Rr. 74. ff>lznumelatl«n»prei«: Im Lomptok »anzj. fi. li, halvj. N. 5'b«. Für di« ^listellul,« in« Hau« balbj. si«' lr. Mil dcr Post ssanzj. fl. 15, H»U>). st, ?'5U. Freitag, 31. März. Änstit«o,«lg«bh da» Gesetz v0M 27. December 187-', bcttrfsmd die Mi' lilurucrsmginig der Pelsonru des l. l, HccnS, der iilieg«. manne nlid der l, !. ^'aüdwrhi-. (Wr. Ztg. Nr. ?2 vom 29. März.) Nichtamtlicher Theil. Iourlllllstilnmcu. DieTageSprc ssc spricht sich gegen dic von a,,. derer Seite anqcregte Schließung des Rcichsrathcs aus, ,wcil durch dieselbe große »mo vlelverheihende Reformen in unserer Gesetzgebung wieder in strage gestellt wür. den, deren Vcrwirllichung wir seit dem Beginne der laufenden Session schon so nahe gebracht wurden." Das Blatt wcist hiebei speciell auf die Stcuerrefurmgcsctzc u»d das Strafgesetz hin und betont, daß insbesondere daS Hinausschieben der ersteren, welche ein Mittel zur Bewältigung der Krisis, wenigstens der verderblichen Krisis in den Staatsfinanzen ist, ein politischer Fehler wäre. — Zu dem von der „Pol. Eorr." veröffentlichten und oou allen Blättern citierten Eommuniqu6 über die fried» liche Haltung der serbischen Rcglerung bemerkt die Ta. ffespresse: Es ist anzunehmen, daß die serbische Regierung sich nunmehr sicher genug fühle, ihr Wort trotz aller Ncrvenzustänbe, welche die Herren Niftik und Genossen etwa bekommen könnte», in Ehren zu hallen. In der That deutet der Umstand, daß Graf Nnbrassy sich bereits nach Terebes begeben, darauf hin, baß der bedrohliche Charakter der Situation al« beseitigt angesehen werden darf. Die Deutsche Zeitung dagegen «eint, um Serbien von dem Fieber zu heilen, das nachgnade be» unruhigend geworden, genüge es nicht, daß Rußland ftch darauf beschränkt, dem österreichischen Cabinet zu secun-dieren. Es müßle vielmehr Hand in Hand mlt Oesterreich in die Action treten und den Serben ein Huo» OF"! ^donnern. Das Hervortreten Rußlands aus seiner kishnigcn Reserve würde, meint das Blatt, die einzige, den christlich»slavischen Völkerschaften gebliebene Hoffnunz zerstören, daß im entscheidenden Momente auf russische Hilfe zu zählen sei. Extrablatt und V or st adt« Z eit un g beschäftigen sich Mit dem jüngst aufgetauchten Gerüchte von dem zeitweiligen Rücklritte des Ezaren Alexander von den Regierungsgeschiiften und den namentlich auf deutscher Seile an diese Eventualität geknüpften beunruhigenden Consequenzen. Beide Blätter meinen, daß der Thronwechsel in Rußland auch eine Vksahr für das Drei'Kaiserbündnis bedeuten und die orienlalilche Frage in ein bedenkliches Stadium rücken würde. Die Neue freie Presse spricht sich darüber, daß der italienische Mlmsterprüsident Depreli« sich für die Bildung eines reinen Parlei'Miniftcrium« entschieden, wie nicht minder über die von ihm getroffene Wahl seiner College« aus den alten, erprobten Führern der «inlen, in a„ellenl,endcr Weife aus. Die Mehrheit, auf die das Ministcrium sich stützen lann, wird, wie da« Blatt aus der Zusammensetzung der Linken des italienischen Parlaments folgert, eine sehr kleine sein. Die Arbeit, welche das neue Cabinet vorfindet, ist groß und schwierig; es wird durch die That zu beweisen haben, daß die Consorleria abgethan ist. Die Presse charakterisiert den Amtsantritt be« Ministeriums Depretis als einen wichtigen Wendepunkt für die innere Politik Italiens. In weit höherem Grade, als seinerzeit den Eid, welchen Garibaldi auf die Ver-fassuug geleistet, dürfe man dm Eintritt der Führer Feuilleton. Winke über die Auffassung und den Vortrag von Beethoven's Clavier-Sonaten. Aon Fr. Tomicich. (Fortsetzung.) N».Dur,Sonate, Op. 27, Nr. 1, comp. 1801. Dieses Tongedicht erfordert für die sinnvolle Dar» stellung ein sorgfältiges Studium; der InHall darf nicht einen Augenblick undeutlich werden, der emphatischen und wundervollen Sprache muß durchaus Genüge geschehen. (E., G. U4-07; M. B., S, 113-115). 1NU2? ^?'"'^""". 5Dv. 31. Nr. 3, comp. den beit«stn^^ ^°""t' lchreibt Merlein, gehört zu N- büch^ die Beethoven geschrieben Neibcs ^lcht und Schatten muß der Spieler in seiner Hand haben. Zuletzt tragt übermüthige Vaune den Sieg davon. Der Spieler muß das begreifen und jeder Ton" «gion den eigenthümlichen Klang abgewinnen, dunkeln °« Tiefe, hellen und zarten der Höhe. Sprache der mitl leren. (E., S. 77-80; M. B., S. 127-130). Wer alfo den Inhalt der nun erwähnten Sonaten Ml klar und sicher erkennt, der kann sie auch nicht l"!!tu und nicht faßlich darstellen. Wer für die bei jeder dieser Sonaten angegebenen Winke nicht Sinn hat, wie will er dem Wcrlc bcllommen? Und wer das nicht vernng, nun, der lege sie bei Seite; sie siud nicht für ihn geschrieben. Beethoven kam, nicht mechanisch abgespielt werden. Die größte Ticfc, die hochstt Genialität m den Compositioncn fordert «uch die tiefste Auffassung, die natürlich die schwierigste und sclleustc ist, weil sie die analoge Gcmülhstiefe, dic congcnialc Nachcmpfindung im Spieler voraussetzt. Der Pianist trachte daher — so viel als möglich — sich für den Vortrag der meisten Geechooenschen Sonaten !u begeistern. Die Wärme der Begeisterung wirc> sich immer dadurch offenbaren, daß er sich angeregt fühlt, in dem Tonlebm dcr für dcn Bortrag beslimmien So „ale objccliv poitische Anklänge aus dem wirtlichen ttcoen in Oruxdc 5" legcn. Und dlcse Au.