Nr. 268. Dienstag, 3. November 1914. 133. Jahrgang. Mbacher Zeitung W»a»«»«rati«»«>r^stras,e Nr. 1«. Sprechstunden der Ncdallwn vun « bi« 10 Uhr vormittag«. Uufranlicrte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. AnrMcher Geil. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre königl. Hoheit die durchlauchtigste Erzherzogin Adeignn de, verwitwete Herzogin von Modena, geborene tönigl. Prinzessin von Bayern, die Hoftrauer von Montag den 2. November d. I. angefangen, durch sechzehn Tage mit folgender Abwechslung getragen, und zwar vom 2. bis einschließlich 9. November die tiefe, vom 10. bis einschließlich 17. November die mindere Trauer. Verordnung des Iustizministcrs vom 30. Oktober 1914 über eine Vcrlännerung von Fristen zur Vornahme Wechsel- und fcheckrcchtlicher Handlungen. Auf Grund des § 1 der Kaiserlichen Verordnung i,om 29. August 1914, N. N. Vl. Nr. 227, wird verordnet: tz 1. Bei W'chscln und Schecks, die ganz oder teilweise an, 31. Oktober 1914 oder später bis einschließlich listen Dezember 1914 zahlbar sind, gelten die Präsentation zur Zahlung und die Protcstcrhcbung als rechtzeitig, wenn sie innerhalb von zehn Werktagen nach dem Zah-lunnstage vorgenommen wcrdcn; ferner wird bei solchen Wechseln und Schccls die Frist für oic Benachrichtigung der Vormänncr auf zehn Werktage verlängert. §2. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Wirksamkeit. Hochcnburger in. p. Verordnung des Handelsministers im Ginvernehmen mit den Ministern des Innern und des Ackerbaues vom 31. Oktober 1914, betreffend die Einschränkung der Verwendung von Weizen- und Nnggemnehl bei der gcwerbrmäfzigc« Brot-_________________erzeugung. Auf Grund der Kaiserlichen Verordnung vom 10ten Oktober 1914, R. G. Bl. Nr. 274, wird verordnet, wie '" «i. Bei der gewerbcmäßigcn Erzeugung von Vrot darf für die Dauer der duch den Kriegszustand verursachten außerordentlichen Verhältnisse nur eine Mehlmischung verwendet werden, welche höchstens 70 Prozent an Weizen-, oder Roggenmchl oder an einer beliebigen Mischung von Weizen- und Noggcnmchl enthält. Der Rest hat aus Gersten-, Mais-, Kartoffclwalzmehl oder Kartoffelbrei zu bestehen. §2. Enthält die zum Vrotbacken verwendete Mehlmischung Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelbrei, so bleibt die auf Grund des Lebensmitlelgesetzcs bestehende Verpflichtung, dies beinl Vrotverkaufe bekanntzugeben oder ersichtlich zu machen, aufrecht. Diese Verpflichtung entfällt bei. der Mehlmischung mit Gersten- oder Maismehl. Die politischen Landcsstcllen sind ermächtigt, bei sich ergebendem Vedarse unter Bedachtnahmo auf die Beschaffenheit und das Gewicht des Mischbrotes und unter Berücksichtigung der bestehenden Verhältnisse den Verkaufspreis festzusetzen. §2. Als gewerbsmäßig im Sinne dieser Verordnung gilt jede Erzeugung von Vrot zu Zwecken entgeltlicher Ver-abfolgllng an Dritte. § 4. Das von Händlern und sonstigen Verkäufern feilgehaltene Brot inländischer Provenienz muß aus den in dieser Verordnung bestimmten Mehlmischungen hergestellt sein. § 5. Auf die Erzeugung und den Verkauf von Weißgebäck finden die Vorschriften dieser Verordnung tcinc Anwendung. § 6. Übertretungen dieser Verordnung werden, sofern nicht die strafgerichtliche Ahndung eintritt, von der Gewerbe- behörde nnt Geldstrafen bis zu 2000 X oder mit Arrest bis zu drei Monaten gchandet. Falls die Übertretung von einem Gewerbetreibenden begangen wird, kann außerdem, sofern die Voraussetzungen des s 1331), Absatz 1, lit. n, der Gewerbeordnung zutreffen, die Entziehung der Gewerbeberechtigung verfügt wcrdcn. § 7. Diese Verordnung tritt hinsichtlich des § 2, Absatz 2, mit dcm Tage der Kundmachung, im übrigen am 1. De-> zember 1914 in Wirksamkeit. Heinold iu. p. Schuster in. i». Zenkcr m. i>. Verordnung des Handelsministcrs im Einvernehmen mit dem Minister des Innern vom 31. Oktober 1914, betreffend das Verbot des Austausches und der Zurück» «ahme des an Gast- und Schanla,cwcrbctrcibe«de und Händler gelieferten Gebäckes. Auf Gnlnd der Kaiserlichen Verordnung vom 10ten Oktober 1914, N. G. Vl. Nr. 274, wird für die Datier der durch den Kriegszustand verursachten außerordentlichen Verhältnisse verordnet, wie folgt: § 1. Der Austausch und die Zurücknahme des von Bäk-kcrn für Gast- und Schankgewcrbcbctricbo und Händler gelieferten Gebäckes wird untersagt. s 2. Übertretungen dicser Verordnung werden von der Gcwerbcbehörde sowohl an den Gast- und Schankgc-werbctrcibenden und Händlern als auch an den Bäckern mit Geldstrafen bis zu 500 X oder mit Arrest bis zu einem Monate geahndet. Feuilleton. Die Köchin heiratet. Von Anto« ^echor». lNachbrus verboten.) Gri3a, ein siebenjähriger kleiner Knirps, stand an der Küchcntür, lauschte, und schaute durchs Schlüsselloch. In der Küche gingen seiner Meinung nach höchst sonderbare Dinge vor. Vor dem Küchcntisch, auf dem gewöhnlich Fleisch gehackt und Knoblauch geschnitten wurde, saß ein großer, starker Mann in einer langen Jacke, wie sie die Droschkenkutscher tragen. Er war rothaarig, hatte emcn Aart und an der Nase hing ihm ein großer Schweißtropfen. Er hielt in den fünf gespreizten Findern der rechteil Hand die Untertasse und trank Tee. ^"^.knirschte der Zucker so unter seinen Zähnen, das es ^r^a kalt über den Nucken lief. Ihm gegenüber saß Ms einem schmutzigen Schemel Atfinija Stcfttanovna, die Kmocrsrau, und trank ebenfalls Tee. Die Köchin Pcla-U"'"°^e sich a ging ins Kinderzimmcr und holte sich sein Lesebuch. Aber er las nicht. Was er eben gesehen und gehört hatte, weckte tausend Fragen in il»m. „Die Köchin heiratet," dachte er. „Sonderbar! Ich begreife überhaupt nicht, wozu man heiratet. Mama hat Papa geheiratet und m^ine Cousine Vjerooka hat Pavel Andrcjeviö geheiratet. Aber Papa und Pavel Andreje-vi'5 kann man wirklich heiraten. Sie haben goldene Uhrketten, nette Anzüge, immer saubere Stiefel. Aber diesen schrecklichen Droschkenkutscher mit der roten Nase hei-arten, dcr Filzschuhe trägt . . . pfui! Warum will denn die Kinderfrau die arme Pclagca durchaus verheiraten?" Als der Gast die Küche verließ, ging Pelagea in die Zimmer hinüber, um aufzuräumen. Sie war noch immer aufgeregt. Das Gesicht war rot und sah ganz erschreckt aus. Sie berührte kaum den Boden mit dem Bc-sn, fegte abcr dafür jede Ecke mindestens fünfmal aus. Am längsten blieb sie ill dem Zimmer, wo sich gerade die Mama aufhielt. Das Alleinsein war ihr offenbar schwer und sie wollte mit irgend jemand ihre Eindrücke teilen, das Herz ausschütten. „Er ist fort," brummte sie, als die Mama keine Anstalten machte, ihrerseits das Gespräch zu eröffnen. „Er ist gewiß ein anständiger Mensch," antwortete die Mama, ohne den Blick von der Stickerei zu heben, „so nüchtern sieht er aus und gediegen." „Bei Gott, gnädige Frau, ich nehm' ihn nicht," schrie Pclagca plötzlich auf und wurde feuerrot, „bei Gott, ich heirate nicht." „Mach' keine Dummheiten, du bist kein kleines Kind. Es ist ein ernster Schritt und er muß wohl überlegt sein. Das Schreien hat gar keinen Zwcck, gefällt er dir?" „Wie die gnädige Frau spricht," sagte Pclagea verschämt. „Wirklich, so 'n Wort, bei Gott . . ." „Warum sagte sie nicht: Er gefällt mir nicht?" dachte Griäa. „Was du für eine Zierpuppe bist. . . Also, gefällt er dir?" „Er ist cin alter Kerl, gnädige Frau! Hu—u!" „Denk dir gleich noch was aus." Die Kinderfrau stürzte aus dem Nebenzimmer auf die arme Pelagea. „Vierzig Iahro hat er noch nicht voll. Und wozu brauchst du einen jungen. Aus dein Gesicht trinkt man kein Wasser, Närrin. . . Heirat' ihn und fertig." (Schluß folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 268 , __________ 2206 3. November 1914 § 3. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit. Hein 01d in. p. Schuster iu. p. Es wird hiemit kundgemacht, daß das Reichsgericht (1. Bezirk, Schillerftlatz Nr. 4) seine regelmäßigen Sitzungen im Jahre 1915 am 7. Jänner, 12. April, 30. Juni, 11. Oktober beginnen wird. Wien, am 30. Oktober 1914. Vom Reichsgerichte. Den 30. Oktober 1914 wurde in der Hof. und Staats» druckere, das OI.XIII. Stück des ReichsgeselMattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Dm 31. Oktober 1914 wurde in der Hof. und Staats» druckerei das cil^XIV. Stück des Reichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Am 1. November 1914 wurde in der Hof« und Staats» druckerci das CI.XV. Stück des Reichsgesetzblllttes in dentscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung> vom 31. Ok> tober und 1. November 1914 (Nr. 257 und 258) wurde die Weiterverbreitung folgender Preherzeugnisse verboten: Nr. 41 «Morgenzeituug der Deutschen Wehr» vom 25. Ol» tober 1914. Nr. 527 . Oktober 1914. Nr. 244 «Deutsches Vollsblatt» vom 26. Oktober 1914. Nr. 84 «Buoweiser Kreisblatt» vom 28. Oktober 1914. Nr. 7 «I^olcrok xäpaäu» vom 2. September 1914, Omaha, Nebraska (Nordamerika). TMsllcmglcitcu. — (Dns Wiedersehen.) Ill einem Berliner Kinotheater trug sich dicsertage eiue hübsche Szene Zu. Auf der Leinwand erschienen die Feldgranen, der Kapitänleutnant vom „U 9" inmitten seiner tapferen Schar, Feldpost usw. Dann kam ein Bild: „Gin vergnügtes Mittagessen an einem Ruhetag". Man sah Soldaten, namentlich Landwehr, lachend ihr Mittngmahl einnehmen. Einer guckte schmunzelnd in die Schüssel, eine anderer spießte triumphierend cin Stück Fleisch auf die Gabel. Alle machten eineil fröhlichen Eindruck. Plötzlich hörte man eiue Frauen- uud Knabenstimme laut rufeu: „Da ist ja der Papa, guck' mal, wie er lacht", und immer luiederholteu sie, als das Bild schon vorbei war, „und wie er lacht". Es lag so diel Freude in ihren Worten, so unverhofft nnd sü frühlich nochmal den Mann und Vater zu sehen. -— (De3 Vaters N>,t.) Die folgende niedliche Kriegsgeschichte wird der „Straßburger Post" als verbürgt berichtet: Ein französischer Kriegsgefangener auf dem Hohen-asperg erzählte seinem (^efangenwärter in gebrochenem Deutsch, wie er unmittelbar alls den in den französtscl)en Vogesen cvbgchalteucu Manövern in das Feld muhte, ohne vorher von seiner Heimat Abschied nehmen zu tonnen. Sein Vater habe ihn jedoch kurz vorher aufgesucht und ihm beim Abschied empfohlen, sich ja nicht schießeil zu lassen. Er möge lieber die erste beste (Gelegenheit ergreifen und sich gefangen nehmen lassen. So habe er, der Vater, es 1870 auch gemacht uud es nicht bereut. Wenn er es machen könne, solle er sehen, auf den Hoheuasperg iu Württemberg zu kommen. Dort habe er gute Tage verlebt. Diesen väterlichen Nat hat der Franzose befolgt, und es ist ihm auch gelungen, auf den Hohenasperg zu kommcu, ja sogar in deu gleichen Ranm, wo sich einst sein Vater an der Wand verewigt hat. — Es scheint also, daß sich bei unseren Feinden, im Westen anch in dieser Richtung erbliche Belastuil-aen zeigen. — lDic Verstinldinuna..) Ein Trupp Franktirenrs war voil der Kompanie, eingebracht worden nnd wurde bis znr Abfertigung in einem Keller verstaut. Der Feldwebel leitete die Unterbringung. Im urtümlichen Unteroffizierstone schnauzt er die Bande auf girt deutsch an: „Nehmt eure gottverdammten Latschen zusammen! — Rechts ray-rücken! — Immer noch mehr ran! Denkt Ihr vielleicht, Ihr kommt ill ein Fürstenzimmer?" — Und es ging alles wunderschön lind glatt und schnell. Dann wurde der Feldwebel abberufen und der Vize. in Friedenszciten Neuphilologe, übernahm sein Amt. Er sprach französisch. Und es ging auch, aber wesentlich langsamer. Da sagte einer von den Füsilieren, die mit aufgepflanztem Seitengewehr an der Kcilertür standen, zu seinem Nebenmann: „Au schade, daß der Feldwebel weg ist. Der tonnte sich so schön mit den Leuten vcrstäudigen." — („V» is halt Krien!") Verschiedene Soldaten, die in einem Frankfurter Privatlazarett untergebracht sind, besuchten, als es ihneu besser ging, den Palmcngarten, der ihnen uugemeiu gefiel. Als wieder Ausgehtag war, erschien eine sehr wohltätige Dame und brachte Konzcrt-billette für cin Wohltütigteitskonzert. Auf die Franc einer anderen Helferin: „Nun. gehen Sie heute wieder in den Palmengarten?" erwiderte ein Soldat ziemlich niedergeschlagen: „Nein, wir gehen in ein Konzert; no, was kann mcr mache — es is halt Krieg!" — (Der vierte Schornstein der „(5mden^.) Der deutsche. Kreuzer „Emden" hat auf der Reede von, Pulo-Penang im Indischen, Ozean am nördlichen Eiugang der Straße von Malakka ein russisckies uud ein französisches Kriegsschiff zum Sinken gebracht; das deutsche Schiff hatte sich vorher durch Anbringung eines vierten, falschen Schornsteins unkenntlich gemacht und sich auf diese Weise den feindlichen Schiffen nähern können. Der tapfere Kommandant des auf allen Meereu Schrecken verbreitenden fliegenden Holländers „Emdcn" scheint Nudhard Kipling mit Nullen gelesen 5U haben. In einer seiner Novellen erzählt Kipliug von dem Befehlshaber eines englischen Kriegsschiffes, der bei einer im Frieden vorgenommenen Übung der britischen Seemacht die List anwandte, zu dcu drei vorhandenen Schornstein seines Schiffes einen vierten, falschen zu improvisieren, um sein Fahrzeug unkenntlich zu machen. Dadurch gelang es ihm, die ihm gestellte schwierige Aufgabe zu löseu, da er bei dem angenommenen Gegner Verwirrung hervorbrachte. Kipling hat, als er die Novelle schrieb, sicherlich nicht geahut, daß ein deutscher Schiffstommandant, von dieser Lift im frischen Seekrieg Gcbrcmch machen wird, um mit einem Schlage zwei feindliche Kriegsschiffe in den Grund zu bohreil. — (Neunmal umgebracht und doch noch sehr lebendig.) Eiil amerikanisches Blatt verspottet die verlogene Kriegsberichterstattung der Engländer, Franzosen und Russen iil nachstehender Weise: Die merkwürdigste Armee, die je unter einer Fahne marschierte, sei die österreichische Macht iii Galizicil, Eiue genaue Untcrsuchuug der Nachrichten aus Petersburg enthüllt die wunderbare Tatsache, daß diese einzige Armee neunmal au derselben Stelle schwere Niederlageu erliltcu hat, fünfmal total geschlagen, elfmal in kopflose Flucht getrieben wurde, daß ihre Kanonen, Munition nnd Proviant viermal weggenommen wurde und daß sie zweimal über die Karpathen getrieben wurde. Ferner, daß bei einer ursprünglicheil Stärke von 350.000 Mann diese Armee in verschiedenen Schlachten 80.000, 160 Tansend, 90 Tausend, 300 Tausend, 90 Tausend, 300 Tausend. 150 Tausend und l>7 Tausend Manu (also 1 Mill. 207.000 Mann) vcrloreu hat, die alle getötet, verwundet uüd gefaugcn wurden, uud daß noch eine unbestimmbare große Anzahl übrig bleibt, die die russischeu Truppen mit großer Begeisterung angreift. Eine Armee, die all dies binnen 30 Tagen durchmachen und dann einen viertägigen schweren, Kampf an dem Plahe bestehen kann, wo sie zuerst veruichtct wurde, hat sicherlich eiuen Rekord anfgestellt. — (ssiu sonderbares russisches Kommaudu.) Bei den russischen Truvpeu iu Buchara ist ein sonderbares Kommaudo eingeführt. Auf ein bestimmtes Zeichen legeil sich alle Soldaten anf dcu Rücken nud strecken die Beine in die Höhe. Dann springt alles auf und stürmt mit lautem Hurra vorwärts. Der Gruud für diese soudcrbare Übung soll folgender sein: Vor der Erstürmung vou Samarkand hatten die Russen ein Flüßchen zu durchschreiten. Um das Wasser aus den Stiefeln zu entfernen, hatte man sich auf den Rücken gelegt nnd die Beine in die Höhe gestreckt, damit das Wasser aus den Stiefclu herauslaufen kann. Dann begann der Sturm, der mit dem Siege der Russen endete. Die Eingeborenen aber glauben seitdem, daß sich der Sieg nur infolge des geschilderten Manövers an die russischen Fahnen knüpfe uird die Soldaten des Zaren uuwiderstehlich mache. Lokal- und ProMM-Nachrichten. — sKriensnuszcichnunnen.) Sciue Majestät der K a i - ser hat dein Major Heinrich Hanä,t des Infanterieregiments Nr. 1 bei Ernennung zum Kommandanten des Feldjägerbataillons Nr. 5 zum Obcrstleutuaut ernannt. — Weiters hat Sciue Majestät anbefohlen, daß dein Rittmeister Gustav Pollach des Lanoes-Gendaruierielom-mandos Nr. 12 iii Laibach die Allerhöchste belobende Anerkennung bekannt zu geben nnd die Bronzene Militär-Verdicnstmeda'iUe am Bande des MiUtär-Verdiensttrcuzes zu erfolgen ist. Schließlich hat Seine Majestät dem Regimentsarzt Dr. Josef WanIa des Landwchrinfanterie-regimcnts Klagenfurt Nr. 4 das Militär-Verdiensttreuz mit der Kricgsoeloration verlicheu. — (Militärisches.) Seiue Majestät der Kaiser geruhte mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Oktober allen Offizieren nnd Militärbeamten das Tragen von Pclzröcken zu gestatten. Diese Pclzröcke sind einfach ohne Verzierung oder Tistinktiou uud ohuc Ärmelaufschläge, im übrigeu uach dem Muster der für die Mannschaft der Kavallerie-Maschincngewehr-Alüeiluugen vorgeschriebeiwn hechtgraueu Pelze zu halten. Die Auhängschnüre sind wie für dcu Pelzrock der Offiziere der Kavnllcrie-Maschiuengclvehr-Abtci-lungen, Knöpfe weiß oder gelb, aber matt. — Seine Majestät gernhte ferner allerg^nädigst anzubefehlen, daß auf die mit der Allerhöchsteil Eutschließuug vom l5. September d. I. festgcseHteu Tapferkeits-Medailleuzulagcn nur die Medaillcubcscher Anspruch habcu, die zum Zeitpunkte der Verlcihuug der Tapferteits-Medaille die österreichische oder ungarische Staatsbürgerschaft, beziehungsweise die bos-nisch-herceguvinische Landesangehörigkeit besihen. ^- ""ut Verfügung des Kriegsministeriums vom 25. Oktober haben auf die Tauer des Krieges alle Militärpersoucn zu unlitär-gerichtlichen Amtshandlungen jeder Art, also "uch^zu Hauptverhandluugeu bei den Militärgerichten beider ^n-stanzeu, in allen Gnrnisonsorten in Marschadjustieruug zu erscheinen. Für die Landwehr, den Landsturm und die Gendarmerie gilt zufolge des Erlasses des Ministeriums für Landesverteidigung die gleiche Vorschrift. — (Die Aufnahme in die l5l,arn.cnschule) wurde aus Ausbildungsrücksichteu vorläufig eingestellt. Das Kricgs-ministerium beabsichtigt, mit Beginn 1915 wieder Chargen-schuleu in Wien, Prag. Graz, Innsbruck, Budapest nnd Agra'in aufzustellen, iu welche unter Voranssehung der wisseuschn ft lichen