Nr. 290. Dienstag, 18. December 1888. 107. Jahrgang. «ränn««»tiirl F«» V kleine In<«ate b!« ,» 4 Zeilen »b tr.. giötzere per .qclle n lr,: be! «»t«r«n Wiederholungen pl. Zeile 3 l«. V Dle »Lalbach« Leitung" «schllnt lsglich mlt >n«n»vme t>e» Ernn» und ffenr«md ge-bräuchlichste, System anführen. Das erstere ist das su-genannte Süveren-System, eine thatsächliche Desinftction der Canalwässer mit Chlormagnesium. Aehkalk und Slein' kohlen ' Theer, worüber Versuche im Jahre 1867 in Leipzig und 1869 in Berlin vorgenommen wurden, j'doch den unerschwinglichen Aufwand von 1 fl. 50 kr. pro Jahr und Kopf erheischten; dabei blieb der Wert des fabricierten Dungmiltels weit hinter der Erwartnnq zurück. Das andere oder das ^-N-OVei fahren (Process) ist das populärste in England und geschieht mittels Alaun, Blut. Kalk und Kohle (die englischen Anfangsbuchstaben dieser Namen sind ^ N 6) und steht in den «eichen Fabriksstädten hie und da in Verwendung. Das combinierte Fällung«- und Oxydationsverfah-rcn. wo zuerst die Schmutzwässer nach erfulgter mecha« nischer Absonderung durch Siebe lc. mit chemischen Reagenzen, wie schwefelsaurer Thonerde und Kalk» milch, gefällt und dann an langgestreckten schiefen Ebe-nrn iu niedrigen Schichten zur Bewegung oder Fall gebracht werden (Gradierwerte), wodurch sie sich mit Sauerstoff sättigen, so dass die Oxydation im Flusse leicht vor sich gehen kann. Eine derartige musterhafte Anlage wurde bei der schwemmcanalisierten Stadt Frankfurt am Main (Lind« ley) infolge des Verbotes einer Einleitung der Abwässer in den canalisierten Main errichtet und vor einem Jahre eröffnet. Ob dieselbe ihrem Zwecke vollkommen entspricht, ist mir nicht bekannt, jedoch sind die Regie-tosten sehr bedentend, da die sedimenlierten Stoffe selten als solche, sondern erst durch weitere chemische Behand« lung als Trockcndünger in den Verkauf gelangen. Eine um ein Jahr ältere Anlage, jedoch in größerem Maßstabe, finden wir in Sheffield in England mit über 300.000 Einwohner und 45.000 m' Jauche. Die Jauche wild in vier Teichen entschlammt, dann in der Mlschkammer mit Kalkmilch gefällt, wieder in dreißig Bassins geklärt und hierauf an Ablaufflächen gelassen; von da gelangt sie bereits oxydiert in Filtertammern (60 an der Zahl) und dann erst in den Fluss. Die Anlagckosten belaufen sich an 400.000 fl.. die jährliche Instandhaltung auf 60.000 fl. Die durch-schnittlichen Kosten dieser Reinigungs-Anlagen belaufen sich für den Bau an 1 fl. 80' lr. pro Kopf. für den Iahresbetricb 90 kr. pw Kopf. Solche Reinigungsverfahren können sich nur reiche Städte, deren Umgebung eine entwickelte Agricultnr hat, erlauben. Wir gehen nun auf die andere Gruppe der Ea-nalisierungssysteme, deren Hauptzweck die Verwertung der Fäcalien bildet, über. Es ist klar, dass, je weniger dieselben verdünnt sind, desto leichler können sie auch verwertet werden. Es gieng deshalb in dieser Beziehung das Bestreben dahin, ohne Wasserspülung und ohn? Anhäufung in Gruben oder Tonnen durch mc. chanische Mittel den Transport derselben an den Ver-kaufs- oder Verladeort zu bewerkstelligen und die eigentlichen Spül-, Schmutz« und Niederschlaqswasser auf dem kürzesten Wege als weniger oder nicht gefährlich dem Flusse zuzuleiten. Wir sehen also eine doppelte Canal» anläge — und deshalb die Besserung dieser Systeme: Separat- oder Differenzensysteme. Diese scheidet man wieder in zwei Gruppen — entweder werden die Fäcalien durch Luftverdünnung in die Centralstation eingezogen oder durch Ueberdruck hineingetrieben. Der Re> präseutant der ersteren Gruppe ist das Liernur'sche System, welches in Leydeu, Dortrecht und in Amster-dam zur Ausführung gelangte und in mancher Be« ziehung Scharfsinn des Erfinders an den Tag legt. Das Wesen dieses Systems beruht darin: Aus einer centralen Maschinenanlage wird durch Luftpumpen die möglichste Luftleere (das Vacuum) in eine be> liebige Zahl von Reservoiren, die an Gassenkreuzungen ein» geballt sind, übertragen und in denselben durch Hahn-umdlehen des Saugrohres fixiert. Diese Straßen» resrrvoire hängen mit den Strahenröhren unmittelbar zusammen und kann ebenfalls durck Hahnumdrehen das Vacuum denselben mitgetheilt werden; von da gelangt es in haubatlschlüsse und saugt die in Knieröhren oder in Closetschüsseln angesammelten Dritten an und führt dieselben in denkbar kürzester Zeit dem Reservoire zu; ist dasselbe vollgefüllt, so wird es mit dem Spedition«' rühre verbunden »nd in die llentralstatiun entleert. Um die Hcmslllischlüsse je nach deren Füllung in einer Reihenfolge zu entleeren bedient sich dieses System der Knieröhren. und je mehr dies»' gefüllt sind oder je geringer der barometrische Unterschied ist, desto früher und intensiver wird jenes Rohr angesaugt, dagegen die wenig gefüllten später. An der höchsten Stelle der Haus» anschlüsse müssen VlNiilationsröhren angebracht werden. Die ursprünglichen Licruut'schen Closets waren zur Ver-hütung jeder Wasservcroünnung nur mit Kothoerschluss Imilleton. Die schöne Auna. Feierabend. Durch das weitgeöffnete Fabriksthor strömen in buntem Durcheinander Männer, Weiber, Kinder; die Männer einzeln, ernst, mit fast traurigem Gesichtsausdrucke, das Weibsvolk truppweise, kichernd Und plaudernd, wie dies nun einmal seine Art. Nur eine von den Fabriksmädeln scheint sich ab« zusondern von den anderen, rnhig schreitet sie ihres Neges, trotzdem die halblauten Bemerkungen ihrer Kolleginnen ihrem Ohre nicht entgehen können, «G'spreitzte Gredl!» — «Die wird's auch noch billiger geben!» ^s ist wirklich eine auffallend hübsche Erscheinung. Ms Wiener Vollblnt: feines Oesichtchen. prachtvolle ,l"gen, rundliche Formen, üppiges Haar, und vor allem lk"er elastische Gang. der die Wienerinnen auszeichnet. Bald ist sie den Blicken der lästernden Freundin-"en entschwunden. Als sie um die Ecke einer Seiten-ll"sse biegt, tritt ihr ein junger, elegant gekleideter Mann ?^>g grüßend entgegen, sie nimmt freundlich lächelnd !