fuSuHMI piSCIM T fOlQVmL 19. Mirgang ■rtelMiiii wöelMBüieli Moliimal (nlt Amnakme tUr FdiirUie}. Sebrift* leitung, Verwaitunn und Buclidruckerei Tel. 25^7, 25-68 und 25-69. Itfaribor. KAPtlÜkt uUea & {iMUikripte wtrdio fiioht rotourolert. Anbriftn HOokporto bdl^jip. » r»:- Nr. 114 Samstag, dan 20. Mal ivw Inseraten- und Abonnements-Annatime in Maribor, KopaliSka ulica ü (Verwaltung;. Bezugspreise: Abliolen niooatlicb 23 Din, zustellen 24 üin, Hnrch dit Pott monatllcli 23 Oin, (Or dat Ausland monaliicb Uin. Etnselnummer 1.S0 und 9 Dfo. Pr«ls Oin 1*50 loiuioitt Mtttttg 3uoof lolDlf lOe eoMn Mfbgtra Me iCurnnr ISpItiM W a r s c h a u, 10. Mal. (Avala) FAT berichtet: Die Tornarriage da# Jugoatewi-Mban Sokol atogti fiber cHa fwltiiadian Tamar mit 3S5 fagan 324.75 PwiMaa. ftono&cu 3f|ttaoc M 0 n t r e 11, 10. Mal. (Avila) 5. M. König Qeorg VI. vollzog gaatarn die Inspizierung der in Montreal. bafindllcliap kanadischen Qardereglmenter. Bei dieser Gelegenheit wurden zu Ehren das Königs 21 Kanonenschosse abgefeuert. Das Kö« nigspaar fuhr im offenen Kraftwagen durch das festlich geschmOckta Montreal« in dem zwei Millionen Menaehan miim-fflengeströmt wiran» um dam KOnigapaar die Ergebenheit zu bekunden. Im franzO' slachen Stadtviertel von Montreal brachten 89.000 Schulkinder dem Könlgipaar eine einzigartige Huldigung dar. hiapifcttoflHsilli 4it lUMgi vm Ofto* A t h a n, 10. Mal. (Avila) König Oaofg n. hat eine Inapakttonaralia dordi du Land «ngatratan. Bla Jetzt baaudite er Seraa» Drama, XantI und Dedeagatach. Dam König wurden Obarall begäiterte Ovationen futell. Inr nOCIS« L 0 n d 0 n, 10. Mal. Zum Nachfolger daa ChafI dea Marlneatabea Admlril Back houaa wurde Admiral Doubly P a u n t amannt. Dar neue Befehlshaber dar «ng-iiachan Flotte nahm wihrend dei Walt-kriegea an der Schlacht bei Skagerrak teil. Vor drei Jahren war er Chef der eng-llsehen Mittelmeerflotte. FftngBaiaelief Flottenbaauch in aiqdlsdben HHaik London» 19. Mai. (Avala) Nächste Woche werden mehrere französische Kriegiachiffe anglische HIfen anlaufen. Mehrere Einheiten werden am Donnerstag In Cardlff vor Anker gehen. Am 25. Mai treffen die beiden Schlachtschiffe »Straß-bourg« und »Dunquerquei zu einem zwei tagigen Besuch In Liverpool ein. Muaaolinia Inapeicthmafahrt VerzelH, 19. Mal. (Avala.) Mussolini setzte gestern seine Inapezlerung der Befestigungen des Italienischen Westwalles gegen Frankreich fort. Der Duce wurde von der Bev(}lkerung tiberall herzlichst begrüßt. In Brella nahm Mussolini die Eröffnung der Bahnstrecke Soara— Brella vor. Abends kehrte er n^ch Verzel-11 zurück, wo ihm so stürmische Ovationen dargebracht wurden, daß er sich mehrere Male der Menge zeigen und einige Wor-t'» an sie richten mußte. Die »Libertee« hat ihr Erscheinen eingestellt. P a r i s, 19. Mal. (Mavas) Die von Jacques D o r l 0 t herausgegpbene Zeitung »L i b e r t e e«, das Organ der Französischen Sozinlnartei, hat ihr Erscheinen aus nnijjcblich finanzieiien Gründen ein-gestellt. atay an &if s;flrtei ah OeeRNAHME DES ABGETRETENEN GEBIETES DES SANDSCHAK ALEXAN- DRETTE BEREITS AM 22. MAI. Istanbul, 10. Mal. (Avala) Wie die tOrkbdien Blftteir berlebtani'afiid die fra8zöal8eh''tflrklschen Verhandlungen we gen Abtretung dea Sandschak Alexandret- ta (Hatay) erfolgreich beendet .worden. Die Räumung durch die französische und die Besetzung durch die tflrklaehen Truppen werde am 22. d. erfolgen. 2Ht ^RaOrlStr OitoMiNiroSr Madrid, 10. Mal« FUr die großartige, fUr heute angesetzte Milltttrparade wurden umfassende Vorbereitungen getroffen. Dil Hauptatadt Spaniens isj in ein Meer von Flaggen getaucht. Die gesamte Bevölkerung befindet eich In einem Freudentaumel. Das ganze spanische Volk feiert haute den siegreichen Einzug der Truppen Francos in die Hauptstadt. Hunderttausende sind von allen Selten in Madrid eingetroffen, um der Parade beizuwohnen. Dem großartigen Schau-iiplel werden Vertreter austlndlscher Staaten sowie aimtllche Mllltarattachees beiwohnen. Aua dem Ausland sind In Madrid bisher bereits 138 Pressekorre-sipondenten angelangt. Alle spanischen Truppen sandten starke Abordnungen nach Madrid. Oagan 200.000 Mann werden vor Qeneral Franeo defilieren, darunter auch die deutschen und die italienischen Freiwilligen. Adolf Hitler im Feetungegürtel B a r 1 I n, 10. Mal. Der Führer und Relchakanzler Inspizierte gestern die Verteidigungsanlagen an der Westgrenze süd lieh der Mosel im Räume von Karlsruhe. An den fortiflkationstechnlsch wichtigen Punkten sind in die Verteidigungslinie schwere und schwerste Werke eingebaut. Zwischen den deutschen Panzerwerken bef'nden sich besondere Betonsperren. Hin ter den Panzerwerken befinden sich vier tiervorragende Verteidigungslinien, die alle miteinander in engster Verbindung stehen. Die eingehende Besichtigung der Vertei digungslinie an der Westgrenze wird in Belgien mit großem Interesse beobachtet. Deutsch-däniacher Nichtangriffepakt B e r 1 i n, 10. Mai. im Sinne der Erklärung des Reichskanzlers Hitler über die Bereitschaft Deutschlands zum Abschluß von Nichtangriffspakten haben in der letzten Zeit Verhandlungen mit den skandinavischen Staaten Über diese Frage stattgefunden. Mit Dänemark wurde bereits ein grundsätzlxhes Einvernehmen Uber den baldigen Abschluß eines Nichtangriffspaktes erzielt. Mit Schweden, Nor wegen und Finnland wurde der Oedanken austausch über d'esen Gegenstand ebenfalls gepflogen. Schweden und Norwegen erklärten, daß sie sich von Deutschland nicht bedroht fühlen. Die beiden Staaten fühlen sich Uberhaupt von niemandem be droht, weshalb sie unter Betonung der Striktelten Neutralität glauben, derartige Pakte seien nicht erforderlich, und werden weitere Verhandlungen darüber nicht mehr geführt werden. Aehnlich verhält es sich auch mit Finnland. Stuttgarter Europa-Schachturnier. S t u t t g a r t, 10. Mai. Nach der sechsten Runde im Kampf um die Schachmeisterschaft von Europa führt B o g o-1 i u b 0 w mit 4 Punkten, Es folgen Dr. V 1 d m a r, Engels und 0' Kelly mit je 3 und Eliakases mit 2Vt Punkten. minister Graf C i a n o schon zum fünften Mal nach Berlin fährt, um dort wichtigen Besprechungen beizuwohnen. Graf Ciano wird dieselbe begeisterte Aufnahme in Deutschland finden, wie kürzlich Reichsaußenminister von Ribbentrop in Italien. Auch in politischen Kreisen Roms wird auf die Berliner Reise des Außenminister Graf Ciano größtes Gewicht gelegt. Es wird hervorgehoben, daß der Abschluß des Bündnisvertrages zwischen Deutschland und Italien die Achsenpolitik bedeutend stärken werde. Maaacntod durch eine Krlegagranate B u k a r e s t, 19. Mai. Auf einem freien Felde in der Nähe von Bacau fand eine Gruppe von Schulkindern eine vermutlich noch aus dem Weltkriege stammende Gra nate. Bei einem Versuch, die Granate zu zerlegen, explodierte diese. Die Detonation war k'lometerweit vernehmbar. Von den zehn Kindern wurden sieben auf der Stelle getötet, die anderen erlitten schwere Verletzungen. Amerikai größte Manöver. W a a h i n g t 0 n, 19. Mai. In den Vereinigten Staaten werden heuer große Manöver abgehalten werden, die größten, die bisher Je In Amerika durchgeführt worden sind. Italiener verlaaaen Algier. Rom, 19. Mal. Aus Algler sind gestern 238 italienische Staatsbürger, die In Nordafrika die Arbelt verloren haben, nach Italien abgereist, well sie die französische Staatsangehörigkeit nicht annehmen wollten. Wolkenbruchkatastrophe in Bukarest Bukarest, 19. Mai. Lieber Rumänien tobten in den letzten Tagen heftige Unwetter, verbunden mit Donner, Blitz und Hagelschlag. Ueber Bukarest entlud sich ein Gewitter, wie es seit Menschengedenken nicht mehr zu verzeichnen war. Unter gewaltigen elektrischen Entladungen Uber fluteten riesige Wassermassen die Hauptstadt. Die tiefer gelegenen StadtteMe wur den vollkommen überschwemmt, so daß zahlreiche Häuser in größter Eile geräumt werden mußten. Besonders die Vorstädte Colentlna, Tel, Orant und Mirtari wurden von dem Wolkenbruch arg in Mitleidenschaft gezogen, aber selbst im Stadtinnern wurden zahlreich« Gebäude, darunter das Heeresm'nisterium, das Palais »Athene Pa lace«, das Kaffeehaus »High Life« und das Gesindehaus des königlichen Schlosses schwer beschädigt. Die gesamten Feuerwehrmannschaften der Hauptstadt waren stundenlang mit dem Auspumpen des Wassers aus den überfluteten Kellerräum-l'chkeiten sowie mit dem Pölzen von Gebäuden beschäftigt. Vor der Unterzeichnung dea deutsch-Italienischen Bflndnisvertrages. Rom, 19. Mai. Die bevorstehende Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnisvertrages wird von der römischen Presse mit großer Aufmachung hervorgehoben. Es wird betont, daß der Außen- Zürlch, den 19. Mai. — Devisen: Beograd 10, Paris 11.78 ein Halb, London 20,82 ein Halb, Newyork 444 sieben Achtel, Brüssel 75.75, Mailand 23.40, Amsterdam 238.65, Berlin 178.50, Stockholm 107.30, Oslo 104.65, Kopenhagen 92.95, Prag 15.20, Sofia 5.40, Warschau 83.75, Budapest 87, Athen 3.90, Istanbul 3.00, Bukarest 3.25, Helsinki 9.18 ein Viertel, Buenos Aires 102 ein Halb. »Mariborer Zeitung« Nummef 114. Samstag, den 20. Mal 1936. 