»WlOlall zur LMcher Zeilm^ ^l'. ^tO. Samstag den 23. April H848. Vermischte Verlautbarungen. Z. 655. (>) Nr. N4l öffentliche ^ Versteigerung. Am 25. April »846, und dann allenfalls die übrigen Tage, jedesmal um 6 Uhr flüh und 2 Uhr Nachmittags, werden im Plarrhofe zu Goltschee die zu dem Verlasse deS vetstorbenen Pfarrers und De-chanteö in Gotischee, Hr». Johann Becher, gcho'rigeil Fährnisse, als: Hauseinrichiungsstückc, Wiltl)schafls° gcräthe, Kleider und andere Esse^en, übcr Bewilllaung des hohen k. k. Sladt.- und Landrechtcs zu Laibach vom »5. d. M., Z. 2965, an den Meistdielenden ge^en gleich bare Bezahlung öffentlich versteigen werden; wozu Rauflustige hiemit eingelade.» welden. Bezirksgericht Gotlschee am .9. April 1618. 2- 625. (.) Nr. 853. Edict. Von dem k. k. Bezirksgelichte Egg und Kreut< berg wird hiermit bek.nnt gemacht: Es habe Math. Schiberlh von Saborst bei Lustthal, die Klage auf Verjährt' und Erloschenerkläiung nachstehender, auf der zur Psarrgült Mannsburg 5ul) Urb. Nr- 104 dienstbaren '/, Hübe haftenden ^ayvosten, als'. ») der Forderung des Paul Pelschak aus dem Schuld» scheine ciclo. 4. Juni, inlali. 17. Juli »804, pcto 50 fi. d. W ; ") der Forderung dcr Maria, geborne Lamprecht, aus dem Heirathsvcrirage iillc,. 4. el. int2d. 14 Jän' ner 1805, ol? des Heiraihgutes pr, 350 st- i!- W-, und c) der Forderung des Marlus Jemz aus der Schuld» obligation li^u. «l il,ti»li. l8. Juli »806, pclu. 250 si. d. W., Hieramts eingebracht, worüber zum ordentlichen, mündlichen Verfahien die Tagsatzung aus den >4. Juli d. I., flüh 9 Uhr vor diefem Gerichte anberauml worden lst. Nachdem der Aufenlhalt dieser Tabularglaubiqer und ihrer gleichfalls unbckannien Erl?en diesem Ge lichte nichl bekannt ist, und sie aus den k. t. Erb' landen abwesend seyn könnten, so hat man auf iine Gefabr und Kosten den Gregor Iglitsck von Prevoje, zum l^ul-Awr 26 actuin bestellt, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach der allg. G. O. ausgc^ führt und entschieden werden wild. Demnach werden sie zu dem Ende erinnert, daß sie zur rechten Zeit allenfalls selbst erscheinen, oder dem bestellten Curator ihre Behelfe aushändigen, oder nnen andern Sachwaller zu bcstelltn und tie sem Gerichte namhaft zu machen. und überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einzuschreiten wissen mögen, da Ue die aus ihrer Veradsämnung enlstchcnden Hol gen j,ch s^^ zuzuschreiben habcn werden. K. H. Bezirksgericht Egg und Kreulberg den '4- März ,^u. H. 624. (,) A,. 252' Edict. Von dem k. k. Bczirksgerichle Egg und K>eul° verg wlrd hlemit bekannt gemacht: ES habe Anlon Glavltsch von Sello bei Jauchen, die Klage auf ^etjährt' und Erloschencrklarung nachstehender, au, der, zur l. f. Pfarlhossgült Jauchen zut> Hect. Nr. 7, ^atzp. P,,^. l5 dienstl'areil Ganzhude, haflendei, ^atzposten, als: der Forderung der Barch. Hiibar'« schen Verschmisse aus dem Schuldbriefe ddu. 26. November 1^06 ber »80li «l iiüal). l6. Februar ,60^, pclu. ,oa ft. eingebracht, worüber zum ordenilichen, mündlichen Vclfahlen die Ta>zfa!^ung auf den 14. Juli d. I., slüh9Uhr vor diesem Geilchie anberaumt worden 1st. Nachdem der Aufenthalt diefer Tabulargläubiger Und ihrer gleichfalls unbttannten Erben dlesem Ge> lichte nlckt bekannt ist, Mld sie aus den k. k. Erb landen abwesend seyn töimim, so hat man ihnen aus ihre Gefahr und Kostcn dcn (Gregor Iglilfch von Prevoje, zum ^lli-gtor- 26 sclunl bestellt, mit wcl-Hem die angebrachte Äiechlss.!chc nach der allg. G. O. ausgeführt und cnischicden werden wird. Demnach werden sie zu dcm Ende erinnert, daß sie zur rechter Zeit allenl>Us ftlbst erscheinen, oder dem bestellten Kurator ihre iürhelse aushandigen, oder einen andern Sachwaller zu bestellen u»d die-sem Gerichte namhaft zu m>,chen, und überhaupt lm vrdnugsmäfiigen Wege einzuschreiten wissen mögen, da sie die aus ihrer Velaoiäumu'ig entstehenden Hol< gtu sich selbst zuzlischleilcii haben werden, K. K. Bezlltsgelicht Egg und Kreulberg am 14. Warz ,846. Z. 636. (.) Nr. 555. Edict. Von dcm k. k. Bezilksqerichse Krainburg wi,d hiemit fund gemacht: Cs sey nber Ansuchen oeZ Hni. Andreas Haublmann von Krainburg, wider Johann Pogazhllig von tbcnda, wegen dem Elstern aus dcm w. a. Vergleiche llclc». ,2. Juni l8^>7, Z. ch», schuldigen l67fi. 47 kr. c. «. c, miitelst Bcscheiocs cl nigstcns um den Schäl^ungswerih an Mann gebrach: werden sollle, das noch lückbleibendc ^7bjelt bri der dlilten tzcilbitlung auch umer seinem Schätzungs' wtilhe werde himangegtben werdcn. Dessen werden die Kauflustige» mit. dcm Bei< satze in Kenntniß gesetzt, daß jeder Licilant als Na. dium »32 si. zu Handen dcr sicitalionscommission ^ll e>legln dade, und daß d<»s Schatzungsp'oiocoU, dl'r Grundbuchsexir.ict und die Licitalionöbediilgnisse dieranus eingefehen und auch in Abschrift erhoben weiden können. K. K. iüezillsgnicht Krainburg am »3. Fe-bruar ,846. Nr. ,584- Anmerkung. Vei der ersten Feilbietung ist nur ein Theil der gepfändeten Fährnisse velkauft worden, s.ir die viealllät aber kein Kauflustiger e^ schienen. K. K. Bezirksgericht Krainburg am 12. Aprll »848, 3- 64». (») 3ir. 663. Edict. Von dem Bezirksgerichte Weirelberg wird hie. mit betannt gemacht, daß in Folge Ansuchens des hochlöblichen k. k. Stadt« und Landrrchtcs till«. Laibach 7. December >847, '^il. »>6»7, zur Aelsteigerung des. auf der, dem Johann Dlobmisch von Unlerschleinilz geho. rigen, der Herlschast Wcißenstcin »-^l) Urb. Nr. 85 ^ Rcct. Nr. ?s, dienstbaren "/4 Hübe, laut Ehevcr lrag vom ltt. Jänner 1U2i zu dunsten der Mariana Garbeis, verwilwet gewesenen Drobnitsch, inlabulir^ ten Heiralhgulcs pr. 500 si., wegen der Antonia Gulh von Laibach schuldigen 350 ft. c. 5. c., die Feil« biecungslagfahrtcn ?, ilttal,, 20. November 1800, zu Gunsten der M^ na Paulin pr. l20 si. L. W. c. 3. c,j l)) aus dem Schuldscheine vl>m »3. Jänner ,7y7, ilnali. 2». November .800, zu Gunsten der Ma-r»a Paulin pr. '05 st- L. W. c. 5. c; .l) .ius drin Ebrucrira^ vom 9. Jänner I79», lnwd. 2l. Mai »U0<. für Dovothca Mmmz geb. Glo-bozhuig, an Hcirathsgut pr. 4'" 5 ^ ^- ^ i e) aus dem Vergleiche vom 21-M^i l6N», 'ntllb. 2!