^"rn Arm. und in zärtlichem LiebekgefliMr scheinen ?.'e beiden die Welt um sich zu vergessen. Wie würden ^ Lästermäuler über sie hergefallen sein, hätten sie die ^'her Anna oder, wie sie häufiger genannt wurde, '?le schöne Nettel' jetzt schen können. Denn kein Ge-^ngercr als der Sohn des Fabrikshrrrn war es. mit 3") sie so vertraut thun durste, als wäre sie seines-Nwchen. N. deicht war es ihm nicht geworden, die spröde Mne gefügig zu machen; lange hatte der Prpi ge->'ch. eh' es ihm gelnngeu war. das schönste Mädel dn3 ?""'d für sich zu gewinnen. Denn nicht nur. der «^'" Vater nichts erfahren durfte, auch ihr Vater, l -lUerlführer in der Fabrik war. hätte es niemals zugegeben, dass seine Tochter dem Sohne seines Brot' Herrn anders gegenüberstehe, als es ihr zukomme, demüthig und unterwürfig, nicht aber vertraulich oder gar.... «Mädel, wann i von dir was erfahr', so drah i dn's Gnack um,» hatte er zu ihr gesagt, als ihm ein theilnehmender Freund die Mittheilung gemacht halte, dass der Pepi der Nettel «nachsteige». Das Verbotene übt ja immer einen eigenen Reiz auf den Menschen, cin bisschen Eitelkeit mag wohl auch im Spiele gewesen sein, und — na ja, warum sollte sie es den leugnen — g^n gesehen hat sie ihn schon seit jeher; so kam es, dass die Betheucrungen des jungen Mannes anf fruchtbaren Boden fielen, und die «schöne Nettel» trimmte den seligen Traum von Liebe und Glück mit all' dem Bangen, mit all' der Herzensangst, aber auch mit all' der unaussprechlichen Glückseligkeit einer heimlichen Liebe. Ein schöner Traum, aber, ach ein schreckliches Erwachen. Ein halbes Jahr war vergangen, der Frühling war dem Herbste gewichen, die ganze Natur hatte ihr Aussehen verändert, auch der P»Pi war eiu anderer geworden. Gar manches ,Briefer!» mnsste ihn daran erinnern, dass die Nettel auf der Welt sei ... Als die schwere Stunde herankam, stand sie einsam und heimatlos auf der Wclt; der erzürnte Vater hatte das ungerathene Kind hinausgestoßen, der Geliebte wollte nichts wissen von ihr. Das Kind starb bald nach der Geburt u„d, damit war auch das letzte Baud zwischen dem Pepi und der «schönen Netlel» zerrissen .... Pepi hatte die Fabrik nach dem Tode seines Vaters übernommen. Eine der ersten Thaten des jun-Fabriksbesitzcrs war es, den alten Areyer, dessen An> blick unliebsame Erinneruugen in ihm erweckte, zu entlassen. Dcr alte Mann ergab sich aus Kränkung dem Trunke und starb bald darauf. Pepi aber schickte sich an, den von ihm ererbten Reichthum in sinnloser Weise zu vergeuden, und eine Schar von rasch erworbenen guten Freunderln half wacker mit, die gefüllte «Wert» heim'fche» zu entleeren. Zu dieser Zeil tauchte in Wien eine außergewöhn» liche Schönheit auf. Sie war überall zu sehen, wo sich das elegante Wien zu versammeln pflegt, umgeben von einem Schwärm junger und alter Verehrer, die gerne bereit waren, ihr nebst ihren Herzen auch ihre vollen Börsen zu Füßen zu legen. Man wusste wenig oder fast gar nichts von ihrer Herkunft, nnr gerüchtwrise verlautete, dass sie einen allen, sehr reichen Herrn auf seinen Reisen in Italien und Frankreich begleitet habe, dass ihr der alte Herr, entzückt von ihren Reizen, eine gute Erziehung geben ließ und nach einiger Zeit, nach. dem er ihr eine ziemlich bedeutende Summe testamen« tarisch vermacht hatte, selig entschlief. Die junge Dame habe sich dann nach Paris begeben, dort ein ziemlich abenteuerliches und verschwenderisches Leben geführt, sei aber schließlich infolge eines öffentlichen Scandales genöthigt gewesen, die französische Hauptstadt zu vcr» lassen und habe sich nach Wien begeben. Hier entzückte die «schöne Ieannette» das Heer der alten und jungen Lebemänner durch den Liebreiz ihrer Erscheinung. Auch Pcpi versäumte es nicht, die Bekanntschaft des neuen Sterns zu machen. Wer malt sein Erstaunen, als er in der Modedame die verschollene Neltel wiedererkannte. Von der Stunde an war es um Pepi geschehen. Ihre Verachtung zog ihn an. und mit berechneter Koketterie entfachte Ieannette die wahnsinnige Leidenschaft Pepi's immer mehr. O, die Rache war so süß! Sie verleitete ihn zu der unsin-nigsten Verschwendung, und nach nicht allzu langer Zeit stand die alte Firma, deren Ehef er war, vor dem Bankerott. yllibacher Zeitung Nr. 290. 2484 18. December 1888. versehen, der später jedoch wegen allgemeiner Anti« pathie doch dem W^sserabschlusse mit beschränkter Menge welchen musste. In der Cntralstation angelangt, werden die De-jecte (in Amsterdam) entweder in Schiffe ausgelassen und verfrachtet oder durch Abdämpfung concentriert, um eher einen Absatz zu finden. Die vielbesprochene Poudrettierung erwies sich des zu hohen Aufwandes wegen als unmöglich. Vei der Verdampfung werden zuerst die groben Unreinlichkeiten mechanisch abqeson« d^rt, dann der Ammoniak durch Beimischung von Schwefelsäure fixiert und hierauf die Flüssigkeit bis auf 100" vorgewärmt und in einer Verdampfungsbatterie «ü, triple 6ss6t» bei 172" um V, ihres Wassers entledigt. Mit diesem Verfahren, wodurch man anstatt Poudrette ein flüssiges Brei bekommt, begnügt man sich und verfrachtet dasselbe oder mischt es mit dem Straßenkoth. Die Behandlung so vieler Ventile und Reservoire war sehr zeitraubend und theuer, deshalb hat man eine centrale Bedienung ebenfalls mittels verdünnter Luft eingeführt; jedem Ventil am Straßenreservoir entspricht ein Vacuum - Rohr und ein kleiner Claviatur-Taster in der Centralkanzlei; durch bloßes Anrühren eines solchen Tasters erledigt sich die ganze Manipulation ohne menschliche Beihilfe, ja selbst die Taster werden mittels eines Uhrwerkes automatisch nach der Reihe in Function gesetzt. Die Zahl der Reservoire ergibt sich nach der gemachten Erfahrung, und zwar genügt pro 1000 bis 2000 Bewohner ein Reservoir. Von 30.000 Häusern und 400.000 Bewohnern Amsterdams participieren circa 3500 Häuser und 60,000 Einwohner an diesem System, dessen Einheitspreis der Bau-Anlage pro Im Straßenlänge auf bloß 12 st. angegeben. Nm durch die doppelte Leitung sein System nicht zu vertheuern, war Liernur bestrebt, den Canälen, resp. Röhren das möglichst geringe Profil oder aber den befördernden Flüssigkeiten die möglichst größte Geschwindigkeit zu geben; und da dies durch natürliches Gefalle nicht möglich war, hat er zur Einleitung der Straßenabwäfser Injectoren, resp. Druckröhren. benützt, welche durch ein verengtes Profil in die Ableitungsröhren einmündeten und so unter Druck eine Beschleunigung der Flüssigleiten herbeiführen sollten, die sich bei größerer Zahl der Injectoren addieren und so die Abflussgeschwindigkeit vergrößern sollten. In der Pra» xis hat es sich jedoch nicht bewährt, da es auf einem physikalischen Irrthume beruht, den Professor Baumeister in der «Deutschen Bauzeitung» und Ingenieur Hajnis in einer separaten Abhandlung nachgewiesen haben. Trotzdem finden wir bei dieser Methode der Ab« leitung der Meteorwässer einige sehr schätzenswerte Neuerungen, so der patentierte Muffenverschluss bei Thonröhren und das selbstreinigende Gully (Schlamm» fang), die eine ergiebige Verbreitung auch sonst finden werden. Aus dem Parlamente. Wien, 15. December. Wenn die Publicist!! und die parlamentarischen Wort« führer die Paragraphe 24 und 25 der Wehrgesetzvorlage, welche sich auf die Reform des Freiwilligen-Institutes Als nach dem Zusammenbruch seines Geschäftes Pepi seine Geliebte besuchen wollte, ließ ihm dieselbe durch ihr Stubenmädchen eine Banknote überreichen mit der Bemerkung, «er möge nur wieder kommen, man wolle sehen, was sich für ihn thun lasse». Schäumend vor Wuth entfernte er sich. Als nach einigen Tagen Ieannette, vom Theater heimkehrend, den Wagen verließ, trat plötzlich eine Ge< stalt an sie heran. Eine blitzschnelle Bewegung der Hand.. . P'pi hatte ihr eine ätzende Flüssigkeit ins Ge> sicht geschüttet. In einem Wiener Spitale liegt ein sterbender Mann. Seine Brust hebt und senkt sich schnell, sein flackernder Blick zeigt eine namenlose Angst, und seine zuckei'den Hände suchen rastlos auf der Decke herum. Es ist Pepi. Als er seine Strafe abgebüßt hatte, trieb er sich ziel- und planlos umher. Zur Arbeit unfähig, zum Selbstmord zu feig, verfuchte er es, sich durch Betteln zu ernähren. Noth und Entbehrung zerrütteten die Gesundheit des ohnehin Verweichlichten in kurzer Zeit, und so kam es, dass er eines Tages halb verhungert von der Rrttungs-Gesellschaft auf der Straße aufgelesen und todtkranl in das Spital gebracht wurde. Plötzlich gleitet es wie ein freudiges Aufleuchten über das Antlitz des Sterbenden. Die Wärterin ist zu ihm getreten. Niemand halte an den hässlichen, narben« entstellten Zügen die «schöne Nettl» erkannt. Das prachtvolle Haar war das einzige Ueberbleibsel der einst so strahlenden Schönheit. Pepi zog ihre Hand an seine Lippen. «Verzeih', Nettel,» stammelte er, «verzeih' mir alles ... was ... ich dir... an'than ... hab'.. .