LMllcherWMung. HH> G^^ß/^ Plänumerationspie,»: Im Ällmptolr ganzj. 3»sH^ >»,>>> ft. il, blUl'i. ft. 5.50. Für dic^iistclluna inö Hau« Ml».«-. l^F_V. halbj.^olr. MitberPoftganzj.st.i5. halbj.si.7.50. Freitag, 1H. September Insert icnsgebühi bis IN Zcilcu: lmal 60 II., 1 ^)^3^^ »m.L0lr., 3m. 1st.; sonst pr.Zeile lm. l>lr., 2m.8lr., > ^UI»D 3m. 10 tt. u. s. w. InscrtionSstempcl icdc?m. 20 li. -^^^ w » Amtlicher Theil. Sc. k. l. Apostolische Majestät haben mlt Aller-hllchstcr Entschließung vom 7. September d. I. den ScctionSingenicur der privil. Kaiserin - Elisabeth »Bahn Claudius Klaudy zum GencralinspectiunScommissär erster Classe c>xlra 8lnlun> bei der Gencralinspcction der üsierreichischen Eisenbahrien allcrgnädigsl zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 14. September. Eine, wenn auch nicht brennende, doch glim» wende Frage ist die orientalische. Preußen hat auch dort die Hand im Spiele, wie es die rumänische Revolution gezeigt hat, allein auch andere Mächte sind uicht müßig, und das Bedeutsamste in dieser Richtung dürfte wohl das plötzliche Hervortreten Nordamerika's aus seiner den europäischen Händeln gegenüber bisher völlig ncntralen Haltung sein. Der „Debatte" schreibt einer ihrer Korrespondenten darüber: „Einem diplomalischcn Berichte aus Constantino pel entnehmen wir die bedeutungsvolle uud inter' essantc Mittheilung, daß der französische Botschafter Marquis de Moustier die cucrgijchestcn Schritte nn» lcrnommcn hat, um die von, Washingtoner Cabinet bei der Pforte beantragte Erwerbung einer Insel im ä'gcischen Meere zu hintcrlrcibcn, und daß Franlrcich hierbei bis zu cincm gewissen Grade von England un-terslützt wird. Hcrr de Moustier hat dem Großoczicr vorgestellt, daß die Errichtung einer amerikanischen Flottcnstation auf einer von Griechen bewohnten Insel lediglich der großgriechischcn Hctäric zugute kommen und es Frankreich schr erschweren würde, die Pforte in dcn >hr drohenden Verwicklungen wirksam zu unterstützen." Ueber die Frie den overhand lu ng cn mit ^ alien wird Wiener Blättern gemeldet: Am 10. d. fand die vierte Eonfcrcnz zwischen dem General Me-"abrea und dem Grafen Wimpffcn statt. In dieser Eon» ^lenz wurde die Angelegenheit bezüglich des in Ilalien befindlichen PrioaloermögenS der großherzoglich tosca-"'s.chen und herzoglich modencsischcn Familie geordnet. Die Aufhebung des Sequesters, wclchcr scitcns der Nc< Ülcrung des Königs Victor Emanncl über jene Domä' "cn vcrhängt wurde, ist bereits zugestanden. In Betreff öf6 Vermögens des Herzogs von Parma und des Nö« U'gs beider Sicilicn sucht die österreichische Ncgicruug llleichfalls nach Kräften zu vermitteln, ohne jedoch bis Iktzt dnrchgcdrnngcn zn sein. Oesterreich. Wien. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 9. d. einen Gcneralbefchl bezüglich der Reduction der Armee und d»r neuen Einthcilung im Stande der Linien-Infanteric-Negimentcr erlassen. Hiernach haben die Infanterie-Regimenter lüuflig im Frieden anS vier Bataillonen zu vier Compagnien und aus einem Depot» Cadre zu bcstchcn. Diese Formation, sowie der für die-fclbc normirtc FricdenSstand ist bci dcn Regimentern der Nordarmce (1., 2., 3., 4., 0., 8. und l0. Armcc-corpö), mit Ausnahme der sieben venezianischen Regimenter, schon jetzt in der Weise anzunehmen, daß aus dem ersten uud zweiten Bataillon und dem Aataillons-stabc des dritten, beziehungsweise vierten Bataillons drei Bataillone gebildet werden. In dieser Formation ist schon in die neuen Fricdcnsdislocationcn abzurücken. Die Compagnien Nr. 13, 14, 15 nnd 16 formircn das vierte Bataillon, welches in die Ergänzui'gsbczirkösta' tion zu verlegen ist. Der Rest der bisher aufgestellten acht Frldcomvagnicn (17., 18., 19., 20., 21., 22., 23. und 24. Compagnie) ist gleichfalls in die Ergänzungsbezirks-stationcn abzusenden und daselbst gänzlich auszulösen. Von den durch diese Maßregel überzählig werdenden Ossicle-reu habcn zwei Drittel bei dem Regnnentsstabe zn vcr« bleiben und ein Drittel bei dcn Abtheilungen in der Ergänzungsbezirköstatiou ihre Einthcilung zu erhalten. Die neue Formation bei allen Rcgimcntsabtheilungcn habcn sogleich vorzubereiten nnd anzunehmen die Infan» tcric.Rcgimcntcr Nr. 1, 2, 10, 12, 18, 20, 21, 23, 24, 32, 34, 35, 37, 41, 42, 51, 58, 60, «1, 07, 68, 72, 73 nnd 74. Bei dcn Infanterie-Regimcntein