3ugenöaufinarf(D bor ISrin^reaent IS^aul in OHom Das Bild zeigt den Aufmarsch der faschistischen Jugendverbände vor der Ehrenloge im Forum Mussolini. @roPrt(flnii;tii LONDON WÜNSCHT NOCH IM^ER RUSSLANDS HILFE OHNE GARANTIE EINER GEGENHILFE — FRANKREICHS INTENSIVE VERMITTLUNG IN DER RICHTUNG EINER DREIBUNGLÖSUNG — INTERESSANTE ITALIENISCHE FESTSTELLUNGEN L 0 n d 0 n, 19. Mai. Die Verhandlungen zwischen London und Moskau stehen seit 48 Stunden im Zeichen e;ner intensiven französischen Vermittlungstätigkeit. London steht sozusagen am Scheidewege, da Moskau präzise Verpflichtungen über die englische Waffenhilfe im Falle eines Angriffes fordert, während die englische Diplomatie lediglich die Hilfe Sowjetrußlands in Anspruch nehmen möchte, ohne sich weiter zu binden. Für England bestehen diesbezüglich viele RUcks'chten, da eine allzuenge Kollaboration mit dem bolschewistischen Rußland in den komintern-fcindixhen Staaten der Welt eine starke Abneigung gegen England hervorrufen würde. Anderseits erscheint es praktisch unmöglich, die an Polen und Rumänien erteilten Garantieversprechen praktisch einzulösen, wenn Sowjetrußland nicht beistandsverpflichtet ist. Moskau drängt nun in Erkenntnis der schwierigen Lage Englands auf das Eingehen von Bindungen, die für die britische Politik prekärer Natur sind. Frankreich, das der Konzeption Rußlands näher steht als England, ist in dessen bemüht, einen buchstäblichen Dreibund Frankre'ch-England-Sowjetruzland mit allen politischen und militärischen Konsequenzen herbeizuführen. Noch lehnt sich die britische Diplomatie gegen diese Möglichkeit auf, doch weiß z. B. die »D ai I y M a i k schon zu berichten, daß die englische Regierung, die gegen ein solches Dreierabkommen von jeher eingestellt ge- gegenseitigen Beistandsverpfl'chtung unter präz'sen Bedingungen gewonnen sei. Rom, 19. Mai. (Avala) Der diplomatische Redakteur der Agenzia S t e f a n i schreibt; »Wie man aus britischen Kreisen erfährt, hat der Quai d'Orsay der englischen Regierung den Vorschlag gemacht, sich am französisch-sowjetrussi-schen Beistandspakt zu beteiligen. Paris fordert in Wirklichkeit die vollständige Kapitulation Englands vor der beharrlichen Haltung Moskaus. Moskau befindet sich im gegenwärtigen diplomatischen Schanghai, 19. Mai. Die Japaner, Kulangsu hat in Japan tiefen Eindruck die am vorigen Sonntag in der Amoy- ausgelöst. In japanischen politischen Bucht die Insel Kulangsu besetzten, ha- Kreisen versucht man diese Angelegenben die genannte Insel am Samstag wie- heit als zweitrangig zu behandeln. Man der geräumt. Die letzte japanische Schüt- ist Überzeugt, daß sich diese Angelegenzenabteilung verließ die Insel am Sonn- heit auf der Basis des status quo ante tagmorgen. Die Insel wurde daraufhin 'ösen lasse. Admlral Kanasawa er-von französischen, englischen und ame- •^Järte Journalisten gegenüber, er önne rikanischen Marineschützen besetzt. Im internationale Erregung über die e-Hafen sind 6 amerikanische, englische u. Setzung Kulangsus durclmus nicht verfranzösische Kriegsschiffe vor Anker ge- stehen. Der japanische Befehlshaber ha- ibe doch von vorneherem den Befehl er- gangen. I • irt • n- u A i /halten, Kulangsu zu räumen, sobald es Tokio, 19. Mat. Die rasche Antwort Verhältnisse erlauben. der Vereinigten Staaten, Englands und wesen war, schon fast für die Idee einer Frankreichs bezüglich der Amoy-Insel ^6olf imitier &rff(Dtigt 6i(sfrie&-£inie Ein Bild von der Inspektionsreise des Führers und Reichskanzlers Hitler zu den Befestigungsanlagen des Westwalls. Menranrnittedifel zwischen S. K. H. dem Prinzregetiten Paul und S. M. König und Kaiser Viktor Emanuel. Ö e 0 g r a d, 18. Mai. S. K. H. Prinzregent Paul und S. M. König und Kaiser Viktor Emanuel haben folgende Telegramme gewechselt: »An Seine Majestät den König und Kaiser, Rom. In dem Augenblick, da Ich das Staatsgebiet Eurer Majestät verlasse, bitte Ich Sie, Meinen herzlichsten Dank für den 'so warmen Empfang entgegenzunehmen, der Uns zuteil wurde. Unser Aufenthalt in Rom, Neapel und Florenz und die Sympathien, die Uns bewiesen wurden, haben unsere Herzen mit Freude und tiefer Dank barkeit gegenüber Eurer Majestät und Ihrem edlen und mächtigen Volke erfüllt. Die Prinzessin und Ich werden eine un-auslösliche Erinnerung an diese Tage bewahren. Wir entbieten Ihrer Majestät der Königin und Kaiserin und Eurer Majestät die Ausdrücke tiefer Verehrung. Paul.« »An Seine Königliche Hoheit den Prinzregenten, Beograd. Ich danke Eurer Königlichen Hoheit für die liebenswürdigen Worte, die Sie an die Königin und Mich beim Verlassen Italiens zu richten belieb- Eln Bild gefangener chinesischer Soldaten, die an der Nordfront gefangengenommen wurden. Unter ihnen befand sich auch eine Frau. ÄaitalDiftöe ©lintnnen für £öntfl ©eorq Q u e b e c, 19. Mai. Reuter berichtet: Das englische Königspaar ist nach dem feierlichen Empfang in Quebec gestern um 9.15 Uhr nach Montreal abgereist, u. zwar mit dem blau-silbernen Königsexpreß. Auf diesem Teile der Kanada-Reise wird das Königspaar 8000 Meilen im Zuge zurücklegen. In Montreal sind Hunderttausende von Menschen eingetroffen, um dem Königspaar die Huldigungen dar zubringen. Die Stadtgemeinde Montreal wird zu Ehren der britischen Souveräne ein Festessen geben. Nach dem Bankett setzt das Königspaar die Reise nach Ottawa fort. Q u c b e c, 19. Mai. Den Abschlub der Feierlichkeiten am Samstag bildete das Bankett der kanadischen Regierung im Flountenax-Palais. Vor dem Palais erwartete eine begeisterte Menschenmenge das Königspaar. An dem Bankett nahmen 175 Persönlichkeiten teil. Der stellvertretende Gouverneur hielt den Toast, in dem er die Ankunft der Souveräne auf kanadischem Boden feierte. Nach dem Bankett betrachteten die Majestäten das ihnen zu Ehren abgebrannte f^euerwerk. Am Sonn- SuMtag, den ao. Mal 1930. 3 >Mjirtborer Zethingc Nummer T!4. tig tahr dak KAnigspaar Im Triumph durch die Straßen von Quebec zum Abra-liam-Feld, wo SOiOOO Schulkinder dia Hynne stagan. ®ie 9iad)e einer fjrau A t h e n, im Mai. Es war sicherlich ein ungewOhnllchar RroteS, der sich kQrzlich vor den Geschworenen in Saloniki abspielte. Der KunstschUtze Wassili war angeklagt, seine Partnerin, die Printetsln Lydia B a-ranikoff, bei den VorfOhrungcn Im Zirtnis »Alhambra« abtrchtllch getötet zu haben, um ihr eine Nachfolgerin in der grtechlschen Tftnxerin Hermlone Proco-pulos zu geben. Die Nummer bestand darin, daß sich die Prinzessin Im weißen Trikot gegen einen mit schwarzen Tuch bespannten l^ahmen stellte, worauf Wadsili durch haarscharf angesetzte Treffer auf dimn Hintergrund die Konturen der Prlnzestln zeichnete. Das Paar reiste schon seit zwef Jahren mit dem Zirkus und hatte für die nlchste Saison glanzende Antrflge nach London. Amerika usw. erhalten. Wassili war ein schöner Bursche, die Prinzessin efn zartes, blondes Geschöpf mit unwirklich großen Biondaugen. Trotzdem das Publikum wußte, daß bei der großen Geschicklichkeit Wassilis die Nummer ungefihrllch war, erregte sie trotzdem allabendlich große Sensation. Auf einem Tisch lagen viele Gewehre und Pistolen, die von Lydia vor den Augen des Publikums geladen wurden. An Jenem UngiUcksabend hatte Wassili die ersten Kugeln neben den zarten Fußknöcheln Lydias abgesetzt und stieg immer höher. Als er bei den Hüften Angelangt war und eine reich verzierte Pistole ergriff, beugte sich plötzlich Lydia etwas tiefer. Im selben Augenblick krachte der Schuß, das schöne Geschöpf sank blutüberströmt zusammen und verschied einige Minuten später. Der herbeigerufene GeHchtsarzt zog die Kugel aus der Herzwunde..., eine ^rk-iiche Kugel! Der Zirkusdirektor schrie: >Wfe ist das möglich? Wassili hat jedesmal nur Wachs kugeln verwendet!« Trotz seinen Unschuldsbeteuerungen wuMe Wassili verhaftet und ihm nach einigen Wochen der Prozeß gemacht. Er gestand, daß Lydfa seine Geliebte gewesen war, daß er sie mit Hermlone betrogen hatte, aber er bestritt den Mord! — Alle Zuschauer waren Zeugen, daß Lydia wie gewöhnlich, die Waffen selbst geladen hatte. Bei der Verhandlung stellte sich auch heraus, daß Wassili kein Kaukasier war, wie das Programm verkündete, sondern ein Estländer namens Leo Gavorin. »Die »Gräfin Baranikoff« stammte ebenfalls aus Estland und hieß Lydia Linders. Die Sache stand aber schlecht für Was siii, man wollte seinen Versicherungen nicht glauben, zudem Hermlone für ihn ziemlich ungünstig ausgesagt hatte. Er hatte mit ihr auch heimlich Proben vorgenommen, um ihre Nervenkraft für solche VorfUIirungen abzuhärten. Es schien also klar, daß er sich der blonden Lydia entledigen wollte und ein Schuldspruch konnte nicht ausbleiben. Aber gerade im Augenblick, als sich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen wollten, wurde dem Vorsitzenden eine Depesche erreicht, die aus Buenos-Aires kam und lautete: »Drahtet Nachrichten über Lydia — stop — verhindert beabsichtigten Selbstmord — stop — P. Linders.« Es war der Bruder Lydias, dem augenscheinlich Lydia Uber ihr Vorhaben Mitteilung gemacht hatte! Der Brief hatte mehrere Wochen gebraucht, um den Adressaten zu erreichen. Die Verhandlung wurde vertagt, das Gericht beauftragte den Konsul in Buenos-Aires, den Wortlaut des Briefes nach Saloniki zu kabeln. Dadurch kam die Unschuld Wassilis zutage. Lydia hatte ihrem Bruder Ihren Selbstmord angekündigt. Sie wollte, wie sie schrieb, auf sehr dramatische Art sterben, um Wassili dadurch einen Denkzettel zu geben. Er würde stets dieses Dra- ma vor Algen haben, würde den dumpfen Fall des Körpers hören, würde die Si-charheit von Auge und Hand verUertn. Abar vor allem würde eidi Hermoole foa ihm wenden, da sie Ihm nicht mehr tränen könnte I Diese Rache einer Verschmähten hai sieh aueh bnchsUbUdi erfüllt (S^eralflreif in ISaläflfno DIE PRAKTISCHE ABLEHNUNG DES ENOUSCHEN WEISSBUCHES DURCH DAS ZIONISTISCHE JUDENTUM — STARKE BESORGNISSE IN LONDON — AUCH DIB RADIKALEN ARABERKREISE LEHNEN DAS WEISSBUCH AB — AOVPTEN OBOEN DAS ENGLISCHE WEISSBUCH L 0 n d 0 n, 10. Mai. Wie nicht anders zu erwarten war, hat das zionlstiiehe Judentum gegen die im englischen Weißbuch enthailiene Regelung der palästinen-lisehen Pfäge schärfstem Protest erhoben. Macli neuesten, aus Palästina elnge-Ungten Meldtmgen wurde dortselbst gestern der JOdliche Generalstreik tum Zel-cheit des Protestes proklamiert. In diesem ZuMmmenhange kam es auch zu schlimmen Ausschreitungen, die die Behörden zwangen, energische Gegenmaßnahmen zu treffen. Zu schweren ^sschrettangen ktm es Insbesondere in Tel Awliw, Haifa und Jerusalem. In Haifa stürmten die Juden das englische Siedhingsamt, welches vollkommen demoliert wurde. In TelAwlw fand ehie jüdische Massenversammlung statt, an der sich rund 100.000 Teilnehmer beteiligten. An der Jerusalemer Pro-testversammlttng nahmen 20.000 Juden teil, deren Sprecher — darunter auch der Präsident des jüdischen Nationalrates und der Bürgermeister von Jerusalem ^ an-kündtgten, daß das Judentum in seinem Protest gegen das englische Weißbuch nun zu Taten übergefie. Die Versammlungsteilnehmer leisteten den Schwur, niemals Jerusalem zu verlassen. Eine ebenso ^roße jüdische Protestversammlung fand ferner in Haifa statt. L 0 n d 0 n, 19. Mai. Die englischen Blätter konzentrieren Ihre Aufmerksamkeit auf die leidliche Palästina-Frage, wobei neben dem Widerstand des Judentums auch der Widerstand der radikalen arabischen Kreise erwogen wird. Mehrere Blätter halten