Befähigung für den einjährigen Präseuz-dieust 17- uud 18jährige Iüugliuge, Laudsturmpflichti^, die bei der Ausmustern,lg für nicht geeignet befunden wurden, sowie im Jahre 1877 und früher Geborene eintreten können. Den in den Jahren 1878 bis 1890 Geborenen, die bei der Landsturmmusterung für geeiguct erkannt wurden, wird die Aufnahme in eine Ehargenschule nicht zugestanden. — ((5'inschrnukuull der Perwendunll von Weizen und Nonnen zur Vrot- und Gcbäckerzeunuua.) Iu der vorliegenden Nummer unseres Blattes werdeil zwei Ministerial-verurdnungcn verlautbnrt, die eine Einschränkung der Verwendung von Weizen und Roggen znr Brot- nud Gebäck-erzcuguug bezwecken. Mit der eiueu Verordnung wird festgesetzt, daß vom 1. Dezember 1914 an bei der Vroterzeu-guug eine M'hlmischuug zu verwenden ist, die höchstens 70 Prozent Weizen oder Roggen nnd als Nest Gersten-, Mais-, Kartoffelwalzmehl oder Kartoffelbrei enthält. Für die Beimengung vou Karloffelwalzmehl oder Kartoffelbrei wird der bestehende Tetlaratiouszwang anfrechtcrhaltcu, für die Beimengung von, Gersten- oder Maismehl wird diese, Verpflichtuug aufgehoben, nnd zwar sofort bei In- krafttreten der Verordnung. Die politischen Landesbchör-deu werden ermächtigt, den Verkaufspreis dieses Mischbrotes unter Bedachtnahme auf die Bcschaffeuheit und das Gewicht dcs Brotes und unter Berücksichtigung der bestehenden Verhältniße festzusetzen. Den Händlern wird der Verkauf anderen Brotes, soweit es inländischer Herkunft ist, untersagt. Mit der zweiten Verordnung wird der derzeit übliche Austausch uud die Zurücknahme des an Gast- und Schanlbetricbe sowie an Händler gelieferten Weißgebäckes verboten nnd hiednrch der durch diese Übung verursachten bedeutenden Verschwendung an Weizen vorgebeugt. Diese Maßnahme ist auch n, sanitärer Beziehung nicht ohne Bedeutuiig. Beide Verordnungcu stellen sich als ein Teil jeuer Maßnahmen dar, die die Regierung in Aussicht ge-nummeu hat, um für die Dauer des Krieges die Brotversorgung unbehiudcrt aufrcchtzuerhalteu. Die Heranziehung der in hinreichenden Mengen vorhandenen Getrcidesorten Gerste nnd Mais sowie der Kartoffeln zur Vroterzeugung sowie die Vermeidung der Verschwendung von Weizenmehl bei der Erzeuguug von Luxusgcbäck bezwecke,: die mögliche Schonung der Weizen- uud Noggenvorräte bis zur nächsten Ernte. — (Kriegsdnrlehenskassc.) Es wird bekanntgegeben, daß die hiesige Geschäftsstelle der Kriegsdnrlchcnstasse ihre Tätigkeit gestern in den Räumen der Filiale der Österreichisch-ungarischen Bailk aufgenommen hat. (Belehmmg vou Waren nnd Wertpapieren.) Die Amtssiunden für den Parteienverkehr sind voll 9 Uhr früh bis 12 Uhr mittags festgesetzt. Die Leitung der Geschäftsstelle besteht aus dem Vorstände der Geschäftsstelle Herrn I. Grego r i ^ nud des-seu Stellvertreter Hcrru Oskar Slu5ek, weiters dem Vertreter der Regierung Herrn k. k. Obcrfinauzrat Doktor Rudolf Tho m a n n sowie den Herren Vertrauensmännern Ivan Knez, Karl Pollak, Kommerzienrat Franz P ov 5 e nnd Direktor Dr. Anton SchoeppI Ritter von Sonnwa Id en. - (Verlustliste dcs Inf.-Ncg. Nr. 87.) (Fortsetzung ) Korft. TitZgf. Gabron Johann, 8. Komp., verw.; Ers.-Res. Gabron Josef, 1. Komp., vcrw.; EinjFreiw. Inf. TitKorft. Gazdajka Peter, 1. Komp., verw.; Inf. Ger-niou^ek Franz, 13. Komp., tot; NesInf. Gcrm^ck Peter, 14. Komp., verw.; Inf. Ger^ak Franz, 9. Komp., verw.; Inf. Gobcc Josef, 9. Komp., tot; Inf. Gödl Franz, 6. Komp., vcrw.; Inf. Golobiü Johann, 5. Komp., verwundet; Inf. Gulogrcmc Kaspar, 13. Komp., vcrw.; Inf. Goriwiko Josef, 13. Komp., verw.; Inf. TitGeft. Gorjanc Auglist, 8. Komp., verw.; Inf. GorZek Johann, 13. Komp., vcrw.; Inf. Goräek Karl, 13. Komp. verw.; NesGcfr. Goswmik Franz, 5. Komp., verw.; NesInf. Gra?ner Matthias, 3. Komp., verw.; Gefr TitKorft GratMlik Josef, 12. Komp., verw.; ErsRes. Grahor * Franz, 16. Komp., vcrw.; ErsNes. GcgorinLi5, 4. K., verw.; Fnf. Gre^ak, Fort., 8. Komp., verw.; Komp.-Horn. Griöar Friedrich, 8. Komp., tot; Inf. Grundncr 4. Komp., verw.; NesGcfr. TitKorft. Guben^ek Johann, 3. Konlft., verw.; Inf. Gumzcj Josef, 13. Komft., verw.; Inf. Habjani« Karl, 1. Komft., verw.; Gefr. HavjanÄZ Johann, 6. Komp., tot; Korp. Hcllcbrnnd Robert, 6. K., tot; Inf. Hofmanu Alois, 5. Komft., verw.: KomftHom. Hojs Karl, 8. Komp., vcrw.; ErsNes. Horvat Franz 0. Komp., tot; ErsNcs. Horvat Johann, 6. Komft tot-' Inf. Hrastnik Michael, 13. Komft., tot; Inf Hribernik Anton, 8. Komft., vcrw.; Inf. Hriber3ck Josef 14 K verw.; Gefr. Hrovat Rupert, 6. Komft., verw; ResInf Hudcj Franz, 14. Komp., vcrw.; Korft. Ing Valentin, 6. Komft., verw.; NcsInf. Joanna Johann, 1. Komft., vcrw.; Inf. Iaj^nik Peter, 6. Komft., verw.: ErsRes. Iamnikar Martin, 5. Komft., vcrw.; Korft. Iane-W Josef, 6. Komft.. tot; Inf. TitGeft. Ianxck Anton, 7. Komp., tot; Inf. Iavomik Anton, 13. Komp., tot; Inf. TitGcfr. Iavomik Johann, 13. Komp., verw.; Inf. Iazbec Georg, 6. Komp., vcrw.; Inf. Ieromel Josef, 8. Komp., verw.; Inf. Icöovnik Paul, 3. Komp., verw.; ErsNcs. IM Johann, 14. Komft., verw.: Fnf. Jurat Josef, 8. Komft., verw.; NcsKorv. TitZgf. Juri-5an Johann, 14. Komft., vcrw.; Inf. Ka5 Anton, 16. Komft., vcrw.; Fnf. KaiscrZbcrgcr, 13. Komp., verw.' ^ iSpendet Zinnrctten und Zinnrren für unsere Eol-dattzsl im Felde!) Auf den diesbezüglichen Aufruf iii unserem Blatte wurden iu der NaturalspendensammelsteNe bei der t. k. Landesregierung (Simon Grcgoräiceva ulica Nr. 20, ebenerdig, rechts) bisher folgende Spenden in Naucharlikclu von Nachbcnannten abgegeben: Ungenannt 8U Zigarren, 400 Zigaretten, :2 Pakete Tabak, 1 Schachtel Hülsen; Herr Norbert von Wurzbach 300 Zigaretten: die Mädchenschule in Krainburg 7 Pakete Tabak; Frau Olga Poljanec 1000 Zigaretten, 6 Pakete Streichhölzer; die Schülerinnen der Lelircrinnenbildnngsanstalt 1800 Zigaretten; das Kaiser Franz Ioscph-Ashl 25 Zigarren; Frau Trenkler 100 Zigaretten; die Herreukongregation des HI. Josef in Anibach 200 Zigarren; der Damcnausschuh unter dem Vorsitze der Frau Bürgermeister Tavc-ar 10.000 Zigaretten; Herr Valentin Zeschto 1000 Zigaretten; Sammlung der Beamten der k. k. Laudcsregierung 40 Zigarren, 14.100 Zigaretten; Sammlnng der Beamten uud dcs Kanz-leipersouals der k. k. Polizeidirektion 3300 Zigaretten; Herr Ottomar Vamberg 1000 Zigaretten; Frl. Valbine Smols 800 Zigaretten: Iohauu Fricdl, Pikkolo im Kaffee-Hans „Kasino", 200 Zigarettcu; der Dameiihilfsmisschutz iu Gurkfcld 1500 Zigaretteu, die k. uud k. Pulverfabrik in Stein 300 Zigarettcu; Frau Hosrat Auna Pajl 400 Zigaretten; Frau Anna und Frl. Ida Stoäck «00 Zigaretten; Herr Vezirksoderlommissär von Hofbancr 200 Zigaretten; Herr Vezirtskommissär Dr. Grassl 200 Zigaretten; Frau, von Cron 500 Zigaretten; Frau Johanna von Zhubcr im Namen der arbeitenden Danien iiu Kasino N00 Zigaretten; Herr Robert Kollmann, 10.000 Zigaretten, Herr Ingenieur 1. Foerster 1000 Zigaretten. — Oesa-mtergebnis bis zum 2«. Oktober 1914 851 Zigarren. 49.300 Zigaretteu, 19 Pakete Tabak, 0 Pakete Streichhölzer, 1 Schachtel Hülsen. Den Eftendcrn wird der wärmste Dnnk auöncsprochrn und zxnlcich wird um »urilerc Spende» gebeten, die der oben lmuenclicnen Ennunrlstcllc übergeben werden wolle». Laibacher Zeitung Nr. 268_________________________2207___________________________________3. November 1914 — «Spenden für unsere Soldaten im Felde.) (Fortsetzung.! Gespendet haben ferner: die Mädchensämle in Krainbnrg 4« Paar Halbhandschnhe, «» Leibbinden, <.) Paar Handschuhe, 'i« Paar Strümpfe; Frl. Friederite (^er^ar I Paar Halbhandschuhe, 1 Schal; die Fralien und Mädchen in Büchelsdol'f l durch Frau 'Anna Merher, 15 Paar Pulswärmer, >^i Leibbinden. 1^ Paar Fußlappen: Herr Monsignore Thomas ^upan in Okroglo bei Krainbnrg U) Unterleibchen: Herr Johann Abram in Schluarzenberg bei Idrin ^ Wollhemden, 1 Wollnnterhose. ^ Bettdecken, 5, Paar Wollsocke», 1 Uuterleibchen. I? Leintücher; Frau Mario Veselic- und F. Verhune in Wipftach 4^ Paar Wollsocken, -48 Paa-r Pulswärmer, U> Schals, 20 Paar Fußlappen, 5 Paar Pantoffel; die Gemeinde Tsäierneiubl 1 Wolll>emd. 0 Paar Nollsocken, 15 Schneehanben, 4 Paar >lniewärmer, 5, Paar Pulswärmer, .i Schals, « Unlerle,bchen. ü Paar Strümpfe; Frau Ämalia Schäffer 1 Paar Halbhaudschlihe. l-i Schneehauben. 1 Paar Puls-wäriner, !> Paar Wadenstutzen; der Marienverein in Mün-kelldors b^i Clein 7 Paar Wollsocken. ^ Paar Fäustlinge. ? ^chueelMibeu, 1^ Paar Pulswärmer; die Volkssämle in ^.obrava 1l> Paar Woll socken, 1^ Schneehauben, 2 Paar Pulswärmer, N Schals, 15> Paar Wadenstutzen. <» Paar Threnschützer; die Voltsschule in Tomi^elj !i^ Paar Wollig», !) Paa-r Pulswärmer; Frau Luise vo» Naad (> Paar Nollsocken. 4 Schneehaufen. l> Paar Flißlappell; Frau Eelma Terdina l Wollhemd. i> Sä>als. 1 Unterleibcheu. '2 Paar Fußlappen: die Mädchenschule in Reifnitz 1« Paar Wullsocken. 1 Paar Hcvlbhandschnhe. Paar Wollsocken, !4 Paar Ha!bhandsch"nl>e, ^ Schneehauben. Paar Halbhandschuhe, 2"> Schneehanben. 