe in Serbien 140 bi« 130. tn der Woiwodina sogar 200 Dinar, Rinder in S-r-dien 2500 Dinar kosteten. Au» dem gesetzgebenden Ausschusse. In der Sitzung de« gesetzgebenden Ausschusses am 15. November wurde über die Umsatzsteuer »erhandelt. Die museimanischen Abgeordneten er« klärten, daß sie für da« Gesetz nicht stimmen könnte», da man nicht genug ernstlich auf ein« Au«gleichuug der Gesetze hinarbeite. Da» Referat de« stellvertretenden Finanzminister« hab« gezeigt, daß in Serbien da» Gesetz über die Krieg»gewinnsteuer nicht in Geltung stehe. Auch der verirrt«? de« Landarbeilerkiub« nahm gegen da« Gesetz Stwlung, da diese« die Erzeug«r und di« Verbraucher gleichjeitig belaste. Nach langen Debatten wurde zur Abstimmung geschritten. Auf da« Ergeb-ni« sieden Stimmen für und sieben Stimmen da-gegen, da« auch bei der zweiten Abstimmung da« gleiche blieb, erklärte der Vorsitzende, daß die ver-ordnung uno der Gesetzentwurf nicht angenommen Wort zu gebrauchen —" nicht ander« al« mit Herzen«-beziehung bezeichnet werden kann. Dieser Mörder, der mit kalter Berechnung sein» unglückliche» Opfer dem furchtbar« »»de entgege»führte, ist, s»l»»ge die Be» ziehu»ge» andauerten, tatsächlich »on Centimen»« nicht frei gewesen. Di« Pariser Blätter hade» lang» u»d zum Teil recht i»terrss«ote Untersuchungen gerade üter diesen Punkt veröffentlicht und sicherlich liegt hier dte Erklärung für den Einfluß, den dieser Ma»» auf alle Frauen an«übte und der so groß war, daß et»tg: »«» ihnen auch heute noch fest a» ihn glaube». Aenßertich hatte Herr landrn gewiß nicht« Verlockende«: ei» Kann ju den fünfziger Jahre», ei» Spießhürger «it einer ungeheure» Glatze uod einem langen schwarzen Bart. Aber man begretft bie Dinge schon «wa« bester, wenn man die Brief» liest, die Landrn seinen Da««n schrie» nnd di» »atürlich ebenfall» tn den Zeitung«, veröffentlicht ««den. »in Künstler de» »orte«, von einer n»g«»öh»llchen Intelligenz und von eine» war««» einschmeichelnden Beredsamkeit, die stch «it nuheimlich« Sicherheit auf di« Franenpstzche rinstillt. Ohne Zweifel: Herr Landrn war «in Fianenkeni-r; er kannte ihre Seele. Er ist, w» ««drecherische Übersetzt, da« —ll-endet« Beispiel eine« domio« i fvrnrne. Und so zeigt stch dem» schließlich, daß auch zn diesem Beruf Talent gehört, nnd Her, Landru wird vtolletch« in seiner Dertetdigung«re>« aus diese« Talent hinweisen *nd sein» «lichtn Mi die »rage stillen: .Wenn ich «» viele Franen glücklich macht», was will e« denn be-sage», bah auch eint«« durch mich unglücklich wurden?" Nummer 94 feien. Da da» Umfatzsteuergesetz fstt den gesamten Finanzplan bei gesetzgebenden Au»schusse» von Wich-Ugkeit ist, wurde dte Sitzung unterbrochen und die Fortsetzung aus Dienstag verlegt. Aus dieser Sitzung wtrd »och einmal abgestimmt werden. Es ist aber al« ziemlich stch« zu betrachte«, daß der Entwurf für die Umsatzsteuer in seiner jetzigen Gestalt fallen und erst mit entsprechenden Abänderungen durch-dringen werde. Innere Staatsanleihe. Im Fioanzgesktze ist festgesetzt, den Banknoten« nmlauf einzuschränken. Im Sinne diese» Entwürfe« und um den Fehlbetrag von 977 Millionen im Staat»voranfchlage decken zu können, hat der Finanz, minister vorgeschlagen, durch ein Gesetz die Aus« schreibung einer inneren Anleihe im Betrage von vier Milliarden Kronen gegen 6'/,ige Zinsen und eine Amortisationsfrist bis 1940 zu