iV>« ^ l^ ^« Pränumeratiouspleie: Im Comptoir ganzj. 3tl ! ^N N' "' ^lbi' s>- liÜ0. Nili die Zustellung ^in« Hn», ''^* ^""» halbj. 50 lr. Mit der Post «anzl- st. »5, hnlbj. 7 5>u. Donnerstag, 10. Juli. Instlli«n«glblll: Fül Neine Inserate bi» zu < geilen «5 lr.. glilßer« pn ZeNc « lr.; bei »fttten Wiederholungen pcr Zeile 5 tr. 1879. Aintlicher Thell. Se. t. nnd k. Apostolische Majestät haben nnt Allerhöchster Entschließung vom l. Juli d. I. dem Regierungsrathc bei der Landesregierung fnr Krain Anton Ritter Schöppl von Sonnwal den den Titel und Charakter eines Hofrathes mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Taafse m. p. Nichtamtlicher Theil. Die Aufgabe des neuen Abgeordnetenhauses. Die Wahlbewcgung hat diesmal einen anderen "erlauf genommen, als vorhcrgesehen wurde. Sie hat au vlclen Stellen das alte Vctt verlassen und eine andere Richtnng eingeschlagen. Sie hat dadci selbstverständlich manches Mandat hinweggeschwemmt, welches Jahre hindurch im unangefochtenen Bcsche seines bisherigen Trägers gewesen, sie hat manchen zum harten Kampfe um seinem Sltz gezwungen nud viele neue Elemente m das Volkshaus gebracht. Die Physiognomie des neuen Parlaments wird aus diesem Grunde ciue wefcntlich ucrmlderle sein, als j,„c des aufgelösten Hauses. Waren jedoch die Verhältnisse in dcm lclUcru wirtlich so überaus glücklich, den coustilutioucllcn Gnmd-sätzen so vorzüglich angemessen, daß man Thränen um die frühere Konstellation im Abgeordnetenhaus vergießen müßte? Sclbst die entschiedensten und le!« oenschaftlichsten Organe der Linken werden kaum eine Vehllsncht nach jencn verzerrten Partcivcrhältuissen empsmdcn die in den letzten Jahren jedes parlamentarische Kalnnct zu einer Unmöglichkeit gestalteten und der verfassungstreuen Regierung eine Stellung zu« wiesen, m welcher ste ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen konnte und bei Freund uud Feind aller Autorität entkleidet wurde. Das Haus mußte eme andere Configuration annehmen, wenn mitteN in dem Fractions- nnd Parteigewühlc nicht der Parlamentarismus selbst aufgericbeu werden, wenn die Volksvertretung nicht aus einer Stätte nutzbringenden Schaffens zu einer Arena für ewige Partcizwistigkclteu werden sollte, deren einziges Produtt nur die ewigen Mimsterkrlsen gewesen. " ^ " l. ^""'«.^ hat das neue Haus ein anderes Antlitz zu diesen Resultaten verschiedene N^HUe ^'getragen, die von der Verfassungs-p"/" ,'uch^" Vcrechnung gezogen wurden, denen aber von keiner Seite, niid selbst mcht in der heftigsten Er- regung des Patteitampfcs, die vollste Legalität, die totalste Uebereinstimmung mit unsere« Vcrfassungs-gcsetzen versagt werden konnte. Das Aussehen, welches das neue Haus nach den bisherigen Ergebnissen der Wahlen bieten wird, ist allerdings nicht derart, um alle Wünsche der Liberalen zu befriedigen. Es ist ein selbstverständliches Streben aller Parteien, ihrc Gegner nach Möglichkeit vollständig zn cxcludicren. So lange Parteien um die Herrschast streiten, galt es für den höchsten Triumph, wenn die Gegner gar nicht zur Vertretung gelangten, wurde es eine Niederlage genannt, wenn auch die Repräsentanten entgegengesetzter Tendenzen Einlaß in die Volksvertretung gefunden haben. Von diesem Standpuutlc hat die Vcrfassungsparlci — insoweit sie auch das Gros der liberalen Partei bildet — Mißerfolge zu verzeichnen, aber es handelt sich nunmehr um die Erörterung, inwieweit diese nicht einer einzelnen Partei, sondern den constitutionellcn Errungenschaften, inwieweit sie nicht allein der Ver-fassungspartti, sondern der Versassung gefährlich werden tonnten. Mehrfach schon hoben wir hervor, daß es eine Hauptanfgabc aller Elemente, welche es aufrichtig nicht mit Partei-, sondern mit den Slaatszwccicu meinen, bildeil muß, jcdeu staatsrechtlichen Hader, alle Vcr-fasslmgswirrru uiedcrzuhallcn, um dem Reiche endlich die langentbchrte Ruhe zu sichln. Die Regierung theilt diesen Standpunkt, und sicherlich würde es ein Vcr-leuneu lhrcr Mission bedeuten, wenn sie eine andere Stellung einnehmen wollte. Die Aera der Kämpfe muß geschlossen werden. Der Eintritt der Hochtolles uud der vielleicht bevorstehende Einzug der Nationalen m das Haus ist und bleibt das Schwinden der staatsrechtlichen Negation, ein Act dcr Anerkennung der Verfassung. Die Behauptung jedoch, welche mit solchem Elfer lanciert wird, daß wir an dem Anbeginne' der Reaction stchcn, erscheint uns einc Versündigung an der gesunden Vernunft unserer Bevölkerung und an der Lebenskraft unserer Institutionen. Wer kann die liberalen Einrichtungen, dlc Errungenschaften zehnjährigen Mühsals, die Grundlagen, auf denen das Reich bernht, bedrohen? Etwa die Krone, unter deren Aeglde diese Institutionell sich entfaltet haben? Etwa die Reglciuug, deren Aufgabe es ist, jeden Austurm aus die staalllchcu Einrichtungen zurückzuweisen uud deu Staat vor hefngeu Erschütterungen zu bewahren? Etwa die Bevölkerung? Nuu, die Zahl jener, welche der Reaction eme Gasse öffnen mochten, ist eine so geringe, daß man noch nicht bcmüssigt ist, für dic Verfassung zu fürchten. Man besorgt allerdings, daß die Regierung, selbst wenn sie entschlossen wäre, den von links oder von rechts drohenden Sturm aus die Vcrfassnng abzuwehren, ihr Programm nicht durch-zuführen vermöchte. Man gibt der Beklemmung Ausdruck, daß die Regierung von dem conservatwen Element auf die Bahn des Clericalismus, des Rückschrittes gedrängt werden könnte. Es ist indessen naH den Ergebnissen der Wahlen leine staatsrechtliche Partei start genug, um die Regierung in den Wirbel von Vcrfassungsconflicten hlnenizuzerren. Und was der Regierung bei der Zurückweisung eines jeden Ver-snchcs, den Staatswagcn in eine retrograde Bewegung zu bringen, im Parlament sclbst an Macht gebrechen jolltc, das wird reichlich durch dcn Anklang bei den Völkern aufgewogen werden. Denn gewiß kann jede Regierung, welche mit starker Hand die Gelüste nach einer föderalistischen oder klerikalen Reaction niederhalten, welche die Verfassung nicht zur Beute der von den verschiedensten Seiten auf sie anstürmenden Gegner hcrabsintcn lassen wird, des Anhanges in der Bevölkerung sicher sein. Nein! Die Erfolge der parlamentarischen Epoche, welche zur Entwicklung des Geisteslebens, zur Belebung der Kräfte des Reiches, zum Erwachen alls der Lethargie beigetragen haben und in welchen die Bevölkerung ihre Grundrechte erblickt, diese sind nicht bedroht, diese dürfen und werden iu leine Gefahr kommen, nnd wenn sie eine von Leidenschaft oder rctrogradcm Fanatismus aufgestachelte Partei in Flagc stellen wollte, dann wird ihr der Bescheid von-scttc jener Männer nicht ausbleiben, die un Vereine mit der Regierung die Zeit für andere Ausgaben gekommen erachten, als für die Aufwühlung tiefgehender Leidenschaften und Kämpfe. Ein gleiches Rcfultat müssen jene zu verzeichnen haben, welche die Einheit dcs Reiches lockern, föderalistischen Utopien Lcbcn leihen