-legung wird um so cichter sein. jc saMer "c Composition ist Beispiels, balber mag hi« auf du mamugfachcn poetischen Bild.r hingewiesen werden, die siir Beethovens 0i8.m0i1.Sonate, Qli 27 Nr. 2, componiert l801 (/), entworfen sind: 1 C;crny verweilt nur bei dem ersten Sutzc und nennt ihn cm Nachtstück, in welchem sich cine Geister. s""'^ ^'is'cheff si"del im ^,w ,e herzer, «reisende Traue,' einer Liebe, die leine Wirklichkeit kennt »nk um, sich selbst lebt, gle.ch,am eine Flamme ohm Nahru . Wic die Melo^ abgebrochen tli.igt, so zeigt i^r Mond fein bleiche« Todtenangesicht und verhüllt l^ im Auaenblick darauf unter dem Schleier des düstern ih« hineilt. Man glaubt auf einer ödn und'wüsten Gbcnee.» ungeheures Grab zu sehen; ^ -l der Mondscheibe beleuchtet es und der Genius des Schmerzes fragt nach seinem Räthsel. Melodien! steigen aus diesem Grabe, wie die Antworten eine« jammernden Schattens, welcher über seine Nichtigkeit weint. — Im 1^08w hat Beethoven sein Zornen und seine Ver-zwe-fluug ausgetobt, daS Schicksal verdammt, das Men» schcngeschlccht unter der Vast seine« Fluches niedrige, schmettert und dann doch wieder geweint wie ein Kind, das seine Mutler um Verzeihung bittet. 3. L i s z t nannte das ^clwr/o dieser Sonate eine Blume zwischen zwei Abgründen. 4. Marx nennt das ^äi^io das leise Lied entsagender Liebe. ES ist ein Abschied von aller Hoffnung dcr dürstenden Seele, den« daS Wort versagt, dem der Puls des Rhythmus, kaum erweckt, stockt und sich dehnt wic der bange Scheioeblick des Entsagenden. Dabei schleicht gespcnsterleise das tteben in Tiefen hinab, in denen lein Labsal für diese Schmerzen sich findet. Und so cocl, so still und unberührt von jedem aufwühlenden Slurm der Leidenschaft fließt dieses Klanelied hin! ,c. Der Entsagung folgt die Scheidung im zweiten Satz: „O. denke mein, ich denke Dein! Leb' wohl, leb' wohl auf ewig." — Und nun muß weiter gelebt werden, stürmt man hinaus und stürmt hinauf, und zürnt und wehklagt — und alle Schläge und alle Donner des Schicksal« sollen das erhabene Haupt des Geweihten nicht beugen. 5. Louis Köhler findet in einem Friedhofe bei falbem Mondschein auf Graburnen unter Trauerweiden ein slimmungsverwandles Gemälde zum Adagio. Das Allegretto in Du» führt in eine Stimmung hinüber, die durch Thränen lächelt und da« frühere Weh in süh. milde Tröstung umstimmt. Im?lv8w »ßlww wechseln «ngst. u„d Schreckaccente und wildes Schwelgen im Spiele der mlfefsellen Gefühle mit Momenten grohartia resignierender Fassung voll hoher Seelenwürve, bl« e« nach furchtbarem LeldenschaftStamntl wie lodesmatl d«. 576 der Linken und der ActlonSpartei ln die Regierung alSl einen Vcrsöhnungsact zwischen dem Königthum und den Republikanern ansehen. Als Folge desselben erwartet das Blatt einen Umgestaltung- und Läulerungsprozcß so wol im Schoße der Partei der Linken selbst, wie im Parlamente, in der Presse und im Lande. Die Thätig, leit der neuen Minister anbelangend, bemerkt die „Presse", dieselben würden wol das liberale Moment schärfer be« tonen, als ihre Porgänger, im übrigen aber kaum wesentlich aus den bereits ausgefahrenen Geleisen weichen. Auch in der kirchlichen Frage stehen leine epochemachenden Maßregeln zu erwarten und sei die Mittheilung, daß der neue Untcrrichtsministcr eine Aufhebung der Gavantiegesetze plane, durchaus unglaubwürdig. Die Einberufung des Neichsrathes. Die Meldung von der beabsichtigten Einberufung des Reichsrathes im Iuli ?. I. hat sich — wie di: .Bohemia" berichtet — nur kurze Zeit ihres Daseins zu erfreuen gehabt; sie wurde rasch aus der Welt geschafft, ohne daß man sich die Mühe genommen hätte, zu untersuchen, ob die Meldung oder das Dementi berechtigter war. In der Sache ist dies ja auch höchst gleichgiltig, denn es liegt auf der Hand, daß man weder politisch noch parlamentarisch viel damit gewinnt, ob der Reichsrath im Juli oder, wie eS ursprünglich hieß und wie tS wol auch unverändert geblieben ist, am 1. Sep» tember zusammentritt. Eine andere Frage, welche die Journale lebhaft beschäftigt, ist jene, ob der Reichsralh, der jetzt nur vertagt wurde, nicht formell geschlossen werden solle, um die Herbstcampügne mit einer Thron-rede als neue Session zu eröffnen. Diese Anregn^ hat sich sofort bei ihrem ersten Auftauchen als eine exclusiv publicistische gegeben und damit auch die Annahme, daß sie auf irgendwelche posi. tive Thatsachen zurückzuführen sei, von vornherein ausgeschlossen. Die Controverse darüber ist daher auch eine rein theoretische und kann auf einen andern Charakter laum Anspruch erheben; ob das Ziel aber, daS sie an strebt, auch ein praktisches ist, wird sich erst aus den Argumenten, die dieselbe wol in ihrer Fortsetzung noch zutage fördern wird, zu zeigen haben. Jedoch kann man schon heute bemerken, daß die Klage über die langen Sessionen, wie sie ein Blatt namentlich so nachdrücklich erhebt, doch nicht so ganz begründet ist und sich diese Erscheinung, selbst wenn man die Session lang nennen wollte, aus dem Charakter der Aufgaben, die der Reichs rath noch zu lösen hat, leicht erklären läßt. Die regelmäßige jährliche Eröffnung und Schlie-ßung der Session mit eincr kaiserlichen Thronrede hat zur unbedingten Voraussetzung, daß der formelle Ab» schluß mit dem materiellen zusammenfalle, daß die Ar» beiten, deren Lösung dem NcichSrathc oblicgt, auch voll« endet wurden. Der große Umfang der Elaborate, die Massenhafligteit derselben, zum Theile auch die Schwierigkeiten der sachlichen Bewältigung derselben habcn bisher dem RcichSrathe diese Möglichkeit nicht gegeben. Mit der jedesmaligen Schließung der Session ginge oah:r ein umfassendes parlamentarisches Mateiiale zum Theile ganz verloren, theils würde angesichts der in Oesterreich zahlreicheren parlamentarischen Vertretung«!' lürper als in anderen Mündern jedesmal viel Zeit von constituierenden Arbeiten absorbiert, die auf die jetzige