^. Mai »801, für Valentin Ianz Pl. 223 si. L. W. c. 5. c. ; f) aus dem Schuldscheine vom ,. August 1?0l, i»l,lHt>. eullem für äialenlin Iliü^ pr. 130 ft. d. W.; ß) aus dem Schuldscheine vom 6, Sept. Ztl0^, ii,t. 9. Scpt. lKO^für EasperK^nduzh, pr. ,60 ft, d.W.; , k) aus dem Schuldscheine vom 3». August lKOl, ! iliwlH. 9. September 180^, für Malhias Albe, pr V0 fi. d. W.; i) aus dem Prolocolle vom 9- September 1»o2, ilitlib. evllein für iüarlhelmi Zharman pr. 66 si. d. W. c. z. c ; l^) aus dcm gerichtlichen Vergleiche vom 13. April .«03, iM2li. 27. Ap-il »K05, ,ür Apollonia Murniz pr. cza ft. T. B, e. 5. c.; l) aus dcm Vergleiche vom l3-Apc'l »6n5, »l.lnl,. 2?. Upril .6o3, für Agaiha Murmz pr. »00 si. d. .W; ... m) aus dem Protocolle vom »3. Aprll »805. nnad. 2. Juni l^liZ, für Anna Anderlin pr. l00 ft. L. W. c. «. c. ; . n) aus dem Protocolle vom »3. April »603, »»t^r,. 8. Juni i.^oH, für Earl Douschan pr. ^io si. d. W. c. «. c., hieramls abgebracht, worüber die T.lgsatzlmg zur mulidllch.n Verhandlung nnt dem Anhange des §. ^9 G. O. auf den 27. Mai I. I-, früh 9 Uhr hier. amis anberauml worden ist. Daö Geiicht, dem der Aufenthaltsort der Ge. klagten unbekannt ist, hat demselben auf ihre Ge. fahr und Kosten dcn AndreaS Nosman von Snakov als Curator uc! »clum bestellt, mit welchem dle angebrachie Rechtssache nach dcn bestehenden Gesetzen verhandelt und hiernach entschieden werden wird. Hiervon werden die Geklagten zur allfälligen el. genen Wahrnehmung ihrer Rechte mit dem Aühange verständiget, daß dieselben zur rechter Zeit allenfalls selbst zu erscheinen, oder dcm bestellten Kurator ihre Behelfe auszufolgen, odcy". Handelsmannes in ilaibach, "'der Georg. ^elo".. schcg von Aich, l>clu. säMd'gen W^'elrcchles P -224 fi. 22 kr. c '. c, vom l). t. e. k"M. "-ladt und ^andrechte mit Bescheide vom »4. Marzd.'.^. .01 IVl«.'«. bewilligten necutloen ^'lb.cluog d>r. d ' Erc^u..n gehörten, dem Gule. Kreulbe.g ^ ..f 5«5 si. 40 kr. ge,chätz2" H"'^ V'bi.a. dcr auf ,5 ft, 5. kr. gcl.chN.ch ge.cl^ n ..ssccten, die Termine aui den .7. ^ ^ ^^. Illnl, und aul den ,9. Iul« l ^-, l^ mmags 9 Uhr in 0oco des ^..n^oc.n A.r hange bt, .mun worden, dati ' ^^^ielung auch MobllalMec-en ""r b" " ,i^,..^g,dcn weiden, unter dcm ^a!?""gs'"^e ^ . ,iu.cl>>den Wozu Kausi« >g ntt 'en^ ^.^ ^.^ ^^.^^ "" <-^ /^.u K. " er vicila.ions.Eomm.ssio.. "'' ^ ^ .^^ oaß die Mob.lim nur gegen ba.e ^,z"2ng^m:n^eden werden ^^^ daß das d«. Llthcile clllc,. 6. l Juli l«e<7, ^ 209>, schuldiges 3^ fi. 3o kl. c. 8. c. in die erecurioc FeiN'ikttmg ocr, dcm l^e^teln get)i)-l riqeli, auf der, dc» Hellschasl ^oilsck 5ul) !)iect. Älr. L96 dienstbaren ^ Hude aus dem lll. Saye iin^g pl. 1WU si. gcwil liget, und hiezu die Teiminc, auf den 4 März, 4. Hplil und 4. Mai, jedesmal von 9 bis ,2 Uhr Vormittags bei diesem Gerichte bestimmt, mit dem Anhange, daß, falls diese Forderung be» der ,. und 2. Tagsatzung um den Betrag pr. 100l) fi. mchr an Mann gebracht werden könnte, bei der letzten Feil dietung auch unter dem Nemnverthc dcm Bestbie-tenden Hinlangegeben werden wird. Der Hrundbuchserttact und die Licitationsde-dingnisse können hieramts eingesehen werden. iüezirksgericht Haasberg am l2. Älovcmbcr 1847. Anmerkung. Bei der », und 2. Feidletungstag- satzung sind keine Kauflustigen erschienen. Z. 6ll. (2) Nr. 376. Edict. Non dem k. k. Bezirksgerichte Weißcnsels zu Kronau wird dem Johann N^bilsch von Aßlma,, deizeit unbekannten Daseyns, und seinen gleichfalls unbekannten Nachfolgern bekannt gemacht: (5s habe wider sie Joseph Dcrnouscheg von Aßling «ub pr. Illid. Z. 37li, die Klage auf Zncikennung des 6i genthumes der, der Her»schalt Weißenseis 5uk U»b. Nr. 64 zinsbaren Kaischenrealität Hs.^Nr. 3l in Aßling, aus dem Titel der Ersitzuna, hleramts ange bracht, worüber die Tagsatzung zum mündlichen Verfahren auf den ,5. Juli l. I., früh 9 Uhr m>t dem Anhange des §. 29 a. G. O. angeordnet wulde. Da diesem Gcrichle der Aufenthalt der Gcklag ten unbekannt ist, so fand man ihnen auf ihre Gc fahr und Kosten cinen t^ul-.uus »ll uclum in der Person des Anton Rasmgtr von Aßling aufzustellen. Dessen werden dieselben mit dem Beisätze verständiget, daß sie ihre Behelfe enlweder dem gedach, ten Kuraior an die Hand zu geben, oder einen an-dl'lll Vertreter zu ernennen und anher namhaft zu machen, oder persönlich zur Tagsatzung zu erschein nen wissen mögen, widngens sie die aus ihrer Ner-säumniß entstehenden Folgen sich srlbst bciznmesscn hatten. K. K. 2)ezL48. Z. li2U. (2) Nr. ,,92. Edict. Diejenigen, welche aus den Nachlaß des am ,7. Februar »846 in Lustthal verstorbenen Gärtners Georg Bauer Ansprüche stellen, haben solche bei der auf den 4. Mai d. I., Vormittag 9 Uhr angeord» nelen Tagfahung, bei den Kolgen d»s §. 8l4 b. O. B., anzumelden. Zugleich wird bekannt gegeben, daß die Vcrlaßfahrnisse anl 5. Mai d, I., Vormittag 9 Uhr in !^oco iiustlhal an den Mcistbiettnden hint angegeben werden. K. K. Bezirksgericht Egg und Kreutberg am ,,. Aptil »848. Z. 6«0. (1) Nr. 8V9. Edict. Von dem gefertigten k, k. Bezirks - Commis-sariate wird bekannt gemacht, daß wegen Lieferung mehrerer hieramts erforderlichen Getäthschaften am Kl. Mai l I., Vormittags » Uhr, in der Amts. kanzlci eine Minuendo-Licitation abgehalten werden wird. .,,.. Hicvon werden die Unternehmungsllebhaber der Erscheinung wegen mit dem Bemerken verständiget, daß die Tischlerarbeiten auf 12» si. 1« kr. die Schlosser-Arbeiten auf . . 27 „ 3 ^ die Buchbinder-Arbeiten auf . 4tt ,< — „ und die verschiedenen, im Licitations-wegezudewirkendenBclstellungenauf43 „ Itt „ veranschlagt sind. .^ - . ^ , K. K. Bezirks - Commlssarlat Aucrsperg zu Großlaschitsch den 20. April^18^__________ Z. I. Pr ad ätsch. Garde der 5. Comp^gme und schreibender Colnmando»Adjutant. l Der Neiilertrag wird der L«ibacher Nac»onal^arde«Casse zugeiuendet. — Preis 5 kr. CM. l Z. 208. (2U) Der hochgeborne Herr Graf <5asimir <^sterhazy von Galanrha, k. k. Kämmerer, Herrschaften.