^ 180. Dinstag am 9. August 1864. Die „Laibach» Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig li si., halb-jährig « fl. 00 lr., mit Hreuzdand im Comptoir ganzj. 12 fi., yalbj. « fl. Für die Zustellung in'S Haus sind hatbj. 50 fr. mehr zn entrichten. Mit der Post partosre! ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fl., hMhj. 7 fi. b0 kr. Instrtisnsgettlhr für etne Garmond»Spaltmznle oder dm Raum derselben, ist für Imalige Einschal« tung 6 fr., für «mutige 8 lr., für 3malige 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions»Stempel per 30 lr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fi. 90 lr. lür 3 Mal, I fi. 40 lr. für l Mal und 90 tr. für l Vlal lmlt Inbegriff des Inserlionsßempels). ^Macher Zeituna. ^^^"i^"^ '^"?^^^"' ^""'--'"-' .....----------- _^. —.....-^^— .....__^^»^^ M^^ Amtlicher Theil. 3c. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 20. Juli d. I. den Dekan und Sladlvfarrer in Meran Anton Santncr m Anerlcnuuug seines vieljährigcn verdienstlichen kirch-lichen WittcnS ziun Ehrcndomhcrrn der Kalhcdral« tirchc von Trient allcrgnädigst zn ernennen geruht. Das Instizministerinm hat dcn Staatsanwalts-Substituteu Gustav Kncdich provisorisch zum Obcr-StaatsanwaltSstcllvcrtrctcr bciiu Kratancr Oberlandes-gcrichtc ernannt. Das hohe t. k. Fincmzministerinm hat dem k. k. Ncchnnngöoffizial Josef Kraschna die Stelle cincS Nechuuugsoffizials der höheren Gchaltstlassc, dem disponiblen t. t. Stcucr-Untcrinspcttor Franz Milia uz cine Kauzlci < Offizialsstcllc der höheren G» haltöstufc, uud dem disponiblen k. k. Ncchunngs' Ncv.dcmcn Iohmnl ^cßjak eine NcchnnngsoWals-liehen ^' "'"auz. Direktion für ttrain vcr- Uichtllmtlicher Theil. vai bach, 8. An gust. Nachdem die schleswig - holstciu'schc ss,agc dc,n Abschlüsse nahegebracht ist, schaut die Geschichte iü die Vatauz" gereist zn sciu nud auszllrnheu. ^imi ficht im Augenblick nirgends cin drohendes Gewölk cmfstcigcn und den Frieden Europa's bedrohen. Nur in den englischen nnd französischen Blättern blitzt und donnert es fnrt — 's ist Theaterdonner! Ucbcr die Einberufung des kroatischen Landtages ist es lvicdcr ganz still geworden. Oli nian die Zeit noch mcht snr ftnnstic^ hätt, c'mcn Versuch zn machen, dic Kroaten in den Neich^th zn bringen? Wir glauben, es soll eben kein Versuch, kein Experiment fzc. macht wcvdcn, sondern man will die Gewißheit ha-ben, bevor umn zur Einberufung schrcilct, und die dürflc noch nicht gewonnen sein. Ueber den telegraphisch angedeuteten Austritt der Romanen an«? dem Kongreß erführt man folgendes Nähere: Dic Nomaucu traten aus, erklärend, am Wahwltc sich nicht delheiligeu zu wollen. Der Nc gicrungskoinmissär schließt jede Debatte nus. Milelic verlangt das Wnrt, dieß wird ihm entschieden verweigert. Die Opposition verlangt geheime Abslim mung; wird auch verweigert. Der Negiernngskom' missär schreibt den Wahlmodus vor nnd entfernt sich. Dic Nomalicn verlassen gleichfalls den Saal. Der Wahlakt ging bei geschlossenen Thüren vor sich. Herr von Bismarck soll sich, wie die „Vörscn-Ztg."'wissen will, mit der Ausarbeitung cincs dent-sehen Programme ans der Basis des Militätsprinzipö befasse,,. Dasselbe soll, alle Ncformvorlagcn in dieser oder jener Nichtnng bei Seite lassend, lediglich die Reform der Bnnd'cskriegsvcrfassuug als den wc-lcntllchstcn Faktor der Machtstcllnng Deutschlands nach Innen wic nach Außen zum Gegenstände haben. Der König Christian von Dä'ucmark hat dc» dänischen Provinzial.^andtag mit großcin Pomp und militärischen Dcmonstrntionon eröffnet. Wahrscheinlich wollte er durch das Schangcprangc den Schmerz des Volkes über dic gehabten Bcrlnstc betäuben und sich zugleich der revolutionären Partei gegenüber den Nim< buS der Macht und des Ansehens geben. Die Nllfliahlue, welche die Vediunungcu dcs Wafscnstillslaubcs lMh ble Fripdpiis.Plijlilninarieil bei °" dänischen Presse slndcn, ist nnMrlichcr Weise je "ach bcr Partcistcllnug derselben sehr verschieden. Aci "" z^var äußert sich ticfe Niedergeschlagenheit, doch sind fast alle noch mehr bedacht, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, daß es soweit gctomuien, nnd be-sonders dic Opposilionö-Älättcr snchcn das allgemeine Gefühl des Kummers über die harten Acdina.nna.cn zu einem Angriff gegen das Ministerinn! auszubeuten, wobei anch die Person des Königs mehr oder weniger deutlich als Gegenstand der Entrüstung in Mitleiden« schaft gezogen und auf selbstsüchtige Plane desselben hingedeutet wird. Daß die muustcricllcn Blätter die Antwort darauf nicht schnldig bleiben, ist natürlich, uud so hat der Partcitampf augenblicklich eine Höhe erreicht, wic kaum je zuvor, wcuu er auch bis jetzt uoch auf dic Spalten dcr Zeitungen uud dic Säle des Ncichsrathö beschränkt b'lcibt. Oesterreich. Gastein, 5. August. Uuscrc Telegraphen-Expo» silur war Zeit