Nr. 3, 6, 9, 15, 30, 33, 35, 56, 77 übergehen die dcrmaligcn ersten nnd zweiten Bataillone in die neuen driticu Bataillone; dic Compaguicn Nr, 13, 14, 15, 16, 17 nnd 18 rücken in dic Ergänznugsbezirksstation, woselbst dic crstcrcn vicr Compagnien dcn Fricdcnsstand annehmen, dic 17. lind 18. Compagnie aber gänzlich aufgelöst werden, — Auch die Feldjäger «Bataillone weiden auf vier Compagnien reducirt. Dic dnrch die Anflösnng der 5. nnd 6. Compagnie überzählig werdenden Officicre bleiben bei dcn Bataillonsstäbcn. Ebenso wird dic Cavalcric, daö Gcniecorps nnd die Sanitäts. lruppc auf dcn Friedcnsstand gesetzt. Ueber die Redn« ciruugen, welche bei der Artillerie ciuzutrcten habcn, werden demnächst besondere Weisungen erfolgen. Bor-läufig wird bekanntgegeben, daß die znr Südcnmee nicht gehörenden Artillcric-Rcgimcntcr mit ihren Abthci-lungcu dcn normirtcn Fricdcnsstand anzunehmen habcn werden, mit Ausnahme jedoch der von den Regimentern der Nordarmcc bei dcr Südarmcc cingclhciltcn Batterien. Desgleichen werden die ZcugS - Artillcric-Commanden dcr nicht vom Feinde occupirtcn Lä'ndcr-theile sich auf den provisorischen Friedcnsstand setzen. Udine, 4. September, Dem „Giornalc di Udine" wird aus Padna vom 3. d. „aus bester Quelle" ge-schricbeu, „daß die Isorizo-Linie Italien im Friedens« vertrage gesichert sei." — 6. September. Dcr Sanitütscordon, welcher sich bis S. Gottardo erstreckt, ist vollendet. Unter den bei Udine in Observation befindlichen Kriegsgefangenen ereignete sich bis jetzt eine einzige Cholera-Erlran-kung sammt einem Todesfälle von früherer Ertraukung. Am 5. d. war in Santa Maria la Lunga und Trc« uignano kein Fall. Ausland. Berlin, 11. September. (Sitzung des Abgeord< netcnhanfcs.) Vcrhandlungsgegenstand: NeichSwahlgcsctz. Referent Twestcn empfiehlt die CommissionSoorschlägc. Dcr Gesetzcutwurf sei nicht als Abschluß, sondern als Anfang dcr Einigung Deutschlands zu betrachten. Die Amendcmentö Salisch (öffentliche Stimmenabgabe), Kosch (Redefreiheit), Schulze (Diäten) werden ausreichend unterstützt. Hierauf folgt die Generaldebatte, in welcher Grootc, Strosscr und Gcrlach gegen, Karlowitz, Simson und Löwe für die Vorlage sprechen. Graf Bismarck war anwesend. Nach cincm Refund dcS Referenten Twestcn wird dic Spccialdebattc auf morgen vertagt. — Die „Kreuzzeitung" glaubt die Nachricht, daß cinc Amnestie bereits bei der Einholung dcr Truppen erlassen werde, bezweifeln zu dürfen, da Pläne, aber keine Beschlüsse hierüber vorliegen. Dagegen dürfe man an« nehmen, daß die Amnestie auf dic Civilisten ausgedehnt werde. — Eine CabinctSordre löst die vierten Bataillone dcr Illfantcricregimcntcr auf, die nicht entlassenen Mannschaften werden den Ersatzbataillonen überwiesen. — Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Das Hereinbrechen dcr orientalischen Frage dM-ftc die preußische Regierung bei dcr Organisirung Nord.Deutschlands stören und ihre Aufmerksamkeit von der Gestaltung dcr deutschen Verhältnisse ablenken. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezweifle fast, daß die orientalische Frage diesmal eine friedliche Wendung nehmen werde. — Scit Ablehnung dcr Crcditvorlagc von 60 Mil« lioncu in dcr bctrcffcuden Commission des Abgeordne-tcnhauscs mehren sich in dcn preußischen Zeitungen dic Stimmen, welche cinc Vcrtagnng der Session auf 30 Tage ankündigen, ja selbst verlangen. Die „Krcnz« Zeitung" hört, daß dcr Landtag noch bis zum 20. Sep. FemllelM. Der verwunschene Prinz. Humoreske von Jakob Al«»ovc. (Fortsetzung.) bi« ^'^"'ufcu'tt. sämmtlich allerliebste Geschöpfe von stchSzchn den R?^ ^"hren, nut schwarzen Augen und Haaren, eilten auf snmm ^^ ^"l"'s herbei uud schlugen, wie es überhaupt eh» zu N !^ ^klzogeiicii Mädchen geziemt, schüchtern die Align« All!" ? "' ^ ^"'"Ul folgende Vorstellung lief, al« ctwas dorl'6«^' glücklich ab, obschon die zwei Freunde Heinrichs ten "' ""^ ^"^ Schweigen crcelürtcn, sich jedoch vorbchiel- ' zu gelegener Zeit auch ein Wort zu reden. Erf>-'s/^^ "crfügtc man sich in« Empfangszimmer, uud nachdem l ljchlingcn gebracht worden warm, nahm dcr Gutsbesitzer Nci/^ ""läufig ganz in Beschlag, ,im llbcr dessen Pater, sei- brik ^" Freund und College«, einiges zu erfahren, während den en Alldem dic angenehme Aufgabe blieb, sich mit dcn Töch. ^ zu unterhallcn, welche sich so liebenswürdig benahmen, daß Migcn «entc bezüglich ihrer Herzen einige Besorgnis; zu hegen ^8 »neu. Endlich ließ dcr gutmüthige Herr Heinrich loö, da Bli/'""^ ^" ^"^" glaubte, daß jener zuweilen sehnsüchtige v ^ uach dcr Gnippc dcr jnugcn feilte warf; indem cr also Men ^^ hallSlichc Geschäfte ihn einstweilen in Anspruch näh-bie ^'!