- uno Nealitätendeslyer in Ungarn und Karnten, haben theils zur zweckdienlich successiven Verminocrung früherer Passiv-Verblndlickkeiten, theils zur Vergrößerung seines Vefitzstanoes, theils uno vorzüglich aber zur Meliori-rung des Letztern, und zur Verstärkung und festern Begründung eines, seiner Herrschafts- und Güter-Ccntral-Direction zugewiesenen baren Betrlebsfondes (um durch größere Ausdehnung ihres sehr lucrative« commerziellen Geschäftsverkehres die Ertragsquellen seiner Besitzungen noch ergiebiger als bisher benutzen zu können), ein Anlchcn von einer Million Gulden <3onv. Münze in Zwanzigern eröffnet, uno dasselbe nnt dem Wiener k. k. prlv. Großhandlungshause Hammer H5 Karis abgeschlossen. Die dießfallige Hauptschuldurkunde (welche, so wie die gerichtlichen Original,Schätzungen der, diejem Anlehen verhypotyecirlen Realien, bei oem hocklödli-chen k. k. Landrechte m ^ärnten gehörig oeposttlrr worden ist, und wovon, so wie von allen bezüglichen Documenten, beglaubigte Abschriften bei obgenanntem Groß-handlungsbause zur beliebigen Einsichtsnahme vorliegen) wurde auf die hochgräfiichen/ oiejem Anlehen zur Hypothek gestellten Herrschaften, Walder, Montan-Entltaten uuo Realitäten (zujannneneinen gerichtlichen «Vchatzunaswerth von (3M.fi. 3,70«,»^! — I Partial-Schuldverschreibungen zu <3. M. fi. 20 per Stück abgetheilt, und sind Letztere auch bereits der Art ausgefertigt worden, daß selbe zuzüglich sehr ansehnlicher hoher Prämien und Zins/n m achtundzwanzig Ziehungen verlost und mit (5. M-fl. 2,ll71,3wtt successive zurückbezahlt werden Die großen Vortheile und Vorzüge dieser, durch besondere Solidität sich auszeichnenden Partial - Obligationen bestehen augenscheinlich darin, daß sie bei der für ähnliche Vcrlosungsanlehen ungewöhnlich kleinen Anzahl von nur 30,000 Stück mit besonders hohen Prämien ausgestattet sind, und daß jede Partiale über Yen Nommalwerth von <5. M. fi- 2O — mindestens noch 10 bis 20 Gulden Cono. Münze als Nückzahlungs-Pramie gewinnen mnfz; denn nach dem beigefügten Verlosungsplane sind in den nächstfolgenden, schon am »H. Mai 1848 beginnenden halbjährigen Ziehnugen dle Hauptprämien mit E. M. fi. 40,000, ito,ooo und 23,000 - zur Rückzahlung festgesetzt und somit jede dieser bedeutenden Summen im ;ip der Sel bstregicrung der Völker in sich schlösse. Wir glauben, daß die Idee des Freihandels sich auf dem befreiten Vontinmte allmälig ^ Bahn brechen werde; wir wünschen dieß sehnlich, so wie wir auch hoffen, daß die widerstrebenden Nationalitäten sich im Geiste der Freiheit und Gleichheit ausgleichen und einigen werden. So lange aber dieses Ziel noch nicht erreicht ist — wiewohl wir cZ nicht sehr fern ! glauben — so lange werden wir daS Necht und Interesse des gemeinsamen Vaterlandes nach allen Seiten hin mannhast vertreten und wahren. Daß wir zunächst in dem innigsten Anschlüsse an Deutschland unser Heil suchen müssen, ist eine so selb strcd ende Wahrheit, daß wir so wahrhaftig kein Wort darüber zu verlieren brauchen. Es versteht sich dies so von selbst, wie das Athemholen. In Betreff der inneren Angelegenheiten, werden wir nachdrucksamst auf folgenden Punkten bestehen: 1) Gleichstellung aller Nationalitäten, 2) unbeschränktes Necht der friedlichen Association, 3) öffentliches und mündliches Gerichtsverfahren mit S ch w u rgerichteu, 4) vollkommen gesicherte Pre ß fr ei hcit, 5) freie Organisation dcrGcmeinden und daraus entspringende, wohlfeile und rrakie Verwaltung. 6) totale Emanzipation des Bauernstandes, mit der in Ungarn g e währt e n Au s si cht auf Sch a d l o sha ltun g der Herrschafte n. 7) Großartige Reduktion der stehenden Armee und be« r en (irfeku ng durch die N ati o nal g arde, wenn einst die Tage dauerhaften Friedens, den wir jetzt nicht für verbürgt halten, angebrochen sein werden. 8) Allmälige Beseitigung der zwecklos geworden eil Adelsprärogativcn. 9) Allgemeines Wahlrecht aller nicht ganz und«" unse 1 bst ständiger Individuen. 10) Eink a mmersyste m, übrigens 1l)eine föderative Organisation der ni ch< u ngari-schcn Pro vinzen, wes halb, 1L) wir d c m östcrreichis ch e n P a r l a in e n t c » >^' 0 le ^) c-handlung »er allgemeinsten und wichtigsten ^taalsge-geschäfte vorbeyallen zu sehen wünschen, 13) Trennung der Kirche uom Staate. Das sind die Angelpunkte, um welche sich unscr neues polltlsches Leben dreben muß Unc» nur am' diesem Wege wird es uns glücken, den Schwerpunlt 38 Der Freimüthige. unserer bisherigen, abgesonderten Eristeu; mit dem Schwerpunkte deutscher Macht und Größe zu vereinigen. In dieser Richtung wallt Deutschland. Wir müssen mir. Zögerung wäre Verderben, Zurückbleiben — Untergang. Eö ist nicht unsere Absicht, Apposition um jeden Preiö zumachen. Geht die Regierung mit uns, so wollen wir iln freundlich die Hand biercn. Ulrter-läsit sie es, so m üssen >uir sie bekanupfen, nicht weil wir etwa am Klopffechten Behagen finden, nicht auc? Vust am Skandal und zügclloscr Polemik. Wir geloben feierlich, daß wir dieses Blatt rein erhalten wollen, vor jeder gegründeten Anschuldigung dieser 'Art. Allein wir verhehlen Doppeltes nicht. Für's Erste bekennen wir uns zur Partei der Bewegung; und deßhalb werden wir energisch darauf dringen, daß dcr SäinU der alten Zustände, sobald als möglich bin^ weggeräumt werde. Nocv sind die Neihcn der Bureaukratie, die bisher den Staat gängelte, nicht gelichtet nnd gereinigt' noch befinden sich die wichtigsten Posten in den Händen uon Männern, die das Vertrauen der Nation nicht besitzen, weil sie sich bequemten, dem alten Systeme zu dienen, weil sie nicht ihre Entlassung anboten, als es nachgerade ansing, zum offenbarsten Verderben des Ganzen, folglich bochverräthcrisch auszuschlagen, weil wir nicht begreifen können, wie man binnen drei Wochen politisch und moralisch sich umwandeln kann in der tiefsten Tiefe seines Wesens, ol'ne die Natur einer schädlichen Raupe zu besitzen, die es selbst in ihrer Verklärung nicht höher, als zum charakterlos flatternden Schmetterling bringt. Für's Zweite und eben darum, ist es unsere feste Ueberzeugung, daß die Presse nur dann wohl« thätig zu wirken vermag, wenn sie die Dinge bei ihrem wahren Namen nennt, offen, kurz, scharf, ohne die beliebten Dunst- nnd Einhüllnngsftoskeln, welche die censurirte, deutsche Presse zur Geltung gebracl't. Ohne Unverschämtheit muß man sagen, was man denkt und weiß. Nicl't die homöopathische Ver^ dünnungsmcthode, wornach die politischen Wahrbriten so unendlich veiwässert wurden, daß die Wn-sung meist nur eine eingebildete blieb, ist fernerhin an der Tagesordnung. Mir können uns kein trefflicheres Vorbild wählen, als die brittische Presse. Würdig, Praktisch, ernst, und doch, wo es Noth thut, zerschmetternd, ist sie bis jetzt ohne Nachahmung geblieben. Mir werden uns bemühen, in ihre Fußstapfen zu treten. Die Rubriken, in welche unser politisches Blatt zerfallen wird, sind folgende! 