die Bestimmungen des Weißbuches für illusorisch. Für glaubwürdig wird demgegenüber ein gemeinsames Vorgehen der Juden und Araber gegen England gehalten. Die »Time s« meint, der Regierungsplan würde im Verwirklichungsfalle Palästina den Frieden bringen und gleichzeitig die Schwierigkeiten beseitigen, mit denen England bereits drei Jahre zu kämpfen habe. Es müsse jedoch gesagt werden, daß die Hoffnungen auf ein Gelingen des Planes 9ehr gering seien. In politischen Kreisen wird darauf hhi-gewlesen, daß die Lösung, die das Weißbuch enthält, zwar kein Ideal darstelle, doch habe man unter den gegebenen Umständen keine realere Lösung gefunden. Die jüdischen Manifestationen In Palästina beweisen, daß der Widerstand des internationalen Judentums gegen die englische Palästina-Politik ernst zu nehmen Ist. Auch der Großmufti von Jerusalem hat das Weißbuch abgelehnt. Gemäßigte arabische Kreise betrachten den Plan als Möglichkeit zur Schaffung einer Atmosphäre, in welcher die jüdischen und arabischen Forderungen einigermaßen in Ein klang gebracht werden könnten. Das Judentum Indessen betrachtet das Weißbuch als Verletzung der englischen Verpflichtungen (Balfour-Deklaration) und meint, die schwerste Stunde des Judentums habe nun geschlagen. L 0 n d 0 n, 19. Mal. (Avala) Premierminister C h a m b e r 1 a i n hat in der gestrigen Unterhaussitzung erklärt, daß die Regierung der für Montag, den 22. d. anberaumten Palästina-Debatte zustimme. K a 1 r 0, 19. Mal. (Avala) Ministerpräsident MahmudPascha erklärte Pressevertretern gegenüber, daß die ägyptische und mit ihr die anderen arabischen Regierungen den Palästina-Arabern die Annahme des englischen Weißbuches nicht empfehlen können, ebenso auch keine Zusammenarbeit mit den englischen Behörden. Aegypten setze seine Zusammenarbeit mit den arabischen Staaten fort. Orl äfrlt nrbtn Orr Sofrr Frankreich baut Europas längste Trelb-stoffleitog. Schon lange erwägt der französische Staat die Möglichkeiten, Petroleum und Treibstoffe von den Häfen auf bequeme Art und Weise ins Innere Frankreichs zu schaffen.'^Bei Dönges in der Nähe von St. Nazaire an der Loire-Mündung kommen seit Jahren die Tankdampfer mit der kostbaren Öl-Ladung aus d6m Orient oder aus Amerika vorbei. Es fragt sich, wie man diese kostbaren Industrie- und kriegswichtigen Ladungen am besten dorthin befördert, wo sie zum Nutzen der Fabriken und des Verkehrs benötigt werden. An sich lag es nahe, auf Tankschiffen das Petroleum die Loire soweit hinaufzufahren, wie es die Schiffbarkeit des Flusses gestattet, also etwa über Nantes, Angers, Tours bis nach Orleans. Allein die Sachkenner propagierten einen Trans port bis zu dem nur gute 100 km südlich von Paris gelegenen Städtchen Montar-gls, das an einem Seitenfluß der Seine liegt und mit der Loire nur durch den Kanal von Braira verbunden Ist. Es wurde vorgeschlagen, Dönges mit Montargis durch eine sogenannte Pipeline, also durch eine Erdöl-Leitung zv verbinden, deren berühmtestes Vorbild die Öl-Leitung In den Wüsten von Palästina ist. Öl-Leitungen der genannten Art gibt es in großer Zahl auch in Amerika. Das Netz der amerikanischen Pipe-line umfaßt fast eine halbe Million Kilometer. Die orientalischen Öl-Leitungen nach Tripolis und Haifa messen 868 bezw. 1011 km. Frankreichs Pipe-line von Le Havre an der Seine-Mündung nach Port Jeromt hat eine Länge von 35 km. Das Projekt der Pipe-line längs der Loire sieht indes * Bei Hämorrhoiden und Kreuzschmerzen, Stauungsleber und mangelhafter Oal-lenabaondemng, die auf trägen Stuhlgang zurückzuführen sind, werden mit dem natürlichen »Franz-Joaefe-Bitterwasser ausgezeichnete Erfolge erzielt. Das p'tbewähr-te Franz-Josef-Wasser wird von den Kranken gern genommen und auch bei fortgesetzter Anwendung recht gut vertragen. Reg. S. br. 30.474/35. eine Länge von nicht weniger als 450 km vor. Ein Öl-Rohr von gewaltigem Durchmesser wird Frankreich von West nach Ost durchziehen und damit Europa die längste Pipe-line geben. In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Einwendungen gegen diesen, wie es hieß, phantastischen Plan erhoben worden. Man sagte, es sei viel rentabler und praktischer, anstelle einer öl-Leitung Montargis durch eine Wasserstraße mit der Loire und der Loire-Mündung zu verbinden. Diese neue Wasserstraße könnte auch der Binnenschiffahrt große Aussichten bieten. Andere Kreise forderten die Herstellung von ZIstemenwaggons für das Petroleum. So stand die Behörde vor der Wahl: Bau von Eisenbahnwaggons, Ausbau von Kanälen und Flüssen oder Herstellung einer Pipe-Ilne. Der Kanalbau Uber 500 km hätte eine bessere Schiffbarmachung der Loire und die Vertiefung von nicht weniger als drei Kanälen erfordert. Hinzu kämen die Kosten für eine Flotte von 450 Tankschiffen, um die Jährlich 1,5 Millionen Tonnen Treibstoff zu befördern. Zehn Jahre wären bis zur Vollendung eines solchen Projektes vergangen. Die Pipe-line von 450 km Länge und 200 bis 250 mm Durch niesser kann In sechs bis zwölf Monaten I fertig sein. Sie kostet auch nur 150 Mil- B rs t c ist immer b«sser als Nachsichf, Darurr» gleich b#im Kfluf der Aspirin-T A b I e 116 n sofort auf das Baye^-Icreuz achten, dann' ohna diastt Zaichen |jf es kain Aspirin. A s P I R I N TAeiETTCN OyUl r«9t S. krof«m 574M od t. *t. i»Ji. lionen Franken und ist vor Luftangriffen, Überschwemmungen weitaus sicherer als eine Binnenschiffahrt. Pumpen und Rohre werden demnach nach dem endgiiltij^en Entscheid Tankschiffen und Kanälen die Arbeit abnehmen. Schweres Exploslonsungltick. In der Pulverfabrik Fritz L e y k a u f s Erben in Guggenbach, ungefähr zwanzig Kilometer nordwestlich von Graz, die Schwarzpulver für Steinbrüche und Bergwerke erzeugt, ereignete sich am Montag nachmittags ein furchtbares Explosions-ungiück, das vier Todesopfer forderte. Die Explosion erfolgte in einer Stampfhütte, die buchstäblich vom Erdboden hinweggefegt wurde. Eine riesige Stichflamme, die man auf eine Entfernung von vier Kilometer sah, schoß aus dem Stampfwerk, dessen Trümmer bis zu hundert Meter weit geschleudert wurden. Das Getöse, das das Unglück begleitete, war 8 Kilometer weit hörbar. In der Stampfhütte befanden sich bei der Explosion der Besitzer Fritz Leykaul, der Zimmermann Johann Leitner und der Pulverarbeiter F. Moisenbichler. Alle drei wurden in Stücke gerissen. Der l4-jähr. Friedrich Schrimpf befand sich ungefähr 50 Meter von der Unglückssteile entfernt, als er seinem Vater, der in einem anderen Gebäude der Pulverfabrik beschäftigt war, das Essen bringen wollte. Der Knabe wurde von einem durch die Explosion in die Luft gewirbelten Holzpfosten so schwer am Kopfe getroffen, daß er wenige Stunden später seiner Verletzung erlag. Die Explosion dürfte dadurch verursacht worden sein, daß bei dem Versuch, eine am Stampfwerk locker gewordene Schraube anzuziehen, von den sich reibenden Stahlteilen ein Funke sprang und den auf den boden liegenden Pulverstaub entzündete. »Miß Elfelturm«, P a r i s, 19. Mai. Aus Anlaß des 50. Bestandesjubiläums des Eifelturms wurde die Wahl einer »Miß Eifelturm« ausgeschrieben. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist eine Min-dcstgrööe der Bewerberinnen von 1.80 m. Der »Vater« des Teddy-Bären gestorben. N e w y 0 r k, 19. Mai. Hier ist der aus Stuttgart gebürtige Richard Steiff, der »Vater« des Teddy-Bären, gestorben. Die Idee Steiff's, aus Plüsch einen Bären zu fabrizieren, wurde im Jahre 1903 von der thüringischen Spielzeugwarenstadt Sonneberg aufgegriffen und seither wurden Millionen dieses drolligen Spielzeuges in alle Welt exportiert. Steiff ist im Jahre 1923 nach den USA ausgewandert. Zweikampf zwischen Bär und Schlange. S i d n e y, 19. Mai. Ein einzigartiger Zweikampf unter Tieren spielte sich dieser Tage im Zoo von Sidney ab. Ein Eisbär und eine Pythonschlange, die auf noch unerklärliche Weise aus ihrem Gehege entwichen war, waren aneinander geraten. Als einer der Aufseher den Vorfall entdeckte, hatte das Reptil den Körper des Eisbären, der nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab, fest umschlungen, während die Sciilange, in de- Mariborer Zeitung« Nummer 114. Samstag, den 20. Mai 1939. ren Körper sich die Pranken des Eisbären tief verkralit hatten, an zahllosen Stellen gräßliche Fleischwunden aufwies Die beiden Tiere konnten nur dadurcli aus ihrer tödlichen Umklammerung gelrennt werden, daß man sie vergaste. Dei Bär, dem fast alle Knochen zerbrochen worden waren, wurde erschossen. Die größte Vase der Welt P a r i s, 19. Mai. In Severes bei Paris, wo sich die staatliche Porzellanfabrik befindet, wurde eine 6 m hohe Vase aus blendendweißem Porzellan hergestellt. Es handelt sich hierbei um die größte Porzellanvase der Welt, die auf der Newyorker Weltausstellung als Schauobjekt dienen wird. Das Herz auf der ^ rechten Brustseite, P a r i s, 19. Mai. Bei der Obduktion eines in dem Dorfe Valaupre verstorbenen 81-jährigen Bauern namens Francois Berin stellte sich zur allgemeinen Verblüffung der Aerzte heraus, daß der Tote das Herz auf der — rechten Brustseite hatte. Todessprung vom sechsten Stockwerlt. B e r 1 i n, 19. Mai. Im Südosten von Berlin spielte sich gestern eine furchtbare Familientragödie ab. Im Verlaufe eines Streites mit ihrem Gatten sprang eine 24-jährige Frau aus einem im VI. Stockwerk befindlichen Fenster ihres Wohnhauses in die Tiefe und blieb mit zerschmetterten Gliedmaßen tot liegen. HöflichkeitserlaB an Londons Polizisten. London (ATP). In Zukunft wird die Londoner Polizei noch mustergültiger als bisher sein: ein Höflichkeitseriaß ist an sie ergangen, wonach sie verpflichtet sind, Im Umgang mit dem Publikum und namentlich mit Fremden von ganz besonderer Geduld, Aufmerksamkeit und Höflichkeit zu sein. Die Polizeibeamten haben auch zu versuchen, grundsätzlich jeden Zwischenfall auf der Straße ohne Anwendung von Gewalt und nur durch höfliches, aber energisches Auftreten,- zu beseitigen; erst wenn die Freundlichkeit versagt, dürfen die »Bobbies» Ernst machen und nötigenfalls die Waffe gebrauchen. Schreckensszene in einem Krankenhaus. Bukarest, 19. Mai. In einem Krankenhaus in Craiova trug sich eine aufregende Szene zu. Der 35jährige Fleischhauer Marin Godeanu geriet mit seiner auf Besuch weilenden Frau in Streit,, der