Weise ohne Schädigung de» konstitutionellen Prinzipes erspart wird. Dem angeblich „langen" Parlamente lassen sich, wenn man die Frage technisch prüft, daher nicht blos Nachtheile, sondern auch manche greifbare Vortheile abgewinnen, womit der prinzipiellen Seite dle Frage, wenn dieselbe legislativ überhaupt gestellt werden kann, keineswegs pläjudiciert werden soll. Die preußische EijenbalMorlage. Die vom preußischen Handels mini st er am 25. d. im Landtage eingebrachte Eisenbahn-Vorlage ist vom 24. März datiert und besteht aus den zwei nachstehenden Paragraphen: „Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Uebertragung der Eigenthums, und sonstigen Rechte des Staates an Eisenbahnen auf das deutsche Reich: H 1. Die Staatsregierung ist ermächtigt, mit dem deutschen Reiche Verträge abzuschließen, durch welche 1. die gesummten im Baue oder Betriebe befindlichen Staatseisenbahnen nebst allem Zubehör und allen hin-sichtlich des BaueS oder Betriebes von Staatseisenbah' nen bestehenden Berechtigungen und Verpflichtungen des Staates gegen angemessene Entschädigung taufweise dem deutschen Reiche übertragen werden; 2. alle Befugnisse des Staates bezüglich der Verwaltung oder des Betriebes der nicht in seinem Eigenthum stehenden Eisenbahnen, sei es, daß dieselben auf Gesetz, Concession oder Vertrag beruhen, an daS deutsche Reich übertragen werden ; 3. in gleichem Umfange alle sonstigen dem Ttaate an Eisenbuhnen zustehenden Antheils- und anderweilen Vermögensrechte — gegen angemessene Entschädigung — an das deutsche Reich abgetreten werden; 4. ebenso alle Verpflichtungen des Staates bezüglich der nichl in seinem Eigenthum stchendm Eisenbahnen vom deutschen Reiche gegen angemessene Vergütung übernommen werden, und ü, die Eiseubahn-Aussichtsrechle des Staates auf das deutsche Reich übergehen. § 2. Bezüglich der im § 1 unter 1., 3. und 4. erwähnten Vereinbarungen bleibt die Genehmigung der beiden Häuser des Landtages vorbehalten." Die Motive der Eisenbahnvorlage, deren sachliche, ruhige Sprache einen vortheilhaften Eindruck macht, betonen in erster Linie, daß die Zersplitterung des preußischen Eisenbahnwesens in Staalöbahnen und große Privatbahnen die Gefahr für die Gesammtheit involviere, daß eine schädliche Ausbeutung durch Sonderinteressen entstehe. Da die reichsgcsetzliche Regelung dieser Frage nicht zu erhoffen ist, so sei Preußen verpflichtet, wenig. stenS auf dem eigenen Vcrlehrsgebict Abhilfe zu schaffen mit Hilfe des Reiches. Da die preußischen Bahnen viel' fach andere Bundesstaaten durchsetzen, sei eine Particular« Gesetzgebung unlhunlich. Von 1844 bis 1874 stieg die preußische Bahnen, länge von 861 auf 15,188 Kilometer, das Anlagekapital von 101 auf 3542 Millionen Mark, die beförderte Per» sonenzahl von 3 auf l09 Millionen, die Güter von 7 auf 1719 Millionen Zentner. Die Staatsbahnen besitzen gegenwärtig eine Länge von 4280, die vom Staale geleiteten Privatbahnen von 2917 Kilometer. Dieser ungeheure Aufichwung erschwere bei der Mannigfaltigkeit der inbetrachl kommenden Interessen die Aufsicht über das Eisenbahnwesen, dessen wirkungsvolle Ausbeutung für den Staat ohne Besitz und Verwaltung eigener Eisenbahnen dauernd undenkbar sei. Dic Regierung wolle also vorerst dem Reiche denjenigen Einfluß anbieten, den im Ablehnungsfalle Preußen durch die Unification ftines Bahnwesens auf die übrigen Bundesstaaten auszuüben genöthigt wärc. Die weitere Ausführung legt den prekären Charakter der gegenwärtigen Rcichsaufsicht über die Bahnen dav, welche nur durch die Erwerbung eincs großen Vahnencomplexes praktische Bedeutung erhalten könne, und wozu die Uebernahme der preußischen StaatSbahnen der erste Schritt sei. Nur auf diesem Wege sei die Ver< einfachung und Verwohlfeilung des Verkehrs anzubahnen. Ebenso sei durch alle Corpsliczirle ein verzweigtes Netz von Transportlinien für die beschleunigten Truppen- ! Concentrationen, sowie die Steigerung der militärischen ' I Leistungsfähigkeit der einzelnen Linien eine nothwendige Aufgabe der Landesverthcioigung. Würden die vorbczcich- ^ ncten Bestrebungen der preußischen Negierung am Widersprüche der maßgebenden Organe des Reiches scheitern, so hätte Preußen den Rücksichten auf seine Bundesgenossen genügt, und cs würde dann durch die Consolidation seines eigenen Staatsbahnlicsitzes und durch den vollen Gebrauch seines Uebcrgewichtes selbstverständlich ! der Zersplitterung des Eisenbahnwesens und dem Ueber» wiegen der Privatbahn-Industrie entgegenzuwirken trachten. Der Kaufpreis solle in einer dem Gesammlwrvth der abzutretenden Bahnen entsprechenden Entschädigung bestehen, welche in Form einer zu amortisierenden Rente zu gewähren sei. Die Wcrthberechnung solle auf Grund des Anlagekapitals sammt den B".uzinsen unter Berechnung der Ertragsverhältnisse erfolgen. Die im Van befindlichen Staatsbahncn seien gleichfalls eingeschlossen. Das neue italienische Ministerium. Das neue italienische Cabinet, dessen Zusammen- ! stellung bekanntlich nicht geringen Schwierigkeiten bc- ! gegnete, ist endlich gebildet und hat am 25. d. M. im ! Quirinal den Eid in die Hände des Königs abgelegt. ! Mit Ausnahme von Vrln, Melegari und l Mezza capo gehören sämmtliche Minister der reinen ! Linken an. Depretis (Präsident und Finanzen) ist s ein alter kränklicher Mann ohne Initiative und rcfor- l matorische Ideen. Er hat — so sagt man — in den drei Ministerien, denen er angehörte, niemals eine Aenderung zum Guten oder Schlechten durchgeführt. Nicotera (Inneres) genießt den Ruf eines Intriguants und könnte — wenn das Wort nicht von übler Vorbedeutung wäre — für den Fall der Vornahme ! allgemeiner Wahlen der Zorilla Italiens werden. l Von Melegari, einem Siebziger ohne besonders ! hervorragende Eigenschaften, läßt sich mit Sicherheit ! sagen, daß er nichts thun werde, um die guten Beziehungen Italiens zu Oesterreich, Deutschland uud Frankreich zu stören, aber auch nichts, um dieselben noch mehr zu befestigen. Kriegsminister Mezza capo diente unter Gari- I baldi und ist Dichter. Er hat übrigen« erklärt, daß er das System Ricutti's befolgen wcrdc, und wird sich in der Person des G.