1) seitcnde Artikel, scharf, gedrängt und schlagend, stets parallel gehend mit dem politischen Bedürfnisse des M o m ents. 2) Eine kurze, aber motivirte und zusammenhängende Darftellun»; aller bedeutenden auswärtigen Weltereig-nifse. A) Korrespondenzen vou den wichtigsten Punkten der Monarchie, z. B. aus Prag, Krakau, Pestl), von der italienischen Gränze ,c. Wir haben keine Opfer gescheut, um uns in dieser Beziehung gediegene Mittheilungen zu sichern. Nur ersuchen wir die Herren Korrespondenten, sich so kurz und dabei dock' so übersichtlich als möglich zu fassen. 6) Die getreue Mittbeilnng der sikenograpliirten 33er-liandlnngen der bevorstehenden, konstituireuden Neichs-versammlullH, u. z. wirb diese Mittheilung cbcn so schnell als sie in irg'end einem hiesigen Blatte geschehe» kann, er-folgen. 5) Sammlung aller amtlichen Erlasse, und neu auftauchende» (besetze. Wir machen deshalb die ^esewclt aufmerksam, daß dieses woblseilste aller politischen Blatter ganz geeignet seyn dürfte, das Abonnement auf andere kostspieligere aus-und inländische Blätter überflüssig zu machen. So gerüstet laden wir die Leser ein, uns zu folgen. Unser Leitstern ist die Freibeit, unser Kompaß die strenge Wahrheit, unser Ziel der Triumph der Gerechtigkeit, der Humanität auf Erden. Wien. am 9. April 1«48. Iof. Tuvora. «politischer Theil. Wünsche und Forderungen der Po leu. Die Adresse der Pole» umfasset folgende Pmittc. Zuvörderst wünscht die Deputation die Errichtung eines nationalen Comity's, daS sich mit der Reorganisation des Landes befassen soll. Sodann beantragt sie », die Entfernung der bisherigen Beamten, 2. Orgauisirnug einer Natio-ualgarde, 3, ei» schleunigst zu orgamsirendco nationales Kriegsheer, 4. Erhebung der polnischen zur offieioscu Spra-chc, 5. schleunige Einberufung eines Landtages, N Ver-sammlungösreiheit, 7. Ausdehnung der Amnestie selbst auf die Militairpersonen, 8. Oessentlich-mündliches Gerichts-verfahren mit Jury. ii, Gleichheit aller VolkSclassen und^ Glaubensbekenntnisse, 10. Mnnicipalordnmig, 1l. Sicherheit der Person, 12. Abschaffimg dcr Unterthansschnldigkci-teu mit nachträglicher Feststellung der dießfälligcn Vedin^ gunge» durch den zu berufenden Landtag. Weßhalb svllte auf all' diese Winischc uicht eingegan-qeu werden? Die Natur des Kaiscrstaalcs verträgt über-Haupt keine andere, als die föderative — die Bundes^ furm. Wer sich denken kann, daß die bunten Elemente, woraus die Hand dcr Geschichte ihn gebildet, in einem Oesammlvarlamcnte — zum Bchnfe gleichförmiger Gesetz-aebmig— sich verschmelzen nnd durchdringen werde», dcr ist gewaltig im Irrthume und kennt nicht die Strömungen der Zeit. nicht die Bedürfnisse der Völker, uicht den Geist dieses Iahrzchcndcs. Machet cineu Theil des himmelschreienden Unrechtes, welches die niederträchtige Diplomatie des vorigen Iahrhun-derteö verschuldete, durch rückhaltlose Ehrlichkeit wieder gnt! Glaubet nicht, daß cs euch gelingen werde, einem Kriege mit Rußland zu entgehen. Der Krieg mit den Barbaren dc« Eismeeres ist cine Nothwendigkeit, die aus allen Verhältnisse» der Jetztzeit, anS sämmtlichen Trieben und Stimmungen der Generation hervorgeht. Dcufcl an Deutschland! WaS habt ihr ihm zu l'ielhen, wenn ihr vor selbes hintreten mid cuch Sympathieen erwerben wollet? Ein zerfallendes Reich, ein durch daS crzscheluusch > dumme System Metternich'S an den Rand dls Unterganges gestoßenes und nur durch die genialsten »nd kräftigsten Mittel noch zu rettendes Neich, einen Niesen von Schnee, der —wie die „Times" sagt- im Sonnenscheine schimlzt! Wollet ihr Deutschland für euch haben, so biethet ihm die Aussicht auf den Wiedcrgcwi»» der ^onauprovinzeii, oder mindestens doch auf die Befreiung der Donaumündmlgcn. Und damit diese Aussicht von Nutzen sey, so unterhandelt mit Ungarn das Priueiv des deutsch-ungarischen Zollvereine«. Dieses Priuciv — cö ist von äußerster Wichtigkeit. Als ihr dem Volke der Ungar» an zwei verschiedenen Tagen cine Masse von Eoncefsionen darbrachtet, haltet ihr doch so viel Besonnenheit haben könne», die Anerkennung dcS Grundsatzes, daß die materiellen Interessen Oesterreichs und Ungarns anf gemeinschaftlicher Gründlage festgestellt werden sollen, zum Lohne durchzusehen. Ihr habet es nichts gethan, ihr verantwortlichen Minister! Ein Beweis mehr, daß ihr enercrii.ige »icht gewachsen seyd! Wie, wemiKos-suth seineu altcu Lieblingsgedantcn der Hum-Industrie inj ruhigeren Tagen wieder aufnähme? wenn der Reichstag! darauf einginge? Es wird vielleicht nicht gestehen. Aber der Klug« sichert sich, und beim Himmel! wenn mau cuch gelinde beurtheile» will, muß mau sagen: Ihr Herreil habet sehr nnflng gehandelt! Die Befreiung der Donau, die Wiedergewinnung der Donanprovinze» ist aber nicht lenkbar ohne einen Krieg mit Rußland. Mit dem zur Auferstehung sich rüstenden Polen könnet ihr jctzt.F?bch auf Bedingungen nntelhandeln. Allein die Tage. A^Stundm sind gemesscll. Wartet nicht, bis man euch selbst in dieser Hinsicht daö weltgeschichtlich gewordene „Zu spät, zu spät!' wird zurufen müssen. Oder ziehet ihr cs vor, mnhätig die Hanre i» den Schooß zn legen, bis das übrige Europa und Deutschland das Verdienst der polnischen Restauration sich zueignen ! werden? Sollen nur die Brosamen voi>. der leckeren Tafel der Weltbcfreiung für uns abfallen? Wenn ihr Polcu wiederherstellt, so schlaget ihr d«» Panslawismus , so weit er dem Bestände deö Gesammtrei--chcs feindselig ist, mit Einemmale zu Boden. Wenn ihr Polen erhebt, so wird cs euch stützen und halten. Wenn ihr zuerst heilenden Verband nn jene furchtbare, dreifache Nationalwunde leget, so wild man darob euch segnen und preisen. Wenn ihr »lit P^Ien euch in herzliches Einvernehmen setzet, so werden ench Böhmen, Mähren. Schlesien nicht einfallen und weder die Slowakei in Ungarn, noch das Volk der Sndslawen werden das schöne Ungarn zn einer Statte dcS Bürgerkrieges machen. Noch steht cs bei euch, die Waffen polnischer Begeisterung nnd