UU. 37. KGHO. Was ist ein deutscher Mann? l Deutsche Lieder.) I^aö ist „och nicht ein deutscher Mann, Dem jiüt der Wurf geglückt. Daß ihn ei', deutsche« Weil, als Kind An's Muttelherz gedrückt. Das ist noch nicht ein deutscher Mann < Der, weil's ihm q'rad gefallt. Auf unserm Boden hier fein Haus Und seinen Herd erwählt, . Das ist noch nicht ein deutscher Mann , Der hier im deutschen Land Ein- Plätzchen für sein müdes Haupt, Sein letztes Kissen fand. Das aber ist ein deutscher Mann. Vollgiltig, wahr und echt, ' Dem hober noch, als Leib und Vlut. Das alte gute Recht. x Das aber ist ein deutscher Mann, Wo er auch immer sey, Dem hoher noch, als Leib und Blut, Die alte deutsche Treu. Das aber ist ein deutscher Mann, Was immer auch sein Theil, Dem höher noch, als Leib und Blut, Des deutschen Volkes Heil. Jot,. Nep, Vogl. Bericht nbcr 5ic allgemeine Versammlung der k- k. Landumth- schuft-Gesellschaft in Laibach am 3. 5l»i <1. 5- Die statutenmäßige Jahres-Versammlung wurde unrer dem Vorsitze des hochgeboren Herrn Carl Grafen noi, Welsperg Rairenau und Primör, k. k. wirkl. Kämmerers, Vizepräsidenten des k. k. illyr. Landes-Guber-lii'ilüls, als Prorecror-Stellvertreters, von dem Präsidenten der Gesellschaft, dem Herrn Wolfgang Grafen von Lich' tcnberg, k. r'. wirkl. Kämmerer, Herrschafrsinhaber :c., nur einer Rede eröffnet, worin alle wichtigen Verfügungen des Ausschusses im verflossenen Jahre erwähnt und die in dieser Versammlung in Antrag kommenden Gegenstände den versammelten Mitgliedern vorläufig dargestellt wurden. Mit schmerzlicher Erinnerung berührte der Herr Präses die Abwesenheit mehrerer geschätzter Gesellschaftsmitgliedei-/ welche alljährlich diesen Berathungen beigewohnt, nunmehr durch den Tod der Gesellschaft entrissen wurden; dabei gedachte er mit besonderer Wärme deö verstorbenen derrn Joseph R u d c sch, Herrschaft-Inhaber? in Reifni;, welcher durch mehr als 26 Jahre den, Vereine als thäliges Mitglied angehört und als Bezirrscorrespondenr der Gesellschaft durch die lange Reihe von Jahren die ersprießlichsten Dienste geleister hat. Nachdem die Herren Repräsentanten der inländischen k. k. Landwirthschaft-Gesellschaften der Versammlung vorgestellt wurden, schloß der Herr Präses seine Eröffnungsrede mit nachstehender Aufforderung: „In der neunten Versammlung der deutschen Land-«und Forstwirthe in Breslau im vorigen Jabrc, wurde «Grah einstimmig als der Versammlungsort der deut-«schcn Land- und Forstwirt he für das laufende Jahr „gewählt und mic lautem Jubel wurde die Nachricht auf-«genommen, das; Sc. bais. Hoheit, der durchlauchtigste Erz-»herzog Iohaun, um deu Wünschen der Versammlung huld-»voll zu entsprechen, die Wahl als erster Vorstand «bei der !0. Versammlung anzunehmen geruhet haben. «Höchstdieselben wünschen nun, daß die besagre Versammlung in Gray im kommenden Herbste auch die Schwcster-«Gesellschafren intcrveniren würden und haben, auch die krai-«n i sch e Landwirthschafrgcsellschafr zur rege» Mitwirkung ein-»geladcn. Solch hohem Rufe werden wir mit allem Auf-»wande unserer Kräfte zu einsprechen uns bemühen. Der «Ausschuß har durch seine Bezirkscorrespondenten bereits die «nöthigen Einleitungen getroffen, damit dem hohen Auftrage «unseres allverehrten, durchlauchtigsten, obersten Protecrors' «in allen Beziehungen bestmöglichst entwrochen werde. Ich «ersuche Sie daher, Hochanschnliche! diesem Gegenstände »Ihre volle Theilnahme zuzuwenden und den Ausschuß durch »Ihre Mitwirkung in der Ausführung Alles dessen eifrigst «zu unterstützen, was uns unser eigenes Interesse an jenen «für die Landwirthschaft wichtigen Verhandlungen, und was «uns