-M. de Sauget einen fachkundigen Generalsecretär mit ins Amt nehmen. Zanardelli (öffentliche Arbeiten), kill ehrenwerlher Charakter, versteht indes; kaum etwas von Eisenbahn-Angelegenheiten und hat republikanische Velleiläten. Der Picmontcsc Coppino ist für den öffentlichen Unterricht ohne jegliche Bedeutung und dürfte, wenn er dein Parlamente Vorlagen macht, bald geschlagen werden. Mancini ist der einzige unter den neuen Mini« stcrn, welcher den Gemäßigten einigermaßen Besorgnis einzuflößen vermag. Er ist aus Popularitätssucht imstande, einen Feldzug gegen den Klerus zu eröffnen, was jedenfalls sehr wenig politisch gehandelt wäre. Die Wahl Brins zum Marine-Minister muß als eine vortreffliche bezeichnet werden. Brin ist ein intelligenter Fachmann und kümmert sich nicht um Politik. niedergeht, um dann noch einmal aufzuflackern und in diesem letzten Aufflackern mit Heftigkeit abzubrechen. 6. Elterlein findet in der ganzen Sonate unnennbares Weh, schneidenden Seelenschmcrz als Grund-stimmung. Im ^(iliSio erscheint das innere Leiden ver-halten, zusammengepreßt, gemessene Seufzer entwinden ftch dem gequälten Herzen, aber doch ist ein Gefühl stiller Ergebung in das Unvermeidliche damit verbunden. Die Tonfärbung deö Ganzen ist zauberisch, ein Dümmer, licht, ein Nachthauch. Im ^.Ilo^rotto fallen wir aus einem Himmel in eine leichte, flüchtige, forglos sich er gehende Welt, und es paßt dasselbe nicht zu der Grund, stimmung der anderen Sätze. Im letzten Satze braust daS wehedurchzitterte Gcmiuh in schmerzlichster beiden« schaft auf. Die gepreßte Brust macht sich Luft, der still verhaltenr Gram entladet sich dem Herzen, dessen sich ein furchtbarer Seelensturm bemächtigt. Wie aus der grollen-den Tiefe eines Vulcans steigen die unheimlichen Dä. monen aus dem inneren HerzenSlrater herauf, in krankhaften Zuckungen. DaS Gemüth ringt gewaltig n,it Mächten der Finsternis, cs gibt daS erhabene Schauspiel des RiesenlampfeS. Aber es erliegt nicht — der be-freiende Humor blickt an einigen Stellen hindurch; hier steigen Mächte auf, denen die Dämonen nicht gewachsen sind. DaS Gemüth des Tondichters hat sich voll aus» geweint und dadurch befreit. 7. Im XI. Jahrgang der neuen berliner Musik' zeitung findet sich ein Aufsah von F. F. Weber über die genannte Sonate. Darin heißt eS: Beethoven ist in dieser Sonate Darsteller von geträumten Scenen, die sich zutragen in der äußerlichen sichtbaren Natur. Ständen wir in nächtlicher Stille inmitten einer üppigen Vegetation, und es träte uns dann Schritt für Schritt die laum in den Gefäßen zu bergende Naturfülle näher, in der die Vegetation ihren lebensvollen Leib um uns her ausstreckt, so daß wir endlich uns ganz vertiefen in die lautlose und doch unendliche Thätigkeit und Geschäftig, leit des v getativen Lebens um uns herum, das im kleinsten Olältchen sich bis zur unendlichen Größe entwickelt, und drängen dann die Geister dieses Nalurwirlens immer aufs neue auf uns ein, durch nichts verscheucht und auch durch nichts zu verscheuchen, die sublime Geistig, leit nur zuweilen verrathend durch ein scheues Zu rückschrecken vor einem gar nicht wirtlichen, sondern nur erträumten Laut — erträumt in den Muscheln unseres eigenen Ohrs — ständen wir so und begäbe sich das mit uns, so ständen wir so, wie Beethoven sich stehend gedacht hat, als er den letzten Satz seiner Sonate in (.',8 Moll geschrieben. 8. Im IV. Jahrgang der berliner Musikzeitung „Echo" in Nr. 43 findet sich ein Aufsatz von Peter Cor-nclius über die (1i«>Moll»Sonalc, worin cr den ersten Satz mit einem hehren gothischen Bau vergleicht, der mit lockendem Geläute den Gläubigsllchenden den Weg weist durch Wildnis in seine heilige Halle. Im frommen Gcbct schweben hier alle Schmerzen aufwärts und lösen sich in der Harmonie mit cincr seligen Gcistenvclt. — Im zweiten Satz wirkt irdische Liebe, welche mit dein Klang ihrer Harfe jenes heilige Geläut übertönen will. Es ergeht die Aufforderung an diese Liebe, sich dem heiligen Asyle lieber zuzuwenden, von dem sie den Be-tenden mit unwiderstehlicher Macht entfernt hatte. Von neuem wird im dritten Satz das WalocSdunkel aufgesucht. Böse Dämonen habcn die Pforte verschlossen, das heilige Tönen ist verstummt — doch aber erklingt iyr Echo; der Glaube im Herzen ist verstorben — trost- loses Irren. Aber stolz und kühn ist das Herz — auf! es muß sich wieder zum heiligen Bau emporschwingen, der dort dem trockenen Auge leuchtet. Freilich ist Beethoven's Oig-Moll-Sonate weder das Bild eines Kirchhofs, noch eines Tempels, noch cincr entsagenden Liebe, noch eines inneren Kampfes — sie ist mehr als das — sie ist das Bild des Urquells drr Gefühle, die in solch einzelnen Situationen sich ähnlich angeregt finden — jenes Urquells der Poesie, aus welchem die Melancholie bei so oder so viel Anlässen dcs wirklichen Lebens sich erzeugt. Und so ist cs mit jeder Stimmung, die sich in Tönen aufspricht. — Denken an lebendige Beziehung soll und muß der Spieler. Das Tonwcrl ist immer ein Gedicht — seine Stimmungen lassen sich am besten durch poetischen Vergleich andeuten — wohl dem Virtuosen, dem das Bewnßtwerden must* kalischen Inhaltes in sprachlichen Bildern geläufig ist — cr soll nur darüber nicht vergessen, daß diese cben nur Andeutungen bleiben und der eigentliche Inhalt ein größerer ist. Die Musik ist, mit ihrem inhaltslos dunklen Tonmaterial und ihrer nicht minder dunklen Gefühlsmalcrei, die schwierigste unter den Künsten, sowol für das nachempfindende Gemüth, wie für die eindringende Erkenntnis; su sagt z. B. Prof. Dr. Bchncke: Der Inhalt der 0-Dur.Sonate, Op. 109, componiert 1821, ist mir erst nach einigen Jahren ganz anschaulich geworden..... (Elt. S. 111-115.) Mancher wackere Spieler hat den Beweis geliefert, daß er das Allegretto von der 0i3.Moll'Sonatc mcht verstanden, und der brave Berger hatte vorgeschlagen, cö lieber auszulassen. (Fortsetzung folgt.) 