21 Paar ,als, l Leibbinde; das Kaiser Franz Josef-Asyl 2l» Wollhemden, « Wollunterhosen, 1 Wolljacke, !.',? Paar Wollsocken, 20 Paar Halbl>andschnhe, 12« Schncehanben. 1 l Paar Kniewärmer, 2!^ Paar Pulswärmer, 17 Schails, «4 Leibbinden, 1!i Paar Handschuhe, W Paar Fußlappen; Frail Hermine Tel Eoll 7 Paar Halbhandschuhe, 11 Schneehaubeu, 4 Paar Kniewärmer, 5 Paar Pulswärmer, 10 Schals, N Panr Waden-stuhen, 21 Paar Flißlappen; dic ^emeind<'borstchuuss in Eteinbück^l 1!) Wollsocken, 12 Paar Pulswärmer, 1 Paar Handschuhe; die Lehrerinncnbildunsisanstalt in Laibach 15 Wullhlnnden, 10 Wollunterhosen,' 2 Paar Wollsocken. W Schul,^'haubcn, 1 Paar Pulswärmer. 1e, U Paar Kniewärmer, 20 Paar Pulswärmer, 1« Paar Fußlappen; der Marien-»,'erein in Töplitz bei Nudolfswert 4!) Paar Wollsocken, l? Paar Pnlswärmer, 24 Paar Fußlappen; die Orts-insasscn ill Skaru^ina 10 Paar Wollsocken, 12 Schnee-Hauben. 2 Paar Pulswärmer; Herr Josef Lauriö in Laibach l Kiste Äpfel; Sammlung durch die t. t. Vezirlshaupt-lnanuschaft in Rudolfswcrt: Herr Dr. V. 'Ahazhizh 1 Pa-tet Tee; die Herrell Brüder Kobe Kets uud Väckerei; Frau Lon5> Schneelxniben, ü Paar Strümpfe, 2 Paar Kniewärmer, 2 Paar Fnßsocken; das Damentomitee 00 Stück Leibbinden, Ii0 Paa>r Socken, 8,^ Schneel>auben, >j« Paar Waden-stu^n; Herr Forstmeister vuu ^huber iu ^lillödt 4 Hemden, ,"i Hosen, 2 Schneehauben, 7 Paar Pulswärmer, 5 Paar Halbhandschuhe; Herr Trobnitsch in Vlinödt 12 Paar Pulswärmer, 4 Paar socken. ^- (Die sanitäre Obsorge im Eisenbahn«crlehre.) Das Ministerium des Innern hat im Einvernehmen mit dem Kriegs- und dem Eiscnbahmninisterimn im September 1914 ein Merkblatt inbctrcsf der sanitären Obsorge im Eisenbahlwerkchr herausgegeben. Äcim Auf-tieten von Infeltionstrantheiten (Verdacht) in (5isen-liahnzügen (einschließlich der Kranken- und Verwunde-tentransporte) sind folgende Grilndsähe einzuhalten: 1.) Dein Gesundheitszustand der mitfahrenden Personen ist besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. 2.) Kranke (Verdächtige) ist in seinem Wagcnabteil zn belassen und zn isolieren. Z.) Die Mitreisenden sind als Anstcckungsvcr-dächtige in einem zweiten Abteil zn isolieren und zu beobachten. 4.) Die nächste Kranken (Cholera) abgabestation ist sofort telegraphisch zu verstündigen, ü.) Falls nicht die Weiterbeförderung ans bestimmten Gründen erfolgen soll, ist, wenn möglich, der Kranke (Verdächtige) mit dein Wagen in der nächsten Kranken((^holcra)abgabesta-tion zurückzulassen. 6.) Wenn diese Zurücklassung (Punkl 5) nicht möglich ist, wird der Kranke samt Wagen zur nächsten Äbgabestation weiter mitzunehmen und dort abzugeben sein. 7.) Die Mitreisenden (Punkt 3) können isoliert und beobachtet weiterfahren, müssen jedoch samt genauen Personal- und Reisedaten behufs santtärcr Überwachung der Zielstation, telegraphisch bekanntgegeben werden. 8.) Der diensthabende Beamte der Abgabe-station hat die Verständigung sofort an das Gemeindeamt und die Vczirlshaufttmanilschast weiterzuleiten. Das gleiche hat zu geschehen bei Ankunft von Sanitätszügen mit Kranken oder Verwundeten aus Gegenden, in welchen Epidemien herrschen. !1.) Die Gemcindebchörde hat nach Eintreffen der Anzeige die Überfühnmg des Kranken oder Krankhcitsverdächtigen in das Isolicrlokal (Iso-liersftital) vorzubereiten und ihn bei Ankunft des Zuges sofort zu übernehmen. 10.) Von der Ankunft des Kranken hat die Gcmcindebehördc die vorgeschriebene Anzeige an die Vezirlshaufttmannschaft, bezw. Stalthalterei (Landesregierung) telegraphisch oder telephonisch zu erstatten. 11.) Anstcckungsverdächtige sind von der Gemeinde einen entsprechenden Zeitraum hindurch sanitäts-ftolizcilich überwachen zu lassen. 12.) Der Reinhaltung der Stationsgebäude und Eisenbahnwagen, besonders auch der Aborte, ist erhöhtes Augenmerk zuzuwenden. Nach Transport von Infettionskranlen oder Krankhcits-vcrduchligen ist eine wirksame Desinfektion der benutzten Eisenbahnwagen vorzunehmen. — (Dllnlsanung.) Für die ergreifende Aetätigung und Anteilnahme, die anläßlich der Gedächtnisfeier am Grabe der heldenmütigen Vaterlandsverteidiger seitens der Regierung, der Landes- und der Stadtvcrtrctung, dann der anwesenden Honoratioren und des gesamten Publikums stattfand, erlaubt fich das Statwnslommando namens der Heeresleitung den tiefst empfundenen Dank zu sagen. Der ernste Akt gestaltete sich durch dieses gemeinschaftliche Zusammenwirken nicht allein zn einer Ehrcnfcier für die verblichenen Helden, sondern auch Zu einer erhebenden Kundgebung jener edelsten patriotischen Gesinnung, in welcher die Trauernden den stolzesten Trost und alle insgesamt ein ehernes Kraftbewußtscin und unerschütterliches Vertrauen in die Zukunft schöpfen müssen. — (Kranzablösnnl,.) Frau Amalic Schmidt, geb. Tönnies, in Budapest hat an Stelle eines Kranzes für ihre Eltern Gustav und Amalic Tönnics zu Allerheiligen dem Landes- und Frauenhilfsvereine vom Noten Kreuze den Betrag von 20 A überwiesen. Das Fürftcnlind, Drama in vier Akten, welches von hente an im Kino „Ideal" zur Vorführung gelangt, ist ein hervoiiagendes Bild in einer geraoezn künstlerisch großartigen Ausführung. Das grandios künstlerische Zusammenwirken aller Darsteller des Dramas im Vereine mit einer schönen stimmungsvollen Fabel machen das Bild gll einem erstklassigen, dessen Erfolg hinter dein des „Kindes von Paris" nicht zunickstehen dürfte. Dieses Programm ist auch der Jugend zugänglich. Böhmische Industrial-Vank. Der Geldeinlagensaldo betrug Ende Oktober 1914 « ^1,^4».»»» 1V Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Vureaus: Österreich - Ungarn. Bon den Kriegsschauplätzen. Wien. ^. November. Amilich wird vmnutbmt-^. November. Unsere Offensive durch die Macva schreitet sielMich vorwärts. Aus seiuen befestigten Stellungen vertrieben, hat der l>!essner uur weniss Widerstand sse-lciftct. Nur an der Nordlisierc vou äabac mußten stark verschanzte Positionen im Sturmangriff ffenmnmen werden. Auch zabac selbst wurde heute nachts erstürmt. Un-scre durch die Maöva vorgerückte» Kulouucn haben die Bahnlinie 8abac-Ljeznica bereits überschritten. Kavallerie am Feinde hat auch Gefangene gemacht. — Einen schweren Verinst haben unsere Balkanstreitkräste zu beklagen. De Feldpilot Oberleutnant Sanchez wurde vun» einem feindlichen Geschoß, welches auch seinen Beobach. t» verlebte, schwer verwundet. Trotz furchtbarer Schmerzen und mit Aufbietung seiner letzten Kräfte dennochte o« wactcrc Mut sci»lcn Apparat noch auf den zirla 7U Kllometcr entfernten Flugplatz zu steuern und dort m"^" l""bc". Oberleutnant Sanchez ist gestern seinen Wnnden erlegen. Vor seinen: Tode erhielt er noch das von Seiner Majestät telegraphisch verliehene Militär-Verdienstkreuz. Potiorek, Feldzengmeister. Wien, 2. November. Amtlich wird verlautbart: 2. November, mittags: Dir Kämpfe in Nussisch'Polcn dauern an. In den Gefechten am San hatten die Nnssen namentlich bei Mozwaduw schwere Verluste. Wir brachten dort M> Gefangene ein und erbeuteten drei Maschinengewehre. Südlich Stan,°Sambur nahm rille Gcfcchts-«ruppe gleichfalls 400 Russen «efanffen. In diefem Raume und nordöstlich Turta macht unsere Borrückuna. weitere Fortschritte. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor.. Ehrung der gefallenen Krieger durch Erzherzog Franz Salvator. Wien, 2. November. Im Auftrage des Erzherzogs Franz Salvator wurde heute vormittag auf dem Zentral-fncdhosc beim Denkmale der gefallenen Krieger ein mächtiger Lorberkranz niedergelegt, dessen schwarz-gelbe Schleifen die Inschriften tragen: „Crzhcrzog Franz Salvator, Gencralinspeltor der Freiwilligen Sanitäts-pflege. — Dem Andenlen der fürs Vaterland gefallenen Helden." Die Fernhält»,»« vou Zivilpersonen von ber Festuna. ilrntau. Kratnu, 2. November. „Nowa Neformcr" Verlautbart folsscudcs >wmmuuiqus: Infolge der Rückkehr zahlreicher (5ii»lwh!icr von .Uratau, die ill den letzten Wuchcn diefe ssvstlmss »xrlasscii hntteu, sowic infolge masscnl^iftcn ^u-strömcuö von ^lüchllinncu mi6 den durch militärische Opc-l'ntwucn gclroffeiu'n ^egeudcu Galiziens sehcu sich die Mililärlxhörd^n von .Uratan vrranlatzt, zur allgemeinen .