(Franko pauschaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Gchristleitung und Verwaltung: $id«siiot« ulica 9tr. 6. Telephon 81. — Ankündigungen werden in der Verwaltn»?, gegen Berechnung billigster Gebühren «ntgegengenom»«». 8t|«fiiprrtfc: Für da« Inland vierteljährig K 14.-*, halbjährig K 48.—, ganziährtg K 96.—. FSr das Ausland eoliprechende SrhSh«»g. — Si»»ewe Nummern 1 Krone. Nummer 42 || Donnerstag den 2tt. Mai 1921 3. [46.1 Jahrgang Zur Hebung der Valuta. Wie Wiener Blättermeldungen besagen, denkt man in Deutschösterreich daran, zur lateinischen Münzkonvention überzugehen und zwar sollen die Kronen in der Relation 50 : 1 oder 70 : 1 gegen die neuen Franken umgetauscht werden. Im Zu« sammenhange mit dem Bestreben der Deutsch-österreicher, aus diese Weise eine Hebung ihrer Valuta zn erzielen, ist eine Zuschrift von Interesse, die unS luS Leserkreisen zugekommen ist und die sich mit der Veredelung der Valuta im allgemeinen besaßt. Die Zuschrift lautet: Die wichtigste und in der Nachkriegszeit empfindlich fühlbar gewordene Aufgabe einer gesunden Wirtschaft ist die Regelung der Valuta. Die Welt-Wirtschaftsgebiete teilen sich heute in solche mit edlen Valuten (Amerika und die neutralen Staaten) und in solche mit NachkriegSvaluten: eine Teilung, die eine Festigung der VerkehrSbeziehungen zum allge-meinen Schaden unmöglich macht. Eine vollwertige Valuta kann nur durch einen Ausgleich, man kann es auch Krida nennen, ge> schaffen werden. ES ist ein Irrtum zu glauben, daß durch die Reduktion der Umlaufsmittel das Wirt« fchaftSleben gefährdet Werden könnte. Wir befinden uns seit längerer Zeit in dem Zustande villiger Vniruing in Bezug aus den Geldwert. Die Sin-schätzung der einzelnen Staaten bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit ist von den Geldmächten abhängig. Diese Einschätzung ist naturgemäß willkürlich und entbehrt der richtigen Grundlage. Es ist durchaus nicht notwendig, für di« Vollwertung der Valuta entsprechende Goldbestände in den Depots zu haben. DaS Gold besteht in dem tatsächlichen Besitze von Gütern. Die Staaten bezw. deren Verwaltungen können sich die Grundlage für die Vollwertung der Aas Schweigen im Kaufe. Von Johanne« Boldt. Lied« Freunde und Nachbarn — ihr wundert euch, daß ich mich von meiner Frau getrennt habe. Ihr sagt, in meiner Eh« hätte stets angenehme Ruh« gewaltet. Zugestand«»: Ruht war da. Aber angenehm war sie richt. ES ist schlimm, wenn eine Frau zankt. Aber eS ist zuweilen schlimmer, wenn sie schweigt. Ich meine daS so: Man kommt cbcndS aus dem Geschäfte h«im. Die Frau setzt da« Essen out den Tisch. Man nimmt ewige Löffel voll Suppc zu sich und sagt dann freund» lich: „Liebe Elfriede — ich glaube, die Suppe ist ein wenig versalzen." „Versätzen?" fährt sie auf und be> trachtet den Gatten mit kaltem Blick. Und dann schweigt sie. Man bereut Itine voreilige Bemerkung, tu«, als sei gelegentlich auch versalzen« Suppe ein Genuß, und spricht von ganz anderen Dingen, scherzt über kleine Begebenheiten, bei denen Elfriede irgendwie vorteilhaft zur Ge tunz gekommen ist — kurz und gut, man ver« sucht den verdrießlichen Zwischevfall zu zerdrücken. Aber Elfriede hält ihn fest. Sie schweigt. Starr, feind-selig, peinigend. Man gelangt dabei