poštnina pIsLsns v xolovini. ^r. 25. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Orgau dcr Gottscheer Lauerupartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreicb: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17'— Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den 21. 3uni 1922. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Zur Gottscheer Schulfrage. Die Hauptkrast und der Kern eines jeden Volkes liegt in dessen Heranwachsender Jugend und insbesondere in der Erziehung derselben. Wir Gottscheer hatten vor dem Kriege ein gut ange¬ legtes Schulnetz mit den entsprechenden tüchtigen Lehrkräften und waren daher auch die Ersolge, die bei unserer Jugend zu verzeichnen waren, ausgezeichnete, so daß die Ellern mit Stolz aus die erzielten Erfolge ihrer Kinder blicken konnten. Eine ganze Reihe tüchtiger Männer, die heute in den angesehensten Stellungen wirken, ist ans unseren, Ländchen hervorgegangen. Der Kulturwert eines Volkes ist von dessen Bildungsgrad abhängig und spielt somit die Schulsrage in allen bedeutenderen Staaten die Hauptrolle. In der letzten Zeit sind nun bei dem Gott¬ scheer Schulwesen Anzeichen vorhanden, die das Schlimmste für unsere Kinder erwarten lassen. Schwere Schläge mußten mir Gottscheer nach dem Umstürze hinsichtlich unserer Schulen mitmachen, viele Klassen und Schulen wurden aufgelassen oder in slowenische Schulen umgewandelt, auch das Selbstbestimmungsrecht der Eltern wurde entgegen allen Rechts- und Vernunstsgründen eingeschränkt und dieselben bei enger Auslegung des Nationali- tätenprinzipes veranlaßt, ihre Kinder in die slo¬ wenischen Schulen zu schicken, obwohl dieselben kein Wort slowenisch verstanden. Diese Maßregel hat selbstverständlich zur Folge, daß diese Kinder weder die deutsche noch die slowenische Sprache in diesem Maße erlernen werden, wie es das Lehrziel vorschreibt. Doch mit allen diesen Drang¬ salen hat sich die Gottscheer Bevölkerung, wenn auch verdrossen, abgefuuden, wußte sie doch an den ihr verbliebenen Schulen deutsche Lehrkräfte Sonnwendnächte, Johannisfeuer! Als ich noch ein Büblein war und alle Mor¬ gen in den Sommertagen hinauszog auf die Weide mit den Kühen und Kälbern und anderem Getier des heimatlichen Stalles, da hatten wir Hirten den langen sonnigen Tag auf der Hutweide, ge¬ rade zu „Johannis" herum, eine eigenartige Ne¬ benbeschäftigung. Mit einer unbeschreiblichen Em¬ sigkeit wurden aus Birkenholz Sonnwendscheiben gehackt. Mit ganzen Kränzen um die Brust zogen wir „Hartalein" abends immer ins Dorf heim. Es ging auf „Johannis" zu, jener Sonnwend¬ nacht, wo überall aus den Höhen unseres Länd¬ chens die Sonnwendfeuer, auch Johannisfeuer genannt, in bezaubernder Begeisterung aufflammten. In allen Landgemeinden zogen in dieser Sommer¬ nacht die Burschen auf die Höhen der heimat¬ lichen Berge, um eine Vätersitte würdig und ernst zu feiern. Durch die Johannisfeuer wurden auch viele andere Gebräuche im Volke erhalten, so angestellk, die das Beste für ihre Schüler herge¬ geben haben. Die einheimischen deutschen Lehrer haben nun seit dem Umstürze eine derartige Be- Handlung erfahren, daß sie beim besten Willen auf der heimatlichen Scholle ihr Auskommen nicht mehr finden können. Viele Lehrer wurden versetzt, andere wurden degradiert und wieder anderen aus¬ einandergesetzt, daß sie auf die entferntesten Posten kommen werden. Durch dieses Vorgehen einge¬ schüchtert, hat bereits ein Großteil unserer ange¬ stammten Lehrerschaft den Wanderstab ergriffen und in Deulschösterreich eine zweite Heimat ge¬ sucht. Was ist nun die Folge dieser Lehrerflucht? An den deutschen Schulen, wo man höherernorts bereits langsam an dem Abbaue unserer heimischen Lehrerschaft gearbeitet hat, ist man über die so¬ genannte freiwillige Abwanderung unserer Lehrer¬ schaft erfreut und besetzt die freigewordenen Stellen mit slowenischen Lehrkräften. Können nun die slowenischen Lehrkräfte einen Ersatz unserer hei¬ mischen Lehrerschaft bilden? Leider müssen wir diese Frage verneinen. Die slowenischen Lehrkräfte sind der deutschen Sprache nicht in dem Maße mächtig, nm unserer deutschen Jugend die Sprach- kennlnisse des Deutschen so beizubringen, daß von einer Ausbildung des Kindes in seiner Mutter¬ sprache die Rede sein kann. Tie Folge dieses Mangels macht sich unbedingt bei der Schuljugend bemerkbar, da sie nicht diese Kenntnisse aus der Schule mitbringt, die sie dortselbst erlernen sollte. Auf diese Weise wird aber unserer Schuljugend auch das Weiterstudium erschwert, wenn nicht ge¬ rade unterbunden. Mit den mangelhaften Kennt¬ nissen können höhere Klassen nicht besucht werden und so müssen viele talentierte Kinder unter der schlechten Lehrmethode verkümmern. In der deut¬ schen Volksschule in Gottschee sitzen bereits Lehr- das Scheibenschießen, das Besenringeln, das Rad¬ rollen, das Kreisen mit Fackeln und brennenden Kränzen. Wie erblickte doch jedes Bäuerlein in diesem Brauche seine Väterart und wie stolz und innerlich fromm waren die Frauen und Mädchen, die ihr Glück vor Anbruch der Dunkelheit im Werfen der Margaritenblumen auf das Haus¬ dach zu erreichen versuchten, wie herzlich gestärkt waren die abgearbeiteten Hände unserer Mütter und Väter, wenn sie in dieser Sommernacht auf die aufleuchtenden Waldeshöhen zeigen konnten und sagen, wir sind doch im Väterglauben stark und treu geblieben. Wie hell und rein war der Jubelgesang der Burschen des Dorfes, wenn sie im Feuerscheine der Johanniszeit zur weiteren deutschen Treue.die Hände sich reichten. Und wie stärkend war der Anblick der wie himmlische Sternschnuppen durch die Lüfte sausenden, im Dunkel der Nacht aufblitzendcn Sonnenscheiben I Es war eine schöne Jugendzeit! Und heute? — Vätersitten sollen erhalten kräfte, die infolge der Unkenntnis der deutschen Sprache zur Abhaltung des Unterrichtes auf jeden Fall vollkommen ungeeignet sind. Gottscheer Eltern sind daher, wenn sie aus ihren Kindern etwas machen wollen, genötigt, dieselben die Schulen in Deutschösterreich besuchen zu lassen, was über¬ flüssig wäre, wenn hierorts der Unterricht nach allgemein gehaltenen Regeln erteilt werden würde. Wir glauben, daß wir das gute Recht haben, das Begehren zu stellen, daß an den deutschen Schulen deutsche Lehrkräfte angestellt werden, Pa nur durch solche der deutsche Unterricht von Erfolg gekrönt sein kann. Der Lehrer sei seinen Kindern ein liebevoller Vater, zu dem sie mit unbegrenzter Liebe und vollstem Vertrauen aufblicken. Liebe und Vertrauen werden nur dann geweckt und genährt, wenn der Lehrer die zarte Kindesseele zu fesseln versteht und sie nicht verletzt, wenn er die Muttersprache des Kindes achtet und schätzt. Das vermag nur ein Lehrer, der demselben Stamme angehört. Dsr Geist macht lebendig. Der Mensch vermag genau soviel als Geistes¬ kraft in ihm lebt. Der Geist ist es, der ihn hoch über die Natur ringsum erhebt, durch die er wan¬ dert, himmelhoch über die Körper und Tierwelt um ihn herum. . . Und was hat der Menschengeist alles zustande gebracht. In die Tiefen der Erde ist er gedrungen und erforscht ihre Geheimnisse. Mit den Waffen der Fernrohre durchsucht er die Höhen des Sternen¬ himmels, zählt die Gestirne, mißt ihre Größen und Fernen und zeichnet die unermeßlichen Wege, die sie zu durcheilen haben. In die Lüfte fährt er hinauf, im Fluge überschreitet er die Wege, bleiben, sage ich, denn Vätersitte ist der Born, die schöpferische Gotteskraft, die uns allein stark und fromm erhält. Vätersitte ist so etwas wie eine alte Hausarznei in dieser schweren Zeit, denn darin ist noch Glaube, Dankbarkeit, Treue und Deutschheit vergraben, das alles uns die neue, moderne Welt nicht bringen kann. Auf keiner Höhe soll daher das Johannis- .feuer fehlen und die Burschen mögen wieder mit der alten Heimatlichkeit unseres Gottscheer Länd¬ chens' sich vertraut machen. Die Feuer sollen in bescheidener Weise erglühen, auf daß alte Treue und die alte Art unseres Geschlechtes im jungen fortlebt auch in den heutigen Tagen, durch alle Stürme des Lebens hindurch! Mögen die Feuer aufleuchten an diesem und jenem Abhange und den Bewohnern des Dorfes, der Gemeinde sagen, daß das Gottscheer Völklein nur deshalb seine 600 jährige arme Heimat erhalten konnte, weil es Vätersitte stets geehrt und Einigkeit bewahrt hat. S. K. Veite 98. die mit Schnee bedeckt find, auf eilenden Fahrzeugen segelt er durch die Weltenmeere und trotzt ihrem Wogendrange und unter das Wasser fährt er hinab bis auf den Grund des Meeres. Der elektrische Funke wird unter seiner Leitung zum treuen Boten seiner Gedanken von einem Ende der Welt bis zum anderen. Aller Menschengeist ist aber nur Licht und Abglanz vom ewigen Gottesgeist. Der hauchte dem Menschen den Odem des Lebens ein und sandte ihm in die Seele einen Funken von seinem Geiste. Da ward es Licht und Wärme zugleich. Dieser Geist schwebte einst über den Gewässern, der Geist der Schöpfung und der Ordnung. Und dieser Geist erhebt den Menschen himmelhoch über seinen Klassengeist, Parteigeist, Geschäftsgeist und