^"'^^ er die Jugend sich selbst. Sclbswerständlich schwindet quicl!^""^ ^" ^'"^ ""^ """ ^'°"^ l^anz. nm ciner vicl er-daber ^"" ""^ ^"''^^""l Vertraulichkeit Platz zu machen, und dr, °arf es nicht Wnndcr nehmen, dasi die jungm Leute trotz lurzen Bekanntschaft sof^t ein lebhafte- Gespräch begannen. >j"bch rückte die Zeit des Mittagsmahles näher lind dcr alte Herr lam znrlick, nm scinen Gästen die Vorzüge und Herrlichkeiten seiner Besitzung zn zcigcn, während dic Mädchen dic Bereitung dcö Mahles iu Aüsprnch nahm. „Hört, Freunde!" sprach Heinrich in cincm Augenblicke, wo der Gutsbesitzer einigen Arbeitern Weisungen gab, „ich habe die keineswegs überraschende Bemerkung gemacht, daß die Liebenswürdigkeit der Mädchen nnscrcn Hclzcu gefährlich werden lünntc. Um mm unangenehmen Eollisioncn vorzubeugen, die vielleicht unser Frcuudschastöband zerreißen tünntcn, mache ich Euch einen Vorschlag. Die Schwestern smd alle gleich schö„, gleich liebenswürdig, gleich geistreich, so daß ich wenigstens ictzt noch lcincr den Vorzng geben könnte. Es wäre daher möglich, daß sich Zwei in Eine vcrlicbcn nnd dann müßte jedenfalls Einer das Fcld rammn." „Wahrscheinlich!" lachten dic Beiden. „Um dieser Fatalität vorzubeugen, schlage ich Euch daher vor, jeder möge derjenigen an«schlies;lich dcn Hof machen, bereu Nachbar cr heule bei Tische scin wird, natürlich ohne dic cmdcrn auffallend zu vernachlässigen. Scid Ihr cinverslanden?" „Heinrich, Dn bist der verständigste und pfiffigste aller Oclo-nomcn!" sprach Leo; „ich trete Deiner Ansicht bei!" „Auch ich!" sprach Karl nach iinzcm Bedeulcn. Iu diesem Moincntc tam der frcnndlichc Gutsbesitzer zurück und führtc sie, stctö plandcrnd, umher, bis man zn Tischc gcrn-fen wurde. Hier wnrdc Heinrich ucbcil dic rcizcndc Aurora placirt, Lro lam au'dic Seite dcr geistreichen Lonisc uild Karl hatte das angcnchmc ?oS, Fanny's Nachbar zu scin. Die Conversation wurde auf allcS ansgcdchnt, nnd so lonnlc ^ auch nicht fehlen, daß dcö Echullchrcrö sonderbares Benehmen zur Sprache lam. ,,Dcr gute Mann," »ahm dcr Gutsbesitzer daü Wort, „bil-dct sich schr vicl auf die Bekanntschaft mit unsrrm Hause ein, obwohl er. unumwuudrn bekannt, mehr geduldet, als gcsucht wird. Seine Kenntnisse sind höchst mittelmäßiger Art, und ich lasse mcinm Sohn nur deshalb dnrch ihn unterrichten, weil er noch zn jung ist, um in die Stadt geschickt zu werden. Der Mann hat indeß dic Eigenschaft gewisser Flicgen, die man nicht loS werden kann, ich möchte mich daher seiner entledigen, wenn eS anf eine schöne, nicht verletzende Art ginge." „Vielleicht finden wir Gelegenheit dazn!" rief Heinrich, nnd em anfmnntcrnocr Blick Aurora's bestärkte ihn in scincm Vorsatze. „Morgcn," fnhr dcr Gutshcrr fort, veranstalte ich einc Jagd, wozu ich die Herren hicmit einlade, damit Sic Gelegenheit haben, Ihre Gewandtheit zu zeigen. WaS dcn .verwunschenen Prinzen' betrifft, so hats mit ihm allerdings eine eigene Bewandtniß. Sei cS, daß der Aberglaube dic Hand dcS Jägers nnsicherer macht, oder sei es, daß dcr Hasc »nr in Folge seiner besondern Schnelligkeit nicht getroffen wird, Thatsache bleibt es, daß er trotz der vielen ans ihn abgefeuerten Schlisse noch immcr frei herumlauft. Ich biu dahcr überzcugt, baß wir ihu morgcn wicdcr anfspürcn. und viellcicht gelingt es enmn von Ihueu, das interessante Wild zu erlegen, da Sie ja treffliche Jäger sind." Dcn Gästen war es bei dieser Anspielung nicht sonderlich wohl zu Muthe, da, außer Heiurich, noch nie einer ein Gewchr iu dcr Hand gehabt; trotzdem hoffte jeder sich mit Ehrcn anö dcr Affaire zu ziehen. Deshalb rief Heinrich: „Ihre Einladung ist uns schr willkommen, und Sie würden daS Maß Ihrer Güte voll machen. wcnu Sie auch dcu Herrn Schullchrcr einladen wollten." „Wcuu dies Ihr ausdrücklicher Wunsch ist, ja, denn der Schnllchrcr würde sich auf die Ehre gewaltig vicl einbilden, obgleich er auch einen ganzcu Berg uicht trifft." Dcn Nachmittag brachten die Gäste anöschlicßllch in dcr Gesellschaft dcr