immer heftiger wurde. Plötzlich sprang der Kranke aus dem Bett, hüllte sich in eine Bettdecke, stürzte zum Fenster und sprang aus dem III. Stockwerk in die Tiefe, wo er mit zerschmetterten Gliedmassen tot liegen blieb. Aus Utäi MHd kmeiim Dir 3u&elf(i(r öer „ena Onalko' GLANZVOLLER HÖHEPUNKT DER JUBILÄUMSFEIERLICHKEITEN. — IMPONIERENDER ERFOLG DER JUGOSLAWISCHEN ERSTAUFFOHRUNO VON DVO- RAKS^}>SLAWISCHEN TÄNZEN«. Die rührige »GlasbenaMatica« in Maribor konnte ihr 20-jähriges Bestandesjubiläum fürwahr nicht würdiger und eindrucksvoller begehen als mit der jugoslawischen Erstaufführung von D v 0 f a k s berühmten »Slawischen T ä n z e n«, die erstmalig im Jahre 1879 im Londoner Kristallpalast mit größtem Erfolge aufgeführt wurden. Die Erstaufführung in Maribor und damit die Erstaufführung in Jugoslawien überhaupt gestaltete sich zum größten musikalischen Ereignis der letzten Jahre in unserer Stadt. Der große Saal des Sokol-Heimes war ausverkauft und bot das Bild einer feierlichen Stimmung. Unter den zahlreich erschienenen Zuhörern bemerkte man u. a. den Stadtkommandanten General S t a n 0 j 1 0 V i (5, Bezirkshauptmann Dr. S i § k a, Magistratdirektor Rodosek in Vertretung des Bürgermeisters, Domkapellmeister G a s p a-r i C als Vertreter der kirchlichen Behörde und den Präs'dcnten des jubilierenden Vereines Rechtsanwalt Dr. Rudolf R a V n i k. Das Konzert selbst nahm unter der mci sterhaften Stabführung des Dirigenten Jo- Eruptionstätigkeit des größten Vulkans der Welt. Reykjavik (Island), 19, Mai. Der Vatna Jökull, der größte Vulkan der Welt, zeigt Anzeichen einer erhöhten Eruptionstätigkeit, wie sie um diese Jahreszeit gewöhnlich einzutreten pflegt. — Der Ausbruch des Vulkans kündigte sich durch eine Auftauung des Gletschereises an, das den Vulkan umgibt. In den Talgegenden ist durch das Auftauen des Gletschereises, wodurch gewaltige Wassermassen frei wurden, Hochwasser eingetreten. Aus Heilte ..... seiner musikalischen Inventionen nur die spezifischen Eigenarten in Rhythmus und Melodik der nationalen Tänze. In diesen einfachen, klaren Kondo- oder dreiteiligen Liedformen schuf er die Summe der ras-sichen Eigenarten seines Volkes, seines Charakters und semes seelischen Profils in einer unübertroffenen Feinheit des Satzes und seiner blühenden Melodik, Aus der Empfindung der Seele seines musikalischen Vaterlandes fand er den Weg heraus in eine neue, bis zu den höchsten Höhen führenden Tonsprache. Geistig innig mit Brahms verbunden, konnte er Entscheidendes in der absoluten Form sagen. Das Schaffen dieser vielleicht ausgeprägtesten nationalen • Erscheinung steigert sich zur Reinhe't der Verklärung, um Macht über die Vergänglichkeit der Erscheinungen zu gewinnen. Das Orchester bot unter der Leitung des M lilärkapellmeisters Josef J i r a -n e k ein höchstes Maß seiner opferfreudigen Bemühungen. Unebenheit im Rhyth nius, unmaßgebliche Unausgeglichenheit -n den Uebergängen, matte Plastik musikalischer Motivierung vermochten dem grandiosen Eindruck des Werkes keinen Abbiuch zu tun. Der Dirigent führte souverän se'ne Schar zum siegreichen, erfolg sicheren Ausklang, Aber es ist nicht zu leugnen, daß bei einem Teil des Publikums ein möglichst auffalendes Gebaren des Dir'genten als mitreißender Temperamentsausbruch einen größeren Eindruck macht, als ein stMler, dafür aber umso intensiverer Dienst am Werk. Doch darüber h'naus verstand die mit Zustimmung und Beifall überschüttende, dankbare Zuhörerschaft in dieser göttlichen Gabe eines frommen Herzens den unbewußten Grundton der schicksalhaften Passion eines Brudervolkes, als getreues Abbild des Lebend'gen, aber auch mit dem ganzen Gehalt von Ewigke't, des sen das Irdische in seiner Vergänglichkeit teilhaft'g werden kann. Alexander Koprivc. Srrilaß. ^rr 19 QiRot zug. Für Fahrten auf Entfernungen von mehr als 250 Kilometer gilt der h a 1 b e Fahrpreis für alle Klassen des Personen-oder Schnellzuges, wobei für K i n d e r von 4 bis 10 Jahren der Viertel-p r e i s zu entrichten ist. D'e H i n f a h r t ist in beiden Fällen' der Fahrterleichterungen frühestens um Mitternacht zum Freitag, den 26. d. zu beenden. Die Rückfalirt beginnt Sonn tag, den 28. d, und ist spätestens in der Nacht zum Donnerstag, den 1. Juni zu beenden. Sollte auf der Rückfahrt ein längerer Weg oder eine höhere Zugsklasse oder ein Zug höherer Ordnung benützt werden als auf der Hinfahrt, so ist die halbe Differenz zu entrichten. Vor Antritt der Rückfahrt ist die Fahrkarte in beiden Fällen an der Personenkasse der Abfahrts Station unbedingt zum Abstempeln vorzuweisen. ko. Entgegen anderslautenden Gerächten gibt der Männergesangverein in Konji ce allen Volksgenossen bekannt, daß das Maifest auf jeden Fall Samstag, den 20. d. stattfindet. Jeder, der sich gut und vor allem gemütlich vergnügen will, ist bei uns herzlichst willkommen! Mit Vorbehalt. Herr Bruhn saß mit Frl. Straube im Kino. Beim Anblick einer Umarmung bemerkte er: »Ach, diese dauernden Liebes Szenen finde ich wirklich bald etwas abgeschmackt.« »Na, aber wohl doch bloß im Film!« rief Fräulein Straube da aus. sef J i r a n e k einen glänzenden Verlauf. Nach jedem Reigen belohnte stürmischer, nichtendenwollender Beifall die braven Leistungen des Orchesters und seines voll und ganz im Werke aufgehenden Dirigenten, dem in der Pause Blumen und IvOrbeerkränze zum Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreicht wurden. * Nachstehend bringen wir die Besprechung des Konzertes durch unseren Mit-afbeiter: Den kostbaren Schatz einer reichen Ver gangenheit, die hörbare und glaubhafte Vis'on einer Schöpfung des ganzen Ingeniums eines tonbegnadeten Volkes bot uns in würdiger Weise die Orchesterabteilung unserer »Glasbena Matica« durch die Aufführung der »S 1 a w i s c h e n Tänze« (Op, 46 und Op. 72) von Antonin Dvorfak am Mittwochabend, den 17. Mai. Dieses Werk bedeutete für den Me'ster einen Welterfolg von bislang ungewohnten Maßen. In ihm eint sich die Klarheit der himmlischen Liebe des Me'sters mit der volkhaften Sinnenfreude des daseinsgebundenen Irdischen. Hier lacht und weint ein ganzes Volk. Während Liszt u, Brahms Originaltänze ungarische Komponisten verarbe'ten und sie durch ihre (Snquefe unltitr OcfftniiidDMt Wie beniits mehrfach berichtet, findet heute, Freitag, den 19. d, um 18 Uhr im Konferenzsaal des Arbeiterversicherungsamtes (Marijina 13-1.) eine große Enquete unserer Oeffentlichkeit statt, die von der Antituberkulosenliga Im Zusammenhange mit den Vorbereitungen für die heurige Antituberkulosenwoche einberufen wurde. An dieser Konferenz mögen alle jene Kreise teilnehmen, die ein Interesse daran haben, daß der Kampf gegen die Tuberkulose endlich auf eine erfolgversprechende Basis gestellt wird. Insbesondere ergeht der Ruf zur Teilnahme an der Enquete an die Arbeiterschaft, Industrielle, Kaufleute, Gewerbetreibende, Lehrpersonen und Geistlichkeit, kurz und gut an alle, die imstande sind, ihren Beitrag zur Tuberkulosebekämpfung zu leisten, Die P. T. Arbeitgeber werden höflichst darauf aufmerksam gemacht, daß großes Gewicht darauf gelegt wird, daß die Teilnahme der Arbeiterschaft möglichst lückenlos erfolgt. S)er QSerTauf bon diatfmaofen Warnung vor dem Ankauf ungeprüfter Schutzmasken durch Zivilpersonen Aus B e 0 g r a d wird gemeldet: Der Inspektion für Landesverteidigung wurde zur Kenntnis gebracht, daß in der letzten Zeit Zivilmasken ausländischer Herkunft gegen Giftgase für den Schutz der Bevölkerung hierzulande verkauft werden, die von unseren Fachorganen hinsichtlich ihrer Korrektheit und Verwendbarkeit nicht geprüft worden sind u, deren Pre's nicht kontrolliert wurde. Deshalb kann es sich ereignen, daß Gasmasken gekauft werden die mangelhaft und uns'cher sind, woraus sich wieder Schäden für Gesundheit und Leben der Bevölkerung ergeben könnten. Um solches zu vermeiden und den Verkauf von mangelhaften und ungeprüften Masken zu verhindern, wird die Bevölkerung aufgefordert, Zivilmasken für den Schutz gegen Giftgase nicht zu kaufen, wenn diese nicht von der Fachkommission des jugoslawischen Ministeriums für Heer und Marine geprüft und mit dem Stempel aufdruck »Kontrolle der Kommission des Ministeriums für Heer und Marine« versehen sind, weil nur solche Masken die amtliche Gewähr bieten, geprüft und einwandfrei bzw. im Preise mäßig zu sein. Alle Personen, die Masken für den Zivilschutz der Bevölkerung gegen Giftgase ohne vorherige Genehmigung des Ministeriums für Heer und Marine (Inspektion für Landesverteidigung) zum Verkauf bringen, werden die Gesetzesfolgen zu tragen haben. Bei dieser Gelegenheit wird bemerkt, daß Gasmasken he'mischer, privater Erzeugung, deren Prüfung und Abstem pelung derzeit im Gang ist, noch im Lau-' fe dieses Monates zum freien Verkehr zugelassen werden. 3adrpref0frmä| der ihm zur Last gelegt wurde. Wie schon seinerzeit ausführlich berich tet, kam Pepevnik im November v. J. aus der Strafanstalt und begab s'ch zunächst zu seiner Gattin nach GoriSnica. Dort hielt er sich jedoch nicht lange auf, worauf er auf Arbeitssuche g'ng. li)a er ke'nen Posten fand, kam er in den ersten Feber-tagen nach Maribor und fand bei Frau Jeler in der Wildenrainerjeva ulica Unterkunft. Am 4, Feber brach er in die Wohnung des Kaufmannes Ivan B a b i C am Trg svobode ein und entwendete verschiedene Wertgegcnstände, Wäsche, Kle'der Samstag, den 20. Mai 1939. 5 »Martborer SSeltung« Nummer 114. usw. im Gesamtwerte von 18.500 Dinar. Die Beute legte er in einen in der Wohnung vorgefundenen Koffer und entfernte s ch. Den Koffer gab Pepevnik bei Frau Kleinzer in der Cankarjeva ulica zur Verwahrung ab. Nach einigen Tagen ersuchte er die Tochter se'ner Quartierfrau, ihm den Koffer, den er von daheim erhalten haben wollte, in sein Zimmer ru bringen, was das Mädchen auch tat und dafür als Belohnung e'nen goldenen Ring erhielt. Dann fuhr er heim nach GoriSnica und nahm die gestohlenen Pretiosen mit, während er den Koffer in seiner Wohnung zu-rtick! eß mit der Erklärung, er würde ihn abholen lassen. Einige Schmuckstücke wurden inzwischen in Ptuj einem Juwelier verkauft. Frau Jeler kam die Sache nicht recht geheuer vor, als sie vom Einbruch in die Wohnung des Kaufmannes BabiC erfuhr. Sie zeigte der Polizei den ihrer Tochter geschenkten Ring, den Kaufmann BabiC sofort als spin Eigentum erkannte. Auf diese Weise wurde Pepevnik eruiert und festgenommen. Er gestand die Tat, erklär te jedoch, er habe sich in einer Notlage befunden und man habe Ihn auch daheim in GoriSnica nicht mehr sehen woMen. Den Vorsitz in der Verhandlung führte Kreisgerichtsrichter Dr. C e m e r, Beisitzer waren Kreisgerichtsrichter L e-n a r t und J u h a r t. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Dr. D e v. Die Verteidigung hatte Rechtsanwalt Dr. B e r g o S übernommen. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr und sechs Monate schweren Kerker verurteilt. Nach Abbüssung der Strafe wird er als gemeingefährliches Individuum noch einige Jahre hinter Schloß und Riegel zurückbehalten werden. m. Todesfälle. Im Laufe des gestrigen Tages verschied im Krankenhause die 35-jähr'ge Maurersgattin Rosa C v e t k o. Ferner starb im Krankenhaus der Eisenbahner i. R. Josef D 0 1 e s im Alter von fi6 Jahren, — In Pobrezje verschied der 67]ährige Schneider Alois R o z m a n, — R. i. p,f m. Die Anschaffungsgenossenschaft der Staatsbediensteten In Maribor erhielt in der heurigen Jahreshauptversammlung eine neue Leitung. Der bisherige Obmann R e h e r wurde in seiner Funktion belassen. Vizeobmann ist Kreisgerichtsrichter J u h a r t und Schriftführer Generaldirektor i. R. Dr. H a c 1 n. m. Produktion der Musikschule »Dra-va«. Im Saal des »Narodni dom« werden sich heute. Freitag, um 20 Uhr die Zöglinge der Musikschule des Eisenbahner-Gesang- und Musikvereines »D r a v a« in einer öffentlichen Produktion vorstellen. Das reichhaltige Programm umfaßt Solo- und Ensemblenummern. Die Schule steht bekanntlich unter der bewährten Leitung des Musikpädagogen Prof. Hinko D r u z 0 V i 5. * Uhren und Goldwaren auch auf Teilzahlung ohne Preiszuschlag bei M. llger-Jev sin, Juwelier, Gosposka 15. 399 m. Volkstag in Gu§tanj. Am Sonntag, den 21. Mai I. J. findet in G u § t a n j eine große Nationalfeier statt, an der alle slowenischen nationalen Organisationen aus Maribor und dem Meza-Tal teilnehmen werden. Im Rahmen dieses Volks Inges wird den in den Kärntner Kämpfen Gefallenen eine besondere Ehrung zuteil und gleichzeitig eine Gedenktafel für den gefallenen Maister-Legionär Zapund-z i ß enthüllt werden. m. Die Volksuniversität in Maribor hält S 0 n n t a g, den 20. d. um hatb 18 Uhr in ihrem Vortragssaal die Jahreshauptversammlung ab, worauf nochmals aufmerksam gemacht wird. m. Zusammenkunft der Motorflieger. Heute, Freitag, um 20 Uhr findet im Cafe »Astoria« eine Zusammenkunft aller in Maribor lebenden Motorflieger statt. m. In die Falle gegangen. In letzter Zeil verschwanden aus der Stationskasse in HoCe kleinere Beirüge in der Gesamt-hohe von etwa 700 Dinar. Der Verdacht fiel auf einen 13-jährigen Knaben, der sich wiederholt in der Niihe des Bahnhofes umhertrieb. Um ihm eine Falle zu stellen, versteckte sich ein Eisenbahner in eiiiLMn Knsten in der Verkehrskanzici, während sich der Beamte entfernte. Bald Siu^i Qud örm £f i^n TOD ZWEIER MENSCHEN UNTER DER LOKOMOTIVE. — gegen halb 3 Uhr unter den ans Wien ankommenden Schnellzug geworfen hatte. Aus den, beim Toten aufgefundenen Schriftstücken geht hervor, daß HaJnSek infolge verschiedener Gerlchtsprozesse sein Vermögen verloren hat und daß er aus Verzweiflung darüber freiwillig in den Tod gegangen sein dürfte. Fast gleichzeitig fand man an der Kärntnerbahn zwischen der Trzaäka ce-sta und dem Magdalenenpark die gräßlich verstümmelte Leiche eines Jungen, der sich unter eine daherkommende Lokomotive geworfen hatte. Es ist dies der kaum 18jährige, in einer Mariborer Milchhandlung beschäftigte Arbeiter Anton P l i b e r s e k. Was den jungen Mann in den Tod getrieben hat, ist nicht recht klar. Interessant ist, daß er auf die gleiche Weise und beinahe an derselben Stelle In den Tod gegangen ist wie vor einigen Wochen seine Schwester. Die beiden Leichen wurden nach der Tatbestandaufnahme in die Totenkammer von Pobrezje überführt. In letzter Zeit scheint in Maribor und Umgebung eine Selbstmordmanie ausgebrochen sein. Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht mindestens ein Fall zu verzeichnen wäre, daß Menschen, die den Schicksalsschlägen nicht zu trotzen wagen, aus dem Leben fliehen. Insbesondere ist es der Tod unter den Lokomo-' tivrädem, den die am Leben Verzweifel-' ten zu bevorzugen beginnen. Am Bahndamm in der Nähe des Tunnels in KoSaki spielten sich in kaum 24 Stunden zwei Tragödien ab, die auf die Bevölkerung einen tiefen Eindruck mach-| ten, Mittwoch, in den frühen Morgenstun den, wurde am Gleis die furchtbar ver-; stümmelte Leiche des Textilarbeiters S c h m I d l aufgefunden, der den Tod unter den Lokomotivrädern des nach Wien fahrenden Schnellzuges gesucht u. gefunden hatte. Gestern früh wurde fast an derselben Stelle eine zweite Leiche, desgleichen gräßlich zerfleischt, aufgefun den." Es handelt sich um den 56jährigen Zwischenhändler und früheren Besitzer Johann H a j n S e k aus Pristava, der sich schlüpfte der Junge, auf den sich der Verdacht richtete, in die Verkehrskanzlei und füllte sich die Taschen mit Geld aus der Kasse voll. Der Eisenbahner sprang jedoch aus seinem Versteck hervor und nahm den Bengel fest. Der Junge verjubelte das Geld mit seinen Freunden in Maribor. m. Brandlegung. In der Nacht zum Donnerstag ging der Heuschober beim Pfarrhof in Slow. Bistrica in Flammen auf. Trotz sofortigen Einschreitens der Feuerwehr fielen dem Feuer zwei Waggons Heu zum Opfer, während das Gebäude zum Teil gerettet werden konnte. Wie bereits festgestellt werden konnte, war das Feuer von verbrecherischer Hand gelegt worden. m. Schmuggler f^tgenommen. In Ro§-poh traf gestern eine Gendarmeriepatrouil le einen gewissen Ante G a I i c - D r e-ä i c an, bei dem sie 348 Feuerzeuge und 45 Pakete Spielkarten vorfand. Der Angehaltene, der aus Svib bei Imostki stammt, wollte d'e Schmuggelware, die er irgendwo bekommen haben will, nach Zagreb schaffen. * Aller Anfang Ist schwer. Sobald das Kind die Zahnbürste selbständig gebrauchen kann, sollte die Mutter es lehren, täglich die Zähne zu putzen. Nur wer gesunde Milchzähne hat, bekommt gute bleibende Zähne. Für Kinder Chlorodont, die bekannte Qualitäts-Zahnpaste. f Täglich Meerfische, Dalmatiner und weiße Weine. LaSko-Bier. Restauration M. Plaue. 4493 m. Unfallschronik. Der ITfMhrige Mittelschüler Emil Stumberger wurde beim Training vom Speer getroffen, wobei er eine schwere Verletzung an der Hn ken Hüfte davontrug. — In Bohova kam der 27jährige Chauffeur Karl L o b n i k mit seinem Motorrad zum Sturz und erlitt hiebei empfindliche Verletzungen an beiden Armen und Beinen. — Der 50jährige Fabriksarbeiter Vinzenz P a v a 1 e c geriet mit der rechten Hand in eine Presse, die ihm die Hand zerquetschte. — Der 27jährige Knecht Franz S t i m a 1 a k aus HoCe wurde vor der dortigen Kirche von einem Auto umgestoßen, wobei er Verletzungen an den Armen und am Kopfe erlitt. — Dem 46jährigen Säger Johann K 0 s aus Tinje, wurde durch ein herabfallendes Brett an der linken Hand ein Finger abgetrennt. — Die Verletzten wurden ins Krankenhaus überführt. Aus Kiui p. Offene Singstunde, Dieser Tage veranstaltete der hiesige Männergesangverein die erste offene Singstunde, die einen ganz unerwartet großen Besuch sangesfreudiger Volksgenossen brachte. p. Ein zweites Kino in PtuJ. Nach längerer Zeit bekommt nun die Stadt Ptuj ein zweites Kino, welches im Vereins- hause eingerichtet wird. Der Saal wird bereits dazu adaptiert und dürfte die Eröffnung im Monat August stattfinden, p. Durch Messerstich verletzt Der 26- jährige Zigeuner Josef B a r a n j a wurde nach seinen Angaben auf der Straße von Cirkovce nach Zg. Jablane von einem ihm unbekannten Bauemburschen überfallen und verprügelt, wobei er auch eine Stichverletzung am rechten Fuß erlitt. Aus täk REPERTOIRE. Freitag, 19. Mal: Geschlossen. Samstag, 20, Mal um 20 Uhr: »Hollywood«. Ab. D. S^omtag, 21. Mai um 20 Uhr: »Gläubiger auf d^ PlaiK. Ermäßigte Preise. Zum letsten Mal. c. Evangelische Kh'chengemeinde. Sonn tag, den 21. Mai, findet der Kindergottesdienst um 9 Uhr, der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Am Pfingstsonntag wird im Rahmen des Festgottesdienstes die Konfirmation abgehalten werden, c. Trauung. In .Vojnik wurde der Qe-schäftsangestellte der Firma Hofbauer in Celje, Herr Ferdinand Ernst mit Fräulein Hilde T 0 f a n t getraut. Den Neuvermählten viel Glück und Segen für die Zukunft! c. Personalnachricht. In Gomji grad, das so lange ohne einen Tierarzt war, hat sich nun Herr Boris M e r c I n a aus Vipava als Tierarzt niedergelassen. c. Christi Himmelfahrt Nun hat der Mal trotz Regen und Kälte seine ganze Pracht entfaltet. Obstbäume und Kastanien blühen. In Blumenteppiche sind die weiten Wiesen gewandelt. Christi Himmel fahrt gilt vor allem als wichtiger Wettertag. Seit Jahrhunderten herrscht der Glau be, daß es zu Christi Himmelfahrt gerne regnet Nach der Stärke und Dauer dieses Himmelfahrtsregens zieht der Landwirt Schlüsse für die Witterung des kommenden Sommers. In Celje begann der Tag In herrlichster Sonnenpracht, gegen 3 Uhr nachmittags aber umwölkte es sich stark und gegen 15 Uhr vermeinte man, jetzt und jetzt müsse ein Wolkenbruch die Stadt heimsuchen. Man hörte auch schon dumpfes Donnerrollen. Die Stadt aber blieb trocken und vom Regen verschont. Wie wird das Sommerwetter also werden? c. Bittgang auf den Nikolalberg. Die Bittgänge oder Betfahrten sind Prozessionen, die teils an bestimmten alljährlich wiederkehrenden Tagen (Bitt-Tagen), teils für außerordentliche Fälle von der katholischen Kirche angeordnet sind. Zu den wichtigsten Bittgängen gehören die drei kleineren an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Der Bittgang am Mittwochmorgen führte, nach einer langen Pause von 26 Jahren, zum ersten Mal wieder von der Stadtpfarrkirche zum Nikolaikirchlein auf den Nikolaiberg, wo im neuerstandenen Bergkirchlein eine hl. Messe gehalten wurde. c. Kino MetropoK Nun ist der Film »Hotel Sacher« auch nach Celje gckom-'men. Er dreht die Zeit ein Stück zurück. Burg-Tonldoo. Heute, Freitag zum letz ten Mal Tito Schipa im großen Arienfilm »Der Glfiddlcliate von allen . . .