wolllm, uud sie werden dieses Schicksal mit jenen theilen, welche die Lärmtrommel der Parteitage im Hanse rühren uud, so wie die staatsrechtlichen Reformatoren die Einhell Oesterreichs, jene der österreichisch-ungarischen Monarchie zu erschüttern beflissen wären. Wir sind, als wir als die Hauptaufgabc des nächsten Abgcordncleuhüufcs die Herstellung des Gleichgewichts hinstellten, auf Uuglauben bei jenen Organen gestoßen, die sonst nicht müde werden, die hohe Wich-llgteit dieser Frage zu predigen. Wir bleiben dieses Widerspruches ungeachtet bei unserer Auffassung unv lhcilcu die Hossuuug, daß sämmtliche besonnenen Elemente dieser Mission zustreben werden. Ieoc andere Tendenz muh und wird ans entschiedenen Widerstand stoßen, uud wir sind überzeugt, daß die Regierung es nicht unterlassen wird, jedcm Versuche, uns in die Jeuilleton. Alera oder auf dunklen Wegen. lttumau von Ed. Wngncr. (Fortsetzung.) «Ich denke, das ist alles, was vorläufig uothwendig lfl. Er kann also mcht verhaftet und veranlaßt wer-oen, zn erzählen, was er weiß?" u„ ^<" b" Sachen jetzt stehen, nein," erwiderte Mr. Walton, „obwol ich nicht bezweifle, daß er mehr "elß, als er zugeben will. Meine liebe Miß Strange, Ihr Enchnsiasmus in der Sache des unglücklichen Lord Stratford Heron beschämt alle seine Freunde, die so bereit waren, an seine Schuld zu glauben. Ich sehe daß ^hr Interesse für ihn etwas mehr ist, als mädchenhafter Enthnsiasmns. Ich ahne, das etwas Geheimnisvolles in Ihren Beziehungen zu der Familie ..Und wenn das ist, kann ich es Ihnen doch nicht erklären Mr. Daltou, wenigstens jetzt nicht." cl-llartc Alcxa. „Ich habe mich ganz der Aufgabe gewidmet, Lord Stratfords Namen wieder herzu-teuen, uud werde nicht eher rnhen, als bis ich diese 3M"b«„ "füllt habe. Ich bin Ihnen dankbar für >5hre Mitwirkung — dankbarer, als Sie es vermuthen." Da es schon spät war, verweilte Alexa nicht langer Mr. Daltons Anerbieten, einen Wagen holen zu lassen, entschieden, aber dankend ablehnend, ent-dem Sckl «^ ""^ "'"^ ^ auf den Rückweg nach Sie beschleunigte ihre Schritte und hatte bald das Dorf und den Park im Rücken. Die Lichtstrahlen ans dem Schlöffe beleuchteten ihrcu Weg. Da Plötzlich hörte sie Knarren von Rädern hinter sich. Sie ging dicht an der Seite dcs Wcgcs und schritt hastig weiter. Nach einer Weile hatte ein Wagen sic erreicht, uud ein Mann, in dem sie Pierre Rcnard erkannte, steckte den Kops aus dem Fenster heraus und sah überrascht auf die schlanke Gestalt, die er ebenfalls sogleich erkannte. Im ersten Moment wollte er aus dem Wagcn springen, er besann sich jedoch; aber in dem Blick, den er ihr zuwarf, lagen die lödtlichste Wuth und die wildcstc Rachsucht. Der Wagcn, in dem Pierre Rcnard sich befand, fuhr auf der Fahrstraße mit ihren Windungen wciler, während Alexa dic Slnfcn der Terrasse hinaufstieg nnd in das Schloß trat. Sie bcgeguctc Pierre iu der großen Halle. Er zog feine» Hut, aber sie thal, als bemerkte sie es nicht nnd eilte an ihm vorüber auf ihr Zimmer. Daß feine Rückkehr durch ihren Besuch ill London veranlaßt worden, schien ihr unzweifelhaft. „Meine heutigen Schritte waren zur rechten Zeit uutcrnommcn," dachte sie, während sie sich zum Dmcr ankleidete. „Morgen werde ich unter RcnardS Aufsicht stehen. Er lst gekommen, um einen neuen Angriff auf mein Leben zu machen. Ich muß jetzt auf meiner Hut sein. Weuu nicht Mr. Dalton einen Geheimpolizisten hierherschicken wollte, würde ich das Schloß verlassen; dcnn ich fürchte mich vor Reuard. Wenn ihm der Müller meine Unterredung mit ihm erzählt, wird er nicht ruhen, bis er mich gelobtet hat." Sie hatte ihrc Toilette beendet uud begab sich in das Speisezimmer, wo sie allein war. Der Kellermeister uud ein Gehilfe warteten ihr auf. Sic fühlte sich sehr gelangweilt iu der Stille und Einsamkeit und noch mehr von der drückenden Schwüle im Gemache. Sobald der Anstand es erlaubte, stand sie mit emem tiefen. Seufzer auf und ging zu ihrer Wirthin. Mrs. Ingcstrc saß aufrecht im Bett, und ihr Mädchen war gerade damit beschäftigt, sie zu pflegen, wie eiu tlcincs Kind; ubcr nicht imt einer Kranken-suppc, wie man erwarten sollte, sondern mit einem Mittagsmahl, wie es auch Alcxa aufgetragen worden war. „Setzen Sie sich, meine Theure", sagte Mrs. Iugcstre. „Ich bitte Sie sehr um Verzeihung, weil ich Sie heute nicht empfangen konnte, aber ich war wirtlich außerstande, Sie zu sehen, mein liebes Kind. Wie haben Sic sich die Zeit vertrieben?" „Am Vormittag fuhr ich ins Dorf und am Nach« mittag machte ich einen Spaziergaug", erwiderte Alexa. „Es freut mich, Sie heute Abend besser zu finden. Soll lch Ihnen etwas vorlesen?" „Wenn ich gegessen habe, mögen Sie mir vorlesen, daß ich bald einschlafe", sagte Mrs. Ingestle crust. „Ich muß essen, daß ich wieder neue Kräfte bekomme. Zwänge ich mich nicht zum Essen, würde ich zusammenknicken wie eine Blume beim ersten Herbstfrost." Sie beendete das Mahl und entließ ihr Mädchen. Alexa nahm ein Buch, und indem sie es aufschlug und oarm blätterte, sagte sie: 1338 Brandung staatsrechtlicher oder gar confessioneller Kämpfe zustürzen, mit aller Entschlossenheit zu begegnen, daß sie, um ein jüngst von liberaler Seite ausgegebenes Schlagwort anzuwenden, „conservierend und nicht conservativ" in dem bei uns vulgären Sinne sein werde. Die Führer der conservativen Adelspartei gaben in ihren Wahlaufrufen die feierliche Erklärung ab, daß sie nicht für die Wiederbelebung veralteter Zustände Wirten und auf dem Boden des, geltenden Gesetzes die Versöhnung der Gegensätze anstreben wollen. Es wird die Sache der Regierung sein, sie an die Grenzen des eigenen Programmes zu mahnen und keiner Partei das Ueberjchreiten jener Schranken zu gestatten, von welchen die Ruhe, die Wohlfahrt, die ungestörte Fortentwicklung der Monarchie eingefriedet wird. Vor der Nothwendigkeit, alle Kräfte des Reiches zur unauffchiebbaren wirthschaftlichen Wiedergeburt zu vereinigen, vor dem Appell des nach Erhebung aus der sein Mark aufzehrenden Nothlage ringenden Staates an die besonneneren Männer aller Fractionen, vor dem Willen der von der Wichtigkeit solcher Ziele durchdrungenen Rathgeber der Krone muß und wird das ängstlichen Gemüthern oder der Aufregung der Wahlepoche entsprungene Wahngebilde der Reaction entschwinden, um wol nimmer die Ruhe und Zuversicht der auf ihre Rechte und Errungenschaften mit vollstem Grunde eifersüchtigen Bevölkerung zu trüben. Die italienische Ministerkrisis. Die jüngst in Rom zum Ausbruche gelangte Ministerkrisis schwebte schon längere Zeit in der Luft; es fehlte nur ein spezieller Anlaß, um den lose liegenden Stein ins Rollen zu bringen. Diesen Anlaß bot nun das Votum des Senats in der Mahlsteuer-frage. Die Deputiertenkammer hat die allgemeine Aufhebung der Mahlsteuer beschlossen, der Senat ist jedoch diesem Beschlusse bei der in der letzten Iuniwoche stattgehabten Berathung über diese Vorlage nur theilweise beigetreten. Er