Dmncn zn, was allcn nm so migciichmcr war, alö die Rcizc und Vorzüge dcr letzteren ihren Eindruck nicht verfehl, ten. Namentlich was Heinrich anbelangt, so haltc derselbe sein Herz bcrcitö verloren, und er glaubte zu bemerken, daß auch Aurora sich gcgcn ihn nicht gleichg'ltig bcuahm. Dcr llcmc Emil, ein schwavzlockigcr, lebhafter Knabe, unter- 1398 tembcr zusammenbleiben werde. Möglicher Wcisc, sagt man euphemistisch, wild die Anlcihcuorlage auch vertagt werden, „da die Ncgicruug das Material, dic Zahlcnaugabci:, wclchc dcr Commission bcrcits vorlagcn, dann selbst genauer und bcsscr zu übersehen in dcr ^agc sein wird, wodurch sic dcnn auch die Commission und das Haus leichter für die Vorlage zu gcwinncn sucht." — Wie ris „Spcn. Zeitnng" mittheilt, werden jene dcnlschcn Regierung,,, welche vom Vegiiu, rcs Krieges m> zu Preubc» hirltcn uu? Vundcstlnppcn sl>l!< tcn. anch cmtn Theil uon den KttcgZenlschäoiguügülgcl-dern empfangen. Mau mcldct dcr „Gazzctta di Torino" aus Flo« renz: „Wir sind von Garibaldincrn überschwemmt. Ihre Generale, gcbcn ihre Demission. Gestern war es Cortc, heute ist's ^)iieolcra. Dic vollständige Auftösnng des Corps wird uicht lange luehr auf sich warten lasse». Es scheint, daß man 170.000 Paar Schuhe für die Frei» fchärlcr geschickt hatte, dennoch fehlte cs ganzen Compagnien au Fußzcng, so schlecht war die Vcrlheilnng ver-genommen. Dasselbe gilt sür die rothen Hemden. Ita« lien unlcrhlclt während des Krieges eine Armee von 564 000 Mann, sämmtliche Laudtruppeu mit Inbegriffen. Die täglichen Nationen bclicfcn sich, ihrcr schlechten Qualität wegen, aufs Dreifache, d. h. drei Nationen per Soldat, nnd dennoch hallen manche cinen lecrcn Magen." — Man meldet der „Prouincia" uns Padua, daß General ^cbocnf den Ocslcrrcichern mehrere Kisten hat zunickgcbcn lasscn, loelchc Ociuüldc enthielten, die dem königlichen Paläste entnommen waren; cs befanden sich darnnlcr Ntcislcrwcrlc von Paul Veronese, Gior-c^ione uud Albrecht Dürer. Das Arsenal von Venedig ist vollständig lccr. Mau hat die kaiserliche Goudcl nnd dic Nachen, die beim Cnizugc Napoleons l. gedient hatten, nach Tricst bringen lassen. Paris, 7. September. Dic Gcschichlöphilosophcn dcr „Palric" entwickeln in ihren Betrachtungen über bcn Präger Frieden einen Doctrinarisinns, dcr alles übertrifft, waS von unseren deutschen Profcssorcu in diesem Stücke geleistet wird. Cin kurzer Rückblick aus die Geschichte des heiligen römischen Reichs soll die ^cscr dieses Blattes davon übcrzcngcn, daß die Schlacht von Sodowa das lctzlc Glicd an dcr Kelle von hislori« schcn Nothwendigkeiten seit Karl dem Großen bildet; Deutschland ist jetzt nu demselben Ziel angelangt, wic Frankreich, nur daß merkwürdigerweise bci nnö alles durch die entgegengesetzten Gründe so lammen mnßtc, wic cS gctonimcu ist. Cs ist ni:r folgerichtig, wenn die „Palric" einen nclicn Vorschlag znr Periodeucin« thcilnng dcr Wcllgcschichtc macht; es werden sünf große Data als Marksteine der Geschichte seit Christus gc-nannt: N«5 Tod Thcodoswö' und Spaltung in cin iiliendläudischcS und ein morgcnländischcS 5iaiscrrcich; -470 Sturz des abendländischen Kaiserreichs; 800 Gründling des zweiten abendländischen Kaiserreichs durch Karl den Großen; 145iH Eüwahinc Conslaiilinopcls durch die Türke» und Sturz des morgcnländischcu Kaiserleichs; 18l)li Unlcrglllig dcr letzten Spuren des zwciv len abendländischen Kaiserreichs, das zum denlschcn Kaiserreich geworden. Wie ma» sicht, ist die N^or» mation nnd dic große Neuolulion bereits auf dcn 3la»g nicht tiennenswcrlhcr Nebenswtioncn hcrabgesunker!. Wcnn wir es lnin anch hier mit einer großen Ucdcrlrcibnng zn thun haben, so sind doch die Franzosen unstreitig auf dem dcslcn Wege, die Folgen des letzten Krieges zu überschätzen. Von GirardinS Lärmrus über die er- schreckliche Bcvölkcrungszunahmc in Deutschland wurde schon gemeldet. An die Mainlinie glaubt man nicht mehr, uud daS „Journal dcS TMatS" traut bereilö auch den Dcutsch-Ocslcrrcichcrn beunruhigende Nciguugcn znm cngcren Aüschluß an Deutschland zu. Daß die frcuizösischc Politik nach dcr Neugestaltung Deutschlands auf ncne Vahncu einlenken muß, daß sie uicht mehr mit dcn Redensarten von europäischem Gleichgewicht uud NationalitälSprincip wirthschaften darf, daß die Pcrsigny'schc Redensart von dcr europäischen