« — Ab Samstag der größte Ufa-Fiim aller Zelten »Fraoea für Golden Hill«. In den Hauf)t-rollen Viktor Staal, Karl Martell, die junge Mariborerih Elfie Mayerhofer, Otto Ge bühr, Ernst Waldow und Hans Adalbert von ScWettow, Esplanado-Tonkino. Der lustige und amüsante Film »Die lachende Jugend« mit Magda Schneider und Wolf Albach-Retty. Eine reizende Liebesgeschichte voll Stimmung und humorvollen Verwicklungen. — Es folgt der große Militärfilm der tschechischen Produktion »Leutnant Rep-Idn«. — In Vorbereitung der fabelhafte Film für Jung und Alt »Die kleine Prin« zesahi Sissyc mit TraudI Stark, Paul Hör-biger und Hansi Knoteck. Unlon-Tonkilio* Bis einschließlich Frei tag »Der Abgrund«, ein Prachtfilm aus dem Leben der Seeleute. In der Hauptrolle zeigt sich diesmal der fescheste und schönste Jüngling Frankreichs, Jean Pierre Aumont Das Hauptmotiv der Handlung ist die Liebe des Vaters und des Soh nes zu einer und derselben Frau. Es reihen sich Bild an Bild voll dramatischer Erlebnisse und reißen alle Zuschauer mit zur absoluten Anerkennung und voller Be wunderung. — Es folgt »Die Helden won der Marne«, ein spannender Film aus der Kriegszeit, • Tonkino PotireSje. Am 20. und 21. d. der Großfilm »Prater«. Liebe und Leid, Magda Schneider und Willy Eichberger. 3l99l9Htnna(|)tM(nfl Bis Freitag, den 19. d. versehen die Stadtapotheke (Mag. pharm. Mi-narik) am Hauptplatz 12, Tel. 25—85 u. die S t, R 0 c h u s-Apotheke (Mag. pharm. Rems) an der Ecke Aleksandrova-Molj-ska cesta, Tel. 36—32, Nachtdienet. Saiastag, 30, Mai 12 PI. 17 Jugendstunde, *8 Konzert. 19 Nachr., Nationalvortrag. 20 Außenpolitik. ^.30 Bunter Abend. — Beofrad, 17JB0 Konzert 17.50 Kammermusik. k8.4ö Volkslieder. 19.30 Nationalvortrag. 20 Konzert, — Sofia, 18,30 Bauernmusik. 19.30 Männerchor. 20 Cellokonzert — Berlin, 18 Konzert. 19 PI. 20 Militärabend. — Beromünater, 20.15 Konzert 22 Tanzmusik. — Budapest, 18.15 Klavierkonzert. 19.25 RO. 20.20 Bunter Abend. — Leipzig, 20.15 Bunter Abend. 22.30 Tanzmusik. — London, 19 Orgelkonzert 21 Bunter Abend. — Mailand, 19.25 PI. 21 Lustspiel. — Mtinchen, 19 Konzert. 20.15 Bunter Abend. — Paris, 18.30 Konzert 20.30 Oper. — Prag, 18.30 Konzert 20 Bunter Abend. — Rom, 19 Konzert. 21 Oper. — •Strasbourg, 19.30 Opernkonzert 20.30 Sinfoniekonzert. — Wien, 18 Konzert. 20.15 Bunter Abend. Fast dreißig Jahre. Da trifft er das alte Oesterreich mit seinen fremdvölkischen Hausbewohnern. Der Film stellt einen Beamten ruthenlscher Herkunft (Willy Birgel) hinaus. Der Mann dient korrekt dem Staate und — verrät sein Volk. Da tritt das Schicksal an ihn heran. Er liebt die Frau, die ehrlich für die Freiheit seiner Landsleute kämpft (Sybille Schmitz), er hört die Stimme des Blutes und bleibt doch pflichtbewußter k. u. k. Untertan, dem tragischen Zwiespalt geht der Beamte zugrunde. Im »Hotel Sacher«, dem deutschsprachigen Ufafilm, der bis einschließlich Sonntag zu sehen Ist. .'^arfborer Zeltuag« NUnuntr 114. 6 SamMag, dm ». Mal IMS. S)rr j^opfenmarft In Slowenien weist die Entwick-Iden Verkauf der heurigen Fechsung und lung der Hopfenpflanze kein einheitliches es wurden bereits namhafte Abschlüsse Bild auf. In einige Gärten erreichte die lauf der Basis von rund 20 Dinar pro Kilo Pflanze bereits eine Höhe von einem Me-| getätigt. ter und darüber, in anderen hingegen wer den erst die Hopfenstangen eingerammt. In einigen Hopfenanlagen tauchte bereits der Erdfloh auf, dem energisch zu Leibe gerückt wird. Die kühle Witterung der letzten Tage kam der Entwicklung der Pflanze keineswegs zustatten. Vielfach In England meldete die Mehrxahl der Brauereien bereits ihren Bedarf fttr die künftige Saison an, die tiach allgemeinem Dafürhalten besser ausfallen dürf te wie die vorjährige. Von September v. J. bis Feber d. J. wurdeu aus England 18.433 Meterzentner Hopfen ausgeführt wäre noch etwas Regen mit darauffolgen gegen 20.487 Meterzentner in der Ver-dem schönen und warmen Wetter er-'glelchszeit des Vorjahres. wünscht, I In den Vereinigten Staaten In Deutschland ist die Lage am von Nordamerika endlich Ist bei größten- Hopfenmarkt im großen und ganzen unverändert. Es herrscht lebhafte Nachfrage nach der Ware früherer Jahrgänge, soweit diese noch vorhanden ist. Das Be- teils unveränderten Preisen eine mehr oder weniger ruhige Stimmung zu beobachten. Immer lebhafter ist das Interesse für den diesjährigen Hopfenertrag. Es wur gen Fechsung zum Durchschnittspreis von 18 Dinar pro Kilo verzeichnet. schneiden der Pflanze ist beendet und es, den bereits einige Abschlüsse der künftl-werden bereits Drähte gezögen. Die kühle Witterung der letzten Tage behinderte einigermassen die Entwicklung der Pflanze, außerdem treten bereits Schädlinge auf. In feuchteren Lagen zeigt sich hie u. da auch Peronospora. In Frankreich weist der Markt eine ruhige Tendenz auf. Die Notierungen erfuhren keinerlei wesentliche Aenderun-gen. Im Vorjahr wurden na^h den neuesten Daten aus Frankreich insgesamt 5483 Meterzentner Hopfen ausgeführt. In Belgien X Die Einfuhr des Seidenpapiers unterliegt jetzt besonderen Kontrollbestimmungen. Als Seidenpapier wird jedes Papier angesehen, daß weniger als 30 Gramm pro Quadratmeter wiegt. Wird Seidenpapier zu Handels- oder Industriezwecken eingeführt, so ist vorher die entsprechende Bewilligung einzuholen. Das importierte Papier wird von den chemi-lebte der Markt etwas'sehen Laboratorien der Monopolverwal-auf. Steigendes Interesse herrscht füritung darauf untersucht, ob es als Ziga- I retteopapier Verwenduag fiaden ktnn. Das Seidenpapitr, In das vertchiedene Wa {ren gewlckslt zum Versand gtbracht wer den, wird von den ZolUmtern auf die I Verwendung als Zigarettenpapier untersucht werden. X Dar BanknotMttniteiil Jugoslawiens ging in der zweiten Maiwoche weiterhin um 114.0 auf 7274.3 Mllltonen Dinar zurück. Im Vorjahr betrug lu dieser Zeit der Notenumlauf 5905.9 Millionen Dinar. Infolge des Rückganges des Umlaufes ist die Bedeckung von 27.32 Protent auf 27.79 Prozent angewachsen. X Die Weizenemte wird heuer in der Wojwodina ziemlich gOnstig beurteilt, Im merhin dürfte der Ertrag geringer sein als im Vorjahr. An der Novisader Warenbörse wurden bereits die ersten Termlnab-schlüsse im neuen Weizen getfltlgt, und zwar auf der Basis von 130 Dinar pro Meterzentner. Altwelzen besserer Qualität notiert durchschnittlich 140 Dinar. X Die Spitzen sind unbestritten eines der ältesten Dokumente der kulturellen Tradition Sloweniens. Unsere Spitzen sind bereits in der ganzen Welt bekannt und reichen durch ihre Qualität an die kostbaren Brüsseler und Venezianer Erzeugnisse heran. Eine reichhaltige Ausstellung verschiedenartigster Spitzen inländischer Erzeugung wird auch in der diesjährigen Frühjahrsmesse in Ljubijana, die vom 3. bis 12. Juni abgehalten wird, zu sehen sein. Spanische Reportage: S)ir (Sef^idDte eined QBoDnd un5 feined Die »Mutter der neuen Menschheit«. Madrid, (ATP) Die Wlederaufnafmie eines alten Verfahreos . Voller Spannung wartet ganz Spanien auf den Beginn der zweiten Verhandlung gegen«Aurora Rodriguez, die vor drei' Jahren zu siebenundzwanzig Jahren und acht Monaten Zuchthaus verurteilt wurde. Das Urteil erregte schon damals Befremden, weil die Ansicht der Öffentlichkeit dahin ging: »Diese Frau ist doch wahnsinnig! Die gehört nicht ins Zuchthaus, sondern' muß auf Lebenszeit ins Irrenhausl« Inzwischen hat sich eine ganze Reihe führender Persönlichkeiten der Angelegenheit und des angeblichen Fehlurteils angenommen und dafür plädiert, daß der Strafprozeß noch einmal aufgenommen werde, daß man vor allen Dingen neue Sachverständige und Psychiater höre; sie sind nämlich mehr oder weniger alle zu dem Verdikt »unzurechnungsfähig« gekommen, und dem Gewicht ihrer Gründe ist es denn auch gelungen, die Wiederaufnahme des Verfahrens wider die derzeitige Zuchthäuslerin Aurora Rodriguez zu erreichen. Der Beginn der neu en Verhandlungen steht bevor. Die Materie aber, die gegeignet ist, weit Uber die Grenzen Spaniens hinaus Aufsehen zu erregen, ist, wie man erst jetzt aus Rekonstruktionen der Reporter erfährt, diese: Ein Wunderkind. Aurora Rodriguez gebar vor nunmehr neunzehn Jahren eine Tochter namens Hildegard. Von dem Vater weiß man nichts — er verschwand sofort von der Bildfläche. Vielleicht war es nicht zuletzt der Schmerz über dieses Verschwinden, der in das Hirn der verlassenen Frau eine seltsame Vorstellung verankerte: »Mein Kind ist zu Großem geboren.« Und diese Vorstellung verdichtete sich im Lauf der Jahre zu einem grotesken Wahn und mündete schließlich ein in die Trap[ödie, die im letzten Herbst der Tochter dns Leben kostete und die Mutter ins Zprh'i'pu'; brnclile. Jedenfalls widmete von Geburt an Au- rora Rodriguez ihr ganzes Sein der kleinen Hildegard. Sie ging auf in ihrer Pflege und Erziehung. Jeder Schritt wurde gegängelt, jede Geste geschulmeistert, jede kleinste Handlung einem besonderem Gesetz unterstellt: »Vollende Dich!