577 Nach erfolgt« Anzeige an die Kanuner dürfte letz-' tere alsbald — wahrscheinlich bis zum 20. April d. I. -— vertagt werden. Zwar wünschen Unaednldige, daß vorher noch die Wahlen anstelle jener Mitglieder des Kannnerprästdiumö und der Budgetkommission vorgenommen werden, welche in das Ministerium eingetreten sind und daher in dcn obbezeichncten Functionen durch andere ersetzt werden müssen. Es sind dies die Viccprüsidenten Coppino und Lacova und in der Bndgctcommission die Herren Dc-ftretis, Nicotera, Coppino, Lacova, Maiorana uud Dova. Der diesbezügliche Antrag wird indeß nicht angenommen werden und die Kammer auch gar nicht beschlußfähig sein. Es wird sich übrigens bald zcigcn, daß das Ministerium die Majorität nicht besitzt. Im weiteren Verlaufe wird dasselbe dann an die Vornahme allgemeiner Wahlen gehen, vorher aber noch einen, die Erweiterung des Wahlrechtes bezweckenden Entwurf durchbringcn wollen, womit es eine günstige Majorität zu erreichen hofft. Der Eindruck, den dieser Vorgang hervorbringen würde, wäre unstreitig ein sehr schlechter und es steht zu hoffen, daß der König niemals seine Zustimmung zu eiuem verkappten Staatsstreiche geben werde. Spanien und der Vatican. Wie sich das Verhältnis Spaniens zum Vatican gestaltet, läßt sich mit Klarheit aus dcn clcricalcn Blättern Frankreichs erkennen. Sie weisen insgesammt der madrider Regierung ingrimmig die Zähne, weil die» selbe sich dem Gebote deS Papstes, die Religionsfreiheit oder vielmehr jegliche Duldung andrer Bclenninissc aufzuheben, nicht fügen will und ihren Botschafter in Rom, Herrn Cardenas, sogar beauftragt hat, gegm das päpstliche Breve an den Erzbischof von Toledo Einspruch zu erheben. Die „Union" meint, die spanische Regierung wolle, wie alle revolutionären Regierungen, den Kampf gegen den Katholicismus beginnen. Der „römische Hof" habe aber nicht die Gewohnheit, sich durch energische Noten erschrecken zu lassen und sich vor dem Widerstand zurückzuziehen. Pius IX. sei durch den Einfall in seine Staaten nicht niedergeworfen worden und Canovas del Castillo werde ebenMs belehrt werden. Der sich vor der piemontesischen Usurpation nicht gebeugt, werde auch der madrider Regierung gegenüber nicht nachgeben und die geheiligten Rechte der Kirche unverletzt aufrecht erhallen. Noch erboster thut das Organ der päpstlichen Nuu-ciatur, der „Monde". „Wir zweifeln lcincöwegs", so sagt er, „an der Energie des Herrn Eanovas del Castillo, und wir sind vollständig überzeugt, daß er Spanien mit Dem, was man die religiöse Freiheit nennt, beschenken will; aber, was er auch lhun mag, es wird ilM un» Möglich sei,', den rechtschaffencn Lemrn beizubringen, daß der Wille eines Einzigen einen von Zweien unterzeichnc-ten Vertrag auflösen kann. Er hat nur ein Mittel, sich aus der Sache zu ziehen; er muß erklären, daß sein König auf rechtmäßig Weise- der September-Revolution und nicht der Donna Isabella de Äourlwn nachfolgt. Wenn er die von ihr eingegangenen Verpflichtungen abschüttelt, so verwirft er damit ihre ganze Erbschaft." Die Gcgner des UllramontaniSmus können nnt diesen Auslassungen recht wol zufrieden sein. Das neueste Auftreten des Vallcans wird srinen Einfluß auf die innere Politik Spaniens allerdings nicht verfehlen; aber die Wirkung wird neradc die entgegengesetzte von der beabsichtigten sciu. Wenn Canovas Usher allenfalls noch gehofft hatte, ein leidliches Abkommen mit dem Vatican treffen und sich so mehr auf die conservative Parlci stü» tzen zu können, so ist jetzt dieser Rest von Hoffnung verschwunden. Nun, wo der Vatican den Krleg offen erklärt, ist der Premierminister genöthigt, seine Stütze bei dem liberaleren Theile der Volksvertretung zu suchen. Nach Gerichten au« Madrid soll er auch entschlossen sein, dieses zu thu,?._____________________________ Die Paciluations-Consmnzen in Nagusa. Die erste Eonferenz, welche am 27. o. vormittags von 11 bis 1 Uhr bei FZM. Garcm Rvdich und den türkischen Civil, und Milllär.ssunclionärcn stallfund, endigte — wie die „Pol. Eorr." mittheilt — mit dem Ergebnisse, daß zunächst die Veröffentlichung einer neuen ^""amation an die Insurgenten und Flüchtlinge er. N A'n. « Z" b" Proclamation sollen nochmals die w den ^"" Veolnaung zu veranlassen und dadurch die Her. beiführung des factischen Waffenstillstandes zu er. möglichen. Die türkische Festung Niksic soll von dcn In-surgentcn eng ccrniert sei,,, und sollen letztere sich der sichcren Hoffnung hingeben, dieselbe durch Aushungerung zum Falle und in ihre-, Besitz zu bringen. Im Inler. esse der Pacification wäre der Eintritt dieser Evcntua-lllat lehr zu beklagen, weil, einmal im Besitze eines so festen Platzes wie Niksic, die Insurgenten noch intrai. tabler würden, als sie eü schon jetzt sind. — Wle das W. Tagbl." außerdem mittheilt, sind die lurlijcherseils beabsichtigten Maßnahmen gemäß der von Ali Pascha und Vassa C fend l überbrachten Proclamation im wesentliche», »achstehende: 1. Die Flüchtlinge sönnen binnen vier Wochen, vom 24. d. M. an gezählt, zurückkehren. 