^nntiiis zu liriiM», datz die vorlM derlautbartcn Maßnahmen wMnlich nlüglichstcr FcrnlMuun vonMilpc'rsmn'n von der Festnnss Kratan durchaus nicht tnifachoben worden seien, vielmehr in vollem Mnhe ^i Nccht licstehen und sttengc nehandhavt werden sollen. Taö Zurückfluten der ^lüchlIi,M nach der ncnsmnten Stadt mus; also unler nllcn Umständen hintmMhaltcn werden. Die ztuubaebung für die TUrlei in Wien. Wien, 2. November. An der gestrigen eindrucksvollen! spontanen Kundsselnmn vor der türkischcu Votscl)aft, die ein ^cugnis aulcate von dcn aros;en Ehmpathicn, die die Türtei hicr lN'»il.'ht, nahmen etwa ^00<1 Personen teil. Polnische Legionäre in Uniform trugen eine protze rote Fahne mit d^m Haldmond. Die Menge brach in Iclihafle uicht enden-l>,wlll,'ndc Hochrufe ans die Türlei aus. AIs diese immer stürmische wurden, erschien VotsclMtcr Hilmi-Pttsä>r init d^ili Votschaftöpersonal am Äalton und winkte der jubelnden Menge zu. Ein Wiener Äüra.or richtete an den Botschafter eine Llnsprachr, in der er die großen Shmpathicu der ostcrreichisch-unnarischcn Äcvüllcrunss für die Türtei ausdrückte und ein Hoch auf den Sultan und die türkische Armee ausbrachte. Begeisterte Hochrufe ertönten und die Fcchnen wurden geschwenkt. Der Botschafter verbeugte sich, tief gerührt dankend für die großartige Kundgebung. Hicr-a,uf hielt Botschaftsrat VIacquc-Äci eine deutsche Ausprache, und bedauerte, das; der Botschafter die Menge nicht in deutscher Sprache begrüßen tönnc. Es liege ihm am Herzen, feierlich zn bezeugen, das; von dein ersten Augenblicke an, wo Ostcrreicli-Ungarn angegriffeil wurdc, die ganze öster-reichisch-ungcrrisäx' Bevölkerung eine Vaterlandsliebe und einen patriotischen Opfermnt gezeigt habe, um den alle anderen Völker sic beneiden tonnen. Der Patriotismus und die hohe Tapferkeit, die vom ersten Augenblicke an im Volte nnd in der Armee sich kundgaben, sind die sicherst«.' BürgselMt für den endgültigen nnd vollständigen Sieg d^'r österreichisch-ungarischen Waffen. Auch die Türken wurden ieht ungerechterweise plötzlich angegriffen. Gott wird in diesem Kampfe ebenso mit uns sein, wie er mit Österreich-Ungarn nnd Dentschla'nd ist. Wir sind tiefgcrührt von der Thmvathickmidgevung uud danken Ihnen aus vollem Herzen. Gott verleihe Kaiser Franz Josef ein langes glorreiches Leben zum Heile der Mornarcln'e lind der ganzen zivilisierten Welt. Der Botscl)aftsrat brachte schließlich ein Hoch auf Kaiser Franz Josef und die tapfere österrcichisch-nngarische und die deutsche Armee ans. Seine Worte entfesselten brauseuden Jubel. Donnernde Hochrufe auf die Türkei erschollen. Ein Wiener Oemeinderat erklärte, die Wiener seicn seit langem Freunde der Türkei, was sie vielfach bewiesen haben. Ganz Wien und alle Qsterrc'ich(.-c sind hocherfreut, daß anch die Türkei jetzt zu den Waffen griff. Ter Redner bat namens der Wiener, dein Sultan mitznteilen, welcher Sympathien das türkische Volk uud die türkisch Sache sich hier erfreuen. Er fchloß mit Hochrufen auf die Türlei, den Sultan und die, türkische Armee. Die Menge stimmte die Vollöhymne an nnd jnbeltc den Herren der Botschaft zu, die der Monge ununterbrochen zuwinkten. Die Kundgebung ballerte ül>er eine halbe Stnndc, worauf sich der Zug zum Kricgsministerium bewegte, wo gleichfalls ciue Kundgebung stattfand. Oirosle Kundnellunacn flir die Türlei in Trieft. Trieft, 2. November. Heute vormittags zog eine starie Gruppe von Tricstincrn und hier ansässigen Deutschen vor das türkische Konsulat und veranstaltete eine Ehmpathie-lnndgebung für die Türkei. Eine Abordnung begab sich znm Konsul, um ihm die Sympathien für den Entschluß der Türlei auszudrücken. Der türkische^GeneraltonsuI Nihat Raif-Bei dmitte der Abordnung in italienisäfer Sprache aufs wärmste nnd begab sich dann mit dem Vizetonsul aus den Balkon, wo er, nachdem Ruhe eingetreten war, in deutscher Sprache eil« Nede hielt, in der er erklärte, daß sich die Laibacher Zeitung Nr. 268_____________________________2208__________________________________3. November 1914 Jahrhunderte alten Bezichungcn zwisclM der Türkei und Osterrcich-Ungarn in diesem ernsten Moment noch gestärlt haben. Er sprach die Znversicht ans, dcrs; Österreich-Ungarn und die Türkei schließlich doch siegen werden. Ter Geile-rallonsul brachte schließlich ein begeistert aufgenommenes Hoch ans Kaiser Fran.^ Joses nnd dcn deutschen Kaiser aus. Nachdem dann die Manifestanten die Vollshymne und die „Wacht mn Rhein" gesungen hatten nud in Hochrufe auf die Monarchen Österreich-Ungarns, Deutschlnilds und auf den Sultan ausgebrochen luaren, zogen sie unter ^oran-tragung einer türtisä^u Fahne und patriotisäx' bieder singend, durch die Hauptstraßen und den öwrso <;un, Statt-haltereipalais, wo sie eine begeisterte patriotische illnid-gebung veranstalteten. Hierauf bewegte sich der ^ug auch zum deutschen Konsulat. Hier hielt der deutsche Konsul voin Balkon des Konsulats alls eine kernige nnd zündende Ansprache, auf die die Manifestanten wieder mit begeisterten Hochrufen auf die verbündeten Monarchen und Armeen erwiderten. Hiemit fand die, Knndgebnng um 1 Uhr ihr Ende und die Manifestanten ^erstreulen sich in vollster Ordnung. Für das Note Kreuz. Wien, 2. November. Die deutsche und österreichisch, ungarische Hilfsgesellschaft in Chicago hat an das Zentralkomitee der Roten Kreuzgesellschaften in Vcrlin die Summe von 200.000 Mark mit dein Ersuchen gesendet, hievon dem österreichischen Noten Kreuze 50.000 Mark abzuführen. Deutsches Neich Von den KricgöschaupläiM. Berlin, 2. November. (Meldung des Wolff-Vu-reaus.) Großes Hauptquartier, 2. November, vormittags. Mitteilung, der Obersten Heeresleitung: Im Angriff auf Apres wurde weiter Gelände genommen. Mes-sines ist in unseren Händen, l^cgenüber unserem rechten Flügel sind jetzt mit Sicherheit Inder festgestellt. Diese kämpfen nach den bisherigen Feststellungen nicht in eigenen geschlossenen Verbänden, sondern sind ans der ganzen Front der Engländer verteilt. — Auch in den Kämpfe« im Argoimcnwaldc wurden Fortschritte gemacht. Der Gegner erlitt sehr starke Verluste. Im Osten ist die Lage unucrändert. Ei» russischer Durchliruchcvcrsuch bei TM-lehmen wurde abgewiesen. Eine Ansprache Kaiser Wilhelms nn die Marker. Berlin, ^. November. Der „Lolalauzciger" berichtet aus einem Feldpostbriefe vom 2U. Ottober, dasz an diesem Tage in einer Ortschaft unmittelbar hinter der ilampffront unseres Heeres in Frankreich eine Parade vor dem Baiser stattfand. Der Kaiser hielt eine Ansprache, in der er ungefähr folgendes sagte: „Ich frene mich, in Feindesland hin« ter der tämpfenden Schlachtlinie eines der besten meiner märtischen Negiiuenter begrüben zu tonnen. Friedrich der Gruße sehte in zahlreichen dämpfen an entscheidenden Punkten immer Maller ein. Auch ihr habt hier in diesem Feldgnge lim eure Fahnen neue Lorbeeren gewunden. Als 5wnig von Prelchen und Markgraf von Brn-ndenburg spreche ich dem Grenadicrregiment Prinz 5mrl von Preuhen Nr. 12 als dem Vertreter des tt. Armeekorps die vollste Anerkennung und Zufriedenheit aus. Ich bin überzeugt, das; ihr, luenn dieser Feldzug es noch erfordert, eure Nc-gimentsgeschichte mit neueu Ruhmesblättern füllen werdet. Wenn der Krieg zu Ende ist, sehen wir lins wieder; der F eind w ird n n t e r all e n ll m st ä n d e n ae -schlagen." Nach dieser Ansprache nahm der Baiser den Parademarsch >ab. Nachmittags nnirde all derselben Stelle ein Feldgoltesdieust abgel)uo sie an Vord eines Dampfers gehen werden. Bei der ^'bf^hrt dcr Botschaften herrschte vollständige Nubc ind Krönung. Tie Abreise dcr fremden Vertretungen. Bukarest, ü. November. Dcr russische Botschafter in Konstaulinopel von Giers und das Personal der Botsä>aft sowie eine grosse Zahl rnssisäM Staatsangehöriger sind mit einein SonderMge hier eingetroffen. Kiustautinopel, l. November. Man hat allgemein die .^allnng des türkischen Publitnins bewnndert. das anlätz-lich der Abreise des rnssischen Botschafters lind Mldercr russischer Persönlichkeiten entgegen den Vorgängen, die sich bei der Abreise der üsterreichisch-nngarisci)en nnd dentschcn Diplomaten in Petersburg nnd Paris abgespielt haben. Rlllx' lind Haltnua, an dcn Tag legte und so eine mustcr-liafte Erziehung bezeigte. Die Polizei hatte i'lbrigens alle Maßnahmen getroffen, um jedem Hwischenfalle bei dcr Abreise der Mitglieder dcr russischen Botschaft vorzubeugen. Salouichi, 1. November. Die Botschafter Frankreichs und Englands sind im Sonderzug ans Kvn-stantinopel hier eingetroffen, um ihre Heimreise über Italien fortzusetzen. Im Hafen von Salonichi ist ein englisches Kriegsschiff eingefahren. Konstnntinupel, ^'. November, ll Uhr vormiltags. Die serbische Gesandlschas: l>at soeben ihre Wappen, abnehmen lassen. Der (^snndte reist heute oder morgen ab. Türkische Preßstimmen. Konstantinopcl, 1. November. In Besprechung der Lage geben die inspirierten türkischen Vlätter zu, daß die Zwischcnfälle im Schwarzen Meere wohl die Form des Krieges augcuommen haben, erklären aber, daß sie nicht dcn offiziellen Kriegszustand geschaffen haben. Obwohl die Pforle in ihrem Ncchtc sei, wolle sie dennoch vor der Geschichte und dem Gewissen der Menschheit beweisen, daß sie, sich im Zustande dcr Nolwehr befinde. Trot) der jetzt im Schwarzen Meere erlangten Überlegenheit zur See werde uicht die Türkei es sein, die zuerst den Krieg erNärcu werde; wenn man aber den Krieg um jeden Preis wolle, werde die Türkei ihm nicht ausweichen. - Der „Tanin" meldet, das; die türkische Flotte gestern keine Bewegung im Schwarzen Meere ausgeführt habe. Nachdem das türkische Geschwader die russische Flotte außerstande gesetzt habe, Schaden zu stiften, habe cs Hall gemacht und erwarte nuu den Befehl, vor oder zurück zu gehen. Dasselbe Blatt hält in seinen: Leitartikel die Ereignisse im Schwarzen Meere für einen Grenz-zwischen fall und sagt, wenn Nußland will, werde