bewilligen. Jlusbrao. Schluß mit Jubel in Albanien. Der albanische Streitfall hat sich in Wohl-gefallen aufgelöst, allerdings in da« Wohlgefallen der gegnerischen Seite. Der Delegierte Jugoslawien« gab am 18. November v?r dem Völkerbünde nach-stehende Erklärung ab: Jugoslawien unterwirst sich dem Beschluss« der Botschafterkonferenz bezüglich der albanischen Grenzen, protestiert aber gegen die Art, wie dieser Beschluß gefaßt uad in »rast gesetzt wurde. Die jugoslawische Regierung respektiert j die an« dem Völkerbundpatt erfließenden Verpflichtungen; die Drohung aber, daß man gegen daS Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen den Artikel 16 diese« Pakte« zur Anwendung bringen werd«, hat den Stolz unsere« Staate« schmerzlich beleidigt. Die SHS Regierung bemüht sich unauSgesrtzt, gut« Be-Ziehungen mit Albanien zu erhalten, und hat in dieser Hinsicht alle« unternommen, wa» von ihrer Seit« au» möglich war. Der Franzose Leon Bour-geoiS stellte gegen den Schluß der Verhandlungen folgenden Antrag: Der Völkerbund nimmt die ver-söhnliche Hallung Jugoslawien» und Aldanicn» zur Kenntnis und beschließ», zwischen den beiden Völkern Kraft feiner Autorität freundschaftliche Verhältnisse herbeizuführen. Am Ende seiner Rede sprach er der Botschasterkonserenz den Dank für die endgül-tige Grenzfestsetzung (1913) au« unv belobte da» edle vorgehen der jugoslawischen Regierung, daS die Herstellung normaler Verhältnisse ermöglichen werd«. Der Völkerbundrat nahm den Antrag Bourgeois an und beschloß, der nach Albanien entsandten Unter-fuchung»kommifsion den Auftrag zu erteilen, die Durchführung ber beid«rskitig«n Verpfl chkung«n zu überwachen. Da« EinverstLndnis der Reparationskommtffion. Wie di« Btrlinrr Zeitung am Mittag meldet, kam e« zwischen den französischen und englischen Mitgliedern der ReparationSkommisfion zu einem Einverständni«. Der englische Antrag, Deutschland ein«» Zahlung«aufschub zu gewähren. würd« »er-warfen. Di« Kommission fuhr von Berlin ab, ohn» sich mit der deutschen Regierung in Verhandlungen über di« Aufschiebung der am IS. Jänner fälligen Toldmilliardkurate einzulassen. E» wurde sogar daß schon gemachte Zugeständni», 810 Millionen Goldmark in Wareu zu leisten, zurückgezogen. von der Konferenz tn Washington. Der Sonderberichterstatter de» Jntraasigeant in Washington will wiffen, daß die Einbringung eine» Vorschlaget für die Abrüstung z« Land« «nt» ««der von englischer oder italienischer Seite ««Mittel-bar bevorsteht. Im Laufe der bevorstehenden Er-örterung wird vielleicht Polen wegen feiner 300.000 Man» starken Arme, Schikanen aa«gefetzt sein. .Italien im Hinblick auf fei»« 280.000 Mann wird vielleicht mit Rücksicht aus seine Bevölkerung»-Ziffer »ine Einschränkung vornehmen. Wa» Frank--reich anbelangt, s» wird es vor der Konferenz den Beweis dafür liefern, daß Rußland heute 1,6 0.000 Mann mit 500.000 Bajonetten und starker Kavallerie unter Waffe« hat und morgen 12 Millionen Menschen mobil machen könne. Di« französisch« D»l«ga-tion will ferner «»»einander fetzen, daß Deutschland einen Grundstock von 250.000 Mann besitze und ohne weiter» sieben Millionen Soldaten »Msamt de» nötigen Gewehren. Maschinengewehre« u«d Flugzeugen aufbringen könne. Tatsächlich scheint e» Frankreich gelungen zu fein, für fich «ine Sonder-brhandlung herau»zuschiagen, obwohl die heuchlerischen Phrasen Briand» über