«>, l»7. Plänumlialionoprei»! Im «üomptolr ga»,,. st. II, halbj. fi. 5 bu. Für ^>c »jufilllunn in« Hau« halb,. »0 tl. »lit btl Pos! «anzj. ft. 1b, halbj. fi. ? ?>«. Dinstag, 29. August. Ins«lti«n«gedühl! yür Nelne Insnole bl» ,n < Zeilen « lr,, glößer« Pr. Zeile « lr.l bei «flere» Wieberholunxln pl. Zell« « k». 1876. Amtlicher Theil. 3e. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 18. August d. I. den ordentliche», Universitätsprofessor in Innsbruck Dr. Otto Rembold zum ordentlichen Professor der speciellen medizinischen Pathologie, Therapie und medizinischen Klinik an der medizinischen Facullät in Graz allergnä-digst zu ernennen geruht. Stremayr w. p. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. August d. I. den Pfarrer in Grisignana Nikolaus Druäloviö zum Erzpriestcrpfarrer dcs Eollcgialcapitels zu Cittanuova allergnädigst zu ernennen geruht. Stremayr m. p. Sc. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Auglist d. I. dem ^c>n^i,isverwalter dsß Hauptzollamtes in Lcmberg ^>ko!a,is Turzansli aus Anlaß seiner Vcrsctznng in °en dauernde,, Ruhestand in Anntcnnung seiner viel' jährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Zoll Oberrcalschule zu Graz Franz Haupt mann zum Hauptlehrer an der l. l. Lchrcrinnen-Bildungsanstalt in Klagenfnrt ernannt. Der Minister für Cultus uud Unterricht hat die Supplenten Gustav Hcigl und Friedrich Rihl zu wirklichen Lchrcrn am Staats-Real- und Obergymnasium in Villach ernannt. Der Minister für CultuS und Unterricht hat den Supplcuten Franz Malejcii zum wirklichen Lehrer am Staatsgymnasium in Mittcrburg ernannt. Am 1. September d.I. „m 10 Uhr vormittags wird nnter Intervenierung der SlaatSschuldm-Controlcommis-sion dcs Rcichsrathes in dem für Verlosungen bestimmten Saale im Bancogcbüudc — Singcrstraßc — die 60. Verlosung der Serien- und Gewinnummern des Prämien-aulchens vom Jahre 1804 vorgenommen werden. Von der k. k. Direction dcr Staatsschuld. Nichtamtlicher Theil. Zu den HcMumllöunii, Gestern begannen di: zwischen der Donau und Thaya in Aussicht g.nommc.,e!, großen Herbst« mauüver unserer Armee, oie sich auch der Anwesen-hkil Sr. Majestät de? Kaiser^ orr dei!»elbcn mit einer aiis zahlreichen in. und ausländische!' Offizurcn be» ftlhendcn Suite beiwohnen wird, erfrel.en werden. Das wiener ,..;remdenblütt" begvnßt dieses Ercignie mit nach. flehendem Artikel: '^"it dem nnhelidci! Herbste isi auch die Zcil de> große,, MÄiiöorr wieder atlo.nme,,. Oa„z Europa wider-^ '?, ^" Woche.., welche t,r„, Blätlerfalle voraus i^e« .?^" !7 ?°^> """ ^"fl-l.lärm. Auch d.comal .,t es ..ich! °ndc,s. Im deut,chc.. Rcichc »prichl bereils icde, Iournac vm. den bebrütenden mili Acn F ubungen, und S'adle, die i,, gen,öh..l^ch° L use r Zelt-. n„r dcn ftttdllchc. I.'lercssc» dcs hanocls un der Industrie Sinn und Verständnis e.^Kn br^en wctte.fern hmle ü. der gladden Äneichmücku... lh.cr oifen'llchr" Gebäude, lhrrr kratzen und Plätze um es den zu den M«!,üvcrn cml7.ffcl.5cn hohen festlichen Gästen, namnitlich dem großen Reichsobe,huup:e gegen. über, an ehrenden Huldigungen nicht fehlen zu lassen. So hält es zunächst Leipzig, und so wird eS bald auch Stuttgart halten. Jenseits der Vogesen concentrieren sich gleichfalls die Armeecorps, um die neuen Formationen und Evolutionen in größeren Massen zu üben, und daß Rußland endlich im Herbste seine Truppen in den Hauptstädten, namentlich i« St. Petersburg und Wur> schau, mit besonderer Vorliebe zusammenzieht, bedarf wol keiner besonderen Erwähnung. Auch in Oesterreich bereitet sich bekanntlich ein im grüßten Maßstabe angelegtes Manöver vor. Truppenmassen von ungewöhnlicher Stärke werden auf dem Marchfelde zwischen der Donau und der Thaya koncentriert, nm nicht nur ihre Schlanfcrtigleit, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Armeeoerpfleaung, dieses wichtigen Factors für den Kriegsfall, zu erproben. Die Eisenbahnen werden überdies zu zeigen haben, was ihnen bezüglich der Truppenbefördcrung zugemuthet werden kann. Kurz, man wird bei den Manövern auf dcm weit aufgerollten Terrain zwischen Feldsberg und Wien weniger die glänzende Außenseite, das pomphafte und imponierende militärische Schauspiel in den Vordergrund stellen, wol übel die kritische Sonde gewissenhaft an den innern Kern und die Wesenheit der Dinge legen. Der erlauchte oberste Krieuoherr wird sich, umgeben von eilnm Areopag militärischer Capacitälen, von dem Grade der taltischen Ausbildung unserer Armee überzeugen. ES werden in mehrtägigen Uebungen die Fortschritte geprüft und die Zweckmäßigkeit mancher Neuerung durch die Erfahrung festgestellt werden. Sollten noch Mängel und Unvolltommenheilen zutage treten, so können gerade bei diesen Exercitien im freien Felde in zweckmäßigster Weise Abhilfe getroffen, Irrthümer berichtigt und Fehler wieder gut gemacht werden. Darum kann aber auch der grüßte Laie in mili.ärischen Dingen nicht mehr den Auejpruch waacn: „Manöver nach Art der bevorstehenden in dcr Nähe Wiens sind vom Ucberfluß!" — Diese unbedingte Vernnhellung mochte ihre Verechliaung habe,', als der „Parademarsch" noch für das höchste Stadium militärischer Aueliilduxß aalt, l'ls sich auf den Erercielplützen blos Drahtpuppen nach Commando br-weglen, als dcr „Gamaschendienst' jn den Kasernen noch einzig tonangebend war. Doch diese Zeilen sind mit ihren un chcucrlilten Auswüchsen vorüber. Man hat aufgehört, dcn Soldaten als Maschine zu behandeln, als ein inferiores Ge'chopf, welches „abgerichtet wird; man „bildet" heule de» jlMgcn Mann, den die allgemeine Wehrpflicht z», den Fahnen und in die Reihen der Vertheidiger de« Vaterlandes ruft, zu seinem edlen und schweren Berufe heran; man lehrt ihn denken, damit er über sich, srine Ocstimmulig und seine Aufgaben klar werde; man legt Feuilleton. Der Teufels-Capitiin. Roman von I. Stein man«. (Fortsetzung.