Forschungsgeist, und führt ihn zugleich in die Bergestiefen der Gottesgeheimnisse ein. Er gibt Klarheit und Wahrheit, Mut und Stärke, Licht und Leben. Der Pfingststurm braust. Der alte Mensch der Sünde bricht zusammen, Gottesgeist beginnt zu herrschen und führt den neuen Menschen mit seiner Kraft zur Bollendung. F. L. PavsiL. politische Rundschau. Inland. Das neue Arveiterverstcherungsgesetz. Mit 1. Juli tritt das neue Arbeiterversiche¬ rungsgesetz in Kraft, das auch neue Vorschriften in Bezug auf die autonome Verwaltung beinhaltet. Bis jetzt standen an der Spitze der Arbeiterver¬ sicherungsanstalten die seitens der Arbeiter und Arbeitgeber gewählten Beamten, denen ein Be¬ amter aus dem Ministerium für Sozialversicherung zugeteilk wurde. Nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes wird der Minister für Sozialpolitik die Direktion und die Kontrollbeamten ernennen. Au den Wahlen. Im Ausschuß für das Wahlgesetz wurde der Antrag der Regierung trotz des Widerstandes der ganzen Opposition, die das reine d'Honte-Syftem forderte, angenommen, wodurch die Regierung nur große Parteien begünstigen will, wogegen nach dem d'Honte-Syftem, wie es bisher bei den Wahlen war, auch die kleineren Parteien zur Geltung gekommen waren. Es wird schon in dieser Woche im vergrößerten Wahlgesetz-Ausschuß das Gesetz sertiggcstellt und in Kürze (!) dem Parlamente vorgelegt werden. Man spricht, daß der König selbst das Wahlgesetz (bezw. die Neu¬ wahlen) forcieren will, weshalb es im Parlament vor allen anderen Punkten an die Tagesordnung kommen soll. Der Gesetzentwurf für die Erwerbung der jugo¬ slawischen Staatsbürgerschaft. Dem Parlament wurde der Entwurf des Gesetzes über die Erwerbung der jugoslawischen Staatsbürgerschaft vorgelegt. Er sieht unter an¬ derem vor, daß fremde Staatsangehörige nach Ablauf von sieben Jahren die jugoslawische Staatsbürgerschaft erhalten können. Die Frist be¬ ginnt mit 1. Jänner 1918 zu laufen, wenn sich die fremden Staatsangehörigen schon längere Zeit in Jugoslawien aufhalten; bei späteren An¬ siedlungen vom Tage des Aufenthaltes in Jugo¬ slawien. Eine frühere Aufnahme ist dann möglich, wenn die fremden Staatsbürger die Entlassung aus ihrem bisherigen Staatsverbande nachweisen und wenn das jugoslawische Ministerium für Inneres die schriftliche Zustimmung erteilt. Der zwanzigjährige Wertrag der kleinen Entente in Beograd. In den Tagen der Hochzeitsfeierlichkeiten in Beograd fanden wiederholte Besprechungen zwischen den Außenministern der kleinen Entente, denen hohe militärische Persönlichkeiten zugezogen wurden, Gottscheer Zeitung — Nr. 25. statt. Wie nun Tribuna meldet, wurde ein Ab¬ kommen unterschrieben, das die größte Bedeutung für die künftige Politik auf dem Balkan besitzt. Es soll für 20 Jahre Geltung haben. Die Haupt¬ konferenz fand am Tage nach der Hochzeit start. Die lange Dauer der Konvention hat in den Beograder politischen Kreisen tiefen Eindruck her- vorgerufen. Ein Memorandum der Staatsbeamten. Der Verband der Staatsbeamten hat der Skupstina ein Memorandum überreicht, in dem die endgültige Regelung der Gehaltssrage vor der Einbringung der Dienstpragmatik gefordert wird. Ausland. Der französische Kredit für Deutschösterreich. Wie die Wiener Neue Freie Presse meldet, hat der französische Senat die von der Kammer bereits genehmigte Vorlage über den Vorschuß von 55 Millionen Franken für Deulschösterreich ange¬ nommen. Der Natonalist Delohaye sprach gegen die Vorlage und bedauerte di: Aufrechterhaltung der Einheit Deutschlands, weil dadurch die Ver¬ einigung Österreichs mit Bayern unmöglich ge¬ macht worden sei. Im Verlause der Debatte er¬ klärte der Berichterstatter Dausset, daß eine Donau¬ politik betrieben werden müsse, welche es verhindere, daß Deutschland und Österreich sich vereinigen. Senator Beranqer führte aus: Finanzielle Gründe sprechen gegen eine Kreditgewährung an Österreich, doch müsse man aus politischen Gründen Österreich finanziell unterstützen. Ministerpräsident Poincare erklärte, die Regierung habe aus Grund des Hilfe¬ rufes von Österreich den Bestrebungen entgegen¬ gehandelt, die darauf abzielen, Österreich wirt- schaftlich und politisch dem Deutschen Reiche ein- zuverleiben. Der österreichische Bundeskanzler habe erklärt, Österreich sei von der Anarchie bedroht oder von dem Aufgehen in einen anderen Staat und habe dringende Hilfe gefordert. Es mühten einige Maßnahmen getroffen werden, um den Wechselkurs zu bessern. Poincare setzte hinzu, der Vorschuß von 55 Millionen trete zu den anderen von den übrigen Staaten gewährten Vorschüssen. Zum Schluffe fragte er den gesamten Senat, ob er sich dem Rettungswerke anschlicßen wolle, an dem Frankreich interessiert sei, oder ob er dem Alldeutschtum das Feld überlassen solle. Der Senat hat die Vorlage angenommen. Wie man in Wien glaubt, werden die Geldmittel in kürzester Zeit flüssig gemacht, und 48 Millionen Franken (7 Mil¬ lionen werden als Abzahlung der österreichischen Schuld zurückbehalten) bei der Landesbank in Wien erlegt werden. Die französische Presse beschäftigt sich lebhaft mit der Kredilfrage. Das Cablogramme schreibt, daß die Anschlußfrage durch die furchtbare Prüfung der letzten Tage wieder in den Vordergrund getreten sei. Wer vom Tode bedroht ist, dem ist nichts verboten. Es gelte der englische Rus in höchster Gefahr: Everybody for himself! Rette sich, wer kann! Dec Eclair vergleicht Deutsch, österreich mit einem sinkenden Schiffe, das nach allen Seiten verzweifelte Notsignale aussendet. Woincare üöer die Außenpolitik Frankreichs. In Beantwortung der Interpellation über die auswärtige Politik brandmarkte Ministerpräsident Poincare zunächst die gegen die verbündeten Trup-/ pen in Oberschlesien begangenen Attentate und Verbrechen und erklärte, solange Deutschland nicht mithelfen werde, die Schuldtragenden auszuforschen, werde Frankreich berechtigt sein, an seiner auf¬ richtigen Gesinnung zu zweifeln und darnach zu handeln. Die Maßnahmen zur Durchführung des Ergebnisses der Volksabstimmung seien getroffen. Die beste Art, den Frieden in Oberschlesien, am Rhein und überall zu schützen, sei, den Frieden und die Einhaltung der Friedensverträge nicht zu trennen. Die erste Bedingung für einen dauer¬ Jahrgang VI. haften und fruchtbaren Frieden sei, ihn nicht auf die Mißachtung der Verträge und Verletzungen des Völkerrechtes aufzubauen. Bürgerkrieg in Italien. Die Faschisten setzten ihre Demonstrationen in großen Massen fort. Zwischen Padua und Venedig kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Faschisten und Sozialisten, wobei mehrere Personen verletzt wurden. Das Arbeiterheim in Ferrara wurde von Faschisten besetzt. Die gesamte Presse beklagt die Fortdauer des Bürgerkrieges, besonders im Hinblicke auf die Wirkung im Auslande. Die Konferenz im Kaag wurde am 15. d. M. eröffnet, hatte aber, weil noch nicht alle Delegaten atzwesend sind, nur formellen Charakter. Der holländ. Ministerpräsi¬ dent, der die Eröffnungsrede hielt, machte auf die großen Schwierigkeiten aufmerksam, die auf dem großen Unterschied der Prinzipien und Methoden des Sowjetrußland gegenüber denen anderer Staaten entspringen. Karmbeck wurde zum Präsidenten der Konferenz erwählt. Die Vorberatungen werden bis zum 26. d. M. dauern, um allen Möglich¬ keiten, die bei den Beratungen mit Rußland einen Anlaß zum Verlassen der Konferenz geben könnten, vorzubeugen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Die deutschen Klassen unter slowenischerLeitung.) Der Oberlehrer Mat¬ thias Pri mosch, dem bedeutet wurde, es werde im Herbste die Leitung der städtischen deutschen Volksschule dem hiesigen slowenischen Oberlehrer unterstellt werden, hat nun das Feld geräumt und ist mit der Familie nach Kärnten übersiedelt. Obwohl männliche deutsche Lehrkräfte noch da sind, hat man trotzdem die Leitung der deutschen Klassen allsogleich einem Slowenen übertragen. Wie lange dauerns und der letzte deutsche Lehrer wird, der Macht weichend, im Auslande Unterkunft suchen? — (D a S d e u t s ch e S t u d e n t e n h eim) soll, so erzählt man sich, mit Haus, Grund und Bar¬ vermögen fortan slowenischen Studenten nutzbar gemacht werden. Ob's geschieht, wissen wir nicht! Das aber wissen wir, daß die Gottscheer die Wegnahme ihres Eigentums nie als zu Recht bestehend anerkennen werden. — (Erleichterung der Einreise nach D e u l s chl a n d.) In Zukunft wird, wie man aus Berlin meldet, bei der Erteilung von Sichvor- merken zur Einreise nach Deutschland die Not- Wendigkeit der Reise nicht mehr geprüft, welche Verfügung speziell von der Kaufmannschaft be¬ grüßt wird. Die Einreise nach Deutschland wird aber Verweigert, wenn dadurch eine Gefahr für die Sicherheit des Staates gebildet werden soll. — (Die Kosten der Königs Hochzeit.) Auf die Anfrage eines Abgeordneten teilte der Finanzminister mit, daß sich die Kosten der Hoch¬ zeitsfeierlichkeiten des Königs auf 53 Millionen Dinar beliefen. Hievon entfallen 33 Millionen auf die Einrichtung des königlichen Schlosses, 8'5 Millionen aus die Kosten des Zubaues des Schlosses, 4 Millionen auf die Beförderung der Truppen zu der Hochzeitsfeier nach Beograd, 1'5 Millionen für den Empfang der Gäste und 6 Millionen auf die Kosten der Hochzeitsfeier. In den obigen 53 Millionen Dinar sind die Kosten, welche die Stadt Beograd hatte, nicht eingerechnet. — (Die Amnestie für Militärperso- n e n.) Anläßlich der Vermählung unseres Königs erging auch ein Amnestieerlaß für strafbare Hand¬ lungen, begangen von Soldaten, insbesondere wegen Desertion und eigenmächtiger Entfernung vom Truppenkörper seitens der Chargen und Mannschaft, die in die Zeit vom 5. April 1920 Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 25. Seite 99. bis 8. Juni 1922 fallen. Dies gilt jedoch nur für jene, die sich bis zum 1. Juli l. I. bei den zuständigen Behörden stellen. — (Zweite Ljubljanaer Messe.) Die Leitung der 2. Ljubljanaer Messe, die vom 2. bis zum 11. September stattfinden wird, teilt die Be¬ günstigungen mit, die bis jetzt für Aussteller und Besucher erwirkt wurden: 1. 5()o/oige Preisermä¬ ßigungen für Personen und Waren auf allen Eisenbahnen unseres Königreiches und für alle Wagenklassen. Zunächst wurde der halbe Fahr¬ preis nur für Personenzüge bewilligt, die Leitung der Messt' hofft aber, daß auch die Benützung der Schnellzüge wird erlaubt werden. Das Recht auf halbe Fahrkarten haben alle, die sich vor dem Schalter mit der permanenten Messelegiti¬ mation ausweisen. 2. Zollfreie Ein- und Ausfuhr ausländischer Ausstellungswaren, sobald sie an die Adresse der Ljubljanaer Messe gerichtet sind und im Laufe von sechs Monaten wieder aus unserem Staate ausgesührl werden. Im Falle die ausländischen Waren in unserem Staate zu¬ rückbleiben, muß nachträglich der übliche Zoll entrichtet werden. Die Verwaltung hat angesucht, daß ausnahmsweise auch die Einfuhr von Luxus¬ ausstellungswaren für die Messe bewilligt werde, und um die freie Einfuhr jener Luxusware ge¬ beten, die unsere Kaufleute und Verbraucher in der Zeit der Ljubljanaer Messe auf dem Aus¬ stellungsplatze bei den Ausstellern bestellen. 3. Alle Visumangelegenhciten im Auslande werden auf das rascheste erledigt werden. 4. Das Post- und Telegraphenministerium hat die Bewilligung er¬ teilt, Marken der zweiten Ljubljanaer Messe auf allen Postsendungen aufzukleben. Diese Stempel sind sehr geschmackvoll und schön ausgeführt und können auf Wunsch aus der Messekanzlei bezogen werden; sie sind mit dem Wortlaut von acht Sprachen versehen. — (Die'Anmeldung von Rechtsge¬ schäften.) Damit die Parteien vor empfindlichen Strafen infolge zu später Anmeldung von Rechts¬ geschäften und Zahlungen der Taxen bewahrt werden, wird auf folgendes aufmerksam gemacht: Nach Artikel 131 der Gebührenvorschrift vom 20. Juli 1921 mutz jedes Rechtsgeschäft, das nach Artikel 10 des zeitweiligen Gesetzes vom 27. Juni 1921 taxpflichtig ist und das nicht im Sinne des Artikels 126, Absatz 1, 2 der Gebührenvorschrifl schon bei Abfassung der Urkunde zu stempeln ist, dem zuständigen Steueramte spätestens 15 Tage nach Verfassung der Urkunde angemeldet werden. Mit der Anmeldung zusammen muß die entfallende Taxe beim Steueramte erlegt werden, das nach den neuen Vorschriften keine besonderen Zahlungs¬ aufträge ausgibt. Die Parteien mögen sich also dessen versehen, daß sie bei Gelegenheit der An¬ meldung auch den entsprechenden Geldbetrag be¬ reit halten. Jede Anmeldung und jede Bezahlung nach Ablauf der erwähnten Frist wird mit dem fünffachen Ausmaß der ordentlichen Gebühr be¬ straft. Sehr hoch sind die Strafen beim Über¬ tragen von Immobilien wegen der Höhe der ent¬ fallenden ordentlichen Steuer. Die durch die Steuer¬ gesetze ausgesprochenen Strafen können nicht herab¬ gesetzt noch im Gnadenwege erlassen werden (Ab¬ satz 18 des Artikels 131 der Gebührenvorschrift und des Artikels 20 des Gesetzes für Taxen). Ebenso wird die Vorlage einer nicht oder nicht genügend oder vorschriftswidrig gestempelten Ur- künde bei der Behörde gestraft. Stara cerkev. (Gestorben) ist am 7. Juni nach mehr als einjähriger Krankheit der Besitzer und Gastwirt Franz S amide in Obrern 8 im Alter von 41 Jahren. Er hinterließ Vie Witwe mit vier Kindern. — Nm 18. Juni hat man die 74jährige Inwohnerin Maria Primosch aus Koflern zu Grabe getragen. — (Zurückgehaltene Auswanderer.) Das Ehepaar I. G. aus Mitterdorf, das nach kaum einjährigem Verweilen in der Heimat wieder nach Cleveland zurückkehren wollte, wurde in Ober- krain angehalten und weil es den mitgenommenen Geldbetrag