ihres Bestehens nicht so in Anspruch gcuomlNcu, als dies in dcr letzten Zcit seit dcr An-tuuft des Hrn. u. Bismarck der Fall ist. Fortwäh» rcnd spielt dcr elektrische Draht zwischen hier und Wien, dcr Dcpcschcmvcchscl mit dcm answiirtia.cn Amte ist cin unansgcsctztcr. In dcm Hoflreisc, der hier so start vertreten ist, erzählt man sich, daß sich dieser Depcschcnwcchscl ans die Art nnd Wcisc bc-;iehc, wic dic Präliminarien vor den Bundestag gebracht werden sollen. Dic lange Ncihc von Fragen, welche durch diese Präliminarien berührt werden, kann, darüber ist mau »ich im Klaren, nicht ciuzclnwcisc dem Bundc uorg^ lcgt werden da jede derselben Anlaß zu eiucr KoiN' plilation gäbe, durch welche die cndgiltigc Lösung in wcitc Fcruc hinausgeschoben würde. Diesen Weg tonnen uud wollen dic deutschen Großmächte, denen es um cinc rasche ÄccudiaMg der schlcswig.holstcini. M" Fragc zu thun ist, nicht einschlagen, sic sind 'l.cimchl- darai.f bedacht, allc jene oclailfsaaeu uutcr ^.mcm znr dundcslnglichcn Bcrhandwng gcwngcn zu a>»en. Zu diesem ^cyiifc sollen dann dcmnüchlt Ber« Handlungen mit dcu Negieruuam dcr einzelnen Äun^ desstaatln nngcluüpft wcrdcn/um jcdc Verzögerung dnrch langwlerigc Vorfragen am Bunde selbst zu ocr. ""ldc". (Ocst. Ztg.) Vened.a, :; August. Eine seit mehreren Iah-reu zw.schcn der osterr^chis^,, „,!d piemoutcsischen ^cgleruug schwcbcude Disj,,,^ z^ ^^ „, ^„igm "«'''. 7. Nand.g ausgcglichc./wordeu. Gleich nach B^ndiguug dcs «r.cges dom Iabrc 18'"^ stellte dic Piemoute,i chc au uuserc Ncni.,., ^ ! 1»." Ncuic mr sänunlliche vor Begmu de« , « ^" ^'"'""^ '^' teuen Geliietslheilen der ^„ "'Ü'.^ '".,^" °^""-vat-Wafsen auszuliefern ,7"de. toupszirtcu Pr« damals das Ausiuucn zunici 7"' ??'"ü'^ '"-" gefühlt haben mag, P c,"l . ^ ^ >ncht berufen Bewaffnnng von' Fr!i'^ 3^m.nmg un greifen, da es evident war das? s . «.? f'en lediglich zur Bewaff.mu'g ^ ' ,,^7 .7" ^ ' ganisirnng befindlichen Garidaldi1ch°'^l v^^ meist mit Privalwaffen ansgerüstet w"d 7 ^"" sollten. Dic Verhandlungen zerschlug",'ich ' wu aber in letzter Zeit w.eder aufgcuomm u «ui Mr zn dem Resultate, daß die österreichisches sich bereit erklärte, denjenigen iu dm abgc^ Gcbictöthcilcn dcr Lombardei ansässigen welche sich durch von den damals dazu bm.fmcu Organen dcr k. k. Negiernua. ausgestellte Wafscupässc übcr dcn rechtmäßigen Besitz der später »o,chvzincn Waffen auszuweisen im Staude sind, diese Waffe,, wieder zu restituircu. Von dcr Rückgabe solcher Waffen, deren Besitzer zu deren Haltung mcht auto, risirt waren, löuuc natürlich keine Rede sein, da die Betreffenden durch die Konsiszinma. dieser Waffen gewiß sehr milde für den ungerechtfertigten Besitz der-selben gestraft worden seien. Die picmontcsischc Re« gicrung crllältc sich endlich hiermit eiuvelstanden uud vor einigen Tagen wnrdc die Klassifizirnug dcr nick-zustellenden Waffen durch cinc gemischte östcrreichisch-picmontesischc Kommission beendet und mit der Ablieferung dieser Waffen an die picmoutefifchen Orgaue bereits bcgouucn. Ausland. Ein Münchener Korrcspondcut der „N. Z." theilt über den Ministerwcchsel in Baiern Einiges mit, was, wcun cS sich bestätigt, von allgemeinerem Interesse ist. Bei Herrn v. Mulzcr war dcr nächste Anlaß die bereits berichtete Personal-Angelegenheit, der innere Gruud jedoch war für ihn dcr, daß gegen sciucn Willen mehrmals, wie schon nntcr König Max, gesetzgeberische Arbeiten, die er auS seinem Ressort an die Krone brachte, vor der Gcnehmignng an dritte Personen, insbesondere an Hofrath v. Dollmanns, zur Begutachtung hiuauSgcgcbcn worden waren. Herr u. Zwchl nuu ist zwar offiziell „auf Ansuchen" entlassen, das Wahre aber wäre uach dcr ,.N. Z.", daß er vom Kabiuct auf sanfte Art vcraulaßt worden ist, sciuc Eutlassung zu nehmen, und zwar aus keinem audcru Gruudc, als weil er für unzuverlässig in der Fragc dcs Episkopats gilt. Das uculich erwähnte Gerücht, daß Prinz ^uitpold in der MinisterkrifiS implizirt sei, war derselben Quelle zufolge nur Gerücht. Prinz ^uitpold wird gar uicht in die Staatsgeschäftc gezogen. Der Nachfolger v. Zwrhls, v. Koch, wird gegenüber dcn Bambcrgcr Beschlüssen, die schon seit tt Tagen im Kabinct liegen, den Standpunkt, ben mau seiner Zcit gegenüber dcn Freysingcr Beschlüssen innc hielt, festhalten. Gleichzeitig wird gemeldet, daß pcr baicrischc Landtag einberufen wird. Vorher l"ird aber Herr v. Schrenk gehen. Sein Nachfolger ist entweder dcr, schwer zu ersetzende Minister des Innern, ti. Nlllmayr, oder Neich^rach Wrst v. Hohenlohc-Schilliuyssürst, cin Bruder dc» Herzogs von Rntivor. Stuttgart, .'j. Allgiist. Dae Hi'i-cMiill'stcriliUl macht folsscudcn Gnadcuakt bclnnnt -. Aus Anlaß HöchstihreS NcgicrungöautrittsS habeu Sc. lön. Majestät Nachstehendes auädigst verfügt: I. Daö gegen Militärpersonen wcgru einfacher oder erschwerter Dc-scrtiou eingeleitete Strafverfahren ist als mcderge-schlagcn anzusehen, wenn dieselben bis znm 2. Augnst 1«l'.-) freiwillig zu ihrer Fahne zurückkehren. 2. Die Zurückgekehrten haben die eigene, vor ihrer Entweichung beßonnenc Dienstzeit z» vollenden, wogegen ihnen die Nicdcrcinthcilnny mit neuer Dienstzeit erlassen wird. Die als Einstcher Eutwichmen sind, da ih,c Kantion zu Auschaffuug eiucs Ersatzmannes verwendet wurdc, zur Vollendung der von ihnen übernommenen fremden Dienstzeit nicht anznhaltcn. Kiel. Zum Andenken an dcn letzten deutsch-dänischen Krieg wnrdc cinc Medaille geprägt und in dcm Museum vaterländischer Alterthümer für die Münzsammlung ansgcnommen. Dieselbe ist 1?on weißer Mctallmischung. Sie trägt die Inschrift: „Hum Andenken an die Befreiung Schleswigs durch Preußen uud Oesterreich 1804." In dcr Mitte das schlcöwig.holstcin'schc Staatswappen mit dem Herzogs-Hut, darnvcr ein Spruchband nüt der Inschrift -. Up ewig ungcdcclt, darunter: Für alle Zeiten bleiben verbunden immerdar, Ncssclblatt und ^idwenvaar. Auf der Rcvcrsseitc drei ovale Brustbilder mit den Inschriften: FM. v. Gablenz. GFM. von Wränget. Pr. ?»r. Karl von Preuhrn: Darndrr: Drc', Heidm im 5iampfc für gerechte Sache retteten deutsche Ehre, Sitte uud Sprache. Darunter ein zusammengebun« dcncr Lorbeer- nnd Eichenzweig, ganz unten i^orenz F. Hamburg. Aus Nord»Schleswig, 2. August. Gestern fand in dein Gehölz ..FärbcrSmühlc" bei Npcnrade cm militärischer Alt Statt. Sc. Majestät der Kaiser 7lO von Oesterreich hatte dem Höchstkommandircndcn dcr ulliirien Arince österreichische Ehrenzeichen zur Vcr-theilung an tapfere preußische Soldaten übersandt, dcrell Vcrthcilnug am gestrigen Tage crfolgtc. Um 1 Uhr Mittags warm sämmtliche nut Ordcn schon dckorirtc Mannschaften, Prcnßen nnd Ocstcrrcichcr, so wic Dicjcuigcn, dcrcn Brust von dienen, geschmückt wcrdcn sollte, von dcn in Aftcnradc und Umgebnng stehenden Truppenthcilen nach dem oben erwähnten Gehölz beordert, wo sic auf das Beste mit Spcisc lind Trank bcwirthct wurden. Gcgcu 4 Uhr ^iach-mittags erschien Sc. t. Hohcit der Prinz Fricdrich Karl ebenfalls daselbst, umgeben von seiucin ganzen Stade. Inzwischen lMicu sich Tausende au»? Apcu> radc uud Umgebung cingefundeu, um Zeuge dcs fcicr« lichen Altes zn sein. Von Militär wurde nun ciu yroßcr Kreis gebildet, in welchen die zn dekorirrudcn Mannschaften traten. Unter dcu Klängen der prcn-ßischcn ^cationalhymnc, gespielt von einer öslcrrcichi' schen Militärkapelle, heftete jetzt ein österreichischer General die Ehrenzeichen jedem Einzelnen an. — Dieser Feierlichkeit folgte großer Iubcl, an dem alle Anwesenden Theil nahmen. Der Kaiser hatte znr Feier dieses Tages zwei große Fässer Wein gespendet, welche nun von Preußen nnd Ocstcrrcichcrn ge' lncinschaftlich geleert wurden. Dcr Prinz Friedrich Karl und die Offiz'ere waren bald nach dcr Ordcns-vertheilung nach Apenradc zurückgekehrt, da denselben Abend sämmtliche Offiziere der Garnison bei dem Prinzen zum Souper geladen waren. Bei dcr Tafel las derselbe dcn Offizieren das eben eingegangene Fricdenslclcgramm vor. Mit Blitzesschnelle vcrbrci-tcte sich diese Nachricht in dcr Stadt nnd tanscnd heiße Daukgebctc fliegen zum Herrscher aller Geschicke empor. Schnell schmückte sich von Neuem die Stadt mit Flaggen und endloser Jubel erfüllte dcn ganzen Abend die Herzen dcr brauen Apcnrader. Aus heute Abends ist ein Fackelzug angesagt. Turin, '2. Augnst. Großes Aufsehen macht hier ein eben ciugctroffcncr Bericht aus Rom über eine neue Auflage der Mortarn'Affairc. Bei einem römischen Schuster befand sich nämlich ein zchnjähri-ger israelitischer Knabe, Namens Cocn, in dcr ^chre. Dieser Tage erschien nun ein Priester in dem Gc° wölbe des Schusters, kaufte ciuige Fußbekleidung nnd erfuchte dcn Meister, ihm dieselbe dnrch dcn Knaben zu schicken. Nach einer Weile kehrte er zurück uud ersuchte, den Knaben mit dein Pakete lieber gleich mitzuscndcn, da sich Letzterer sonst verlaufen könnte. Dcr Meister ging darauf ein, — cs wurde aver Abends nnd dcr Knabe kam nicht wieder. Dic hcr< beigcholtcn Eltern des Kindes faßtcn Bcsorgniß und begaben sich zn dem Priester. In dessen Hause erfuhren sie, daß der Knabe dcn Katcchmncncn zur Erziehung übcrgcbrn worden. Allc Versuche, dic bis jetzt gemacht wurden, dcu Knaben znrückzucrlangrn, sollen vergeblich gewesen sein. — 3. August. Es liegen die wichtigsten nnd verläßlichsten Anzeichen vor, daß die hiesige Regierung entschlossen ist, eine friedlichere Politik zu inaugurircn und ihren Erobcrungsgclnstcn wenigstens für einige Zeit zu entsagen. Es ist nämlich fcstbcschlosscnc Thatsache, daß die hiesige Regierung entschlossen ist, eine Rcdnzirnng ihrer Armee um 40.000 Mann vorzn-nehmen. Die Scnduug des Generals Grafen Me-natrcci nnd dic Berufung der drei besten Generale Picmonts, Lamarmora, Eialdiui und Forti hierher, wo sie einem Kriegorat'ac zugegen wurden, welchem dcr itönig uräsidirtc, hängt hiermit zusammen, uud sind bereits an die verschiedenen Armccliczirkö ° Kom-maudcn — mit Ausnahme jener von Neapel uud Sizilien — die Wcisuugcu betreffs dcr Einleitung von Beurlaubungen ihrer Mannschaft adgega^gen. In Folge dieser Aendcruug iu dcr Politik der Rcgic-rnug wird auch die bcal'sichligtc Hlammcr-Auflösung nicht erfolgen, sondern das Ministerium wird sich durch Auhäugcr der sogenannten Fricdcnopartci ucr-! starken, ^anpa, uno Buuncomp>.u;m, die Führer die^ j scr Partei, wcrdcn iu da? ^ilnistcrium eintreten, dessen > Modifizirnng fchon nächster Tage erfolgen wird. Die! Generale ^amarmara uud Eialdiui haben dc>u Könige scllist zu diesen Funktionen und zur Adoptirnug einer friedlichen Politik gerathen, lim die Organisation dcr Armee vornehmen zn Wunen. Im Einfänge mit dieser friedlicheren Wendung der Politik dcr hiesigcu Regierung steht auch die Auflösung der in dcr Bil< dung begriffen gewesenen polnischen Legion und die Ausweisung einiger fremder Rcuoluticmsagcntcn. Daß alles dieses im Einvcrsläilduisse, wenn nicht auf ans« drüctlichcn Befehl ^ouis Napoleons geschieht, daran ist wohl gar kein Zwcifcl. Aus Bukarest wird dem „Botsch." gemeldet, daß sich das Verhältniß dcs Fürsten zur Pforte immer freundlicher gestalte und man cs auch nicht an gegenseitigen Frcnn5schaft5bczcugnngcn fehlen lasst. So hat der Fürst ^4 juugc ^cute aus angesehenen rumänischen Familien gewählt, um sie nach Konstan« tinopcl zur Verstärkung dcr Ehrcngardc dcs Sultans zn senden. Man IM gcgründck' Ursache zu vciuiii. then, daß dcr Fürst von fraüzüsischcr Seite den Ruth erhalten, sich mit dcr Pforte für allc Eventualitäten auf gntcn Fuß zn sctzcn. Die Ncisc dcs Fürsten nach Paris dürfte um dic Mitte dieses Monats statt, finden. Briefe auö Konstant» nopel bringen nebst der Meldung von dcr anf dm 8. August aubcraumtcu Abreise dcr Botschafter Frankreichs und Englands auch die Nachricht, die türlischc Regierung habe nicht nnr zehn der Leiter dcr plotcstanlischcn Propaganda verhaften, sonder», auch die Bibel-Depots und die Bibliothek der englischen uud amcrilanischen Missio« närc tonfiszireu lasfcn. Die Schrille, welche Sir H. Anlwcr machlc, um die Freilassung dcr Verhafteten zn erlangen, feien frnchtloS geblieben. Aali Pafcha habe geantwortet, mehrere muselnmmusche Pricstcr sclcn in dic Aussclcgcnheit verwickelt und dlc Erhaltung dcs Stautcö winde uon dicscn Fraacn berührt. Von der molltelle^rinische» Grenze wird dcr „G.'C." niilgethcilt, dl.:s! dic zlvischcn dcr Türkei und Montenegro so langc dcmerndcil Streitigkeiten endlich von der zur Feststellung dcr montenegrinischen Grenze bestellten Kommission znr Zufriedenheit beider Theile ausgeglichen worden find. Montenegro soll das ihm von dcn Großmächten zugespro» chcuc Gebiet beibehalten, für jcuc LandcssNcckcn aber, die es im Jahre 1858 bis 1859 innc hatte, von dcr Pforte mit Geld entschädigt wcrdcn. Der türkische Bevollmächtigte halte sich sogar nach Eettinje begeben nnd dort durch fünf Tage aufgehalten. Von da bc-gab er sich auf die Anhöhe von Prentina und ließ das dortige türkische Blockhaus niederreißen. Die> Blockhäuser auf dcr Anhöhe Visocina nnd Rasalina bleiben dagegen unberührt und sind auch mit türkischer Wachmannschaft besetzt. Lokal- un> MovinM-Nachrichtrn. Laibach, 0. August. Seit einigen Tagen kommen Raufcxzcssc zwischen Soldaten dcr Garnison nud der mexikanischen Frei« willigen vor; so fanden vorigen Sonntag Raufereien in der St. Pctcrs - Vorstadt nnd bci St. Florian Statt, wobei cin Freiwilliger eine Verwendung erhielt Gestern Abend cnlsicmd nnn cin, größere Di« mei'.sioncn annehmender Exzeß iu der Nähe dcr beiden Kascrncn, indem die mexikanischen Freiwilligen sich einer ucrstarktcn Patrouille vom Regiment Hohcnlohc widersetzten und Steine nach dem andern Ufer dcr Laibach warfen. Nur den anf Alarmruf aus dcr Stadt herbeieilenden Offizieren gtlang cs, die Exzc< deuten von weiteren Unzuläszlichkcitcn abzuhalten. — Von Seite des Agramer Magistrats werden wir um Mitlhcilnug dcs Folgenden crsnchl: Agram, 6- August. „Nach dcn dem hiesigen Magistrate vorliegenden Daten wird dcr größte Theil dcr ?. 1'. Besucher dcr dcn 18. August d. I. iu Agram zu er-öffücuden Industrie-Ausstellung dcr Königreiche Dal-maticn, Kroatien und Slavonien wcgcn der großen Anzahl dcr auwcscndcn Fremden in den hier be« stchcudcn Hotels und Gasthäusern keine Unterkunft finden, dem zufolge sich dcr Magistrat für cine nnbc-austäudetc Bcquartirung derselben zn sorgen angelegen smi lics;. E^< wcrdcu dahcr dic ?. '1'. l^äst,', wclchc in dcn Hotels uud Gasthäuscru tciuc lllitcrtunsl fin« den, ersucht, sich bei diesem Magistrate in dcr in, Auöstcllnugogcbändc bcfindlichcu Ausslellungökanzlei, oder aber am Bahnhöfe selbst zn melden, wo denselben die in dcn Priuathäuscrn zu dicscm Zwecke auf.Momlncuc Wohnungen angewiesen werden." l.. Idria, ?. Augnst. In dcr vergangenen Nacht ,st cs «n dcr Pfarrc Sairach zwischen dcn seil jeher sich feindlich gcgcnübcrstchcndcn Bancrnbnrschen dcr Dörfcr Sairach und Staravas zur Nanferci gc^ loinmcn, bci dcr leider dcr 21jährigc Bursche Tho> mas Groschcl vulgo Kozjan erschlagen wnrdc. Es gab sich hicr dic Ansicht kund, daß zur Ver^ hütuug dcr Wiederholung ähnlicher Vorfälle nur dic Wicdcreiuführm'g ciucs in dcr Pfarrc Sairach schon bestandenen, aber aufgclöstcn Gcnsdarmcric. Postens cin wirlsnmcs Zicl sctzcu könnte. Die vom lml,wcrischc„ bandln««- beschlösse' neu Gesetze über Herstellung uud Erhaltung dcr,,'cht ärarischm Straßen; dann übcr dic Einlciliiüg nnd Durchführung von Kirchen- und Pfniiidclibaulichtcitcn erhielten dic Allerhöchste Sanktion. (Rinderpest.) Ans Eivilkroaticn wird mitgetheilt, daß die Rinderpest in dcn drei verseucht gewesenen Oilschaftcu dcs < bcsscr gekannt. Zwar haben dic Ausgrabnngen, welche « im Icchrc 174!) bcganncu und mit Untcrbrcchlma.cn « bis auf bcn heutigen Tag fortgeführt wurden, noch « nicht mehr als ein Picrtcl dcr bcgrabcncn Stadt dcm > Tageslichte wieder erschlossen; allein dicscs Picrtcl > nmsaßt glücklichcrwcisc die größte Anzahl der öffcnt* « lichcu Grbäube und Kaufläden. > 7Rft Wiener Nachrichten. Wien. 7. August. '' Das h. l. k. Staatsministcrium hat im Eiu- vcrnchmcn n,it dein Kiicgvininistcrinm zur Erläntc« rung der Bcsiiinnluugcn übcr Militärdcfrciung erklärt, daß, im Falle cin Erblasser sciuc Wirthschaft noch bei scincn ^cbzcitcn in zloei odcr niehrcrc norulale Vaucrnwirthschaften nnl Bewilligung der zuständigen Vehördc, wo ciuc solche Bewilligung hierzu erfordcr- lich ist, gclhcill hat, nur Eiucr seiner Erbeu dic Hii- lilürbefreinng, bezüglich 9Nilitärrntlassu!!>i ansv.ccbcn kann. Ebcu diese Bcschräntmig auf Einen Erben tritt auch ciu, wenn jcuc Theilung erst von dcn Erben, sci cs iu Folge lctztwilligcr Anordnung des Erblassers, oder ohnc diese über das eigene freiwillige Einvcr- ständniß dcr Eiben vorgenommen wnrdcn ist. — Nachdem das Resultat dcr bisherigen Anwer» lmngm von Freiwilligen für Äteriko sowohl in Wicu, als "auch iu dcn 5tt'ouläuderu iu Bezug auf dic Au-zahl Derjenigen, die sich hierfür gemeldet, weit hinter dcn Anfangs gehegten Erwartungen zurückgeblieben ist, besteht dic Ansicht, cs werde auf dem bis jetzt eingc» schlageucil Wegc nicht gcliugcu, das Frciwilligcnkorps in dcr erwähnten Stärke zu erhalten. Aus diesem Anlasse gedenkt man für dic Fortsetzung der Wer« bungcn, ohne dieselben jedoch zu unterbrechen, auch noch jenen Zeitpunkt abzuwartcu, in welchem in der österreichischen Armee wieder größere Militärcutlas-sungcn stattfinden werden. Sollten iu diesem Falle, dcr nach dein Abschlüsse des Friedens gcwärtigt wird, sich uoch nicht Freiwillige in dcr genügenden Anzahl mcldcn, so gcdcntt mau dann auch noch einen Weilern Ausweg zn versuchen, den nämlich, günstigere Werbe-licdiugiingcn aufzustellen. Vermischte Nachrichten. In Szcgediu wnrdc dieser Tage cln juu- gcs, unglückliches Mädchen begraben, Welches während seines gauzcn Bebens gcträntclt hatte, nud» über wcl. chcs dem „Szcgcdi Hir," zufolge uutcr dem abcr- gläubigcn Bolle folgende Erzählung kursirt: Vor un- acfähr 22 Iahreu traf der Vater des Mädchens, cm Szegcdincr Seifensieder, mit cincm unbcwuntcu Hianne zufammcn, welcher ihn zn ciucin sonderbaren Vertrage aufforderte. Dcr Fremde versprach ihm nämlich, daß er ihm aus seiner drückenden Armnth heraushelfen wolle, wcnn dcr erstere ihm etwas überlassen wolle, was sich in seinem Hausc befinde, wovon cr jcdoch noch leine Keuutuiß habe. Dcr Seifensieder ging auf den Vorschlag ein, weil cr hoffte, daß cr anf diese Ncisc von seiner schwcrcu Armuth befreit würde. Nachdem dcr Pakt geschlossen war, ging dcr Frcmdc davon nnd dcr Scifcusicdcr kchrtc hcim, wo ihn scinc Gattin mit dcr Mittheilung cmpsiug, daß sic sich guter Hoffnung fühle. Der Mann crschrack, weil cl nun einsah, was sich in seinem Hause befunden habc. wovon er bisher noch keine Kenntniß hattc, und cö fiel im schwer anf dic Seele, daß cr vicllcicht scir Kiud dem Teufel vcrschrirbeu habc. Von dcm Tag« au bcganu cs aber dcm Seifensieder immer besser zi nchcn, bis cr endlich reich wurde. Ic mchr aber scu Reichthum wuchs, umsomchr nahm auch dic Krank, hcit scincr Tochter zu. Wcnn die Zcit dcr heftigen zkranthcilsanfällc lam, warcn 1 Männer lanm im Stande die Kranke zu bändlgcn, nnd nun sei sic end. lich gestorben, luulcr Bcwcisc, daß der Vater scin liiud dcm Teufcl vcrschriebcu h^c, ja dic Mutter selbst habc vor dcu ^cnlcn, die sich zum Vcgräbniß einfandcn, jannncliid ausgerufen, sic und ihr Gatte hätten dic beiden lyies Hiilidec l^eruijachl. — Dicsc adcrglüubischc Eiz>,l)lli»cj uclnu^n dcr betreffende ilte-ereut dcs „Sz^g. Hnado" währcnd des Leichenbegängnisses und lucrtwurdigcr Wcise sci cs nicht mög' llch gcwcsc», dcu Abcrglanocu dcr Belrcffcndcu auch nur lm Gcringslen zu cl>chu!lcru. — Proscfsor Namias aus Venedig lhclll d^r Akademie dcr Wisscüscyo.jtcu clncn iulcr^ssantcu Vcr-gijiuugssall mit; cr erzählt, daß ein Schwarzer s/incu ganzen Körper in Tubatblätlcr einwickelte, und als cr nbcr die Grenze gekommen, alle Symptome der Vcr-giftuug zeigte. Durch ruschc Anwendung von Opium nnd Branntwein wurde dieser Zigarren gewordener Mann wieder zu sich gebracht. — Unter dcm einladenden Titel „Die sibirische Pcst" kündigt sich ciuc neue Segnung an, womit Nnßland die europäische Kultur zu beglücken droht. Die deutsche „Petersburger Zeitung" schreibt darüber wie folgt: Die sibirische Pcst sucht sich bei dcr anhaltenden großcn Hitze ein immer weiteres Fcld, sie hat die Grenzen ihrcs ursprünglichen Auftretens an dcr Schctsna und Mologa weit überschritten und wü-thct in benachbarten und entfernt gelegenen Gouvcr« ncmcnts. Anch in Petersburg selbst fängt sie an, sich zu zeigen, wie aus einer Verordnung dcS Petersburger General-Gouverneurs hervorgeht, durch welche insbesondere die Flcischhäudlcr angewiesen werden, ° beim Fleische die größte Ncinlichkcit und Vorsicht zu beobachten. Dnrch diese immcr drohcndcr werdenden - Nachrichten hat sich das Ministcrinm dcs Inncrn vcr. anlaßt gcfnnden, ausführliche Vcrhaltuugörcgeln auf«^ zustellen nnd bekannt zn machen. In diesen heißt cö: Die Seuche ist von schr ansteckender Eigenschaft, verbreitet sich mit ungewöhnlicher Schnelligkeit und wirft nicht nur Thiere, von denen schon eine beträchtliche Anzahl gefallen ist, sondern auch Menschen nieder, entweder in Folge unvorsichtigen UmgchcnS mit dcm kranken Vieh, oder indcm ihnen das Gift dnrch verschiedene Insekten eingeimpft wird. Die Krankheit heißt sibirische Seuche, weil sie in Sibirien fast in jedem Sommer vorlommt. Auch in Petersburg und anderen Gegenden tritt sie in hcißcu Sommern anf. Von kranken oder schon gefallenen Thieren gcht die Scuchc leicht auf Menschen iibcr, und wcnn nicht sogleich energische Gcgcnmaßrcacln ergriffen wcrdcn, so ist dcr Tod unvermeidlich. Die Krankheit wahrt nicht lange, meist nur riucn, in seltenen Fällen fünf bis sieben Tage; bei Pferden nnd Kühen dauert sic hän-, fig eine halbe oder einige Stunden. Schafe kömicn , schon nach wenigen Minuten stcrbcn. Am leichtesten , wcrdcn Pferde von dcr Krankheit bcfallcn. — In Newport bcstchl cine Vcrsichcrunysan- ' stalt für Selbstmörder. Wer uämlich durch zwei l Jahre die Eiulagcu pünktlich lcisttt, dcsscu Erben odcr .' Rechtsnachfolger!! zahlt dic Gcscllschaft, im Falle cr > fich das ^cbcn genommen, eine bcdcntcndc Prämic. i Die Anstalt ist auf dic richtige Prämisse basirt, daß - in zwci Jahren sich d,e Meisten die Sache anders verlegen uud den beabsichtigten Selbstmord unlcr-lafscn, und soll ganz gute Geschäfte machen. — Einc in Nelson lNcnsceland) erscheinende ?,citnna lncldet, daß man soeben in einem ungefähr :i5 englische Meilen von diesem Orte entfernten Berg-wcrkc cine Goldmine von nnnhörtcm Rcichthumc entdeckt hat. Nelson, Pitton und Vlcnnh^im wnrdcn vellassen. Alle Goldsucher sind in dies/ Gcgrnd ^Wa« kamarina" genannt, gewandert, wo jedcr Maui, l8 Unzcn wvchcntlich gewinnt. In dcr lctztcn Woche, be« richtet das Olatt, fanden scchs Mäuncr im Zritranme von wenigen Tagen mehr als l5l) Unzen Gold, drci Andere on cinrin ciuzigeu Mor^e,, >;<> Unzen: die 'cicliste Ausbeute nbcr war die von zwei Glücklichen, selche in zwci Stunden 15 Pfnud Gold fan^ Rtnellc Nnchrichtcn und Tckglomme. Frankfurt, 7. August. Dcr hannovcr'schc Bnn-destagstll/sandtc ist angewiesen zn erklären, daß Hannover, wcnn der Bund nicht im Stande sci, für die direkt die Bnudcsautorität mißachtenden Ereignisse von Rendsburg Gcnugthnnng zu erwirken, in der Lage sein wcrdc, wenigstens scinc eigenen im Namen des Bundes in Holstein eingerückten Trnppen von dort zurückzuziehen, nm sie nicht möglicherweise einer zweiten Vergewaltigung auszusetzen. (35. Z.) Kopenhassen, 0. August. Meldungen der hie« sigcn Blätter znfolgc will dcr König persönlich den Reichstag hcutc croffncu; und zwar wic „Dagbladct" mcldct, mit ungewöhnlichem Pomp und militärischen Demonstrationen. „Dagbladct" glaubt, da von dcr Auslieferung dcr aufgebrachten Schiffe in den Friedenspräliminarien kcine Ncdc ist, so würden dieselben vermuthlich als Ersatz für dic in Jutland weggenommenen Pferde, Kricgslontribntioncn le. dienen. Kopeuhassen, 6. Angnst, Abends. Nachmittags fand die NcichstagScröffnung Statt. Die vom König verlesene Thronrede sagt unter Andcrm: Trotz dcs MnlhcS und AusHarrcns, womit das tapfere Heer und die Flotte gctämpft für das Nccht, die Ehre Dänemarks, so wic der Bcrcitwilligleit, womit das ganze Volt jedes Opfer zur Vatcrlandsret-tuug brachte, wird doch dcr Krieg, womit ein übermächtiger Feind uns überzogen, uns zu schwersten, schmerzlichsten Opfcru nöthigen, dcnn da ganz Europa unö ohnc Hilfe gelassen, sahen wir nns genöthigt, dcr Ucbcrmacht nachzugeben und uns zu bemühen, dcn Kricg aufhören zu lassen, dcsscn Fortsetzung dcm gc-licbtcn Volte und ^ande nur noch größere Vcrluste nnd Unglück bereitet hätlc. Der König hofft eine besferc Zntunst, wcnn König und Volt einträchtig be» müht sind, die liefe Nnndc zn heilen, welche dem thcncrn Vatcrlandc beigebracht ist. New'Aork, 27. Juli. Am 22. hat bei Atlanta ein verzweifelter Kampf stattgefunden. DaS Resultat ist unentschieden. General Shermam, nahm Stellung in dcn Festungswcrkcn. Huntcr wurde gc-, schlagen und zog sich nach Harpersferry zucück. Eme ncur Invasion in Maryland wird erwartet. Golb-- agio 156'/,, London 2Y0. Vtew-Vork, 27. Juli. Fmanzmmistcr Fcsscn-! dcn hat einen Aufruf zur Subskription einer Natio-l l nalünleihc von 2(X) Millionen Dollars erlassen. Wenn dcr Nciscudc sich von Vicapel aus auf sanft cmstcigcndcr Strafte dcr Stadt nähert, crlillckt cr sich bald von Grabmälern umgeben, welche zu beiden Seiten dcu Wcg einfassen. Dic Römer verbrannten ihrc Todten lind da sic folglich dercn Aus' dünstungcn nicht z» schcucn hattcn, verwiesen sie dic Gräber ihrcr Theuren nicht auf cutlegenc Gründe, sondern erbantcn dicselbcn cntlang den belebtesten Straßen. Die Gräber bci Pompeji sind klein abcr hübsch, und manche von ihnrn werden dnrch Anf» schriftcu deutlich als Familiengräber gekennzeichnet. Dic Rümcr wickelten dic Leichen in Tücher von As» best und verbrannten sie dann zu Asche, dcreu Samm -lnng durch dcn Asbest ermöglicht wnrde. Dicse Asche füllten sie in irdene Gefäße nnd stclllcn sie in eine Mchc dts Grabmals, so daß auf dicse Weise ciu tlc'mcs Grab dic Ucbcrrcstc cincr großcn Anzahl von 'Personen enthalten kann. Häufig zicrcn noch kleine Marmorplattcn, in dciicu der Name dcs Todten und cin Wcihewnnsch ln kurzcn Worten cingearabcn ist, dic Außcuscitc drr Gräber. Es war Sittc, mit dcm Verstorbenen sci-Ncu Siegelring zu verdreuncu nnd sehr viclc der werth-^l'llc,, Wngc, welche dcn Stolz dcr Raritätcnlicbhqbcr bilden, wnrdcn in oicfcn Afchcutrügcn gesunden, nnd zcigcu deutlich die Spurcn dcr hohen Hitzegrade, dc-neu sic ciust ausgesetzt waren. Die Stadimancrn sind noch srhr wohl erhallen, ^" "n Forum, gegenüber dcm Tcmvcl dco Inpitcr stcht cin neuer, prachtvoll aus weißem Mar> mor gemeißelter Altar, ersichtlich, daß er gerade aus dcr Haud dcS Küustlcrs scrlig hervorgegangen; man war ch?n im Begriffe, dic Umfasstmasmaucru dcö-selben zu verschalen und ihrc cine Hälfte war bcrcits mit Mörtcl angeworfen; deutlich ficht man au eincr Stcllc dic langen Züge, in welchen dlc Kcllc dcs Maurcrs dic Wand cutlang glritcte, da — an cincm Punkte hören sic auf, dic Hand des Arbeiters wurde, plötzlich gelähmt nnd nach dcm Verlaufe von fast acht' zchn Jahrhunderten ficht das Ganze noch so frisch nnd neu aus, daß wir schwkren möchten, dcr Mann sei nur zum Essen gegangen und werde jeden Augen» blick wiederkehren, um scin Werk zu vollenden. Das Forum ist cin schöner offener Platz, von öffentlichen Gebäuden eingefaßt, mil den Ruinen dcS Tcmpcls am cincn Ende. Wir durchschrcitcn die öffentlichen Büdcr, dicsc nie fehlende Zierde altrömi-schcr Slädtc, eine Kaserne, eine schöne Gcba'ndcgruppe mit zwci Theatern und einer prächtigen Kolonnade, vcrschicdcnc Wohnhäuser, dcn großcn, noch unmiSac-grabcucn Theil und gelangn schließlich in das Am-phithcatcr, wclchcs vollkommen erhalte»,, cincn acwal« tigcn Eindruck anf den Beschauer hinterläßt. Schließlich bcgrbcn wir nus zurück durch die ausgehöhlten Straßen, durch dcnsrlbcn Thorweg und bcsichlia.cn die Rcstc cincr prächtigen nnd ausgedehnten Villa, welche znr Blüthczrit Pompeji'S am Gestade des Meeres erbaut wurde, jctzt aber durch dic Vrrändcrnnycn, wclchc die Küste im Laufe dcr Inlnhundcrlc erlitten hatte, ziemlich wcit von demselben entfernt liegt. Die-scr Strcifblick mag vorlänfig genügen, wiewohl eS der Mühe lohnt» wnrdc, die verschiedenen Objekte clwas dciMilter zu betrachten ur.d die dc:ucllcns-Mrthcn Unterschiede eincr antiken Stadt und einrr modernen hervorzuheben. Vicllcicht findet sich hiczu demnächst Gelegenheit. /5^ 3ta ) Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Perlag oon Ignaz v. 7I0 Telegraphische Effekten- nnd Wechselkurse an der l. l. öffentlichen Gürse in Wien dni 8. August 18N4. b'/. Vl.t>illiql.,< 7^l.70 I860'« «nltih« 97.25 b'/. Nat.-«nl,b. 5«,i5 H'll'.s . . . liö/O vansafti,,, , 7^>. London . . 114 7» «r«ditaltl,« . IV5.70 «. t. Dulaten 54?7.« Dtn 7. slu^üst. Stadt Wien. Dit Herren: CohlN, K>,usma»>!. von Vllm-chln. — Bcrl, A.ni-^!N>'ll»t: D.lla E>.'»a. l. Mflifauischtr Ha>n>tm.nm. u»d Dis,,ns>>l von Wic». — F^au H,,stclih. Ralhv'-Sclrstäi^gatti». Von Plamna. Elephant. Die Hcrie»: Klcindioist. Privat, von Eibis' Wald. — M!iloü, Grundl'tlihn-, unv B^rr» Sschm. k. »»ritanischtr M,ijor. vc>» Tricst. — Bratusch. l f. Vczissö-Adjun t. ron l!«as. — Vidrijh, Annuls, von Ofottschc,. Wilder Mann. Dil Htrrs»: ssclcl'rini, (lc,,nil.,ts-Gcrichls-tc>f<,'I»Adi>lnlt, von Krnlß. — Viel,!. Ht^ufm.!»». von Viaixz, — K<,'öi»>i!sch, f. l. Plof>sso', von Hklagtnfurt. — Kosüialsch, k. l A,rg» u»d Hiit-tcnm.istsr, vo» Nlichenau. Mohre«. Her Nachllicil sclbsl vo>, ^UVD^M^ dcn za»testcu H^ülftl'lll'i! ^l^IMMZMH.iare, die man z>i ««csci-tigen nilüichl. Die bei dem schöne» (^ schlecht bisweilen volkommellde» Vlzrtspl!-ren. z,ls>,m'll!,'!i.;cwachse»e!: 'Aili^rübraliei,, tiefes Scheitelh^ar lrerdei» dadurch binne» l^ Miiuiten beseitiget. Kilionese ist von dem königl. preliß. Ministeliüm fiir Medi^n^l'Angclegcnheiteii gepi i'is't und besitzt die Eigenschast, der Haut ihre jn-gendliche Frische wicder^llgcbc» >md allc Haut'Ulneiiiigkciten, alö: Sommosprossen , Leberflecke, zurückgebliebene Hccken-ssecke, Finnen, trockene lind feuchte Flechten, so n'ie Rothe auf der Nase (welche entweder Frost oder Scharfe gebildet hat, und gelbe Hont z» entfernen. Es wird für die Wirkung, welche binnen 14 Tagen erfolgt, garantirt und zahlen wir bei Nicht» erfolg den Betrag l^wur. Preis i'>'(» ganze Flasche st. 2.60. Fabrik von Nöthe K Comp., Kom< mandantenstrasse 31. Die Niederlage fnr Laibach befinde! stch bei Hrn. Albert Trinker, Haupt-plaH Nr. 239. (>53<) 2) Kaistrl. Köuigl. österreichische 18N4cr Loose. Gewinuzichunss am >. September >5lt au biö auf Weilereö, wird versuchsweise täglich ciu ^l'mischler Zug zwischen ^l^lkil »„d ^lkN uerlcl)rl>n, dlsscn Hanftt^vrct darin brftl'hen wird, SlNdlma.cn frischen Obstes daun von Fischen, Milch u. dgl. leichtverderblichen Nrlileln, welche dem Specialtanfe Nr. 1 Nebstdrin wird aber auch dieser Zug in der Strecke 3aibach-MÜ!.'Mschlag dru Personenverkehr i» bcidm Richlun^u vennitteln und wrrden drmsslbcn zn diesem Ae-Hufe in dm Stationen Vaibach ,i»d Ml!r;;njchlc>ss Prrsonenwlla.fi! !!, und !», Klasse beigegrdm werden. Die Fahrpreise hiebci werden dieselben wie bei den PostMcn sein. Da« Nähere ist aus den Plasaten zu ersehen. Wien, im Anglist 1««4. (15^7—2) Die Vetriebs-Direktion. jt^U^ Photogvaphische Anzeige. ^WA Dem l', 1. Publitum fiir da« bisher geschenkte Zutrauen höflichst dankend. nmch! der achtungsvoll Umerzcichnetc die crgclienste Anzeige, daß cr aus^r seinem üll^ stehenden photographischcn Atelier in der Kapuziner-Vorstad!, Wiener ^'inie, Haus'ilir, , cinsn zweiten. nach dcn neuesten Anforderungen d^r Photographie errichteten Ola<^ Salon, welcher im Wintcr gchcil^t wird, iu der St. Peters - Vorstadt, Äahnhosgassc Hani»:Vir. l:^4, zur grußercu VcqncmUchtcit de? l'. 1V Publitumß eröffnet hat, wodurch rtslrr, iiiid \\vax: fictitcns A^crrcit ¦ A>nn&cii, 33numtuul( * K Lcutcit = föttabcu -• L>emben, ^rtiimiiloKj^irt&rtKH'^cmÖcii, Knuten «kid)lt jL>irit iinD ^.ninituüd ^ufjfücf'cii in feiner lifkrhigf bei fltm JUlif rt Crinkrr, am ^au|)(|)su(i Kr- 2i>9 iu Ciuöacsj, rtiiniliii) oiifniiunfti null, \v fanbrt ©rf«rti^trr fid) ncnuilaßt, um Mcff» 3ivuf \\\ rrrf ictjrn . 6tc Süonvc bcbrtitcufe unter bem C^r)cuouii()$: Vvcifc 5» orrfiuifni. F. A. Dattelzweig, 3Önsd)njonrcn:>vnbrifnnt in Hlaitau. ftZM" Wqtn üorflcrnchtcr Raison "1*50 itia-p fänimtlidjc GÈoinmer • SQaorc ^i bcDnitnit iKrnl'ßtfsptcn greifen unf.uift iii e'er $ni\siting t>t$ tü\ii\)Un. c551-1) Aihere Trinkci*. @cl)^r«im» 2>pvt\d)tvnnUn, fcwif ben an O^r • -2) Nr. «36«. ttebertragung erekutiver Feilbietullg. Vom k. k, Krci^richtt' N^l stadtl wiri? im Nachhange zum Edikte l)om j^. Aplil l. I , Z 7Fl, d^kaintt gemacht, daß die dritte auf den 22 l. M. angeordnet gewesene Tagsatzung zum exekutiven Verkaufe der im Grundbuche der StadtN.'nstadcl «nl» Nktf.-Nl-. l«0 auf Josef Schezitz eingetragenen Hauörecüität auf den »2. September l I, von 9 — »2 Uhr Vormittags hin-gerichttz übertragen worden ist. NeuNadtl am 2ti. Juli l8«4. ^547-1) EinMllvmlMgtl). überspielt, aber noch recht dranchlilir. ist weqe«, Mlin^el an Naum i,l,o Vlnüßüng Hillll? lil'zu^sl'in. Viädtlss iill Comploir dieses Vlalteö, Steiner Um oidfa* aii«oroni(ftrii ©mnMjfii brr QllMicbincr mciitr« (^cinciit^Ärtrfcd 511 entfprftfwti [jnbc id; in ^fr StnM «urf^^Vf 4OdSsrf"*"' ""fJ'"k" Nr* tiC 9Jfr(oi°1""' *" (Sine Nrocbiirr, ivrld»«- uon mir |ö ivie nii* nnö ber 5?ifbfrldflc unfiit.ulMui) rvirD bnoatw werben fom'f"' rj»hftlrSiIflls J1 ^i?^ flbrr He v"^«b'«^tifle äufrctft tourtOcübnftc u»t> pfpitPmifciK ©«-wcnbbavtat fowit Wlttfamteit ^c^ CTcmcttt^alfed nrbnt flwfrii öiiiDffrofl jcber %2Cnforbcrunn cntf^irid)t. 3)?nnfenborf bei ©tein am 28. 3"li 1864. (1480-3) lloK PrtiNelniilicr« Hiezu ein hlllbcr Bogen Amts- und Intelligellzblatt.