(Poatnina pUCana t golovini.) Silier Leitung «»scheint wöchentlich zweimal: DouuerStag und Sonntag friih. Sonntag, den ?4. Februar 1924 __|| 49. Jahrgang I Entscheidende Wendung in der Politik der Winderheitsvölker. Bon unserem Mitarbeiter Dr. Camillo Morocutti erschien im Agramer „Morgen" vom 17. Februar unter obigem Titel ein Artikel, den wir wegen seiner grundlegenden Bedeutung in seiner Ganze zum Abdruck bringen. Macdonald» Arbeiterregierung wirkt wie ein BersöhnungSEnzy« unter den dissoziierten polili-scheu Moli killen Eu>vpa«. Gegensätzliche Volksgruppen, unversöhnlich gespaltene Parteielemente streben zueinander, wie die Atome in einer Retorte, die ein gewiegter Ehemiker klug zu bedienen weiß. Seit die Lakour Par'y im Foreign Oifice ihren Einzug hielt, steht Europa im Zeichen der politischen Synthese. Zehn Jahre hindurch wurde in Europa eine Politik der Spaltung, der Atomzertrümmernng be-»rieben, durch die dieser wunderbar zusammengesetzte vrganiiche Körper in politische Einzelelemente zerfiel, durch die sich Europa in staatliche und völkische Teil stücke auslöste, die in ihrer Ungebundenheit in ihrer nationalen Isolierung an Freiheit und Be-weglichket scheinbar gewannen, on politischer Festig-kett und wirtschaftlicher Stabilität fichtlich verloren. In Pompeji. Bon Hugo Webinger, Rom. lix. Nur einem einzigen Hausherrn in der langen Straßen-zeile, einem gewissen Graph cu«. der stch für den Wahl bewerber Pcpidius nicht statt genug hat einsetzen wollen. »i>d ein Borwlttf gemacht; denn auf feinem Hause ist, nebst einem deutlichen Hinweis auf dU Güte de« Kandidaten, zu lesen: „Graphik« douni«?* Außer diesem politiichen Kapitel stoßen wir auf Schritt und Tritt auf Anzeigen von Vorstellungen im Amphitheater zu Pompeji selbst, wie auch in jenem von Pozzuoli. All diese Ankündigungen sind kalligraphische und rhetcri'che Kabinettstücke. Natürlich fehlt e« auch nicht an erotischer Epigpradie. ES ist sehr zu begrüßen, daß man seU einiger Zeit alle beweglichen Kunstwerke und Gerätschaften auf ihrem urspiünglichem Platze wieder aufstellt, während schafl vorzubeieiten. Aui dieser pazifistischen U»> stimmung werden sich neue, bedeutungsvolle Mög-lichkeiten zur Lösung dr» Minderheitenprobieme» er. geben. Jederfall« wird mit der bisherigen Methode, die Frage der MindnheitSvölker im mach'politischen Sinne zu löfen, gebrochen werden — und die künftige einzig mögliche und e, folgversprechevde Lösung de« Minderheitenproblem» in einer Weise erfoigen, wie sie gerade Macdonald in feinem Auf-ruf an da« indische Volk aufgezeigt hat. Da« Minder« heitenproblem in Europa kann nur im übernatio-nalen, europäischen, nie aber im faschistisch natio ralen Sinne gelöst werden. In dieser Beziehung find au« jüngster Zeit zwei politische Ergebnisse zu verzeichnen, die in ihrer weitgehenden und grundsätzlichen Bedeutung vor allem auch für die deutsche Minderheit in Jugofla-wien bestimmend und richtunggebend fein werden. In der ersten Februar woche trafen sich in Venedig die Führer der slowenischen Minderheit au« Görz und die Führer der deutschen Minderheit au» Süd» tirol zu einer gemeinsamen Tagung. Auf dieser Tagung wurde in gleichem Einverständnis beschlossen, daß künftighin die deutsche und slowenisch« Minder, hcit Italien« in ihrer politischen Tätigkeit solidarisch vorgehen werde. Bei den Wahlen wird die slowe« nische und deutsche Minderheitevliste gekoppelt, al« Listenführer werden die gemeinsamen Kandidaten, der Slowene Dr. Wilfan und der Deutsche Graf Toq. genburg ausgestellt. Es werden also in Südtirol eS früher üblich war, ste in dcn Museen unterzubringen. Und man pflanzt wieder Bäume, Sträucher und Blumen und läßt die Brunnen raulchen, sodaß da« unsagbar schön« Bild, da» un« Pomp ji biete», voll Lcben ist. Auffallend mag e« erscheinen, daß so wenig Geld und Geschmeide gefunden w«rden find. Aber auch diese Tat> fache bat ihre Erklärung: heute weiß man nämlich, daß die Flüchtlinge, die dcn BesuvauSbruch überlebt haben, vielfach nach der Katastroph« an den O.t de» Schrecken» zurückgikehrt stnd, um wenigsten« einige der wertvollste» Habseligkeiten zu retten. Dte mögen denn die ersten Forscher gewesen sein, die mit dem Spaten in der Hand Ausgrabungen veranstaltet haben. Und doch schien gegen AuSzang dr« 16. Joh, hundert« der Gedanke an die Totcnstadt au» der Erinnerung entschwunden zu sein; denn, al« man beim Durchtreiben eine« Schachte« für die Wasserleitung plötzlich von Menschenhand um-geformte Sicine mit Inschriften bloßlegle, machte man nicht da» geringste Aufheben davon. Erschütternd ist di- Sprach« der Toten. Man denke nur: die Skelette einer Mutter und ihrer Kinder, die stch an ste schmiegen, während au« einer Hand-tewegung der Mutter zu schließen ist, daß fie stch da« Haupt verhüllte; oder in einem Bürgerhaus« die Skelette von 18 Erwachsenen und 2 Kindern. Dann in einer Zelte de» Gefängnisse« vier Gerippe n-b-n den Fuß-schellen. Und dte noch im Tode umschlungenen Gebeine zweier Li.bcnder. Einige Leichen find in sich zusammen-gefallen, während die ste umhüllende, verhärtete Aschen» schichte stehen geblieben ist. sodaß man getreue Abgüsse der Köiper machen konnte. Und doch gestallen diese persönlichen Tragödien manch wertvollen wissenschafilichen Schluß auf da« Leben in dieser anttken Stadt, von der allmählich die l,»ten Stleier fallen und die gefätligt war von der höchsten Kultur. _ füllet Ae'.tuug nnvnmBHBBEBasm MMMB «»»»er 16 slowcoischt Abgeordnete und in Görz deutsch« Lb-geordnete in gleich« Weise kandidieren. Da» Abzeichen dieser übernationalen Vereinigung zweier verschiedenvölkilcher Minderheiten ist da» Edelweiß. daS von L ndenblüte übci kreuzt wird, — ein Synbol de« in Slot geeinten Slawentums und Deutsch!»