> Eine bange Stille senkte sich über den Kranken-saal. D?r Todesengel in seiner furchtbaren Majestät zog durch den stillen Raum... H 0 fer. beziehen, als den wichtigsten Theil des neuen Wehrgesetzes bezeichneten, ohne dass dies der Wesenheit der Vestim» mungen jener Paragraphe nach thatsächlich der Fall wäre so darf man heute behaupten, dass die Berathung der Wehrgesetzvorlage im österreichischen Abgeordnetenhause über die schwierigste Stelle hinausgerückt ist. Die große Mehrheit des Hauses hat sich nämlich in den beiden Sitzungen des gestrigen Tages für die unveränderte Annahme der Paragraphe 24 und 25 ausgesprochen und damit alle jene Verschärfungen gutgeheißen, welche die Kriegsverwaltung hinsichtlich des Einjährig-FreiwiNigen-Dienstes einzuführen, sich durch Gründe des militärischen und socialen Interesses genöthigt sah. Die Debatte über die Freiwilligen-Paragrafthe hat fast durchwegs Angehörige des Lehrfaches als Redner in die Schranken geführt; dabei kann nicht verkannt werden, dass der polemische Ton gegen den Unterrichtsminister sowie die Detailmalerei der Zufälle und Fährnisse des Freiwilligenjahres, welche in den Ausführungen aller dieser Redner vorherrschten, weit mehr auf subjettiven Anschauungen, als auf einer objectiven Beurtheilung der geplanten Reformen fußte und dass der Tenor der Neden auf der Erörterung der speciellen Interessen der Studentenschaft lag. Dass hiebei neue Argumente gegen die im Gesetzentwurfe vorgeschlagenen Reformen vorgebracht worden wären, lässt sich wohl füglich nicht behaupten. Ohne auf den polemischen Ton einzelner Redner zu reagiren, erläuterte Se. Excellenz der Unterrichtsminister Dr. v. Gautsch die Maßnahmen, welche die Unterrichtsverwaltung zu treffen in der Lage sein wird, um den Einjährig-Freiwilligen Erleichterungen im Stu» diengange zu gewähren. Wenn diese Ausführungen Sr. Excellenz, die schon der Natur der Sache nach nur allgemein gehalten sein konnten, seitens des Abgeordneten Dr. Eduard Sueß zum Anlasse genommen wurden, um auf die Details aller möglichen Consequenzen der dargelegten Grundsätze einzugehen, so beweist auch dies, dass die Debatte über die Freiwilligen - Paragraphe in erster Linie eine Lehrerdebatte war, der ein doctrinärer Anstrich nicht fehlte. In zweiter Linie gestaltete sich die Berathung über die Paragrafthe 24 und 25 der Wehrvorlage zu einer Sprachendebatte. Alte Redner der Linken hielten sich für berufen, als Anwälte der deutschen Armeesprache aufzutreten, trotzdem ein ernstlicher Angriff gegen die Integrität der Armeesprache von keiner Seite unternommen wurde. Speciell der Abg. Aresin hielt es für nöthig, eine flammende Vertheidigungsredc für den ungeschmälerten Bestand der deutschen Armeesprachc zu halten, wobei er sich jedoch in den unliebsamen Widerspruch verwickelte, die bekannte Resolution des Abg. Dr. Matus einerseits als gänzlich belanglos hinzustellen, anderseits aber dieselbe Resolution als einen gefährlichen Angriff auf die Armeesprache zu bezeichnen. Dass die Rede des Abg. Aresin den Widerspruch auf der rechten Seite des Hauses wecken musste, war vorauszusehen, und es wäre deshalb den Interessen der Armeesprache entschieden förderlicher gewesen, wenn der genannte Abgeordnete nicht dem Abg. Herold den Anlass gegeben hätte, die Bedeutung der nationalen Regimentssprachen über die einheitliche Dienstsprache emporzuheben. Auch Abg, Dr. Matus sah sich durch den offensiven Verstoß des Abg. Aresin genöthigt, das sprachliche Moment der Freiwilligen-Paragraphe zu berühren, aber er that dies in würdevoller, objectiver Art, Bezüglich der Wesenheit der Freiwilligen-Paragraphe betonte Dr. Malus die sociale Vedeutung der geplanten Reform, welche eine gleichartige Vertheilung der Wehrlast auf alle Kategorien der Wehrpflichtigen bezweckt, und er trat so für die breiten Schichten des Voltes ein, welche eine Erhöhung der eigenen Wehrlast nur dann erträglich finden lönnen, wenn nicht für die ohnedies bevorzugten höheren Gescllschaftsclassen von einer zahlreichen Mehrbelastung abgesehen wird. Der Berichterstatter Graf Kinsly sprach das Schluss' wort zu tz 25 und wenn auch er der Sprachenfrage gedenken und den vorgebrachten Bedenken entgegentreten musste, so zeugt dies genügend dafür, dass die Debatte über die Freiwilligen-Paragravhe nicht infolge der sachlichen Erörterungen, sondern nur deshalb so große Dimensionen annahm, weil eben andere Fragen als die des militärischen Interesses dieselbe vorwiegend beherrschten. Politische Aeberlicht. (Ein Statthalter-Jubiläum.) Statthalter Baron Weber begieng vorgestern in Linz im Besitze vollster geistiger und körperlicher Rüstigkeit sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Die obelösterreichische Presse beglückwünscht den Jubilar zu seiner pflichttreuen, wohl' wollenden und erfolgreichen Wirksamkeit an der Spitze der Landesverwallung und bringt die in allen Bevölle-rungskreisen für den Landeschef herrschenden Gefühle der Verehrung und Sympathie mit dem Wunsche nach dessen noch langjähriger Amtsthätigkeit zum Ausdrucke. Die Beamtenschaft, die Spitzen der Behörden und Vertreter von Corporationen haben den Statthalter zu dessen Jubiläumsfeier beglückwünscht. ! (Oesterreichisch-ungarische Zollconferenz.) Die Durchführungsbestimmungen für das Ins-lebentrrteu des Handelsvertrages mit der Schweiz sind schon vor einigen Tagen der ungarischen Regierung übermittelt worden und wird nur für den Fall, als dieselbe diesm Bestimmungen nicht in allen Punkten zustimmen sollte, eineZusammentretung der österreichisch-ungarischen Zollconferenz am 20. December erfolgen, da zu einem schriftlichen Gedankenaustausche bei dem Umstände, als der Schweizer Handelsvertrag am I.Iän« ner activiert wird, keine Zeit mehr vorhanden ist. Me Verhandlungen der Zollconferenz über die Durchfüb,-rungsbestimmungei, für die Aufhebung der Freihäfen von Tiiest und Fiume würden, im Falle eine Sitzung der Confrrenz am 20. nicht stattfände, auf einen späteren Termin verschoben werden. (DerP 0 lenclub) hat den bisherigen Obmann« Stellvertreter