Confodcra« lion nnr dcn Wcrlh cincs vorlänfigcu AuöklmftSmillcls dcr Vcrlcgcuhcit hat, und daß mau nicht mehr, wie bis jetzt, zwischen verschiedenen Bündnissen hin und her irr< lichlclircn darf, fondcrn dauerhafte, auf bleibenden Interessen bcruhcudc Bündnisse suchen muß — dies ist die Forderung dcr hervorragendsten französischen Publi» cistcn, uud diese Einsicht ist zwcifclloö dcr wcscnllichsle Beweggrund für die Zusammcnbcrnfung dcr crslcn Diplomaten Frankreichs. Anch das „Journal des D^batS" erkennt heute an, daß es nur traft solcher Bündnisse gelingen könne, die Initiative Frankreichs in dcn europäischen Interessen zu retten. Iu der That wird daS von dcm „Journal dcS Dubais" aufgestellte Problem cincS wcstmächtlichcn Bündnisses zwischen England, Frankreich, Italien uud Preußen, odcr cincS mittell^n» bischen Bündnisses zwischen England, Frankreich, Italien und Oesterreich dcn Hanptgcgcnsland für dic uüchstcn Berathungen dcr Diplomatie Frankreichs bilden. Wcnn übrigens bci keiner dicscr Combinationen Rußland als cnropäischc Großmacht in Rechnung gezogen ist, so ist schwcr abzusehen, wurnm nicht das Bündniß dcr Vicr auf cin solches dcr Fünf crmcitcrt werden soll. In dicscr Fassnng wird die Pcrsigny'schc Theorie von dcr cnropäischen Föderation ihren Sinn haben. — N. Scptcmbcr (Abends). Die „PaNie" sagt: Die Fragc bezüglich dcr R e o r g an i si r uu g dcr Armee soll einer Spccialcommission übcrwicscn lvcrden, wclchc mit dcr Ausarbeitung cincs Gcsctz nt» wnlfcö beauftragt würde, mit dcm dcr gesetzgebende Körper sich in dcr nächsten Session zu besassen halte. — General dc Castclnan, Adjnlant dcs Kaisers, reist mor-gen über St. Nazairc in cincr besonderen Mission nach Mexico, wohin er cin eigenhändiges Sehrcibcu dcö Ka iscrö )ta p o lc o n an dcn Kaiser M ax i m i< lian z n überbringen hat. -- In Fralikrcich ist allcil EruslcS dic Ncde davon, cinc Art preußischen ^ audwe h r sl) ste m s cin-znführei'. Lonis Napoleon cmpsahl dicscs bcrcitö in scincn Schriften, und dic „Patric" bringt nun dic Stelle, wo davon die Rede ist. Dcr damalige Prinz schlägt uor, daß dic permanente Armce aus 316.000 Mann bcstchcu solle; dic Rcscrnc m,d das erste Aufgebot der Nalionalgardc schätzt cr auf i)21.I98 Mann und das zweite Aufgebot dcr Nationalgarde auf 677.000 Mann, was im Ganzen 1,515.198 Soldaten ausmacht. Daß cin solches System m Frankreich Erfolge liefern wird, ist kaum anzunehmen. Ein >!» Syra erscheinendes Glatt gibt folgende Mittheilungen üdcr dic Sitnalion auf Candia' In Hcruklion bcfindcn sich 8000 türkische Familien, die, dcr Uebel eingedenk, die Hunger, Dn'.st, 5irieg nud Zusalumcnhänfnug herbeiführen werden, dcu Gcncral-Gouverucnr vcrwüuschcu, daß cr eS so weit habe tom« men lassen. Dic christlichen Familien, die ihncu die Stadt ganz übcrlasscu haben, hosscn Hilfe alis Griechenland zn erhallen. Dic gemäßigten unter dcn Musel- manen sehnen sich nach Wiederherstellung des Friedens; dic Fanatiker wollen auswandern und begehren vom Sultan Ländercicll, um sich anderwärts unbehelligt niederlassen zu können. In Rhctymna, von wo die Türken abgezogen sind, herrscht vollkommene Ruhe. Dagegen werden die Felder und Kirchen der Griechen von dcn Türken verwüstet, die übrigens ebenfalls fchlccht auf dcu General-Gonverncnr zu sprechen sind. Im östli-chcn Thcile dcr Inscl haben die Griechen Weiber und Kinder in dic Berge geflüchtet nnd sich dort an verschiedenen Punkten iu dcn Nicdcinrigcn gesammelt. Sic habcn fünf thcilwcifc berittene Truppcnlürpcr aufgestellt, dic znfammcn an 13.000 Manu zählen. Im Ganzen mögen au 5)0.000 Christen unter dcn Waffen stehen. Dic Türleu habcu uoch kcincn Angriff auf sie gewagt. Mexico. Die Nachrichten ans dcr Hanutsladt rcichcn bis znm 10. Angnst. Im Vounonatc sind meh> rerc zahlreiche Dissidcnlcnbandcn von dcn kaiserlichen Truppen, dencu sich dic Miliz anschloß, an verschiede« ucn Punkten geschlagen nnd zersprengt worden, wobei Gefangene, Waffcu und Pferde iu dic Hände der Sieger fielen. Alö hervorragend müsfcn dic vom General Langbcrg, Commandanten der Sonora, errungenen Erfolge bezeichnet wcrdcu. Auch General Tanori und dic tapfcrcn von ihm befehligten Indianer haben sich ans^ gezeichnet uud siud vom Kaiser belobt worden. Dic österreichischen Truvvcuabthciluugcu habcu mit vielem Glück dic aufständischen Bcweguugcn