man nicht weiter gehen. Der Schlüssel zu dem Problem, ob Frieden oder Krieg, liege in Petersburg. Kolchantinopel, 2. November. Der „Osmanische Lloyd" stellt fest, daß die zwischen der jungtürlischen Partei uud den Vertretern der revolutionären ukrainischen Parteien geknüpften Beziehungen beweisen, daß die Iungtürkcn das Interesse begreifen, das mau der Zersetzung des nissischen Reiches und dcr Vernichtung des Zarismns entgegenbringen müsse, denn ein Erfolg dcr Bestrebuugen der Ukrainer, Südrußland vom Reiche loszureißen, würde der traditionellen Politik Ruhlands den Todesstoß versetzen und die Türkei von einer Bedrohung befreien, die seit zwei Jahrhunderten auf ihr lastet. Die Schaffung eines ukrainischen Pufferstaates würde einen Druck Rußlands auf dcu Kaukasus und den Balkan unmöglich machen. Konstantinopcl, l. November. Um zu beweisen, dcch l>ius;land seit langem den Plan eines Angriffes vorbereitet habe. stellt mail die in dem gemeldeten Kommuuiquö ' Aus der gestrigen Nnmmer wiederholt, weil nur in einen, Teile der Auflage enthalten. angeführten Unlcrsuchunascrgebnissc der Ta-tsack^ gegen» über. das;, wie mail t,ier allgemein wuftte. die Botsä>aftcn Nlchlands, Englands und Frautreiclfs seit mehreren Tc^en den wlchliasten TeU ihrer Archive in Sicherheit gebracht haben. C'ine aus Tofia hier eingetroffene vcrtrauenswüv digc Persönlichteit ertlärt im „Tanin", das; die Nnssophi. len seil einigen Tagen besondere Nervosität zeigten. Mm, habe soaar d,e Anwendung von (^»oaitmitteln gegen das Kabinett Nadoslavov befürchtet. Mm glaube, das'. Rußland durch seine Attwii gegen die türliscl>e flotte eher einen Druck auf Bulgarien und Rumänien auszuüben beabsichtige, denn nach Zerstörung des tnrtischcn (Geschwaders hatte Rußland freie Hand gelabt, in Bnlgarien eine Revolution hervorzurufen. Alle diese Plänc seien jedoch dant der Vachsamleit der türkischen flotte gescheitert. Dcr „It-dam" drückt scine Befriedigung über den (5-ntschlnh Bulgariens aus, in einem tnrtisch-rnssisä>en >ionflitte nentral zn bleiben. >lunstantinüpel, 1. November. „Terdjoumani Hatki-tat" gibt dcr Mcinung Ausdruck, datz sich 5ic ^wisäMlfälle im Schwarzen Meere ereignen mlchtcn und daf; cs nnmög-lich gewesen sci. sie zn vcrmeidcu. Das Blatt hebt hervor, das; <5ugland durch die Beschlagnahme der ollomanischcn Dreadnoughts die russischen Pläne lx-züglich ciner dandling an den Insten des Schwarzcn Mccrcs have begünstigen wollen. Die Türtei l)abe sich abcr die nlcichc Stärke und sogar die Überlegenheit im SchUxrrzcn Meere n.csiclx,'rt uud tonnte auf diese Weise, ohne Rußland zn fürchten, die Mobilisierung vollenden. Nach Aufzählung dcr Gcb'ietL-verlnste. die die Türtci scit 200 Jahren dnrch die Wirksamkeit der Mächte des Dreiverbandes crlittcn hat, fordert das Blatt die Ottomanen auf. auf Gott zu vertrauen nnd ihre Pflicht zn erfüllen, dcr die Türtci vor der Frage stehe- 5.' . ?^ dcs russischen Minenlegers »Prut" s nd ei,wn ^ ^"scn icrzogen worden. Der ..Pru?' der?ick, ? 3^'^ "s"' Tagen in Sevastopol be a^d wa?n. V^ ^ ^^ 2ehn untcr das Kom nmldo von Ott?-,;^ ""nl ^"^" ^^ mcbrcre ^abre auf ^.^ "Mglercn gestellt worden, die Stationsschiff in Kon- iL d ö Vosvorug P.l ^ 'nfolaedefscn eine aenaüe Kennt, sobald ie erfuhr d/^ ^'' '"fische Flotte lief. !u l bl iaen ins'^ '" "emer Teil der türlischen Flotte 2A" ausgelaufen lvar. fofort wobei sile^,ur ^^!^ ^doboote, die sie schürn, nnd es lam zu den n n,^'" ^"." ""^ .""'Astern mitgeteilten Ereig. "', Du' chhl der N.crel ",„ ^ssischen Offiziere beträgt smis. Unter lhncn befindet uch e,ii Fregattenlapitän Alle ^»csangeneii U'nrdcil liach Ismid geschickt. Unsere Flotte me stch anherhalv des Bosporus befand, trug auf diese Nieise durch einen Zufall einen Grfolg davon, der sehr bedeutend ist, lveil er die Inlnnft nnseres Geschwaders icher t. (5in russischer Dampfer von den Tiirkeu beschlagnahmt.* Konftantinopel, 31. Oktober. 10 Uhr abends (Verspätet eingetroffen.) Die Hafenbehördcn haben den Dampfer Koroljeva Olga" der russischen Schiffahrts-l,csell,chllft mit Beschlag belegt. Auf dem Dampfer wurde die ottomanische Flagge gehißt und bereits eine otto-manische Bemannung installiert. Die englisch-französische Flotte im Golf von Tschesme. Konstnntinopel, 1. November. Glaubwürdigen Meldungen zufolge ist die englisch fanzösischc Flotte heute vormittags in den Golf von Tschesme in Kleinasien eingelaufen, wo sie das Neine türkische Kanonenboot „Du-rar-Neiß" sowie den Dampfer „Kinali-Aga" angreifen wollte. Der Kommandant des „Durar-Neiß" versenkte, um vom Feinde nicht vernichtet zu werden, den Tcunpfer „Kinali-Aga" und sprengte sein Kanonenboot in die Luft. Laibacher Zeitung Nr. 268__________________________2209 _____________________3. November 1914 Per Zwischenfall bei Tschesme — ein neuer Völker« rcchtebruch Englands. Konstantinovcl, 2. November. Amtlichen Nachrichten zufolge handelt es sich bei dem gemeldeten Vorfalle von Tschcsme um das Handelsschiff „Kinali Ada" und dte Jacht „Beirut", die infolge der Sperrung des Hafens von Smyrna auf der Necde von Wurla verankert waren. Zwei englische Torftcoobootzerstöcr forderten die beiden Schiffe auf, sich innerhalb einer Frist von zehn Minuten zu ergeben. Die Kapitäne der Schiffe lehnten die Übergabe kategorisch ab, setzten die Mannschaften ans Land und brachten felbst beide Schiffe zum Süüen. Bezüglich dieses Vorfalles wird hervorgehoben, daß sich England einer Verletzung des Völkerrechtes schuldig gemacht habe, indem es einen Angriff auf die Schiffe unternahm, die als neutral anerkannt waren. Die „Beirut" war ins Rote Meer gesandt worden, um dort Baken zu legen, und war lange Zeit mit dieser Arbeit beschäftigt gewesen. Über Ersuchen Englands befand sich damals ein englischer Fachmann an Bord des Schiffes. Nachdem die „Beirut" ihre Aufgabe erfüllt hatte, befand sic sick nun auf der Heimfahrt nach Konstantinoftel. England hat somit ein wissenschaftlichen Zwecken dienendes Schiff angegriffen, was vom Völkerrechte als neutral anerkannt wird. Es wird darauf hingewiesen, daß die Engländer durch diesen ihren Angriff auf zwei wertlose türkische Schiffe emen Beweis ihrer Gereiztheit geliefert haben. Die Vernichtung des englischen Kreuzers „Hermes". Dover, 1. November. (Neutcr-Mcldung.) Der englische Kreuzer „Hernies" ist gestern um 8 Uhr morgens von einem Torpedo getroffen worden. Das Schiff blieb 45 Minuten über Wasser, bis es kenterte und sank. Von der Besahung werden 40 Mann vermißt. Berlin. 2. November. (Amtlich.) 2. November. Die nichtamtliche Meldung über die am 31. Oktober erfolgte Vernichtung des englischen Kreuzers „Hermes" durch ein deutsches Unterseeboot wird hiemit amtlich bestätigt. Das Unterseeboot ist wohlbehalten zurückgekehrt. Der Stellvertreter des Chefs des Admiralstabes: Vehnke. Der Rücktritt des Prinzen Battenbera. Manchester, 1. November. Der Londoner Korrespondent des „Manchester Gucrrdian" schreibt: Der Nücktritt des Prinzen Vattenbcrg kam gänzlich unerwartet. Es wäre lnüszig, leugnen zu wollen, das; cs sich um einen sehr ernsten Iwischcnfall handelt. Zweifellos erwogen Prinz Vattcn-berg und Churchill, bevor die Entlassung nachgesucht und cmgenomineu wurde, wie ihre Wirkung hier uud im ?Ins-lande sein werde. Es ist jedoch äußerst bedauernswert, daß sie mit der lächerlichen Agitation gegen den Prinzen wogen jeiner deutschen Abstammung zusammentraf. England Zwei englische Oberstleutnant«: aus dem Heere ausgestoßen. London, 1. November. Die „London Gazette" meldet, daß zwei englische Obcrstleutnante durch das Kriegsgericht am 14. September aus dem Heere ausgestoßen wurden. Gedrückte Stinummss in London. Kopenhagen, 1. November. „Politiken" meldet aus Zondon: Die Stimmung ist hier sehr gedrückt wegen des Unterganges des Kreuzers „Hermes". In Dover wehen die Flaggen auf Halbmast, da die Mehrzahl der ums Leben gekommenes Seeleute aus Dover stammt. Die Verteidigung Ägyptens. London, 2. November. Die Murningpoft" schreibt: Lord Kitchener hat zweifellos Vorbereitungen zur Verteidigung Ägyptens getroffen und kann eine beträchtliche Streitmacht dorthin verlegen. Sobald die Türkei England bekriegt, fallen die Verträge uud Versicherun, gen, die das Verhältnis Ägyptens zu England und der Türkei regeln, weg. Die britische Regierung wird die bisher als türlisch anerkannte «Houveränität übernehmen und der au die Türkei für Ägypten uud Zypern bezahlte Tribut würde wegfallen. Die Aufgabe der britischen Regierung fei bei weitem die schwerste, ^e je eiuer Regierung dieses Landes zufiel. Daher legt die Haltung der Türkei England und seiner Ko-lome, sowie Iudieu die Notwendigkeit zu neuen An-streiMngen auf. Nußlands Verbündete können nicht m frieden mit der Türkei bleiben, während dieses Rußland bekriegt. Man darf annehmen, daß die britische Regierung ein gemeinsames Zusammenwirken mit Frankreich und Rußland gesichert hüt. Der Aufstand in Südafrika. Kapstadt, 2. November. (Reuter-Bureau.) Oberst Alberto schlug die