Frankreich» Fri«den»mifsion aus kühle Zuhörer gestoßen find, vorüber er er- Cillier Zeitung bittert und beleidigt ist. Die alte Geschichte der großen Angst vor dem besiegten entwaffneten Deutsch-land, in deren Hintergund« aber al» unverrückbare» Ziel'der französischen Politik die Rheingrenze steht. — D-r japanisch? Admiral Kato hat einer Meldung de« L'Oeuore zufolge einem französischen Vertreter erklärt: Unser Bündni« mit England ist zerschlagen. Man versucht, un» im istlichen Teile de« Stillen Otean« abzustechen. In Zukunft verlangen wir volle Bewegungsfreiheit. In Sibirien lasten wir un» nicht au» dem Sattel heben. Da wir mit dem englischen Bündni« fertig sind, können wir alle gelben Stämme in einen Block zusammenschließen. Der Kamps um Kiew. In der Ukraine ist wieder einmal ein Aufstand der Bauern gegen die Sowjetgewalt im Gange. Die roten Truppen wurden überall zurückgeschlagen und die Ukrainer rückten von drei vermiedenen Seiten gegen die Stadt Kiew heran. Wie au« Lemb rg gemeldet wird. lobte in der vorigen Woche vor ihren Toren eine zweitäzige Schlacht. Die Bolschewiken versuchten, die Stadt um jed:n Prei» zu halte», aber die Ukrainer gewinnen ständig an Boden. Wie der Ljubljanaer Slovenec meldet, ist e» Den Aufständischen gelungen, die 45. rote Division vollständig zu vernichten, woraus General Petljura an der Spitze der ukrainischen Keeischiren in Kiew einmarschiert sein soll. Da bi»her die meisten Nach-richten Über Aufstand»erfv!ge gegen die Sowjet-republik mehr oder weniger Phantasien waren,' verzeichnen wir diese Meldungen mit der gebotenen Reserve. Die Lage der Engländer in Indien. Während die Wilt mit erstaunter Aufmerksam-feit den Verhandlungen in Washington folgt, zieht sich in Indien die G.'fahr für den Bestand de» englischen Imperium» immer bedrohlicher zusammen. Die englischen Behörden versuchen zwar, den da und dort aufflackernden Austtand mit dem Vlute der Empörer zu löschen und in letzter Zeit ist e» ihnen gelungen, die Führer der antienglischen Auf-standSbewegung der Mohamedanrr, bie Brüder Mohamed Ali, einzufangen und dingfest zu machen. Damit scheinen sie aber ven allgemeinen Freiheit»-kämpf nur beschleunigt zu haben, denn auch die in englischen Diensten stehenden Sinzeborenentruppen schließen sich den Revolutionär» an und Verlusten regimenterweise die Engländer. Wenn e« tatsächlich dazu kommt, daß die paar tausend weißen SoUattn gegen die aufrührerischen Massen von 30» Millionen unterdrückter Jndier zu stehen haben werten, ist der AuSgang diese« ungleichen Kampfe» zu»äch|t nicht zweifelhaft. Ob ab.r England in ver Lage ist, heute diese Gefahr so parieren zu können wie in den früheren Zeiten oder ob die» da« Bersten der weltumklammerden englischen Gewaltbedeuten würde, daraus wird velleicht die Abrüstungskonferenz in Washington Antwort geben. Aus ütaöl und iauö. Da» königliche Hoflager in Zagreb. Der Zagreber Rijei meldet au« Beograd, daß der König den Vorschlag de« Minister» Pribiceoit, die Burg de» früheren Banu» von Kroatien in ei« königliche« Konak zu verwandeln, angenommen habe. Diefer Tage soll der Minister de« königlichen Hofe« Jankovik nach Zagreb komme«, um die erforderlich-u Herstellnng»arbeiten anzuordnen. König Alexander gedenkt, einen längeren Aufenthalt in der kroatischen Hauptstadt zu nehmen. Weihnacht»defcherung für arme Kinder. Für «ume Kinder beider