die Ehre unserer Gesellschaft zu thun gebietet." Hierauf trug derGesellschafts-Secrecär, Prof. Dr. B le i-weis, den Administrations Bericht vor, worin vor Allem erwähnt wurden die wichtigeren, vom Alisschusse im verflossenen Jahre gepflogenen Verhandlungen ») im Auftrage der hohen k. k. Landesstelle; l>) mit den Schwester-Gesellschaften; e) mit Privaten. In diesem Berichte wurde 14« die, voriges Jahr wegen des Obst-Mißjahrs abgesagte und auf den Herbst des Henrigen Jahres festgesetzte Obstaus-stellung in Laibach angezeigt, der geschehenen Drucklegung der zweite», 'Aufiage der. »l(,'n.jl!5ivechselseitigen Brandschaden-VersicherungS'?lnstalr entsprochen und dem Secre-tärs.-Adjuucten, Herrn P. Leskovilz, die Genehmigung ertheilt habe, die Conimissionärsstelle fiir den District Umgebung Laibach und Sonnegg zu übernehmen; iveirerhin wurden die eingelangten Berichte der Herren Bezirkscorrespon-deuten über die vorjährige feierliche Betbeilung der Obst-baumzächter-Medaillen der Versamlnluug vorgetragen; sodann wurde die erfreuliche Verbreitung der »>nvic«" und die in diesem Jahre wieder um l40 größere Anzahl der Pränumeranten, deren Zahl dermal 1257 betragt, der Versammluug zur Kenntniß gebracht und bemerkt, daß die Verbreitung der »^ovioe" i» den Nachbarlandern, am bedeutendsten in Sreyermark sey, wohin die Huld Sr. kais. Hoheit, des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann, durch die gnädigste Anempfehlung bei den Filialen der Landwirthschaft - Gesellschaft in Unrersteyermark der Zeitschrift den Weg gebahnt habe. Bei dieser Gelegenheit wurde erwähnt, daß der permanente Ausschuß die durch die wachsende Anzahl der Pränumeranren vermehrte Einnahme an Prä-nulnerationsgeldern nicht capitalisire, sondern die Mehreinnahme zu besonder» Beilagen, die den Pränumeranten unentgeltlich in die Hände gegeben werden, verwende, wodurch im vorigen Jahre denselben die einstimmig als ausgezeichnetes Werk anerkannte >.V mm^.jil" (das Ganze des Weinbaues) zugemittelt wurde, für das laufende Jahr nebst andern Beilagen aber ein sehr lehrreiches Wcrkchen über die „Mildherzigkeit gegen Thiere" (Nilo»«, on»8l <1« iivnl) den Pränumeranten auf diesem Wege als Gratis-Beilage wird verabfolgt werden. Der von der öandwirthschaft-Gesellschaft herausgegebene Kalender in deutscher und krai nischer Sprache hat wieder große Theilnahme gefunden, und es wurden in diesen: Jahre von der „?rl»li!^n" über 38.000 Exemplare abgesetzt. Bei dieser Gelegenheit wnrde angezeigt, dasi die in der heurigen »I'l'ittikl»'' erschienene Bekanntmachung der in den k. k. österr. Staaten bestehenden Gesetze über den Viehhandel und die sogenannten Gewährsmängel beim Kanfe uud Verkaufe der Thiere den Landleutcn besonders willkommen waren, weil sie vorher keine genaue Kenntniß davon gehabt, sich daher sehr oft in Streitigkeiten und die daraus entstehenden Folgen verwickelt haben, die tiunmehr bedeutend vermindert werden, da die Kundmachung der allerhöchste» Vorschriften in so vielen Tausenden von Erenwlaren unter's Volk gekommen ist. — Fernechin wurdl- der Versammlung zur Kenntnist gebracht, daß die Bemühungen der Landwirthschaft, die ohne Vergleich vorcheilhaftercn böhmischen Spinnräder im Lande immer mehr zu verbreiten, im vorigen Jahre wieder größeren Erfolg hatten, da außer den durch den -Herrn Benj. Pichler abgesetzten Rädern, der hiesige Kunstdrechsler, Simon Unglerth, im verflossenen Jahre über 130 Stück verkauft habe, welche einstimmig als ausgezeichnete Ware anerkannt sind, Am Schlüsse des Admim'sirationsber'chres wurde die von Sr. kais. Hoheit, den, durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Johann, an