Rittrr von Iaworski zum Obmann gewählt. Sieben Stimmen entfielen auf den Fürsten Czar-toryski. Zum Obmann-Stellvertreter wurde Abgeordneter Czerkawski gewählt. (Gegen den Sclavenha ndel.) Die fitr vorgestern abends vom Severinus Vereine in Wien einberufene Versammlung, der Nuntius Galimberli beiwohnte, beschloss nach einem Vortrage des Fürsten Afred Wrede, welcher über Ermächtigung des Cardinals Lavigerie sprach, in Wien eine Sammelstelle zur Unterstützung der Bestrebungen gegen den Sclaven-Handel zu bilden. (Reichsrathswahl.) Die Ersatzwahl eines Reichsraths-Abgeordncten des Großgrundbesitzes Iawo-row-Cieszanow-Mosciska wurde für den 4. Jänner aus' geschrieben. Wie es heißt, wird Kozlowski neuerdings als Candidat auftreten. (Das Lagerhausgesch.) Wie in parlalnen/ tarischen Kreisen verlautet, wird das neue Lagerhaus' qeseh jedenfalls noch vor den Weihnachtsfeiertagen lw Plenum des Abgeordnetenhauses zur Berathung 9^ langen. . (Das ungarische Abgeordnetenhaus) nahm die Vorlage über die Verlängerung der Aayn Mostar-Rama.Mündung an. Tisza erklärte, die gemeM' samen Activen werden nur zur Deckung gemeinsamer Ausgaben verwendet. Dieselben betragen beiläufig zwa"' zig Millionen. Er verspricht die Vorlage eines Spec««!' ausweises. (Der deutsche Reichstag) hat sich Same-tag mit der Sclavenfrage in Afrika und bei dieseln Anlasse auch mit der Lage der ostafrikanischen OeseU" schaft beschäftigt. Die geschickte Fassung des Wmdt' horst'schen Antrages brachte es zuwege, dass alle Pa^ teien, natürlich mit Ausnahme von Social-Dew^ kraten und Deutsch«Freisinnigen, sich im Sinne d« Unterdrückung des Sclavenhandels in Afrika ausspra chen. Damit ist — ein seltener Fall — die g"ß' Humanität wieder zeitweilig Führerin einer groß Politik geworden. Die Theorie ist festgestellt. M ^ Praxis wird erst die weitere Debatte nach den M>y nachtsferien darüber Aufklärung schaffen, ob die den-tschen Colmüsten im Gefolge der Kreuzfahrer des C<" dinals Lavigerie oder umgekchrt die Kreuzfahrer ' Erfolge der Colonisten in Ostafrita sich festzusetz^ versuchen werden. Diese Angelegenheit hat so ^ Complicationen, dass sie nur durch die einfachste EN qie erledigt oder durch die entschlossenste R^signatl fallen gelassen werden kann. 55'««) (Die serbisch? Verfassungs-Commisl'"/ erledigte das Capitel VI., betreffend die Minister-^ aniworllichleit, welches nach längerer lebhafter Dev^ mit unwesentlichen Abänderungen in der Fass""^l engeren Ausschusses angenommen wurde. In v , S tzimg präsidierte der König, welcher einem M'""^ rathe beiwohnte, nicht, und führten abwechselnd lN' und Garasanin den Vorsitz. , ^ (Die französifche Kammer) verwarf ".^ 262 gegen 188 Stimmen das Regierungsproiect betreff' des Panama Unternehmens. — Der vorgei vormittags abgehaltene Ministerrath beschloss, der zc ^ mer einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch "^v^ . der Listen-Scrutinimn abgeschafft und die Einzelwayl w ^ eingeführt wird. Der Zeitpunkt für die Embnngunu Vorlage wurde jedoch nicht bestimmt. . . zyie (Die bulgarische Regierung) y"''^ den «Daily News» aus Consiantinopel gemel^ ^ die Pforte benachrichtigt, sie sei im Begriffe, dem ^ ^ctt, einen Gesetzentwurf zu unterbreiten, welcher " ^, die reiligiösen und anderen Rechte von U"^.rM sjellen. hamedanischen Glaubens in Bulgarien s^/" galich Um den Wünschen der Pforte so wett "s .' ^c Rechnung zu tragen, unterbreite sie diesen umi ^ Pforte mit der Erklärung, sie würde N°1' '." „. d" Maßregel in Angriff nehme, freuen. d,e U"en Pforte darüber kennen zu lernen. k der Schatz' (Im englischen kanzlrr Göscheu Erklärungen bezüglich 0^ .Drüber Emin Pascha und Stanley av. «"s o"' ^" geht. dass die britische Regierung "och lemr ^^l der Wahrheit der von Osman Dlgma ° ^M Grenfell übermittelten Meldung überzeugt ,^.^ ^ sich die Nachricht von der Gefangennahme ^ ^g/N Stanley's bestätigen, so wird d,e ^^" s Freilassung beider mit drmMahdl unterlM" L»!b°ch°l Zeitung Mr. Ä». 2485 ,z. 3>„„„„„ .,«, (Die schweizerische Bundesversammlung) wählte für 1889 zum Vundespläsidentm den bisherigen Vicepräsidenten Hammer (conservativ) und iw Vicepräsidenten Ruchonez (radical). Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das Pra-ger Abendblatt» meldet, der Gemeinde Straschkowih zur Anschaffung von Löschrequisiten für die dortige frei-willisse Feuerwehr, ferner der freiwilligen Feuerwehr M Slneiina zur Anschaffung einer Feuerspritze und eines Wasserwagens und der Ortschaft Hadrnwa zur Bestreitung der mit der Anschaffung von Löschrequisiten verbundenen Kosten je 60 fl., dann den freiwilligen Feuer» fahren in Hauptmannsdorf zu ihrer Ausrüstung nnd ln Habendorf zu Vereinszwecken je 50 fl. zu spenden geruht. — (Eröffnung des naturhist arischen vof-Museums.) Nachdem die bauliche Vollendung bks naturhistorischen Hof-Museums zu Beginn des Jahres ^89 in Aussicht gestellt ist, wird gegenwärtig bereits °'e Frage bezüglich des Zeitpunktes der Eröffnung ven° l'liert. Nach dem gegenwärtigen Stande der Arbeiten ist b'ese für den Monat Mai zu gewärtigen. Ein allgemei« "er Führer durch da» Museum, von dem Intendanten vosrath u. Hauer verfasst, befindet sich bereits untcr °e>n Drucke. — (Aufgefundene Leiche.) Aus Cilli wird Wrieben, dass am 14. d. M. im Walde des Besitzers ?>lolaus gdolsek in Trennenberg die Leiche der zwölf-^rigen Katharina Kotnik, Tochter des Besitzers Josef ^tnil aus Schedina, welche am Morgen des obgenann-"b Tages in die Schule nach Trennenberg gegangen ist, ^gefunden wurde. Durch die gerichtliche commissionelle ,lhebung wurde constatiert, dass an der Katharina Kotnik "" Gewaltact verübt worden und dass der Tod durch Dickung eingetreten war. Infolge der sogleich eingelei« ^n Nachforschungen nach dem Thäter, wurde ein der Aat dringend verdächtiger Agent dem Kreisgerichte in ^lli eingeliefert. — (Ein Vortrag mit Hindernissen.) Der ^hrer trägt über die Vertheidigung der Thermopylen b°r: «Ehe es zum Treffen kam, entsandte der Perser- önia. an die Lacedämonier einen Boten mit der Auf-^lderung — Geben Sie die Schnur her, ja, ja, Sie, ^ayer, ich kann die Spielerei nicht länger mit ansehn! ^it der Aufforderung um Auslieferung der — Regenschirme, mein lieber Winzer, stellt man hübsch in die ^cke, wo sie nicht jeden Augenblick umfallen — um Auslieferung der Waffen. Die stolze Antwort des Griechen-lllrsten war: — Sie, Fischer, rücken Sie doch bei« seite, damit ich sehe, was Ihr Hintermann wieder für bummes Zeug treibt! — Also die Antwort der Griechen ^ar: «Komm und hol sie!» Und als man den Griechen ^deutete, die Zahl der Feinde sei so groß, dass ihre Pfeile die Sonne verfinstern würden, erwiderte Leonidas verächtlich- — Wahrhastig, Mücker, ich stecke Sie zur Mr hinaus, wenn Sie nicht aufhören, mich anzugrin- enl ^_ Leonidas entgegnete: «Desto besser, so werden ^im Schatten fechten!» Vier Tage später erfolgte der ------------------------------------------ Angriff. Endlich zeigte ein verrä'therischer