Umgebung»-schule« Eelje wird eine W,ihnacht»bescheruag oeran-staltet werden, um dem trostlosen Elend, welchem soviel« Kinder anheimgefallen sind, doch einiger-»aßen zu steuern. Man beabsichtigt mit Hilfe mtl-der Gaben, warme Wäsche. Schuhe und nach Möglichkeit auch Kleider zu beschaffen. Die arme« Kinder soll anch ein festlich geschmückter Ehristbaum, Back-werk und dgl. erfreuen. ES ist nicht zu zweifeln, daß fich milde Hände auftun werden, um bie Not der Kleinen zu lindern und «uch den armen Wesen ein« Freude zu bereite». Evangelischer Gottesdienst in Pt»f Sonntag, den 27. Nooember 1921, findet um halb 11 Uhr vormittag» im Saale der Musikschule zu Pwj ein evangelischer Gottesdienst statt. «ranzadlösung. Anläßlich de» Heim-gange» der Frau Rosa Zicha spendete Familie Kürschnermeister Orehovc fiir die Weihnacht»-befcherung er «er Kinder zu Haube» be» was- Seite 3 gelischen Psarramte» 60 Krone«, Ungenannt 60 Kro> uen, Herr Cafetier Jicha 200 Kronen, Herr Juliu» Jicha 200 Kronen und da« PreSbyierium der evangelischen Gemeinde 200 Kronen. Herr Ha«» Jellenz spendete au» dem gleichen Anlasse 400 Kronen für den blinden Organisten der evangelischen Kirche. Herrn Eduard Jnterberger. Noch einmal da« Bad. Wir haben schon in einer unseren letzten Nimmern daraus hinge-wiesen, wie unangenehm e« die Bevölkerung uaserer Stadt empfindet, daß in Eelje kein öffentliche« Bad existiert. <$» ist traurig, daß in einer der größten Städte Slowenien« ein so beschämende? Faktum wieder-holt öffentlich festgenagelt werven muß..>us die hygieni-scheu Folgen diese« Zustande« wollen wir un« au» begreiflichen Gründen nicht näher einlassen, aber wir verleihen der Erwartung der ganzen Bevölkerung Ausdruck, daß in dieser Sache bald etwa« geschehe. E« wäre denn doch zum lachen, daß in diesem Falle die Frage der öffentlichen Gesundheit au«-schließlich im Lichte der NachkriegSrentabilität betrachtet werde. Selbstverständlich will damit nicht gesagt sein, daß vom privaten Besiher eine« öffent-lichen BadeS ein .Draufzahlen' verlangt werden kann. Ader daß die öffentlichen Faktoren etwas tun müssen, um diesem unleidlichen Zustande ein Ende zu machen. daS kann von der O-ffentllchkeit verlangt w?rd:n. Vereinsauflösung. Dkr Verein „Marburger Schützenverein" wurde ausgelöst und zwar — wie die Begründung lautet — aus staatlichen Interessen. Abschaffung der Schulmeffen Der LandeSichulrat hat in einer S tzung. tn der auch der deutsche Sprachunterricht an slowenischen Schulen beschnitten wurde, den Vorschlag de« Vertreter» der Eltern, Herrn Franketti, angenommen, der alle SonntagS- und WochcntagSmejsen an den Schulen Sloweniens mit Ausnahme der normierten abgeschafft wissen will. Kriegsinoaliden, deren Waisen und Witwen» serner Kriegswaisen soll nach einer ver-ordnung veS Minister« für Bergbau unk» Forstmirt-schaft Brennholz au» den staatlichen Wäivern un-entgeltlich, den Familen armer Soldaten aber zu ermäßigten Pr»is»n abgegeben werde«. Staatliche Grenzpolizei. Im Innen« Ministerium wir» gegenwärtig an einem G-setze über eine staatliche Grenzpolizei gearbeitet, deren Haupt» aufgäbe e« f»in wird, wie der Ljubljanaer Iutro berichtet, b:n Staat v,r u nstürzlern unv staat«-feindlichen Elementen zu schützen. I« Gesetze ist auch eine entsprechend- Ausdehnung de» Wirkung»-kreise» der Grenzpolizeikommisfär« vorgesehen. Neue Postmarken. Binnen kurzem werden neue