slawischer Nationalliebe zu eueren eigenen Gunsten zn verwenden. Noch ist eS Zeit! Allein lasset um Himmclswillcn den Zeiger der Geschichte nicht weiter vorwärts rntten. Bedenket, daß ihr durch die Wendung der Dinge, welche wir euch empfehlen, Deutschland einen unbezahlbaren Dienst erweisen könnet. Meinet ihr vielleicht, die Lage scy allzulritisch. die Finanzen dcr Monarchie erlaubten nicht, auf so weitauS-greifende Unternehmungen sich einznlassen? Kindische Klug-thuerci! Der finanziellen Ensts könnet ihr im Frieden und im Kriege kaum entgehen, und außerordentliche Verhältnisse, wie sie nur nach Jahrhunderte!! sich bitten, erfordern außerordentliche Mittel, außerordentliche Manner, außerordentliche Thaten! Der Despot in St. Petersburg, der u S ein drohendes Manifest zilschleudertc, wiewohl dtc darin enthaltene» ^ Schimpfworte sehr stark nach Angstschweiß riechen, unterwühlt jetzt durch zahllose Aussendlinge die slawischen Lande Oesterreichs. j Tretet ihm Inhii entgegen, und saget ganz einfach: ^„Gid Polen hcrano, >md bekenne dich durch dir Sühne des Unrechtes schnldig, wie wir." Thnc er cö nicht, so habet ihr nicht nur cinen Vor-' wand, sondern ein heiliges Necht zum Kriege! Gott wird mit euch seyn! Wer Freimüthige. 3» Tagesereignisse. Österreich. Au dcr Börse lief bereits vorgcstcm das Gerücht, daß d>c Bank,„lt ^m Staate «ine Nbcrcinkuuft getroffen lind ll"" gegen H y p othcci r u n g a uf Staats g ü t e r ein Darlehen von Dreißig Millionen Gulden (§. M. ge-""cht habc. Dieses Gericht wurde selbst von der östcr-"lchischeii Zeitung mitgcchcilt. Folglich scheint die ^'che nicht unbegründet zu sein. Das verantwortliche Mi-Ul'tcriuin wird diese Übcrcinkunft dcr Nation, deni Landtage gegenüber zu vertreten haben. Übrigens muß man bei der Hochwichtiglrit desselben wünschen, daß jeßtschon beruhigende -"'Utheiluiigeu darüber an das Publitunl gemacht werden, -selche Staatsgüter sind als Hypolbck bezeichnet worden^ uiUcr welchen Bedingungen ist das Darlehen zu Stande ge^ oniintn'i Das durch die Mittheilungen der Staaisverwal-^"g selbst ausgewiesene Deficit der Monate, December und Gamier betrug 8 Millionen Gulden. Wie die Dinge sich gestaltet haben, dürfte das Deficit im Quartal, welches sich M seinem Ende znneigt, noch mißlicher gerathen. Jeden-falls reicht die entliehene Summe zur Deckung der Bedürfnisse mehrere Monate hin. Wird dieser Zeitraum llug und kühn benutzt, so tann noch viel erhalten und gewonnen werden. Sollte man jedoch mehr nicht bczwet-ten, als den jetzigen Zustand der Dinge fortzuschleppen, so tonnen wir kein gutes Prognostikon stellen. Freiherr v. Kü be t leidet an einem organischen Herz-«bel. Allein es ist nicht so arg, daß er, freilich mit Aufopferung, nicht dieneil tonnte. Sein Rücktritt ist also größtentheils aus höheren Gvüudrn, aus dem Hinblicke auf die Lage der Dinge, zu crflären. Dem Vernehnic» nach ist Hr. v. Kraus, noch nicht entschlossen, das Finanziuini-stcrium zu übernehmen. Es bestältigt sich, daß der Hospodar Bibcser, der Trager des russischen Einflusses sein Land die Walachei räumen lind sich auf die Flucht begeben mußte. Österreichs Einftuß wird also dori in Blüthe stehen, wenn Österreich will. — Und warum sollte Osterreich nicht wollen? nicht zugreifen. (5s Ware unverantwortlich vom verantwortlichen Ministerium, wenn es dieß unterließe. Die letzten Wiener-Abendzeitungen, brachten Nachrichten vom Kriegsschauplätze in Italien, die übrigens nichts weniger, als tröstlich, lauten. Die sardinischen Truppen rücken vor. Der österreichische Gesandte Fü't von Sch w a r-zenbrrg hat Neapel verlassen. Der in Wien befindliche Nuncius hat das pabftliche Wappen von seinem Hotel abnehmen lassen. .'. Äissingcil vrrtreten war, hat sich i» dcn ersten Tage» des April« mit dcm Bundestage ins Einvernehmen gesetzt. Der tief gcdemnthigte Bundestag beschloß sich z» cvuriren d l). alle jene Mitglieder an«i»schciden, welchc das Vertrauen des Volles wegen ihrer pülizeilich-absolutischen Tendenzen nicht genieße», A^ich erklärte derselbe, wegen der Wahl der koüstiluliuucllcr Versammlung — auf je 5U,ttl'on )c. sind lluruheu .lusgcbrochen. Vorgestern war auch die Äcrliucr-Post ausgel'Iiebeu. Itt Spanien ist eine republikanische Insurrektion mit Gewalt niedergeschlagen worden. Feuilleton. Antrittsrede eines freilnuthigcn ^pn-blicisten auö Nugav». Uni das Interesse des „Freimüthigen" in jeder Beziehung zn steigern, ist es mir gelungen, den humoristischen Schriftsteller Weyl als bleibenden Mitredaktcur zu gewinnen. Seine frische, witzige Feder wird meinem freundlichen Lesekreise so lieb werden, wie dein Lesekreise der „Pan-"onia." il„h ^,,„^ empfehle ich ihn dcr wärmsten Auf-'""tsamteit. Mahler. Verehrte Leser.' ^>n junger Schriftsteller, der bisher in Prcßburg lebte '"'b den Spalten der „Preßburgcr-Zeitung und Pannonia" !l'Me bescheidene Feder weihte, stellt sich Ihnen als Mitre-"lteur des Freimüthigen vor. Sie werden sich vielleicht die ^'ritellung derart machen, daß Sie meinen: ein Prcßbur-g"'sei eben nicht weit her, aber ich tann Sie vcr-'lchern, daß ich, was Freimüthigteit anbelangt, von dcn lvactercn Magyaren im Zeiträume eines Jahres ziemlich l'N'fitirte, indem diese hochherzige Nation schon langst so llci war, muthig zu sein. Als eben bei uns Kossuth donnerte — blitzte in Frankreich der Strahl der Meiheit, ringsum hagelte es Concessionen uud in Öster-^'lch schlug es ein, trotz der alten Blitzableiter, dir der elektrische Funke akademisch er Thatkraft niederschmetterte, daß s.c zu Boden sanlcn und nichts übrig be-hiclcen, als ihr Bischen Vergoldung. Rußland und meine humoristischen Aufsähe blieben bei dieser gewaltigen Katastrofc drin altcu Schlendrian gctrcu, wir knuteten un-scr Publiku!!! nach wie vor, bis endlich der tüchtige Haupt-redalteur dieses Blattes mich, den harmlosen Vater vieler mnnündigcr Geisleslindcr, z» sich dericf. (5in Mahler dachte ich ,nir, wird doch nicht eiwa ineiner eines als Pinsels Vch bedienen wollen, wcnn cr inich aber als Farbenreiber freimüthiger Tinten gebrauchcn will, ci tcremlette! da bin ich dabei. Österreich bediente sich cincs geraden Weges! ii»l zliiu Ziele zu qelaugcu, nämlich des Degens und wenn sich auch Ungarn nur eines krumme» Weges, nämlich