Grieche Namens — Graset, Sie schreiben da wohl etwas, was nicht zur Sache gehört! — mit Namen Ephialtes den Persern einen geheimen Pjad übers Gebirge, und plötzlich verbreitete sich unter den Spartanern der Schreckensruf: — «Wer wirft denn da mit Papierkugeln?» — (Excebierende Gendarmen.) Man meldet aus Temesvar, 14. d. M.: In der Gemeinde Nagy-Köveres des Temefer Comitats schoss vorgestern abends ein Gendarmerie-Postenführer in berauschtem Zustande unter das Volk und verwundete mehrere Personen. Das Volt leistete Widerstand, wobei ein Gendarm erschossen und zwei Gendarmen und zwei Landleute lebensgefährlich verwundet wurden. Wie Gemeinde-Insassen angeben, hatten die Gendarmen mittels ihres Säbels einem Bauer die Hand, einem anderen die Nase abgeschnitten und einem dritten den Kopf gespalten; auch der Gemeinderichter wäre mehrfach verletzt worden, da die Gendarmen das Gemeindeamt stürmten und durch die Fenster Schüsse abfeuerten. Das Volk ließ hierauf die Sturmglocke lauten. Das Auziascr Bezirksgericht leitet die Untersuchung. — (Ein anonymes Gcschenl,) Der bekannte polnische Romancier Heinrich Si en liewicz hat dieser-tage von einem unbekanten Spender 15,000 Rubel er-halten. Der Gabe lag nur ein Zettel mit den Worten bei: «Dem Heinrich Sienkiewicz — Michael Wolodzjewski.» (Titelheld des letzten historischen Romanes von Sien-liewicz.) Der Dichter hat die Summe einstweilen in der Warschauer Bodencreditbanl deponiert. — (Sechslinge.) Frau Hirsch zu Navarra County in Texas hat Mitte November ihren Mann nicht wenig überrascht, indem sie ihm einen Familienzuwachs von nicht weniger als sechs Kindern, vier Knaben und zwei Mädchen, bescherte. Mutler und Kinder befinden sich den Umständen nach wohl, ebenso der Vater, doch sind beide Ehegatten der Ansicht, dass ein solcher «Glücksfall» nicht allzu oft vorkommen dürfte, wenn TexaS nicht in wenigen Jahren vollständig übervölkert sein soll. Frau Hirsch, in Baiern geboren, ist gegenwärtig 27 Jahre alt und seit fünf Jahren verheiratet. — (Selbstmord.) Donnerstag um 11 Uhr vormittags entleibte sich durch zwei Schüsse in die Brust der Marburger Cafetier Franz Url neben der Kellerthüre, wo vor kurzem ein Marqueur durch einen Sturz seinen Tod gefunden hatte. Das Motiv ist unbekannt. Url stand im Alter von NO Jahren. — (Künstliche Kälte.) In Chicago hat sich eme Gesellschaft gebildet, welche sich mit der Erzeugung von künstlicher Kälte beschäftigt. Die Gesellschaft beabsich- lgt das Wegerecht zunächst in den Straßen der Garlen-stadt zu erwerben und ihr Product durch Röhren nach allen Theilen der Stadt in öffentliche und private Woh. nungen zu leiten. Durch dieses Arrangement wird zu-künftig in allen Häusern im Sommer Kälte, wie jetzt Hitze im Winter, «angedreht» werden können. — (Tante und Neffe.) Wir haben berichtet, dass der Räi'ber Anton Komm, welcher in Graz die eigene Tante, Fräulein Emilie Schieß, überfiel, in Hamburg verhastet wurde. Wie sich nunmehr herausstellt, ist der in Hamburg Verhaftete nicht der gesuchte Komm und musste deshalb wieber auf freien Fuß gesetzt werden. — (Undankbarkeit.) «Da hört doch aber alles auf! Lade ich mir den Müller, weil ich denke, er wird eine von meinen fechs Töchtern zur Frau nehmen, alle Tage zum Essen ein und lasse immer das Beste und Feinste lochen, was zu haben ist, und nun geht der Kerl hin und heiratet. . . meine Köchin!» Local- und Provinzial-Nachsichtcu. — (Aus dem Reichsrathe,) Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wird uns aus Wien telegraphisch berichtet: Die Nkgierung legte den Central-Nechnungsabschluss pro 1887 vor. Der Landesvertheidigungs-Minister Graf Welsersheimb beantwortete eine Interpellation des Abg, Graf Coronini dahin, dass die Heranziehung des Nachlasses zu den Beerdigungskosten der in Nctivität verstorbenen Gendarmen bisher überall normiert war, in dem betreffenden Falle wurde ganz human und gewissenhaft vorgegangen, übrigens wurde im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium be» schlössen, dass lünstighin für alle in Activität verstorbenen Militärpersonen des Mannschaftsstandes der Gendarmerie, des Heeres und der Landwehr für die erforderlichen Begräbniskosten ein Betrag aus Staatsmitteln bestimmt werde. — In der fortgesetzten Wehrgesehdebatte wurde Paragraph 46 mit einem Zusahantrag des Abg, Dr. von Plener, gegen welchen Minister Graf Welsers« heimb leine Einwendung erhob, dass die im Verord» nungswege zu treffenden außerordentlichen Maßregeln nachträglich im Reichsrathe vorzulegen seien, angenommen; die entsprechende Clausel wurde auch bei Paragraph 49 beschlossen. Sodann wurden die Paragraphe 47 bis 53 angenommen. — («Führer durch da s R udolfin u m ».) Unter dem Titel «Führer durch das krainische Landes» museum Rudolftnum» ist soeben ein vom Musealcustos Herrn Karl Deschmann verfasster Katalog über die Sammlungen unseres Lanoesmuseums erschienen, und das Buch rechtfertigt in der That seinen Namen vollkommen; es ist keine bloße trockene Aufzählung der einzelnen Gegenstände, sondern dasselbe enthält zugleich eine Reihe ebenso instructiver als anziehender Schilderungen und Notizen historischen, culturgeschichtlichen und naturwissen» schaftlichen Inhaltes, die in ihrer Gesammtheit ein höchst wichtiges und lesenswertes Stück lrainischer Heimatskunde bilden. Als Einleitung in das Wert können die beiden Capitel «Zur Geschichte des Landesmuseums» und «Das Museumsgebäude» angesehen werben. Der weitere reiche Inhalt lässt sich bereits aus den Überschriften der folgenden Capitel erkennen. Es werden nacheinander eingehend behandelt: Pfahlbausunde, Funde von Watsch, die Hügelgräber von St. Margarethen, Ro-wische, Nassenfuß, Abamsberg und Podsemel; La Tene-Periobe, alte Bronzezeit, Thongefäße aus der Hallstätter Periode, Funde von Oftroschnik, Hügelgräber von Do» brova, Urnengrabstätte bei Zirlnitz, Funde vom Magda-lenen-Nerge bei St. Marein; Römerzeit Krams, Mero» wingische Zeit; culturhistorische und ethnographische Samm» lungen, Smole'-Zimmer, Porzellan, Majolika, Glas; botanische und Inseclen-Sammlungen; Sammlungen von Wirbelthieren und Vögeln; Conchylien-Sammlung; Ge- Ongel. Novelle von Ernst «emiu. (Schluss.) 5, Endlich hatte die Müdigkeit doch obgesiegt — "edora schlief. . Die schöne Frau aber. um sie nicht wieder zu /wecken, blieb still bei ihr sitzen und träumte. Da '" ihr das Andenken einer Nacht, in der sie ebenso ^ emem Nette gesessen und gewacht. Am Bett ihrer HMverstorbenen älteren Schwester; und es war die s!n^ gewesen, in der diese beim Morgengrauen qe-^"be» war Reichliche fünfzehn Jahre war es her. h I.ung ihr Herz damals, wie gläubig, wie rein! h' w,e anders als hrute! Das sanfte, stille Mädchen, l u Hre Schwester Anna gewesen war! Und so n>if. jh 'l'edevoll in ihrem jungen Gemüthe! Kam man zu lA '" llat man in ein Gotteshaus. Nun war sie Nei,^ ^ lang schon hatte ihr Andenken seine heili« lebp ^ sanfte Nachwirkunq auf die Seele der übrr. leil, " jüngeren eingebüßt. Der schöne Schatten war ' verblasst. sch< Nein! In der Stille dieser Nacht, am Bette des senden Kindes, trat er wieder vor die inneren tz^en der Träumenden. Ganz unmerklich rührte die H ."Hand an ihr Herz: «Vergiss mich nicht, foll ^ <"> strauchle nicht!» Geis."