die hiertändige Landwirthschaft-Gesellschaft erlassene Note, bezüglich der Versa m m l u n g der deutsche» Land- und Forstwirthe in Gratz, in ihrem ganzen Umfange der Versammlung zur Kenntniß gebracht. lGHluft folstt, > Die Eharwvche in Rom. ( S cd l u ß.) In früherer Zeit erneuerte der Papst vor der Ertbei lung des Segens den Bann der »Ketzer und der Unbußfer-tigen," was gemeinhin die Verkündigung der Bulle in <-,<«!,» Dmnmi hieß: der Subdi'aconuö, an der Linken Sr. Heiligkeit, verlas die Bulle lateinisch, der Diaconus zur Rechten »niederholte dieselbe italienisch; dann wurden Kerzen ange-zündet, die Bulle zerrissen und in alle Winde ausgestreut; der heil. Vater und die Cardinäle, löschten ihre Kerzen wieder aus und warfen sie unter das Volk. Heutzutage wird dieser Theil der feierlichen Handlung umgangen; anstatt dessen wirft nach der Erthcilmlq des Segeno Se. Heiligkeit eine Bulle unrer das Volk, welche vorher zwei Cardinals-Diaconen lateinisch und italienisch verlaseu, und welche den Anwesenden volle Sündenvergebung verheißt. Auf diese Feierlichkeit folgt die Fußwaschung, die an andern Orten von dem Oberhaupte des Staates und seiner Gemahlin, wie in Wien und München, an armen Männern und Frauen vollzogen wird; in Rom widerfährt diese Ehre, von Seiten Sr. Heiligkeit des Papstes, dreizehn armen Priestern oder Pilgrimen, welche Nachher gespeist und dabei vom heil. Vater bedient werden. Am Abend des Grünen-Donnerstags wird das Mi^u^ i-6ps nochmals in der sirtinischen Capelle gesungen. Während der 'I'«n6lir»6 ist der Thron Sr. Heiligkeit alles Schmut-kes entkleidet und ohne Baldachin, das Kreuz und der Altar sind schwarz verhängt und die Kerzen bestehen aus gelbem Wachs. Mit Eintritt der Nacht wird das Innere der Basilica von St. Peter von einem großen Krenze aus Kupfer-platten erleuchtet, das über 20 Fuß mißt, und im Glänze von 66« Lichtern strahlend, vor dem großen Altar hängt. Vom Donnerstag Mittag (und es ist sehr bemerkenswert!), dasi in Rom der Donnerstag, der es wirklich ist, als Todestag des Erlösers gefeiert wird), bis zum Ulori» in sxlnisi» der Messe, am stillen Sonnabend, scheint ganz Rom tief zu trauern. Die Glocken verstummen, selbst die «47 Uhren verl-ündigen die Stunden nicht mehr.- an ihre Stelle > sind Knaben getreten, welche nur einer Art Schnarre durch die Straßen laufen lind die Stunden anzeigen. In den Kirchen findet man kein Weihwasser, keinen Weihrauch, auf den Altar-.'!! keine weißen Kerzen mehr: man macht nicht mehr das Zeichen des Kreuzes, der heil. Varer ertheilt nicht mehr den Segen, die schlaffen Trommeln haben einen dumpfen , crauria,en Ton. Am Morgen des Charfreitags beten Se. Heiligkeit der Papst, die Cardinäle, die Bischöfe und^ Prälaten vor dem Kreuze in der sircinischen Capelle. Während dieser Feierlichkeit wird das llnpl-opttl-inm Palestrina'5 und der alte Hymnus »rm>^'lnlit'lll/'"ln Abend ebendort das berühmte IVli.^^i'Ul-« von Allegri gesungen, worauf Se. Heiligkeit, in Begleitung der Cardinale, der Edelgarden und der Schweizer, in die Basilica von St. Peter hinabsteigt, um die Reliquien des Kreuzes, der Lanze und des Schweisiruchs zu, verehren, welche auf einer Tribune an einem der großen Pfeiler des Chors ausgestellt sind. 3e. Heiligkeit, der Papst, kniet vor seinem Betpulte am äußersten Ende des grosicn Schiffes vor dem schwebende» , erleuchteten Kreuze über den, Beichtstuhle des heil. Petrus, dessen hundert Lampen, die sonst das ganze Jahr brennen, so wie alle übrigen Lichter, ausgelöscht sind; hinter Sr. Heiligkeit, in einiger Entfernung, knieen die Cardinäle auf hölzernen Bänken. Nachdem der heil. Vater und das Cardinals-Collegium die Kirche verlassen, wird dieselbe von Spaziergängern gefüllt, die sich in Menge einfinden, namentlich, um die verschiedenen Lichteffecte zu bewundern, welche das erleuchtete Kreuz hervorbringt. Am Abend des Charfreitags sind die Fleischbuden, deren Eröffnung das nahe Ende der Fastenzeit verkündet, besser erleuchtet, als gewöhnlich; Blumengewinde, mit Bändern und Goldblättchen verziert, schmücken die Vorderseite und das Innere: die Verkäuferin trägt schon ihren grosicn Festtagsstaat. Am stillen Sonnabend finden zwei Feierlichkeiten an den beiden Enden der Stadt: die Taufe und die Confirma-tion der Neubekehrren in St. Johann von Lateran, und die Messe des Papstes Marcell in der sirtinischen Capelle Statt. Diese Messe, ein Meisterwerk Palestrina's, wird nur an diesem Tage aufgeführt; sie ist sechsstimmig und bringt eine außerordentliche Wirkung hervor. Bei dem »Ulo-rill iu vxcvllj,«'." lassen auf einmal alle die seit drei Tagen verstummten Glocken ihre Stimmen ertönen und die Kanonen der Festung St. Angelo krachen in den Lärmen hinein, der sich plötzlich in demselben Augenblicke in allen Straßen der Stadt erhebt. Längs den Häusern smd alte Töpfe, Schüsseln und Kruge, welche mau für diesen Tag aufspart, gereihet ; unter diese irdenen Gefäße legt man Kanonenschläge, welche losgebrannt werden; in ihr Krachen mischt sich das Freudengeschrci des Volkes und aus den Fenstern wird mit Gewehren und Pistolen geschossen. An demselben Tage wird übrigens in der päpstlichen Capelle das Feuer und das Österliche geweiht, und alle Familien lassen das Ostermahl segnen, welches unveränderlich in einer Eiersuppe, die man bloß bei dieser Gelegenheit ißt, aus cinem großen Fladen, von dem die ganze Familie acht Tage leben kann, und aus einem gerösteten Zicklein besteht, welches an das Osterlamm erinnern soll. Der Gemeinde pfarrer geht ausdrücklich iu jedes einzelne Haus, um diese Weihe zu verrichten, an die sich gewisse Ablässe knüvfen. Die Römer sind an diese Sitte so gewöhnt, daß die Armen zu den Thüren der Klöster gehen, um sich die zur Bereitung deö Ostermahles nöthigen Lebensmittel zu erbetteln; sie wenden sich vorzugsweise an die Capuziner, welche ihnen Eier, ein Stück Lammfleisch nnd Wurst, nebst zwei oder drei Gläsern Wein geben. Auch scheuert man an diesem Tage die Häuser von oben bis unten; man scheint auch im Aeußern den alren Menschen auszuziehen, lind iu einem neuen Leben wandeln zn wollen. Die wirkungsvollste Feierlichkeit des römischen Ostersonntags ist die Messe in St. Peter, welche Se. Heiligkeit, der Papst, an dem Hochaltar verrichtet. Er kommt durch die Basilica, angethan mit dem oberpriesterlichen Talar, auf dem Haupte die dreifache Krone, auf einem Throne sitzend, und wird von dem Volke mit dem tiefsten Schweigen und der größten Ehrerbietung empfangen; eine große Menge von Cardinälen in Chormänteln und Meßgewändern, von Silberstoff, mir Gold gestickt, die fremden Patriarchen, alle römischen Prälaten und die hohen Würdenträger des Staares, der Senator, der Conservaror, die Edelgarde in großer Uniform, bilden sein glänzendes Gefolge. Nach der Messe spendet der heil. Vater, wie am Gründonnerstage, den Gläubi gen vom großen Balcon der Basilica den päpstlichen Segen; die Trommeln wirbeln, die Kanonen krachen, und das Glok-kengelaute aller Kirchen erhebt das Gemüth, worauf sich das Volk zerstreut, um sich zur letzten Feier der heiligen Woche, zu der Erleuchtung der Peterskirche und dem Feuerwerke, vorzubereiten. Mit Eintritt der Nacht bedeckt sich die St. Peters-kirche mit luftigen Gestalten, welche