« Die Erziehung erreichte es immerhin, daß das Kind bereits mit zwei Jahren fertig lesen und schreitven, mit vier ausgezeichnet Klavier spielen konnte und mit sechs Jahren schon einige Fremdsprachen beherrschte. Eine furchtbare Jugend ist das gewesen; nie durfte das i^ädchen einen Schritt ohne Bewachung tun, nie mit anderen Kindern spielen, immer stand es unter der anpeitschenden Aufsicht der Mutter und mußte lernen, lernen, lernen. Aber erreichte Aurora Rodriguez durch diese mehr als spartanische Erziehungsmethode nicht doch ihren Zweck? Tatsache ist, daß Hildegard bereits mit elf Jahren schon die Universität von Madrid beziehen konnte, all wo sie auf Geheiß der Mutter gleichzeitig Medizin, Jurisprudenz und Philosophie studierte. Prophetin mit sechzehn Jahren. Mit sechzehn Jahren war Hildegard Rodriguez wahrhaftig schon eine Berühmtheit in Spanien. Das Mädchen schrieb haufenweise Abhandlungen, die, wenn auch manchmal reichlich verworren, dennodh di<: Bewunderung von mehr als einem Fachgelehrten erregten. Den Gipfel ihres Ruhmes erklomm sie durch ein Werk über — Sexualreform... Sie, die Sechzehnjährige.., Und zwar äußerte das junge Diiig derartig radikale Ansichten und propagierte freiheitliche »Heils-lehrer^«, daß man sie in Spanien alsbald »die rote Jungfrau« taufte. Dieser Ruhm stieg weniger der Betroffenen als der Mutter zu Kopf. Sie sah sich in dem Glauben an das übermen-schentuni ihrer Tochter restlos bestätigt, erblickte vor allem in der jungen Prophetin einer neuen Sexualität den Quell eines neuen Geschlechts eines nach der Tochter »göttlichen Eingebungen« von Uranfang neu zu formenden Erdballs, und ernannte die Sechzehnjährige ebenso grotesk wie festen Glaubens zur »Mutter der neuen Menschheit«. Uebe oder Sklaverei? Solch ein Beruf verpflichtet! Eiserner drum als zuvor noch wachte die Mutter Uber die Tochter, Jede Geste wurde kon-trolHert, Hildegard ward nicht einmal erlaubt, auch nur allein zur Universität zu gehen, geschweige sich den harmlosen Vergnügungen all der jungen Mädchen hinzugeben, die nicht von droben die Sendung mitbekommen haben, »Mutter der neuen Menschheit« zu sein. Was während dieser lebenslangen Skia verei in dem jungen Mädchen vorgegangen ist, wissen wir nicht. Bis die große Liebe über sie kam... Hildegard verliebte sich In einen Abgeordneten des spanischen Parlaments — und von diesem Augenblick an begehrte sie auf gegen die Tyrannei der Mutter. Erst sanft, dann immer leidenschaftlicher. Aber fruchtlos; Sodaß sie sich entschloß, sich loszulösen und ihr eigenes Dasein zu leben. Die Achtzehnjährige eröffnete eines Tages der Mutter, daß sie liebe, daß sie von dem Geliebten nicht lassen werde, daß sie willens sei, sich von dem Gängelband zu befreien und... der Mutter Haus zu verlassen. Nach dieser Eröffnung haben sich, wie das Hausmädchen schon im ersten Prozeß gegen Aurora Rodriguez aussagte, furchtbare Szenen zwischen Mutter und Tochter abgespielt. Zunächst versuchte es die Ältere mit der Überredung, dann mit Beschwörung, daß sich »dl« Mutter der neuen Menscheit« aufsparen müsse für einen ähnlich wie sie gottbegnadeten u. mit heilig, Mission betrauten Mann, den zu finden die Aufgabe der Mutter sei, deren strenge Leitung und Überwachung ja gerade ihren Grund in dem Wollen habe, der Tochter den männHchen Durchschnitt fernzuhalten und sie so vor einem Verrat an ihrer Sendung zu bewahren, und schließlich in grausamen Schlägen und der Drohung, lieber die Tochter zu opfern, so wie einst Abraham wi-liens war, dem göttlichen Geheiß seinen Sohn Isaak zu opfern .., Das Verbrechen. WlHe stand hier gegen Wille, Und scheinbar siegte endlich die Tochter. Jedenfalls erklärte sich schließlich Aurora Rodriguez gebrochen Abschied nehmend von ihrem Glauben an alle Erfüllungsmög lichkeiten der töchterlichen Sendung, schreiend und qualzerrissen, daß sie in die Trennnung von Hildegard willigte. Und am Morgen des vorbestimmten Trennungstages lag Hildegard mit durchschossener Schläfe tot am Boden. Am gleichen Tage begab sich Aurora Rodriguez zum Justizminister, ward vorgelassen und erklärte ihm: »Ich habe Hildegard Rodriguez ermordet.« Der Justizminister entsann sich des Namens — nicht umsonst war des toten jungen Mädchens sexualreformerisches Werk in Hunderttausenden von Exemplaren in Spanten verbreitet. »Und wer sind sie?« »Die Mutter.« Mit antikem Pathos erklärte die Mörderin, daß sie nichts getan habe als die Vollstreckung des göttlichen Willens; »Hildegard war zu Höchstem auserie-» sen, war vom Schicksal dazu bestimmt, die Prophetin und Urmutter einer neuen Menschheit zu werden. Weil sie dieser Idee untreu wurde, habe ich sie töten müssen.« ^ Das ist die Geschichte der Aurora Rodriguez und Ihrer Tochter, zugleich eines ebenso grotesken wie menschvernichtenden Wahns. Als schon während des ersten Strafprozesses Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Mörderin auftauchten, erklärte sie emphatisch: »Ich will nicht ins Irrenhaus. Ich bin vollkommen vernünftig und verantwortlich. Ich will bestraft werden nach Euren Gesetzen, so wie ich an meiner Tochter das Gesetz Gottes vollzogen habe!« Und wirklich erklärten sie die Psychiater verantwortlich für ihre Tat. Erst in diesen Tagen wird der sensationelle Straf prozeß mit dem Willen zu einer gegenteiligen Erkenntnis noch einmal aufgerollt. Und Spaniens Öffentlichkeit wartet gespannt und bewegt auf den Ausgang dieser neuen Verhandlung. Wae ist mit dem Nordmeer loe? Reikjavik (ATP). Island stellt seit einigen Jahren schon sehr merkwürdige Tatsachen fest. Seit verschiedentlich die winterlichen Treibeismassen ausgeblieben sind, stellte man regelmäßige Messungen der Wasserwärme im Atlantik an und verzeichnete bis zu vier Grad höhere Temperaturen als in früheren Jahren. Dadurch erklärt sich auch das Problem, war um verschiedene Fische, wie beispielsweise auch der Kabeljau, ihre Laichplätze von der Südküste Islands an die Nord-küste der Insel verlegt haben. Mehrere Vogelarten, die sich sonst nur selten als Gäste aus dem Süden zeigten, machten sich auf Island helmisch, und Beobach« tungen an der norwegischen Küste mel« deten ähnliche Feststellungen. Das größte Helfigenbikl der Welt. In wenigen Wochen wird ein kleiner Vorort von Lyon den Vorzug haben, die größte religiöse Statue der Welt in seiner Kirche einzuweihen. Es handelt sich |un eine Plastik der Gottesmutter, die vom Scheite] bis zur Sohle einschließlich des Sockels 32,60m mißt. Allein der Kopf hat eine Höhe von 3 m. Auf der Waage würde man dem Heiligenbild ein Gewicht von nicht weniger als 440 Tonnen, also von 8800 Zentnern, zubilligen. Das Bildnis steht in einer Kapelle an einem Ort, an dem sich früher eine römische Festung aus der Zeit des Julius Caesar erhob und von dem aus man einen Blick Ins Rhonetal und auf die Höhen Savoyens hat. Ein seitsanier MIllionttieprozeB. Der amerikanische Multimillionär Greenfield war angeklagt, seinem Irsln-nigen 16jährigen Sohn den »Gnadenstoß« gegeben zu haben. In einer sensatlonsrel-chen Verhandlung, die kürzlich stattfand, konnte der Vater dank einer hervorragenden Verteidigung einen Freispruch erzielen. Sofort nach der Freisprechung kün digte er an, er wolle ein anderes Kind an Stelle seines toten Sohnes adoptieren, um sich von dem Verdacht des Eigennutzes zu reinigen. Dies hielt er schon deshalb für nötig, weil er einen Propagandafeldzug eröffnet, wonach geistesgestörte Kinder bei Geburt getötet werden können, damit Menschen, wie seine Frau und er, nicht gezwungen werden, mit einem solch unglücklichen Geschöpf zusammenzuleben. lamstacr. den 20. Mal 1939. 7 »Maribofer Zdtungt NummcT 114. Aus der Soortweli 3ugofiQtoirn - (Snolanö 2:i Tie SuBbQK'Selirineifter ber SBcU in 8eo(iral) beilegt — ^cr flröfetc ©icfi in bcr (^cfdiidite i)c^ jupilamifdictt gugboflfportg 3C.000 3u^Uano Der Sportklub »Mars« veranstaltete gestern in Ljubljana ein Fußballtumier, an dem sich die Sportklubs »Reka«, »Gra-flka« und »Jadran« beteiligten. »Mars« gewann gegen »Grafika« 3:0, »Reka« gegen »Jadran« 4:2, »Grafika« gegen »Ja-dran« 1:1 und »Reka« gegen »Mars« 2:1. Tumiersieger blieb somit »Reka«. „«eile" - „O'qm»" 4;l In Celje schlug der SK. Celje in einem Freundschaftsmatch den SK. Olymp mit 4:1 (1:0). Im Vorspiel erledigten die Jungmannen des SK. Celje den SK. Bo-rut aus Gotovlje mit 7:1 (3:1). TRolonYiOrennfn 0t. Olteben Auf der neuen Autostraße zwischen §t. Der Besuch ließ zu Vid und Meden oberhalb von Ljubljana brachte gestern der Motoklub »Illrija« ein Motorradrennen zur Durchführung, an dem sich etwa 40 Rennfahrer beteiligten. Dem Rennen, das in beiden Richtungen ausgetragen wurde, wohnten über 5000 Zuschauer bei. Die besten Fahrer des Tages waren der Zagreber U r o 1 (i mit seiner NSU und der Klubmeister der »11 i-r i j a« S i § k a auf BMW. Uroi(^ schaffte einen Stundendurchschnitt von 140.8 Ki- »Slavija«~»Rapid< 3 : 0. Im Vorspiel zum Gastspiel »Qradjaiv skis« traten »Rapid« und s>Slavija« zu einem Wettjcampf auf, in dem »Slavija« überraschend mit 3 ; 0 die Oberhand behielt. Ein autoritativer Spielleiter war Schiedsrichter J a n 2 i Uof arn will Olympia 1948. Zu einem sehr ernsthaften Bewerber um die Durchführung der Olympischen Spiele 1948 scheint sich jetzt Budapest zu entwickeln. Es heißt, daß Budapest den Bau entsprechender Sportstätten plant und schon Im Herbst dieses Jahres mit einer großen Sporthalle den Anfang dazu machen will. Wahrscheinlich wird Ungarn schon auf der Londoner lOK-Ta-gung Anfang Jun? einen diesbezüglichen Antrag stellen. Ausaiiatteä jtolum6u<-3nfrl tofrö atvritM ^otoai Die Vereinigten Staaten wollen Portorioo panzern. Die amerikanischen Politiker reden zwar viel von friedlichen Methoden und rühmen sich ihrer friedlichen Politik. Allein wenn sie jetzt die Insel Portorico in einen erstrangigen Flugzeugstützpunkt verwandeln können, so verdanken sie dies ausschließlich einem siegreichen Krieg, einem Raube an Spanien, f!*s diese Insel entdeckte und vier Jahr'm ' rre lang beherrschte. Zwar kämpften Amerikaner und Spanier Ende des vorige« Jahrhunderts nur um Cuba. Die spanische Armee auf Portorico war im Veilauf des Krieges auch nicht bes.igt worden. Dennoch gelang es den Ameri'^'inem im Pariser Frieden, die Abtretung der Insel von den Spanern zu erzwingen. Portorico hatte für Spanien i^bcn dem materiellen Wert als Kolonie noch eine andere Bedeutung. Mit dieser In^el, dem kleinsten Eiland der großen Antillen, verband sich für die Spanier die Erinnerung an ihren Anteil der Entdeckung .ier neuen Welt. Auf seiner zweiten Fahrt nach Amerika landete Kolumbus am 15. November 1993 auT der Insel, dar er de?» Namen Isla de San Jua« gab. Später wurde sie jedoch unbenannt und erhielt den Namen Puerto Rico, auf deutsch »i-iolcher Hafen«. Der Namen war sinnbildlicii für den Reichtum des Eilands, das zu de« reichsten und kultiviertesten Gebieten aer westindischen Inselwelt zählt. Portorico liegt am Ostrand dieser Inselwelt. Es beherrscht, in den Händen einer großen Seemacht, die Zufahrt nach Mittelamerika und durch den Panamakanal von der Atlantischen Seite aus. Die Vereinigten Staaten verschaffen sich durch die Umwandlung der Insel in einen Flugzeugstützpunkt, der nach den Plänen des Marineministers der Bedeutung Hawais im Stillen Ozean nicht nachstehen wird, die Möglichkeit, Mittclamerika von der Verbindung mit Europa abzuschnüren. Von der Insel Haiti trennt Portorico nur die 115 Kilometer breite Monapassage. Die Küsten sind teilweise von Inselchen und Klippen eingefaßt, im Nordwesten von Lagunen begleitet. Nach Norden wie nach Süden ist der Absturz zur Meerestiefe