^" Carola schauerte zusammen, als habe em slnck.?""H 'hre Wange gestreift. Das Nachtlicht Vp. /eise. Ein tiefer Seufzer hob ihre Brust: «Die "''an c^"b. die Schlechtere lebt. Ach, wer so ganz be,, Mchten und schuldlosen Herzens leben nnd ster- "'wte, wie jene!» ^isck'^" Stunden schweren Ringens nnd Schwankens <"^nGnt und Vöse. da treten sie uns nahe wie ^tte ü ' hohe Geister ans einer heiligeren Sphäre,»! ^ule nachmittags der Doctor Vusse gesagt. «Und so haben auch wir in unserem neunzehnten Jahrhundert unsere Tngelerscheinimgen!» Da polterte etwas im dritten Zimmer. Pfeifend kam das «Herzschnnckige Tatzelschatzel» heim und warf beim Eintritt einen Stuhl um. Frau Carola fuhr hart auf, ihre Hände von sich gestreckt und geballt, die Augen in dem zurückgeworfenen Haupt schwarzblau, stahlschimmernd auf die Thür geheftet. «klaman, maman, x'm psur!» flüsterte neben ihr das feine Stimmchen aus dem Bette. Von dem Geräufch war Fedora erwacht. «Still, mein Herz!» Sie strich der Kleinen mit der Hand über die Stirn und Angen herunter, und gehorsam schwieg das Kind. Nun stand sie und lauschte, bis Herr Venzheimer zur Rilhe gegangen. Es halte noch einmal an ihre Thür geklingelt, sie aber verschlossen gefunden. Dann kniete sie neben dem kleinen Bette nieder und umfchlang Bett und Kind mit beiden Armen. «/'avm8 saut pour!» fuhr die Kleine in dem Vabyfranzösisch fort. das sie mit Vera und Olga Au-latou zu sprechen Pflegte. «Der große chinesische Räu. brr war da, um dich zu stchlen. Mama!» Der große chinesische Räuber war der stete Schrecken von Vera, Olga und Fedora, sobald es dunkel geworden. «Er wollte dich mit fortnehmen, und Be'be' follte dich nie wieder sehen!» «Du würdest ja mit deinem Papa geblieben sein!» sagte Fran Carola mit zuckender Lippe. «Aber ich will dich behalten! Be'be' will mit seiner kleinen ^,'ama sein!» Nun hatte sie die Augen wuder auf. Sie waren voll herziger Zärtlichkeit und verstohlener Angst. Die Mutter halte sich empolgerichtet und blickte forschend hinein. Es war ein geheimer Sinn in des Kindes Wort und Blick, der nicht von diefem felbst herstammte. Welcher geheimnisvolle Zufall legte diefen Ausdruck auf die kleine Zunge, in den bittenden Blick? «---------Eine Menschenseele, unschuldig und rein genug, ihm zur Wohnung zu dienen--------- — indem es aus ihren Körpers Augen uns anschaut, auf ihres Körpers Zunge seine Worte legt — —» so war des Doctors Rede gegangen. «Nicht wahr. meine süße Mama. du lässt Vibi nicht allein?» flüsterte das Kind, das in ihrem Gesicht las, mit einem reizenden Lächeln schmeichelnder Ufbi>r-redung. Warum es so bat, wusste rs wohl selbst nicht ginan, da es immer noch im Schlaf befana/n war. Der betroffenen Mutter aber war seltsam zumuth»'. fast als trete ihr hier in der stillen Nach», an einem Wendepunkte ihres Lebens, wirklich ein geheimes Walten bedeutnngsuoll nahe. Zum zweitenmal? fühlte sir sich wie leise non einem Hauche aus ^iner unirdischen, heiligeren Sphäre angeweht. In einer wunderlichen Slim» mung. während sie vieles Neue in ihr sich regen fühlte, blickte fie in das klare, unschuldige Auge, das groß zu ihr aufgeschlagen war — warme Qurllen sprangen da in ihrem Herzen auf — weicher und weicher und wei» cher wurden ihre erregten, gespannten Züge; nnd wie sich ihr n»n Plötzlich auch die beiden kleinen Arme entgcgrnstrrckten, da riss sie mit cincmmale d)s Kind aus dem Aettchen, presste es leidenschaftlich fest an sich und küsste es wieder und wieder: «Nein, nein, nein! Nie wird deine Mama dich verlassen, me'.n — mein — Engel!» Sie fand kein anderes Wort. Und bieS passt'' auch wohl. Walther von Horn ist am nächsten Tage allein von Montreux abgereist. ^mlmcher Feitung 3ir. ^90. 2486 1». December 1888. steine- und Petrefacten»Sammlungen; Bilder und Archi-valien; Römersteine, Särge und Meilensteine. Man darf wohl sagen, dass erst seit dem Erscheinen dieses «Führers», der neuerlich in überzeugender Weise für die Kenntnisse und die Thätigkeit seines Verfassers Zeugnis gibt, ein wirklich genussreicher und fruchtbringender Nesuch unseres Landesmuseums möglich geworden ist. Das trotz seines relativ großen Umfanges — 179 Seiten — sehr handliche und hübsch ausgestattete Buch wird aber nicht bloß jedem Besucher des Rudolfinums ein unentbehrlicher Be^ gleiter sein. sondern dasselbe ist vermöge seines literarischen Wertes zugleich geeignet, den Ruf und die Bedeutung der Sammlungen des Museums auch über die Grenzen des Landes hinaus immer mehr zu erhöhen. — Preis 50 kr. — (Corpscommandant FZM. Freiherr v. Schön feld) hat sich im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers nach Darmstadt begeben, um dem Leichenbegängnisse des Prinzen Alexander von Hessen beizuwohnen. — (Juristen-Verein.) Wie verlautet, ist in Laibach ein Iuristen»Verein im Entstehen begriffen. Die Statuten sollen demnächst ausgearbeitet und der k. l. Regierung zur Genehmigung vorgelegt werden, worauf um Neujahr die constituierende Versammlung abgehalten werden soll. Wie ferner verlautet, wird der neue Verein auch die Herausgabe und Redaction des «Slovenski Pravnil» übernehmen. — (Neue Wechselblanlette.) Nach einer vorgestern publicierten Verordnung des Finanzministeriums werden mit 1. Jänner 1689 geänderte amtliche Wechsel» blankette aller Kategorien mit eingedrucktem Stempelzeichen in den Verschleiß geseht. Dieselben unterscheiden sich von den bisher in Verschleiß befindlichen dadurch, dass bei den Gulden-Kategorien die linksseitige Vignette durch eine neue erseht worden ist, während bei jenen der Kreuzer-Kategorien sowohl die Vignette als auch die Farbe des Untergrundes geändert erscheinen. Die Vignette der Gulden-Kategorien ist im Stile der deutschen Renaissance verziert. Die äußere Ausstattung der Wechselblankette mit böhmischem, polnischem, italienischem und slovenischem Texte ist die gleiche, wie bei d?n Wechselblanketten der betreffenden Wertkategorien mit deutschem Texte. Die geänderte Farbe des Untergrundes der Kreuzer-Kategorien ist in lichtbraunem Tone gehalten. Die bisher im Ver« schleiße befindlichen amtlichen Wechselblankette können noch bis 30. Juni 1889 in Verwendung genommen werden. Die Verwendung derselben nach diesem Zeitpunkte würde der Nichterfüllung der gesetzlichen Stempelpflicht gleichgehalten werden. Die außer Gebrauch gesetzten, unver-wendet gebliebenen Wechselblankette werden vom 1. Juli bis einschließlich 30. September 1889 unentgeltlich aus' gewechselt. — (Unsere Feuerwehr) wird am Stefthani-tage, wie schon seit einer Reihe von Jahren, in geselliger Vereinigung das Weihnachtsfest feiern. Bekanntlich ist das Erträgnis des Abends stets der Krankencasse der Feuer« wehr gewidmet, und