in dcr Hnastcca niedergehalten und die starke Position von Pahuallau besetzt. In Tampico hat sich dic mcxicanischc Garnison den Insurglntcn crgedcn, von dcucn die Stadt und das Zollamt sofort geplündert wurden. Die vom Oberst Dnpin commaudirtc 260 Mann starre Contreguerilla hat sich mit den dort ctablirlen Franzosen iu die Citadelle zurückgezogen, um Hülfe von Veracruz ans zu crwartcn. (Nach ciucr telegraphischen Mittheilung habeu diese Tapferen seitdem nntcr sehr chrcnvollcn Bcbingnngcn capitnlirt.) — Dic m e xic au isch e Corrcspoudcn; dcs „Alo< nitcur" bestätigt de:l Verlust Tampico'S und motivirt dic Räumung der Städte Montcrcy und Saltillo und dcn Rückzug dcr dortigen Garnison nach San Luis dc Potosi mit dcr Nothwendigkeit, gcwissc Vorbereitungen für dic Rückkehr dcr französischen Trnppen nnd für die Vertheidigung dcr Grcnzcn dnrch mcxicanische Streit-kräftc zu treffen. Außcrdcm schreibt cine politische In je 14 Tagen cinmnl erscheinende Revnc ^tachstchenbcs unterm 10. Auglist: Die öffeullichc Meinung bcwnndcrt an den: Kaiscr cinen Muth, den kein Hinderniß erschüttern kann; sic weiß seiner Regierung Dank für dic Thätigkeit uuo Energie, mit der sic die Situation zll l>cmeistcrn snchl; trotzdem mnß offcil zugestände» wer« dcn, daß sie nicht ohne Besorgnisse ist. Die Zukunft, wclchc dnrch dcn Abzng der französischen Truppen gc< schaffen werden wird, beherrscht bercils dic Gegenwart nnd scheint ernste Gefahren in ihrem Schooßc zn der-gen. Gläi'zcndc militärische Erfolge hätten allcin dcn Geistern jenes Vertrauen wicdsrgcbcn können, cms dcm die moralischc Kraft dcr Swatcn beruht; leider sind die Dinge nicht fo gekommen. Das anfangs dcn Waffen des Kaiscrthnms so günstig? Glück scheint schwalb kcnd gcwordcn zn sciu. Wir hatten uns kannl von der durch dic Uebergabc von Viatamoroö verursachten Auf-rcgung erholt, als uns der Telegraph dcn Fall Tain-pico's meldete, dcn cinc abermalige Hekatombe franzö-sischcr 9icsidcntcu blutig färbt. hielt sich cuigflcgMlich drcuiß^l mit dcu Jagdhunden, nlö er Plötzlich snnen Mcistcr, den Tchullchvcv, arwahrlr, drr „lit sicts ad-gmicssenni Schritlrn dcul Haust uislcnctto. „Wir inöchtnl liin j<.'d»üi Prciö drr Ocscllschaft dicscs Pedau-tl» luiöw^ichrn!" rics Lco bcim Nllliticks dcr hc^aczonalcu Oeslall, „Daö ist leicht nwglich," bcciltc sich Luisc zn sagcn. „Meinc Hcn'rn, wir inacheu eincn Sftazicrgang im Garten!" Der ÄZorschlaa fcmd Äcifall, nnd sofort ucrsnglc man sich dnrch eilic ScitmllM in dcn Gartcn. Allci,i znm gwßtcn ür^ slannen allrr erschien luimiltclbar daraus deö Schnllchrcrs gMal-ligc Gcsialt am Cinganac, rccogno^cirlc das Tcrrnin und sctzlc sich gcgcn Aurora zn in Virginia, »vclche, an Hcinrichö Ecitc, dcn andcrcn clwaö voraus war. Hciinich nwlllc sich znrnck;icl)cn. „Vlcibci, Sic, ich diüe Sic inständigst!" lispcllc Aurora. Heinrich I>licl>. Als dcr Schnllrhrcr anlangte, zog er gegen scine sonstige Gewohnheit möglichst lMich dcn Hnt nud schloß sich, ohne Heinrich cmcs Äliclcö zu wilrdigcn, dcm Paare an. Die Silnatiou war für Amora uicht minder peinlich, alö für Heinrich. Ta dcr Weg sttllruweise fllr drci zu schinal war nnd dcr Gewaltige lcinc Micne machlc, vor- odcr rückwärts zn «chen, so blicl) Hcinrich zuriicl, um nicht unhöflich zn crschciucn, nnd licincrltc, daß dann der Schullchrcr höchst ciudriuglich, oliwohl lcisc, zn Anrora sprach, dicse hingegen ihn nicht auhörlc. Endlich zog sic Hcinrich ius Gespräch, indcm sie ihm verschicdcue Vlumcn dcö Gartcnö zci>i. Sichtlich vcrdrießlich darüdcr machlc cr sich cms dcm Slailbc, uachdcm rr Heinrich riucn wnthcudcn Vlict zngcworscü. „Dicscr Älcilsch," sprach Aurora nach dcsscn Abgang,, „vcr-folgt mich scit gerannicr Zcit mit kicbcSanlragcn, indcm cr mir seinc Sielluug'als cine der wünschcnswerthrstcn hcranbstrcicht. Glücklichcrwcisc sind Sic da, sonst hätlc cr mich ins Uncudliche gefoltert." „Der Nicdcrlrächligc! Ich wcrdc ci« ihm einsalzen, daß cr nie mchr ins Haus kommt." „Dann lünncn sie mcincr Tmilbarkcit gcwiß srin!" „Uin Iyucn zu gcfallcn, thuc ich allc" dcren Gesichtökrrise. „Nun noch cincn Morgculraul nach Jägerart," sich'' ^ lcnlsclige Gutsherr fort. „Herr Schnllehrer, belieben Sie cinj'^ treten! Daö Gewehr können Sie unterdessen bei Scitc stelle"^ Stcts gcmcsscucu Schrilles folgte der Pädagog dieser Am fordcrnng, während Heinrich mit einem Iägcr cin Wort wcch'^ woranf dieser mit einem Kopfnicken erwiderte. (Schluß folgt.) 