2. Die Flüchtlinge werden mit dem Bedarf an Getreide bis zum Herbst bcthcilt. 3. Der Wiederaufbau ihrer Häuser erfolgt auf Kosten der Regierung. 4. Die Zurückgekehrten werden vom Zehent ein Jahr lang und von anderen Abgaben zwei Jahre hin-durch befreit. 5. Eine Gcneral.Amnestie wird für alle binnen vier Wochen Zurückgekehrten erlassen. «. Wer trotz allrdcm nicht znrütkchrt, dessen Gut« werden consiscicrt. Gencral Robich machte vor allem die Vcröffent. lichung dieser Proclamation von der c'fficicllen Notiftca tion im diplomatischen Wcge abhängig und wies sodann auf die absolute Nothwendigkeit einer Unterbrechung der Femdscllglelten seitens der türkischen Truppen hin. Fcr-ncr urgicrte er die b.schleunigte Verfügung von Durch, fuhrungsmaßregcln, welche auf die Mchtlinge in wahr-nchmbarer, überzeugender, beruhigender und einleuchten, der Weise einzuwirken geeignet sind. Ali Pascha wies in dieser Beziehung immer wieder auf die Proclamation hin. Mulhlar Pascha ver. stand sich nach langen Verhandlungen zu einem pas. stven Verhallen seitens der türkischen Truppen, dessen Dauer von dcn Unständcn abhänge, jedoch nur unter der unerfüllbaren Bedingung, daß die Insurgenten die Verproviantierung von Nilsic ruhig vornehmen lassen. Ucbrigens suchte Mulhtar Pascha eine zweite Spe. cial-Eonfercnz an, welche um 7 Uhr abends begann. Bei der ersten Eonferenz (mittags) kam auch der von türkischen Truppen aus Trcbinje an österreichischem Eigenthum begangene Raub zur Sprache. Politische Uebersicht. vllibach, 30. März. Die Verständigung über den Entwurf, betreffend die Vereinigung des Herzoglhums Kauenburg mit der preußischen Monarchie, darf nach dem Ausgange der ,m 27. d.M. erfolgten ersten Berathung im preu. ßischcn Abacordnctcnhause nls gesichert gelten. Am Schlüsse der Debatte erschicu Fürst öiömarck am Ministerlische, wie die „Nalionalzeitung" hört. infolge einer vom Ul> geordneten Hammacher angekündigten Resolution, durch welche eine bestimmte Frist znr Reorganisation der landschaftlichen Verwaltung in ttauenburg gesetzt wird. Vor der Sitzung ljattc sich die nationalliberale Fraction zur Unterstützung dieser Resolution geeinigt und kurz nach dem Eintlitlc des Fürsten Bismarck war der Regie-rungScommissar in der A,ge, eine dcn Ansichten der Mehrheit des Hauses durchaus entgegenkommende Erllä« rung abzugeben. DaS Hauo beendigte in dieser Sitzung die erste Berathung des Entwurfes und beschloß, auch die zwcite Berathung im Plem>m vorzunehmen. Die fl auzöslschcn Kammern sollen, der ..Agcnce Havao" zufolge, am 9. April vertagt werde». Mittlerweile setzt die Deputierlentammer die Prüfungen jener neunzehn Wahlen, welche bestritlen worden, fort. Die Bureaux haben beantragt, fünf Wahlen, uemlich jene von Aclocque, Bcillct, Malis, de Perrochrl und de Laroche-Iacquelin für ungiltig zu" erklären, und die Kammer selbst hat bisher die Wahlen der Herren Malartre, Aym6 de la Chcvrcliöre und Gavini für unailtig erklärt, und bezüglich der Wahlen de MunS, d'Minucrwcö' und Trou's EnaMen angeordnet. Die Enquöle, welche mit Vezng auf die Wahl de MunS im Morbihan eingeleitet worden ist, hat insbefondere die Wuthausbrüche der clerilalen Journale zur Folge aehabt Der ,.U"ivers" Ml sich, als wenn hiemil eine moderne Ehristenvcrfolgung begonnen worden wäre. Mit Rücksicht auf die Muuicipalfrage hat die republikanische Nnlc der srauzösischen Kammer, deren Präsident Jules Ferry ist, am Sonntag einen bemer-kenSwerthen Beschluß gefaßt. Nach einer eingehenden Dcdatlc wurde ncmlich. m.l bedeutender Mehrheit be. schlössen, als dringlich emen Gesetzentwurf einzubringen, uch welchen das Br°gl.c',che Gesetz vom Jahre 1874, belassend die Ernennung der Mmres durch die Regie, rm a abgeschafft und das Gcsetz von 187, wieder, bc Mcllt wc.den soll, demzufolge in den Gemeinden von W l w r als 0000 Seelen d,e Ma.reS durch die Muni. iua >ütbe gewählt, in del. größeren Gemeinden zwar N die Regierune, jedoch aus dem Schoße der Mu. ''"p^^neu7?taUcni?che Ministerpräsident De. pretiö hat am 28. d. dem Parlamente sein Programm entwickelt. In den meisten Punkten läuft dasselbe auf die Erklärung hinaus, das Cabinet Depretis würde fort-setzen, was das Eabinct Minghctli begonnen. Die Per. soncn haben gewechselt, das System bleibt. Das wird nicht nach dem Geschmacke der äußersten hinken sein, abcr es ist sehr vernünftig. Vor allem nimmt das Ministerium Dcprctis den wiener Vertrag über die Trrnming der Südbahn und den Anlauf der oberitalie. nischen Linien an. Die auswärtige Politik erleidet selbst, verständlich leine Veränderung; die Reorganisation der Armee und Marine soll in der bisherigen Weise, im Geiste Ricotli's und Saint-VonS, fortgesetzt werden. Inbctreff der Kirchenpolitil klingen die Erklärungen des neuen Ministerpräsidenten nicht sehr energisch. Es scheint fast, daß auch darin alles beim Alten bleiben soll. Dagegen verspricht Deprclis ein neues Wahlgesetz. Der spanische Ministerpräsident Eanovas legte dem Eongrcssc einen Vcrfassungscntwurf vor, welcher im allgemeinen dem von den Notabeln ausgearbeiteten Ent» Wurfe entspricht. Canovas erklärte, die Regierung habe in solchen Fällen das Recht der Initiative. Hierauf ver-las er ein königliches Decret, welches die Regierung er-mächtigt, die Vcrfaffungsfrage vor die Cork's zu bringen. In der port u gie fischen