unsere Bürgerschaft war alljährlich bestrebt, durch reiche Spenden für den Christbaum den wackeren Feuerwehrmännern ihre Anerkennung zu zollen und deren Unterstühungsfonde eine recht namhafte Summe zuzuführen. Wenngleich ein günstiges Geschick unsere Stadt heuer vor bedeutenden Bränden bewahrte und somit der Feuerwehr die Gelegenheit nahm, ihre Tüchtigkeit zu bewähren, zweifeln wir nicht, dass das mit der Durchführung der Christbaumfeier betraute Co-milö' überall demselben Wohlwollen und derselben Opfer» willigleit begegnen wird, deren es sich bisher alljährlich zu erfreuen hatte. — (Sardinenfabrication.) Die Sardinen-fabrication in Oesterreich ist vor 27 Jahren in Barcola bei Trieft durch Herrn C. Warhanel begründet worden. Das kleine Etablissement wurde später aufgelassen, und nach und nach die großen Fabriken in Duino, Grado, Isola und Fasana errichtet. Diese Industrie nahm in den letzten Jahren solche Ausdehnung, dass noch zwei Con-currenz-Unternehmungen entstanden, so dass jetzt fast der ganze Sardinen-Bedarf Oesterreich-Ungarns durch heimische Fabriken gedeckt wird. Das große Verdienst um die Begründung und Vervollkommnung dieser und verwandter Industrien wurde diesertage, wie gemeldet, durch den Kaiser speciell anerkannt, indem Herrn Warhanek das Ritterkreuz des Franz-Iosef-Ordens verliehen wurde. — (Wärme-Stuben.) Nunmehr beginnt der Winter sich bereits sehr unangenehm fühlbar zu machen, und die Quecksilber-Säule des Thermometers entfernt sich nach abwärts ganz bedenklich vom «Null»-Punkte. Starrer Frost liegt über Stadt und Land und schafft vielen, die nicht über die Mittel verfügen, sich genügend warme Kleider beschaffen zu können, mannigfaches Leid. Unter solchen Umständen taucht am Horizonte communaler Angelegenheiten wieder eine Frage auf: Wir meinen die Er« richtung von Wärmestuben. Solche bestehen bekanntlich in allen größeren Städten, und hat sich diese humane Einrichtung, die sich mit verhältnismäßig geringen Barmitteln ins Leben rufen lässt, allenthalben auch auf das beste bewährt. Vielleicht greift irgend eine im Dienste dcr Humanität oder im Geiste der christlichen Charitas wirkende Körperschaft diefe Frage auf und führt sie der Spruchreife entgegen. — (Personalnachricht.) Der akademische Verein «Slovenija» in Wien hat in seiner außerordentlichen Sitzung vom 14. d. M. Herrn Josef Gorup in Fiume zu seinem Ehrenmitgliede ernannt. — (Slovenisches Theater.) Im Saale der hiesigen Aitalnica gelangte vorgestern das Volksstück «UalijauH» zur Darstellung und errang einen vollen Erfolg. Die Trägerin der Titelrolle, Fräulein Zvonar, entledigte sich ihrer Aufgabe mit viel Gefchick und richtigem Verständnis, und möchten wir diese Rolle zu den besten ihres Repertoirs zählen. Nicht minder glücklich waren Herr Danilo als Bertrand und Fräulein Gostic als Sofie de Bussieres, sowie auch die übrigen Darsteller zum Erfolge nach Kräften beitrugen. Das mittelmäßig besuchte Haus zeichnete die Darsteller durch reichen, verdienten Beifall aus. — (Wochenausweis der Sterbefälle.) Dem foeben publicierten 49. Wochenausweis der Sterbefälle in den größeren österreichifchen Städten entnehmen wir folgende Daten: H ^ Gesammtzahl !Z«Z^ 5^B der ß^Z Städte Aff^ Verstorbenen_____^KZZ " — .3 ,,,!««, darunter " " ZL Z°3^ m. w. z"'"" vrts. KtlHn " men fremde "««-- Laibach . 27.756 7 8 15 10 28 1 Wien. . . 805.798 214 161 395 43 25 5 Prag. . . 186.317 56 69 125 26 34 9 Graz. . . 106.343 27 29 56 4 27 4 Klagenfurt 19.699 7 2 9 3 238 Trieft . . 160.099 33 44 77 3 25-0 Görz. . . 22.920 8 7 15 2 34-0 Pola. . . 27.321 8 7 15 __ 28 5 gara. . . 12.614 5 2 7 5 28 9 Von der Gefammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 73-3 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (Eine Rabenmutter.) Auf dem alten Friedhofe zu St. Christoph wurde vorgestern in einem Winkel der Baumgartner'schen Kapelle ein erfrorenes Kind männlichen Geschlechtes aufgefunden. An der Leiche, welche in Lappen gehüllt war, waren leine Zeichen eines gewaltsamen Todes bemerkbar. Die Rabenmutter konnte bisher nicht eruiert werden. — (Ein Kind überfahren.) Aus Gottschee berichtet man uns: Am 10. d.M. hat der Besitzer Johann Medih von Büchel bei Nesselthal seine zwei Pferde eingespannt, um in den Wald um Holz zu fahren. Be« vor er wegfuhr, ließ er den Wagen unter der Aufsicht seines 14jährigen Sohnes Johann im Hofe eine kurze Zeit halten. In Abwesenheit des Vaters ließ der Sohn die Pferde ohne Aufsicht. Mittlerweile bestiegen zwei andere Kinder des genannten Besitzers, der 5jährige Josef und ein jüngeres Mädchen, den Wagen. Unterdessen kamen einige Schafe des Meditz uorbeigelaufen, die Pferde fcheuten und giengen durch. Beide Kinder wurden vom Wagen geschleudert, wobei der Knabe vom Wagenrade erfasst und an Kopf und Bauch derart verwundet wurde, dass er sechs Stunden später den Geist aufgab. Das Mädchen kam mit einer leichten Verletzung davon. Die gerichtliche Unter« fuchung ist im Zuge. — (Plötzlicher Tod.) Der aus Ratschach iu Krain gebürtige Schneider Anton Areznit ist gestern^ morgens in Agram plötzlich gestorben, und wurde die Leiche behufs Constatierung der Todesursache zur Ob-duction in das Spital der barmherzigen Brüder übertragen. — lEmpfehleuSwerte neue literarische Erscheinungen:) Tiroler Dichlerlnich, herausgegeben von Ambros Mayr. Groß-Quart, mit einem Lichtdruct.Porträt, Prachtbaub, sl. 8 —. — Noseggers llusgewählll Werke. Illustrirte Pracht-ausgäbe in 4 Bänden; bisher erschienen Pand I und II, il fl. 7 50. — Wolff Julius, Zingus, Rnltlnsangcrlicdcr. Diamant-Ausgabe, fl. 1 55. — Arudt Ernst Moriz, spät erblüht. Auf. gefundene Gedichte, st. 1 49. — Schmih. Cnrmcn Zylva und , ihre werke, fl. 1 40. — Eulenburgs nmsiklllischer Haus. und ?llmilienklllenl>er 1889, geb. fl. 0 99. — Bernhard, stütze der Hausfrau. Sammlung aller für Haushaltung und Familien» glück wichtigen Grundsähe und Regeln, fl. 186. — per prak-tischen Hauasrml Kochbuch. Zum Einschreiben selbstgesammelter Recepte- mit 16 Kunstblättern nach Aquarellen von G. Wein« berg, Prachtbcmd, fl. 3 41. — Doering, Im Ionncnschcm. Ein Briefwechsel für junge Mädchen, fl. 1-86. — Märchen aus Kamerun, erzählt von Njo Dibone. Mit 5 Bildern, fl. 1 86. — Vcr Kinder goldncr Zanncnschcin. Ein prachtvolles Bilderbuch mit Text, st. 3 10. — S t r 0 mb erg, Vogcl-A-V-C. Ein Buch-lein für artige Kinder, fl. 0 62. — Kocher, Im Thiergarten. Ein Auszug.Vilderbuch auf stark», Carton, fl. 1'93. — Lie« bold, Unterricht im Lhierrciche. Für unsere Kleinen, fl. 3 10. — wiener Kinder, Ein Bilderbuch für unsere Lieblinge aus dcr Kaiserstadt, st 3-50. - Mcggeuborfer, was soli ich wer-den? Ein lehrreiches Bilderbuch, st. 1-86. — Kindergarlenlaubc. Band 5, geb. fl l 24 — Norräthist in der Vuchhandlung Jg. v. Kleinmahr H Fed. Vamberg in L aibach. Neueste Post. Oriqinal-Teleqramme der «Laibach er Ztg.» Wien, 17. December. Das Herrenhausmitglied Graf L?ll Thun ist heute abends gestorben. Budapest, 17. December. Der Präsidial-Kanzlel-director im Handelsministerium, Johann Kokan, hat heute eingestanden, die ihm angeblich in Verlust gerathenen 42.000 Gulden veruntreut zu haben unD einen Ersatz nicht leisten zu können. , Berlin, 17. December. Das «Kleine Journal» avisiert für die Mitte des Sommers ein freudiges Ereignis in der kaiserlichen Familie. Köln, 17. December. Die «Kölnische Zeitung' bringt einen heftigen Angriff gegen Sir Morier, den englischen Botschafter in Petersburg, der entschieden deutschfeindlich sei. Morier soll im Jahre 187« als englischer Gesandter in Darmstadt über London dem Marschall Bazaine nach dessen Aussage die erste Nach« richt vom Vormarsche der deutschen Heere über v»e Mosel gegeben haben. , Belgrad, 17. December. Das bisherige Wahlergebnis weist folgendes Resultat auf: 504 Radicals. 