1399 Hagesuemgkeiten. — Der Ieldmarschclll«Lieutenant Ludwig Freiherr von Gablenz wurde ciuf scin Ansuchen in den Dis ft oni-biIitätsstand versetzt. -^ Wie der „Tgpst." aus Wien telcgraphirt wird, haben der Grubenbesitzer Koch und dieKöflacher Bahn» ^rwaltung die Vewilligung nachgesucht zum Baue einer Flügelbahn von Untergraden im Vezirle VoitSberg mit dem Anschlüsse an die Köflcichcr Vahn. — Mähren wiid in Zut.unst lein eigene? General» Kommando mehr habcu. Denn in Folge allerhöchster Entschließung vom 30. August d. I. ist das General-Commando ln Vrünn aufzulösen und mit jenem in Wien zu vereinigen. — Nelrologislen wissen zahllose Anecdoten von dem lüngst verstorbenen Wiener Komiker Vectmann zu erzähln. Wir lassen eine der gelungeneren hier folgen, die sich zu Mcr Zeit zutrug, zu der Vcckmann noch in Verlin wirkte: ^üles Tages licb er sich von Freunden verleiten, einen hei« ^chen Recensenten, eine in Verlin stadtbekannte Figur, wenn wir nicht irren, Namens Fränlel, ans der Vühne zu versifliren und stellte ihn in Maske und Gesten so ge-tleu dar, dah das Publicum am Schlüsse „Fränkel herans!" ^ief. Der Journalist llagte und Veclmann wurde vcrurthcilt, den Beleidigten in dessen Wohnung vor geladenen Zeugen um Verzeihung zu bitten. Zur bestimmten Stunde harrte Herr Friwkel im Kreise scimr Familie und einer Unzahl bon hierzu invitirteu Verwandten und Velannten des an-lommeuden Büßers, aber Viertelstunde Um Viertelstunde schlich mit bleiernem Schritt durch den Salon, und Veckmann °am nicht. Endlich ging die Thüre auf, Vccimann steckte ben Koftf herein und fragte: „Wohnt hier Herr Maier?" "- /,O nein," antwortete FrÜntel, „der wohut daneben." — "Ah, ha bitt' ich um Verzeihung!" sagte Veck-^ann, sjch ^^ wieder entfernend, nachdem er sich so zum Motzen Aerger des Herrn Frünlel und zur schallenden Er-veitening der anderen der ihm auferlegten Vuhe pünktlich l'Uledigt hatte. — Richard Wagner hat zu den vielen „Andenken" dle er bcreitö besitzt, ncuestcns wieder ein sehr werthvollcs klhalten, nämlich einen Spazicrstoct mit eincm goldenen ^risf, der einen Schwan vorstellt und mit Brillanten so 'eich verziert ist, daß Kenner ihn auf m, Paar tausend Gul' drn schuften. — Ungarn hclt einen feiner besten Dichter und Sprach-lolscher zu betrauern^ Georg Czuczor starb am '.). d. M. um 9 Ubr Morgens an der Cholera: der h. Venedicliner-Orden, die ung. Akademie dcr Wisscuschasten verloren an chm ein tüchtige?, schwer zu ersetzendes Mitglied. Sein vor» zugliches Werk, das große ung. Lexikon, ist im Manuscripts Mig und dürste demnächst als würdiges Denkmal des Vcr-"llchenen von der Akademie herausgegeben werden. ^- Vor einigen Tagen slarb in Kronstadt an den <^lHcn der Vrechruhr Ncgicrllügsrath Dr. Ioh. Peithner Futter v. Lichten felS, durch mchr nls 40 Jahre Pro> lessor der Philosophie und ihrer Geschichte an den Univer--sUaten in Innsbruck, Prag und Wien, seit Frühjahr I860 "" Ruhkst,uld, im 7 3. Lebensjahre. '- Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich am 9.d. bei Uuterdranbu rg. Von cincm Flosse, aus welchem '^ über hundert Menschen befanden, stürzte ein Knabe in ^e Dran und ertrank. Vater und Mutter desfclben woll' ^" ihr Kind retten und wurden ebenfalls ein Opfer des tückischen Stromes. ^- Ueber Gutzkow wird berichtet, daß dessen Ge-'"ndheit wieder vollkommen gefestet ist und er sich eifrig '"'t einem nellen Noman beschäftigt, dessen Stoff der Nesor« ""Uouszeit entnommen ist. «. -^ Aus Augsburg vernimmt rnan, daß Baron "thschild oas dortige Nicdinger'sche Hauö graust habe ""° wit seinem VankgeschM't von'Frankfurt nach Augsburg ""siedeln s»ll. ^ -- Die Erccsse preußischer Soldaten in ^°^ scheinen sehr arg gewesen zu sein, denn die preußische s. "^onnnandautur hat sich veranlaßt gcschen, zur Vc- v^tigi,„g der Bevölkerung im Verein mit dcm Stadt-^Mtlat folgende energische Bekanntmachung zu erlassen: Eept)'^ bedauerlichen Ei'cesje der verflossenen Nacht (Ucn Aerul,! ^"""^Isen die unterzeichneten beiden Behörden zur belan ?'"^ "'^ Verständigung dcö Publicunis Iolgcndcs liNr^ - ^' '""chen- 1. Vtehrere der erceßvcrübenden Mi-gen n '!'^ ^"ils ermittelt und im Arrest, sowie zur slrtw hj^"" ^luchung u„d Bestrafung abgeschickt. 