sehr bedeutend. Im Norden hat man mit 8500 Metern eine der größten Tiefen des Atlantischen Ozeans gemessen. Die Häfen der Nordküste sind wegen der durch den Passatwind verursachten Brandung wenig brauchbar. An der Süd-küstc gibt es neben offenen Reeden auch >Mariborer Zeitung« Nummtr 114. Sain«teg, den 20. Mai 1939. gut geschützte Buchten, so etwa die Bucht der Hauptstadt Juan. Die günstigen Itlimatischen Verhältnisse, der Reichtum der Vegetation, kurz alle Vorzüge Portoricos werden durch die furchtbaren Wirbelstürme wieder wett gemacht, die alle paar Jahre über die In?el brausen und das Werk der Menschen in ein furchtbares Trümmerfeld verwandeln. So lebt die zu zwei Dritteln aus Weißen und zu einem DrHtel aus Negern und Mischlingen bestehende Bevölkerung in ständiger Furcht vor der Ungewißheit der nächsten Zukunft. Von den Urbewohnern Portoricos, den indianischen Karaiben, durch Bedrtlckung zu blutigen Aufständen getrieben, blieb nach den Ausrottungskriegen der Spanier nichts mehr übrig. ButUmtUm b, Jadranska straza. Monatsschrift für die Adriapropaganda. Organ der »Jadranska straza«. Split. Die Mainummer dieser im ganzen Staat verbreiteten illustrierten Schrift bringt wieder eine stattliche Auslese schöner Abbildungen und Artikeln Uber das Marineleben. b. Kme^ka iena. Monatsschrift für die Landfrau. Ljubljana. Jahresabonnement 20, Einzelnummer 2 Dinar. b. GradjevinskI Vjefltiik. Monatsschrift für Architektur und technische Arbeiten. Nr. 4—5, Zagreb. Jahresabonnement 120, für das Ausland 150, Einzelnummer 12 Di nar. Vorliegende Nummer bringt eine Rei he von stattlichen archit©ktonischen Bauten in Kroatien. b. Qlasnik Primorske baoovine. Edition des Amtsblattes für das Küstenlandbanat. Split. Nr. 5. Jahresabonnement 40, Einzelnummer 4 Dinar. Erscheint monatlich. Mit interessanten Beiträgen über die bauliche Entwicklung Dalmatiens. Schöne Abbildungen, Pläne, Skizzen usw. b. N. S.-Funk. Ilhistrierte Wochenschrift für das Funkwesen. Franz Eher Verlag, Berlin. Nr. 20. Mit einem ausführlichen Programm der eurapäischen Sender. b. Die Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde. Das Uterarische Echo. Mainummer (Heft 8). Aus dem Inhalt: Herbert Günther; Literaturgeschichten; Reinhold Schneider: Petit-Couronne; Jorg Lampe: Gedanken Ober Politik und Malerei; W. Schumacher: Eidetische Fähigkeit und Aufsatzleistung; Zeitlupe, drama tische Lyrik usw. b. IB — niuBtrierler BeolMKMef. Illustrierte Wochenschrift. Verlag Fnt. Eher Nachfolgcr, München. Folge 19. Reichhaltige BiMreportage. b. Malaria Monthly. Monatsschrift zur Bekämpfung der Maliri«. In englischer Sprache. Amsterdam. Nr. 5. b. lUiiitdrte Zeitung Leipcig. Wochenschrift, Z-weite Maimimmer. Elnielprcl« 1 Mark. b. Die Wiener Bühne. Illustrierte Wochenschrift. Wien. Heft 10. Preis pro Num mer 60 Pfennig. Vorliegende Nummer ist in erster Linie dem Muttertag gewidmet und bri^ngt aus diesem Anlaß eindrucksvolle Bilder. \ b. Klifflschs Druckerei-Amtlger. Fachblatt für die gesamte Druckindustrie, Buch binderet und Reproduktionstechnik. Verlag Klimsch A Co.» Frankfurt am Main. Nr. 16. b. Kosmos. Illustrierte Monatsschrift für jedermann. Allgemeines Wissen. Franckh' sehe Verlagshandlung, Stuttgart. Maiheft, Mit reichem Bildmaterial aus allen Gebieten des menschlichen Wissens, b. Die Galerie. Monatsblltter der Internationalen Kunsfcphotographie. Wien, Mai nummer. Mit prachtvollen Abbildungen, Anleitungen für das richtige Photographie ren usw. b. Oeschlftserfahning (Verkaufspraxis und Wirtschaftlichkeit). Verlag für Wirtschaft und Verkehr, Stuttgart—O. Monatlich zwei Hefte. Vierteljahrsabonnement (6 Hefte) 9 Mark. Es handelt sich hier um eine geschäftspraktische Zeitschrift, die schon seit Jahren erscheint und in den Kreisen aller Geschäftsleute sehr beliebt ist. b. Skandal u nauci. Von S. F. KljuCa-rev. Polemik mit Professor N. N. Saltikov über die Werke »Newtons Fehler und zeit gemäße Autoritäten« sowie »Der Anfang vom Ende der klassischen Mechanik«. Panöevo. eoPsM tpf liiiMipwa •In« Main« An»«l|> ^ »wtr. Eingang. Adr. in der Verw. 44% Soarherdzlnmer mit 1. Juni m vergeben. Anfragen Trafik Splavarska ullca. 4497 O^SUlUit Kellner und Weinträser mit Kenntnissen der kroatischen und deutschen Sprache per sofort für die Bahnhofrestau-ration Ztgreb-HauDtbahnhof gesucht. 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Ich weiß es nicht. Nein — wenn ich schwöre, so schwöre ich beim Andenken eines Toten, das mir heiliger Ist als alle Götter, die diese Welt regleren. Ich schwöre Ihnen beim Andenken meines gefallenen. In einsamer Qual auf dem Schlachtfeld verbluteten Mannes . . .« »Daß Sie Peter Birk freigeben werden, sobald ich mit einem anderen Manne die Ehe eingegangen bin!« ». . . daß ich Peter Birk freigeben werde, sobald Sie mit einem anderen Manne die Ehe eingegangen sindl — Ich habe geschworen!« Quitt tastet nach der Lehne ihres Stuhls und hält sich fest. »Ich werde Ihnen Nachricht geben, wenn ich — wenn es Zeit ist. Dann bindet Sie Ihr Schwur, dieses verderbliche Bünd-n's aufzulösen, an dem Peter Birk zugrun de gehen würde. Das war wohl alles, was zwischen uns abzumachen war.« Sie droht sich um und geht zur Tür. Sascha Birk folgt ihr mit den Augen, bis sie das Zimmer veriassen hat. »Armes kleines Wesen!« murmelt sie vor sich hin, »Keine Frau auf dieser Welt darf wirklich glücklich sein — keine. Wie sind wir doch arm!« Sie beugt sich über den Rauchtisch und steckt sich eine neue Zigarette an. — Quitt schleicht aus dem Hause, Quitt geht viele dämmerige S raßen entlang, oh ne einen klaren Gedanken fassen zu können, Quitt steigt die Treppen zu Barbaras Atelier empor. Sie fühlt in sich nichts ab eine große Leere, ke'n Sr hmerz ist in ihr, keine Traurigkeit, zu viel bat man ihr zu tragen aufgegeben, als naß sie es schon erfassen könnte. Aber s.e ahnt den Augenblick näher kommen, da die Erkenntnis ihrer vollen Not mit unwiderstehlicher Wucht über sie h?relnbrechen wrd. Oben ist es dunkel, Barbara ist ausgegangen. Unter dem PostachUtz der Tür ließt ein Brief auf dem Boden. Quitt greift ihn mechanisch auf, nachdem sie das L'cht angedreht hat. Sie geht zum Tisch, sie sinkt auf einen der Stühle, sie stützt den Kopf in die Hän de. Wie furchtbar Ist das Leben, wie ausgeklügelt grausam, Was wir am liebsten haben, das fordert es von uns. Was wir am liebsten haben .. ,« Da — der Brief, den sie vor sich hingelegt hat — es Ist Ihr eigener Abschiedsbrief an Hanno! »Adressat nicht zu ermitteln!« steht als Vermerk der Falkenberg-sehen Postbehörde auf dem Umschlag. So hat, großer Oott, so hat Hanno heu- te nachmittags umsonst gewarteti Um vier Uhr war er gewiß am verabredeten Platz, der Arme; bleiern mögen ihm die Minuten des Wartens als schwere Last aufs Herz gefallen sein, bis er traurig oder zornig den Motor anließ, um nach Hause zu fahren. Der Brief, den sie hier in Hän-'den hielt, war bestimmt, eine schmerzen« de Wunde zu schlagen, wenn er sein Ziel erreicht hätte — schlimmer wird Hanno die zehrende Krankheit des nutzlosen War tens, das langsame Bohren aufsteigender Zweifel, und schließlich die volle, immer wieder zurückgewiesene Gewißheit des Alleinbleibens gepeinigt haben. Um vier Uhr war sein Wagen in Beriin — jetzt ist es halb sieben Uhr. Da springt Quitt zum Wandschrank, reißt ihr Köfferohen heraus, stopft ihre Sachen hinein in sinnloser Hast denn wie soll sie die verlorenen Stunden wieder einholen, Hanno ist gewiß Schon auf der Landstraße nach Hause —, jetzt ein paar Zellen auf ein Blatt Papier: »Danke — Brief erklärt alles bin nach Hauu gefahren«, und rast hinaus. Die Treppe hinunter, sie nimmt drei Stufen auf einmal, da liegt die Straße, da stehen die Taxen, hinein in die erste und los und vorwärts, um vielleicht, vielleicht das eine Prozent Möglichkeit zu nützen, daß Hanno noch auf sie wartet. Der Lenker sieht es diesem gespannten, gehetzten Mädebengeslcht an, dsB jeder Augenblick kostbar ist; er fährt drauflos, wie ein Besessener, angespornt durch den Wunsch, zu helfen, was er helfen kann. Es kommt Ja so oft Im Treiben der Großstadt auf ein paar Minuten an, das weiß niemand besser als er in seinem Beruf. Quitt hat die Fäuste geballt und starrt hinaus durch die Scheiben in das bunt erhellte Leben der Straße, das nicht schnell genug an ihr vorbeitanzt, so wie sie es wünscht, um noch zur Zeit zu kommen, zur Zelt. Sie weiß, der Mann da vor ihr tut auf ihr Flehen hin sein Bestes, gewandter kann sich ein Wagen nicht durch den Trubel des Abendverkehrs winden, schneller nicht die freien Wegstrecken durchrasen, als sie es tun. Dreiviertel sieben zeigt die Uhr. Aber sie sind ja schon ganz nahe, nur noch hier die Straße entlang, dort um die Ecke — da leuchtet schon das Eingangsschild des Untergrund bahnhofs, das Ihr Ziel ist. Ist Hanno noch da? Steht sein gelber Wagen Irgendwo hinter den Pfeilern, im Dunkel einer Nebenstraße? Sie halten, Quitt springt heraus — gibt Geld hin, ohne zu zählen, wieviel es ist, mit den Blicken umher suchend über den Platz, Ach, es war umsonst, Hannos Wagen ist nicht mehr... Doch, doch, da steht er, das ist er! — Hanno! Quitt läuft hinüber über die Straße, ohne auf ihre Gefahren zu achten, hin zu dem gelben Wagen, der dort wartet, seit vier Uhr auf sie wartet. Die Seitentür klappt auf. »Da bin ich, Hanno, verzeih!« »Wie schön, daß du endlich kommst, Quittl« Hannos Stimme klingt ganz ruhig. »Es ist spät geworden — aber ich hätte bis morgen früh gewartet. < ZEHNTES KAPITEL So hat das Schicksal denn klar und eindeutig entschieden: Quitt, du gehörst zu Hanno, nur ihn sollst du lieben und ihm eine gute Frau werden! Am Donnerstag steht ihre Verlobungsanzeige im Stettenbacher Generalanzeiger, am Sonntag wird das Aufgebot für Dr. med. Hanno Denker und Elisabeth Petersen von der Kanzel herab verkündet. Das Schicksal hat entschieden, und die Ereignisse nehmen Ihren Lauf. Hanno kommt jeden zweiten Tag von Falkenberg herüber, wenn er nicht Nachtdienst hat, und verbringt den Abend im Hause seines künftigen Schwiegervaters. Cbufrcdakleur und (ür die Hedaktion verantworllicti: UDO KASPER, — Druck der „Mariborika Uskama" in Maribor. ^ FCu: den Uerau.stiuber uuü deu Druck veraalwortiicb Direktor STANilwO DKTCLA. — Beide wohnhaft io Maribor,