lehnte nämlich die von der Kammer votierte Bestimmung, daß die Mahlsteuer vom Iten Jänner 1883 gänzlich aufgehoben sein solle, ab, beschloß dagegen die unverzügliche Abschaffung der Mühlsteuer auf die minderen Getreidesorten, während er den Kammerbeschluß, wornach die Mahlsteuer auf Weizen bis zur gänzlichen Aufhebung dieser Steuer wesentlich ermäßigt werden sollte, verwarf. Indem der Senat auf solche Weise ein von der Kammer beschlossenes Finanzgesetz abänderte, ging er von der Anjchanung aus, daß die Abschaffung einer Steuer, so unbeliebt dieselbe auch sei, nicht dekretiert werden dürfe, ehe man nicht für einen entsprechenden Ersatz für den nicht unbeträchtlichen Einnahmenausfall vorgesorgt habe. Andererseits suchte der Seuat das Drückendste der Mahlsteuer durch Aufhebung derselben bezüglich der geringeren Getreidegattungen zu mildern. Dieses Vorgehen des Senats rief die größte Entrüstung der Kammer-Linken hervor, in deren Programm bekanntlich die Aufhebung der Mahlsteuer eine Hauptrolle einnimmt. Das Ministerium Teuren» cr-tlärte, als es das vom Senate abgeänderte Mahlsteucr-gesetz in der Kammer vorlegte, es werde und könne dasselbe nicht unterstützen, und es hatte den Anschein, als ob die Mehrheit der Kammer dem aus ihrer Mitte hcrvorgegangenen Ministerium kräftig zur Seite stehen werde. Allem diese Erwartung ging nicht in Erfül- „Pierre Renard ist gekommmen — vor circa einer Stunde." „Renard? Dann ist der Marquis wol auch gekommen?" fragte Mrs. Ingestre verwundert. „Nein, er kam allein. Er hat voll unserem Besuch in London gehört und ist gekommen, uns zu bewachen," sagte Alexa. „Dieser freche, abscheuliche Mensch!" rief Mrs. Ingestre, welche den Diener ihres Schwagers nie hatte leiden mögen und die nun anfing, Alexa's Ansicht, daß Pierre Renard der Mörder des vorigen Marquis war, zu theilen. „Sie müssen sehr vorsichtig und verschwiegen sein, wie das Grab, Alexa." Diese schien es für das Beste zu halten, Mrs. Ingestre von ihren heutigen Forschungen nichts mitzutheilen. Sie lenkte, um die Ruhe ihrer Wirthin nicht zu stören, das Gespräch auf oberflächliche Dinge, dann begann sie zu lesen und las so lange, bis Airs. Ingestre eingeschlafen war, worauf sie sich wieder in ihr Zimmer begab. Sie saß bis spät in der Nacht am Fenster und sah hinaus auf die See. Sie hatte das Licht ausgelöscht und sich zum Schutz gegen die eindringende tühle Nachtluft in einen Shawl gehüllt. Von den Erlebnissen des Tages schweiften ihre Gedanken zu ihrem Vater. Wo war er? Hatte er England verlassen? Diese Frage beunruhigte sie. Er hatte sich von Leicester-Square entfernt und nicht an sie geschrieben. Sollte er noch in der Umgegend von MoMheron weilen? Oder war er in die Hände sciner Feinde gefallen, die seine Gefangennahme noch nicht veröffentlich hatten? (Fortsetzung folgt.) lung. Es machten sich bald conträre Anschauungen geltend, das Eliquewesen, das in der italienischen Kammer eine sehr leidige hervorragende Rolle spielt, übte wieder seinen zersetzenden Einfluß aus. Schon in der Kommission, welcher der vom Senate amendierte Gesetzentwurf zugewiesen worden, konnte man sich nicht über eine gemeinsame Berichterstattung einigen. Es wurde vielmehr ein Majoritäts- und ein Minoritäts-bericht an die Kammer erstattet. Der erstere gab dem Bedauern Ausdruck, daß der Senat mit der aus der Kammer ihm zugekommenen Vorlage so tiefgreifende Veränderungen vorgenommen habe; doch sei es wün-schenswerth, einen Conflict zu vermeiden, Zumal sich die Kommissionsmehrheit nicht habe überzeugen können, daß der Senat in diesem Falle seine Eompetenz überschritten habe. Auch sei zu berücksichtigen, daß, wenn die Kammer jetzt das amendierte Gesetz wieder abändern oder dasselbe gar verwerfen wolle, das Land der sicheren Wohlthat der fofortigen Abschaffung der Mahlsteuer für die geringeren Eerealien einstweilen verlustig geheu werde. Dic Kummissiousmchrheit schlage daher der Kammer vor, einstweilen das Mahlsteuev-gesetz mit den vom Senat darin getroffenen Veränderungen anzunehmen, gleichzeitig aber einen besonderen Gesetzentwurf zu votieren, worin auch für den Weizen vom 1. Jänner 1880 ab die Herabsetzung und vom 1. Jänner 1884 ab die gänzliche Aufhebung der Mahlsteuer dekretiert werdcu solle. Die Kommissionsminderheit erklärte in ihrem Berichte, die Kammer sei durch das Votum des Senats verletzt worden, durch die Abschaffung der Mahlstcuer für die niederen Cerealien (Mais, Korn, Gerste, Hafer ?c.) können in den fast ausschließlich Weizen conzumierenden südlichen Provinzen Unzufriedenheit und Unordnungeil hervorgerufen werden, die Kammer möge deshalb den vom Senate beschlossenen Abänderungen des Mahlsteuer' gesetzes ihre Zustimmung versagen. Waren aber schon in der Kommission die Ansichten so getheilt, so gingen dieselben in der Kammer noch viel weiter auseinander. Sonderintcresscu und politische Intriguen brachten ein vollständiges Ehaos hervor. Als die Kammer über diese Angelegenheit Berathung pflog, wurden nicht weniger als 3^j Tagesordnungen eingebracht, und als sie die Abstimmung vornahm, gelangte keiner der in die Sache scllist eingehenden Anträge zur Annahme, sondern es wurde mit einer sehr großen Majorität (251—159 Stimmen) die einfache Tagesordnung votiert, obwol Ministerpräsident Dcprctis sich für den Antrag der Kommissionsmajorität (mit einigen Amendements) ausgesprochen und vor der Abstimmung ausdrücklich erklärt hatte, daß cr in der Annahme der einfachen Tagesordnung ein Mißtrauensvotum erblicken müßte. Mit der Majorität stimmten diesmal auch die Rechte und ein Theil des radicalcn Flügels der Linken. Ministerpräsident Depretis fand sich von seiner Partei iin Stich gelassen, und am nächsten Tage überreichte das Ministerium dem Könige seme Demission. Wie diese Krisis sich abwickeln wird, ist augenblicklich noch nicht abzusehen. Die zerfahrene, in sich gespaltene Linke dürfte kaun: noch das Material besitzen, ails dem ein neues lebcns- und regierungsfähiges Ministerium zusammengesetzt werden könnte, und für die Rechte ist schwerlich schon jetzt wieder der Zeitpnnkt gekommen, um abermals ans Nuder zu gelangen. Ob die Auflösung der Kammer einen geeigneten Ausweg aus dieser Krisis zu bieten vermag, ist mindestens zweifelhaft. Die nächste, natürlichste Lösung der Krisis wäre unter den gegebenen Verhältnissen eine theil, weife Modificierung des Kabinets. Diefelbe könnte aber nnr dann zu dem angestrebten Ziel führen, wenu sich die gemäßigten Elemente der Kammer zu einer compacten Regierungspartei vereinigen. Ob nun das im italienischen Parlament üppig wuchernde Coteric-wesen diesen Ausweg zugänglich macht, muß die nächste Zukunft offenbaren. Zur Orientsrage. Der Fürst vonBulgarien wurde am 6. d. M. vom Sultan persönlich empfangen und erhielt aus dessen Händen den Investiturs-Berat. Bei der Audienz war der Fürst in Militär-Uniform, jedoch ohne Fez. Nach der Audienz fpeiste derselbe bei dem