Abgeordnetenkammer ist am 25. d. M. ein Hauplangriff der Opposition gegen die Regierung abgeschlagen worden. Die Opposition hatte eine Untersuchung in mehreren Aemtern beantragt, um darauf hin daS Ministerium in Antlaaezustand zu versetzen. Der Antrag wurde aber schon bei der Vor. frage mit 65 gegen 22 Stimmen beseitigt und gar nicht zur meritorischen Discussion zugelassen. Kagesneuistkeiten. — (Reisestipcndien für Künstler) D»S Pro-frfsoreU'Lollegium der Akademie der bildenden Künste hat den akademischen Schülern: Maler Hyacinth Ritter v. Nieser bei Specialschule be« Professor« Eisenmenger, Maler Franz Simm der Spccialschulc bc« Professors v. Lngerth, Vildhauer Edmund Hufmann bcr Spccialschulc de« Profcssors Zumbusch, Medailleur Hermann Willig der Sprclalschulc be« Proslssor« Radnitzly und Architect Josef Ritler v. Wicser ber Specialschule dc« Professor« v. Hansen die fyftennsierten fUnf akademischen Reisestipendien, jede« in der Hohe von jährlich 1590 si. in Silber, aus die Dauer von zwei Jahren verliehen. Der Unlerrichisminister Hal diesen Vcschluß bcfliiligt. — (Zeit» und Handschrisleu-Vueftelluno,.) Fllr die in Prag vorbereitete Auoflcllung von Zeitungen, Zeil-schnslcn und Handschriften mehrt sich bereit« da« Material, und befinden sich schon mehr al« 400 böhmische, lilOO deutsche, 300 französische, fast ebenso viele englische, dann spanische, ilallcmsche, russische, lillllschr, griechische uud andere Zfitschristen in den Hän-dcn des mi«i'«. Nmrrila ist bereit« mit 15!), mit etlichen <5icmplalen auch Nfie», , Nfrila und «uftralien vertreten. — Manuscnvlr und «»lographen sind schon 400 gesammelt, darunter anch solche von (lrlcbriliitcll velgaligener Jahrhunderte, wie vou Mllaiillich, Wrat. Slernbcrg und anderen, Manuscript! von meist ging diese „Ware" nach Montevideo und Vuen°«:«yre«. Die subjective Untersuchung soll nun ernsthaft eingeleitet sem. — (Hochwasfer in Ungarn) Wie man der „V. C." unterm 2'^.d. auS Neusatz telegraphiert, hat da« Hochwasser trotz allseitiger Anstrengung und Vorsichtsmaßregeln die Dämme durch-drochen uud einen Theil der Stadt, welcher noch nie Überschwemmt war, inundicrt. Mehrere tausend Joch Felder stehen unter Wasser, vitle Hiinser müssen delogiert werden. Die Uebcischwemmung im lcmcscr Comitate hat ,n den letzten Tagen furchtdarc Dimelisi^ne» angenommen, uud sind in bicfcm und Georg Hellmesber« ger u. a. — herangebildet wurden. Josef Bähm, am 4. März 1795 zu Pest als der Sohn eines unbedeutenden Musiler« geboren, stand am Tage seine« Tobe« im 82. Lebensjahre und zählte seit Jahren zu den ältesten und zugleich würdigsten Musit-veterancn in Wien, das erst vor zwei Jahren seinen 80. Geburts« tag festlich beging. Der philharmonischen Gesellschaft in Laibach gehört Josef Nühm seit dem Jahre 1818 als Ehrenmitglied au; mit ihm wurde zugleich der langjährige Nestor derselben zu Grabe getragen. — (Dr. Eofta's Bibliothek) Wie der „Slovcnsli Narod" bedauernd mittheilt, wanderte die gesammte hinterlassene Bibliothek des verstorbenen Dr. Co st a, die sich namentlich durch eine reiche Collection sämmtlicher im Laufe der letzten Decennien in slovcnischer Sprache erschienenen Drucksachen, wie sie in gleicher Vollständigkeit kaum irgendwo zu finden sein dürfte, auszeichnete und deren Erhaltung in der Heimat aus diefem Grunde fehr werlhvoll und daher auch wol zu hoffen gewesen wäre — in« Ausland. Die Petersburger Uuiversitätsbibliothel und ein augs« burger Buchhändler blieben als Vestbieter Ersteher der gesamm« ten, einige tausend Bände zählenden Bibliothek, die nun bald in alle Ainde zerstreut werben dürfte. — (Fastenun terhaltuu g.) Am 27. d. M. fand in Gottsche: in dem Saale des Gasthauses zur Post eine sehr zahlreich besuchte Fastenunterhaltung in Verbindung mit einer Dilstlanten^Vorstellulig statt, bei welcher der bekannte launige Schwant „Schneider Fip«" und das Lustspiel „Domestilenstreiche" zur Aufführung gelangten. — (Landtagsschluß.) Der Landtag uusereS Nachbar» landes Kärnteu wurde nach Beendigung seiner Arbeiten be» reit« vorgestern geschlossen. — (W etterpro phezeiu ng für den Monat April) Der bekannte Wetterprophet Dr, Schofta stellt dem kommenden Monate April folgende echt „aprilatlige" Prognose: „Die mittlere Temperatur beträgt 7-40' R. und pflegt rasch von 5 2' aus 9 7' zu wachsen. Perioden von relativer Kühle fallen zwar heuer zwischen den 3. und 9. auch wol um den 14., doch ist das nur Regel, und ich will dafür im April leine Bürgschaft übernehmen. Kalte (oder trübe) Nächte sind besonders um den 9. zu fürchten, doch nennt der gemeine Mann die hellen Mondnächte zwischen dem 1. und 16. mit Grund den „giftigen Nprilschein", weil sie gerne Frühfröste bringen; um und nach dem 30. könnte indes leicht AchnllchcS kommen. Tage mit Niederschlagen zählt der Monat durchschnittlich 12 7 mit 17 34'" Regenhöhe. Am wahrscheinlichsten lommeu sie um den 1., 6., 9,? 15., 20.. 22., 24,, 28. u. a. m., sind meist mehrtägig und werdeu oft vou stärkeren Winden begleitet ober vertreten." Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") Wien, 30. März. Die „Politische Correspondcnz" meldet: Oestern und heute fanden mehrstündige Sitzungen des Ministerrathcs statt, in welchen unter anderm auch Maßregeln zur Hebung deS Eisenbahncredits berathen und beschlossen wurden. Im Finanztheile meldet die „Politische Correspondent, ein Financier ersten Ranges habe hente der Börse mitgetheilt, daß nach ihm von compctentester Seite gemachter Eröffnung die Regierung weit entfernt sei, in den Eisenbahn-Sanicrungsfragcn eine Passivitätspolitit zu acceftticren, sie habe vielmehr die Deckung der Betriebsdeficite bei den garantierten Bahnen in ihr Programm aufgenommen und beabsich« tige, beim Reichsrathe eine Vorlage einzubringen, welche sämmtlichen Prioritäten der subventionierten Bahnen den Vollgenuß der in den Titres ausgesprochenen Zinsen sichert. ________ Trieft, 29. Miirz. Herr Erzherzog Albrecht besuchte gester,! das Teatro Communale und reiste heute morgens zu Wagen nach Capodisttia zur Inspicierung der dortigen Militär-Etablissements. Um 2 Uhr lehrte Se. kaiserliche Hoheit nach Trieft zurück, und fand hierauf ein Diner mit zwölf Gedecken statt. Nachmittags halb b Uhr erfolgte die Abreise nach Gürz. Baden. Baden, 29. März Die Königin von England ist mit der Prinzessin Beatrix soeben mit Cx-lrazug von Cherbourg über Paris hier eingetroffen. Der Aufenthalt ist auf acht Tage bemessen. Lord Derby's An. tunft erfolgte etwas früher mit dem Schnellzuge über Brüssel Köln. Die Hierhertunft des deutschen Kaisers von Wiesbaden aus gilt als wahrscheinlich. Die deutsche Kronprinzessin und Prinzessin Alice von Hessen werben erwartet. Man vermuthet, die Annahme, des Kaisertilll« von Indien seitens der Königin werde hier geschehen. ^ Telegraphischer Wechselkurs W vom 30, März. Papier. Rente 66 -. — Gilber - Nente 69 95. — iM' Staats-Nnlehen 109 50. — Vanl-Nctieu 867 —. — Crcdit-Actie« 158 50 — London 116 50. — Silber 101 90. K. k. Münz-Da« lalen 5 48. — »iapoleonsd'or 9 33. — 100 Reichsmart 57 30 Wien, 30. Mlrz. 2 Uhr nachmittags. (Schlnßkuchj «reditactien 15850. 1860er Lose 10950, 1864er Lose 13l"' österreichische Rente in Papier 66 -, Staatsbahn 268 50, N°ld' bahn 179 25, 20. Franlenstücke 9 34, ungarische Erebitacl'" 127—, ilsterreichische ssrancnbanl 16 75. österreichische Anstlow! 6650, Lombarden 101 50, Unioubank 6625, auf!ro-°neut«lW Vaul — —, Lloybactieu 335--, austro-ottomanische Bank -'"> türkische Lose 20'—. Communal - Änlehen 100—, EgyPlW 10150. Schwach. Handel und Wolkswirthschastliches. Nudolfswertli. 27. März. Die Durchfchnitts-Preise stell«» ! sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: "- l«. > "st. I Weizen per Hektoliter 9 80 > Eier pr. Stück . . — ! 1 Korn „ 6 50, Milch pr. Liter . — ^ Gerste „ 4 90 Rindfleisch pr. «lloar. - > 4<> Hafer „ 3 90 Kalbfleisch pr. » —4» Halbfrucht „ 8 15, Schweinefleisch „ ^ ^ Heiden „ 4 25, Schüpsenfleisch „ ^ ^ Hirse , 5 20!, Hähndcl pr. Stlick . — > 50 «ulurutz „ 4 80 ! Tauben „ ^! ^ Erdäpfel , 3 - Heu pr. 100»il°gr. S bO Linsen ,---------z Stroh „ . 2 s« «rbsen » " ^ ! H°lz. hart««, pr.Kubil. Fisolen „ 8 — ! Meter .... 2 ?! Rindsschmalzpr.Kiloll.. — 89 — weiche«, „ — " Schweineschmalz » — 69 Wein, roth.,pr,Hellolit. 9 ^ Speck, frisch, , - 60 - weißer . i> ^ Speck, geräuchert , — — I Angekommene Fremde. Am .W. März. Hotel Siadt Wien. Schwarz, Traunil. — v. Voßlet; «lug, Ksm.; Oöwald und Kral, Fabrikanten, Wien. — Nowy, In> ! aenieur, Trifail. — Vurger. Loitsch. — Perlo. «lilli. — «ojal Mana, Oottschee. Hotel Elefant. Mandler Ferdinand, Fiume. — Weißlops und Brauner, Wien. — Mataic, Hfm., ilrainburg. — Leligoi, > Istrlen. — Walonig, Littai. Vtohren. Neudel, gahntechniler, Frankfurt. — Iesersel, «rain« burg. ^ Theater. Heute: Der beste Ton. Lustspiel in 4 Acten von Töpfer. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. - rl O ft - 'I- D ^ »8» »> « " ^".s ""'7Ü7Vig7'730^«^ -z-5.8 VW. schwäch heller ! V 30. 2 ,. N. ^ 731 o» ! -l>15,, GW. schwach! bewüllt «? " 9 „ Ab. > 732», , -l-10,l . windstill j bewijllt j ""g." Morgens heiter, vormittags Sonnenschein, nachmittags zunehmende Vewijllung, um 5 Uhr «achmiltag« Regen, Regenbogen, abend« trUbe. Da« Tagesmitlel der Wärme -<- 10 4", nm 3 6' Über dem Normale. Verautwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. Danksagung. Tief gerllhrt durch die v!elcu Beweise der Freund, schaft und Theilnahme, welche mir während der Kranl< heil und aus Anlaß deS Ableben« meiner mwera/ß, lichen Gattin von Nah und Ferne in so Überaus reichlichem Maße zugekommen find, sage ich allen betreffen, den Freunden und Bekannten, — sowie allen Denjenigen, welche die theure Heimgegangene zu ihrer lchlcu Friedensstätte begleitet haben, — hiemit meinen tief empfundenen und verbindlichsten Dank. RudolfSwerlh, den 29. März 1976. Johann Loger, t. l. Landesgerichtsrath. Wl^siMlipslli^ Wien, 29. März. Die Norse war heute bedeutend besser gestimmt, was wol als Folge der seit gestern in die Oesscnllichleit gelaugte» Mittheilungen betrachtet werden ^?^'<.^»lVV!.!^!. kaun. Vllhnpapiere und Rente fanden wieder stärkeren, thlilweise lebhast auftretenden Vegehr. Veil, «La« Februar-) """ l.....6« 661k. ZAr-' Si.b.rrente i ' ' ' ?3ll ?^ «". ^ ' .' .' ' .' .' .' ^.'0 ?c1^. >' Ni",""!'....!«-'"« »«mllmn-Pfanbbriefe .... '^ ?b I35--Prämienaulehen der Stadt Wien 100— 100 85 «iebenb«r«tn s "' < . . 76 - 7650 Ungarn I l^""» > . . 75 50 76 40 Donau-Negulierungs.Lose . . 103— 10V t»0 Ung. ^_ «reditanfialt........ 161 W 161 !^0 «lredilanstall, ungar..... 12850 128 7b Depositenbank....... —-— —»— EScomd'ecmfM...... k4f>-— 655 — Franco-^anl....... 17— l?50 Hllndelsdanl........ hc.-— 51 l»0 Vllltionalbllnt....... H7b — 875 — Oes.err. Vankgesellschaft . . . 154-— 155-— Unlonbanl ........ l.ttbo ^67h Veilehrsbanl ....... 7h_ 7550 llctien von Tranbport-Nnterneh-«n»«en< ««lb «va« Nlföld-Vahn........,(9 _. I08-bU Karl-Ludwig.Bahn.....18550 186 — 2)onau°Dampschiff.,Gesellschaft 32»>. V30 — Llisabeth.Wesibahn.....15150 1t»2--. Llisabeth'Vahn (Linz-Vudweiser Strecke).........—— — — ßerdin»nd«-3l°rdbahn . . . I7kb— I780-— Franz« Joseph - «ahn .... 181 bO IL2 — ^eub..