««. Die Birbrü?erungSiat de? Görzer Slouenen und Südtiroler Deutschen ist nicht nur politisch zu werten, sie ist eine Versöhnung««» grob'» etils, eine Kulturtat von hoher, menschheiilich'r Bedeutung. Diese übernationale Einigung zwisch-n Slowenen und Deutschen beweist aber, daß c« Wirte g'bt, die über den Natw-ialiemaS h'nausreichen, daß sich BolkSrechte und Menschh«it«rechte nie ewander auS-schließen, daß wah?e« BokStum immer nur im Menschentum wurzeln kann und in diesem seine mächtigste Stütze findet. Im besten Sinne de» Worte« national ist deijenige, der seinen G:sich S-kreis über die Gieuzen seine« Volk s hinouSweiie:, der seine Kräfte von Volk zu Volk spinnt, der bei Mut hat im Dienste seines volk,S international zu sein. In diesem Sinne prägte der größte Slawe Fedor Mihailowitsch Dostojewski die Worte (Po-litische Schriften S 471): .Denn, wenn eine Nation für keine höheren J>een, nicht »tt höheren Zielen zum Wohle der Menschheit, sonder» nur ihren eigenen „Jnterrsse»* lebt, so wird dies« Nrtion untergehen". Diese Synthese von völkischer Eigenheit und übernationaler Gemeinsamkeit erscheint engstirnigen Nationalisten unverständlich. Und so darf eS auch nicht wunder«, das diese verfiändigungStat, die den Südtiroler Deutschen wie den Görzer Slowenen nur politische Vorteile und kulturelle Wertschätzung eintragen wird, von der na» tionalistische» slowenischen Presse JagoslawienS und bezeichnenderweise gerade von dieser allein al« eine Ironie deß Schicksal«, als «in klägliches Kompromiß der Deutschen hingestellt wird. Et ist die« dl« ver-zweifelt« Auflehnung der Nrtionalisten gegen das Friedrv»b«dürsviS de« europäischen Menschen, gegen den Wille» Einsichtiger, den nationalen Haß endlich abzubauen. Sie fühle», wie der Boden des Nationalismus, auf dem sie fo fest zu stehen glaubten unter ihren Füßen erzittert, — sie fühlen die Unsicherheit ihrer eigenen Ueberzuzung. Da» zweite wichtige Ereignis, da« Z-»zni« ablegt von eine» vornehme«, würdigen Eintrete» eine« Volke« für da« ander«, «ird au« Zürich gemeldet. — Auf der Konferenz, die der Ausschuß für Mm-»erhkitensragen der völkerbundligen - Union Ansang Febr»ar in Zürich abhielt, wurde auch die Lage »er ilowenischen und kroatische« Minderheiten in Italien erörtert und der Schutz dieser Minderheiten gefordert. Der Sprecher und Anwalt der slowenischen und kroa-tische» Minderheit in Italien auf der völkerbundligen-Union war der Sudetendeutsche Dr. Wilhelm Me° dinger, Mitglied de» tschechoslowakischen Abzeord-ncttnhause«. Dr. Medinger berichtet über feine Tätigkeit auf der Völkerbundligen.Union in Zürich unter andere«: „Für die slawischen Minderheiten in Italien hab« ich unbedenklich da« Wort ergrifft« und gwar geschah bis* aus direkte Aufforderung von ihnen. Ich bin ihre» Ersuchen mir Freude nachgekommen, weil ja da« Schickjal der versprengten Minderheiten jedweder Nation unserer unerschrockenen Arbeit wert ist. Die Minderheitenfrage ist fiinc Deutsche oder magyariich« Frag«, weil etwa diese beiden Völker die «eisten Volksgenossen an ihre Nachbarstaaten verlcrrn haben, sondern sie ist «ine Frage de« Rechte« und der Mensch lichkeit, der Ehre und der Freiheit-. ES gidt national, chauvinistische Kreise, die sogar angesicht« diese» Ein. treten« eine» Süddeutschen für die M>nderheit»rechte der Görzer Slow:»«n nnd Jstrianer Kroaten in stupider Gehässigkeit von alldeutscher Sentimentalität sprechen. Damit aber beweisen diese Kreise, daß ihnne in Wahrheit ihr eigener nationaler Götz«nkult »ehr gilt, — al» da« Wohl und Wehe ihrer unfreien slowenischen und kroatischen Brüder im Nachbarstaat«. D'ese «xiremnatlonale Ecjaffung de» Minderheiten. Problems durch die in Nationalstaaten geschloffen uud in Sicherheit wohnenden MehrheitSoölker erschwert sehr die Lösung der MmderheitSfrage bei allen Mm» derheiten. Aus dieser Erkenntnis herau«. daß di« national orientierten uud in der Nachkrieg»-Mentalität be» fingenen MihrheitSvölker zur Lösung der Minder-h-itenfrage nicht ganz geeignet sind, haben nun die einzelnen MinderheitSvÄlker in richtiger Voraussicht zur Eireichung ihrer politischen, kulturellen un» Wirt-ichaftlichen Ziele die Politik de« internationalen Ein» treten« für einander gewählt. In der Richtung dieser vö!k>sch weitherzigen, paziMschen und im gute» Sinne internationalen Politik, liegt auch die Entwicklung und Lösung de« jugoslawischen Mlnderheitenproblem«. Da« größte Minderh'itSoolk Jugoslawien« sind d e D.'Utlchen mit einer BoliS,ahl von bnläusij 735.000 Seelen. Die deutsche Minderheit ist durch acht Abgeordnete in der Sku^ö ina vertreten. Wenn man von den Türken und Mazedoniern absieht, deren politische un» kulturell-konfessionellen Jntereflesphären ja doch in einer ganz anderen östlichen Richtung liegen, so kommen al« nächst« bedeutende Minderheit die Magyar«« mit einer BtvölkerungSziffrr von beiläufig 550.000 Seelen in Betracht. Die »azyrrifche Min-Verheil war bisher in der Beograder SkupS'.iaa nicht vertreten. SS läge im Interesse der beisen Minderheiten, wenn sie künftighin al» gemeinsame, politisch geschlossene Minderheitengruppe austreten würden. Dieser Minderheitengruppe könnte auch der rumänische Spliter angegliedert werden. Diese jugoslawische MinderhertSgruppe könnte in großzügiger Weis« die gemeinsamen Rehte und For-derungen aller Minderheiten deS Königreiches SHö auf eine entsprechende Anzahl von Abgeordneten gestützt, bestens verlreten. Durch eine solche Einigung würden die jugo-slawischen Minderheiten ihre national - weitherzige, pazifistische und europäisch« Einsteluug zur Politik dokumentieren. St« würden dadurch nicht nur innerpolitisch, sondern auch außenpolitisch an Wert und Bedeutung gewinnen. Innerpolitisch