Fürsten Lobanoff in Aujutdere, der Sommerresidenz der russischen Botschaft. Neben der Frage wegen der Schleifung der Donüufestungen erwartet deu Fürsten noch eine zweite Sorge. Man schreibt nämlich ails Bukarest, es werde sich zu dem serbisch-bulgarischen bald auch eill rumänisch-bulgarischer Grenzstreit gesellen. Darauf, daß Fürst Alexander die Zügel der Regierung in Blllgarien übernimmt, setzt man ill Bukarest nicht nnr geringe Hoffnungen, sondern man glaubt, die Greuz-frage werde ein Prüfstein für den neuen Fürstell sein, und man werde aus seiner Haltung in dieser Frage ermessen können, in welchem Maße er unter russischer Botmäßigkeit steht. Wegen der bezüglich Mah mud Ned im Paschas zu treffenden Entschließungen herrscht nach einer Meldung der „Pol. Korr." im Palais noch große Unsicherheit. Wie versichert wird, schwankt der Sultan zwischen Ernennung desselben zum Gouverneur eines Vilajets und abermaliger Verweisung nach Mitylene. In keinem Falle soll Mahmud Nedim seinen bleibenden Aufenthalt in Konstantinopel nehmen. Am 5. d. M. herrschte einige Aufregung wegen auffallender Vorkehrungen, welche die Polizei in Stambul und am Bosporus getroffen hatte. Gcrüchtweise bringt man dieselben mit einem angeblichen Entweichungsversuche des Ex-Sultans Murao in Verbindung, der in neuerer Zeit überhaupt wieder stark von sich reden macht. Zur griechisch.türkischen Grenzfrage ist die Meldung zu registrieren, daß der Großvezier die Botschafter der auswärtigen Mächte davon benachrichtigte, er fei mit der Ernennung von Kommissären für die griechische Grenzregulierungsfrage durchaus einverstanden; da aber mehrere Beamte diese Mission abgelehnt hätten, so sei dem Sultan die Frage unterbreitet worden, welcher nunmehr andere Kommissäre ernennen werde. Der türkisch-montenegrinische Grenzconflict ist in gütlicher Weise ausgeglichen worden. Zufolge einer Aufforderung Montenegro's haben sich die Türken am 4. d. M. vom montenegrinischen Gebiete wieder zurückgezogeu. Ebenso sind die Bewohner von Zllbci und Antivari, welche sich gegen den türkischen Einfall bewaffnet hatten, in ihre Wohnorte zurückgekehrt. Die Seeschlacht vor Iquique. Aus Buenos Ayrcs, .^1. Mai, wird der „Kölnischen Zeitung" über das am 21. Mai in den Gewässern von Iquique gelieferte blutige Scetresfen eill ausführlicher Bericht zugesendet, dem wir Nachstehendes entnehmen: „ ... Gegen Mitte diefcs Monates verließ Admiral Williams-Rrbolledo mit der Hauptmacht der chilenischen Flotte, nämlich den Panzerschiffen „Blanco," „Encalada" uud „Lord Cochrane" sowie den Holzcorvetten „Magellaucs," „O'Higgins" und „Ehacalmco" die Rhede von Iquique mit der Absicht, Arica, den Eoncemrationspuntt der feindlichen Landarmee, vielleicht auch Callao anzugreifen. Nur die beiden ältesten und schwächsten Schiffe des Geschwaders, die Eorvette „Esmcralda," 12 Geschütze, und die einst den Spaniern abgenommene Goclette „Eovadonga," 2 Geschütze, blieben znr Aufrechterhaltung der Blocade zurück. Fast zu derselben Zeit meldeten aus Chile lommen.de Telegramme, daß em Theil des peruanischen Geschwaders gegen Süden in See gegangen sei. Sei es mm, daß der chilenische Admiral von dieser Nachricht keine Kenntnis hatte, oder sei es, daß cr einem Feinde, der bis dahin so zaghaft und unentschlossen aufgetreten war, nicht den Muth und die Kraft M einem kühnen Vorstoße zutraute, genug, er dampfte ruhig die Küste entlang nach Norden, ohne sich darum zu kümmern, was in seiner Flaute und in seinem Rücken geschah. Diese durch nichts genügend begründete Zersplitterung der chilenischen Streitrläfte zu einer Zeit, wo das aufs äußerste erschöpfte Iquique auf dein Punkte stand, sich zu ergeben, und noch mehr die vollständige Vernachlässigung jeder Vorsichtsmaßregel während der erwähnten Vorwärtsbewegung gereichen dem Admiral Williams zum schweren Vorwurfe und haben sich bitter gerächt. Wahrscheinlich war man in Lima von der verzweifelten Lage Iquique's und von der unvoii'ichtigell Theilung der feindlichen Flotte unterrichtet. mW beschloß deshalb, diesen Umstand zu benutzen und um jeden Preis rillen Entsatzversuch zu wagen. Nur so läßt es sich erklären, daß am Morgen des 21. plötzlich die beiden peruanischen Panzer „Hnasccn" und „Independence" in den Gewässern voll Iqnique erschienen und sofort über die zwei auf keinen ernsten Kampf vorbereiteten chilenischen Holzschisfe herfielen. Angesichts der erdrückenden, jede Hoffnung auf einen erfolgreichen Widerstand ausschließenden Uebermacht des Feindes versuchte die „Eovadonga" zu entfliehen. Die „Independence," eine Panzerfregatte von fünfzehn Kanonen, folgte ihr und war bald so dicht auf, daß ihre Kugeln fortwährend über das Deck der Goelette fegten. Diese erwiderte das Feuer aus ihren beiden tlemen Geschützen nach Möglichkeit und steuerte immer mehr der Küste zn, wahrscheinlich um sich unter derselben vor dem viel tiefer gehenden Gegner zu bergen, vielleicht aber auch, um im äußersten Falle an irgend einer geeigneten Stelle auf den Strand zu laufen und so der Wegnahme zu entgehen. Die „In-depcndencia," welche die Absicht merkte und sich die sichere Beule nicht entschlüpfen lassen wollte, jagte mit verdoppelter Schnelligkeit ill dem klippenreichen Fahrwasser hintendrcin. So waren die beiden Schiffe im steten Gefecht bis an die Punta Gruesa („Dlckes Vorgebirge", zehn Seemeilen südlich von Iquique) gelangt, als die peruanische Fregatte plötzlich heftig gegen eine unsichtbare Klippe rannte und einige Sekunden später sestsah. Kaum hatte der Kommandant der „Eouadonga" die ueründcrte Lage erkannt, als er sofort sein Schiff wenden ließ uud auf den hilflosen Gegner zusteuerte. Trotzdem dieser die Flagge strich und an deren Stelle eine weiße hißte, feuerte der Ehilene Kugel auf Kugcl auf ihn ao, bis das Zcrstörungswerk vollendet war. Die Besatzung der „Inoepcndcncia" rettete sich theils in den Booten, theils schwimmend ans Laiü). Ehe ich 133« welter berichte, halte ich es für meine Pflicht, schon an diefer Stelle darauf aufmerksam zu machen, daß alles, was man bisher über den ganzen Hergang hier weiß, chilenischen Quellen entstammt und deshalb mit einer gewissen Reserve aufzunehmen ist. Eine ganze Unzahl vliu Uebertreibungen, welche die ersten Berichte über das Gefecht enthielten, ist inzwischen schon aus das richtige Maß zurückgeführt worden. So behaupteten z. B. anfänglich die Telegramme, daß die „In-devendeucia" mit ihrer ganzen Besatzung gesunken sei, daß das Deck der „Cov'adonga" „einem Kirchhufe geglichen habe" und von 120 Mann nur 17 unvcr-wuuoct geblieben seien, daß endlich die „Csmeralda" mit ihrer ganzen Äemanuuug durch ihren eigenen Kommandanten in die Luft gesprengt worden sei. Alles dies stellte sich nach und nach als falsch heraus. Von der Besatzung der „Indcpenocnria" kam kein Mann um, die „Covadonga" hatte nur zwei Todte und sechs Verwundete, und die „Csmcralda" flog nicht in die Kuft, wie mau gleich