an Seilen hängen, und die man wie Vögel von einem Säulencapitäl zum andern klettern und herabsteigen, längs der Karnieße umherlaufen, durch die Vorsprünge der Kuppel und durch die Laterne biß auf den vergoldeten Knopf kriechen, und endlich auf dem Kreuze reiten sieht, das den Höhepunct des mächtigen Gebäudes bildet. Wie man sagt, hören diese Leute Messe, legen Beichte ab und erhalten Absolution, ehe sie an ein Werk gehen, welches mit so großen Gefahren verbunden ist. Bald erglänzt die ganze Fronte von St. Peter und die Colonnade, welche daran stößt, in dem milden Lichte von 50.000 Papierlaternen ; nach einer Stunde scheint, auf ein gegebenes Zeichen, das ganze Gebäude auf einmal in Flammen zu stehen, indem gleichzeitig eine große Anzahl von Gefäßen mit Holzspänen und Terpentin, die überall hin vertheilt sind, angezündet werden. Die Wirkung ist wahrhaft zauberisch, aber nur von kurzer Dauer. Von hier aus wälzt sich das Volk nach der Brücke von St. Angelo, auf das jenseitige Ufer der Tiber, um dem Feuerwerke beizuwohnen, welches auf der Festung abgebrannt wird, deren Kanonen die ganze Zeit hindurch er- 148 dröhne». Man kann kein Schauspiel sehen, welches mir der Girandola, bei der 45l)tt Rackeren zu gleicher Zeit in die Luft steigen, den Vergleich aushält; die Tiber scheint in dicfcin Flalumenmeere in Feuer zu stehen. Wenn das Feuer-werk vorüber ist, erblickt man die für einen Augenblick vergessene St. Peterskirche wieder, die wie ein Stern aus der dunkeln Nacht hervorleuchtet, und so endet die heil. Woche, unvergeßlich für Alle, welche das Glück hatten, dieselbe eiu Ma- iN Rom zu feiern. Hugen wir zum Schlüsse noch ein Wort über Se. Heiligkeit, den Papst, bei. Geboren am 16. September 1765 zu Beliuno, in der damaligen Republik Venedig, rrat er schon jung m den Camaldulcnser-Orden ein und zeichnete sich durch seine Talente, wie durch Frömmigkeit aus. Besonders große Erfolge erlangte sein Buch über den »Sieg des heiligen Stuhles und der Kirche," oder: »Die Neuerer mir ihren eigenen Waffen geschlagen." Im Jahre I6l)s> ernannce ihn Piuö Vll. zum Mitgliedc der Acadcmie der katholischen Religion, welche Academic er gegründet hatte. Seit dieser Zeit gab der Pater Mauro Capellari - so war sein Familien- uamc ...... fast mit jedem Jahre eine Denkschrift heraus, welche die Aufmerksamkeit der Kirche auf ihn lenkte. Nach der Entführung Pins Vll. zog er sich nach St. Michete de Murano zurück und kam erst einige Zeit nach des Papstes Befreiung wieder nach Rom, wo er nach und nach zu den höchsten Staats - und Kirchenämtern befordert wurde. In der Nacht vom 30. November zum I.December 1830 starb Pins Vll.; am 2. Februar 1831 wurde der Cardinal Mauro Capellari an seine Stelle erwählt und nahm den Namen Gregor XV l. an. Die vierzehn Jahre seiner Regierung gehören der Kirchengcschichtc an; hier aber mögen diese kurzen Umrisse seines Lebens genügen. Feuilleton. (vekmann's Luftfahrt,) welche an, 20. April in Wicü Statt fand, ist glücklich ausgefallen. Hr. Dr. Nat-terer, 5er sich Hrn. Lehman n im wissenschaftlichen Interesse zu dieser Luftreise beigesellte, erwähnt in seinem Bericht, daß die größte erreichte Höhe bei 900N Fuß betrug, ' und die subjective Kalteempfindung (8 Grad R.) um so größer war. als sie aus der verhältnißmäßig warmen untersten Lufrschichtc kaum emporgestiegen waren. Athmungsbeschwerden fanden keine Statt, bloß das Hören war etwas erschwert. In einer Höhe von 200 Fuß wurde der Anker geworfen, der sogleich auf freien: Felde haften blieb, und die Luftfahrer landeten ganz sanft wieder zwischen Florisdorf, Süßenbrunn und Leopoldail um 7 Uhr Abends. (Ironie.) Verwichenen Winter flüchtete sich ein gewisser Vogler im Canron St. Gallen, wegen Diebstahls verfolgt, in einen entlegenen Bergstall, wo er sich die Füße dermaßen erfror, daß sie ihm, nachdem er von der Polizei zur Haft gebracht worden, amputirt werden mußten. Aus Mitleid über diesen bedauerlichen Fall beschloß das Iustiz-dcpartelnenc, die Untersuchung einzustellen, und den armen Schelm .