nicht genau angab, nach Ljubljana zurückgebracht, wo die Leute nun schon mehrere Wochen in Untersuchung sitzen. — (Trauungen.) Zu Altbacher wurde am Pfingstmontag der Besitzer Alois Bartelme aus Oberloschin 3 mit Maria Wittreich aus Alt¬ bacher 5 getraut. Am 17. Juni l. I. fand in Kerndorf die Trauung der Maria Kaucky aus Kerndorf 10 mit Michael Draschkowitz statt. Molom. (Wölfe wieder da —undder alte Lobe als Lebensretter eines Reh es.) Der Wolf macht seit einiger Zeit unseren Schafherden wieder argen Schaden. So zerriß er vor kurzem dem Besitzer Josef Hönigmann aus Tiefental Nr. 5 und dem Schmiede Josef Eppich aus Tiefental je ein Schaf, dem Besitzer Georg Högler aus Setsch sogar 2 Schafe, dem Mesner Anton Lobe eine Ziege. Aber auch heitere Ge- schichtlein spielen sich ab. Eines davon ist wahr» heitsgetreu: Am 11. Juni d. I. torkelte der alte Lobe vulgo Wulonsch Atte gemächlich von Gottschee heimwärts. Der Morgen graute schon, als er im Walde zwischen Malgern und Ebental war. Plötzlich hörte er das Brechen und Knistern ge¬ brochener Äste und ein Reh mit lechzender, her¬ vorhängender Zunge eilte, schon säst ganz erschöpft, über die Straße. Knapp hinter dem verfolgten Reh kam der Wolf, der sich gerne den Sonntags¬ braten geholt hätte. „Tiotscha", sprach Wulonsch Atte und warf dem Wolfe seinen Stock an. Isegrim machte kehrt und das Reh war gereitet. Der alte Lobe war wohl stets ein eifriger Weid¬ mann, aber „Jägerlatein" ist man von ihm nicht gewohnt. Hrafenfekd. (Spend e.) Herr Wilh. Thomas aus Karlsruhe, dessen Gattin von Grafcnseld ge¬ bürtig ist, hat unsere Heimat samt Familie be¬ sucht und der Gottscheer Bauernpartei 400 K gespendet, wofür ihm der herzlichste Dank aus¬ gesprochen wird. Norovec. (Spende.) Für die neu anzu¬ schaffenden Glocken wurden in Amerika 306 Doll, gesammelt. Gespendet haben: Gertrud Ekkart und Maria Stampfl je 50 Dollar; Anna Mallner, Lena Ostermann und Gertraud Peitler je 20 D; Marg. und Johann Simorada 16 D; Maria und Leni Peitler, Maria Zurl, Hermann Lenth, Kathar. Petsche, Maria Schwenker je 10 Doll.; Karl Klenzmann, Anna Scherzer, Maria u. Paul Rätschki, Michael Michitsch, Elisabeth Schega, Johann Schega, Gertrud Poje, Josef Pirstitz je 5 Dollar; Lena und Johann Sprecher, Lena Ehrlich, Rosi Bornkamp, Paul Ostermann, Jos. Schager, Lina Weichsel je 2 Dollar; Maria Hutter 4 Dollar; Maria Kump, Rost Hartter, Anna Hartter, Georg Stampfl, Franz Reitmayer, Joh. Michitsch, Maria Mallner, Julie Pietsch, Matthias Ostermann je 1 Dollar. Den eifrigen Sammlern, besonders der Maria Peitler aus Eben 9, und den gutherzigen Spendern spricht das Pfarramt Morobitz im Namen der Pfarr¬ gemeinde den besten Dank und ein Vergelt's Gott aus. Wozelj. (Gartenkonzert.) Die freiwill. Feuerwehr Mozelj veranstaltete Sonntag den 11. Juni im Gasthausgarten des Herrn Josef Putre in Obermösel 11 ein Gartenkonzert, das außer¬ ordentlich gut besucht war und der Feuerwehr ein Reinerträgnis von ungefähr 5000 K abwarf. Die Musik besorgte die Feuerwehrkapelle unter der bewährten Leitung des Herrn Kapellmeisters Johann Stalzer. Herr Putre stellte im Garten einen großen Tanzboden her, so daß Tanzlustige vollauf auf ihre Rechnung kamen. Die veranstaltete Tombola erregte das größte Interesse, denn unter vielen anderen Gewinsten war als Tombola ein Schaf ausgesetzt. Die Tombola gewann Herr Josef Michitsch von Obermösel 38. Allen Be¬ suchern sei auf diesem Wege der herzlichste Dank des Wehrkommandos ausgedrückt. Svetli potok. (Feuerwehrfest.) Sonntag den 18. Juni veranstaltete die Lichtenbacher frei¬ willige Feuerwehr ein Gartenfest mit Musik und Tanz. Bald nach 2 Uhr begann sich der schöne und geräumige Festplatz mit Gästen zu füllen, die aus nah und fern zu Fuß und zu Wagen herbeiströmten. Der Festausschuß begrüßte sie und Festjungsrauen überreichten ihnen Blumen¬ sträußchen. Die benachbarten Feuerwehrvereine, so Nesfeltal, Obermösel, Friesach, Kummerdorf, waren durch Abordnungen vertreten, und auch eine liebe Gesellschaft aus der Stadt hat unsere Veranstaltung mit ihrem Besuche beehrt: Hand¬ werksmeister waren an diesem Tage aus dem Kummerdorfer Berge gewesen und kamen nach¬ mittags von dort nach Lichtenbach und halfen mit ihren Gesangsvorträgen das Fest verschönern. Es herrschte die gehobenste Stimmung als gegen Abend ein unliebsamer Regen einsetzte und das Verbleiben im Garten unmöglich machte. Der größere Teil der heimischen Gäste zog sich in die Gasthaus¬ räumlichkeiten des Herrn Marinzel zurück, wäh¬ rend die