sehen wird. Allerdings war die chilenische Goelette so arg zerschossen und schöpfte fo viel Wasser, daß sie einige Tage nach dem Gefechte nn Hafcu von Antofagasta ocsarmiert und in den Grund gebohrt werden mußte. Die „Independence" selbst soll ganz verloren sein. Während sich der im vorstehenden geschilderte Theil des Seedramas an der Punta Gruesa abspielte, tobt».' innerhalb des Hafens von Iquique ein weit schrecklicherer, verzweiflungsvoller Kampf. Die alte ..Cömeralda" mit ihren schlechten Kesseln konnte dem ebenso schnellen als wegen seiner Ställe gefürchtetcn "Huaimr" nicht mehr entfliehen, sie mußte sich also entweder ergeben oder fechtend nntcrgcheu. Ihr ta-psercr Kommandant, Corvettcnkapitän Don Arturo ^wls, entschied fich rasch sür das letztere. Sein schiff zwischen die Stadt und den Monitor briu-!Md, hielt er fich dem Strande möglichst nahe und stlchte durch geschickte Bewegungen den Kugeln, die der Feind ans seinen :500-Pfünoer!l auf ihn schien, derle, auszuweichen. Anfangs scheint dies auch gelungen zu sein, denu die Bombcu des „Huaswr" trafen statt ihres Ziclrö die Eisenbahnstation von Iqui.ine, welche in Flammen aufging. Nun aber änderte der Pernmler seine Taktik, das heißt, anstatt zu schießen, gina er direkt auf die Corvette los, um zu rammen. Der „Esmeralda", deren Maschinen schon nicht mehr ordentlich arbeiteten, gelang es diesmal nicht, aus-zubicgen. Der Widder des schweren Gegners traf fie olmnal hintereinander mit furchtbarer Gewalt. In oieM Augcublickc. wo alles verloren war, benahm Nch der Kommandant des chileuifcheu Schiffes mit """" Hcldcumuthc. der felbst den: Feinde die höchste Achtung abzwingen mnhte und wol em besseres Schick-sal verdient hätte. Cin Enterbeil in der einen und cmm Revolver m der anderen Hand, sprang er, von vier semcr Offiziere gefolgt, beim Zusammeustuße au -üoro des femdUchc» Fahrzeuges, wurde dort im Handgemenge fchwer verwundet und gab wenige Stunden pater m der Kajüte des peruanischen Kommandanten, Commodore Grau, seinen Geist auf. billige Mmnten nach dem Zusammenstoße verschwand die „Csmcraloa" Mit hoch flatternder Flagge sür immer in deu Wogen des NMns. Etwa fünfzig Mann von der Besatzung ^.H^'.'^«' Corvette, welche durch Boote des I^ au?^'.?i^"^ ?"'"' blieben als Gefangene m wo < "^ ^'. d"' stegreiche Monitor dagegen ging Ull n "I Sudeil ab, um den von den feindlichen a7zchX ^w' bolwischeu Küstenorteu Besuche Tagesneuigkeiten. «tt 'I'., (Österreichischer Iuristentag.) Aus allen Landern und allen Branchen haben bisher 020 ^urljtcn ihre ZustiNlmung erklärt, und sind wenigstens noch einmal so viel in Aussicht gestellt. — (Kaiserin Charlotte.) Wie aus Brüssel geschrieben wird. befindet sich die Kaiserin Charlotte bei-weitem besser in ihren, nencn Wltwcnsitz. als zn Ter-vucren. Durt war die Fürstin strenge überwacht, und selbst ihre täglichen Spaziergängr waren strikte ans eine und dieselbe Allee beschränkt. In Aouchaut dagegen, wo stc in aller Freiheit den Park und die Gärten durchstreifen kann. hat sich dieses neue Regime trefflich bc. wahrt. Bleibt auch der Geist der unglücklichen Frau nach w>e vor getrübt, so hat sie duch in ihrem neuen ^ufcuthaltsurte leine Anfälle mehr und ist still, ruhig und in sich gekehrt. Die Königin besucht sie häufig, — (Die irdische Hülle des Prinzen L. Napoleon) wird nach ihrer Ankunft in Portsmouth an Burd der Admiralitätsyacht „Enchantrrß" nach Wool, wich befördert werden. Die anfängliche Absicht, die Leiche M Camdcn-House aus einem Pnradebctt auszuslclle,,. ist nusgcgcbcn worden. Sämmtliche Prinzen der königlichen Familie werden sich dem Leichenzugc anschließen. Wie dem „Standard" aus Madrid geschrieben wird, Hal die Kaiserin Eugenie ihrer hochbctagtcn Mutter, der Gräfin Muutiju. mitgetheilt, daß sie beabsichtige, bis nach dem Begräbnis ihres Sohnes in England zu bleiben, alsdann einige Monate der Zurückgezogeuheit in einem Kloster iu der Nähe von Burgos zu verbringen und spater ihr Domicil bei ihrer. Mutter zu uchmcn. — (Schnee auf dem St. Gott hard.) Die Fahrstraße tiber den St. Gotthard wurde am 1. Juli auch sür Fuhrwerke wieder eröffnet. Um sich einen Begriff zu machen, welch' riesige Schneemassen dort im vergangenen Winter gefallen, sei bemerkt, daß man bei der Freimachung der St. Gotthardstrahe auf Schnec-massen in der Höhe von 3b Fuß gestoßen ist. — (Vom alten Khedive.) Die „Nat..Ztg." schreibt: „Ohne daß bis heute eine offizielle Bestätigung darüber vorliegt, erhält sich die Angabe, daß Ismail Pascha eine Zivilliste im Belaufe von 50.000 Pfund Sterling jährlich ausgefetzt worden sei. Diese Summe mag in Anbetracht der früheren Lebensweise Ismails als gering erscheinen; demselben werden daneben aller Wahrscheinlichkeit nach noch reiche Mittel zur Verfügung stehen, unter der Voraussetzung nämlich, daß es ihm gelingt, eine Scheidung zwischen seinem Priuatvcrmögeu im engern Siuu uud deu Staatsdomänen zu bewirke», und ersteres nicht mit haftbar für die dnrch srine Verschwendung veranlaßte Verschuldung des Landes gemacht Wird. In wohlunterrichteten türkischen Kreisen schätzt man den Werth der von den Fraueu (dem Harem) des ehemaligen Khedive besessenen Juwelen allein auf nahezu zwei Millionen Pfnnd Sterling. Dazn kommen seine eigenen Kleinodien, iubetreff deren indeß ein Gerücht behauptet, daß sie zum bcdcutcudercu Theil bereits verpfändet worden seien. Man glaubt übrigens, daß Maßregeln getroffen seien, um sich des PrivalvermögcnS Ismail Paschas zum Besten des egyptischen Schatzes zu versichern." — (Adlerflug.) Dr. Laudcrcr schreibt dem ,,z»u,c^l> wu'd^Uik, todt aufgefunden. Bei der Ausstopsung des Thiercö fand man unter den Flügeln einen eisernen Pfeil in der Länge von mehr als einem Fuß. Der Adler war wahrscheinlich in Afrika von Emgebornen angeschossen worden und mit dem Pfeil im Leibe über das Mittelländische Meer geflogen, um i„ Maina an der Südlüstc Griechenlands todt niederzufallen. — (Die chinesische Mauer.) Ein amerikanischer Ingenieur. Herr Undank, der in China den Bau einer Eisenbahn leitet, hat die große Mauer näher nntcrsucht uud gibt davon folgcude Äeschreibuug. Sie 'st 300 deutsche Meilen lang. 18 Fuß hoch nnd oben 15 Fuß breit. Das Fundament besteht durchwegs aus solidem Granit, das übrige aus festem Maurrwerk, In Zwischcnräumeu von 2- bis 300 Schritten befinden sich feste, 25 - 30 Fuß hohe nud 24 Fuß im Geviert messende Thürme. Oben auf der Mauer befinden sich ^auf beiden Seilen Brustwehren, so daß die Vertheidiger von einem Thurm zum andern gehen lönuen. ohnedem Anblick der Feinde ausgesetzt zu sein. Die Mauer ist ohne Rücksicht auf das Terrain über Berge, Thäler und Ebenen, oft an 1000 Fuß tiefen Abgründen vorüber, ausgeführt. Bäche und kleinere Flüsse sind überbrückt, große Ströme an beiden Ufern mit starten Thürmen flankiert. Die Mauer wurde etwa 200 Jahre vor Christi Geburt gegen die Einfälle der Tartarcn gebaut. Die Zeit. welche die Aufführung