86 Liberale. 4 Fortschrittler, 19 unbekannter Parte«-färbung. Die Gerüchte von der bevorstehenden Minister' krisis sind vollkommen unbegründet. Petersburg, 17. December. Baron Iomini ist gestorben. Volkswirtschaftliches. Nlldolfswert, 17. December. Die Durchschnittspreise st^" sich auf dem heutigen Marlte wie folgt: fc. ll, !^___< ------------ 2'» Weizen per Hektoliter 6 ii0 Eier pr. Stück . - - 5 Korn » b 4 Milch pr. Liter - > - "" 40 Gerste » 4 88 Rindfleisch pi. Kilo . "" ^ Hafer » 2 2? Kalbfleisch » ' "" 44 Halbfrucht » b 20 Schweinefleisch » ^ Heiden » 4 22 Schöpsenfleisch » ' " Z5 Hirse » 5 20 Hähudel pr. Stück - - ^ i - Erbsen » 10 — Holz, hartes, pr. Cubit- ^ Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Meter. . - .- Schweineschmalz » — 80 Holz, weiches, pr.Cubil- ^, Speck, frisch, > — 5« Meter. > - - "^ ^ Speck, geräuchert, » — 80 Wein, roth..pr. Eimer " Vutter pr. Kilo ... — 90 Wein, weißer, » ^___. Angekommene Fremde. Am 16. December. ^^ Hotel Stadt Wien. Schlcsinger, Schneeberger, Üoecom, m ' Wien. — Tauzhar, Steucr-Oberinspector, Adclsbcrg. 7" ^t, Hauptmanns-Witwe, Graz. — Baron Canaro, Obenittl , ^ Villach. — Comploj. Reisender, Dornbirn. -^ Dr." Gerichts.Adjunct, Ill.-Fcistrch. 5M, Hotel sslcfcmt. Gaudia, Forstmeisters.Gattin, Gottschee. -" v«^., Kfm., Neu. - V.'rbic, Private. Trieft, - «"wing"' Her, Groß.Kanischa. — Schimiczcl, Laibach. - Lasncr, Toni«', Wirn. «aibach' Hotel Siidlmhnhof. Kallich, Wien. - Scheicher. A„en, "^M. — Ianecte, Reisender, Mailand. — Stol, TeäM"' — Hafner, Holzhändlcr, Reichcnburg. — Welilan, "" ^ Hotel Vairischcr Hof. Turk s. Schwester. — IamUc, W" Zappolato, Manlagio. —" Acrjlurlmlc. ^ Den 16. December. N. N., neugeborneS K>»d ^ lichi'u Geschlechtes, wurde auf dem ssriedhose todt aufgw»'^ ^ Johann Rnpersel, Hasnergehilfe, 18 I.. StadtwalW 5^" NliclncHrMj» lli«uma!.. —Jakob Lebes, Arbeitcrs-So?" Castrllgasse 11, Darmlatarrh. Meteorologische Beobachtungen in^aibach^ s « Z«z Zl ^!^---^ 17. 2. si. 740 8 1-6 NO. schwach haw A" ^ !) . Ab. 740-8 —2-6 NW. schwach y"" ^^hof-Vormittags heiter, nachmittags etwas bewüM, ^^ ^l Dlis Tagesmittel der Temperatur — 2-3°, um " ! Normale. __^^_—--^ Verantwortlicher Redacteur: I. Nagli^^^ T°d°sm.z°ige, ^ > Vom tiefsten Schmerze «M H^n „ ^^„s > richt von dem Ableben unseres inmgstaM"!" Leopold H'erhauz l l.l Landesregierung«'Kanzlistc" > ... <« Villach > > welcher am U!. December 1888 nachts > sanft verschieden ist. l > Die tiestrauernden G'schwist" ^z > > Zosef Msiauz. Maria Araber aev. ^ , 2487 Course an der Wiener Börse vom 17. December 1888 N°« ^m M^n ««mrM«^ ««!> ''Use. > Held War? Stllllts'AnlebeN. °^<> Temcser Vanat . . , , lot 50 105 - '-»uu!« «.lrl-vl". ^ ungarische...... 108 30 104 20 ^otenrcnte....... «1'95 «»'15 Aberrente....... 8-75 »2 8k UM« ijsstUtl. AnlthtN. l««o r ^" ssiknltt' ,0° ' 48 «5 43 7b bto. »nleihe 1878. steuerte! 10« «0 107- '»«er S^a.-N" ?°° I !"^!"" »'^.etadtgememdeWien i°5 - 1°,.5° >»«4er , . , »0 I 17, 25 171 75 "^.^ "' ^ G^f^ °" ^.. ^.^ --------- Prämicn-Nnl, d.Vtabtaem Wien ,4« b« 144 ?b ^/„ ösl. «rldrenle. fteuersrei . 109 «'. I'» »^ ^fnn^nri^s, ^e«e«, N>,'tenrent«, steuerfrei »7 70 «? W M 10" fl) n« ... . Vobcnci. allg. öfterr. 4«/<>Gold . i!«8 — 12» 25 "»g. «Kolbrente 4"/n . . . . 10I L'' l«i 85. dlo. in do , „ 4'/,°/» '00 3b 10« 9<, - vaftierieilt« k°/„ . . . »^ »5 93 »»5 «0. in »0 , , 4°/° . l»« »0 »8 7<> ' ^nl>,.Nul.i«ufl.lj,W.G. ,44 ''0 14!^ 25. dto. Plliunen Saiulbversch«.«»/, 108 2!i 103 75 , vftbnhn'^riuritäten . . >»« 5» ,8,0 Otst.Hypochclellbanl lOj. 5'/,»/<> iui-— - — ' Staats.Obl. Mng.Oftb,» —— —- Ocft,«ung, >><,,,f verl. 4»/,°/,. . 01 7« l02 25 ' «. ." ^" "°m I.I8?/,°/„ —-— —>— ^""s3i0^"Uwnen Priorttäts-Obligationen "»böhmische . . , --____- (,i!li°0fl.) !'^„ Nalizischt ..... 104'— ,04-70 «llüabcth.Wcstbahn I. 0 sl. S. 4/, , »»-70 100-20 ^/° lioatische uno slavonische ,04.ftO ,0« 0o Oefterr. Norbwestbahn , . l<>« 20 ioe «u t /„ siekenburqischc . . . 104 — 10ll'- Siebunbiirger ...... — — — — Velb^Uärr Geld «Uc-ie Etaatsbahn 1. «misfion . . I»8'— '»» - UttisN VVll Transport- ^"" : N ' ' ' - ' i',3 i-0 >l^ Unternewuneen. ""^«°«' «ain..... 9.70 W0 2. ^^^^f^.^ . „... „_ Diverse Lose «isölb.mumÄabn200n,V,ll>. ,9,?s, >»825 sp« Etücl). «usfia'tcpl. ltis^üb. »oll sl. 6«l.------—'- ürcdittose 100 fl . . . 184'?5 1»5 2^ Ui>t,l». ^»cr^ahn 150 fl, . , . ,Vl — '93 — Llary'Vose 40 il..... b8'^ 5»'— « wcfldabn »00 N. . , . 31« — »,» -^ 4«/n DonaU'Dampssch. 100 fl. i«o- —'^ »uschtk'hlad» «tisb. boost, «M. —------- ?l>ibacher Präm!en.Ni.Ieh,»0fl. »4- 24 5y ^ " ^ ^.3^"^.' «"» b" »<"» " Oscn« Lose 40 fl, , . . «!i »0 «z 25 Donau . Dampfschiffahrt«' Gcs. Palffy-Lose 40 fl . z-?z 58 — Oesterr. 500 fl, <2M. . . , 887 — 39^ - N°tben»reu,. «st.Ves.v, ,0 s«. ,e- '»30 Dr°u.Eis,lVat..Db,.Z,)«00N.^. ,8« - ,89 - Nudolf.ilose 10 fl. .... «075 21- Nul'Ntdcnl>°cher«,.«.2o0fl.e,. 43' —440 — Valm-Lose 40 fl..... «z-?s. «4 50 «tlliabclh'Vabn 200 fl. «lM. - -— ... — Et.»»en°i«.Lofe 40 sl. , , gs. — e« — « «ln».!iwd»ei« »00 sl. . —-— — — WaldNein.^'se 20 f!. , , . 40 50 41 ll > Vl,b,.lir.III.«. I8732U0sl,e. —> < - — W!nbilch«Hh»Lost »0 fl — — — — sterb«Nl>nt>^.Nolbb. 1000 fl. 2M. ,440 «4b» stlan,'Ioses-Bahn «ON fl. Silver —>-- - - Vanl-Actlcn lsi!nmrchen»Valesn Lis,8N0fl,e, —' - —- - (per Stück) Gal!,,^arl»i,'ubiv!g»Ä.^uusl,ai,lve«il!, Wieucr, ,00 fl. . g8 ?» i»9 2., icah>c!!berss'>t!sc,,l'abn 100 fl, . —-——>> «sin'.,.»nst..öft,«0ofl,E,40°/, ,»b'- »«6— «aschau.Odclb,«!lcnb,200sl. V. —.— —- - srbt, >«nft. f. HanbuO inn —»«»'— Oeslerr. Viordwcftb. »00 fl. Silb. ,6» k» 1«7-- Hl)pl.'lb!.'leii!',.öft.20l>f< 25^v«. ««'75 «8'" dto. (lit, U) 200 fl. Vilber . ,9« 25 I»8 5? e«i,dtrl'.. °ft.200fl, «50", V. -,e ^ 2,0 7<. Prass'DurcrVilenl>, ,50fl. «ilb. 37— 58- Ocf!«rr.anl. All«.. 140 sl . !«>'»y l»4-- «ta»!«illnibabn »«> «. ö. W. . »«> 75 »61'— G>>d lll>,^ Glldbalm 200 fl. Gill,« . , . ,«— »,,5 büb.«orbd..«erb..!v.2Uvsl,»«t. I»4 - ,5400 Tramu'nd«'?«!., Wi.i?l»fl, o, W.__________ Wr,, neu 20« sl, — —__— Ilaü»pi>ll'Ge!ellschc,ft !l»0 fl, . —'— —-«. 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