auswärtigen Teilnehmer nach Hause eilten. Kummerdorf. (Geldsammlung.) Herr John Erker aus Kummerdorf hatte die Güte und sammelte für unsere Dorfkirche (Heiliges Blut) und Bergkirche (Süßer Name Jesu) zur Bestrei- tung der sehr notwendigen Reparaturen unter unseren Landsleuten in Cleveland den ansehnlichen Betrag von 54'50 Dollar. Es spendeten je 5 Dollar: John Erker aus Kummerdors, Morscher Rosa aus Altlag; je 2 Dollar: Luise Erker aus Kummerdorf, Andreas Sterbenz aus Nesseltal, Karl und Matth. Jonke aus Schäflein, I. Wittine aus Händlern, Karl Flock aus Unterbuchberg, Karl und Pauline Köstner aus Büchel, Fr. Ruppe aus Unterlag, Josef Rankl aus Graflinden, Fr. Zurl aus Reintal, Ferdinand Stalzer aus Lichten¬ bach; je 1 Dollar: Rudolf Stalzer aus Unter¬ steinwand, John Stalzer aus Turn, Louis Jonke aus Schäflein, Josef und August Stalzer aus Untersteinwand, Karl Roschitsch aus Grodctz, F. lüv^lcsnlilksnlc kovsxis xeväbrt Kl-Sllilv unter kulantesten Leäinxungen, übernimmt TpSNSinIsgvN obns 2insverlust nnä rablt sie über Verlangen »okort aus, übernimmt LinIsgvN gSgLN Kündigung, ssexen böbere VerrinsnnF, übernimmt TvilvvlL, 8stNÜLSNHVviSUNgvN nsv rnr Linlösunx, kanit VsIulvN aller 8taaten, bsson- äers üollsn sn üen böobsten La^esknrsen. Direkte Verdinäunx mit Amerika. ^mtsstunäen: I^IieU von 9 bis 12 Dtir unck von 3 bis 5 vbr. Srite 100. Gottscheer Zeitung — Nr. 25. Jahrgang V. Hirsch aus Verderb, Joh. Röthel, Josef Schuster und Mike Köstner aus Hasenfeld, John Lackner aus Graflinden, Josefa Roschitsch und I. Lackner aus Obermösel, Josef Jonke aus Schäflein, Josef Dulzer, Josef Schaffer, John Hutter und Sofie Fink aus Otterbach, Andreas Löschte aus Römer¬ grund, Matthias Stalzer aus Untersteinwand, John Schober aus Seele; zu 50 Cent: Josef Hirsch aus Unterdeutschau, Matthias Tschernko- vitsch. Allen Spendern wird im Namen der Orts- insasfen der wärmste Dank ausgesprochen. Seele. (Spend en ausweis.) Fräulein Pauline Tomitz in New Uork hat in ihrem Be¬ kanntenkreise für die Kirchenglocken in Seele eine Sammlung eingeleitet, deren Ergebnis wir hiemit veröffentlichen. 5 Dollar spendete Stephanie Kraker; je 3 Dollar: Marie Tscherne, Marie Schober und Pauline Tomitz; je 2 Dollar: F. 2agar, Sophie Grünseich, Mitzi Tomitz, Anna Kreiner, Sophie Testin und Paula Köstner; je 1 Dollar: Sophie Kikel und Josef Stampfl aus Hasenfeld. Der freundlichen Sammlerin und den edlen Spenderinnen sagen wir unseren verbind¬ lichsten Dank. äalkavas. (Sammelausweis) über die Spenden für die freiwillige Feuerwehr in Schal¬ kendorf. Es spendeten je 2 Dollar: Pauline Stimitz aus Schalkendorf 3, Emma Recher aus Schalkendorf 45, Marie Tomitz aus Schalkendorf 4 und Marie Röthel aus Schalkendorf 11; je 1 Dollar (alle Spender aus Schalkendors): Marie Stimitz 3, Marie Schleimer 27, Marie Jaklitsch 49, Anna Marinzel 18, Fanny Smergut 88, John und Adolf Novak 29, Josef Kropf 48, I. König 30, I. Röthel 10, Paul Hutter 18, John Erker 8, Josef Recher 74, Sophie Stimpfl aus Mooswald 19, Frank Jonke aus -Seele 26, John Stimpfl aus Mooswald 19, Matth. Sieg- mund aus Mittcrdorf 11. Zusammen 25 Doll. Dem Sammler, Herrn John Novak in Brooklyn, und allen oben genannten Spendern dankt aufs herzlichste das Wehrkommando. Landwirtschaft. Kurze Anleitung zum Getriebe des Obstbaues. m. Der Kronenschnitt. Diesen führe man bei der Herbstpflanzung erst im kommenden Frühjahre aus, damit die Wunden über den Winter nicht austrocknen, während dieser bei der Frühjahrspflanzung gleich nach der Pflan¬ zung durchzusühren ist. Für das Beschneiden der Kernobstbäume (Hoch- uud Halbhochstämmc) beachte man folgende Re¬ geln: 1. Der Hauptleitzweig ist stets um 16 bis 20 Zentimeter länger zu lassen als die übrigen Kronenzweige, um ihn zu stärken und um eine Pyramidenkrone zu erzielen. 2. Afterleitzweige (Nebenleitzweige) schneide man bei genügender Anzahl von Kronentrieben ganz weg, da sie die Entwicklung des. Hauptleit-. astes behindern. Bei Mangel anderer Triebe müssen diese jedoch belassen, aber kurz geschnitten werden. 3. Die verbleibenden Kronentriebe schneide man, um zwischen Krone und Wurzeln das Gleich¬ gewicht zu erzielen, auf eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter. 4. Um das Gleichgewicht herzustellen, sind die starken, senkrecht und in der Krone entspringenden Triebe kurz, die schwachen, mehr wagrechten und liefentspringenden lang oder gar nicht zu schneiden. 5. Die einzelnen Äste müssen aus dem Haupt¬ leitzweige hervorgehen, Vergabelungen sind nach Möglichkeit zu meiden. 