dieses kolossalen Werkes in Anspruch nahm. und die Kosten, die es verursachte, entziehen sich jeder menschlichen Berechnung. Jedenfalls müssen viele Millioue» Menschen dabei thätig gewesen sein. fokales. AuS der Handels- und Gewerbekammer für Kram. Aus dem Protokolle über die am 1. Juli d. I. abgehaltene ordentliche Sitzung der Handels- nnd Gewerbetmumer für Kram bringe» wir folgenden Auszug: Ail dieser Sitzung nahmen unter dem Vorsitze des Präsidenten Alexander Drcu und in Anwesenheit des landesfürstlichen Koinmissms, l. k. Negiernngsrathes Rudolf Grasen Choriusky, folgende KmnmerlNltglic-dcr theil: Albiu Achtschin, Ferdinand Äilina, Leopold Bürger, Franz Dolenz. Leopold Glo« boenit, Vincenz Hansel, Johann Ncp. Ho rat, Josef Koroiu, Heiurich Koru, Carl Lnckmann (Vizepräsident). Matthäus Treuu uud Michael Augelo Freiherr v. Zois. Der Präsldeul coustaticrt die Aniuesenhcit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzahl von Kammer-Mitgliedern und erklärt die Sitzung für eröffnet. Bevor zur Bl'lalhung der an der Tagesordnung befindlichen Gegenstände geschritten wird. richte! der Präsident folgende Ansprache an die Kammer: „Hochg/ehrle Herren! W>r bclranern das Hinscheiden oes allgemein geachteten nnd geehrten Heiln Lambert Carl Luämann, des ersten langjähligen Präsidenten der Handels- und Gewerbe-kammer jür Kraiu. Der Verblichene hat. geleitet vom echten Biedersinn, sowol die Interessen der Hanocls-uno Geloelbelammer als auch die kommerziellen und indnstriellen Unternehmungen kräftigst und wohlwollend unterstützt. Wir erfüllen eine Pflicht, indem wir sein Andenken ehren, und ich ersuche Sie, dnrch Aufstehen von den Sitzen Ihr Beileid zu bezcigeu." Alle an-weseudru Kammerräthe erheben sich vou den Sltzen. l Der Präsident liest hieraus folgendes Schreiben des Herrn Dr. Adolf Schaffer vor: „Hoch-verehrllches Präsidium! Auf da3 mir seither bewiesene freundliche Entgegenkommen banend, wäre es mein Wunsch geweseil, wie um das Mandat dei Landeshauptstadt Laibach für das Abgeordnetenhaus, so auch um jenes d?r Handels- uno Gewerbetamnier fiir Kram anläßlich der bevorstehenden Wahlen mlch abermals zu bewerben, und ich wäre stolz gewesen, das Vertrauen memer Wähler mir neuerdings zu errmgeu. Die Rück-sichl aus meine Gesundheit hat mir jedoch den unab-wcislichen Entschluß aufeilegt, für diesmal auf jede nur etivu zugedachte Wiederwahl zu verzichten. Dagegen ist es mir eine überaus angenehme Verpflichtung, der geehrten Kammer für das mir bisher geschenkte ehrenvolle Vertrauen meinen tiefgefühlten Dank abzustatten. Ich kann demselben mit vollster Beruhigung die Versicherung beifügen, daß ich diefes Vertrauen über alles hochgehalten und vou dein mir übertragenen Mandate ledcizeit einzig nur nach meinem Gewisfen uud meiner Urberzcugnng Gcbranch gemacht habe. Bei diefem Anlasse sei es mir zugleich gestattet, aufzusprechen, daß ich es mir zur besoudcren Chrr anrechnen werde, das Landtagsmandat der geehrten Kammer auch ferner zu besitzen, und daß ich nach Maßgabe meiner befcheidenen Kräfte mit vollem Clfer bemüht sein werde, dasselbe im steten Einvernchimn mit meinen Mandanten und iu einci den Inleirsse» derselben förderlichen Weise auszuüben. Vor Beginn der nächsten Landtagsjession werde ich daher anch nicht verabsäumen, mich mit der geehrten Kammer wegen etwa auftauchender wichtiger Fragen in das Einvernehmen zu setzen. Mit dem Allsdrucke der ausgezeichueteu Hochachtung habe ich die Ehre mich zn zeichnen eines hochverchrlichcn Präsidiums sehr ergebener Dr. Adolf Schaffer iu. p. Laibach, ,<.,. Juni 1879." Nach Verlesung dieses Schreibens sügte der Präsident folgendes hinzu: „Herr Dr. Schnffer hat als Abgeordneter der Stadt Laibach und der Handcls-und Gewerbclammer eifrig und rechtschaffen die ihm anvertrauten Interessen zu fördern nnd zu schützen getrachtet. Wenn unsere Crwartuugeu nicht vollkommen befriedigt wnrdcn, so war es der Drnck der Verhältnisse, welche leider nicht gestatteten, günstigere Resultate zu erzielen. Wir können demnach unseie Anerkennung der Thätigkeit des Herrn Dr. Schaffer nicht versagen, und ich lade Sie ein. zum Beweise Ihrer Auerlen-uung sich von den Sitzen zu erheben." (Geschieht.) (Fortsetzung folgt.) — (Auszeichnung.) Dem Rcgierungsrathe bei der t. k. Landesregierung in Lalbach Herrn Dr. Anton Ritter Schöppl von Sonnwalden wurde der Titel und Charakter eines Hofrathcs verliehen. -^ (Sommer-Liedertafel.) Die diesjährige statutenmäßige Sommer-Liedertafel der philharmonischen Gesellschaft findet im Falle günstiger Witterung übermorgen um A Uhr abends im Casinogarten statt, Das Programm derselben besteht aus folgenden Nummern: l. Abtheilung: I.) Eckcrt: Schifferlled. 6hlir; 2.) On-gelsberg: Grüß' dich Gott. Chor (neu); 3.) Abt: Waldanducht. Chor mit Tenorsulu: Herr E. B5hm; 4,) Liiwenstamm: Schatzerl klein, Quartett, gesungen von den Herreu E. und I. Bühm, Kutla und Dornit (neu); 5.) Weiuwurm: Studcntenblut. Chor (neu); 0.) Koch: Zepperlpolla. heiterer Chur (neu). — 11 Abtheilung : 7.) Cngelsberg: Der Mond. Chor mit Tenor-sulo: Herr Nazingcr (nen); tt.) Fischer: Nösleiu im Walde. Quartett, gesnnge» von den Herren Razinger, Schäffer, Kulo und Till ^neu); <.1.) Lnchnrr: Waldmeifter und Maienwcin. Chor mit Äaßsolo: Herr Till; 10.) tto-schat: u) D' Senner-Mizz,. d) Büaberl merl' dir's gut, Chöre im Kärntner VullSwn (neu). Soli: Herren E. und I. Äiihm; 11.) Zöllner: Dopvelstandchen. Doppel-quartett (neu); 12.) Abt: Walzer. Chor (neu).— Der Zutritt sür Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft ist frei, der Eintrittspreis für Nlchtmitglicder beträgt 6^ kr. Bei ungünstiger Witterung wird die Liedertafel verschoben. — (Städtische Bauteil.) Die Hradeczkybrücke wird gegcuwärtig durch dir Firma Tönnies mit Eichen-stöclel» vollständig neu gepflastert. — Dlc Kraluurigusse wurde durchwegs kanalisiert, und sind in derselben behufs rascheren Abflusses des Wassers steinerne Mulden ungelegt worden. — (Zum Raub in Bischoflack.) Soweit die» bisher ziffermäßlg festgestellt werden konnte, belauft sich die Summe, welche durch deu Raubausall in Vischostacl in der Nacht zum 2. d. M. aus der eisernen Hanotasse des dortigen Bezirksgerichtes geraubt wurde, auf mm-ocstcns 60^fl Und zwar befanden sich darunter erhobener' maßen drei Banknoten ü 100 fl, und zwei StuatSnoteu ü 50 fl. ferner der Präinillischcin Nr. ^ltt. Serie 365 des Staatslutterie'AnlchenS vom Jahre 1864, im No-minalwcrthe uou 100 fl. — (Der monatliche Viehmarkt), welcher am tt. d. M, in Lulbach abgehalten wurde, war im allgemeinen zwar gut besucht, doch war der Geschäftsverkehr lei» besonders reger, weder am Vichmartlc noch in aildercn Artikeln. Der Auftrieb des Hornviehes betrug etwa 200 Stück. Schüue Exemplare von Mastochsen 1340 waren nicht vorhanden. Die Preise waren sehr hohe, da die aus Trieft anwesenden fremden Händler gute Preise zahlten und an 40 Stück Hornvieh ankauften. Pferde