deS Säbels bedienen müßte, es würde, ' glaube ich, auch nicht zu spät toniinen, Mahler, so wie meine Wenigkeit haben bereits, mit österreichischen, wie mit ungarischen Stahlfedern verkehrt und dicse sind so spitz, als fein. Wir ^ werden auf manches scheinbar reine Blatt eine beißende Kritik schreiben, manches verjährte Dokument leserliche herstellen nnd lein Pergament wollen wir mit Randglossen verschonen nnd wcnn es die ehrlichste (5'sclshaut wäre. die da irgend einer zu Markte trug. Das humoristische Feld ist jetzt zur Aussaat günstig, die winterliche Schneeschichte Orthodorismns, dic den Erdball lange deckte, schmolz am Sonnenlichte der Intelligenz. Thatkraft Hai den Vo-> den gelockert, Staatsrath, Censur, Gerichtspftege ohne Ocffcntlichkcit, Icsnitcn, Adclshcrrschafl, Papistcrei u. s.w. gaben Dünger genng. Die junge Saat dcr Freiheit keimte, und das böse Unkraut jäteten emsige Hände. Neben dcn schönen Ährcu des Völkerrechtes darf Humor wohl als heiter blaue Konlblume stehen und der harmlose Witz als lustige Winde sich aufwärts schlingen au den segsnsrcichcn! ^Halmcn! Frisch aus ihr mcinc Fnlhlingslcrchcn, Scherz! und Laune, ich will cuch jubelnd flattern lassen den schönen Donaustrom entlang, ihr sollt mir froh das geliebte Heimatland begrüßen-. frendig reiche ich dem „Freimüthigen" meine Hand zum Bunde: — eine Frage nur drängt sich in mciucul Herzen auf: ob ich anch würdig sei dcr schönen Aufgabt meines Berufes? doch ich vertraue auf die Huld uud Nachsicht der Lcsewelt, auf die Zeitcrcignißc, die an Stoss mich fchwcrlich Mangel leiden lassen, auf mcinc praktische ungarische Lehre dcr Frcimüthigkcit, dic vcrcint ' ist mit gut österreichischen Gesinnungen! — : ' ' ' I. Wc n l. ! Wiener Vtenigleitö-Murmtleien. Eine Deputation der Freiwilligen, durchaus Männer aus ^ dcm Volke kam in dic Aula. Sir bcsragtcn die Studenten ob das Preßgesetz wirklich so schlecht sei, indem unter ihucn das Gerücht sich verlauten ließ, daß man die Freiwilligen nur deßhalb nach Italien sende, um nach ihrcm Abmarsch die Studenten ungehindert todtschlagen zu löunen. Mit dice sem so naiven als derben Ausdrucke bezeichnen die braven Leute ibre Theilnahme für die jungen (5rkämpfer ihrer Freiheit. Welche Sympathic in diesen treulichen Gcmü-tlicrn, welche die Studenten beschwichtigen mußten, indem sie erllärten. daß die Regierung das Prcßgtsetz ändert, sonst wären sie wahrhaftig nicht zum Zuge «ach Italien zu bewegen gewesen. In einem Hause unweit der Herrengasse werden adelige (5lubbs gehalten, die vermuchlich drn scharfcn Freiheits-spruch mit Parfüms mildern wollen; vielleicht war der crstc Beschluß dieser aristrokratischen Gildc cinc Muschräu-kullg der Bestellungen von LuruSartifeln um dcn Arbeitern dadurch Stoff zur Reaction gegen dic neue Freiheit zu gcbcn. Wir Schriftsteller werden uns künftig den Arbeitern in Filigrangcgeustäiircn anschließen und hoffen derartiger Noblesse eine Arbeit hinzustcllen, die ihre Erwartungen übertreffend gewiß mit feinster Politur und zarter Nüaneiruug, Kraft und Stärke vereinen soll. Ein Tischler im Vreitcnfeld hattc kurz resolvirt seine Gesellen, die einen größern Lohn bcansprachen, in polizeili- ! chen Gcwalnsam stcckcn zu lassc». Hicrauf rückten plötzlich gegen 3U0 Tischlcrgcsclleu vor das Halls dicscs Frcuüdcs ccinscrvativer Präservativmitiel und cr ward gezwungen an !der Spitze dieser anschnlichcn (Mortc sich nach der noch- ! peinl,chcn Polizei zu begeben um dcn Gcsclle.l "Ugeublick- lichc Freiheit zu verschaffen. Gegenwärtig si>'d ''^" . Gcscllm in der Tischlcrherberge bereit, a»" "»^'"'"^ ° rasch in Arbeit zu nehmen. D.° «ach >„,«.,.„ g.smd.,' N,P»,a'w. d.° «,,,,« U..i«si,a. >,.,d Po,i»ch,,tt "«"'»","'«^"" '"'" . ^. .>,s» Me »c. ^>>l verdienter ,«>,^««,>r,„., w"«7„" '„^Fr,>„.,„d ftch« «md« und ^4U Gulden Pcnno» nur '".", u «, Lft Der Freimüthige. durch Blesurcn erlahmte Beine und etwa sechzig Jahre aus' zuweise» hatte, bcfaud sich mit ans dcm Schiffe und der wackere Student Julius Siber im Vereine uiit seinem Gleichgesinnte» Kollegen veranstaltete eine Collccte, wo durch gcgcn 30 ft. EM. dem Greise in einer momentanen Auöhilfe eingehändigt wurden.. Die Aufnahme der hochherzigen Inuglingc in Preßburg war eine sehr glänzende. Die edlen Magüarensöhnc begleiteten die Dcputirtcn mit blanken Säbels ins Hotel zum grünen Vauiu. Formes der Sänger i,üi- «xcl:I«nl!o blieb nach der Vorstellung der Oper: „Martha" als Gast in ihrer Mitte; es fehlte nicht an kräftigen zeitgemäßen Ncden. welche von Seiten Ungarns vortrefflicher Nhetorik und der freundlichslen Gesinnung erwiedert wurden. Am zweiten Tage begab sich die Deputation nach PestI,. W-l. Charivari. Die zwei größten Tugenden gelten bei uns nichte« mehr: Muth und Wilde. Merkwürdig.' Ein Adeliger war sohcrablasscnd einem Bürger öffentlich Hand zu drücken! Später erwies sich, daß er ihm Geld schul-dig war. Inder Artillerie Kaserne hat ein Feuerwerker das Wort „Freiheit" ausgesprochen. Er wurde augeublicklich srumm geschloffen. igc politische Neuigkeit — dir blauen Hosen der Nationalgardc stehen den grauen feindselig gegenüber. Man weiß nicht wie das cud eu wird Der Himmel beschütze uns ! Metternich soliden Antrag gemacht habc», ton ftitutionellcr Minister zu werden. Ha, ha, ha,ha! Der Frühling tehrt wieder, und die Väume werden wieder blühn. Nur die alten morschen Stam m bän m c Hal der März stürm gebrochen. Mail murmelt, baß in den russische» Zeitungen mit Begeisterung von Oesterreichs Freiheit gesprochen wird. Herr Mah lcr veranstaltet nächstens eine musikalisch -deklamatorische Akademie mit satyrischer Vorlesung zum Besten der Liguorianer. O wie schön gestaltet sich der Frühling in unserem schö nen Oesterreich' Wehmüthige Freude ergreift uns. Erst April Anfang und schon so Vieles ausgctriebcn. Welcher von denne neu Ministern hat vom dankbaren Volle schon einen ssackelzug erhalten? — Ach noch keiner! — Wehe uns! — Wehe unserer jungen Freiheit! — Fort mit den Rococo-Möbeln! Wir brauchen keine verdrehten, verschnörkelten Einrichtungen! Der Adel hat früher dic Moden bestimmt, jetzt bestimmen wir sie. Wir, von G octrs Gnaden Voll vou Oestc r-reich!!! Mahler. Polemische Rateten für Finsterlinge. Der Pfaffe Dr. Arunner. Motto: „Wir erklären hiermit den Sebastian, ehemaligen Anhänger des Dr. Hurter im Angcsichtc Deutschlands als einen Schuft!" „Der Zcitkrüppel." von A. Vilani, herausgegeben vonTerzky. Aei Mayer und Eomp. erschien eine Broschüre gegen mich. Sie betitelt fich: „Bremsen für den „Freimüthigen." In Sachm des neuen Wiener Apostels Hern, Mahler, und beS alten Wiener NpostelS Dr. Veit h. Zugleich ein yliigebind..' für Deutschkatholikcn uud solche, die es werden wollen. Von Dr. B r n uuer. , Die Jesuiten sind todt! es leben die Jesuiten! sie leben nicht mehr im Liguoriauer - Kloster, aber sie leben zcr» streut ,n verschiedenen Pfaffenkutten, verschiedene!! Farben. „Heraus mil ihnen!" schreit das Volk. Ich habc schon einen, Er heißt Dr. B r u n u c r. „Heraus mit ihm!" Da ist er schon. Er zittert sclir, und snrchtet für sein iiebl'N: obwolil il>n die öffentliche Verachtung schon todt geschlagen hat. Bebend an allen Gliedern legt er folgendes Ge-ständniß ab: „Ich bekenne in den Tagen der ersten Freiheit Oesterreichs in d er Lerchcnfclcer Kirche geg eu dre Frel heit gepredigt zu haben. Ich sagte zu den Lerchenfel-» dern : Meine V r ü der! die böse Zeit der Aufklärung kommt über Oesterreich. und die Menschen werden keinem Gesetze mehr folgen u, s. w." „Ich bekenne, an dcm Journale,, der Freimüthige" große Aergerniß genommen zu haben, weil eS der „F r c i m üthige nicht nur betitelt, sondern wirklich ist : ich habc deßhalb gegen den Mahler einen Bannstrahl geschleudert zum hoch-lichen Ergehen aller jesuitische» Schwarzmäiitel,, „Ich bekenne. daß ich die meisten meiner jesuitischen Verfiusterullgsbücher bei Mauz in NegeuSburg erscheinen ließ. Deßhalb licß Sc. Erccllenz Graf Sedlniftky jc-deö uieincr bei Manz erschicncncn Bücher nngelcscu die Censur passireu. Die Firiua Manz bürgte für dere» pic-tistischeu Werth. Daruiu haben auch die Niederträchtigen liberale» Buchhändler Hoffma»» uud Campe eiustcns Werke dcv Aufklärung unter der Firma Mauz auf die Ecusur geschmuggelt! O sträfliches Volk!" „Ich belcnuc mit dcu Mcchitaristcu im liberale» Einvernehmen die größte Anzahl »»einer Büchcr gedruckt zu habcu , lim auf die Vcrdummung des Volles zu wirken." „Ich habe die scheußlichsten Auswürfe linsercr Zeit: den Hegel, Schclling, u. A. !uit K>,'th bcworfen : zwar bin ich berüchtigt in ganz Deutschland geworden, aber ich zog mich in'S jesuitische Bewußtsein zurück, welches erhaben über alle Schmach dieser Welt ist," u. f. w. Die Vcrurtheiliing dcS Dr. Brunn er folgt in den nächsten Blättern. Mahle r- Privatmittheilungcn der Nedaktion. Au Hcrru I. B. iu Wieu. Seit vorgestern si»d uus über zwauzig der fulmiuautcsteu Briefe gegen daS von T a afe gezeichnete „Ministerial - Schreiben" in Betreff des P re si g c sc tz es zugekommen. Ein Schrei deö Unwillcils erhebt sich dagcge». — Von der ganze» intclck-tuelle Bevöllerung Wiens wurde das Prcßgesctz vom lil. März einstimmig offen als eine schmähliche Entwürdiguilg unserer toiistitutionclle» Versassuug verdammt, und die meisten Organe der Presse haben den Schmiedcr dieses Kct-tengcsetzes wörtlich als Hochverr äther Oesterreichs bezeichnet! Und nun kommt ein Ministerial-Schreiben, welches sich iu den Mantel der „milden Handhabung" wickclt und damit fchützcnd das geschmähte uud verschmähte Preßgesetz als be steh end uud gültig aufstellt!!! — Wird mit der furchtbareil Gewalt des Volkes gespielt? Vergessen sic, daß ihre Macht gebrochen, uud das Volt regiert? Vergessen sie, daß wir Friede» haben müsse», wciiu wir Krieg haben sollen? — Der größte Theil der u»s zugesandten Artikel rüttelt »lit gewaltigen Fäuste» a» dicscm despotische» Gesctzc, uud alle küttden sich als die Gesandten von Corp o ratio » rn au. Mau fordert nauicut- lich die hochherzigen S t u de ntensch aft zur Hilfe auf. Unsere Presifreihcit ist von unreiueu Häudcu besudelt; u»t so kauu uud dars es uicht bleiben. Es »,uß schleunige Abhilfe geschehen, denn »lit jeder Stunde wächst der Unmut!) und die Gcsahr! Welche sind die Resultate deö Eomitcs, das von der Universität zur Bcrathuug des Prcßgcseh es erwählt wurde? Machet sie bekannt. — Und als hätten sich die Einsender der mcistcn Zuschriften verabredet, so wird ciumütl, ig erklärt, daß die Gerichte es «icht wagen dürfen, einen Schriftsteller nach dem Preß-gescftc und ohuc Schwurgericht zu venirtheilen. Das Publikum Wicns würrc ihn öffentlich brschü-tzcu uud b frci eu ! -- Au Herrn I. 2 . .. ,z, to ustit u ti o u ell eu Bauers- ! m a n u in Oberholl a b r u » u. Sie habe» eiucu Sckerz vo» der ernsten Seite genom-mcn. Ich sä)rieb: „Iu Hollabruu» hat die Eousiitutioil keiuc großc Sensation gcinacht. Die Hollabruuner lesen blos dc» Beobachter." Eo wäre traurig, wcun deshalb zwischen Hollabruun und mir ein Krieg ausbrächc. Jedenfalls müßte zuerst ein l'cftiger Wortwechsel Statt finde» , und dazu bin ich bereit, weil cs an Prannmcrations-scheinen tcincn Mangcl gibt. Uebrigens will ich mich mit einem diplomatische» Kniffe aus der Affaire ziehen. Sie sind iu, Zweisel, ob ich Ober- oder Nicdcr-Hollabruun ge-mciut habc? Dicsc Frage taim ich iu der gegenwärtigen Lage van Europa uicht genügend beantworten. — Daß der „Freimüthige" von Ihnen täglich mit heißester Sehnsucht erwartet wird, und am dritten Tage erst nach Hol-labnin» kommt, ist nicht meine Schuld. Die Grpcdition des Postpackctcs ist um 4 Uhr geschlossen und der „Freimüthige" crschciut um « Uhr. Ich werde aber, wie bei allen Pariser Abendzcituugeu, de» Datum des nächsten Tages für jedes Blatt bestimme», uud so sind wir quitt. Im Ucbrigm bi» ich innig vo» Ihrer konstitutioncllcn Freiheit überzeugt. Deutschen Gruß uud Handschlag dem österreichische» Baucrsmau»! Wie sichts mit Ihren Urba- rial-Bedrücknugeu aus? Verzeichnis) der hochhcrzigcu Vciträgc, wclchr zum Besten dcs bedrängten Stattsschahcs im Bureau dcs Finanzministeriums eingegangen sind: fl, kr. Vou dem Freiherr» vo» Nothschild . — — „ „ Schotteilklostcr......— — „ „ Kloster zu Heiligeukreuz ... — — „ „ Fürsten ' * * (veusiouirteu Staatsrathc)......— — „ „ Grase» * * * (pensionirten Prä- sidcnte» ........— — „ „ Kloster St. Floria» ,... — — „ „ Kloster Göttwcih .... — — ., „ Stifte zu Klosterucuburg . . — — ., „ Kloster zu Seitenstätte» . . — — ., „ Kloster der Mcchitaristc» . . — — „ „ Stifte zu Admout.....