zum Bewußtsein, daß man schuld!., ist. Doch zugleich ist man erbittert über dieses Bewußtsein. Denn man weiß, daß man eigentlich nicht schuldig Ist. Ein solche« Schweigen dauert lange. ES dauert in der Regel bis in den folgenden Tag hinein. Und wenn man sich sihr vergangen hat, so muß man tage-lang darunter leiden. ausgegebenen Umlaufsmittel oder des Papiergeldes leicht dadurch beschaffen, daß ste, wie daS beüpieiS-weise beim HanSbesitze der Fall ist, einen gewissen Prozentsatz der Bodenwelle uvd dcS HauSbesitzeS als Fundierung der ausgegebenen Noten oder des um« laufenden Geldes dekretieren. Wenn z. B. 10%' des Boden- und HauSwerteS diesem Zwecke dienen müßten, würde dadurch die Notwendigkeit eines Metallschatze« entfallen. Dieser Vorgang würde keine direkten Abgaben erfordern. Er würde dem Aus-lande als Sicherheit dienen und die bisher üblichen Metalldeckungen vollständig ersetzen. Voraussetzung für die gesunde Wirkung einer solchen Verfügung ist daS Eine, daß der Staat seine Verwaltung so einrichtet, daß seine Ausgaben mit seinen Einnahmen in Einklang gebracht werden, denn nur dadurch ist eS möglich, daß das Vertrauen der Allgemeinheit zum Staat« wächst. Wenn wir also unsere Geldverkehrsmittel im Hinblick auf den unbestreitbaren Niedergang, bezw. die unzweifelhafte Verringerung unseres Vermögens zum Banknotenberg, restringieren und durch unsere Wirtschaft Vertrauen einflößen, wird e« nicht daraus ankommen, ob wir mehr oder weniger besitzen. Wir werden dadurch in die Lage kommen, was unS äugen-blicklich an Mitteln fehlt, durch den Kredit bei den-jenigen zu ersetzen, die Ueberfluß haben. Wir werden häufiger umsetzen müssen, wir werden unseren Vnpflichlungen leicht nachkommen und mit sremden Mitteln aus reeller Grundlage unser Wirtschaftsleben ausbauen. Er kann nur der affgemeine Verkehr — und daS ist das allgemeine Empfinden — wie er vor dem Kriege herrschte, wieder jene Verhältnisse herbei« führen, die jeder einzelne für sich erwünscht. Ich bin ein sehr verträglicher Mensch. Jeder weiß es. Auch diejenigen, die jetzt behaupten, ich- sei schuld an dem ehelichen Zwist, haben früher gewußt, daß ich überall mit Freundlichkeit und Nachsicht verfahre. Ich habe daS bSfe Schweigen jahrelang geduldig ertragen und nie daran gedacht, daß ich mich von der Elfriede trennen könnte. Ich habe festgestellt, daß es unendlich schwer ist, Elfriede nicht zu kränken. Ich will damit nicht sagen, daß sie oft zu unfreundlichen Bemerkungen Anlaß gibt. Doch sie fand oft Anlaß, Bemerkungen von mir alS unfreundlich zu erkennen. Und dann schwieg sie. Man-cher hätte nun wohl gnsHtger,R«gent durch den Ministerrat, der Jnqenmiyttz«r:Dra«kovii durch den Unterrichtsmi« nistet Ptibic.'vie vertreten sein. Zum Kriegsminister ist General Hidjc ernannt worden. ,nch« Aus Wfc verfassunggebenden pu » c Versammlung. In \>n vom 17. Mai wurde die Sveziajdsbattt über den BersassungSentwurf eröffnet »nv^oyäefÄpk: ye beschränkte sich in den Sitzungen von^'M auf die ersten drei Artikel, welche die iMfMjtnttt Bestimmungen enthalten. Die Benennung dt? SlaattS. welche vom BerfasfungS-mchÄsse alS.ÄönkgreH ^kraljevina) der Serben, ttrvati^'Äb'MowfNeN^fest^ttzl worden war, gab zÄ' Mfqjitdetieu ".Atändttungsvorschlögen und -ättlrägen Anläb. ^ie tibre bei de5 Abstimmung inS-gesijmt in Mkndetljej^ vließtii. Die Artikel 1 bts^ tvurdiii in der Sttlisiemng.deS Verfassung». o^Pfftir ftnäutommtn. Es kann als wahrscheinlich gelte», paß sich d^iS MhxhtttKvMä^än^ auch bei den folRtrdeN Äkbstidtmungm nicht rierfchieben wird unv daß wichtige Aendecangen ait hen einzelnen Ar-tikem, Wdserne sie Nicht von dem noch im an r tage»' LXJ-LI - J.!! ;'.r-u»iu4- - - gab ,» tin« und da« G«b«ud» Ehe flog i« die Luft, , ^ ™&/Vqßt -X'fi hn schn^eD'ÄgenitiS gar. kprüch geMn «' Worte. Worle/^i z««Wn>iselig noch yidÄurssvvN', noch ftjCttiti iSitiä: 'Är Mit^ Alkch'Ucht'^ verhtzen. WcrtiacÄ sät* »st M'DatfWdhüil». ' legene« Älchrt« fcjfcitete ste; «<Ää dieses Ädrt« tzdfe « Mich'' pdN/«l^tede SeM^t, Äegen der Be-ziehmztn. die sie' aufdtckleir. wezey ^ Ätziehtttlgttt mnNer öei&ttt zu einer ver^läffraden Art vcSUr ^|Ü||nae fw» litnjji» noiri ohn isnina Wir batten «inen Ab^d kk, heiterer Sllmmuuz vetiriitöt. Elfriede hatte ei-iz» gesunz?u,und ich hatte sie bereitet." Wir haM % man checktet geredet njjl':1 immer gleiche Meinungen geh^bi. wshnlichn Abend gc»:ie.i. Er war ab.'e in m-ttter Friedlichkeit virUnien, uno ich Haiti mich mtt eilttznn Behagen schlaf?', gelczl. Ja der Nicht ist „ich!» geschehen. Jh habe nicht im Schlaf ^sprachen und Mch nicht Licht gemacht um nach der Uhr zu blickn. B.i»:Z hlrie sonst vielleicht Elfriede gestlrt uiv ihr die Lauie verdorben. Soviel ich weit, habe ich n,chr «inmal geschnarcht. »l» ich morzen« «r orchie, wünschte ich Elfriede fröhlich ..Outen Morgen'. »Guten Morgen —* sagte ste. Ihre Stimme f[on0 so eijenartij diini. ."i i kannte diesen Tonfall. E» schrillte darin wie ver beb« ' Unmut einer Saite, die von der KZlle überstrakf' Ich sah sie forschen» an. Sie fÄtfkte meinen ibi wi« n>4iOv£ ioOW%infinc7TM min'j ne vom Plenum des Hauses nicht vorgenommen werden. Die Reden der einzelnen Abgeordneten in der ver« sasiunggebenden Versammlung entbehren deshalb auch jeglichen sachlichen Interesses. Der Wortlaut der Verfassung. (I. Teil. Allgemeine Bestimmungen. Artikel 1 bis 3). Artikel 1: Der Staat der Serben, Kroaten und Slowenen ist eine verfassungsmäßige, parlamen-tarische und erbliche Monarchie. Die amtliche Be« Zeichnung des Staate» lautet: Königreich (.Lralje-vina") der Serben, Kroaten und Slowenen. — Artikel 2: daS Wappen des AöaigreicheS ist der zweiköpfige weiße Adler im Fluge auf rotem Schilde. Ueber den beiden Köpfen des zweiköpfigen weißen AdlerS steht die Krone des Königreiches. Auf der Brust hat er einen Schild, auf welchem er die Wappen trägt: das se»bische, ein weißeS Kreuz aus rotem Schilde, von vier Feuerstählen bewinkelt; daS kroatische, ein Schild mit fünfundzwanzig ab» wechselnd roten und silbernen Feldern; das slowenische, aus blauem Schilde drei goldene, sech^zackige Sterne, darunter den weißen Halbmond. Die Staats-färbe ist blau-weiß-rot in wagrechter Lage gegen die senkrechte Stange der Fahne. — Artikel 3: Die Amtssprache des Königreiches ist die serbisch^kroatisch-slowenische. Aufruf der kroatischen Parteien an das kroatische Volk. Die Rad:iicht Bauernpartei, die kroatische Ver« einlgung und die Rechtspartei haben unter dem Titel „Bericht der kroatischen Abgeordneten über die Nich-tigkeit der Versassung an daS kroatische Volk in Kroatien mit Medjimurje, Slawonien, Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina, im Banat und in der Barania" am 21. Mai einen Aufruf veröffent-licht, in welchem es u. a. heißt: DaS kroatische Volk, im vollen Bewußtsein seiner mehr als tausend« jährigen und niemals zerstörbaren staatlichen Selb-ständigkeit, die stet« die Qaelle seiner Macht im politischen Leben sür den nationalen Fortschritt war, im Bewußtsein seiner alten nationalen Kultur, die auS der Tiefe der Volksseele hervorsproß und in fruchtbringender Durchdringung aller BevölkerungS-schichten sich in wirtschaftlicher Stärke enifaltete, wird in der Erkenntnis, daß es die Entwicklung seiner Kultur und die Vermehrung seines Vermögens zu schirmen hat, niemals zulassen, daß sie von irgend jemand vernichtet und zertrümmert werden. Gegenüber dem Versuch der Beograder Regierung, dem kroatischen Volte ihre Versassung aufzuzwingen, erklären die kroatischen Abgeordneten als Vertreter de» einmütigen kroatischen Volkes, daß sie der zu-fammengeschrumpften verfassunggebenden Versamm-lung in Beozrad den Charakter einer souveränen verfassunggebenden Körperschaft und deren Gesetz-Mäßigkeit aberkennen und ihr auch daS Recht ad-sprechen, eine für Kroatien und daS kroatische Volk gültige Berfafsanz auszuarbeiten. — Der Ausruf ist von den 63 Abgeordneten aller drei Parteien unterzeichnet. Blick, da» erkannte ich. «ier sie hielt da» Gesicht von mir abgewendet. .Nun?' fragte ich. Ei? antwortete nicht. „Fühlst du dich nicht w»hl?" Sie schwieg. ^WaS hast du denn?' fuhr ich ärgerlich auf. 'J° Sie ging au» dem Zimmer, ohne sich zu äubern. Km Frühstücktisch trafen wir un» wieder. Sie tat, als bemerkte ste mein Erscheinen nicht, und la» in der Zeitung. „Gibt ei wichtige Neuigkeiten i" fragte ich. Sie reichte mir wortlo» da» Blatt, in dem sie gelesen hatte. ^Du «olllest doch lesen —" sagte ich abwehrend. Sie schüttelte den Kopf. Ich wurde fo aufgeregt, da& ich den Kaffeelöffel vom Tisch streifte. Sofort bückte ste stch danach und hob ihn «uf. Dann holte ste mir einen andern. Aäe« geschah mit jener starren Schweigsamkeit, die ich schon zur Genüge tannle^ Da» brachte mich zur Verzweiflung. »Mein Gott!" stöhnte ich auf. ,Du stellst dich ja schon wieder bcleidigtl" Sie bifj ihr Brot und nahm einen Schluck Kaffee. „Soll e« denn jetzt so sein —" fuhr ich fort — .daß du ganz nach Belieben unfreundlich bist?" Da ver Kanarienvogel gerade piepte, wendete st« sich iß« zu und sägte ,Sittich : „HZntchen 1". „Darf ich nicht erfahren, was ich dir getan habe i" 1 n{ ffijayim ;:5i!tifa:MF nfinri WII Die Gleichberechtigung der cyrillischen und lateinischen Schrift. DaS Post« und Telegraphenministerium hat an sämtliche untergeordnete Direktionen außerhalb Ser-biens eine Verordnung herausgegeben, wonach daS Personal in den Kanzleien, Aemtern und Eisenbahn« stationen unter Androhung strengster Bestrafung zu belehren ist, daß die cyrillische Schrift in allen Ge-bieten des Königreiches als gleichberechtigt mit der lateinischen zu betrachten sei. Diese Verordnung ist daraus zurückzuführen, daß von einzelnen amtlichen Stellen außerhalb Serbiens, wo die betreffenden Beamten der cyrillischen Schrift offenbar nicht tun-big waren, mit cyrillischer Schrift adressierte Briefe an den Aufgabeort zurückgesendet wurden. Befreiung der Lehrer von der militärischen Dienstleistung. Der Ministerrat hat, einer Beograder Mel-dung zufolge, beschlossen, die Lehrer wegen des großen Bedarfes an Lehrkräften bis zum Jahre 1922 von der militärischen Dienstleistung zu befreien. Ausland. Vorbereitungsarbeiten für den Anschlug Deutschösterreichs an Deutschland. Während der Pfingstseiertage fanden in Deutsch« österreich zwei bemerkenswerte Versammlungen statt, welche den Anschluß der deutschösterreichischen Re« publik ans Mutterland zunächst auf kulturellem Ge» biete vorbereiten und organisieren sollen. In Salzburg tagte der (ehemals reichsdeutsche) Verein sür daS Deutschtum im Auslande und der (bisherige) Deutsche Schulverein, welche unter begeisterter Zustimmung aller Teilnehmer ihre Verschmelzung in einen einzigen Berein beschlossen. Zur gleichen Zeit wurde in Klagensurt die Hauptversammlung deS seit zwei Jahren bestehenden Deutschen Schutzbundes abge-halten, welcher «ine Art Spi^enorganisalion aller Vereine darstellt, die inner- und außerhalb der schivarz-rot-goldenen Reichspsähle sür das Deutschtum ' deutsche Arbeit leisten. Die Ausgabe de» Deutschen Schutzbundes besteht darin, wie ein Redner er-klärte, über die politischen Grenzen hinweg eine ge« wisse Internationale des deutschen Gedankens zu schaffen. Tschechische und rumänische Auffassung vom Selbstbestimmungsrecht. DaS tschechoslowakische Außenminister ium hat bei der deutschösterreichischen Gesandtschaft in Prag angefragt, was ihr über die im Zuge befindlichen Anschlugabstimmungen bekannt sei und welchen Standpunkt die Wiener Regierung da.)» einnehme. Der deutschösterreichische Geschäftsträger gab zur Antwort, daß seine Regierung die Abstimmung als rein privates Unternehmen betrachte, an dem die deutschösterreichischen Behörden in keiner Weise be-teiligt seien. Auch die rumänische Regierung fühlte das Bedürfnis, die Auschlußbewegung in Deutsch-österreich zum Vorwand einer diplomatischen Vor-stellung zu nehmen. Der rumänische Gesandte in Sie blickte mir eine Sekunde lang voll in» Ge-licht, um anzudeuten, ste könne nicht gl-uben, daß ich von meiner Schuld nicht» wisse. Dann sammelte sie b-dZchtig «Inige Brotkiümchen vom Tischtu» auf und legte ste auf ihren Teller. Sie sprach nichi» dabei. „Kreuzbomdenelement l" fuhr ich auf. „ Da» ist doch wirklich zu arg! Gestern abend sind wir gut ge-launt schlafen gegangen. Wir haben noch im Bett miteinander geschwatzt. Und jetzt auf einmal tust du gekrankt! Da» ist unerhört!" Ich sprach lauter und h«st!grr al» sonst. Ich sah ihr an, daß st« überlegte. „ Gestern abend?" fragte sie gedehnt und ein verwirrt. „Ist nicht da» Geringste zwischen ur» vorgefallen—* stieß ich jäh heran». „Wir habe» — da« heißt — du hast doch ge« zankt — „Ist mir nicht eingefallen. Du hast gesungen, und ich hab« dazu Kla»i«r gespielt. Dann haben wir geplaudert, wobei nicht ein einzige» kränkende» Wort grprochen wurde. E» war alle» gut zwischen uns." „Ich meinte doch bestimmt, wir hätten un« gezankt." „HIr mall Weißt du denn nicht mehr —". „Ach — ich besinne mich — da« war ja vor-gestern. Verzeihe." Sie lächelte gütig und reichte mir di« Hand. «ber ich nahm die Hand nicht. Nein — ich sagte eine unglaubliche Grobheit. Und dann haben wi» nn» getrennt. Nummer 42 Wien erschien über Austrag der Bukarester Regie-rung beim Bundeskanzler Dr. Maqr und brachte ihm zur Kenntnis, daß das Königreich Rumänien an der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Deutsch« österreich» interessiert sei und die Anschlußkweguug nichtgleichgültig hinnehmen könne.—Selbstverständlich werden auch diese beiden Staaten die Vereinigung der deutschen Länder zu einem politischen Staats« ganzen auf die Dauer nicht behindern können, weil diese Entwicklung zumindest ebenso naturnotwendig vor sich gehen wird wie etwa die Errichtung der Tschechoslowakei und Rumäniens. Die Erkenntnis hievon ist auch sicherlich in beiden Staaten verbreitet, aber sie muß verleugnet werden, weil Frank-reich durch das Ausspielen der von seiner Gunst derzeit noch immer abhängigen kleinen Verbündeten in der Welt den Eindruck erwecken will, daß der Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland nicht allein der Pariser Diplomatie Sorgen bereite. Die Festsetzung der Grenze zwischen Jugoslawien und Rumänien. In dem GrenzregulierungSstreite zwischen Rumänien und Serbien hat erstere« einen kleinen Er-folg davongetragen. Der kürzlich ans Paris nach Bukarest zurückgekehrte rumänische Minister Brediceanu konnte mitteilen, daß der Oberste Rat einige bisher von Serbien verwaltete schwäbische Gemeinden Ru-mänien zugesprochen habe. EJ handelt sich um die von Deutschen bewohnten Ortschaften dcs BanateS: Ostern, Ujvar (Neuburg), CSene, Horvatkocsa, Oeregfalu, Groß-Scham. Da» gleichfalls strittige Marienfeld soll bei Rumänien verbleiben. Eine Kommission soll demnächst den endgültigen Verlauf der neuen Grenze festlegen. Der Arbeitszwang in Bulgarien. Wie bereits gewelde», hat die bulgarische Re-gierung vor einigen Monaten an Stelle der allge-meinen Militärpflicht die allgemeine Arbeitspflicht eingeführt. Am «. Mai hat die Regierung eine Verordnung erlasse«, wonach die erste Klasse der ArbcitSpflichtigen auf sechs Monate einberufen und zu Staat?- und Kommunalarbeiten verwendet wird. Auf Anregung der südslawischen Regierung hat nun der Votschasterrat eine Note nach Sofia gerichtet, in der er gegen die Einberufung d«r ÄrbcitS-Pflichtigen Einsprache erhebt, da er daS obligatorische ArbeitSgesetz als eine Art verkappter Miluürorgani-sation betrachtet. Die bulgarische Regierung hat jetzt die Antwort aus diese Note der Alliierten nach Paris abgeschickt».in der sie die Zurückziehung der Einberufungsverordnung ablehnt. In der Antwort-note wird angesührt, daß di« Ausfassang der All:-ierten durchaus falsch sei. Da» Gesetz über die allge» meine Arbeitspflicht hab« mit dem Militarismus gar nicht» zu tun; denn der Zweck der Einrichtung sei in diesem Gesetz klar und deutlich umschrieben, nämlich die Regelung der Arbeit im Sinne der wirtschastlichur Wohlsahrt. DaS der Regierung an-läßlich dcS Erlasses vorschwebend.' Z>el sei, durch Arbeit und Sparsamkeit die dem Lande Bulgarien durch den Vertrag von Reuivy auserlegten schweren Bedingungen ehrlich und ausrichtig erfüllen zu können. vlrtuelle Kriegsbereitschaft der Ver-einigten Staaten. Der Senat in Washington hat nach längerer Debatte eine Gef tzeSvorlaae