Illyltsches Blatt z u m Nutzen und Vergnügen. Nco. 45. , Freyto g den 27. O ct o b e l 1L20. ^ N a chr i ch t. ^cm größten Theile des hiesigen Pudlicums dürfte es bekannt seyn, daß bereits seit einem'Jahre in dcr Haupt-nud Residenzstadt Wien nach dem Beyspiele andere'' Hauptstädte EuropenS eine Sp,a,r,cM.vcstcht^ der«« Zweck ist, demFabri's ^ Arbiter. dem Handwcr^ ler, Taglöhner, Dienftoothen, dem Landmannc, oder sonst einer erwerbsamen und sparsamen minderjährigen oder großjährigen Person die Mittel an die Hand zu, geben, von ihrem Erwerb von Zeit zu Zeit ein tlei-^ ncs Capital zurück zu legen, um solches in späteren Tagcn zur Begründung einer besseren. Versorgung, zur Aussteuer, ;ur,Anc,lMfc in Krankheit ^ im Alter ydcr zur Erreichung irgend ei.ncs löblichem Zweckes zi^ benutzen. Diese Sparcasse nimmt daher die Gcld? Einlagen > vom mindesten Betrage pr. Z5 Krcutzer bis zum höchsten Betrage von 1,00 fi. ?3?. M. als Capitalien an, welche bey ihr si.,».r verwahrte und dergo ftc»lt verzinset n erden, daß die hal! jährig os.gewachst-n n nnd nicht ln odeucn Zn,scn alb n.'ue Einlage behandelt > und von denselben wieder die Zinsen bezahlt werden, wodurch kleine Betta^' tu wenigen Jahren sich bedeutend vermehren. Dic'Capitalien und Zinsen wcrdcn jede« Zeit auf Verlangen des Einlegers zu; «ückbczahlr. , - ,, .. » Dcr ungemein glückliche Erfolg, dessen sich diese Sportasse in Wien erfreute, erregte bcy dcn Untel> zeichneten, dcn der hiesigen hohen Landeöstelle zur Get nchmigung vorgelegten Wunsch, daß auch hier durch einen Privat -. Vereinlvon Mrnschcnsreunden eine ahn» liche Anstalt errichtet werden dürfe, welche alten In> dividncn sowohl der höheren, alc der niederen Vürger und Volksclassen die Mittel darböthe, ihr Ersparniß sicher und fruchtbringend anzulegen, mrd aufdlefe Art für ihre späteren Lebenstage, oder auch, da jede Ein« läge jederzeit erhoben werden kann, in Krankheit^, Unglücks» oder anderen Fällen für >hre augenblicklichen Bedürfnisse einen Not!Mennig zu besitzen. Die hohe LandessMe hat hierauf am 20. ,d. M. Zahl »3iHy Folgendes z« erwiedern geruhet: „Es ist allerdings cin^ verdienstlichse.s, von regem »Sinn und Eifer,- für gemeinnützige Anstalten.zeigen» „des Unternehmen, W^cheZ^er'Herr ,Mrgcrmeistcr „und die hiesigep VürZcr C a spar Candutfch, „F ranzGa ll'c'/G e o'rg Mull 0, I 0 sc ph S c,u -„nigund Joseph Wagner dadurch auszuführen „gedenken^ daß von densclbcn mittelst ci„cr. den hicsi» , »gen Zcitungsblä'ttcrn einzuschaltenden Aufforderung »auch in der Provinz Kram mehrere Menschenfrcu'nl .^de eingeladen, werden, in der Hauptstadt'Laidach „nach, bcm Muster der in de^r, Nesidcnzstadt Mien ^„scjt dem verflossenen Jahre mit dem besten' Erfolge »bestehenden tzparcasse, eine ähnliche Anstalt durch »sreywilligc Beyträge zu gründcn, und Äe LaudöK-»stclle cUhcitt mit Vergnügen ihre Zustnnmung z«i? »AusMwttg ^efes lobenswerthm Unternehmens »jedoch erwartet sie nach früh«, al^ der beabsichtigte »Hauptverem zur Errichtung dieser Sparcasseanstalt »in Wirksamkeit tritt, die Anzeige der Müglieder, ,aus welchen dieser Verein gebildet wird, und der »Statuten , nach welchen derselbe seine Wirksamkeit »zu regeln gcdenkt,so wie auch dieMahmhaftmachung derjenigen Mitglieder des Hauplvereines, von welchen, »die Verzinsung dcr bey dem Hauptvcrcine cinkom^ „wenden Einlagen unter solidarischer Haftung über: «nommen werden will." »Nichtminde« billigtÄtts Guberniumden Antrag, »baß die genannten Individuen,um ihre Mitbürger ehe-„mögligst an dcr Wohlthat eines solchen Instituts " ».theilhaftig zu machen , schon am /,,. November d. I. »als dem a> h. Nahmensfeste IhrcrMajesta't der Kai; «serin einstweilen bis zur Bildung des HauptvereinZ »eine provisorische Sparcasscanstalt in Laibach damit .,eröffnen, daß sie unter solidarischer Haftung für die »richtige Zurückzahlung Ler eingelegten Capitalien, »und für die Entrichtung der zugesicherten Zinsen an ^dem gedachten Tage die ersten verzinslichen Einlagen »mit genauer Beobachtung der vorgelegten, provisorisch zu gelten habenden Statuten übtrnehmen, „und diese Einlagen so verzinsen, als wären dieselbe»» »schon am3s. October löH«, erlegt lworden." Na die den K«ainer 'auszeichnenden rühmlichen ^ Charakterzügc des Erwerbs - Fleißes und der Sparsamkeit die schönsten Aufsichten eines glänzenden Erfolg» dieses Instituts darbiethen, und man daher dieses wohlthatige Institut sobald als möglich in Gang zu sehen wünscht, was jedoch ohne einen hinlänglichen, durch freywillige, ein füralle Mahl geleistete Gabenin Gelde oder verzinslichen Stäatsodligationen geschasst« nen, zur Bestreit»ng der ersten EinrichtungZund Re« giekostechelforderlichen Fond nicht geschehen kann, so fleht man sich «eranlaßt, die Bewohner Laibachs, dt« ren edler Sinn für gemeinnützige Anstalten sich bey jeder Gelegenheit ss schon und so that'g ausgefproche« hat, zu milden Beyträgen einzuladen. Jene Menschenf^'unde, welche durch bedeutenders Gabc'.rdiefe WohlthätigkeitsiAnsüill begründen oder bereichern, werden nach der Größe, der Beyträge ent> weder als Stifter oder als Beförderer derselben aner-> kannt werden. Die Snftec sind als Mitglieder dcZ, dic ganze Anstalt leitenden Ausschusses bey derselben schon wegen der von ihnen abgeicichten freywilligen Gabe, siimm-, und zu allen Würden und Ämtern dieser Anstalt wahlfähig. Iu deren Abgang trifft di,e Reihe die Beförderer, welche auch von dem!Auc>schuft se zu den Ämtern gewählt werden könne«. Die Erklärungen zu diesen, tu dcn ersten.Emrich» tuug^^und Regiekosten bestimmten srtywttligcn Gaben, werden bey den unterzelchncten Directoren dcr^ mit 6 in die neueren Zeitea. Ungerechnet also das zähe Festhalten am Alten, erlaubte^ schon di e Festungswerkt ves Qrteö nicht mehr, die St»dt nach jenen Gegenden hin zu vergrößern, die sich am besten zu einer geräumigen regelmäßigen Stadt eigneten. Erst dem iI. Jahrhunderte war es vorbehalten, die Hindernisse zu beseitigen, welche der Erweiterung Laib^chs im Wege gestanden. Die Vicc-domischc Baftcy, sammt de:: Verschanzungcn oicßscits der 3aibach wurden demolirt, dle Zugänge zur Stadt erleichtert und erweitert, endlich die letzten Thore ganz cassirt, und so trat denn Laibach als eine offene Stadt, obgleich mit einem militärisch?« Punett, dem Schloßbcrge, in das !g. Jahrhundert. Aber noch stand es schlecht mir öffentlichen Anlagen, Spahiergängen, mit dem Swdtpflasttr, mit den Canälen. Nur die mitten durch die Stadt fließende Üaibach beförderte ei-, nigermaß^n die 'Reinlichkeit des Ortcä; nur dnrch des verewigten VaronSigmund v. Iois Menschenfreund' liche Gefälligkeit wstren der Zoisische Graben, u«d die Zoistsche« Alce entstanden. Da folgten die unheilschwan» geren Zeiten der letzten Decennien, in der That wenig geeignet, aufVerschönerungen zu denken. Zum Glücke lva> m den letzten Zeiten der Kaiserinn Maria The-r?ef i a der Giubcrlsche Canal zu Stande gekommen, wodurch kaibach wemgstcnZ gegen zerstörende Wasser» Überschwemmungen geschützt ist. Auch hatten dic Um-gedungen Laidachs durch das von den Icsniten anfangs des 18. Iahrhuudertcs neu aufgebaute und selbst bewirthschaftete Unterthurn, so wie durch das artige Leopolds-Ruhe viel an Freundlichkeit gewonnen. Hde» noch waren die unteren Gtgendcn zwischen Leopold?« ruhe und Unterthurn eine Art morastiger Wiese. Da «u«dc(i6i5) gleichsam zum Andenken an dsS Nück« kehr Laidachs unter die österreichische Regierung (wahrend der Franzosen seit 1811 war jedoch auch schon dnrch RaHlr«nä H«Z ehemaligen Markthütte«-Platzes und ftäters« Gartens dls sehr wMsmnien^ Dom.' »der Stu.de n ts»-Alee längs der l'aiback entstaw den) die 2 ate rman if ch e Alec, dieser träge der Bürgerschaft dtstritten, die sich auf 3oW ff. 33 kr. C. M. bettefen. Wenn auch nicht gerade zur Vettcköncrung, so doch ,^um großen Nutzender Stadt, wegen de» Feuersignalt!?, wurde dasselbe Jahr ^8»5der llhrthurm ans dem Castelle, nachdem der vorige uralte Pfeifer» thurm itti5 von den Franzosen demolirtworden, aus ftcywUligen Beyträgen der Bürger, im Betrage von 2757,5. Erbaut- (Die Fortsetzung folgt. . B eschlu ß berromantischen Erzählung: ^ VA arti n und Susc. Wenige Tage nach ihrer Zurückkunst wurden Martin und Snsc getraut; sie fühlten sich höchst glücklich , und jedcrman wgr ihnen gut. Martin war einer der fleißigsten Arbeiter, Suse eine sehr ordentli^ chc, geschäftige Hauswirthinn. Sie hatte immer für die beste Spinnerinn in Idria gegolten; aber auf der schönen Spindel erreichte ihr Garn einen Grad von Feinheit, der allgemein bewundert ward. Mc schrieb dieß der vorzüglichen Schönheit des Flachfes zu, dem ihr die Muhme geschenkt hatte. Bey derGo-nahlinn des VergrathZ lcdte eine Jugendfreundinn, eine ge» bohrne Niederländerinn, die fich,mit Spitzenkloppeln beschäftigte; aber selten schielt,sie so semen und glei? chen Zwirn, als sie zu dieser Arbeit l.surfte. Sie hörte von Tusens Gespjnnstc, kam selbst zu ihr, und fand ihr« Erwartung noch sibertroffen. Suse wussre, nun immer dieser Frau das .Garn bringen ^ die es sehr gut bezahlte. Sie gewann das junge fleißige Weibchen recht lieb; und als Suse das nächste Jahr von cincc Lschter entbunden'wurde, both sie sich zurTaufbathe «n. Der Tag, an dem Suse ihren Vorgang hiclt,, war,ein feyerlicher Tag für Martin; er war ganz neu neNcidet, und na hm den schönen Mcifel, dcr sonst immer nur als Prunks rFch an der Wa.^d auft gesteckt war, mit znr Arbeit. Suse, r.ii^ ?','x llcincn Toni auf dcm Arm, begleitete ihrcn Ma?in bis an den(3ingang des Stollen, wo in einer Halle das Bild des heiligen Anton von Padua aufgestellt war.. Hier kniete sie hin, und dankte Gott für das schöne aesnnve Kind, wclchco c« ihr gegeben hatte, und empfahl es der Vorbittc desHciligen; auch an dengu« tcn Nruder Anton dachte sie mit Liebe und Dank. Da hörte sie plötzlich ein verwirrtes Getöse aus dem Schachte hcrauf tönen. Sie zitterte am ganzen Lei^ bc, denn sie glaubte, eZ sey ein Unglück geschehen; aber bald tonnte sie unterscheiden, daß e^Iubcttöne wä'-. «en. Wie im Triumphe, ward Martin v)n scincn Gefährten herauf begleitet. Als er an seiner gewöhnlichen Stelle zu arbeiten beginnen wollte, berührte er kaum den Fels nnt dem Meißel, als er'borst,, und' das Quecksilber ganz Helluno rcin in solcher, Menge he«-, »or quoll, daß nicht Schlauche genua bey 0er Hand war>'n, es aufzufassen; die Bereute mußten ihre Kapvel^ unterhatten. So reiche Ausbenti', und mit so w-nigcr Mühe, hatte man in langer I?it nicht be-kemmen; daher dcr Jubel. Da sich dieß nachher meh> rere Mahle ereignete, wurde eZ Marting'Kennt'üsfen «nd seiner besondern Gefchicklichkeit zugeschrieben, und er mit erhöhtem Gehalte zum Aufseher gemacht; er «brr wusitc wohl, daß es die Wirkung des Meißels sey, und hatte darüber leine eigenen Gedanken, die er jedoch keinem sagte. Gleicker Segen haftete auf der Spindel. Suse hatte imm.'r weniger Ieitzur Arbeit » >?nn mit jedem Jahr vermehrte sich ihre F',:nilie,, «ber wenn steauch nur wenige Viertelsta iockn des Ta». Jes spinnen konnte, am Abend strotzte do.y die Spin» del )0i Gara. Al3' To^i heca, wuchs, unterrichtete ffe ihr« Pathe im Spihenklöpvil». Sie wurde so g«' schickt, daß sie alle ihre Gesp^lmnen in dieser K'Mst unterweisen konnte; und noch hcnt,-zu Tage verfertigen die Weiber und Mädchen in Idria eine gro^e P?cnge Spihen. Martins Familie wurde geehrt und wo'yb habend; ader niemand deneidete st?,, den sie Hälfte mitNath und That, wo sie konnten. Er u,nd S'lle erreichten eiu hohes Alter im frohen Kreise, ihrerKin--dcr und Vnkel. Sterbend noch empfähle., sie dicfcn, ehrlich, fieißig, und genügsam zu bleiben, und bcson. dsrs dl'n Meißel und die Spindel sorgfältig au-fzub?« wahren. Dieß'Geboth ward lang^ gehalten. Aber einst entstand in Idria eme Seuche, wodurch die Ve^ wohn er sehr vermindert wurden ; man mußte Fremde in d!«» Eoionie aufnehmen. Dies«' brachten manche üble Gewohnheit, sogar manches Laster mit sich. Trägheit und Nhwclgcrey, die man s^nst nicht gekannt hat», tc, wurden cinheimistb; auch Martins Enlcl wurden vom Vc )spiclc hingerissen. Die schöne Spindel, die man ehemahls so l>hr in Ehrcn abhalten hatte, lag nun im, Staubl'; auf cm Vasil war sie vcrschwun-dcn.^— Nl^ma'sd wu^tc, wo sie I mgckommen war. DenMeißelließ einer von Martins Enkeln einmahl in der Trunkcnheit in einen Ab^run^ fallen; seitdem ge«' win-^t nmn daI Quecksilber nur, selten noch ganz reild un.d unvermischt^ Gecgrüphlscher Logogryph. Wts klein mein Ganzeß auch ist, bedeutend war iH im Kriege; Ansang u>,d Mittel und Ende, sagt der Leser den Ort: dir, der Schlacht; — Größer nu« werd' ich dadurch, nimmst du den Kopss mir vom Rumpfe, Nag'dann alö Hauptort hervor, und ferne li,eg' ich in Oste,!. MKUden wohnten in mir,MW"nen beherrschte ich einst- Ausiösung der Charade in Nr. 42. Ei fer such t.