— _^ „ „ ssnrste» Mcttcrnicl' .... — — Summa: Dulateu und in VM. fl. kr. Auch das Bureau des „Freimüthigen" nimmt milde Beiträge zur augenblickliche!, Abhilfe dcs drohenden StaatS- Bankcrottcs au, und sendet die Beträge unverwcilt dcm Finanz-Ministerium zu. M a h l c r. Im Bureau des ^Freimüthige»," alten Fleischmarkt, 3dr. lp«)^— kr. EM. - Der ^Freimüthige" erscheint tag lich (Sonn- uud Feiertage ausgenommen) um nicht blos mit .einem einzigen Rathgeber re« gieren; ich bin der Vater meines Volkes und will in Zukunft meine Kinder um mich sehen und will sie selber fragen, was sie wünschen, was sie brauchen, wo es frhll; man soll Mir aus allen Eck und Enden meines Reiches die besten und gescheidtcsten Männer auser-wä'hlen und zu Hofe senden; wir werden mit einander regieren und nur in Gemeinschaft das Staatsuhrwerk verbessern. Seht Ibr nun, wie gut es seyn wird, daß wir mitsammen das Staatsuhrwerk studiren werden! Der beste Kaiser, liebes Volk, will Deinen Rath erfahren, mußt Du also nicht die gehörige Einsicht haben? Freilich wirst Du D.'ine gescheid-tcstcn Männer nach Hofe schicken; aber musit Du nicht wissen, wie Du diese prüfen, was Du ihnen auftragen sollst? Musit Du nicht genau verstehen, ob sie wirklich das Staatsuhrwerk zu Deinem Besten verändern und ob die Uhr wirtlich auch die Stunde schlägt, welche sie zeigt? Natürlich wird es da manches Mal ein llein Wenig Krpfbrechcn geben; aber seid getrost, wir halten ein liebes freundliches Oärtchen bereit, wo ihr Euch nach jeder Anstrengung sogleich ins weiche Gras hinstrecken lönnt, um nilnende und lustige Geschichten anzubören, die wir Euch erzählen werden. Im Namen des großen Volkssreundcs, der über zehn Millionen Gulden werth ist, wollen wir Euch also eröffnen: unser Blnmenstärtchen zur Erheiterung und Reinigung Euer Herzen. Aber da gibt es nun gar so viele Wunder in der Heimat und in der weiten Welt herum, von denen Il>r auch etwas erfahren möchtet, wenigstens das Beste davon. Da verjagt man 5. V. einen König, und ihr möchtet auch sogleich in drei Teurels Namen wissen, warum? Dort bricht Krieg aus, gleich fragt ihr den Binder, den Schreiner, den Schmied und den Prumler: warum? Kurz, Ihr möchtet schnell und kurz, freimüthig und in Wahrheit von Allem in der Welt das Beste wissen — gut, so verlaßt Euch darauf; wir wollen Euren Wunsch erfüllen. Der Volksfreund wiro also, so oft er Euch besucht, in Geschwindigkeit erzählen, was in derweilen Welt Gutes und Schlimmes vorgeht, er wird Euch die besten Wunderdinge von Nah «nd Ferne überbringen. Aber noch nicht genug. Der Volksfreund bat viele Menschen gesehen und besonders'viel auf dem Lande gelebt. Da hat er denn oft gesehen, daß im manchem H-msc, trotzdem daß M.mn und Weib zusan.men helfen, guter Rith theuer ist. In allen Winkeln spuckts und wäre da zu rathen und zu bessern ohne Enoe. Der Volksfreund hat sich vieles »ä lwtclin genommen. W:nn ich einm.il ein SHitzkästlein voll guter Nuhschläge beisammen habc, hat er gedacht, so will ich's doch den lieben Leuten auf dem L^noe uno in der Stadt zum Besten geben; also wird er bei jedem Besuch sein Schatzkästlcin eine Weile öffnen und guten Lebmsrith mit Llchtln und freundlichen Warten austheilen und so bleibt nur Eines noch zum Shlusse ü^rig; es ist so wichtig als jeoes, wa5 vorausgegangen ist. D.l nämlich der „Volksfreuno'' sich keineswegs eingebildet, als Wissen auf den Kraut gegessen zu h.:ben, dann, weil er nicht überall gewe»'en ist und nicht am Rhein und an der Doniu, an der Theiß und an derMoloau, an der Weichsel und am P^, auf dem Erzgebirge und im SH.v>n;w,ilo, auf dem Hirzuno in den Karpathen, in Tirol uno in Pommern, in der Pfalz uno in Schlesien, zu Wien uno zu Frankfurt, zu Verlin uno in P:sth, lN IinZbruck un) in Pr>i,; ^leih ,eyn kan:. so bittet er Iio:r>nlnn, alle V sch vero:n, die er von seinem Gewissen vertreten kann, in Kur^e portofrei einzusehen; uno nicht nur'Z^schver-d.a, sondern auch sch)ne TH.Uen, eole H lroll'N,;en uid 2.'elen;Ü!.:; sti >v:rc>ea mi'. Fceuoen a lfgenomilin uno sogleich veröffentlicht werden, den der „V^lksfreuno" will eine weihevolle offene Gerichtshalle für Alle eröffnen. Aber nicht Theater und derlei Flitter; der Mensch hat für das Leben so viel Düngendes zu thun; der „Volkssreund" will bessern und erleuchten. Josef Rank, verantwortlicher Redacteur, bis der „Aolksfreunb^ sich findet, der mehr als zehn Millionen werth ist. Wir haben dem Vorstehenden beizufügen/ daß wir eben so wahr und innig an dem Volke und seinen Interessen Theil nehmen als die Nedaciion des „Vvlksfrcundes" und daß es dcmnach unsere Lebensaufgabe sein wird, denselben mit allen uns zu Gebote stehenden Kräften zu unterstützen. Daher bitten wir Icdcn, der es mit dcm Volke redlich meint, und ihm mit Nath und That beizustehen befähigt und Willens ist, uns Beiträge zustießen zu lassen, und uns jeden Uebelstand der die Wohlfahrt dcs Volkes gefährdet, mitzutheilen, um ihn der Oeffcntlichkcit zu übergeben, und auf dessen Verbesserung oder Abstellung zu dringen. Zuschriften der Art sind portofrei an die unterzeichnete Verlagshandlung zu richten, und bürgt dieselbe für die Vcrschweigung des Namens, wenn es gewünscht wird. Vom Volksfreund erscheinen vom I.April an wöchentlich H Nummern, jedc von einem halben Vogen. Ausstattung und Format wie gegenwärtiges Blatt. Die Ausgabe findet jeden Dinstag, Donnerstag und Samstag statt. Der Preis ist ganzjährig fl. 5 (5. M., halbjährig st. 3. IO kr. (5. M. und vierteljährig nur fl. 2.3« kr. C. M. Wir hoffen demnach, daß unser Vlatt durch diesen geringen Preis und durch seine volfsthümlichc Haltung sowohl in Haus als Hütte Eingang finden wird, und bitten nur die V^ellungcn möglichst bald zur Feststellung der Auslage durch dic nächstgelegcnc Buchhandlung oder die k. k. Post zu machen. Die erste Nummer ist bereits erschienen, die zweite Nummer wird Dinstag den 4. April ausgegeben. Wien den 28. März 1848. Die Verlagsbuchhandlung. Zasper, Hügel und Man). Herrengassc Nr. 2öl, im Fürst Licchtc n st c i n'schcir Palais. Zu Bestellungen empfiehlt sich die I. von Klemmayer'sche Buchhandlung in Lcnbach. K. K. Hos-Buchdruckern des L. Sommer (vormals Strauß).