6. Zu senkrecht stehende Äste spreize man aus, die wagrechten binde man in die gewünschte Lage. 7. Sind die Triebe sehr schwach, so beschneide man die Bäumchen lieber gar nicht und kürze höchstens stärker entwickelte Zweige etwas ein. 8. Die an den Ästen sich entwickelnden seit¬ lichen Zweige schneide man auf 4 Augen zurück, um Fruchtzweige zu erzielen. Dünne, schwache Zweige lasse man unbeschnitten. 9. Die Schnitte sind derart auszuführen, daß diese an der Basis der Knospe beginnen und ober den Augen aushören, da solche Wunden viel leichter vernarben und den jungen Trieb in der Entwicklung nicht beeinträchtigen. Für die Durch¬ führung des Kronenschnittes eignet sich ein scharf geschliffenes Messer besser als die Baumschere. 10. Die Knospen haben beim Kronenschnilt nach außen zu stehen, um ein Jneinanderwachsen zu vermeiden. Ist der Wurzel- und Kronenschnitt durchge- sührt, so erfolgt die Pflanzung, wobei in erster Linie zu beachten ist, daß der Baum nicht zu tief gepflanzt wird. Um dies zu vermeiden, legt man quer über die Baumgrube eine Latte. Zu tief gepflanzte Bäume sind nicht widerstandsfähig, setzen mit der Fruchtbarkeit spät ein, kränkeln aber stets. Der Wurzelhals muß daher mindestens 10 Zentimeter ober die quer gelegte Latte zu stehen kommen. Die Wurzeln sind nach allen Seiten gleichmäßig auszubreiten und die zugeworfene Erde ist zwischen die Wurzeln,zu stopfen. Sind die Wurzeln mit Erde bedeckt, so wird das Erdreich mäßig festgetreten, indem man am Rande beginnt und sodann gegen den Stamm fortsetzt. Hohl¬ räume an den Wurzeln sind zu vermeiden. Die Bäume müssen sodann tüchtig eingegossen werden. Besonders gilt dies bei der Frühjahrspflanzung. Entstehen beim Einschlemmen Löcher, so müssen diese mit Erde ausgesüllt werden. Bevor die Gruben gänzlich zugefüllt werden, empfiehlt es sich, oberhalb eine Düngerschichte auszubreiten, welche nicht nur berufen ist, den Wurzeln Nah¬ rung zu bieten, sondern diese auch vor dem Aus¬ trocknen zu schützen. Schließlich wird die restliche Erde von allen Seiten zugezogen und dann die Baumscheibe gemacht. Nachdem sich der Baum nach dem Aussetzen senkt, ist dieser an die Baumstange lose anzubinden, damit er nicht aufgehängt wird und infolgedessen vielleicht eingehen müßte. Wendet man den so¬ genannten Achterverband an, so ist die Schlinge an der Stange tiefer anzulegen, um den Baum höher zu stellen. Der Baumpfahl darf, um ein Auf¬ reiben des Stammes und der Kronenäste zu ver¬ hindern, nicht in die Krone hineinragen, sondern muß unter der ersten Astserie enden. Ein öfteres Gießen der Neupflanzungen im Frühjahre ist sehr empfehlenswert. Wakutahandek. Mark 0'97, Dollar 294, Lire 14'50, österr. Krone 0.02. Vieh preise: Mastvieh 35—40, Halbmast 28—32, Kälber 38-40 K. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herauspeber und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Josef Pavlicek in KottfEee Wäkms8ekinen - - Waffenrätter- Oummivvare- — Tubekörteile- ferner sämtliche 8perereiartikel - - ssut unä billig bei l^svkinkel, KoöevZe gexenüder cksm VVsisenbsuse. Danksagung All den Freunden und Bekannten, die meinen allzufrüh verstorbenen geliebten Gatten in seiner langen, schweren Krankheit heimgesucht und getröstet und zur letzten Ruhe ge¬ leitet haben, dankt innigst Leni Sam^e. Dbrern Nr. 8, am 9. Juni ^922. Kreiwillige Versteigerung. Sonntag den 25. Juni l. I. wird in Husenfeld beim Hause Nr. 15 das Heu auf der Wurzel versteigert. Kin Dienstmädchen wird ausgenommen bei Anton Hauff d. Ä. in Kočevje. Kn Lchrjunge wird sofort in der Bäckerei I. Rankel ausgenommen. Danksagung. Für die vielen herzlichen Beweise be¬ sonderer Anteilnahme während der Krank¬ heit und anläßlich des schmerzlichen Ver¬ lustes, den wir durch das Hinscheiden un¬ seres innigstgeliebten Sohnes und Bruders erlitten haben, danken wir auf diesem Wege allen aus das innigste. Gottschee, im Juni ^922. Jamilie Werderöer, Photograph. Kreiioissige Feuerwehr in Schakkendorf. Einladung. Sonntag den 25. Kuni t. I. um 2 Uhr nachmittags im Hastgarten der Krau Marie I»erz Nr. 10 EälMfezl. Eintritt für die Person 2 Sinar. Für gute, echte Getränke und für frische Speisen ist gesorgt. Bei ungünstiger Witterung findet das Fest am darauf¬ folgenden Sonntage statt. Um zahlreichen Besuch bittet das Kommando. V I Einlagenstand Ende Dezember 1921: I 8MS888 llkl Aiklt Küökvjk Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und. an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.