wurden wenig und nur minderer Qualität ausgetrieben. Der Verkehr war ein matter. Der Platzverkehr in der Manufaktur- und Spezercibranche sowie in anderen Artikeln war ein mittelmäßiger. — (Bezirkst hi crärzte.) Für Kram wurden bekanntlich zwei neue landesfürstliche Bezirksthierarzten-stellen fistemisiert. Jene diplomierten Thierärzte, welche sich um eine dieser Stellen, mit denen die Bezüge der elften Rangsklasse verbunden sind, bewerben wollen, haben ihre mit den geforderten Nachweisen belegten Gesuche bis längstens 15. August d. I. beim l. k. Landes-Präsidium in Laibach einzubringen. — (Aus Tüftliz in Untertrain.) Vom 15. Juni bis 5. Juli d. I. sind im Badeorte Töpliz bei Rudolfswerth 108 Kurgäste angekommen, darunter die Herren: Fröhlich, Privatier, Marochini, k. k. Major in Pension, beide aus Laibach; Rudolf Machoritsch, l. t. Strafanftalts-Direktor aus Caftodistria; Dr. Franz Seunig, emer. Primararzt aus Trieft; Georg Krasavi, Pfarrer aus Overtrain; P. Murn und P. Dolensek, beide aus Rann; Josef Mayerle aus Linfeld. Johann Schleimer aus Gottschee, Ioh. Aubel aus hl. Grab, Ioh. Latner aus Tiefenbach. Marko Plesec aus Vivo< dina, Georg Kump aus Ressen, Auton Salmic aus Adelsberg. Magaj aus Semitsch. Jakob Mchora ans Rudolfswerth, Georg Plemik aus Weiniz. Ioh. und Josef Pogaöar aus Oberlrain, Josef Loy aus Gottschee. — Die Frauen: Maria Haus, Postmeisterswitwe, M. Schleimer, Maria Lakner und Maria Loy aus Gottschee, Frl. Louise und Maria Novak aus St. Michael, The-rese Rudesch, Beamtenswitwe aus Feistenbcrg; Anna Senica aus Graz, Marie Strmac und Maro Ranilovic aus Vivodina. Maria Magaj aus Semitsch, Johanna gurc und M. Brunner aus Rudolfswerth. — (Entwichener Sträfling.) Die in der Weiberstrafanstalt zu Vigaun in Oberlrain inhaftierte Ioseftne Dulnig ist am I.d. M. um 5 Uhr nachmittags, während sie bei einer Feldarbeit verwendet wurde, entwichen. Dieselbe — ein 18jähriges, aus Pirk im Bezirke St. Veit in Kärnten gebürtiges Mädchen — spricht deutsch und slovenisch und ist im Betretungsfalle an die genannte Strafanstalt einzuliefern. — (Größeres Schadenfeuer.) Die zur Gemeinde Hl. Kreuz im Gurkfelder Bezirke gehörige Ortschaft Trebelnik wurde am 28. v. M. von einr Feuersbrunst betroffen, welche sämmtliche Wohn- und Wirthschaftsgebäude nebst einem großen Theile der Mobilien der drei Grundbesitzer Josef Golobic, Josef Pesi? und Michael Golobic einäscherte. Der durch den Brand angerichtete bedeutende Schade trifft die genannten Besitzer umso schwerer, als keiner derselben feuerversichert war. — (Vom Baume gestürzt.) Der Grundbesitzer Iofef Legan aus Leiten, Ortsgemeinde Scisenberg, stieg in der Nacht zum 1. d. M., trotz des Abrathens seines Weibes, behufs Einfangung eines Bienenschwarmes im angeheiterten Zustande auf einen hohen Eichendaum und stürzte herab, wobei er sich schwere innere Verletzungen zuzog, die nach 24stündigem schweren Leiden seiuen Tod zur Folge hatten. — (Iagdverpachtung.) Am 21. d. M. um 10 Uhr vormittags wird bei der hiesigen Bezirlshaupt-mannschaft das Iagdrecht in der Gemeinde Dobruine nächst Laibach im Meistbietungswege verpachtet. — (Touristisches.) Der Zwciguerem Eisen-kappel des österreichischen Touristentlubs gibt uns bekannt, daß im ehemaligen Bcrghause, nnmittclbar unter der Spitze des Hochobir, den ganzen Sommer hindurch nebst guter Unterkunft vom ständigen Wächter und meteorologischen Beobachter auch Getränke und kalte ztüche den Fremden zu mäßigen Preisen verabfolgt werden; und daß weiters auch die im Vorjahre er- baute Unterkunftshütte auf der Südseite des Grintovc mit Juli eröffnet und vom nenen, der deutschen Sprache mächtigen Grintovc- und Skutaführer beaufsichtigt wird. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 9. Juli. Die ..Pol. Korr." bezeichnet die Nachricht der „N. fr. Pr." von der plötzlichen Pen-siomerung des Bezirkshauptmanns Maschofsky in Pre-rau, weil derselbe für den Minister Chlumecky agitierte, als vollkommen erfunden. Berlin, 9. Juli. Reichstag. Bismarck findet die Agitation der Presse gegen seine' wirthschaftlichen Maßregeln unbegreiflich. Er entschloß sich zu dem Franken-stein'schen Antrage, weil die von anderen Fractionen vorgeschlagenen Wege von der social-demokratischen Richtung wcmg verschieden waren. Das Emnahms-bewilligungsrecht des Reichstages erscheine nirgends erschüttert. Er brach mit keiner Fraction, fühlte sich von der national-liberalen Partei verlassen, und werde sich vom betretenen Wege nicht verdrängen lassen. Windthorst erklärt: das Centrum forderte'nicht und erhielt auch nicht Concessionen; das Centrum hofft, mit den Conservativen nicht zur Reaction, sondern zur Revision der Mai-Gesetze zusammenwirken zu können. Der Reichstag nahm mit 211 gegen 122 Stimmen den H 7 des Zolltarifgesches (Garanticfrage) an. London, 9. Juli. Das Oberhaus nahm in zweiter Lesung die irische Universitätsbill ohne besondere Abstimmung an. Das Unterhaus nahm mit 75 gegen 56 Stimmen den Antrag Lloyds auf Errichtung eines Handels- nnd Ackerbaumimsterimns an, nachdem North-cote erklärt hatte, er könne den Antrag nicht unterstützen; die Regierung sei aber bercit, etwaigen Mahregeln behufs besserer Entwicklung der jetzigen Departements beizustimmen. _____ Klagen fürt, 8. Juli. Dr. Edlmann wurde als Kandidat für die Neichsrathswahl aus dem Großgrundbesitze aufgestellt. Brunn, 8. Juli. (N. fr. Pr.) Vei der heutigen Landtagsersatzwahl gab es ein kleines Nachspiel des gestrigen Kampfes zwischen den Verfassungstreuen und Feudalen. Die letzteren erhielten jedoch diesmal nur 48 Stimmen, welche auf Graf Wladimir Logothetti fielen, während an Stelle des verstorbenen Mohrweiser Dr. Hubert Baron Klein mit b5 Stimmen gewählt erscheint. Lemberg, 8. Juli. (Presse.) Da Otto Hausner für den Wahlbezirk Sambor-Stryi-Drohobycz optiert hat, so muß für Lemberg einc Nachwahl ausgeschrieben werden. Dieselbe wird anfangs September stattfinden. Als Kandidat ist Smolka in Aussicht genommen. Paris, 11. Juli. (N. fr. Pr.) Prinz Icröme Napoleon mit seinen Söhnen und seiner Schwester, Prinzessin Mathilde, reist Freitag nach Chislehurst. Prinz Napoleon erklärte, daß er, unbekümmert um das Gerede und Geschreibsel der früheren, nun abgethanen Führer, seimn eigenen Weg unbehindert verfolge. — Das Vorgehen des neuen Khedive verstimmt die Westmächte, welche fürchten, daß Ismail nnd dessen Creatnrcn noch fortregicren, indem sie von Neapel aus des Sohnes Verhalten dirigieren. Bukarest, 8. Juli. (Pol. Korr.) Man erwartet stündlich den Eintritt einer Ministertrise, indem das Kabinet Hratiano willens ist. die Kabinetsfrage zu stellen. Rustschuk, 8. Juli. (Presse.) Vei seiner Ankunft in Varna wurde der Fürst vom Gcneralkommissär in russischer und deutscher Sprache und vom Stadl-gouverueur Zankoff in bulgarischer Sprache begrüßt. Dieser betonte in seiner Nede, daß der heutige Tag epochemachend in der Geschichte der Bulgaren sein