> Sechzehntes Kapitel. Das Duell E« war gerade vier Uhr, als Castillan Paris den Nullen wendete. Die Luft war frisch, der Himmel rein, wie gewöhnlich in dieser Jahreszeit. Der junge Mann sog btn kühlen Morgenhauch mit vollen Zügen ein. Er fühlte sich so glücklich, die Schreibstube hinter sich zu haben, daß er eine fröhliche Weife nach der andern laut vor sich hinsang. So immer weiter galoppierend, ahnte er leine Gefahr und bemerkte nicht, daß er verfolgt wurde. Fünf. oder sechshundert Schritte hinter ihm rillen die verbündeten Mordgeselle": Ven Ieel, Rinald und Herr von Estaban. Der letztere zeigte seine gewöhnliche lalte Miene. Er halle nur die Kleider gewechselt. Sein Oberlölper war in ein Lederwamms gehüllt. Lange graue Strümpfe sahen aus seinen Stiefeln hervor. Auf seinem A>pfc trug er einen scbr bescheidenen Hut mit breitem Rande. Beine Geführten hatten sich gleichfalls äußerlich so verwandelt, daß selbst ihre Freunde und Genossen sie "cht auf den ersten Blick erkannt hätten. Ben»Ioel glich k.r ,tc Rinald ironisch. „Dcr kleine Schreiber i,i in Paris ebenso bekannt, wic sein Herr, der Teuftls.Capilan. Hätlel, wir ihn diese Nacht getödtel oder würden wir es jctzl thun, so würde sein Hcvr es bald erfahren und das könnte meinen Plan durchlleuzen. Ncin, wir muffen warten und den Sccreiär an irgcxd einem Orte verschwinden lassen, dann wird man ihn „och immer unter, wegs glauben. Fünf Meilen von hier wird der Schreiber wol eine Herberge suchen, um sein Pferd ausruhen zu lasscu. Das wird in Etampes sein. Dann werden wir weiter sehen." „Gibt es eine gute Herberge dort?" fragte Estadan. „Ich weiß es nich», denn ich war niemals dort. Wir wollen dem ju»gc" Manne folgen und einkehren, wo er einkehrt. Er liebt fette Bissen, so viel ich weih, und wird schon eine gute Wahl treffen." Der lange Edelmann von der traurigen Gestalt nickte. ,Einverstanden. Bis dahin werde ich Hunger und Durst haben, und ich schlage mich nicht gern nüchtern, wenn ich nicht dazu gezwungen werde." „Dcr ai'ädige Herr soll essen und trinken uno dann den Kleinen nach Gefallen umbringen," sagte Rinald lachend. Auf einmal aber erhob er sich in den Steigbügeln. „Was ist das?" rief er. „ich sehe den Burschen nicht mchr!" . ' In der That hatte Castillan sein Pferd ein wenia stärker als zuvor gespornt und war den drei Banditen aus dem Gesicht verschwunden. er un's/'""'^'' ^ d« Italiener, „sonst entgeht Alle drei setzten Ihre Pferde in Galopp, daß sie Casllllan bald wieder in dcr Ferne erblickten. Wie Rmald gedacht, so ae.'chah es. Castlllan machte zuerst in Elumpes Halt. Es schlug grrodc zmölf, als er sem Pferd vor dem Gasthose „Der goldene Psau" anhielt, abstieg und d^m Hausknecht die Zügel zuwarf. Er beabsichtige dort auszuruhen und in der Dämmerung seinen Weg fortzusetzen, um Orleans am folgenden Tage in den ersten Morgenstunden zu erreichen. Eine Reise in der Nacht flößte ihm leine Furcht e n und er hoffte nach einigen Tagereisen in Samt Sernin wohlbehalten anzukommen. Eastillan, der stets bei gutem App"" warund den der scharfe Ritt hungrig gemacht, schr"/H "^ Küche der Herberge hinein. D°rt wurden G«el uno große Fleischstücke über dem '^e"" »/braten Der ho. liche Wirth, der sich in der Küche befa^ trat hm cnl. gegen und fragte,' welche Speise er zu haben Wunsche. „Mir alles gleich", entaegnete Eastillan, „wenn ich nur schnell bedient werbe" 1540 daher auch bei Manövern nicht mehr auf leere und wesenlose Aeußerlichleiten, welche allenfalls der gedanlen-losen Schaulust Befriedigung gewähren können, das Schwergewicht, sondern man bemüht sich schon im Frie< den, Schlachlfelder zu improvisieren und den Krieg mit seinen Wechselfällen und Erfordernissen mit einer Gründ» lichteit zu studieren, von der unsere Väter noch gar leine Ahnung hatten. Die großen Manöver, denen wir entgegensehen, ge< winnen aber für uns noch ganz besondere Bedeutung durch die Theilnahme unserer Landwehr an denselben. Seit der Reorganisation des Heeres ereignet es sich zum ersten mal, daß Landwehr-Bataillone mit Truppen der gemeinsamen Armee manövrieren werden. Wir nehmen mit Befriedigung davon Act und freuen uns, daß end< lich auch diesseits der Leitha in Uebung tritt, was jenseits schon wiederholt versuch! worden ist. Schon im Lager bei Waitzen haben die ungarischen Honoeds vor den Augen des Monarchen Proben ihres militärischen Könnens abgelegt. Damals hieß es auch, sie hätten sich als tüchtig bewährt und der Kaiser habe sich bewogen gefunden, seine Zufriedenheit öffentlich und als Sporn für die Zukunft auszusprechen. Später jedoch waren die Stimmen und Meinungen über die Landwehr unserer östli» chen Nachbarn getheilt. Die einen versicherten, die Honved-Bataillone könnten es kühn mit den Truppen der gemeinsamen Armee aufnehmen, die anderen meinten, es wäre eigentlich Schade um das viele Geld, welches für diese kostbare nationale Lieblingspassion völlig nutzlos geopfert werde. Wir wollen hier nicht entscheiden, welche dieser Ansichten die richtige ist, sondern nur zunächst die Erwartung aussprechen, daß unsere Landwehr wenigstens dasselbe leisten wird, was die ungarischen Honveds im Lager bei Waitzen geleistet haben, und daß es ihr wie jenen gelingen möge, sich die Allerhöchste Zufriedenheit ihres obersten Kriegsherrn zu erringen. Doch nach dieser Zufriedenheit wird ja wol jeder Mann ringen, der in den nächsten Tagen als Repräsentant der österreichischen Armee den klassischen Boden des Marchfeldes betreten wird. An Mühseligkeiten und Beschwerden wird und kann cs, trotz der umfassendsten Fürsorge, uicht fehlen. Wenn die Verpflegung noch so musterhaft geregelt ist, so hat doch das angestrengte Marschieren und Bivouakieren kleine Leiden im Gefolge, die durch die Ungunst des Wetters leicht zu großen wer» den können. Welcher Oesterreicher jedoch wird alle Beschwerden nicht leicht ertragen, wenn es sich um den guten Ruf, um die Ehre und den Ruhm der Armee handelt ? Fremde Offiziere m reicher Auswahl umgeben den Kaiser und werden aufmerksame Prüfer unserer Vorzüge, aber auch unserer Mängel und Schwächen sein. Und es ist wahrhaft nicht gleichgiltig, welche Meinung diese Herren von unserer Wehrkraft sich bilden und was sie daheim an ihren Höfen und in ihren Bcrufskreisen darüber erzähle»» werden. Darum wird — wir sind davon überzeugt — auf dem Felde, wo jede Scholle mit dem Blute von Helden getränkt ist, wo wir seit dem ersten Rudolf und Ottolar bis auf Erzherzog Karl und Napoleon herab unsere Schlachten nicht immcr glücklich, aber stets tapfer und mannhaft geschlagen haben, auch heute, da es sich uur um ciu Bild der Schlachten, nur um eine Vorübung des Krieges handelt, jeder österreichische Soldat seine Schuldigkeit thun und damit in allen, die theilnehmen an den ferneren Geschicken unseres Vaterlandes, die zuversichtliche Hoffnung erwecke:,, daß Er ging hierauf in daS Gastzimmer, wo dann so«' gleich der Tisch für ihn gedeckt und diverse, seinem Ge« schmacke zusagende köstliche und nahrhafte Speisen auf« getragen wurden. Während der Secretär es sich wohl schmecken ließ nnd vergnügt seinen Wein schlürfte, füllte sich das Gastzimmer noch mit vielen andereil Personen, die größten-lhnls einem Regiment angehörten, daS in Etampes in Garnison lag. Herr von Malton hatte einst selbst in diesem Reyimente als Capitän gedient. Die Tische waren beinahe alle vollständig besetzt, als Estaban, dem Ben Joel und Rinald folgten, in die Stube trat. Der irrende Ritter war, der vorhergegan. genen Verabredung gemäß, bestimmt, in dem blutigen Schausp.e das folgen Me. die erste Rolle zu spielen. ..He" l r.ef er, den Wirth beim Arme fassend. ..ich muß einen Platz an irgend einem Tische haben, versteht Ihr, mein Freund, und meine Gefährten, mit denen ich zufällig auf der Reise zusammengetroffen bin, wünschen in meiner Gesellschaft zu speisen." Die beiden verkleideten Banditen verneigten sich stumm. Der Wirth warf einen Blick im Zimmer umher und sagte dann: „Sie sehen, mein Herr, daß alle Tische in diesem Augenblicke besetzt sind.- Herr von Estaban zeigte mit dem Finger auf den Tisch wo Castillan saß und gerade den Rest eines fetten Tisch, da unten?" sagte er. Henn der junge Herr dort es erlaubt, so will ich ein Eouvert für Sie an diesem Tlsche auflegen." Der lange Ritter warf die Lippen hochmütlng auf. «Es würde seltsam sein, wenn er mein Verlangen nicht erfüllte." es einst der Tüchtigkeit und Unübcrwlndlichfeit unserer Armee gelingen werde, deu Wunsch, welcher bei der feierlichen Eröffnung der Kronprinz Rudolf-Brücke jüngst laut geworden, wahr zu inachen, daß nie ein Oesterreich feindlicher Fuß diese Brücke betreten möge! Die österreichische Grenzverletzung bei Osojnil. Eine Nachricht aus Zara meldete diesertage von einer neuerlichen flagranten Verletzung der österreichischen Grenze seitens türkischer Truppen. Dieselbe erfolgte bei Osojnik, nordöstlich von Ragusa und nicht weit von Trebinje, woher auch wol die betreffende türkische Ab-theilung gekommen sein mag. Die „Pol. Corr." ist in der Lage, über diesen be-bäuerlichen Vorfall auf Grund verläßlicher Informationen nachstehende Details zu veröffentlichen. Dieselbe schreibt: ..Am 24. d. M. schlugen sich tausend Türken — Nizams und Oaschi-Bozuls von Trebinje und Korjenici — gegen eine bedeutend kleinere herzegowinische Abtheilung. Die letztere hinterließ 4 Todte und 6 Verwundete und zog sich auf die Höhe von Kipili zurück, um sich mit einem größeren herzeaowinischen Corps zu vereinigen. Eine Abtheilung der erwähnten türkischen Truppe steckte einige Häuser von Grebci und das Dorf Vlaka in Brand und brach sodann, eine hulbe Stunde von Osojnil, in das österreichische Gebiet ein. Ein eben dort befind, liches, aus der Herzegowina gesiüchletes Mädchen rief um Hilfe, wurde aber von den Türken mit dem Er-schießen bedroht, als sie Miene machte, gegen das Weg. treiben des weidenden Viehes Einsprache zu erheben. Eö gelang dem Mädchen, nach Osojuil zu entkommen, wo. selbst sie durch ihr Geschrei die zwei Ortsgendarmen und die Bewohnerschaft allarmierte. Die beiden Gendarmen zogen mit 100 schlecht bewaffneten Osojnilern gegen die Türken ans; diese aber retirierten, nachdem sie die Heerde geraubt und verschiedene Greuellhaten begangm hatten. An unserer Grenze fingen sie einen alten herzegowinischen Flüchtlmg Namens Sava Tarasct auf, massacrierten denselben, l schnitten ihm den Kopf ab und trugen diesen auf der Spitze eines Bajonetts im Triumphe mit sich fort Sie tödteten welters ein flüchtiges Mädchen und verwundeten eine herzegowinische Frau im Schenkel' sie brachten dem Osojnilaner Vlaho Sejurlo, einem üsterreichisch-n Unterthan, eine Wunde im Rücken bti und mishandelten einen anderen Osojnilaner Luta Orljavit, mit Schlägen. Sie raubten auf unserem Gebiete 180 Schafe, 14 Ochsen und 8 mit Dünger beladene Maulthiere. Da« geraubte Vieh gehörte zum Besitze der Osojnikamr. Viele Weiber des Ortes ergriffen erschreckt die Flucht, ihre Kinder auf den Armen mit sich tragend. Die Türken verließen das österreichische Gebiet, nachdem sie noch verschiedene herzegowinische Knaben und Mädchen gefangen fortschleppten, und schlugen die Richtung gegen Popovo ein. Als österreichische Truppen in Osojnil an« tamen, hatten sich die Türken bereits aus dem Slaube gemacht. Die Bevölkerung ist insbesondere gegen die lrebinier Türken außerordentlich erbittert, welche ihre! Lokallenntnisse benutzten, um diese Plünderung ins Werk 3" setze"-" Die von den Türken verwundete Anna Colakovit. erzählt, daß sie selbst, dann eine herzegowlnische Frau und Sava Tarasci auf türkischen, das Vieh und die beiden Er näherte sich uach diesen Worten, mit einem häßlichen Lächeln auf den, Gesichte, dem Secretär und verbeugte sich kurz. „Sie erlauben wol. mein Hcrr," begann er, „daß ich au Ihrem Tische Platz nehme. Sie sehen in mir einen Edelmann, den das Unglück verfolgt. Ich komme mit einem wahren Wolfshunger in diese Herberge, begleitet von zwci Reisegefährten. Ich wünschte in ihrer Gesellschaft zu speisen, aber ich finde leider alle Tische besetzt." Der Secretär hatte ihn ruhig angehört. Er warf einen Blick auf die beiden Gefährten, die der Ritter ihm vorstellte und konnte sich nicht verhehlen, daß ihr Aussehen ihm keineswegs gefiel. Aber er war doch zu gutmüthig, um die Bitte abzuschlagen. „Ich schätze mich glücklich, Ihnen dienen zu können," erwiderte er. „Der Tisch ist zu groß fur eine Person — zu klein für vier. Aber wir rücken zusammen, und so wird es gehen. Setzen Sie sich, meine Herren." „Sie sind ein wackerer Cavalier," sagte Estaban. „Ich werde ein Glas auf Ihre Gesundheit leeren." Auf seine Gesundheit! dachte Ben Joel, das heißt sein Opfer mit Blumen schmücken. Nach wenigen Augenblicken war die Tafel mit Speisen bedeckt. Die neuen Gäste ließen der Küche des Wirthes Gerechtigkeit wicderfahren. Am stärksten aß Herr von Estaban und sprach dem Weine in gleichem Maße zu. Seine Verbündeten fürchteten eine Weile, daß er sich berauschen werde. Doch sie irrten sich- Je mehr er trank, desto heller blitzten seine Augen, desto kräftiger klang »eine Rede. Als die Mahlzeit beendigt, zwinkerte er den beiden andern mit den Augen zu. Dieser Wink hieß: Aufgepaßt, jetzt werde ich zur That schreiten. (Fortsetzung folgt.) Osojfaner aber auf SsterrelchisHim Gebiete von den Türken überfallen wurden. Räch derselben Quelle sollen 200 Männer und Weiber von den Türken in Zavalje und den umliegenden Dörfern zu Gefangenen gemacht worden sein. Die Verletzung der öste> reichischen Greuze durch die Türken scheint nach dieser Darstellung diesmal größere Dimensionen angenommen zu haben, als die erste Grenz« Verletzung, welche vor kurzem an der kroatischen Grenze stattfand. Die hohe Pforlo beeilte sich damals ganz spon-tan, Genugthuung ;u geben und daS auswärtige Amt zufrieden zu stellen. Wir zweifeln nicht, daß die Tmlei auch angesichts des viel flagranteren Falles bei Osojnil schleunigst Anlaß nehmen wird, der österreichischen Re-gierung volle Gcnugthunng und Entschädigung für die Ausschreitungen der ottomanischen Truppen zu leisten. Die strengste Gestrafung der Schuldtragenden und die Gewähr, daß in Zukunft ähnliche Excesse unlere Grenz« bevöllerung nicht mehr bedrohen werden, ist das Geringste, was Oesterreich, bei allem Wohlwollem für die hohe Pforte, fordern kann. Der Beginn der Friedensverhandlungen. Endlich scheinen die schon seit mehreren Tagen erwarteten Fricdensverhandlungen thatsächlich in Fluß ge-rathcn zu wollen. Fürst Hlilan hat an die Vertreter der Großmächte das Ersuchen um vermittelnde Schritte zur Herbeiführung des Friedens formell und officiell gestellt. Wie der „Presse" aus Belgrad telegraphisch mitgetheilt wird, fand daselbst am 25. d. M. nachmittags ein mehrstündiger Ministerrath statt, in welchem endlich die Ueberzeugung siegle, daß weiteres Blut- . vergießen nutzlos sei und daß man an die Bereitwilligkeit der Cabinette, zwischen den Kriegführenden einen Friedensschluß einzuleiten, zu appellieren habe. In Uebereinstimmung hiemit ist die „Pol. Corr." „in der Lage, die ganz positive Meldung zu macheu, daß die Friedens» bestreb ungen sc'trns der serbischen Regierung nnnmchr cine bestinnntc und daher officicllc Form angenommen haben." Die „Corrcsponoenz" berichtet hierüber: „Nachdem auch der sechste Tag der wüthenden Kämpfe bei Alexinac mit einer Abweisung der wiederholten türkischen Angriffe geendigt hatte, ist die Aussicht für jeden der kriegführenden Theile erheblich geschmälert, durch Fortsetzung des Krieges den gewünschten Zweck zu erreichen. Der Waffeuchre ist vollkommen Genüge geschehen; eine Fortsetzung der Kämpfe wäre nur ein zweckloses Opfern von Menschenleben, eine weitere Zerstörung von Städten und Dörfern und eine Prcisgebung der Elemente der Civilisation und des materiellen Fortschritts. Um daher diesem Kampfe ein Ziel zu setzen, berief Fürst Milan gestern den 24. August, abends, die Vertreter der Garuntiemächte zu sich und, indem er denselben seine Bereitwilligkeit kundgab, die ihm seitens einiger derselben angebotenen „guten Dienste" nut Dank annehmen nnd in der Weise den Wünschen nnd Rathschlägen Europa's entsprechen zu wollen, ersuchte er sir, jene Dienste zum Zwecke der Wiederherstellung des guten Einocrnel)mens zwischen ihm und der ottomanischcn Pforte ciutretcu zu lassen und so das Aufhören der Femdsclialeilen überall — auch Montenegro gegenüber — herbeizuführen. Die fremden Vertreter machten selbstverständlich unverzüglich auf telegraphischem Wege die diesem Ansllchm entsprechenden Vorschläge an ihre betreffenden Regierungen." Der erste Schritt der Cabinetle — sagte mit Bezug hierauf die „Presse" — dürfte mm darin bestehen, auf dem ganzen Kriegsschauplatze einen Waffenstillstand herbeizuführen, um während desselben die eigentlichen Friedensvcrtzaudlungen vorzubereiten, welche auf einer Coxferenz üä tioo ihren Abschluß finden werden. D>e Bereitwilligkeit Serbiens und Montenegro's — Fürst Milan handelt allem Anscheine nach auch als Bevollmächtigter des Fürsten Nikola, indem er die FricdenS-vermitllung anruft — steht selbstverständlich nach den gemachten Schritten außer Zweifel. Ob aber auch die Pforte sofort auf den Wunsch eingehen oder ob sie nocd einige Schwierigleiten machen wird, ob bei ihr »wch einige Bedenken und Einwendungen zu überwinden sein werden, ist hingegen fraglich. Die militärische Lage der türkischen Armee ist allerdings, nachdem die Serben nu" auch am sechsten Schlachttage den combinierlen Anglist Abdul Kerim Pascha's zurückgewiesen haben, leine glänzende. Auch die oltomanischen Truppen sind decimiert und durch den vieltägigen Kampf so sehr ermüdet, daß eine Ruhepause ihnen ebenso willkommen sein muß, wie dem Gegner. Die Paschas haben über ein größeres Menschenmaterlal zu verfügen und tonnen leichter als die Serben ihre Regimenter, wenn der Kampf wieder er-neuert werden sollte, ergänzen; ein Argument, welches jedenfalls geltend gemacht wird. Diesem gegenüber fällt aber in die Wagschale, daß ein sofortiger Waffenstill-stand Mulhtar Pascha auS der unhaltbaren Position, in welcher dieser Feldherr von Tag zu Tag einer Capitulation oder der Nölhigung zum Ueberlritte auf üsterrelchl-sches Gebiet entgegensehen muß, befreit. Größere Schwierigkeiten, als derartige Erwägungen der türkischen Staatsmänner, bereitet die eigenthümliche Lage der Dinge ln Konstantinopel selbst, die Uneinigkeit der Minister, der 1541 offln zutage tretende Zwiespalt zwischen dem Großvtzier und Mithat, Pascha, welche im Namen deS unzurechnungsfähigen Sullans die Rcglerungsgeschäfte leiten. Die Vertreter der Tractatmiichte haben bei den StaatS« Männern der hohen Pforte nicht blos mit Erwägungen für das Wohl und Wehe des ottomanischen Reiches zu rechnen, sondern mit rein persönlichen Intriguen und Bestrebungen, welche jede rasche Entschlußfassung erschweren. Man darf jedoch darüber nicht zweifeln, daß es der Diplomatie gelingen wird, diese Schwierigleiten alsbald zu überwinden, und daß in den nächsten Tagen die Waffenruhe eintritt. Der Gedanke, daß im wesentlichen der staatsrechtliche territoriale status quo für Serbian die Grundlage des Friedens zu bilden habe, wurde schon vor der sechs-tägigen Schlacht von Alexlnac, in einem Zeitpunkte, in welchem die Türlen entschiedene Vortheile errungen hatten, festgehalten. Heute entspricht demselben auch das thatsächliche Verhältnis auf dem Kriegsschauplätze. Die sechs-tilgige Hauptschlacht wird von den Türken als ein Kampf mit unentschiedenem Ausgange, von den Serben als ein Sieg betrachtet, und letzteres nicht mit Unrecht, da sie den Massenangriff Abdul Kerim Pascha's zurückgewiesen und diesen wieder an die Grenze zurückgedrängt haben. Zwi» schen Nisch und Alefinac befindet sich bereits nur mehr ein schmaler Streif Landes am linken Moravaufer in den Handen der Türken. Ferner hallen diese noch Zajiar besetzt und wahrscheinlich einige Dörfer am Timol. Dafür stehen die Serben bei Sjeoica einige Meilen weit vorgeschoben auf türkischem Boden und auch an der Drina hat noch das Corps Alimpit türkisches Gebiet besetzt. Nach dem bet Wassenstillstaiiosverhandlungen be-liebten Grundsatze des utl poggiävtiL würde es sich ziem > lich ausgleichen, wenn das beiderseitig occupierte Gebiet ausgetauscht und beide Theile ihre Truppen vollends übcr die Gienze zurückziehen, also factisch den 8tHws yuo anw Krallen würden. Ergibt sich da« in tertilorialer Ve-ziehung als das factischc Resultat des bisherigen Krieges, so folgern sich die weiteren Consequcnzcn für Serbien hieraus von selbst. Die FriedcnSliedingungcn, welche Abdul Kcrim Pascha in Belgrad dictieren wollte, bleiben ebenso ein gegenstandsloses Phantasicgcbildc, weil cr den Vormarsch von Nisch nicht forcieren konnte, wie die kühnen Erobcrungspläne der Serben, oic sich im Krienc die blutige Lehre holten, daß sic zur Verwirklichung derartiger Expansionsprojectc lauge nicht stark genug sind. Weniger scharf präcisiert ist die Situation Monte» negros, welches unbestrittene Erfolge über die Türlen errungen und einen Theil der Herzegowina von ihnen gesäubert hat. Fürst Nikola wird sich nach seinen zwei großen Siegen mit dem gtkws c^io nicht begnügen wollen und Ansprüche erheben, die in, Rathe der Großmächte nur lhcilweiscs Entgegenkommen finden dürften. In ^onstantinopel soll man in jüngster Zeit übcv Montenegro besonders erbittert sein. Die „Correspunoance Orientale", über die Strömungen am Goldenen Horn häufig sehr genau unterrichtet, will wissen, daß oic tür-schen Staatsmänner nicht abgeneigt seien, Serbien etwaiae Concessionen zu machen und auf Grund derselben einen schnelleren Abschluß des Friedens herbeizuführen, um dann alle Truppen zu cincm Nachczuge gcgcn Montenegro verwenden zu können. Dieser Plan wild, wenn er in der That vom Großvezicr ernstlich ins Auge gefaßt sein sollte, an dem solidarischen Auftreten beider Fürstcnthümcr gegenüber den Mächten und an der entsprechenden Action dieser letzteren scheitern; der Friedens« schluß mit Montenegro steht in einer viel zu innigen Wechselbeziehung zu der Pacification von Bosnien und der Herzegowina, der Hauptaufgabe der in Aussicht stcheuden Friedensconfercnz, als daß Europa die Fortsetzung des Krieges in den Schwarzen Bergen ruhig hingehen lassen könnte. Wie sehr namentlich Oesterreich-Ungarn ein dringendes Interesse hat, in der unmittelbaren Nachbarschaft Dalmatiens endlich wieder geordnete Zustände hergestellt zu schen, zeigt der jüngste Vorfall in Osojnil, der kecke Raubzug, den türkische Marodeurs auf unserem Gebiet ausgeführt. Vom Kriegsschauplätze. 26. August. Mit dem heutigen, dem sechsten Kampftage haben die Gefechte südlich Alcxinac augenscheinlich ihr Ende erreicht. Serbien hat noch gestern abends das Ansuchen mn die Medialion bei den Großmächten gestellt, und bald dürfte auch der serbisch türkische Krieg als beendigt an. «"sehen sein. Nicht nur das offlcielle belgrader Telegramm, welches von einem bedeutenden Siege über Achmed Ejub meldet, sondern auch die Schweigsamkeit oes türkischen Preßburraus spricht dafür, daß es den Türlen keineswegs gelungen ist, die Vorwerte von Alezclnac, geschweige denn diese Stadt selbst zu nehmen. Das serbische Milizheer hat zum Schluß eine rühm-liche Feuertaufe bestanden und die überlegenen türkischen Angriffe, wenn auch vielleicht nicht gänzlich zurückgeschlagen, ^le man aus Belgrad meldet, so doch gewiß zum flehen gebracht. Im nachfolgenden gibt die „Prcsse" s ^ c ^' gedrängte Darstellung der Ereignisse, wie sie a«« '" dem Beginne der letzten türkischen Angriffe uryen «lexinac zugetragen haben, von o«?,^ August setzte sich Achmed Ejub Pascha "nlazevac über Deroent und Gojmanovac in Be« wegung und traf am 18. in Rsavcl ein. Nach unbedeu. tenden Vorpostengefechten rückte er über Prelo, St. Stefan nach Lipooa vor und stand am 20. bei Slancl — anderthalb Meilen östlich Alexinac. Am Vormittag des 21. unternahm Ejub Pascha RecognoScierungen gegen die südöstlichen Vorwerte von Alexinac. Am Nachmittag des 21. wie auch am 22. und 23. August wogte der Kampf zwischen Prugovac und Alexinac mit wechselndem Erfolge hin und her. Am 24. August wurde der letzte Angriff Ejub Pascha's zurückgeschlagen und die Türlen, wenn das belgrader officielle Telegramm recht hat, bis über Katl?n zurückgeworfen. Das Dorf Katun liegt am rechten Ufer der Morava, zwei Stun-den südlich Alexinac an der serbisch-türkischen Grenze. Am linken Ufer leitete bekanntlich Ali Saib die Operationen. Am 18. August überschritt derselbe bei Mramor. östlich von Nisch, die Morava und griff am 19. die serbischen Vorposten bei Zupovac und Golesnica an. Der Angriff mißlang, und erst am 20. gelang es den Türken, die serbische Grenze an der Svina Glava zu überschreiten. Am 21. zogen sich die serbischen Vor-trnppen bis Tesica zurück, und an diesem wie an dem folgenden Tage leisteten die Serben zwischen Tesica und Nozrina den Anrückenden energischen Widerstand. Ob es den Türlen gelang, am 24. — also am sechsten Schlacht, tage — über Nozrina hinaus vorzudringen, ist zu bezweifeln, da sonst gewiß Nachrichten darüber aus Kon-stantinopel vorliegen würden. Das Telegramm aus Bel. grad gesteht allerdings zu, daß sich Ali Saib Pascha noch auf dem linken Morava-Ufer befindet, doch dürste er, falls sich die Niederlage Ejub Pascha's auf der an-oern Seite bestätigen sollte, ebenfalls gezwungen sein, den Rückzug anzutreten. Die nächsten Tage werden jedenfalls mehr Licht über die gewiß interessanten Details dieser ununterbrochenen Theillainftfe und Scharmützel bringen, welche in ihrer Gesammtheit von serbischer Seite mit dem Epitheton der ..sechstägigcn Schlacht bei Alexinac" zusammengefaßt worden sind. Politische Uebersicht. Laillach, 28. August. Vorgestern fand in den Bureaux des auswärtigen Amtes die erste officiclle Sitzung der öst erreich isch-ungarisch . rumänischcn „gemischten Commission" zur Feststellung der Gcwichtszollsätzc für die Handels-convention mit Rumänien statt. Oesterreich ist dabei durch Hofrath Bazant und Baron Kalchbcrg, Ungarn durch Scctionsrath Matleluoit, Rumänim durch die Herren Carada, Varnav Litcanu. Aurclian und Steriadi vertreten. — Am selben Tage begab sich cine Gerichts-commission nach Osojnil, um über die von den Türken begangene Grenzverletzung die Untersuchung zn Pflegen. l ?^ ^'^' dc" 24. d. M., wird gemeldet, der ranzostsche Botschafter am russischen Hofe, General Lcfki, ,e, an ac ordert worden, auf icii^n Vntten in bleiben, und der Botschafter in Bcrli Bkom Oo " taut-Blron der gegenwärtig in Paris w^lüd schon vor em'gen Tagen auf semen Posten zurückkehren woll sei aufgefordert worden, seine Abreise bis ack der A tunft dcs Ministers des Aenßern, Her gs 3ca es verzögern. - Dic Garnison don Sa'ri! 7rSt'vor euugen Tagen 4200 neue Gewehre (System Gras) und es verlautet, daß die ganze pariser Garnison binnen kurzem mit dieser neuen Waffe ausgerüstet werden soll Der Kriegsminister Äcrlhaul begibt sich diesertaae nach Vcrdun, um die neuen Fcslungtzbantcn zn besichtigen. Für den Augenblick beschäftigt sich derselbe sehr eifrig mit der Organisation der Torritorialarmec. — Die Nachricht von dem Tode des Senators Tocqucville war nicht nur verfrüht, sondern der „Temps" ist in der Lage zu melden, daß in seinem Zustande eine merkliche Besserung eingetreten ist. Nach dem Schlüsse der Parlamentssession ist in England die politische Stille noch stiller geworden. Vom Ministerium ^st nur der Bantenministcr in Lon» don, der sein Amt neu angetreten hat und sich darum wol baldigst zu orientieren wünscht; das diplomatische Corps ist auf Gesuch bei befreundeten Gutsbesitzern oder auf Urlaubsreifen; die Königin hat sich von Edinburgh, wo sie der Enthüllung einer Bildsäule des Prinzen Albert beigewohnt, in ihre Gcbirgseinsamkcit zu Balmoral zurückgezogen. Um einer Mißdeutung des Toastes, nnt welchem der Kaiser von Rußland neulich das pawlowSler Regiment begrüßt hatte, zu begegnen, verabschiedete er sich nach Schluß der Manöver bei KraSnojc Selo von den Truppen mit den Worten, er zähle auf die Ergebenheil seiner Soldaten, ..wenn auch im Augenblicke leine Ver, anlassung vorliege, um dieselbe zu erproben," Dem paw-lowSlcr Regiment hatte der Czar bekanntlich gesagt, es könne bald der Augenblick der Bewährung kommen. Ueber Anordnung deS russischen Ministeriums des Innern ist, wie die ..Pol. Corr." meldet, dem ,Rusli Mir" die Erlaubnis der Colportage entzogen worden. Es ist dies eine empfindliche Strafe, welche sich das Glatt durch mehrere Artikel über die auswärtige Politik, namentlich in ihrem Zusammenhange mit den Beziehungen zu Oesterreich.Ungarn, zugezogen hat. Wie die genannte Cor-respondenz weiter erfährt, hätte der Reichskanzler Fürst Gorlschaloff den Impuls zu dieser Maßregel gegeben, während der „Graschdanln" aus einem gleichen Grunde sogar auf ausdrücklichen Vefehl des Kaisers auf zwei Monate suspendiert wurde. Eine echt spanische Hitze hillt die Leiter des Staates von Madrid fern; dle Oebe des politischen Lebens ist nur durch die Nachricht unterbrochen worden, daß Mar-fori wegen Veröffentlichung eines daS Ministerium beleidigenden Schriftstückes vor Gericht gestellt werden wird. Königin Isabella ist von Ontaneda nach Santander zurückgekehrt, König AlphonS weilt auf seinem Schlosse La Granja, wo er wöchentlich ein- oder zweimal einen Ministerrath abhält. — Der Ministerpräsident Eanovas Castillo ist ernstlich erkrankt. — Wie man versichert, wurden in Pamplona infolge einer entdeckten Ver» schwörung mehrere Verhaftungen vorgenommen. Die Garnisonen in Ober-Navarra wurden infolge dessen verstärkt. Nach Meldungen aus Lissabon vom 23. d. M. beginnt der Geschäftsverkehr in der Hauptstadt und den Nordprovinzen Portugals sich von den Wirkungen der Geldlrisis zu erholen. Mehrere Vanlen haben die von der Regierung gewährte Zahlungsfrist von zwei Monaten gar nicht benutzt. Die Vanlnolen circulieren ohne Dis-agio. Man hofft, daß die Verhältnisse des Geldmarktes bald wieder normale sein werden. Der Kaiser von Brasilien verweilt gegenwärtig in Kopenhagen. Obschon derselbe als Graf d'Alcantara reist und alle Aufmerksamkeiten, die man ihm erweisen möchte, geflissentlich vermeidet, konnten Bevölkerung und Presse doch nicht umhin, von seinem Besuche lebhafte Notiz zu nehmen. Im Tivoli wurde ihm zu Ehren die brasilianische Nationalhymne aufgespielt, die er mit entblößtem Haupte anhörte; an der Vörse drängte man sich um ihn und ließ, so lange er da war, alle Geschäfte ruhen. Hagesneuiqkeiten. — (IstrianerVohn.) E« wird gemeldet, baß die Commission, welche am 18. d. die Vahnlinien Divazza»Pola und Lllusanaro'Rovigno inbetreff ihrer Vetriebefähigleit in Augen» schein nahm, die Ueberzeugung gewonnen, baß der mit I. Sep» tember bestimmte EiüffnungStermin nicht allein nicht eingehalten, sondern vor Mille folgenden Monate« Überhaupt nicht anberaumt wccdcn lünne, da weder da« Oeleiseplanum eingescholterl, noch die zur Speisung der Maschinen unumgänglich nöthigen Wasser, fiationen fertig gebaut sind. Die Beschaffung be« Wasser« über. Haupt bereitet »us der ganzen lahlen, vegetationslosen Strecke große Vchwierigleiten, und muffen in den groß:ren Stationen durch Rcgenwasser genährte Sammclteiche angelegt werben. Trinl-wosscr wirb den Stationen in eigen« construierlen Waggon« zugeführt. Die Stationsgebäude selbst sind schön und solid aus-gesilhrl und gewähren durchwegs einen sreuHlichen Anblick. Geradezu malerisch erscheint der lnapp am Meere liegende Vahn-hof von Roviglio. Um den Oberbau vollkommen herzustellen, werden liächfierlage MaleriulzUge auf den neuen Linien verkehren. — (Ursprung der Zeitungsente.) Wie da« Wort Zeitungsente" entstanden ill, darllber gib« Paul Lindau in dcr „Oegeülvail" in einem Nrlilrl ltber da« „Paris« Argot" oc„ folgenden Nujfchlilß: „Im Dictionnaire des Aigot finden nir anch eine Elllärung de« Worte« „Ente" sltr falsche Zeitung«. Nachrichten, die. so viel wir wissen, noch nicht bclannt ist. Da« im Jahre 1776 in Pari« bei Lacombe erschienene „Industrielle ^- «X 1542 ln Trouville (Frankreich) in dem Vllllon tines bekannten Luftfahrers in Gesellschaft von noch drei Herren aufgestiegen, um eine kuftreise „unbekannt wohin" zu machen. — l 2 in neuer Planet.) Nachdem erst biesertage dle Auffindung eine« neuen Nfteroiden, des 165., durch Prof. PeterS zu Clinton in Nordamerika gemeldet worden, kommt die Nachricht, daß auf derselben Sternwarte am 17. d. M. abermals ein kleiner Planet, der 166., durch den genannten Nstrcnomen ent, deckt worden ist. fokales. — (Aus RudolfSwerth.) Ueber die feierliche Ve, gehung des Nllerhijchsten Geburtsfestes Sr. Majestät de« Kaiser« am 18. d. M. wird uns aus Rudolfswerth nachträglich be« richtet, wie folgt: Nachdem am Vorabende des Allerhöchsten Oe-burtstefte« vonseite des uniformierten rudolfswerther Vürgercorp« ein Zapfenstreich mit Musik stattgefunden und am 18. morgens die kaiserliche Fahne am Stadtthurme aufgezogen wurde, welche der Bevölkerung die Vedeutung des hohen Tages verlllndete, wurde in der Stadtpfarr» und «lapitellirche ein feierliche« Hochamt mit dem Tedeum, dem Nmbrosianischen Lobgesange und unter Nbstngung der Vottshymnc unter zahlrlicher Betheiligung der k. l. Civil» und Militärbehörden, der Stadtgemeindevorftehung sowie einer großen Zahl Andächtiger vom hochwürdigen Herrn Propste Simon Wilfan celebriert; während des Hochamtes selbst gab das uniformierte Vürgercorps die üblichen Salven. Nach beendetem Gottesdienste fand die Defilierung de« erwähnten Corps am Haupt» Platze statt. Um 1 Uhr wurde vom Offizierscorps ein Festdiner arrangiert, wobei begeisterte Hochrufe auf Seine Majestät aus» gebracht wurden. Mit einem Festbanlctt. welche« am Abende unter Betheiligung von 50 Personen im «lasmosaale abgehalten wurde und bei welchem mit neuerlichen Hochrufen Sr. Majestät gedacht wurde, endete der festliche Tag. — (Vom Schicßstande) Am gestrige« zweiten Schießtag wurde das Ciöffnungsschießen zu Ehren des ueu erbauten Schieß-stanbes der laibacher R o h rsch ü tzeng e s e llsch aft fortgesetzt und beendet. Die Betheiligung war auch au diesem Tage eine sehr animierte, wenngleich infolge der regnerischen Witterung seitens der Gäste etwas weniger lebhaft. Im ganzen wurden circa 1600 Schüsse abgegeben. Eröffnet wurde da« Schießen um neun Uhr vormittag« und mit Unterbrechung einer, dem gemeinschast' lichen Diner im Hutel zur „Stadt Wien" gewidmeten zwe'stlin. digen Pause von 12—2 bis halb 7 Uhr abend« fortgesetzt. Der Schluß des Schießens wurde mit Püller- und Kanonenschüssen signalisiert. Mit Ausnahme zweier Vorderlader wurde allgemein nur mit Hinterladern — zumeist System Würndl — geschos. sen. welche sich durchweg« vorzilglich bewährten. Auf weite Distanz «zielten die Gewehre nach System Stahl besonders glänzende Resultate.—Die Beste wurden von nachstehenden Schützen gewonnen. I. Aus der Festscheibe, 175 Meter Distanz, jedem Schützen nur 10 Schüsse gestattet, höchste Anzahl der Kreise iu je suns SchUssen: 1. Best Büchsenmacher KneS aus Villach 71 Kreise; 2. Obcrlieutennnt Schindler aus Klagensurt 65 Kreise; 3. Victor Galls 65 Kreise; 4. Franz Ferlinz 64 Kreise; 5. Stefan Kaiser 58 Kreise. Sämmtliche Veste auf der Fcstscheibe bestanden in glcichwcrlhigcn silbernen Bechern, alle ilbrigen in Geldbecorationcn. — II. Auf der Standscheibe, 175 Meter Distanz, tiefster Schuß, Schusse nach Vllirben. 1. cle 9 66, ungarische «lreditactien 12225, österreichische ssrancobaut 11'—, österreichische Nnglobanl 7275, Lombarden 7525, Uuioubaul 57 75, a»stro-orientalische Bank — —, Llohdactien —-- -, austro-oltomanische Bank —-^, tllrlische Lose 16 75, Communal - Nnlehen 9550, Egyplische 10350. Ruhig. Angekommene Fremde. Am 28. August. Hotel Slaltt Wien. FritsHe, Theaterdirector, Dresden. — Voaler, Vahnbeamter, Sagor. — Brauner, Schmidt, Kfl.; DovSzey, Reis.; Lder, Pianist, und Lehmann, Wien. -— «lach, Kfm.; v. Schröder und Tedescho, Trieft. — Terpilatz, Veissverwalter, Hraftnig. — Baron, Kfm., Kanischa. — Ienlo, Musitdirector, Belgrad. - FUrst, Kfm.. u. Knes, Villach. -^ Nonacher. Cafetier, klagenfurt. — Weiß, Opernsänger, Amsterdam. Hotel Elefant. Hirsch und Nonsberqer, Wien. — Malatan, Sartori und Wallmann, Triest. — Pulovii, Iara. — Dolenz, Krainburg. — Neißmliller und Nenz, Haasberg. — Wittit, Graz. — Schiwihhofen sammt Fauiilis, Tirol. Hotel Enrol»«. Mezei, Meis., Wien. — Graf Hayasch mit Familie, Fiume. — Gentilhommo, Trieft. — Schwarzböck, l. l. Major, und Mezuik, l. l. Lieut., Marburg. vaierischer Hof. Zornberg, Fiume. - Kaücii, Lack. «ßlohren. Dr. Neifenbergcr, Vteqmts.-Arzt, und Nulawina, l. l-Hauptmann, Marburg. — Unterberger, Ingenieur, llilli. -" Schifsrer, Lederer, Oberlcain, — Bizjal. Kaiser von Oesterreich. Pozar, l. t. Postassistent. Marburg. — Polau, Posel. Lottoziehlmg vom 26. August. Linz: 83 48 65 24 7V. Meteorologische Beobachtungen m Kaibach. 5 -l W st . Z- Ä ' 1 U « ° u l^ ^ 7 u. Mg. 733^ßV^ 9^7 ^^windflill Nebel ' 28. 2 „ N. 735.« ^12.o SO. schwach Regen 13.«» 9 „ Ab 737.« ^ 8.8 > windstill heiter Nachts heiter, Morgcnnebel, von 1 Uhr anhaltender Regen bls '/,4 Uhr nachmittags, abends Aufheiterung, schöne Beleuchtung der Alpen. Da« Tagesmitlel der Wärme -j- 8-6°, um 7-3° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. ^^eNveNchl^Wlen, 26. August. Lllvas besser gestimmt, machte die «ölst gleichwol im ganzen nur geringe Umsätze. ^..,« v,<- ^iaaivsonos zeigten Beliedtheit. " 1^........107.50 IOH- » Hvvv....... III s,s» 11« ^ I860 ,u 100 fi. ... Iiß.ßo;;^ ^ 1864........133 ?b 184 2b DomUnen^Pfaudbrilfe .... 141 2b 14175 Pr«mienanlehenderGtadtWien 9bb() 9ß_ Donau-slegulierungs-Lose . . 10b— I0bb0 Una Eiseub°hn-Nul..... 100-- 1W bt) Una Prän.ien-«nl...... 70 2b 70-50 Wiener Communal, «nlehen . 93 25 92l>0 «etie» ><« V«le». «n»l°.Vanl........7275 7s- Vanlvlrnn . . . . 0600 b7b0 V«bwcr«hit«»ft^ ' ,' ' .' . . --^. — - ««U> wa»e «reditanstalt........ 141 70 14l 80 «reditanftalt, ungar..... 122 60 12275 Depositenbank.......—'..... —' Escomptellnftlllt...... 660— 670 — Franco-Vanl....... —'— —'— Viationalbanl....... t!b7 — 856'— vesierr. Vanlgesellschaft ... —'— —'— Unlonbanl ........ 5775 L8 — Verlehrsbanl ....... 82k»0 8850 «etie» >— »ran,. Joseph. «ahn .... 132-bU 18»-Lemb..lzem..Icssy.V«hu . . 120 75 12125 Lloyd.Oesellfch........8L8 — V32 — Oefterr. Nordwefibahn .... lbi — igi 50 «udoll«-V»hu.......1087b 10V-- Staatsbahn........ 28ü— 280-5N Slldbahn......... 7525 75f,y Theiß-Vahn........ I8g ^ ^4.^ Ungarische Nordofibahn . . . 10175 10225 Ungarische Oftbahn..... 82— »iibll Trauiu ay-Gesellsch...... _^.__ ^.^ V«n«ese«sch«fte«. Nllg. »fterr. Vaugesellschaft . . _._ _.^ Wiener Vaugesellschaft..... ^..^. ^. ^ Pfandbriefe. Nll«. ößerr. Vodwcredit . . . lyhhy ,95.^ dto. in 83 Jahren »9-50 90 _ slationalbanl ü. W..... 97.55 977l) Un«. Vodencrebit...... 86'85 86 50 Prioritiite». Elisabeth..». 1. «m. !. . . . 87-- 87 50 »erb.-?iordb.«G....... 108-25 iog.75 ^ranz'Ioscvh.V. ...... 91-75 9225 Eal. K°rl.l.'ubN)ig-V., 1. «km. . 37>— 97 hn Oefierr. Nordwest-V. ... 86-, 5 86 Nk Sitbwbürgrr....... tzlby gz-. ^ «elb Va« Staalsbahu........ 1547b 155— SÜblmhn 5 b»/....... 1^450 114-75 b»/.......98 50 94 - Südbahn, Von«......—-.. -»— Ung. Oftiahn.......60 — 60 3b PriP«tl«le. «redit.L..........159-K0 160- Nndolfe°L.........1350 14'— Wechsel. Augsburg.........58 80 58 90 Hrcnlfurt.........b8 80 58 90 Hamburg.........li880 58 90 London .........121 50 121 80 Pari« .........479b 48lb «eltzssrte». ^ V«N» ««« Ducaten .... 5 st. 86 kr. 5 st. 88 lr. «apoleonsb'or . . 9 ^ 67 « 9 ^ 68 - Preuß.«»ssenschein< k>9 ^ 40 „ 59 „ 50 - «tlber .... 102^25 «105.40 - Kralnische Vrundentlastungs-Obligarlonen, Prlvatustteruug: Veld 30 —, W«, — ^