Postmarken an Stelle der mit dem Bilde de« verewigten König« Peter in den Bertehr gesetzt werden. Die neue« Marke« werde» da» Bild de« König» Alexander tragen. Ihre Herstellung erfolgt in Wien oder in Zagreb. Steuerleiftungen in Jugoslawien. In unserem Königreiche trafen Serbien und Montenegro mit ihren 4,380.000 Einwohnern 15-94'/, der Ge-samtsteuer oder aus den Kops berechnet 7-37 Dinar. Kroatien und Slavonien mit einer Beölterung von 2,709.721 Stelen entrichten 33-16# oder auf den Kopf 24-47 Dinar an Abgaben, die Woiwodina bei 1,136.615 Einwohnern 20-61°/« und 31*17 Dinar pro Kops. Die übrigen Provinzen zusammen 20-29'/,. Di« alten ViehpSsfe dürfen einer Mit-«eilung der Delegation »et Finanzministerium» tu Ljubljana zufolge noch bi» zum 1. Jänner 1922 verwendet werden, vorau»gesetzt natürlich, baß fie gehörig gestempelt werden. Einfuhrverbot. Die Bezirlshauptmann« fchaft Eelje teilt mit: Ans Beschluß de» Ackerbau-Ministerium« vom 4. Nsvember l. I Zl. 79—22 »ird verlautbar!, daß im Artikel 9 der Verordnung de« Ministerium» sür inner« Angelegenheiten de» Kö-nigreiche» Italien vom 1. Oktober 1914 verordnet ucht: Verboten ist der Import von Pferde-. Hunde-und Katzenfleisch (nach Italien). Teurer VSrfendefuch Der bentschöster-reichische Nationalrat hat den Intrag be» Finanz-minister» angenommen, demzufolge »on »un an jeder Börsenmann im vorhinein 100 Kronen in Gold (-luO.OOO Papier krönen) monatlich niederlegen muß, wen« er »eiterhin dte Börse besuche» will. Ueber-tretungm »erden bestraft bi« zu einem Jahr Serie» ober 1 Million Kronen. — Die Börsianer find iu den .Streik' getreten. DU Internationale ArdeiterAonferan, in Genf, auf der auch unser Staat vertreten ist. hat mit 45 gegen 18 Stimmen beschlösse», den Arbeiter« aller Staaten in der Woche eine» Tag frei z» gebe». Seite 4 Münchner Bier im Hotel Union Wie uns mitgeteilt wir», findet vom 22. November ab in Hottl Union der AuSschank von Hackerbräubier statt. Di« Brauerei Hackerbräu ist eine der ältesten Münchner Brauereien und da« tort erzeugte Bitt gcttiefjt Weltruf. Di« Hofhaltung Exkaiser Kar!« auf Madeira Londoner Zeitungsberichten zufolge hat die Botschasterionserenz in Pari» auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, die Kosten für die Lebenshaltung Karl» von Habsburg den Nachsolgestaaten auf-zulegen. Der Ljubljanaer SlovenSki Narod rechnet sich »ine jährlich« Apanage von 300000 Pfund Sterling auS, während eS der Iutro mit 20 000 Pfund billiger gibt. Der Slovenec erzählt von 30.000 Pfund ungefähr 30 Millionen Kronen. Dieser Betrag wäre von Italien, Jugoslawien, der Tschechoslowakei und Polen aufzu-bringen. Deutschösterreich und Ungarn wären nicht verhalten, sich an der Ausbringung der Apanage zu beteiligen, da diese beiden Länder durch die Thron-entsetzung ihre» früheren Herrschers keine Vorteile erzielt hätten. Helbstverfländlich protestiert die kleine Entente heftig und w»ist auf die Habsburger Güter in Ungarn hin, deren Einkünfte zum Unterhalt deS Exkaiser» verwendet werden mähten. Panik in italienischen Bankkreisen. Römischen Meldungen zufolge ist in italienischen Banken eine wahre Panik auSgebrochen wegen des letzten Marksturze«. Da» italienische Wirtschaftsleben ist wie da» aller Staaten so enge mit dem deutschen verknüpft, daß es in d»n durch di« Reparationen heraufbeschworenen BernichtungSwirbel hineinge« zogen wird.