Ausständischen im Distrikt Lichten- Kapstadt, 2. November. (Neutermeldung.) Von den durch Oberst Alberts im Distrikte Lichtenburg geschlageneu Aufständischen wurden 13 getötet, 80 verwundet und 240 gefangen genommen. Prätoria, 2. November. (Reutermcldung.) Oberst GillierZ meldet aus Kenhardt, daß zwei Führer der Aufständischen, Major Vcn-Coetzee und Kapitän de Williers, gefangen genommeu wurden. Italien. Die Ministerkrisc. Rom, 2. November. Das „Giornale d'Italia" schreibt in seinem „Eintracht" betitelten Leitartikel: Die varlameutarische Krise wird mit weitem Blick und großer Raschheit gelöst werden müssen. Das Land, das seine Haltung ruhigen Vertrauens zu Salandra bewahrt hat, wird anch jetzt das gleiche Vild von Crust und Einigkeit bieten. Die parlamentarischen Parteien und Gruppen werden Disziplin bewahren und Salaudra wird den Auftrag erhalten, das neue Kabinett zu bilden. Der Aufruf, mit dem er sich an die Männer guten Willens wenden wird, wird nicht ohne Wirkung bleiben köuuen. Es gilt, eine starke, ihrer Aufgaben bewußte, erleuchtete Negierung zu bilden. Eintracht ist die erste Bürgschaft und das höchste Interesse des Vaterlandes. Rom, 2. November. Der König konferierte nachmittags mit den Deputierten Carcano, Sacchi, Visso-lati und Sounino. Die Blätter versichern stets, daß der Ministerpräsident Salandra mit der Bildung des neuen Kabinettes werde betraut werden. Bulgarien. Entlassung der älteren und Einberufung zweier Reservejllhrgimge. Sofia, 1. November. Die „Agence t<"l6gruphiqne bulgare" meldet: Auf Grund der bekannten Entschließung hat die Regierung die Entlassung der älteren der unter den Fahnen befindlichen zwei Jahrgänge sowie die Einberufung zweier Ncservejahrgängc zu Waffenübungen angeordnet. Rußland der größte Feind des Slaventums. Sofia, 2. November. Zu den russophilen Erklärungen des neuen bulgarischen Gesandten in Petersburg, MadZarov, in der „Novoje Vremja" schreibt der bekannte liberale Politiker Iokin Vladikin in der „Kambana": Madzarov machte diese Erklärung, weil ihm der Seiltänzer Sasonov versichert hatte, Rußland sehe ein, daß der Bukarestcr Fricdensvertrag das schwärzeste Unrecht gegenüber Bulgarien fei. Die Liberalen hätten bloß die Interessen Bulgariens uud die Einigung aller Bulgaren vor Aiigen und würden selbst mit dem Teufel ein Vüudnis eingehen, um dieses Ziel zu erreichen. Sie würden daher auch nötigenfalls gegen Rußland kämpfen, falls sich dieses der Einigung der Bulgaren widersetzte. Rußland hat den Krieg der Balkanstaaten untereinander hervorgerufen und ist der größte Feind des Slaventunis,..weil es die Polen geknechtet hat und heute gegen Österreich kämpft, wo jeder zweite Soldat ein Slave ist. Rußland handelt als Mörder am Slaventum — als Brudermörder. Die Peter «Paul-Festung, Sibirien, Sachalin, die russischen Spione uud die Schwarzen Hundert erfüllen die Südflaven uud die ganze Menschheit mit Eutsetzen uud Ekel. Das russische Regime und der Brudermord sind Taten, von denen wir uns mit Abscheu abwenden. Serbien. Ärztemangel iu Serbien. London, 1. November. „Times" melden, daß die serbische Negicruug sofort approbierte Bakteriologe« uud in der Behandlung epidemischer Krankheiten erfahrene Arzte benötigt. Die Schweiz. Die Vriefpostscnduna.cn für Kriegsgefangene. Vern, 2. November. Nach einer am 24. Oktober vorgenommenen Erhebung wurden von unserer Etappenfeldpost allem an diesem Tage nahezu 70.000 Stück an Briefpostsendungen für Kriegsgefangene empfangen und versendet. Dieser gesamte Dienst wird von der schweizerischen PostVerwaltung Portofrei besorgt. Spanien. Festsetzung der Effektivstärken. Paris, 1. November. Der „Temps" meldet: Der spanische Ministerrat setzte die Effektivstärken für das Jahr 1915 auf 140.763 Mann für das Landheer und 11.096 Matrosen und 4100 Mann Marineinfanterie fest. Der Krieg in den Kolonien. Eine falsche Nachricht M>cr die Zerstörung der Festung Tsinatau. Frankfurt, 1. November. Die „Frankfurter Zeitung" veröffentlicht folgende Meldung der „Agence Havas" aus Tokio.- Die Festung von Tsingtau ist zerstört. Dic Operationen lvcrdcn nnt allgemeinem Erfolg,fortgesetzt. — Hiczu schreibt das Matt: Wir haben bereits vor längerer Zeit an-gctündigt, daß man dem Mikado zum Namenstage am >N. Oktober als Ehrengeschenk dic eroberte Festung von Tsingtau anbieten wolle. Dieser Wunsch war wohl anch der leitende Gedanke bei der Herausgabe des vorliegenden Telegramms, das die. „Ngence Havas" zu verbreiten sich eilfertig bemühte. Doch ist cs offenbar unrichtig. Wir verhehlen lins nicht, daß unsere tapferen Landsleute, in Tsing-tmi einen verzweifelten ^lmnpf gegen eine vielfache, Übermacht zu führeu lMbcn, iu dein sie zum Schlüsse heldenmütig erliegen müssen. Aber noch wird es nicht so weit sein, denn nieun die Japaner die Festung Tsingtau zerstört hätten, dann wäre nicht ersichtlich, gegen wen sich die weiteren allgemein erforderlichen Operationen richten sollten. Einen weiteren Schutz als die Festuug besitzt Tsingtau nicht. Es müsse doch den Japanern ein Leichtes sein, mit ihrer gewa'ltigen Übermacht nach Zerstörung der Festung den offenen Platz zu nehmen. Es wird wohl richtig sem, daß das konzentrische Fener von der Land- und von der Seeseite einzelne Teile der Festung beschädigt hat, aber aus der Meldung der „Agcuce Habas" geht deutlich hervor: Noch hält sich in der Festung die heldenmüiige Besatzuug. Erzherzogin Adelgunde -j-. Wien, 2. November. Das Leichenbegängnis der Erzherzogin Adelgunde, Herzogin von Modena, fand heute, den Zcitverhältnissen Rechnung tragend, ohne sonst cnt-falictcn großen Prunk statt. Dic Einsegnung erfolgte gleichfalls in aller Stille nicht in der Hofburg, sondern gleich in der Kapuzinerkirchc. Der Leichenfeier wohnten bei in Vertretung Seiner Majestät des Kaisers Erzherzog Franz Salvator, die Erzherzoginnen Zita, Maria Thcresc, Maria Iosefa, Maria Annunziata, Vlanka, Maria Dolores, Maria Immakulata, Margherita, Isabella, Gabriele, Marie Mice, Erzherzog Eugen, Herzogin Maria Antonia von Parma, Prinz Alfons von Bourbon mit Gemahlin und die obersten Hofchargcn. Nach vollzogener Einsegnung wurde der Sarg gehoben und unter Trauergcbetcn mit Fackclbegleitung in die Gruft hinabgetragen, wo die Leiche nochmals eingesegnet wurde. Vom ncschcitcrtcn Hospitalschiffe „sshitla". Withby, 1. November. Alle noch auf dein gescheiterten Hosftitalschiffc „Chitla" befindlichen Personen sind bereits gelandet. Im ganzen wurden 146 Personen gerettet. — (Ancrkemumff. Herrn Vaumeister und Architekten Nonian Treo in Laibach wurde für seine mit sehr großem Fleiße und vom besten Erfolge begleitete Mitwirkung bei der Genicausrüstung des Kriegshafens Pola die besondere Anerkennung dcr Gcnicdircktion in Pola ausgesprochen. — (Verwundetcntransporte.) Nachdem in den letzten Tagen etliche kleinere Transporte vom südlichen wie auch vom nördlichen Kriegsschauplätze eingelangt waren, traf gestern um 6 Uhr abends auf dem Laibachcr Hauftt-bahnhofe ein Sonderzug mit 316 auf dein nördlichen Kricgschauftlatze verwundeten oder erkrankten Soldaten cm, die in Obcrungarn die Quarantäne durchgemacht hatten und bereits eine Woche hindurch in Spilalspflege gewesen waren, somit nicht unmittelbar vom Kriegsschauplätze hinweg nach Laibach übcrbracht wurden. 35 davon wurden als schwer verwundet in den Eisenbahnwagen gelassen und nach crfolgtcr Stärkung auf dem Untcrkraincr Vahngcleise ins Garnisonsspital abgeschoben; die übrigen, zumeist Ungarn, denen etliche Angehörige des hiesigen Infanterieregiments Nr. 27 und des heimischen Landwchrinfantcricregimcnts Nr. 27 beige--stellt waren, stiegen vor den Erfrischungshütten des Roten Kreuzes auf dem Hauptbahnhofe aus und wurden von den unermüdlich hilfsbereiten Damen des Landes-und Frauenhilfsvereines vom Noten Kreuze unter Führung der Damen Frau Laschan Edlen von Moorland nnd Frau Ninka Luckmann mit sürsorgender Umsicht gelabt und begabt. Die vom Garnisonschcfarzt, Herrn Oberstabsarzt Dr. Geduldiger, persönlich geleitete Vcrwundctenübcrnahme wickelte sich dank der erprobten Tüchtigkeit der vom Laibachcr freiwilligen Feuerwehr- und Nettungsvcreine in Dienst gestellten Mannschaft unter dcr Oberleitung des Herrn Landtags-abgelirdueten Turk lind des Herrn Grcrziermcisterß Dachs so glatt ab, daß die unter Beihilfe der militärischen Sanitätsmannschaft durchgeführte Auswaggonie-rung, die Grstverköstigung durch die Damen vom Noten Kreuze und die von dm Herren Turk, Finanzoffizial I ago dic und Restaurateur 5k rape 5 geleitete Ab-transportierung der Verwundeten mittelst Automobilen und Wagen in die Laibacher Spitäler kaum drei Viertelstunden in Anspruch nahmen. Außer Militärärzten und Offizieren waren zum Vcrwundctenemftfangc folgende Herren erschienen: Seine Exzellenz Landcsfträsident Baron Schwarz mit Hofrat Graf Chc> rinsky und Hofrat Dr. Zuftanc, Polizeidirektor Negierunnsrat Graf Künigl, Landeshauptmann Dr. 5uster5iö mit Landesnusschußbeisitzer Kanonikus Dr. Lampe, Bürgermeister Dr. Tav^-ar mit Stadtfthysikus Dr. Kr liier, Marinesuvcrior i. R. Monsignore Kokolj, der Präsident des Landes- und Frauenhilfsvcrcincs vom Noten Kreuze für Kram Vezirkshauptmann i. N. Del Eott mit den Delcgaten des Osterreichischen Flottenvereines kais. RatMathian nnd Kosler, ferner einige Gemeindcräte, Zivilärzte usw. — (Verwundete in Lnilmch.) 