>auf freien Fuß" zu setzen. (Ghrensäbel für Abd-el-Kader.) Der „Brc mer Zeitung" wird aus Berlin geschrieben, daß bei den Officie-ren der preußischen Garde-Husaren der Gedanke erwacht sey, als Gegendemonstration gegen die französische National-Sub-scription für die Polen, eine solche zu einem Ehrcnsabel für Ab d-el-Kader zu eröffnen. (Justiz.) In Rußland werden nur Hochvcrräther Hingerichret, meist gehenkt, wobei ein merkwürdiger Gebrauch Statt findet. Sie werden nämlich von einem Musikcorps begleitet, das bis zur Beendigung erheiternde Stücke svielt, was einen gräßlichen Eindruck machen soll. (Teine Hoheit, der Sultan) haben :wei Dampfschiffe der österr. ^Donaudamr>fschiss-Fahrr-Gesellschaft gepachtet, um damit die Reise die untere Donau herauf bis Wid-diu zu machen. Papierkorb des Amüsanten. Ursachen uud Wirkungen......- Vater: Aber, Junge, sag' mir nur: warum lernst du denn gar nichts und bekonunst stets so schleckte Classen? - Sohn: Das geschiehr Dir schon ganz recht, Vater; -- warum schickst Du dem Lehrer nichts zu Neujahr? — C'ine Dame im Parrerre hatre den Muth, zu einem Herrn, der ein Paar Bänke vor ihr seinen Platz hatte, z» sagen, er möge sich setzen, damit sie sehen könne. Dieser aber saß schon, ein Riese an Gestalt. AIs er nun, um zu fragen, wer was von ihm wolle, sich erhob, rief die Dame crschrok-ken aus: „Gott! nimmt denn der Mensch kein C'ndc?" Auswärtige Kunst- und Theaterrevue. Nachdem ..Mancher Tageblatt" haben dieNckauspieler uon Dan-zig. mit Ausnahme der Ve sie», sich kürzlich öffentlich gegen die Kritik aufgelehnt. Man ist auf den Ausging gespannt, Nir aber glauben ihn errathen zu können. Am 2. Mai wurde in Wien ei«r neue Posse von Nestroy. ..der Unbedeutende" betitelt, im 3eupoldstadt>>r; Theater zu icinem Nenefice aufgeführt. Es soll eine Originalposse seun. Die geschätzte ..Theaterzeitung" sagt in einer Corivspondenj aus Pesth vom 18. April am Scklusse .- ..Dir neue üocalsangerin de? Ofener Theaters, Dem. A mesberger aus Olmiitz, ist eine anmuthige Erscheinung." Warum sich Dlle. Ames!> erger jetzt in Ofen als '.-on Olmüh kommend ausgibt, ist uns hier nickt recht einleuchtend. Kckämt fie sich etwa, daß sie im vergangnen Wlüter in Laibach war und — durchsiel, oder, ist etwa unser Tbcater geringer im Range, als das Olmützer? Wir glauben vielmehr, daß dieß der umgekehrte Fall, und daß sich eine ^osalsangcrin, wie die Ames berger, nickt zu schämen brauchte, anzugeben, daß sie in Laibach war, obscbon wir sie nicht vermissen. Welche Gründe fie übrigens haben möge. jetzt den Ofnern anzuhangen, daß sie von Olwütz komme, da uns dock eine Recension von dorther bekannt ist. worin man wünscht, daß die lieben Engel die,.Jungfrau von Orleans," als welche sie dort einst aufzutreten wagte, gleich im ersten Acte in den Himmel aufgenommen hatten, wissen wir wahrlich nicht. — > Von Ludwig Schallcr sind Statuetten neuerer Dichter erschie° nen und haben in der Münchener Kunstausstellung einen solchen Veifall ae-funden, daß jetzt schon über 400 nach allen Lanoern Europa's aufBestcUung versendet worden find, "ogogryph Was — vorher flüssig — auch versteinern kann. Wird euch ein einzig schlichtes Wort benennen; Setzt vorne nock ein Zeichen hin, wird man D