angenommen, wonach zur Fertigstellung uud zum Betriebe der Lustsalpeier, säurefabrrk in Muffel ShoalS und ähnlicher Werke eine RegierungSkorporaiion mit 12'/, Millionen Dollar geschaffen werden soll. Die Vertreter de» Düngemittel jyndikat» hatten die Geichwerdung des Entwurfes mit Eiser und Zähigkeit bekämpft, waren aber bet der Abstimmung in der Minderheit x«-blieben, da bei den meisten Senatoren der. Grund-satz zum Durchbruch« gelangte, daß die Erzeugung von Lustsalpetersäure von Staatewegen gefördert werden müsse, um die amerikanische R» sinSki absolvsert in Deulschöst^rrtich «in« Gastspiel« tournee. So finden SamStaz der 21. und Sonntag den 22. Mai um 7 Uhr abends im großen Mastk-vereinssaale in Wien zwei Konzert« unter der Leitung d:S Dirigenten Professors Franz Lhotkaim statt und zwar sollen im ersten Konzerte erlesene Gesänge auS der jugoslawischen G-sanglit«ratur uud im zweiten Konzerte ein internationales Programm zur Ausführung gebracht werdcn. W« wir hören, be-absiht'gt demnächst auch eine deutsche Kü-rstlerschir auS Gcaz eine Gastreise nach Jugoslawien anzutreten, um dazu btizutragen, daß di« beiden R lchbarstaaten auf kulturellem Gebiete einander näher gebracht werden. Da dieser Absicht die in Slowenien sür deutsche Veranstaltungen bestehende Sperre im Weg« steht, so hat die erwähnt« Vereinigung an die slowenische Landesregierung ein Ersuchen um Aufhebung deS Unterhaltung«» erboteS gerichtet und es darf der Er-Wartung Aus»ruck verliehen werden, daß dem Er-suche:, aus Gründen sowohl der Billigkeit als auch der Gegenseitigkeit Folge gegeben werden wird. Die SHnelligKelt der Post erleidet an-scheinend an der rumäniichea Staatsgrenze uner-gründlich? Hemnang-n. So ist z. B. der Redaktion dieses BlatieS am 21. Mai 1921 eine Nummer deS Siebenbürgisch Deutschen Tageblattes zugekommen, welche da» Damm von 21. Jänner 1940 trägt. Die Zeitung hat sonach zur R.'is« van Hermann stadt nach Celje genau sechzehn Monate gebraucht. Die Adreßschleif« weist keinerlei Spuren irgend eine« Poststempel» auf, sodaß die Anna hme, das Blatt könnt« die Strecke auf dem Umwege übrr Cyile zurückgelegt haben, sch'.echierdin gS unmöglich ist. Ader selost in diesem Falle erschiene die Ver zögerung noch immer erstaunlich, da die E-llier Zeitung z. B. bereits in tot -4 Wochen in die Händr ihrer amerikanischen Abnehmer gelangt. Aber »>:• kann man machen? Es ist immerhin noch besser, die internationale PostVerbindung sanktioniert mit sechzehnmonati «er vrspäuitz al» überhaupt nicht. Die Sittlichkett nach dem Zentimeter-maß Der Kongre» der ungari'chen Frau enoereine hat einen Antrag der Fcuuenrechrteci» August Rosenberg angenommen, in welchem der Minister de» Jrncrn au'geso.det wird, der Palizei Frau«« zuzuteilen, weich? oie Länge der von den Damen getragenen Ricke und die Tiefe ihrer Oekoll-tagen mit eigenen Mrßstäbcn abzumessen hätten. Linder Rock 25 Zentimeter deS BeinrS frei, fo sei gegen seine Trägern die Am »Handlung wegen Vergehen? gegen die öffentlich« Sittlichkeit ein; «leiten. Eienfo soll auch die vckolletage gemessen uad, wenn sie zu tief reicht, bestraft werden. •{ I •-7er „BLIDA"-Sciic haben kann, n .i »>iif>t>i!i:iii(L!i>"iiiii!niiiiniiu'!iii!ii!i!imiiiiinnmimannKtiiH«uiiiMniiinllliniininminniiiiiiniiiiiiiiiaisiiiiiiiiii;iiiiiiirjiuiiii>iiiiiomiii>a t I> jede ndcre Tollettetelfe liegen. Ihre wunderbare Müde, ihre kAiiliche and döch I'-ir/umlerung macht ite rar Wohltat Jedem, auch den empfindlichsten Teint. 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Pouzeöem uz K 30 Salje J. Herejk, sredisnjica eesko-jugoslovenske knjiiare, Zagreb, Hatzova ulica 15. Najboljl liistoritki roman Ceho-slovafkoga naroda. ^ Einladung in der Freitag, den 10. Juni 1921, nach mittags nm 2 Uhr in der (ienoKsenschnrts- kanzlei stattfindenden Vollversammlung des Pettauer Vorschussvereines Zur Boscblussflhigkeit der Versammlung Ut die Anwesenheit von mindesten» einen Drittel der ^esammten Mitgliederaahl erforderlich, kommt eino beechlussfShige Versammlung nicht zustande, so findet eine xweite Vollrersammlung am gleichen Tage und Ort# um 3 Uhr nachmittags statt, bei welcher j«do Anzahl der erschienenen Mitglieder Beschloss« fassen kann. Tagesordnung: 1. Verlesung der VerbandlungBschrist über die letzte Hauptversammlung T»m 28. Hai 1920. 2. Vorlage des Rechnungsabschlusses pro 1920. 3. Bericht des Aufsichtsrate« Aber die Prüfung der Rechnung. 4. Verlesung des Revisionsbefundts des Revisors der Zadruzn Celje und Besohlussfassang darüber. 5. Vorschlag des Aufsichtsrates betreffend Deckung des im Jahre 1920 erwachsenen Verlustes 6. Beschlussfassung betreif Festsetzung des Zinsfusses für Darlehen und Einlagen. 7. Neuwahl der Vorstehung und des Aufsichtsratee. 8. All fälliges. EINLADUNG Der Verband der Holzarbeiter veranstaltet am Sonntag den 5. Jnnt im (Zarten des Herrn Fr. Wobner (vormals Erjavc) in Spodnja Hudinja ein Zadruzna Zreza in PtoJ, 20. Mai 1921. Karl Slmu, Kontrollor Konrad Fürst, Obmann. ST W> I! Maurer u. Zimmerleute werden für die Bauarbeiten unseres Fabriksunternehmens aufgenommen. Adresse: Papierfabrik Vevöe bei Ljubljana. und ladet die geehrfen Bewohner von Celje und Umgebung höflichst ein. > olksbelustigungen : GlOckshafen, Damenschönheitskonkurrenz, Konfetti-schlacht' Lizitatiou, Tanz usw. Am Festplatz Konzert der vollständigen Eisenbahnerkapelle. Ahmarsch der Musikkapelle nm 2 Uhr nachmittags vom Hotel Post. Beginn des Festes um '/23 Uhr. Eintritt 10 K. Bei ungünstiger Witterung wird das Fest ans nächsten Sonntag-den 12. Juni verschoben. Da der Reinertrag wohltätigen Zwecken gewidmet wird, bittet der Ausschuss die sehr geehrten Herren Kaufleute und Unternehmer um Gaben für den Glückshafen oder Geldspenden, welche in der Delavsko tajnistvo in der Vodnikova ulica 3 dankbarst entgegengenommen werden. Das Festkomitee. r Tüchtiger Schneider wird als Geschäftsführer aufgenommen bei Maria Lukanc, Celje, Cret 37. Ganz selbständige, verlässlicho Köchin mit Jahreszeugnissen wird sofort oder später aufgenommen. Offerte mit Gehaltsanaprücheu an die Verwaltung des Blattes. 27o«s Junges kinderloses Ehepaar sucht Köchin mit guten Zeugnissen. Zuschriften erbeten an Josef Neumann, Nova» GradiSka. Tüchtige Zahlkelfnerin w und zwei Piccolo werdtn aufgenommen. Vorzustellen im Kurrestaurant in Rimste toplice. Drucksachen Fast neuer, sehr schöner Puppenwagen und ein Kindersitzwagen zu verkaufen. Vegova ulica Nr. 6. Hrv. ind. katrana d. d. 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