6) In dcr okulisti-. scheu Abteilung: Gcfr. 1'lntal Ianos, IN UU, Bindehaut- Laibllcher Zeitung Nr. 268 2210 3. November 1914 ontzündlmss nach Fremdkörper; Inf. Valaban David, Ich. IN 2, Wadcnschuh; ^ä^cr Viren Johann, FIV 28, Ober-schcnkclschus;; Inf. Äaro Ludwig, IN 52, Obcrschclllelschus;; Inf. Äranlovic Miluvan, IN 52, Unterschcnkclfchns;; Inf. Vurda Franz, IN 102, Unw'schenlelschns;; Inf. c^ot Bcla. IN 86, Schns; in der rechten Numftfseitc; >!llf. ^aluszka Michael, IN 90, Lungenschnh; Inf. Guch Moritz. IN 92. Schrapnellschlassderlehllnss des linten Anges; Gefr. partan Michael. IN 8«, Oberschenlelschns;-. Inf. Hcinschl Wilh^in. IN 9-t, Unterschenkelschuft; Inf. Hnlnnan Franz. LIN 21. Schrapnclldnrchschns; durch den linken Handteller; Iuf. Ia^e^iQ Alois, IN 17, MGA 2. aus Do,n5ale, Bezirk Stein in Krain, Fufzbruch; ErfNes. .ttopetz Johann, IN 38, Schrapucllstreifschnft der Stirne und Verletzung des linken Auges; Inf. Kranse Anton, IN 94. Vrnstschuft; Inf. Nouak Karl. IN 3li, Fingerdnrchschns;; Inf. Oprea Ianos, Henv.-IN 2. Wadendnrchschuß; Iilf. Pauel Elias. IN 28. Unterschenkelschrapnellschuß; Inf. Smrelar Anton. 3IN 27, Komp. 7. aus Libnimje bei Tolmcin, Schrapnellschiltz im rechten Knie; Inf. Speck Nudolf. I^it 42. Unterschenkelschllh; Inf. Szirom Matth., IN 0«. Mittolfutzdurchschuß; Jäger simunck Josef, FIV 12, Kugcldurchschuft im liutcn Arin-«elent; Inf. Tcichmain! Josef, IN 74, Echultcrschuh; Inf. Theumer Nichard, LIN 30, Fuhschus; mit Zertrünnnerung des Mittclfußknochcns; Inf. Tichanek Pctcr. IN 81, Wadenschutz mit Knochcnsplitteruna,; Inf. Vajda Ianos, HonvIN 19. Bauchschuß; Inf. Verian Ladislaus. IN 68. Fuhschich; Inf. Vig Fcrencz, HonvIN 29. Unterschenkelschuß mit Knochenzerirümmerunn; Inf. Mgmond Wassil. IN 50, Oberarmdurchschuß nnt 5nwchenzcrsplitterlmg; Inf. Zablodsly Paul, IN 15, Schrapnellstreifschuß an der linken Scite unterhalb des Schulterblattes. Nachdem rund 120 erkrankte oder verwundete Soldaten entweder als wiederhergestellt entlassen, als genesend beurlaubt oder als iu gnler Heilung begriffen an andere Spitäler abgegeben worden waren, befanden sich in der iin k. k. Zweiten S t aa t Z gy m n a s i um untergebrachten Filiale des k. und k. (Aarnisonsspitals am 29. Oktober d. I. außer zahlreichen in der Laibacher, Garnison marode gewordenen oder erkrankten folgende uon den Kriegsschauplätzen anhergcbrachte erkrankte oder verwundete Soldaten: Ncf. Bali Mihaly. HonvIN 18, Bronchialkatarrh; Kan. Vorovstl) Franz. F,aft im Nela» flusse tut aufgefunden. Dcr Knabe, dürfte sich beim Nach-hausca>'hen die Hände gewaschen haben, wobci er in dcn Fluß stürzte und ertrank. — (In der Save ertrunken.) Am vergangenen Sams« tag nachmittags spiclte die, fünf Jahre alte Besitzcrstochter Anna Krt a,ns Gorenja vas, Gemeinde Stra^iööc, am Savcufer iu dcr Nähe ihrcr älteren Schwester, die dort Wäsche wusch, stürzte aber in den Fluß und verschwand in den Wellen. Das verunglückte Kind wurde später bei Drulovka, wo cs im Gebüfche hängen geblieben war, als Leiche aus dem Wasser gczogcn. — (Auf der Ciscnbahnfahrt beftohlen.) Einer unlängst von Flume über St. Peter nach Wien reisenden Dame ist während der Fahrt oder beim Umsteigen in St. Peter eine braunlcdernc mittelgroste Neischcindtaschc mit Lcdergriffen und Messingbeschlägen auf unaufgeklärte Weise samt Inhalt abhanden gekommen. In der Tasche befanden sich: eine goldene Hcrrcntaschenuhr mit Doftpcldeckel samt goldener Kette, ein goldener Herren-ring mit einem Brillanten und zwei goldene glatte Mansch ettenknöpfc, alles zusammen in einem roten Etui, dann in einem großen grauen Etui, eine silberne Zigarettendose mit einer Katze in Email eingelegt, ein goldener Schlangenring mit einem großen und neun kleinen Brillanten, ein goldener Frauenring, besetzt mit 27 kleinen und großeir Brillanten, ein alter Nö'merring aus Bronze, eine lange goldene Fraucnhalskette mit einem goldenen Schieber und einen» eingelegten roten Stein, eine vergoldete Filigrankette in vcnetianischcr Arbeit und ein glatter Deckel einer goldcnrn Damenuhr, endlich eine schwarzlederne, weihgestreifte Nisitkartcntasche mit einer Tausend- und zwei HunderNronen-Vanknoten und 90 X Bargeld. Der Gesamtschade beträgt 2090 X. Vom Täter fehlt jede Spur. — (Ein folgenschwerer Sturz.) Beim Bcschncidcn cincs Baumes fiel der 39 Jahre alte Fabriksarbciter Va-Icutin Orchek in Vclöe bei Mariafcld mehrere Meter hoch von der Leiter und zog sich mehrfache schwere Verletzungen zu. — (Verstorbene in Lnibnch.) Ursula Stcrlc. Besitzers-tochtcr, 7 Tage; Dcmeter Zerbo. Bcscnmacherssohn. 10 M» natc; Matthias Vuzem. Feldjäger; Theodor Knigye, Infanterist; Karl Vogt, Infanterist und Josef Nagy sen., Infanterist — alle vier an den Folgen der vor dein Feinde erhaltenen Wunden; Helena Koren, Bcaintcnsgattin, !i4 Jahre. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. 5175 42-31 Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehühe 306-2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm ^11 2 u. ^ 733^7 ^1'3"3 "SO. schwach l 3eKM ' _ ^U^^b^ ^35 b ^12 ^W. schwach ^eilw. heiles____ ^31"?^Ü7F. s 36 61 9^81 windstill > Nebel l 0O Vas Tagesmittel dcr gestrigen Temperatur beträgt 11-3», Normale 6-9°. MonatSüberficht. Der verflossene Monat Oktober war kühl und hinreichend naß. — Die Veobachtungen am Thermometer liefern durchschnittlich in Celsiusgraden: Um 7 Uhr früh b-7". um 2 Uhr nachmittags 12-8°, um 9 Uhr abends 6 6', so daß die mittlere Lufttemperatur des Monates 9 0" beträgt, um 14° unter dem Normale; Maximum 19 1« am 1«., Minimum -1'?' am 13. früh. — Die Beobachtungen am Baro-meter geben 736 1 mm als mittleren Luftdruck des Monates, um 0 1 min über dem Normale; Maximum 744 2 am 1. früh, Minimum 723 4 am 29. mittags. — Nasse Tage gab es 8, und es sielen 95 8 mm Regen, wouon 40'1 mm al» Meistbetrag auf den 29, entfallen. — Die Witterung war im Ganzen zwar lühl, aber nicht ungünstig, die Arbeiten auf den Feldern und die Weinlese gu^m gut vonftatten, die Obsternte liefert ein reiches Erträgnis, einigermaßen ein Trost für den Landmann in diesen trüben Zeiten. Gegen Ende wurde cr wärmer, schwache West« und Südwestwinde hoben die Tempe» raturen, brachten dafür aber anch viel Regen. Sonst hatte der SO die Oberhand; Nebel, zuletzt einigemale bis in den Mittag, stellte sich an 10 Tagen ein. Ausweis für den Monat Oktober 1914. Einlagen: oingologt von 668 Parteien........... K 611.255-96 h behoben > 939 > ............ » 034.77008 » Stand Ende d. M. in 20.557 Büchcln.......... > 50,126.092-45 » Hypothekar- und Gemeinde-Darlehen: zugezählt.................. » 8.000-— > rückbezahlt..........t...... > 20.345-44 » Stand Endod.M.................. » 22,546.789-24» Weohsel- und Lombard-Konti: Stand Endo d. M.................. > 410.925'— » KredltvereinB-Konto: Stand Ende d. M.................. » 921.085'73 > Allgemeiner Reservefonds............. > 0,839.538-84 » gpezial-Reservefonds............... » 326.620-31 » Zinsfuß für Einlagen: 47,% Oüno Abzug der Eentouatouer. > Hypothekar- u. Korporations-Darlohon: 5749/0, 3860 > Hypothekar-Darlehen in Krain bis K 600* — : 4'/, %, im Wechsel-Eskompte und Lombard: 57,%. Laibach, am 31. Oktober 1914. jjie DfrektiOIl. Fräulein kaufmännisch gebildet, perfekte Stenographin und Maschin schrei borin, der slovenischon Sprache vollkommen mächtig, wird aufgenommen im Fabrikskontor C. Wen-3831 ger, Klagenfart. 6--3 »Zimts samt Küclio odor Kiichcnbonützimg worden W* per sofort gesucht. t0W9 Anträge unter „sofort" an die Administration dießer Zoituug. 3851 3—2 K riegsschlager I. Ranges!! Enormer Absatz! Riesenverdienst für jedermann! Verl. Sie sofort Mustor geg. 20-h-Marke. Buchdruckerei Förster, Nleder-Roohlitz Nr. 78 (Bühm.) 38ÜS 3-1 Kundmachung. Von Seite des k. k. Staatsyengsteudcpots in Graz, Posten Nr. 3 in Selo, wird die Iuchtstute 12 Hellem, 12 Jahre alt, mit 157 om Höhen- und 173 cm Gürtclmaß Samstag den ?. November 1914 vcrstcigcrungsweisc cm den Meistbietenden hintan-gegeben werden. Der Verkauf dieser Iuchtstutc findet um 9 Uhr vormittags am Vichmarktplatze in Laibach statt. ^. Wl f l. EtaatshtUstMüstell K'. 3 in Eck. bestehend aus 5 Zimmern, Vorzimmer, Küche, Gang und sonatigem Zugohör (eventuell könnten 2 Wohnungen gemacht werden), ist per sofort oder zum Februartermin zu vermieten. Ebendort ist auch ein sohön möbliertes 3859 6-1 JüConatzimmer mit Bepar. Eingang zu vermieten. Anzufragen: Judengasse 1, I. Stock. 5 Ziramor, Bade- and Dienatbotenzimmer, Küche mit Zubehör sofort zu haben. Auskunft: Theatergasse Nr. 7, III. »took. 3861 2-1 Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr