LmlmcherWMtung. Nr. 293. Pränumerationsprei«: Im Eomptoll ganzj. ft. 11, balbj. fi> 5.5N. ffür die Zustellung ins Hau« haN'j.^ti. Mil der Post »ianzj.fi. ,5, l>aldj.si.?.50, Mittwoch, 23. December Inserti onsgebUhr bis l0 Zeilen: imal ßo lr., 2m.80tl.,3m.l st.; sonst pr.Zeile im.«lr.,8m.8lr., üm. ^0lr. u. s. w. InscrlioiiSstcmpel icdcssm. 20l». 1868. Nichtalntlicher Theil. Die griechische Fl lM — eine europilischc Knge. >V. ^V. „Es ist gut, das; dic Franc brennend geworden, ob dic E> Haltung der cnropäifchcu Türkei ein europäisches Vedürfniß sci. Es isl gut, daß durch den fast gleichzeitig in London und Paris vollzogenen Mi-nisterivechscl die Beantwortung dieser Frage dcm Gra< sen Clarendon und dein Marquis vou Vavalette zugc fallen ist. Die Türkei hat Feinde, welche wohl einmal ausruhe», aber die nicht inhcn wollen. Hat sie leine Freunde, die in ihrer Erhaltung die Erhaltung eines eigenen vitalen Interesses erkennen, so muß sie zcrfal lcn. Dic ti'nkischcn Staatsmänner wissen es, daß der Verlust der Insel Ereta nicht ein isolirtcr bleiben tonnte. Tliumphirt dort die von Griechenland gcschurtc Iusnr-rcctio», so wird sie sofort auch an anderen Orten lriumphircn. Ist cs dcn Weslmächtcu gwchgiltig, ob kleine selbstständige Staaten, so selbstständig wie Knrland zur Zeit Vnou's war, das Gebiet dcr europäische» Türkei bedecken, so mögen sie es aussprecheu. Ist cs ihnen lncht glcichgiltig, so mögen sie handeln. Denn su viel ist sicher, daß die cnropaische Türkei nur dann erhalten werden kann, wenn West-Europa dafür einstehen will, daß sie nicht zcrstöit werde. Eine große Wahrheit ist es, welche die Staatsmänner und die Presse des Wclttheils nicht müde werden sollte!», u»u Vcr> ständniß Aller zu bringen, das; die mientalischc Frage nur dnrch cine Action oder durch Ucbcrciulüufle, welche in gewissen Fällen eine Acticu in Aussicht stellen, ge-schlössen erhalten werden lanu. ES lann sich nicht darum handeln, die El'rislcu dci Türkei dcn Muselmännern zu unterwerfen, sondern nur, sic vor ihrcu eigenen Leidenschaften zu schützcu. Unter der Euzcränctät der Pforte bestehen an dcr Donau drei Fürstcnlhümcr, welche so srei sind, um ihre eigenen Institutionen zu entwickeln, um ihr politisches Glilck zn gründen, wie Hosland, wie Norwegen, nnc die Schluciz/ Die irden, die ewige Sicherheit ihres Grbicteö, während ihre Kriegs lust sie in einem ungünstigen Falle zu wirklichen Unlcr-thauen Nußlands mache:, müßte. Um siche>, fici und glücklich zu sciu, brauchen sie nichts zu thnn, als ihres bereits cirungeucn Bchtzes froh zu werden. Aber die Leidenschaft, die Ehrsucht einzelner ist so groß, daß sie das Volk stets anö einer gute» Position in eine schlechte zu trcibeu vermögen, ans dem Fricdcu zum Krieg, aus dcr Unabhäugigkcit zur Knechtschaft. Das geeinigte West-Europa muß hier schützen nnd wachen, muh diejenigen, welche es vor Feindschaft schirmt, auch davon abhalten, die Feinde anderer zn werden. All' dieses ist nicht schwer, nicht nnerrcichbar, wenn die Mächte einig, einheitlich und rechtzeitig reden und handeln, wenn sie nie ein Gebot mitsprechen, waches sie nicht ganz und vollkommen aufrecht zu halten entschlossen sind. Anch die griechische Frage ist gefahrlos, wcnu sie zu einer europäischen gemacht wird. Gegcn daS ernste Gcbot Englands und Frankreichs ist ein Widerstand in Athen uieht dcukbar. Die Ehre des kleinen Staates, welche sich dagegen sträubte, einem Ultimatum der Pforte sich zu beugen, kann, ohne Schaden zn leiden, sich dem Ausspruchc derjenigen Mächte unterwerfen, denen Griechenland seine politische Existenz verdankt. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Mehrheit dcr griechischen Na-tiou im Stillen ein Verbot ersehnt, welches sie davor schützt, dnrch das Feuer uud Schwert ciues übermächtigen Feindes aufgerieben zu werden. Das griechische Staatsfchiff wird nicht gesteuert. Es wird hin und her geworfen vou Wind und Wellen. Niemand kann berechnen, wo es morgen und übcrmorgcu sein wird, als dcr mit starker Hand es zwingt, in einen sicheren Hafen einzulaufen. Die Wcstmächle würden nicht nur ein Gcbot dcr Politik, sondern ein Gebot dcr Humanität erfüllen, wenn sie in Ermangelung irgend einer audcren genügenden Autorität dem kleinen Staate den Weg wiesen, auf dcm er sciucr Zerstörung ausweichen kann. Wir zweifeln nicht, daß Herr vou Laualcltc die Weisung seines Monarchen erhalten wird, hier eine entschiedene Politik zn verfolgen, allerdings in der Voraussetzung der vollstätldiacu, englischen Eoopcratluli. ^b diese zu erlangen, ist die entscheidende Frage. Lord Ela-rcndon scheint nun allerdings der Mauu zn scin, dcr, falls er allci» cnlschicdc, dic richtigen Maßregeln crgrci-fcu würde. Aber Gladstone ist das Glied, und Bright, dcr Führer dcr Manchester-Schule, ein einflußreiches Mitglied dcS ncueu Eabincts. Dic Frage wird an sie herantreten, ob sie in Constantiuopcl ein eben so vitales englisches Interesse zu vertheidigen haben, wie in Ply-month nnd in Portsmonth. Acltcrc englische Staats-mäuucr haben diese Frage stets bejaht und wir haben Ursache zu glanbcn, daß selbst Aright dcr Quiicker, der ein Mann von gesundem Menschenverstände ist, ciue Intervention in dcr griechischen Frage uicht als eine Einmischnng iu ciuc fremde Angelegenheit erachten wird. 154. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 16. December. (Schluß.) Der Berichterstatter verliest diesen Antrag nebst Motiven uud fährt dann fort: Dcr Ausschuß mußte augesichtö des vorliegenden Materials darüber schlüssig werden, ob er die angcsuchtc Zustimmung zur gerichtlichen Verfolgung des Abg. Grcuter verweigern solle oder uicht. Da faud unu dcr Ausschliß, daß das Immnni-tätsgcsctz nicht dazu bestimmt sein könne, deu Abgeordneten außerhalb seines VernfcS außer das Gesetz zu stcllcu, sondern nur dcn Zweck habcu könne, die Thätigkeit des Abgeordnetenhauses als solchen uud die politische Thätigkeit des Abgeordneten zu schützcu. Das Immnnitätsgcsctz dars daher nur gegen solche Verfolgungen schützen, welche, vou politischen Gesichtspunkten ansgchcno, eine Politische Tendenz au sich tragen, welche von einer Partei gegeu eine andere gerichtet erscheinen nnd daher nicht streng objectiv blos dcm Gesetze nachkommen. Der Ausschuß hat gcfuudcn, daß die Gerichte im vorliegenden Falle iu materieller Beziehung mit dcr vollständigsten Objcctivität vorgegangen sind, nnd cr war mit allen gegen eine Stimme dcr Meinuug, daß von eiucm Tcndenzproccssc keine Rede sein könne. Eine weitere Frage, welche für dic Beurtheilung des vorliegenden Ausucheus als entscheidend erscheinen mnßtc, war die criminalrcchtlichc. Dcr Ausschuß hat sich zwar durchaus nicht für berufcn gchalteu zu entscheiden, ob und welche strafbare Handlung iu dcm arten mäßig vorsiegendc» Sachvcrhaltc begründet sei. Er hat jedoch, um dem Hause ciueu Vorschlag bezüglich sciucr Zustimmnug ;u ciucr strafgcrichtlichcn Verfolgung machen ;u können, sich verpflichtet gefühlt, scinc Meinung dar-über abzugeben, ob in dem Sachvcrhalte der Thatbestand einer strafbaren Handlung enthalten sciu könnc odcr uicht uud allerdings war der Ausschuß dcr Meinuug, daß in dcm vorliegenden Sachvcrhaltc dcr Thatbestand einer Llel'er serbische Poesie m,d ihre Parallelen. (Fortschmig.) Gedichte. Aus dem Serbisch"! »»d Illyrischen libysch« von H. Litt row. l. Blaue Augen. (lVlnära nka.) Sorbisch. , , Parallele: Grd, v. !., I^ mn-Vliv^.ve. j Dein Auge ist wie das Veilchen, Das jich im Laub' versteckt, Die Wimper, dic es umschattet, Hält mystisch cS verdeckt. Du selber aber Du duftest, Ich ahne des Veilchens Näh', Ich forsche im dunklen Busche, Bis ich das Blümchen seh. Au seiucm Kelche erglänzet Der schimmernde Morgeuthau: So perlt des Schmcrzcns Thräne An Deines AngcS Blau. Die Sonne mit ihren Strahlen, Mein Herz iu brennender Glnlh, Die trocknen den Thau an dcm Veilchen, Die Perl, die am Auge Dir v„ht. 2. Schwarze Auge«, (^l-na oka.) Vou Oundulic (Illyrisch-SttUsch). In meiner Seele dunkelt Dcr Schwermulh finstre Nacht, Da seh' ich, wic cS fuukclt In feuerhcllcr Pracht. ^ Dem glühend Auge ist es, ' '" , DaS leuchtet und das glimmt, Und Dn, Geliebte, bist es, Die mir das Dunkel nimmt. Du bist der Sternenflimmer An's Firmament gemalt, Du bist dcr Morgcuschimmcr, Dcr mir im Osten strahlt. Drum laß' mir meine Trauer, Die mich so selig macht, Dcr Glanz ist nur vou Dauer, So lang's im Hcrzcu Nacht — Die Liebe gibt dem Schucu Das tröstend helle Vicht, Und ohne Schmerzcus-Thräucu Gibt's Frcudcuzährcn uichl. 3. Ich möchte sterben! (ioliolii umreti!) Von Putic (serbisch 1600). ParMlc: Herweg. Gedicht? rmeS krbeudigcn Slrophrn cmö dcr Frmidc II. Ich möchte sterben — aber nicht nnr krank, Nicht siech uud schwach auf meinem Bette, Ich möchte sterben, wenn ich in dcr Schlacht Deu Muselmann geschlagen hätte. Ich möchte sterben — wic dcr schöne Mohn, Die rothe Blum' in Samenkorn vcrlchrcn, Damit mein Namc uud mciu Stamm In cii! Geschlecht vou Hcldcu sich vcrkchreu. Ich möchte sterben, wic dcö Tags Gestirn, Wenn es dort hinter dcm Gcbirg vcrsinlct, Und das bei seinem Uutcrgch'u In scincu schönsten Strahlen bliukct. Ich möchte sterben wie dcr Gusla Ton, Wenn plötzlich man die Saite sprenget, Und noch die letzte Vibration In des Heldenliedes Ton sich menget, Ich möchte sterben wie das Alpeumoos, ^ Das jeder Winter mit dcm Schnee bedecket, Und das der erste warme Frühlingshanch Zu neuem Leben wieder aufcrwccket. Ich möchte sterben wic dcr arme Storch, Dcn seine eig'um Kinder morden, Wenn cr zum Fluge schon zu alt Und Andcru cinc ^'asl geworden. 4. Raub. (Im Orig Die stutcu Diebe. — Vo1»i'i !'l»/l>s>^ 1,i^>,>.) Serbisch (1000.) Mir träumt', es hätten Dicbc Mir Hans nud Hof verheert, Sie ranbtcu meine Liebe Und raubten mir mein Schwert. Nnu steh' ich ohue Liebe Und stehe obnc Kraft, >D, die ucrfluchtcu Dicbc Ich hoff' sie sind bestraft. Denn beide, Schwert m,d Liebe, Wcu'n ja mein Eigen nicht, O die vc,fluchten Dicbc. Sie trcfs' ciu strcug Gericht. Dein Eiqcn war mciu Liebeu, Für Dich nur focht mein Schwcit, Sag's dcn verfluchten Dieben, Daß Alles Dir gehört. ' Vlnmc der Verge, im T^'t. 2194 strafbaren Handlung liege. Eine fernere Niicksicht war die, ob der Abgeordnete durch die beabsichtigte Unterst chung seinen Pflichten nicht entzogen nnd hicdurch die Thätigkeit des h. Abgeordnetenhauses nicht beeinträchtigt würde. Diese Frage mußte der Ausschuß verneinen, da es sich im vorliegenden Falle nicht um eine Verhaftung, sandeln um ciue Uutcrsuchuug auf freiem Fuße handelt und die Verhältnisse iu diesem hohen Hause nicht von der Art sind, daß sie selbst durch zeitweilige Verhinderung eines oder des anderen Herrn Abgeordneten einen wirtlichen Abbruch erlcidcu könnten. Der Ausschuß hat ferner in Erwägung gezogen, ob der Zweck der StrafgcrichtSftflcgc, welche zn vereiteln gewiß nicht die Bestimmnng des Immunitätsgesetzcö ist, nicht nntcr der Weigeruug der gerichtlichen Verfolgung leiden könne, und er mußte sich gestehen, daß möglicher, ja wahrscheinlicher Weise die auhäugigc Untersuchung durch ciue lange Sistirung derselben sehr wesentlich beeinträchtigt werden könne. Denn möglicher Weise könnte die nächste Unterbrechnng der Thätigkeit dieses h. Hanfes nicht ein Schlnß der Session, sondern wieder nnr eine Vertagung sein. Endlich beschäftigte sich der Ausschnß mit der Frage, wie sich der zunächst bctheiligtc Herr Abgeordnete selbst zu der in Vcrhandlnng stehenden Angelegenheit verhalten hat. Ich habe bereits die Erklärung erwähnt, die der Abg. Oreuter vor dem Uutcrsuchuugs-richtcr abgab, die dahin ging, daß er im Interesse seiner Entlastung nud der Wahrheit überhaupt wünschen müsse, daß der Thatbestand auf gesetzlichem Wege erhoben werde. Bei der Vcrhandlnng über das Gesetz betreffend die Vcrsöhnnngsucrsnche vor gerichtlichen Ehescheidungen hat derselbe Herr Abgeordnete über die heute in Verhandlung stchcude Sache gleichfalls ciuc ähnliche Erklärung abgegeben, in welcher es heißt: „Das Gericht, meine Herren, das ich fclbst in dieser Angelegenheit angerufen habe, wird der Sache anf den Grund fchcn und wird ganz "gewiß nuch mir Gerechtigkeit gewähren den Verleumdungen gegenüber, welche öffentlich ausgesprochen uud geschrieben werden." Der Ausschuß hat geglaubt, sich mit diesen Erklärungen allein nicht zu begnügen, sondern er beauftragte dcu Obmann des Ausschusses, in Gesellschaft des Schriftführers den Herrn Abg. Grenter cmfznfordern, im Ansschufsc zu erscheinen, nm diesem gegenüber seine Wünsche nnd Meinungen kund zn geben. Dieser Herr hat vom Abg. Grcutcr die mündliche Erwiderung erhalten, daß derselbe dieses nicht für nothwendig finde uud sich anf seine in dieser Angelegenheit bei Gericht abgegebenen Aeußerungen beziehe. Ein formelles Bedenken konnte der Ausschuß nicht übergehen. Derselbe schließt sich namentlich in foriucllcr Beziehung ganz nnd gar der Ansicht des Untersuchungsrichters an, wonach auch schon zur crstcu gerichtliche» Einvernehmung des Abg. Grcntcr die Zustimmung dcs parlamentarischen Körpers erforderlich gewesen wäre. Der Ausschuß beauftragt mich, sein Bedauern auö-zusprccheu, daß die Gerichte in formeller Beziehung nicht nnr eine verschiedene, sondern anch eine unrichtige Interpretation dcs Immunitätsgcsctzcs anwendeten, nnd kann es nur als dringend wünschcnswcrlh bezeichnet werden, daß in Hinknnft ein dem strcngcu Wortlaute dcs Im-munitätsgcsetzes entsprechender Vorgang bei den Gerichten platzgreife. Dessenungeachtet glanbt der Ausschuß, daß das, wcun auch in formeller Bezichuug incorrectc Vorgehen nicht für richtig zn erklären sei, da der vorliegende Straffall derart gestaltet ist, um die Zustimmung dcs hoheu Hauses zur gerichtlichen Verfolgnng zu rechtfertige», durch welche Zustimmung der bisherige Vorgang dcs NntcrsnchungsgcrichtcS lcgalisirt würde. Gestützt auf diese vorgebrachten Gründe crlanbt sich demnach der Ausschuß folgenden Antrag zu stellen.- Das hohe Haus wolle beschließe», cö werde in Erledigung der Zuschrift dcs Unterfnchungsrichtcrs am t. k. Bundesgerichte zn Innsbruck vom 15. November 1808, Z. !j.')21, nach § 1«! des Staatsgrnndgesetzeö über die Ncichsvcrtretuug vom 21. December ltt07, Nr. 141 des ReichsgesctzblattcS, znr gerichtlichen Verfolgung dcs Abg. Joseph Grcutcr, nämlich znr Ver-hänguug der Untersuchung nud Vernehmung dcs Angeschuldigten wegen seiner am 17. September 1868 uutcr freiem Himmel am sogenannten „Platze unter den Linden" bei Hippach in Tirol in der öffentlichen conslituiren-den Versammlung des dortigen katholischen Zweigvcrems gehaltenen Nedc die Znstimmnng ertheilt. P rüsidcn t: Verzeihen Sie mir, meine Herren, wenn ich mir, bevor wir in die Debatte emgchc», cine Be-mcrlnng erlaube. Denn wenn Sie diese Bemerkung in Ihrem Innern theilen, wird mir die Führnng der Verhandlung außerordentlich erleichtert werden. Verhandlnn-gcn dieser Art sind immer peinlicher Natnr, nnd ich bitte daher, daß die Herren Redner sich anf jene Gründe beschränken wollen, welche lediglich eine Antwort sind für die Frage, ob die Zustimmuug zur gerichtliche», Vcrfolguug dcs Abg. Grcuter zu ertheilen sei oder nicht, nnd daß alle jene Gründe aus der Debatte weggelassen werden, welche, wenn etwa der Beschluß für die Ertheilniig der Bewilligung ausfiele, aussehen würde», wie eine Vernrthcilung seiienS dcs Hauses, oder wenn der Beschluß iu entgegengesetzter Richtung ans-ficlc, den Anschein einer Freisprechung hätten. (Bravo.) Abg. Hanisch: Ich muß mich aus einem for-malm Grnndc gegen dcn Antrag dcs Ausschusses er« kläreu, „der Ulllcrsuchungsrichter stellt das Ansuchen um die Zustimmung znr gerichtlichen Veifolaung." Für den Ausdruck „gerichtliche Verfolgung" gibt uns die Slrafproccßorduuua die Interpretation nnd nach dieser ist die Vorladung nnd Eilwcrnchuumg des Augcschul» digten jedenfalls ein Act der gerichtlichen Verfolgung. Der Untersuchungsrichter schränkt nnn den Act der gerichtlichen Verfolgung ein auf die Untersuchung uud die Veriichluuua dcs Abg. Giculcr als Angeschuldigten. Würde diesem Ansuchen Folge gegeben, so künulc auf Grund dcs gefaßten Beschlusses weder lin Antlagc« beschloß gefaßt, noch die Schlußverhandluxa abgeführt werden. Ei»c solche gerichtliche Untersuchung hat daher keinen lcchtcn Sinn. Allein der Abg. Greutcr ist schon als A::gcschnl, diglcr vernommen worden; diese Vcrxehmuug ist ciue Verletzung dcs Stnalsgruudgcsctzcs und dcs Immn» uitälögesetzcs, wie cinc größere mit Ansnahmc der Vcr-haflun.1 nicht vorkommen könnte. Diese Verletzung glht über alles. Daß abrr dcr Abg. Grcuter als Angeschuldigter vernommen worden sei, das beweist die Form sciucr Vernehmung und die Abnahme dcS Handgelöbnisses. Um solche Verletzungen dcs StaatsgluudgesetzcS hint-anzuhalten, gcnüat weder das einfache Bedauern, ^el< ches dcr Ausschuß ausspricht, noch eine dicsfälliae Aufforderung an die Regierung, noch endlich dcr Instan« l.cnzua. Vcilctznngcn dcs Imuiuuilätsgesetzcs hintan-zuhalten, ist nnfcre Sache nnd dies kann in radicalcr Wcisc nur dadurch geschehen, daß wir in jedem cmzcl< nc» Falle die Zustimmung zur gerichtlichen Vcrsolanug oc» weigern. Mir erscheint dcr nltramontane Hcxcnlanz auf dcr Hippacher Wiese ganz glcichaillig gegenüber der schweren Vcrlctznng dcs Iulinunitülsgesctzes; ich stelle dahcr den Antrag: „Das hohe Haus wolle beschließen, es werde in Erledigung dcr Zuschrift dcs Untersuchungsrichters des l. l. Landcsgcrichlcs von InnSbrnck um die Zustimmung zur strafacrichtlichen Verfolgung des Abg. Grcuter dicse Zustimmung nicht ertheilt." Schluß dcr Debatte wird hierauf beantragt und angenommen. Für dcn Ausschußantrag ist noch eingezeichnet Abg. Dr. v. Tschabuschniga, gegen denselben die Abg. Svclcc und Giooanclli, welche den Abg, Giovariclli zum Gcnc-ralrcdner erwählen. Sc. Exc. Minister dcS Innern Dr. Giskra: Dcr Herr Vorredner hat an die RegicrungSbcmt die Frage gestellt, ob die gegcnwärtiac Ncichsrathssession nach Verlauf ciucs Monats, oder überhaupt mich jcncr Zeit, in w.lchcr die Geschäfte dcs Hauscs ihre E'lcdi-a»»g aefnudcu habe» werden, vertagt oder geschlossen ivcrdcn wird. Darüber kann die Regierung im gegeu^ wärtigcu Augenblicke selbstverständlich keine Aufklärung geben. Das cinc ist cbcn so möglich wie das andere, hängt abcr von dcr Enlscheiduug Sr. Majestät in jenem Momente a!>, wo über die Prorogation oder dcn Schlnß dcr Session dic Enlschlicßnng nothwendig scin wird. Hicmit alaubc ich dcr Aufforderung nachgekommen zu sein. (Heiterkeit.) Avg. v. Tschad nschnigq: Ich halte die Gc-rcchtiakcitsvflcgc für etwas so wichtiges und unantastbar hohes im Staate, daß ich selbst die thcilweise Si' stirung derselben nicht für ersprießlich halten lann. Dcr 8 16 dcS Staatsgrnndacsctzes wollte anch den Abgeordneten nicht ein Priuilcgnlnl ertheilen, sondern sie nnr gegen Tendcnzproccsft schütze». Ein strafacrichl« lichcr Tcudcuzproccß ist vorhanden, wenn es sich nicht darum handelt, die Gerechtigkeit uno daS Recht zur Gcltuua zn brinae», sondern darum, persönliche oder sachliche Nebenabsichten durch den Proceß zu erreichen, ilcinc Ai'sicht im Ausschüsse hat sich abcr dafür ausgesprochen, daß dcr uorlicacudc Proceß cm Tendenz« Proceß sei. Es kann nun nicht Aufgabe dcs Hauses scin, sich über die Qualificatiou der dem Abg. Grcutcr zur Last gelegten Handlungen auszusprcchcn, oder sich übcr das Gewicht dcr Vcrdachtsgrüudc schlüssig zn machcn. Die Entscheidung iu diesen zwei Richtungen steht lediglich dcn Gerichten zu; nus gcuügt es, die Ueberzeugung zn schöpfen, daß man »ach dem Inhalte der vorlicgcudcu Untcrsuchungsactcn nicht von vornherein jeden strafbaren Thatbestand für auSgcfchloffcn erklären und im vor» Dir werden sie es geben, Wer folgt nicht Deinem Blick, Und dann gib mir mciu Leben, Mein Herz, mein Schwert znrück. Gibst Dn mir meine Licbc Und auch mein Schwert zurück, Gebcncdcilc Diebe, Sie brachten mir nur Gluck. 5. Gott und der Tanger. (Lny i 6u8l»i-.) Von Wicilic (serbisch IliüO). (Parallele: Die Theilung dcr Erde von Schiller.) Als Gott die Welt erschaffen halte, Ward an die Menschen sie vertheilt, Habgierig nm recht viel zu nehmen, War Alles schnell herbeigeeilt. Wer früher kam, der war der Reiche. Wer sänmig war, dcr blicb anch arm, Da meldet endlich sich ein Sänger, Der letzte in dein Menschen schwärn,. Er sah, das AlleS schon vergriffen, Und weinend blieb er traurig steh'», Der große Gott in seiner Güte Will abcr Niemand weinen sch'n. „Komm hcr zn mir, so sprach er gnädig, „Nimm dicscs kostbare Geschenk, ..Warst Du von allen auch vergessen, „So wisse, daß Ich Dein gedenk. Und eine Gusla süßen Klanges * Die legte Gott in seine Hand, „Nun geh' und sing mir Ehreulieder „Und all' dcn Reichen ihre Schand. * Im Texte: von hartem Holz. „Auf daß Du aber nie mehr weinest, * „Weil Thränen mir ein Abfchen sind, „So nehm' ich Dir das Licht der Augen „Und mache »leinen Sänger blind. V. Vereint im Grabe, (^lll-uioni u jyllnom yl-obu.) (Serbisch 1000.) Mit dem Sohne schalt die Mutter Bitt'rc Worte sprach ihr Mnnd: „Wissen will ich, wo Du weiltest, .Gestern bis zu später Stund. Und crröthend sagte Mischo: „Mutter, frag' mich nicht so lang, „Jede Frage ist ein Vorwurf, „Jede Frage macht mich bang. „Mit drei Inugfrau'n war ich gestern, „Wie man schön're wohl nicht sieht, „Jede spielte eine Laute, „Jede sang ein süßes Lied; „Jede war so hold und reizend, „Abcr cinc war so »lild „Wie ei» schö»cs frisch gemaltes „Heiliges Madonnen-Bild. „Ihre Angcn waren Sterne, „Ihre Lippe war Korall, „Ihre langen blonden Haare „War'n ein gold'ncr Wasserfall; „Sanft wie Nachtigallen-Töne «Schallte ihrer Stimm' Accord, „Und harmonisch wie im Liede „Klang aus ihrem Mund daS Wott. * Wahrscheinlich nach der alten Idee, daß Vlinbe nicht weinen lünncn. „Mutter lass' mich selig sterben „Hier in, Herze» dieses Bild, „Lass' mich sterben — gleich — so lange „Sie mein Innerstes erfüllt. ..Leg' mich Mnltcr auf die Bahre, „Trag mich hin vor ihre Thür, „Daß incin Tod ans icinstcr Liebe „Doch das Herz dcr Iungfran rühl'. Alfo fpricht er und verscheidet, Lächelnd schließt sciu Auge sich, Und die alte Mutter weinet, Ringt die Hände jämmerlich. Legt ihn auf die Todtenbahre, Stellt ihn vor der Liebsten Thor, Und die Spröde sie erkennet, Was im Leben sie verlor. „Mutter, ruft sie, laß mich sterben, „Da ich ihn gcliebet hab', „Leg' mich auf dieselbe Bahre, „Leg' mich in dasselbe Grab. „Pflanze Blumen, auf den Hügcl, „Dessen Tiefe uns vereint „Und bcgicß sie mit den Thränen „Die verkannte Liebe weint! Und sie sprach's und war verschieden, Bricht zusammen unbewußt, Liegt nun in demselben Grabe An des theuren Jünglings Brust. (Schluß folgt.) 2195 hinein sagen kann, es liege ein Grund zur gerichtlichen Verfolgung nicht vor. Weiter ist für mich der Wnnsch des Abg. Grcutcr maßgebend, welchen Wunsch cr sowohl in seinem Verhör als mir gegenüber, da ich ihm die Einladuug dcS Ausschusses überbrachte, als auch in einer Sitzung des hohen Hauses ausgesprochen hat: Ich gehöre zu dcujcuigcu, welche, wenn ein Mauu iu einer so ernsten Sache seinen Willen ausspricht, sich uicht berechtigt halten, zu glauben, daß cr das Gcgcuthcil des Ausgesprochenen wünscht uud will. (Bravo!) Glauben sie denn, meine Herren, daß es außerordentlich angenehm ist, sich Monate hindurch iu einer schwebende» slrafgcrichtlichcn Verfolgung zu befinden? Ich kann mir vielmehr sehr Wohl denken, daß ein Abgeordneter, welchem das Haus die Sistirung der gegen ihn schwebenden Vcrfolgnng octroyirt, sich nicht anders helfen kann, als daß cr sein Mandat niederlegt, um sich vou dem gegen ihn ausgesprochenen Verdacht zu reinigen. Bisher sind keine Entlastungszeugen vernommen worden, uud uach der gegenwärtigen Strafprozeßordnung ist der Abg. Grcntcr nicht berechtigt, daß die von ihm namhaft gemachten Zeugen vernommen werden, wenn die Untersuchung sislirt wird. Meine Herren! wenn nnn nach Jahr und Tag die Haufttvcrhandlnng angesetzt wird, uud sich die Zeugen nicht mehr an die in Hiftftach gefallenen Worte erinnern können, wird es dem Abg. Greutcr geuügcn, ans den Gründen des Urtheils, welches anf „Schuldig" lautet, zu entnehmen, daß dieser Spruch nnr deßhalb so gefallen ist, weil sich die Zcugeu au den Vorgang nicht mehr erinnern? Es handelt sich ferner hier keineswegs um eine Auslieferung an die Gerichte, sondern lediglich nm die Fortsctznng der Untersuchung: nach Abschluß derselben wird das Gericht neuerdings mit dem Antrage auf Abhaltung der Hcinptvcrhandlung vor den Rcichsrath treten müsscn, wenn es nicht in den Ncsnltatcn der Untcr-snchnng Anhallspnnktc finden wird, von der weiteren Klage ciliznlllsscn. Ans dicscn Gründen habe ich mein Votum abgegeben und mich lediglich an meine Ueberzeugung gc« haltcu. Hätte ich nach Affctten gestimmt, so winde ni» vu'llcicht dcm gcgcntb.cilia.cn Antrage bcigclrrten sein. Aba. Vluon Giovanelli: Meine Herren! Sie werden es tiegieiflich fmdcn, warnm Abg. Grculcr die Ocffcntlichlcit wimscht. Nachdem Ihnen das Factum dargelegt worden ist, werden Sie es begreifen, daß nach der Darstellung des Referenten ich es für überflüssig halte, noch irgcno cl-was über die Sache zu sagen. (^ch glaube, jeder von Ihnen hat sich schon sei,, Urtheil gebildet und ich vertraue der Entscheidung, die mm fallen wird. (Lebhafter Beifall rcchls.) Der Berichterstatter verzichtet anf das Schlußwort m,d es wird zur Abslimmn»a, geschritten. (Die Minister entfernen sich.) Präsident crtlärl. den Auttog H^nisch als einen negativen nicht zur Abstimmung biingcn >u töuaen. Der Auöschußantrag wird hierauf abgelehnt. Dafür nnr die ^intc, dagegen das Ecntrnm nnd Rechte. (Lebhafter Beifall rechts ) Präsident: Die Tagesordnung ist erledigt, ich beantrage die nächste Sitzung anf den 12. Jänner 1^0!). Abg. Bachofcn: Ich beantrage, daß die nächste Sitzung cun 15). Jänner staltfiude. P r äsidcnt: Ich habe gegen diesen Auttag gar keine Einwendung, wenn das hohe Hmis dcmselbcu bei< stimmt. (Znsliiumniig.) Als Tagesordnung der nächsten Sitzung bestimme ich den Ansschnßbcricht iibcr dni« Strafgesetz, behalte mir jedoch vor, wenn in den näch> sttn Tagen mir in den Ausschüssen berathene Vorlagen zukommen, dieselben vor dcm Strafgesetze anf die Tagesordnung zu setzen. Schluß der Sitzung nm 3 Uhr. Der Wcchstl im srlinMschrn Ministerium dcs Acußml beruht, wie die „Franz. Eorr." bestimmt versichern kann, nicht auf politischen Motiven nnd die Vertreter der fremden Regierungen sind bereits vcrtranlich bcdcntct worden, daß diese Wcnduug durchaus leine Vcrändernn' gen in der Politik des französischen Cabinets Europa uud speciell dem Oriente gegenüber uach sich ziehen werde. Nach Rom, wo der Name des ncncn Ministers des Aenßcrn, welcher seiner Zeit die Politik dcS Ministeriums Thouvcncl beim heiligen Stnhlc zn vertreten hatte, leinen cbcu nugcnchmcn Klang hat, sind speciell bernhigcndc ^usichcrungcu aus Anlaß dieser Ernennung ergangen. Die wahren Motive der Entlassung Mousticrs l'iegcn theils iu dcm leidenden Gcsundhcits-zuslaudc dieses Staatsmauucs, theils iu gcwisscu pcr-söulichcu Eigcuschaftcu dcssclbeu. Hcrr v. Lavallctlc hat schou am 1,^. die Geschäfte des auswärtige» Amtes übernommen, führt dieselben indeß einstweilen von seiner Wohnnng ans, da Monsticr vermöge seines leidenden Zustandes das Hotel am Quai d'Orsay uoch uicht vcr^ wsseu kaun. Mit Monsticr ziehen sich natürlich sein Eabiuctschcf, Herr v. Saiut-Vallicr uud sein Sccrctär, Herr v. Vcaufort von dcm Ministerinn, dcs Acußcrn znrück. Als Eabiuetschcf dcs nclien Ministers bezeichnet man nns Herrn v. Saint-Fcrrcol, gegenwärtig Bot-schafts-Sccrctär in London. Daß die Vandin-Affaire und die große Thorheit von Elichy dcm Ministcrinm Piuard vcrhäuguißvoll gc-wcscu siud, uulerlicgt keinem Zweifel mehr. Der ncne Htinistcr des Iuucru, Hcrr v. Forcade, ist wcuigcr Staatsanwaltnatur, als seiu Vorgänger, übrigcus vermöge seiucr Antcccdcuticn nnd der vielen hervorragenden Aemter, welche cr bereits bekleidet hat, anch selbständiger als Pinard. Herr v. Saiut-Paul, das Altcrcgo Rouhcr's iu diesem Miuislerinm, hat anch bereits eingesehen, daß neben Forcadc kein Platz für cincn Vice-minister ist; cr hat daher seine Demission gegeben und dieselbe auch anf begütigendes Zusprechen dcs Kaisers bis jetzt uicht zurückgezogen. Herrn Pinard war, wie Monsticr, der obligate Platz im Senat angetragen worden ; cr lehnte aber denselben in einem Briefe an den Kaiser ab, in welchem cr sagte, cr fühle sich noch jung genug, der Regierung in einem anderen Wirknugötrcisc nützlich zn sciu. Man glaubt jetzt, cr wcrdc zum Gcue-ralprocuratur am Eassationshofc ernannt werden an Stelle dcs Herrn Dclanglc, welcher den hochbctagtcu Herrn Troploug im Präsidium dcs Senates ersetzen wird. Der ncnc Handclsministcr, Herr Grcssicr, war bisher Vertreter dcs Sommc-Dcpartemcuts iu der Kammer und Advocat am Pariser Gerichtshöfe; in der ersteren Eigenschaft hatte cr als Berichterstatter über daö Armccgcsctz große geschäftliche Gewandtheit, znglcich aber einen hohen Grad von Eigensinn entwickelt. Er wird gewiß auch im Cabinet die Rolle eines Fachmiuisters mit großer Selbständigkeit spielen. Im g:mzcn bcdcntcn diese Ernennnngcn cincn halben Sieg Rouhcr's. Sciu Wnnsch, selbst an die Spitze dcs culswärtigcu Departements zn treten, ist ihm nicht erfüllt worden; aber Lavalette steht ihm bekanntlich verwandtschaftlich nnd politisch schr nahe uud anch störende hat bisher die besten collcgialcn Beziehungen mit ihm unterhalten. Das Ministerium hat jedenfalls an Homogenität uud wahrscheinlich auch an Eapacität gewonnen. Man hebt hervor, daß Herr Grcssicr der erslc unmittelbar der Kammer entlehnte Minister des zweiten Kaiserreichs ist. Die türkische Note an Griechenland. Die ..Patrice" kann den Wortlaut dcr vom 10. December datirtcn türkischen Note mittheilen, welche Phociades-Bay in Athen überreicht hat. Die fünf Puutlc, welche die Pforte fordert, fiud belaunt. Voran geht denselben eine Darlegung der Beschwerden, zn wcl cheu die Haltung Griechenlands Anlaß «.«Mden l)at. nnd dic dann in folacndcni Sündenregister gipfeln. Welche Hoffnung konnten wir in der That bewahren: 1. Angesichts dcr Erklärung cincs ehemaligen Mi-nislcrs vou dcr Tribüne herab, daß cin Theil des letzten Anlehcns für den Ankanf dcs Schiffes „Kreta" bestimmt wurdc, welches heule allem Völkerrechte zum Trotz den Trausport dcr Freiwilligen und dcr Mnni-tioncn nach Kreta besorgt, einer Erkläruug. welche iu feierlicher Weise dcu Versicherungen widerspricht, die uns die königliche Rcgicrnng gegeben hatte; !^. Angesichts einer ministeriellen Rcdc, welche dcntlich den Entschluß kund gibt, den Gedanken der Annexation Kretas an Griechenland zn verfolgen; .'l. Angesichts dcr nicht zn qnalificircndcu Gewalt, mit welcher man dic freiwillige Heimkehr dcr kretischen Auswanderer zu vcrhiu-dcrn sucht; 4. Angesichts dcr beharrlichen Weigcrnng dcr l. Rcgicruug, dieser Vcrgcwaltiguug ciu Ziel zu sctzcu; 5>. Augcsichts dcr Bildung neuer Frciwilligcu-baudcu, welche vou dcu Bchördcu nicht nur uicht ver hindert, soudern sogar beinahe osfeu untcrslützt wird; l>. Angesichts dcr Unwirksamkeit nnscrer so oft wieder-holten Vorslcllnngcn; 7. Angesichts dcs immer nnvcr-hüUter hervortretenden Ehrgeizes dcr Parteien in Griechenland; 8. Angesichts der Straflosigkeit, welche die< jcnigcn Personen, die türkische Officicrc, Soldaten ?c. mißhandelt haben, vci deu griechischen Achördcn finden? Oesterreich. Wien, 21. December. Die „Wiener Abcudposl" schlcibt: Sofort uach Emlrcfscn dcr Nachricht von den Maßregeln dcr türkische n Regierung gegen die a r i c-chifchcn Unterthanen ist von Seite dcr österreichisch-ungarischen Regierung nu die k. k. Botschaft iu Eou' slaillinopel die Weisung ergangen, alle nöthigen Vor-kchrnngen znm Schnhc dcr commcrcicllcn Interessen Oesterreichs zn treffen. Die l. k. Golschast hat nun, wie wir vernehmen, in Folge cincr Vcrathnng mit den Vertretern des österreichischen Handclsstcmdcs bei dcr Regierung dcr h. Pforte auch bereits Schritte gethan, lim für jcnc hclknischcn Schiffc, welche mit österreichisch-ungarischer Ladnng nach cincm türkischen Hasen unterwegs sind, znr Abwicklung ihrer Geschäfte eine Frist von 4 bis l> Wochen zn crwir'cn. — (Die „Nordd. Allg. Ztg." und der „Wanderer.") Die „Wieucr Abcudpost" schreibt: Die „Nordd. Mg, Ztg." beruft sich iu ihrer Polemik gcgcu u»s anf eine Pariser Eorrcspondcnz des hiesigen „Wanderer." Wir fürchten, das Eitat wird dcm „Wan- derer" uicht sehr angenehm sein, da es kaum geeignet sein dürfte, den Credit feines Pariser Eorrcspondcnteu zu erhöhen. Znr Sache selbst h^bcn wir zn bemerken, daß dic Eorrcspoudcuz in dcr zwischen uns und dcr „Nordd. Mg. Ztg." schwcbeudcu Streitfrage, gcriuge gesagt, uicht das mindeste beweist. Die Eorrcspondcuz gibt dcr Bcsorgniß, daß eine iut'iuc Auuäherung Frankreichs au Oesterreich stattfinde» könnte, lebhaften Ausdruck. Wie mau aber daraus logischer Weise folgern tauu, es müßten „eindringliche VorstcUuugcu" von Seite Frankreichs au das Wicuer Cabinet stattgefunden haben, ist uns schlechthin unerfindlich. — (Die k. k. Escadrc), bestehend aus drei Pauzcrfrcgatteu uud zwci Kauoilcubooleu, ist am ^Ostm d. M. vou Tricst abgegangen. Ihr Ziel ist wahrscheinlich die griechischen Gewässer, ihre Mission besteht ohne Zweifel darin, die Sicherheit österreichischer Unterthanen nöthigcnfalls mit Nachdruck zu beschützen. MgesnmtcKeiten. — Se. Majestät der Kaiser und König haben dem Wiener Wlchltnatizkeitsuercine siir Hauöcnme zum Anlaufe von Nrcnnholz 200 st. aNergnädigst zu spenden geruht. — Se. Majestät der Kaiser und König haben den durch F^uer beschädigten Bewohnern dcr Gemeinde Lelch im Heveser Comitcit 500 fl. allergnäcigst zu spenden geruht. — Se. Maj.slät der Kaiser und König haben den von einem Äcandunglücle hcimgesuchlcn Insassen von Ziztowec in Boomen eine Unterstützung von 200 fl. aller-gnäoigst zu bewilligen geruht. — Ihre Majestät die Kaiserin und Königin baden dem St.Mlsauetli-WMibätlqt'ilsvelüine in Oedln-burg 100 fl. alle,gnädigst zu fpc»den geruht. — (Wirtung und Ursache.) Als vor einiger Zeit tie Nachüchl verlauttte, dah in VohMlN a uffallend vi>ly selber >olgenc>rn Vnttac, zu di.sem Capitel : Am Donnerslag wurde der Eigenthümer und Redacteur der Humor. Lisll) von vel Pragcr k. l. Staatsanwaltschaft aufgefordert, eine über das Vlalt verhängte Glloslraje im Ve» tracre von 300 fl. binnen 24 Stunden zu erlegen. Der Redacteur des genannten Blattes wollte in Folge dessen jenen Vctrag in russischen Nub.ln bezahlen, muhte aber dieselben sofort in unsere Papiere umwechscln, weil die dortige städtische Casie lnne Rubel annehme. — (Wasser st and in Wieliczla.) Der heute an« gelangle Czas schreibt aus Wirliczta vom 18. December, das, sich dcr W^sserzuslus; regelmäßig auf 30 — 40 Kubi!-fuß in der Minute belaufe und man mit Ausstellung der Dampfmaschinen beschäftigt sei. Der Wasserstand der letzten drei Tage nach den amtliche», vom Czas gegebenen Ausweisen zeigt keine erhebliche Veränderung, am 18. d. betrug dcrsrlbc uuter dem österreichischen Horizonte im Franz-Joseph Schachte 1" 5' 7", im l5lisabetl)schachte 2" 5' 2" und unter dcr Erdoberfläche im Franz-Iosephv-Sckackte 110" 5' 7". endlich im Elisabeth.Schachte 110" 5' 2". — (Die Ermordung Iuhaß) Ueber die nghe-rcn Umstände, unter denen der berüchtigte Räuber Andreas Iuhaft gctödtet wurdc, verlautet folgendes: Iuhah wurde in einer Scheune des Karoser Bauers Johann Latatos am 4. d. M. erschlagen. N.iä? Latatos' Aussage war dcr Räu« ber zum erstenmale während der Weinlese uud ein zwei« teSmal am Allerhliligentage bei ihm: erst beim zweiten Ve» suche hatte er sich genannt, uno da er Latatos jedesmal rauh behandelte und sür das Gebotene nichts bezahlte, so beschloß letzterer schon damals, sich des unheimlichen Gastes zu btMächtigci,. Äm 4. d. M. lam dieser nun wieder, uud schasste nach Gewohnheit Essen und Trinken an. Da ihn aber Latalos mit der Aemerlung, das; sich Panduren in der Gegend zeigten, zur Entfernung aufforderte und ilm außerdcm auch dcr Wein nicht befriedigte, machte er Anstalten, L. zu erschießen, von welchem Vorhaben ihn nur daS inständige Ailten der Hausfrau abbrachte. Während aber das Weib bat, ersah Lokatos die Gelegenheit, machte sich davon und forderte seine Vriirer aus, ihm bei der Gefangennahme dcs Räubers behilflich zu sein. Nun lehrte el zur Scheune zurilcl und brachte eine Flasche guten Weines mit sich, welchen er mit dem nun schon ausgesöhnten Räuber zusammen traitt, Als aber L. bemerttc, daß scine drei Vrüdcr bereits vor dcr Scheune angelangt scien, führte er mit ciner in der Nähe liegenden Axt eiuen Streich gegen Iuhaß' Brust, dieser fuhr auf, packte Latatos, allein die hereinstlirmenoen Männer erschlugen ihn nach momentanem Ringc». Dies ist ber kurze Auszug aus dem Geständnisse des festgenommenen Johann Lakatus. — (Die Probefahrt auf der siebenbür' ger Nahn) ist glücllicd von statten gegangen und wird die Aalm am 22. d. M. txm öffentlichen Verkehr über. geben. -- (Mode-Revolution.) Wie in mehreren Krci. sen des Faubourg Samt-Gcrmcnn erzählt wird, dürfte eine Revolution in dcr Mooe bevorstehen. Die Damen dcs Fau« bourg Saint-Germano wl.'l!cl>. nämlich den theatralischen und excentrischen Trachten, welche in den lehlen Jahren unter dem Einfluß eines närrischen Geschmacks brrrschtcn, Valet sagen und iu dic Doniaine der wahren Eleganz zurrlctlchren. I" der hohen Pariser Gesellschaft efislircn bekanntlich zwei Nnthrgoucn dcr großc» Welt, welche nach SleUuug, Vergan. 2196 genhcit und Namen sich sehr unterscheiden. Ebenso gibt es auch zwei Classen uo» gloßcn Damen, und diese waren eigentlich immer von einander unterschieden, sowohl durch ihre Lebeüsgcwohnheiten cils auch duich die Mode. (3s sind zwei uelschiroene Welten von ganz anderen ^lnschallungeu; . das alle Frankreich und das neue, der alte und der neue Adel. Die eine Paitei besteht zum groben Tl^il aus Kunst» lerinnen, L'mporgekominonen und Fremden, ihr Modell ist in den Tuilericn, sie achten auf Farbe, Länge »er Schleppen, Crinolinen u. s. w., um es sofort nachzuahmen. Die an-deie Partei bilden die Danien des Faubourg Saint; Germain, ihre Toilette ist ost einfacher, aber darum nicht minder reich. Hier herrscht gute Gesellschaft u»d feiner Ton, wädrrnd im andereu Arcopag die Sprache etwas leichter ist, ts sind Thcalerworle, die auf Effect ausgehen. Von hier aus sind alle ausschweifenden und oft fo unsymmetrischen Trachten der letzten Zeit ausgegangen und l>nben sich mil auffallender despotischer Willkür Verbreitet, .^cnn eine Frau nus der Provinz, die diese Vcrunst >llil»gen zuluclroics, so sagte man zu ihr ganz erstaunt: „Wie Madame, Sie lieben nicht dicse bezaubernde Novität? Sie werden als Sonder» ling verschiien werden." Dic Prouincialin taun nicht wider^ stehen, und diejenige, welche rdcn noch eine Flau war, me-lomorphosilt sich schleunigst in ein charmantes phantastisches Monstll'M. dessen zoologische Classification noch nicht entdlckt ist. Die Franen von Ge'chmack, die Frauen ver „Neaclioil" reuoltiien biergegen uno so llinn man mil Interesse einem Kamps zwischen den leiden Classen der Paiiser Eleganz entgegensehen. Der Preis dliiste schließlich dahin fallen, wo! die gröhle Emfachhnt herrschen wird. Höchlich wNnjchens-welth! — (Der Prinz Humbert und diePrinzes -sin M a > g a r c t h c) sind i» Palenno um 1!). December angtlommcn. Sic wurden von einer uncimeßlicheu Vtenscheri-menge empfangen, die sie mit ledhaften Zurufen dcgnihte und Blumen cms ihren Weg jlrcute. Die Häuser waren l)! flaggt. ^il o c ü l e s. — (D esr audatio n.) Verflossenen Montag Vormittags erfchien line Commifsion der l. l. Fin^nzdirection bei der hiesigen k. k. Landeshauptcass«', um eine der vorgefchlie-l^nen Slontlirungen in unvermulheler Weise vorzunehmen, Die Schluss»! zu den Easseu winde» der Connnission anstandslos übergeben und dieselbe begann ihre Thätigkeit, der Cassier it. jedoch entfernte sich inzwischen unbemerkt, uno es sttllle sich alsbald in der ihm anvertrauten Casse ein Ab» gung von 11.225 fl. hcrauy. Es winden so^l^ich die „ö-lbiqen polizeilichen Mahregcl», genossen, nnd noch Montag Abends g'I^lig kö, den Cassier K. zur Hast zu bringen. — (Dic Laibacher Mllsikcapellc) wiid sich heute Abends im „Hotel Elefant" gegen daS mäßige EntN'e von 15» lr. produciren i das Progromm ist, wie wir vcr-nshmen, eiu sehr rlichhalliges. — (Militärveränderungen.) Die Herren Hauptlcute und Rittmeister - Auditore Wenzel Ticftrunl dc^ Artillerie« Regimentes Nr. 7 und Franz Stepa n des Inf.inlelic'Negimenles Nr. 17 wurden z»l Vrigade-Auditoren, und zwar elfterer bei dem Aiigaoegelicktc Nr. 1>-' der Brigade Generalmajor von Ä er mann zu Luibach, und lltz-lerer bei dem Arigadegerichtc Nr. 15» der Brigade Generalmajor Herzog von Würlemberg zu Trieft, ernannt. Im ganzen ivurrcn 50 Hauptleute- und Ni!lmeister»Auditore zu Bcigads-Audilorcu ernannt. — (Lehrerverein.) Nachdem die Statuten dieses Vereines von der h. Landesregierung bestätigt wurden, ladet die Redaction des „l.^ill>IMi lovu,-^ zur Betheiligung aller Lehrer und Schulfreunde ein. Die Einschreib-gebühr ssur den e,sten Beitritt) beträgt I sl,, der regelmäßige jährliche Beitrag nur 1 fl. Nur für Mitglieder in Laidach und dessen Umgebung beträgt die Iah^sgebühr 2 sl. Wir rüstn dem neuen Vereine ein aufrichtiges: Glück auf! zu. — (Regenbogen im December.) Heute mor« gens 8'/, Uhr hatten wir Gelegenheit, uns an dem Anblick eines prächtigen RegcnbogcnZ zu erfreuen. Derselbe wölbte sich in weitem Bogen über den Nosenbacher Berg und hielt circa 15 Minuten an. Gewiß ein seltenes Naturspiel im December. — (Schwere Verwundung.) Josef Bittnz, Knecht des Matthäus Mathian, Grundbesitzer in Podgora,! wuroe am 18. d. M. Abends auf der Straße in der Nähr von, Zwischenwässeru von drei ihm g-nz unbekannten Burschen ohne jede Veranlassung überfallen uno von einem derselben dnrch zwei Messerstiche in die Brust so schwer verletzt, das; an seinem Auskommen gezweifelt wild. — (Erläuterndes Wörterbuch zu Schiller's D ich t e r w er te n.) Unter diesem Titel liegen unö oie beiren ersten Lieferungen cines in der Nieolai'jchen Verlagsbuchhandlung in Bcilin elschcmendcn Wertes voii Ludwig Rudolph untli Miliuirlung oon Hicnl Goidbeck, vor. Schiller wiid durch die nach Ellüschung des Cotla» fchin Piivilegiumö eingetretene Nohlscilheit der Ausgabt« in vitle Schichten deö Voltes dtingcn, wilchen cr fiüher vecschloss'N blieb. Eö ist oaher an und jür sich ein ga»z richtiger Gedanke, dem Leser Schlllei's, den, vielleicht die classische Bildung fehl!, oder dem ttine Commentate zu Gebote stehen, einen Ersatz hicfür in einem Wö,teibuche zu' biltlN, welches nicht nur Eillärungen geschichtlicher, mylho-logijchlr, natulwissenschosllicht'i Art, sonoeri» auch eingehende Aespcechuna/n dei einzelne» Dicxuen vom trillschen Slano-l punlte, in allglnuin verständlicher Fassung bicltt. Von letzteren liegt z. B. in den voilie^lNde,, zwei Heften die „Braut oon Messina" vo,, S. 74 ois 134, eine Besprechung, welche w^der Giü,»dlichkeit, noch Schäife vrr-nnssin läßt. Wir sehen del Fortsetzung deö uero,e»stllcheu Weills mit Spannung entgegen. - (Classische Iugcnddi blio thel von Maz/Moltle.) Iu einer Zeit, wu der Kindcrschriftriimarlt hänfig mit nngcsulldcni Slosfc überladen ivird, ist der bebaute, eine „classische" Iulicud-bibliothel, d. i. eine Anowahl d^r dcsteu Werte von allen nnd »eueren Iligcndschrislstclleru, »velchc das jci^t lebende Ellerngc-lchlecht als di»: Freunde und Berather, Bilder und Erheiterer seiner , eigenen Kindheit urrchrl, zu biliiezein Preis» zu veranstalten und uiltcr dcni Vulte zn uerblciten, — iu der Tl>at e>n so danlenü. > werther, daß dirseS Untcriichmen dvö I. M. Oelihardl'schcn Vcr Ansang von Better'i« ErMlnugrii ans der allen Welt. Nir, töniieu daö Untcrilchiueii Jedermann bestens empfehlen. ! (Theater) Gestern beschloß Frl. Caroline Arthur^ alö Ne»^ in Halni',» „WÜdfrnrr" ihv nnv ;u lurzcö Gastspiel.! lleber il»,^ ^cistlilig taiin uian wühl uur sagell, daß sie vm'züglich ' wnr. Die Vialürüchlci!, mit der sie dn> trotzigen Knaben gab. ! der tccke, stolze Sinn, drn sie su schön zu malcii verstand, die naiur Verschämtheit, als sie in sich selbst das Mädchen crlannle,! sie rutzücktcu uns alle gleich. Die warmen Worte oeö Abschiedes, die das Fräulein ziüii Schlüsse an daö Publicum richtete, sie, seiell hiemit herzlichst erwidert, doch nicht ohne daß wir zugleich unseren Dank für die geinißreicheii Abende, die uns das Fräulein verschafft, aufgesprochen und iinseio Hofsiinng ans ein recht baldiges Wiedersehen ausgedrückt haben. Die Rolle Marccll's fand in Herrn Matthcs einen sehr schwachen Darsteller, wenn cr nicht im dritten Acte einige etwas gelnngcncre Momente gehabt hätte, so wäre seine schiine dankbare Rolle gan; spurlos vorübergegangen, Frau Schmidts als Adele war recht gut. Die übrigen Darsteller genügten, DaS Haus war gnt besncht und übersMttclc die Heldin znin Schlüsse mit Beisallsbrzengungc». Neueste M- (Orissinal'Telcgramm der „ttaibachcr Zeitung.") Mien, 22. December. Griechenland macht beträchtliche Kriessörüstungen. Nusiland bewilligt den ssriechischrn Schissen, die russische Flanke zu führen. Hobbart blokirt Eyra. Vvrse fest. Noin, 21. Dcccmbc,'. Der P^pst hiclt cm gc Heimes ^onsistorillm. Er sprach ülici' dic schr crl'stcn EreiiMssc in Spanicn, dcllligtc dic Gefahren der Kirche, iillmclttllch in Bczllg auf die Einheit des Glc.nlicns, welche stcts den 9tnhm dicscr talholischc,, ^iatiun gc-^ bildet habe. Florenz, 2l. December. (Sitzung der Dc« ftuti rt c nka m mei.) Auf der Tagesordnung ist der Gesctzenlwurf iibcr dic provisorische Fitiauzaeliahrimg. Der Fiitanzmiuislcr erklärt sich gegen den von der Commission beanttugten Altitcl wcgcn Snsftcndiruug der Z«ylling der päpstlichen Schuld. Nach langer Debatte wird der Eoinmissionsautrag mit 211 gegen 111 Stim^ mcn verworfen und der NcgicrungscnlwNlf mit 201 gcn.cn 5>8 ^limmcn a ügcnommcn. Paris, 22. December. (Tst. Zg.) Die „France" sagt: Die öffentliche Meinnng wird sich nur beruhigen, wenn die Ncgicrnngen die seit 181b aufgetauchten Fragen nun zur Regelung anregen werden. Madrid, 21. December. Ein Dccrct des Mi-i uistcrs Sagasla macht für die Municipalitäten uud Pro-ivinzcn die Eonucrtiruug ihrer in den Depositcncasscn erliegenden Fonds iu Schatzbons innerhalb W Tage obligatorisch. — Die „Gaccta" signalisirt einige unbe-dcuteudc Nllhcstörnngcn anläßlich der Wahlen in mehreren tlciucu Ortschaften der Provinzen BurgoS, Malaga nnd Alicante. Madrid, 22. December. Eine in Paris gedruckte Broschüre zn Guusteu des Don Earlos ist erschicucu, mit einem Appell an die Kriegsmacht. „Imparcial" weist dieselbe zurück. London, 21. December. Gladstone und ^owc wurden ohne Opposition wieder ins Parlament gewählt. Gladstone vcihicß i» seincr Wahlrede Ersparnisse im Budget, verwais jedoch einstweilen dic Einsichtmmg der Ballot^'. Dic Wicdeiwahl der übrigen Minister wird nicht bezweifelt. Telegraphische B5eclisrlcourfc. uom ^'^,December. liperc. Metallique« 58,2.'i. — üvrrc. ÄlctalliqncS mit Mai- und Nouelndcl'-Zinseils>9.clÜ. — 5prrc, Natiui'lll-Anlrhcu l!4. — 1«»i!>cr Staatsanlrhei! «9.1!.,.- Banlaclieu «N». — Credilaclieu 235, — i!c>,idmi N^> !)0. — Gilbcr l1«.H. — K. t, Ducaten 5.4^>. Kandel und ^Jolkswirthschastliches. Nlldolfswcrtl,, 21, December. Die Dnrchschnittö-Preisc slclltcü sicli auf dem heutigen Martte, wie fnlgt: Üiicizcn per Metzcn 5» Butter pr. Pfnud . — 50 Korn „ 3 W Eier pr. Stück . .' - 1l Gerste „ 2 l!0 Viilch pr, Maß . — , N' Hafer „ 1 70 Rindfleisch vr, Pfd, -^ , ^ Halbfnicht „ 4 ^l0 Kalbfleisch „ —20 Heiden „ Ij 2l) Schweiuesteisch „ —-24 Hirse „ 2 s'tt Schüpsensleisch „ — — Kulinutz ,. 2 80 Hllhndcl pr. Stilck — , 20 Erdävf.-l „ I d0 .« Z SW. n'äfzig f. ganz bew. 0.>0 t0 ., Ab.! : 24,i l ! 'j- <;,-. !SW. mäßig! trilbe ! Tagilber Siidwest mäßig. Wolleudcckc geschlossen. Die Alpen ziemlich wolkenfrei. Taö TageSmittcl der '^ äriiie -s-4-?", um 6'5" über dem 9lorniale. Veranlwortlicher Redacteur: Ignaz u. K l c i n in a y r. ^l-^l' ^« ^^i^^ Wie». 21 December. Dlc Stimmiing der Börse schien beruhigter und die Papiere erholten sich größtcnthcils, während auch Devisen und Valuten merklich billiger schlössen. Mljtlli1tllU)l. Gold ftilssig. Umsatz mäßig. Vessentlicke Schuld. k. des Staate? (für 100 sl.) Geld Waare In ». W. zn 5pEt. fllr 100 fl. 54.90 55. dcltu v. I, 180U .... 00.— 00.10 delio rückzahlbar <^) . W.25 i«i.?5 detto „ (^,) . . . <.»5.- '.)5.25 Silbcr-Anlchen von l1?»;4 . . 09.25 0^.75 Si „ s^.25 5«.4(» dctto N'.it Mai-Coup. „ 5 „ 5l>.25 5^ 40 detto.....„ 4,;„ 52— 5225 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . ,79.50 180.-. „ „ ,, „ 1854 . . . 82.75 tt>j.',5 „ „ „ I«00zu5N0fl. 8«.!»0 8<).— „ „„1800 „100., 93.75 l)4.i>5 „ ,. » 1lM „W0 „ 104.50 104 kl) Como-Ncuteiisch, zu ^2 l.. »u»t. 24.— 24.50 Domailllüi öpcrc in Silber 11175 112.- v der Krouläuder (für 100 sl.) Gr.-u 57» «?-" 58-- Olicrostrrnich . „5 „ 89.- d^0 Salzburg .... « 5 „ 87.— ««-" Geld Waare Böhmen .... zu 5°/« 91.75 92.50 Mähren .... „ 5 „ 89.— 89.50 Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.— Sterermarl ... „ 5 „ 58.— 89.— Ungarn.....„ 5 „ 77.50 78.- Temescr-Vlluat . . „ 5 „ 77.25 77.75 Eroatieu und Slavonien „ 5 „ 78.25 79.— Galizien .... „5 „ 07.25 07.75 Siebenbllrgru ... „ 5 „ 72.75 7!i. Vuluvina .... „ 5 „ 07.50 68.50 Ung. m. d. V.-C. 1807 „ 5 „ 77.50 78... Tcm.V.m.d.V.-E.1807„ 5 „ 77.- 77.50 Actieu (pr. Stltck), vlalloiilllbllni...... 057.— 058.— Kaiser Fcrdinands-Nordbahn zn 1000 fl. CM.....1935.—1940 — Lrcdit-Allstall zu 200 fl. o. W. 231.50 231.00 Äl.o.Escom,-Oes.zi'500si.ö.W. 050- 055 — «vtatsciscnv.-Gcs. zu 200 si.EM. odcr 5(Xi Fr...... 300.50 300.00 Kais. Elis. Nahn zn 200 st. LM. 171 — 171.50 Süd.-uordd.Vcr.-B.200 .. „ 149.50 149,80 Süd.St.-.l.-vcu.u,z.-l.E.200fI. ä. W. oder 500 Fr. ... 194.00 194 80 Geld Waare Gal.Karl-Lud.-B. ,.200ss.EM. 308,50 209.— Vöyiii. Nestliahil zu 200 fl. . 158,50 !59.— Oest.Dou.-Dlllnpssch.-Ges. Z « 528.— 530.— Oesterreich. 5!loyd iu Triesi Z Z 250.- 252.— Wieu.Dampfm.-Aclg. . ' . 330.— 335.— Pester Kettenbrücke . . . , 525.- 535.— Anglo-Austria-Bank zn 20(> si, 189 50 190.— Weinberg Czernowitzer Äctietl . 172.— 173.— Vcrsichcr.-Orsellschaft Donau . 250.- 252.- Pfandbriefe (fitr 100 fl.) National- l baut auf ^ verlosbar zu 5"/, 98 — 98.20 6. M. j Natiolialb.ailfiz.W.vcrlosb.5„ 93.15 93,30 Ung.Äod.-Cred.-Nnst. zu5'/, „ 91.75 92.-Mg. öst. Bodeu-Credit-Aiistall verlusbar zn 5"/« in Silber 106.75 107 25 dlo.iu33I.nlckz.zu5pCt.i!lü.W. 87.- 87,25 Lose (pr. Stillt.) Crcd.-N.s.H,u,G.z.100fl.ö,W. 148 75 149.— Dott.-DlnPfsch,-.G.z.100fl.CM. 93,25 93,75! Sllldtgcrn. Oseu „40 „ ö. W. 33.— 33 l<0 Esterhazy zu 40 st. CM. —.— —-— ! I Geld Waare Salm zn40 fl. CM. 42.— 43.-. Palfiy ,. 40 .. „ . 32.50 33 50 Clarl, „ 40 .. „ . 38— 39..^ St. Gcnois „ 40 „ „ . 33.50 34.— Windischgrich „ 20 „ „ - 20.— 21,-. Waldsteiii „ 20 „ « < 21 50 22.50 Kcglevich „ 10 „ ,' - 14.50 15.50 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 15.-. 15.50 Wechsel (3 Mou.) Augsburg für 100 fl südd. W. 100.50 100.70 Frautfnrl a,M. 100 fl. deltü IW.50 1(>0 90 ^amdurg. für 100 Mart Bai:lo 88,50 88.80 i.'oudoii für 10 Pf. Sterling . 120^0 120.50 Paris s«r I"l) Frauls . . . 47.70 47.80 <5ouvs der Geldsortcn Geld Waare K. Miuz-Ducatm . 5 fl. 7U lr. 5 ft. 72 lr. Napoleouöd'or . . 9 „ 01' „ 9 „ 0N „ Rufs. Impcrialö ... „ — „ — ^. — „ Vcreiusthalcr . . 1 .. ?8,^ „ 1 „ 78' „ Silber . . Hß „ 75 „ 119 „ — ,. Kraiuische. GrundmUMmgö-Obligationen, Pri, vlltnoNrung: 80,50 Geld, 30 Waare,