wär« ihnen durch dies« erweiterte Mindrrheitipolitik der Anschluß an p )litische Gruppe» di< kioatischen un» slowenische« Volke» ermöglicht, der«« Parteiprogramm zum Teil wenigst«»« national gemäßigt, pazifistisch uud europäisch ist. Nach «wer Neberprüfung dieser Parteien ihrer bisherigen Einstellung zur jugoslawischen Minder» heitensrage wir« di« Möglichkeit zu einer allmählichen politische- Annäherung zur kroatischen Bauernpartei und zur slowenischen Volkipartri gegeben. Außenpolitisch könnte durch eine so erweiterte Politik der jugosla«»ischen Minderheiten die Fühlung, nähme mit den Minderheiten in den Nachbarstaaten, vor alle» die Fühlungnahme mit den Görzer und Lärvwer Slowene» angebahnt und in wertvoller Weise ausgestaltet werden. Durch die Politik de» güreinandereintretenS d«r einzUuen Minderheiltvöiker und weiter durch die Schaffung eine» intet nationalen Minderheit« - Schutzbunde« könnte da« europäisch« Minderheiienproblem in einer olle Völker defriedi-genden Weise gelöst werden. Da« Bändni« der Görzer und Südtirolcr Min-derheiten, »a« Eintreten (ine« Sudeten deutschen für di« Forderungen der küstenländischen Slowenen und Kivaten sind ein sehr bemerkenswerter Anfang und künden eine entscheidende Wendung itt der Politik fer europäischen Minderheilivölker an. Politische Rundschau. Inland. Da» Abkommen mit Italien ratifiziert. Die Sitzung des Parlament« am IS. Februar eröffnete Präsident Iovanovitf. Nach »en Formalität» wurde zur TageSoronung geschritten: Dedatte über da« Abkommen mit Italien. Al« erster sprach der Bauernbündler Vvja 241 welcher erklärte: Wir baden den vergangenen Krieg peführt. um unsere Unabhäng gkeit zu erreichen. Jetzt beginnt die R«. gierung durch dies?» Vertrag di« ökonomisch« Unabhängigkeit unsere» Lande« auszunützen. Dadurch wurden olle Opier zu nicht«. Im Name» der unad» hängigen Bauernpartei könn« er sich mit diesem Akt der Regierung nicht solidarisch erkoren. H erauf er» g' ift bj<0 Wort der Ai>geo'd«e>« Aca Giojanoo^ der serbischen Partei. Er beschädigt am rnttsten diejeuigkn, welche heut« um de» Verlust Fi»»e« K> okodil«träne» v-rgreßen und j ne serbischen Staat«-männer, die die Jd « Gloß'trdiro» verrate» und sich rat« Pari« nach Gens begeben haben. Er greift die S paiatistrn an un» behauptet, daß di« kroatisch«» und slowenischen Offiziere in der Armee de» Soidate» zu retett, für diesen Staat nicht zu kämpfen und gegen »e»-selben zu arbeiten. (Grovrr Lirm.) E» bleibe uu» nur di« Anei keunung de« Ueber einkomme»« übrig. Der Sozalist Div^e nennt Italien ei» küp lalistische« Land, da« in deu Krieg getret«« sei. um leine Macht» gelüste zu verwirklichen, An Stelle Ö sterreich Ungar»« »ei nun Italien getreten. Italien hat aus de» La»-doner Pakt nicht verzichtet un» ist »irekt in Ver» Handlungen mit Jugoslawien getreten im Bewußlse« »er Tatsache, dag wir die Schwächeren seiu «erde». Jali«n verfolgt ur« gegenub r ein« Blockadepolitik, i dem e» un« Zadar, Kastav und Fiume nahm. Da-durch ist die Blockade der adliatiicheu Oftkuste vot» ständig. Redner erklärt, gegen da« Adlommer z» stimmen. Nach ihm sprechen Stcsanvdrc und Darin-koviö. In der NrchmrttaqSsitzung ergreift nach de» Rr»rkalrn Tojsit der M^joritaltverichierfiatter Jova-noviö da« Won, der noch einer längeren Rede »a« G-setzeSp-ojekt al« die bestmöglichst« Lö,uog zur Annahm« «mpfiehll. Nircö reagiert« au' »te Ein» Wendungen verschiedener Vorredner, worauf der Mi-voritätSdirichterftatter Gnsogono »>« Ausführung«« de» Herrn R^ee kritisiert. Hierauf gab »er Adg«-o dneie Kapeianov c im Namen bei muselmin.scheu Otganisation und de« Klerikal?» KludS «in« Er« k-ärung ad, »>orauf unter großem Lärm« der Radi» kalen dte beide» den Saal verließen. In d«» Bänke» verblieben nur die Radikal«», die Lonoardeiier »nd eine kleinere Anzahl vs« Demokraten. Präsident Jcva«o»ö ordaete sodann d>« namentliche Absta». itiuug an. Bei der er^en Abstimmung stimmten i« zanzen 147 Abgrordneie, davon 123 für und 24 dageg«». I» der zweiten definitiven Abstimmung 'timmten 14t Abgeordnet«, davon 123 für und 21 dagegen. Hierauf wurde »re Debatte geschlossen. Der Verkehrsminifter gegen dte Steife» degünstigungen der reduzierten Beamte». Die Ekupschtinasitzuug am 80. Februar wurde u« 10 Uhr vom Präsidenten Jovanovi^ eröffnet. Nach Verlesung der Proiokolle beantwortete der V rkehrSminister zuerst die Anfrage» de« Adgeoetz-ne:eu Kosta Aleksit über die Gewähraug von frere» Eisenbahntransporte» für die reduzierten Beamte» l't« zu ihrem ständigen Wohnorte. Der Mmifier erklärte, daß kr!» Grund vorhanden wär«, den Be-amten Freikarten auszustellen, da die Beamten oh»e-b n da» Recht auf d.lltgere Fahrt hätt«», ver Fragesteller bleibt dabei, daß es angestcht« der schwierigen »ateiitllen Lage der Beamter, wünschen« wert tväre, denselben Freikarten zu gewähren. Aus d-e Frage deS ra»tkalen Abgeordneten Di«ttrijevie üker die Eise»bahriv«rbiuduvg lßiüp—veli« mit »em O ije polje, bezw. mit dem Siädtch«« So- Nikoia u twortri« »er Berkthrsminister, daß Dii Regierung b,r«itwillig zuftrmm«, wenn da« Volk seine Arbeit». 1: «ist der R grrrung zur vtrsügurg stellen woll«. Nbgeordueter Dimitr-j v ( antwortete im Namen »er dortigen Bevölkerung, »aß diese dazu bereit fei. Hier-auf wurde zur Tagesordnung geschritten. Zn der B idgetdedatte ergreift da» Wort der radikale «bge-o dntl« Oiaovac, der mit einer langen historische» R°d«. m>l dem 7. Zahrhundrrt beginnend, di« Sitzung ausfüllt. Nach der Ratifizierung de» AKommen» mtt Italien. Sofort nach der Abstimmung in der Stup'chiina wurde die Rat fikationSu,kund« über da» ttbkomme« betreffend Fiu»e und den FrenndschaftSpakt mit J'alie» rnwtux 16 €t 1 Her Zeitung «ritt 3 den Kö.ig |m Uaterzeichi.ung vorgelegt. Der König rmt««etchnete die b«de» Konventionen, welche, mit der Uideityiist des König« verschen, sofort General Bvdrero übergeben wurden, der da,aus abgereist ist, „« de» AuStousch der Rttifikoiio««mkanden betzu wohnen und sodann nach Veograd zurück^ukhren, wo er seine Akkreditive d>m Könige überreichen w>rd Da die Aänmung von Baro'ch und de« Delia« zwei Taze nach erfolg?-m Austausch der Ratifikationen vor sich zu gehen hat. ist diese Räumung für Montag zu erwarten. Dte Opposition für die Konventionen mit der Tschechoslowakei und Polen. In d:r RachmittagSfitzung am 20. Februar stand di« Gesetz »vorläge über die Aenderung de« Ge setze« über die staatliche Hypothekenbank (Kondtv r> waltung) aus der Tagesordnung. Haadel«minister Dr. Koje hob all« vo> teile dieser Aenderungen her« vor, und ersuchte die Abgeordneten dieselbe annehmen \ü wollen. Danach wurde die Abstimmung durchge jährt. Für den Punkt 2 dieser Gesetzetvarlage hat -uch die gesamte Opposition gestimmt. ES wurden u» ganzen 158 Stimmen abgegeben; 132 sür und 26 gegen. D-r jugoslawische und der muselmanischc Kind hat gegen kl? Borlag« gestimmt. Hieraus kamen die Buten und Beschwerden aus die Tage«, ordnung. Der Vorschlag einiger Aerzte, nach welchem die im Kiiege verbrachte Zeit in b;e Dienftjahre ein . erechnet weiden sollte, wu de nach dem Referat de« Serichlirstatter» Pavloviö vom Minister für Bolkj. Gesundheit angenommen. Bei der Abstimmung haben uflt Atgeordaeien sür diesen Vorschlag gestimmt. Al« dritter Punkt stand aus der Tagetordnung der Vericht de« Ausschüsse« sür die Regelung der recht lichtn Klagen zwischen der tschechojlowaki chen Re> pudltk uvd Jugoslawien. Der Berichterstatter Sima Il'ievt hob alle vorteile dieser Konvention h«>vor. Dann verla« Dr. S> iait im Namen de« jugosla» wischen Klub« eine Erklärung, in welcher betont wurde, daß die Kroaten und Slowenen, die In ihrer vergangeoh-tt die beste« und intimsten B Ziehungen gepflogen habe«, gerade beule nach der Annahme deß italienisch jugoslawische« Abkommen« in unserem Parlament sür die Konvention stimmen werden. (Lebhafter Applaus). Da nach birfcr Konvention aus der Tagetoibnung die Konvention mit Polen üd-r di« ärztlich: Hilse stand, erklärte Dr. Siiaik, daß drr jugoslawische und muselmanijche Klub auch sitr diese Konvention stimmen werden. Bei der Ab st «m»ng warben beide Konventionen einstimmig an« i e> ow«en. Die Satzung wurde hieraus geschlossen. Sitzung des Ministerrate«. Am IS. Februar vv.mittag«, während der S tzung »er Nationalversammlunk>, hat der Ministerrai eine Sitzung abgehalten, in welcher die D-Skusflo« über da« Javalidengesetz fortgesetzt wuide, inwieweit sie t>ie Invaliden und die JnoalidenuiiterstiZtzungen be-ir.'fftj erledigt. In die'er Sitzung wurde auch Über »te Politische Situation, besonder« Über die Fragen, welche mit der Annahme dc« jugoslawisch talienlsch.n Abkommen in Verbindung stehen, verhandelt. Für die Beheizung der Mittelschulen in Slowenien wurde ein Kredit von 560.000 Dinar bewilligt. Die Regierung will ihre Stellung tm Parlament« festigen. Der Zwischensall mit dem Dschemiet wurde von den Radikale« so gelöst, daß Minister vuj Ferad beg ali Draga da« versprechen gab, seine Interpellation über die Vorfälle in Mittov'ca dring-lich zu behandeln, vor der Nationalversammlung To«ntc diese Art der Läsung nicht ersolgen, weil sie den RätfaUt de« Innenminister« zur Folge gehab« hätte. Außerdem sollen dem D'chemiet noch einige andere Zugeständnisse bewilligt worden sein. Trotz de» ist di« Lage der Regierung noch immer schwierig. Bezeichnenderweise waren w'rder Rücktrittsgerüchtc im Umlauf und man bemerkt Bestrebungen der Re gierung, die Lage zu klären und zu fiabil'.sumi. Ein zelae Beograder vläiter wollen wissen, daß die Lösung so erfolgen soll, daß in der nächsten Zeit mit dem Deutschen Abgeordneter««!, und dem Dsche. «et grundsätzliche Verhandlungen über die end SÜktige Klärung ihre« Verhältnisse zu der Regie?ur>g geführt werden. Jedenfalls ist zu erwarten, dob d'.e radikal« Rezierung jetzt nach Annahme de« ver-trogt« von Rom sich on die Festigung ihrer Lage machen wird. Ob da nicht auch Verhandlungen mit bcn Demokraten verucht werden sollen, muH ent> schieden al« möglich bezeichnet werden. Die j tz'ge Lige der R'gierung Ist unhaltbar und wird auch v»n ihr so empsunden. Fortschritte zur Bildung de« oppositionellen Bleck« find in den letzten Tagen kaum «ehr zu bemerken, und von übelwollender Seit« w'rd er auch schon totgesagt. Der Fall, wo die Mu^elmaren und Klerikal-n den Saal verließen, die Demokraten und Landwirte aber verblieben, wird al« bezeichnend sür di« Einigkeit im Block aus-gesaßt und der Versal! desselben al« Tatsache sest gestellt. Soweit ist e« »verding« noch nicht. Die deutschen Reparationslieferungen an Südslawten. Nachdem die U- terHandlungen mit Südslawien über die R'paralioröiirfeiu: g n zu keinem Ergebniffe führten, so daß die südslawischen Delegier!?» unv:r> richteter Dinge nachBeograd zurückkehrten, ist bereit«, um diese Frage einer Lösung zuzuführen, Dr. Kuntze al« Delegierter der deutschen Regierung eingetroffen, um die Verhandlungen wkiterzufilhr,«. Wie Dr. Kuntze erklärt, wmbe «ine neue Grundlage sür die ver. Handlungen gefunden uvd e« besteht beg'ündete Hoff nung sür eine gütlich« Lösung deS R parationSstreitrS. Kurze Machrichlm. D'Si-nunzio wurde der Titel eine« Grafen von Fiume verliehen. — Die kanadische Regierung will rwe Exp.dition in die arktischen Gkwässer entsend'«, um der Besitzergreifung der dem Nordfol benach-barten Gebieie durch die amerikanisch« Regierung zuvorzukommen. — E rgland wird zwei neue Krieg«, 'ch ff*, „9i beamtenstreik au?zebroHen. — Der englische Ae^p-;ologe Lord Earter und da« ä;ypti'che Jnnenmini-sterium find in Differenzen geraten, so daß die Ar> bellen am Grabe Tutankhamei-S aus unbestimmte Zeit unterbrochen werden mußten. — Aus Grund »er vom Pap't erteilten Weisungen begann in den Sälen de« Palriarcha'«gebäud<« der Pro;eß der Heiligsprechung de« Papste« Piu« X ; Den Vorsitz führt Patrierch Lasontawe. — Man meldt au» Bombcy. daß der Gouverneur dieser Sta»t die Frei-laffung des b«kannten indischen Naiionalisten Edandi versüßt hat; dies« Verfügung ist au« Gcsuntheii« ücknchl'n dem G'fangen«n gegenüber ergang'n; «r war wegen feiner riauonalistisch-n Propaganda zu 6 I ihren Gesängni« verurteilt worden. — In Eh cigo wird »in Holil gebaut, da« 32 Slockvcrke und nicht weniger al« 4000 Zimmer «nthalten soll; e« wird da« gröht« Hotel der Welt sein; die Kosten de« Baue« werden auf 4'/, Millionen Dollar ver-anschla?'. — Kürzlich starb der letzie Sproß au« de« Manne«stamme de« berühmten Ritter« Götz von Berlichlnge«, Graf Ench Götz von Berlichingen; er war württembergischcr Rciterosfizier. — Die Pariser Blätter bringen die Nachricht von einem Ges.tzentwurs zu einer allgemeinen Mobilmachung, der e« ermöglichen würde, im Falle eines Krieges die gesamte Bevölkerung Frankreich? unter die Woff?n zu rufen. — Infolge bet ung«wöhnlich starken und andauernden Kälte ist der größte Teil der Zitronen und Orangen in der Umgebung von Ragusa erfroren. — In der Bretagne ist burch eine Sturmflut ein plähiskorischei Dorf au« der Steinzeit aufgedeckt worden. — Italien erhöhte sein Militärbudget um 100 Millionen Lire zur Vermehrung der Rüstungsvorräte für den Kriegsfall. — In Dentfchösterreich werden zu Ostern die ersten Ehrenzeichen der Republik verliehen werden. — J-» Pari« eingetroffene Telegramme au« Buenos Aire« melden, daß der P ästdent der R.publik Argentinien, de Alooar, die Absicht habe, noch vor Ablauf seine« Mandere« eine dreimonatige Reise nach Spanien, Frankreich und England zu unternehmen. — Dre Befreiung der Pfalz von den Separatisten ist voll-ständig, die S^paratistersührer haben Sp yer bei Nuchl verkssen; die pfälzischen Regieruag«mitglieder wurden sreigelossen; etwa tausend Separatisten sird nach b m Elsaß geflüchtet. — Dcr boh iiche Lana> tag hat mit der Staat«reg>eru»g eine Regelung ver. einbart, V« in die vollzi-hende Gewalt lies eingreift und eine Teilung derselben zwischen dem Gencial. kommifsniat und dem Etaal«ministerium vorsieht. Unter diesen Umständen kann der Gcneralstaat«. komm'ssär die Verantwortung nicht m-hr tragen: Koh? ist bereit« zurückgetreten; auch Lossow ha! s«'N RuckriitSgesuch angemeldet. — «3tcc Führn der « x kunischen Ausständifchtü werden g.sanzrn genommen und stavdrechil ch >r ch'ss?n; di« Re° gierungttrvppen sind in Guada'.jrra eingezogen. — Di« So rjelreg-eiung hat «in« inner« Goldanleih« zu 3 Prozent i« Betrag« von 100 Millionen Rubel, rückzahlbar ia stch« Z'hren, oufg,leg». Ans Stadt unii Land Deutsche Wälzler I Zu der Zeit vom l.bi« 31. Jinner mußten die Gemeindeämter die Wähler-liste» von AmiSwegen richtigstellen und bi« zum b. F.bruar dem zustäudigeu Gcrichie einsenden. Innerhalb von weitcren 15 Tagen hatten die Gecich!« die richtiggestellten Wählerlisten zu bestätige« und an di« «inzelnen G m-iudeämter rückzusendeu. Dort liegen si« nun zur öffentlichen Einsichtnahme auf und jedermann steht da« Recht zu. sür sich o>er für jemand anderen im ReklamatioaSwege die nachiräg-liehe Eintragung zu verlangen. Ferner ist j-der Wähler b«iechtigt, di« Wählerlisten adzu ch elben, zu de: öffentlich?» und abzudrucken Bor allem bitten wir unsere Herren BertrauenZmänner, sich dieser Arbeit zu unterziehen und eine geiv'ssenhafti Durchsicht der Wählerlisten vorzunehmen sowie allfällige Re» klamationen einzubrinzcn. Gottfried Lach f. Aul Piuj wird be-richtet: M«t Herrn Lach hat da» Kolloser Weinban-gebiet einen dcr werk>äti)sten Mitarbeiter am Wein» baue verloren. Am 7. November 1873 In Zellnitz bci Ma> ibor geborcn, trat er al« Weinbau« und Ökonomie B:rwaltung«adjli»kt in dcn D enst der Steiermärk'schen Sp^rkafie und touCiC in Lichtenegg mit aufopfernder Treue ouf dem Gebiete dcr Land-wirtschaft und W:inkul!ur durch 21 Jahre. E» er» reich'e auch ihn ein P nsionistenichcksal, wie so manchen anderen treu dem Fache dienenden Menschen. Die« mußt« auch er mit seinem sein empfindenden H rzen erfahren! Eine Summe von fachmännischer Arbeit hat sich al« hervorragender Wein gesammelt UNZ so mancher, welcher zufällig in der Lage war, ein Glu« der berühmt gewordrnen .Lichtenegger. KuHest" zu sinken, wußte «8 wahrscheinlich nicht, »aß diese flüssigen Perle« eben die Eff-nz einer treu dem Fache gew dmete« Arbeit waren. In der steirischen Weinbaugesch^ch'e gebührt Herr« Lach da« ehrendste Andenkei«. Kranzablösung. An Slelle eines Kranze« für die Bahr« seine« vcistorbene« F-eundeS, Herrn Gottsried Lach, We ngarteichesitzerS in Podlehnik, und statt Grabschmuck für seine vor Zahrc«srist verstorbene A.»tin spendete Herr Kaufmann Schosteritsch in Piuj der deutlchen K>n»erhilf« je 100 Dinar. Evangelische Gemeinde. Der Gemeinde-gotleSdienst o» Sonntag, dem 24. Februsr, findet um 10 Uhr vormittag« im G-meindesaale start. Hierauf wird um 11 Uhr ein KinbcrgottcSditnst abgehalten. Kranzablösung. An Selle eine« Krauze« für ben verstorbenen Herrn Anton Chiba spendete Herr Stefan Straick für die Sta^tarmen 100 Dinar. Für das?eurrwehrkränzchen, dc« die hirstge Freiwillig« Feuerwehr am SamStag, dem 1 März, in sämtlichen Räumen de« Hole!« Union veranstaltet, herrscht bereit« rege« Interesse. Mit der Versendung von Einladungen ist dieser Tage begonnen worden. Sollte jemand eine solche nicht erhalten, so bittet ba« Feuerwthrkowmando sein versehen zu entschuldige« und die« einem AuSschußmitgliede bekannt zu gedm. Die Tanzprobe findet nur am kommenden Mittwoch, dem 27. Februar, u« 8 Uhr abend« im Hotel Skobcrne statt. Ein Jubilar der modernen Erdbeben-sorschung. Am 22. Februar feierte dcr bekannte Gründer und langjährige Leiter dir Ljabljanaer Ecd-bebenwarte, Profcffor Dok'or A. Velar, feinen s-chzigflen Geburtstag, w?m>t sich zugleich dreißig J.>hre wer!voller, international gewü.d'gier Ecddebe». sorschung e, füllen, ver Jabilar hat feine Forschungen durch häufige fachwilsenschaftliche und volkstümliche Borträg« in die Ö ffentlichkeit getragen. Anläßlich de« letzten stärkeren Wiener B^bei.« vcm IS. F> b ucr 1S08 hielt P ofefsor Bclar in Wien eine vor« »ragserie und demonstrierte dabei e nen von ihm er-fundenen transportablen SciSmometer, auf dem das Spurbild bei Wiener B.bcn« im vortrogssoale aus. gksai'gen wurde. Au« dieser „Erdbebenmaschine', wie dcr Volksmund da» Reiseinstrument nannte, ist dann ein Tasch?nsciSa:omcter geworden, den Profeffor Bclar dera't zu verallgemeinern hcff', daß er wie «ia Thermometer oder Barometer ia techuiich?» Be» triebe«, zum»! in E-dbehengebietcn. in Schule und Hau« seinen Putz finden wl.d. Prof'ffo: B.lar baut j tzt 'ein von Lj bijana aus den Triglav verltgie« Oaseroa o.ium au« un» will im Sommer aus »rr höchste« Spitze d.« Triglav mit seinem Taschenseitmomeier, von ihm „Tremom^tn " GeK« 4 «illict Aeitavy stammet 16 genannt, die Echo« der Beben auS dem Alpengebiet vom Karst und der Peripherie der Adria auffangen. Eine dankenswerte Studie, die bisher auf solcher Höhe (2863 Meier) roch nicht unternommen wurde. Wie kaum «In anderer hat Professor Bclar in Wort und SHrift zur Verbreitung der modernen Erd-bebenforschung beigetragen. Ali der Gelehrt« 1895 mit seinen Beobachtungen In &ibach begann, gab (8 aus der ganzen Erde kaum dreißig größere Sta« tionen, wo derartig« Arbeiten geführt wurden. Heule gibt e» etwa vi«>.hu«dert seismische Stationen, die ihr Entsteh«, in mrhr oder minder hohe« Grad« d«r une müdlichen Tätigkeit diese» Forscher» verdanken. Die deutsche Kinderhilfe in Slowenien. Der .Deutsche H!>sia»eschuß" in N usotz teilt mit, daß Slowenien für die F-ühjah.» Kin»erakion richt in Betracht kommen kann, da der „Deutsch: Hilf». auSfchuß" kau« sür dte im Schwabcnla-rde unter-zubringenden K »dir (6000) di« Einreisebewilligung erhalten dürste und zudem derKindertrantport nicht — wie zu erwarten war — durch Slowenien, sondern über Subot'ca geleitet werden wird, so5aß dort die U.der nähme der sür Slowenien bestimmten und durch die weite Reise ohnedic« schon erschöpf-en Kinder er folgen müßte. Trotzdc« werben die Herren Obmänner der Ortsh«lf»ou»fchüsse gebeten die Gcl»sam«langen fortzusetz n und die Kinderanmcldunge» weiter entgegen-zunrhwen, da nun die Ankunft der Kinder im Sommer oder im Herbst zu erwarten ist. Vertagung der Tombola zugunsten des Stadtparks. Der hiesige Berlchön-rung». verein hat feine Tombola, die roch im lausenden Monate hätt« stailstnd«n sollen, v.'liegt. Di« Tombola wird höchstwahricheinlich am 9. oder 16. März unter freiem Himmel vor dem Nrrodni dom abge halten werdiN. Der Reingewinn ist der Beschönerung u, s-res Sia>tparke», der im vorigen Jahr« vom Hochwasser stark be'chädigt wurde, gewivwet. Bevorstehende Insolvenzen. Aus Maribor wird berichtet: Infolge der unnatürlichen, aus Lp.tulation beruhenden Kursschwankung unserer Wäh-rung ist unsere Hindrlswelt in eine schwere Bedrängnis geraten. Ein zweiter Grund sind die aus Zahlungiknopphelt zurückzuführende» Kündigungen der Kredite vonseiten der Bankinstitute. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, stehen zahlreiche Firmen vor einer schweren Knse. Danzigs Bekenntnis zum Deutschtum. Di« neue Danziger Regierung nahm in zwet.ägi^er Aussprache im Danziger BolkSpart die Stellung der polili'chen Parteien zu der Außen, und Junerpolitik veS Danziger Senat» entgegen. Die Außinpoiiuk deS Serattpräfidenten Sohm wurde gutgeheißen und be-sonder» unterstrichen, daß di« Freie Stadt Canzig daraus bedacht sein müsse, auch sermrHIn den ur. deutschen Charakter de» Danziger SmatSwesenS zu bewahren und im B.rhältni» zu Pole» auf die Achtung der Danzig zugesprochenen R«ch e zu schauen. „Zwei weltberühmte Slowenen". Unter dieser Uedersch ist wld«e> „Ztgoslrv n«li flemiCar* (Beilage deS „JugoUotvensk, LloijV) in seiner Nummer vom 7. Februar dem Nobelpreisträger Dr. Fritz Pregl, Profesior der med z'ui'chen Che> mir an der Grazer Universi ät. folgend« LodeShymn«: „P-ofeffor Pregl uud sein Ruhm interessieren unS nicht nur vom rein minichlichm Standpunkt«, sie bedeuten sür un» noch mehr: Professor Pregl ist ein Sohn unseres Lande», «in gebürtiger Laibacher I" Nun führt da» Blatt einige Forschungsergebnisse de» Gelehrten an und kom«t dann auf Profrffor Dr. Erich Baumgartner als den „zweiten berühmten Slowenen^ zu sprechen: „Wenn man von P spricht", führt da» Blatt au», „%orf rcgl man welcher auch seinen hervorragendsten Mitarbeiter, r ebenso unser Land»»ann ist, P ofeffor Dr. E ich öl Baumgartner, nicht vergessen, dessen Verdienst es ist, daß Pregl« Jod bet dcr Zahnbehandlung zur Anwendung ka». Bei»« Prosesioren h,ben bisher ein« Re he von Borträgen an dcn Uiivnfiläten zu Wien, Berlin, PariS. Stockholm und Kopenhagen ^halten und stnd für da» Frühjahr auch nach London gclaini. Fast all« Universitäten der Kultur« wclt wenden die Methoden dieser beiden Söhne de» südslawischen Bo^en» an. Wann werden sich unsere medizinischen Fakultäten daran erinnern, an die Professoren Pregl und Baumgartner die Ein-lad'ung zu Vortrügen über ihr« Ei findung «rg«h-n zu lassen und wann wird man diese Methoden auch auf unstre» Kliniken einführen?" Wir begrüßen eS aus da» wärmste, haß „Jugosloventki Kem irr" den b-iden berühmten Pcosefsoren diese Anerkennung zollt, nur müssen wir «inen J'rium dc» Blatt«» richtigstellen, welche» der Meinung ist, daß die beiden Herren, weil sie in Ljubijaea geboren wurd.n, Slowenen sind Vielmehr ist sowohl Professor Dr. Pregl. w!e auch Professor Dr. Baumgartner gut dnitsch gesinnt und beide entstammen hochachtbaren deutschen Familien in Ljublana. Infolge dessen wären sie, wenn sie etwa am Laibacher Kranken» Hause angestellt gewesen wären, nach de« Umstürze trotz ihrer wissenschaftlichen Leistungen wahrscheinlich ebenso aus da» Pflaster geworfen worden, wie alle übrige» deutschen Angestellten des Staate» und Lande», die man ungeachtet ihrer guten Qualifi-kauern rücksichtslos entfernt hat. Reber die Zurücksetzung der slowenischen Sprache beklagt sich der Ljubljanaer Slooenec vom 16. Februar folgend: Wenn mm die amtlichen Druck orten betrachtet, heißt eS da. so könnte «an glauben, daß wir mitten in serbischer Bevöl-keiung leben. Unsere süße Muttersprache, in Latein-Ichrist gedruckt, ist von den Postsormularicn ver-schwanden», alle Drucksorten sind serbisch Es ist anscheinend nicht genug, daß der Italiener und der Deutsche da» slowenische Element unterdrücken, ihnen hat sich jetzt unser eigener serbischer „Bruder" bei-gesellt, der die un» von unseren Vätern ererbte slo wenische Sprache, dies n kostbaren Lchitz ausrottet. Im seligen Oesterreich waren wir Slowene» aus den < rucksorten noch wenigstens an l-tzter Stelle, heute si.id wir nicht einmal mehr dort. Als uvfer Staat gegründet wurde, erklärt«» die Serben, daß die Sio wenen und Kroaten mit ihi, andere» Staaten habe» sich solche Genossen'chasten schor längst ver-einigt und die Gründung einer eigenen Bank er» «öglicht. Sollte ein solche» Projekt auch bei un» glücken, dann würden stch die G nossen chasten selbst die Grundlage schaffen, daß sie in Hinkunft in ganz anderer Weife feiten» der Gemein»en, der Lande» behfrde und vor all m feiten» de» Staate» beachtet werden. Empfehlenswert wäre tt, daß stch alle diese Genoffenichaftkn Über die Notwendigkeit einer Ber-einigung, wenn auch vorläufig nur in unverbindlichem Maße äußern. Der Haup zw.ck aber wäre derzeit wie gesagt, da» gemeinsame Auftrete» bei der Zentral-regierung zweck» Abhilfe der Wohaung»not de» Baue» von Kleinwohnungen. E» wäre zu wünschen, daß sich alle auswärtigen Genossmichasten zur Er-re>chung dieses Ziele» für diese« Plan interessieren würden. Unsere Lelnsamenproduktion. Die Lein, kampagne im abgelaufenen Jahre hat in unsere« Königreiche 200 Waggon» Leinsamen für die Ge-winnung von Leinöl ergeben. Diese Menge von Leinsamen kann den htimischen Bedarf nicht be-f'iedigen, so daß wir gezwungen sein werden, nahmhafte Mengen an Leinsamen au» dem Auslande ein» zuführen. In unserem Königreiche bestehe» mehrere Fabriken zur Gewinnung von Leinöl und zwar ia Leckerek, Zagreb, Kcprivnlca und Medvode. Die Kapazität der Leinsadrik ia Beikerek beträgt 1000 Waggon» jährlich, übersteigt demnach wesentlich die Leinernte. Bei voller Ausnützung der Kapazität u» serer Leinölsabiiken würden wir diesen Artikel auch ausführen können. Die Qualität des bei «n» er» zeu gten Leii ö'S gilt als eine der besten. Der neue Eisenbahnfahrplan. Die feiten» de» Berkehr»ministerium» angeordnete Kom-Mission für die Ausarbeitung eine» neuen Eisenbahn-sahrplane» mit der Geltung für daS ganze Königreich hat ihre Arbeit zu Ende g> führt und ihr Referat d,m BerkehiSminister zur Genehmigung vorgelegt. D-r neue Fahiplan tritt mit l. Juli b. I. ia Kraft. J Ganz geknickt steht Jarnbo eine« Tage« wieder neben seinem Zlatorog-Seifenriegel. Er hofft immer noch, dass wenn er weiterwäscht, seine geliebte schwarte Farbe auf der Ilaut «u-rückkehrt. Er macht aber tu seinem neuen, grössten Entsetren die Erfahrung, dass auch sein linker Arm nach dem Waschen eine schöne, blendend weisso Farbe hat. Alle seine Kleider, die er mit Zlatorog-Seife gewaschen hat, besitzen einen so angenehmen Duft, dass er glaubt, sich am Kongo nie wieder an die Kokosol&tter gewöhnen zu können. (Fortsetzung folgt ) «»»»er 16 43) lNachdruck verboten.) Das Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. „Irgendwie haben sie da« falsche Schränkchen an vantine abgeschickt. Da« richtige wirb morgen mit der .Provence" eintreffen." — Ich erzählte ihm eingehend, was mir Felix Armand mitgeteilt hatte. — „Er war ganz untröstlich über den Irrtum." fügte ich hinzu. ..Seine Entschuldigungen waren mir geradezu lästig." Godsrey folgte meinem Bericht mit großem In-teresfe und nickte befriedigt, nachdem ich ihn beendet hatte. „Da» ist äußerst interessant," urteilte er. „Hat Herr Armand erwähnt, wo er wohnt?" »Nein, aber er wird nicht schwer zu finden sein, wenn du ihn sprechen willst. Er wohn« natürlich in einem ber großen Hotel« — wahrscheinlich im .Plaza" «der „5t. Regi«". Seinem Auftreten nach wird er kaum in einem kleineren wohnen." .Um wieviel Uhr erwartest du ihn morgen?" „Im Lauf« de« Nachmittag«. Er wird mich an-rufen, sobald da» Schränkchen vom Schiff au« unler-»eg« ist. Godsrey." fügte ich hinzu, „ich ha»e g-stern ein Gefühl, er wisse vielleicht mehr von der Sache al« wir. Ich bemerk«?, daß er im Augenblick erriet, wer der Besitzer der Briefe sei und wa« sie enthielten. Bist du der Ansicht ich soll« da« Schränkchen noch «in« Zeitlang zurückbehalten? Ich könnt« leicht irgend «iuen Borwand für die Verzögerung ersinnen." „Run, ich glaube nicht — er soll nur sein Schränkchen haben," saz'e Godfwährn?" „Doch — er h?" „Nein, ein Journalist. Ader er war früher Detek >v gewesen. Er ist außerordentlich scharfsinnig, und wenn jemand ba« Fach hätte out findig machen können, so wäre er e« gewesen. Aber dies« jkomdi-natioa war doch zn schwierig fär th"." „Ich bin jebensall« froh, daß e« überhaupt entdeck, wurde." erklärte Armand. „Ich will Ihnen nicht verfch-vetgen, Herr Aster, daß daourch der Wert dr« Möbel« um ein Beträcbtliche« gesteigert wird." ,Wa« ist e« denn mm?* fragte ich. „Herr vantine beauftragt« mich, e« fär ihn zu erweiben und gab mir «ine ganz ungewöhnlich hohe Summe al« obere Grenze sür den Kausprei« an." „Nun," meinte Armand nach kurzem Zögern, „ich möchte keine Zahl ««geben, ohne mich zuvor mit meinem Vater besprochen zu habe». Da« Schränkchen ist el» U.iikum — da« schöiste vielleicht, da« Boule je angefertigt hat. Haben Si« da« Monogramm d«r Madame de Montespan gefunden?" „Nein, vantine sagte, cS fei sicherlich irgendwo angebracht, aber Godsrry unb ich haben nicht darnach gesucht." Armand öffnete die Flügrltüren, bi« bl« mittleren Schiebladen verdeckten. .Yoilkl" sagte er nnd beutete aus eine Arabeske genau unter dem Giebel. „Seher, Sie, wie geschickt es durch die anderen Ornamente verdeckt wurde. Und hier ist ba« Emblem be« Schenkel«.' — Er wie« auf eine kleine golbene Sonne mit einem Strahl««» (ranz, bi« gerade über dem Monogramm angebracht war. — ,Le roi aoleil!" „Le roi aoleil!* wiederholte ich. „Natürlich. Wie dumm waren wir, daß wir die« nicht gesehen haben! Da« erzählt ja di« ganze Geschichte, nicht? — Wa« gibt'S, ParM?" fügte ich hinzu, aj« ver Dientr an »er Türe erschien. „E« steht «in Wagen draußen Herr Lster," mrlbeie er, „ein paar Männer laden «i« Müdel aus. Ist ba« ia Ordnung Herr Lester?" „Jawohl." antwoitete ich. „Lassen S>e e« nur hier hereinbringen. Und bitten Sie »en Herrn, der da« Inventar aufnimmt, sich «inen Augenblick her, zubemüh«n. Herr vantine hat seine Sammiu> g von Sonst^egenstä- den," erklär!« ich Armanf, „b»n, Me» ttopol'ten-Museum hinterlaffeu, und ich »öch «^ baß ber Vertreter dc« Museum» beim Umtausch an» wesrnd ist." „Gcwiß." stimmt« «r b«i. „Da« ist ganz iu der Ordnung." — »tttr 5 Park« kam zwei Minuten später zurück, aa Nr Spitze von zwei Männern, dir «ine» m t Tücher» bed«ckten Gegenstand hereintrugen, uud thu«» folgte der Herr vom Museum. „Mein Name ist Lester," sagte ich ihm, „b«x Tachverwaller de« Herrn vantine, und bie» hier iß Herr Felix Armand, von Armand und Sohn in Parts. Wir find im Begriff, «inen Irrtum wieder gut ju machen, der gerade vor dem Ableben de« Herr» vantine begangen würbe. Diese« Sch-.änkch«« hier ist ihm irrtümlicherweise an Stelle eine« anderen geschickt woid«n, da« «r käuflich erworben hatte. Herr Armand hat da« richtige herüberschickea lass?« und will da» ihm gehörige zurücknehme». Ich habe die Angelegenheit tereit« mit dem Geichäftdleiter de« Museum« besprochen. doch wünsche ich, baß Sie beim Austausch arwejend seien." ..Ich htgi nicht den geringsten Zweifel aa her Rich'igkett dieser Dinge," beeilte fich der Museum«-Vertreter, mir zu versichern. „Sie find natürlich mit den näheren Umstä»d«n bekannt?" „Gewiß. Herr vantine selbst hat mir den Her» gang erzählt." „Schön," sagte «r, aber feine Augen betrachtete» liebevoll da« Boule»Schränkchen. .Da« ist ja ein ungemein schöne« Stück," setzte «r hinzu. „Ich lxdauere sehr, »aß da« Museum nicht in feinen Besitz gelangt." „vielleicht können Sie e« Herrn Armand ab» kausen," schlug ich vor, aber der Maseum«man» lachte und schüttelte den Kops. „Nein," sagte er, .da« könnten wir un« nicht listen. Aber vielleicht kaun Sir Erspar Herrn Morga» veranlasse», e« für un« zu kaufen — ich will tf ihm vorschlagen." D:e zwei Männer hatten mittlerweile da« andere Schränkchen von feiner Tuchhülle befreit. E« war evensall« ein schöne« Möbelstück, aber selbst rnei» ungeübte« Auge konnte erkennen, wie sehr e« von dem anderen abstach. „ES würbe un« außerordentlich freuen, wenn Herr Morgan «« in Augenschein nemheu n>o8te," sagte Armanb lächelnd. „Ich will Ihnen nicht der» bergen, daß ich bereit« an ihn gedacht hab« — welcher Händler tät« die« nicht, wenn er etwa« bo-sonder« Selen«« und Schöne« erwirbt? Ich werve mich bemühen, eine Audienz in dieser Angelegenheit bei ihm zu erlangen. Mittlerweile..." „Mitilerweile gehört da« Schränkchen Ihnen," sagte ich. Er autwortrte mit «i»«r höflichen Handbewegunz und ließ dann das Schränkchen sehr sorgsam in da» Tuch hüllen, au« dem da« ander« herau«geschütt worden war. Ich sah e« unter der rauhe» Decke nicht ohne Bedauern verschwinden, denn meine Ang«» hatten allmählich seine Schönhert schätze« griratf. «ußerbiw sagte ich wir wieder, baß mit seinem ver» schwinden die letzte Hoffnung, da« Geheirnni« mm Philipp vantine« Tod aufzudecken, dahingehe. S« sehr auch mein Verstand fich dagegen wehrt«, et» Instinkt sagte mir, daß da« Boule Schränkchen mit dem Drama in Verbindung stehe. Aber schließlich war e« eingepackt, und Herr Armand kam aus mich zu und hielt mir die a»«» gestreckie Haob hin. „Ich hoffe. Sie wieder zu sehen, H-rr Lester." sagte er mit eiuer Herzlichkeit, die schmeichelhaft für mich war, „und unsere angenehme Bekanntschaft wieder zu erneuern. Wenn Sie einmal nach Pari« kommen, rechne ich bestimmt daraus, bat Sie mir dte Ehr« antu», e« mich wisse« zu lassen. 9t wird mir eine sehr große Freude sein, Ihnen einige der Schüa-heilen unserer Stadt vorzuführen, die nicht jedermann bekannt siab." „Ich danke Ihnen." sagte ich. „Ich verde mich dirser freundlichen Einladung erinnern. Und mittler-weile, solange Sie fich noch hier in New Dort auf» halten . . ." .Sehr freunblich," unterbrach er mich .ich selbst hoffte, "aß wir wenigsten« zusammen spnsen könnte». Aber ich muß heute abend« nach Boston fahren, und von da au« muß ich «ich »ach Quebec begeben. Ich weiß nicht, ob ich wieder nach New Aork zurückkehre — es wird von Herrn Morgan« Bereitwillig?«« abhängen Ein