werde. Von Varua aus richtete der Fürst ein Telegramm an del, Zaren, an die Regierung in Sofia nnd an den Exarchen mit der Anzeige, daß er den bulgarischen Boden betreten habe. Zum Bürgermeister der Stadt gewendet, sagte der Fürst: Varna sei die Schwester von Odessa, und mögen nun beide Städte gedeihen und emporblühen. Bei der Aufwartung der geistlichen Chefs versicherte der Fürst, daß er nur Bulgaren kenne und daher alle seine Unterthanen als seine Kinder betrachte. Newyork, 7. Juli. Telegramme der hiesigen Zeitungen aus Kingston vom Heutigen melden, daß Hjort-au-Prince in Flammen stehe. Mehrere Stadt-viertel sind bereits zerstört. Panama, 28. Juni. Der Senat Columbiens forderte den Präsidenten auf, in dem chilenischen Kriege seine guten Dienste anzubieten. Telegrafischer Wechselkurs vom 9. Juli. Papier»Rente 66 65. — Silber» Rente 68 35. — Gold» Rente 78 30. - 1860er Staats-Anlehen 126 25. — Äanl.Nctien 822. — Kredit-Actien 264 50. — London 116 . — Silber — —. K. l. Münz-Dulatcn 5 48'/,. — 20. Franken. Stücke 9 22. - lOo.Reichsmarl 56 W. Wien. 9. Juli, 2'/, Uhr nachmittags. (Schluhlurse.) Krcditaclien 26430. 1860er Lose 12650. 1864er Lose 15750. österreichische Rente in Papier 66-67. EtaalSbahn 276 25, Nordbahn 217'—, 20°Franlenstückc 9 22, ungar. Kredilacticn 250 50. österreichische ssrancobanl '—, österreichische Anqlobanl 123- . Lombarden 86—. Unionbcml8460. Lloudactien 535 —, türkische Lusc 21 , Comnmuül.Aillchcn N130. ägyptische—, Goldrcnte 78 25. ungarische Goldrente 93 55. Ruhig. Handel und Wolkswirth schastliches. Laibach, 9. Juli. ?lns dem heutigen Marlle sind rrschir. ncn: 14 Wage» mit (Getreide, 8 Wagen nut heu und Stroh, 17 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (26 Kubikmeter). T> u r ch s ch n i t t s . P r e i s c. Mlt.- Ain^ Vllt^ Hgz^ ll.!lr. fl, lr.!, fl^k, ss, lr- Weizen pr. Hektolit. 6 50 8,27 Nutter pr. Kilo . -72-,— Korn „ 4 39 4 93Kicr pr. Stück. . - 1j------- Gerste (neu) „ «41 4l2?!>Milch pr. Liter . - g------- Hafer ., 2 93 3 27!Rindfleisch pr.Kilo —58------ Halbfrucht „ — .. 6— Kalbfleisch „ —54------ Heiden „ 4 71 4 MSchweiucfleisch „ —62------ Hirse „ 4 39 4 13!Schöpscnfleisch ,, —34------- Kuluruh „ 4 60 4 77 hahndel pr. Stucl — 30------ Erdäpfel 100 Kilo 3 50------Tauben „ — 1?------ Linsen pr. Heltolit. 7-----------Heu 100 Kilo (neu) 1 34 — Erbsen „ 7 50-------Stroh „ . . 142 - Fisolen .. 7---------->Holz. hart., pr. vier Rmdsschmalz Kilo — 92------ Q «Meter____7 — Schweineschmalz ., — ?()------— weiches - b — Speck, frisch „ — 54-------Wein, roth.. ioü Lit_____2u - — geräuchert „ — 60------— weiher „ ------ig __ Verstorbene. Den 8, Juli. Iosefa Krammer, Kommissionärstochtcr, 9 Mon., Floriansgasse Nr. 25, Eitervergiftung. Dcn 9. Juli. Andreas gdcsar, Ableber und Landmann, 78 I., Schwarzdorf Nr. 10, Lungenlähmung. — Johanna Aid-mar, hausbesihcrstochter, 1 I. 8 Mon.. Schwarzdorf Nr. 10, Masern. Im Zivilspitale: Dcn 8. Juli. Maria Kauäel, Inwohnerin, 56 Jahre, Bauchlrcbö. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ' '' W P ' U W 7^ Mg 73204 4^21 1 SW. schwach heiter .„..,, 9. 2 „ N. 730-06 ^24 6 S, heftig bewültt ^ 9 ., Ab. 72014 ^-186 windstill beiuöllt ^^"' Morgens heiter, dann znnehmcnde Vcwöllllng. nachmittaas heftiger Südwind, nach 7 Uhr abe»ds lebhafte Alilic mit fer« nein Donner. Nachts zwischen 12 nnd 3 Uhr Gewitter mit starten Regengüssen. Das Tagesmitlel der Wärme -4- 214° um 2 6° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Vamberg. M^vson^»'»^^ ^""' s. Juli. (1 Uhr.) Die Tpcculatioil verhielt sich sehr reserviert und demzufolge war der Verkehr schwach. Anlagewerthe wurden nicht eben lebhaft beaehrt. VVI.iett0cNHl. fehlten aber, wo der Begehr vorhanden war. ''"""' >, i u v , «eld w.il« Papierrmte........6670 6680 Silberrente........68 40 6850 Voldrente.........78 30 78 40 Lost, 1854........116 75 117 25 I860........126 50 12? - " I860 (zu 100 st) ... 129 75 130 25 1864........158— 15850 Una. Prämien.Anl.....102 25 103-50 Kredit.Ü..........168. 16850 3iudolfs-2.........1675 17 — Prämienanl. der Stadt Wien 112 70 112 90 Honau-RegulitrungS'Lose . . 10825 10875 Nomäner.«Pfandbriefe . . . 142 25 142 75 Oesterr. Schatzscheiue 1361 rück» zahlbar.........101— —'— Oesterr. Schatzscheine 1882 rück« zahlbar .......10090 101 10 Ungarische Goldrente .... 93 70 93 80 Ungarische EisenbahN'AnIelhe . 110 75 111' — Ungarische EisenbahN'Anlcihe, Lumullltivstücke......1IUö0 111'^ Ungarische Schahanw. vom I. 1874..........--- - - Unlehen der Stadtgemeinde Wien in Ä. V......9850 100' - «elb Na« Grnndentlattungs.Dbltaatlsnen. Böhmen.........102— 103 — Niederösterreich......104 7l. 105 25 Galizien.........8950 9050 Siebenbürgen.......8325 83>75 Temeser Nanat......8350 84 — Ungarn..........85 50 86 - «lctlen vou Vanlen. «selb w.i« Anglo.öslerr. Ban!.....12340 12350 Kreditanstalt .......264 50 264 75 Depositenbanl.......I?3 175- Kreditanstalt, nngar.....251 — 251 2t. Oesterrcichisch. ungarische Aank 321 - 822 Unionbanl ........85-- 8525 Verlehrsbanl ... . 11575 11625 Wiener Aanlvercin.....N9— N9'50 klctien von Traubpsrt«Nnterneh' mungen. Veld Ware Alföld.Vahn .......135 - 135 50 Donau.Dampfschiff..Oe ellschaft 571' 572 . Elisabeth.Westbahn ..... 179 25 179 75 Veld wa« Ferdinands'Nordbllhn . . . .2180 -2185 — ssranz.Ioseph'Vahn .... 144— 14450 lyalizische Karl-Ludwig «Vahn 233 25 233 50 ttaschau-Oderberaer Vahn . . 113 75 114 — Lcmberg'llzernowiher Vahn . 134— 13450 Lloyd . Gesellschaft.....585— 586 - Oesterr. Norbwestbahn .... 126 50 127 — Rudolfs-Nahn.......133 50 134 - Staatsbahn........276 50 276 75 Südbahn.........8650 8? — Theiß-Vahn........21375 214 - Ungar,»galiz. Verbindungsbahn 103 50 104 -Ungarische Noroostbahn . . 127 - 12? 50 Wiener Trnmway.Gesellschaft. 187— 187 50 Pfandbriefe. Allg.öst. Vodenlreditanst li Gd.) 115 25 115 50 .. ., . liÄ.-V.) 100- 100 25 Oesterrcichisch. ungarische Äant 101 70 10180 Ung. Äodenlredit.Inst. (N.-V.) 100 — 100 25 Prlorltäts Vbli«ationen. Elisabeth-N. 1. Em.....96— 9625 Ferd.«Nordb. in Silber . . . 104'- 104 25 Flllnz.Ioscph.Äahn .... 92 9l) 9410 Glll. Karl'Lubwig.V, 1, Em. 102 75 103 Ocslerr. Nordwcst-Bahn . . 95 25 95 50 Siebenbürger Vahll .... 72 25 72 50 Staatsbahn 1. E,«.....iß«— 166 50 Südbahn i 3«/,......11949 11970 ü«/.......10050 100 7b Devisen. Aus deutsche Plätze..... 56 55 56 70 London, turzc Sicht .... H6— 11« il» London, lange Sicht .... H615 11625 Paris.......... 4590 45 9ö Geldisrten. Dulaten .... 5 fl. 40 lr. 5 fl. 50 l' Napolconsd'or . 9 . 23 , 9 . 23»/, . Deutsche Reichs- Noten .... 56 . 95 . 57 . — , Silbergulden . . 100 , — , 100 . - , Krainische Gruildentlastungs-Obliaatione" -Geld 91 50, Uace — —. Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 66 75 bis 66 80. Silberrente 68 40 bis 68 50. Goldrente 73 30 bis 78 40. Kredit 264-30 bis 264 50. Anglo 123-50 bis 123 75. London 116- bis 11625, Napoleons 923 bis 923»/,. Silber 100- bis 100'-.