2. Die übrige verl s' "nciuarticrte Mannschaft hat ebenfalls die Stadt lüsMs ^'" ""l rinen kleinen Bestand einer aus den vcr« die ^' " ^"'^" ausgewählten Wachmannschaft, wclcbe sür .^ Wlt der weiteren Durchmärsche hier casernirt wird. 3. Es tb» ^ ^^^^dnung getroffen, daß, mit Ausnahme der dienst» senden Wache, nach 8 Uhr Abends jeder Soldat in sei« N Quartier zu sein hat und dieses nicht mehr verlassen ., l. Patrouillen sollen den Vollzug dieser Anordnung ^)er„. ^ ^ ^.^ ^^ ^^^ erwartet, daß die Civilisten Nllb vermeiden, was zu Reibungen und Störungen dcr Ctr b "" ^""^ ""^ ^"b das Zusammenstehen auf den Mn untcrlafsen werde, serucr daß die Quartiertrüger noch kommende und unvermeidliche Ei»c,uarticrung, Zumal an ^,^ ^,^,^^^ Excessen leinen Theil hatte, willig >"ehmeu und in der gebührenden Weise verpflegen werde." Locales. — Der heutigen Zeitung liegt eine Anzeige von Carl Spitzers Wechselstube in Wien bei, worauf wir besonders aufmerksam machen. l. 6. Brunndorf, 13. September. Durch den an. haltenden Regen, der Mittwoch Nachts begann und bis gestern Nachmittag fast ununterbrochen in vollem Gnße her« abströmte, ist die Iöca ausgetreten und große Strecken des Moorgrundes von Kozuh bis zu deu Hügeln bei Piauzbüchl sind überschwemmt. Beinahe bat es den Anschein, als ob der heurige September uns ebenso mit überflüssigem Wasser-reichlhum beschecrcn wollte, wie vor zwei Jahren. Um seine Forschungen auf dcm classische Igger Boden wieder aufzunehmen, weilt gegenwärtig Herr Alfons Müllncr aus Wien in unserer Gegend. Sein dies« maliger Ausflug gestaltete sich durch neue Entdeckungen höchst erfolgreich. Seinem Scharfsinne gelang es nämlick, den Zug der alten Nömerstraße zu verfolgen, dann von den Mauerrestcu eines fortificatorischen Werkes den Ursprung zu bczeichcn und vier römische antike Grabsteine, welche die Barbarei vergangener Zeiten deu Bauwerken verkehrt einfügte, nach dcr Befreiung vom Mörtel ans Licht zu fördern und so für die Wissenschaft einen neuen Vci« trag zu gewinnen. Die Nömerstraßc, die jetzt einen breiten Ackcrrain bildet und schnurgerade hinläuft, zieht sich von hier nach Iggdors. Auf der nordöstlichen Anhöhe ob diesem Dorfe sind die Ruinen des Forts, welches den Ueber-gang aus der offenen Sonncggcr Ebene in da5 IZca-Thal beherrscht. An dcr beslerhaltencn Mauer ist eine Schießscharte noch erhalten, und die ganze Anlage stellt den ob< bezeichneten Charakter des ehemaligen Vancö außer Zweifel. Herr Müllncr nahm defsen Grundriß auf und zeichnete die Mauer mit der nächsten Umgebung ab, ebenso nahm er Zeichnungen der Grabsteine, die auf dem Plateau des Sonnegger Schlosses ganz vermauert aufgefunden worden, auf. Die Inschriften befinden sich zwischen römischen Sän» len und in der oberhalb angebrachten Ornamentik kehren die Delphine und Rosetten wieder, wie sie sich überhaupt auf den alten Inschriften des Iggcr Terrains vorfinden. Es wäre wünschenswert!), daß der historische Verein hicr ein-schreite, um noch umsasseudcrc Forschungen nach Alterthümern zu fördern. Vielleicht mit wenig Kosten ließe sich eine Fülle lapidarischer und anderer Antiquitäten, wie Maucrreste, allMig auffindbare Wafsenstücke ans Licht fördern, um so einen wichtigen Zweig dcr historischen Wissenschaft zu bereichern. Heute ist der erwähute Altertumsforscher nach Golo gewandert, da sich dcm Vernehmen nach römische Dcnlstcine vorgefunden haben, die dcr dortige Pfarrcr ausgrabcn ließ. Ilufruf an alle Mcltl'chl'llfrolllldr. Wir habe», gestern den Uiillllicköfall gemeldet, wel-chlr den Gi'lmobcsitzcr Franz Benz «oll Topol, Pfarre 31. Katharina, betioffei, hat, Der lliisilücklichc hat dm'ch dm Avand scm ga»;^ Had mid Out verloren und ist so nuS cincm lvohllMcodcii ^andwiith fast ein Bcltlcr fMordc,!. Der ncrii'ge Assccnranzbcttcia. kann dem Armcn nicht cuifhclfcli. Wir habm schon unzählige Bcwcisc dcr MildllMiglcit imscicr Mitbm'gel' nud ^audö-lcutc aller Ctändc in imscrcn Spalttn veröffentlicht, wir erlauben nnö daher, Ihrcn milden Sinn anch flir dcn vorliegenden Ihr vollcö Mülcid verdienenden Fall in Ansplnch zu nchnien. Die gefertigte Redaction ist gern bereit, alle, selbst die kleinsten Gabcn, zu über» nehmen, ihrer Vcstimimma, znznfnhrcn n»d zn ucr< öffentlichen. Laibach, 14. September 1800. Die Nedac-tion dcr „Laidacher Zeitung." Oingeselidet. Au nllr p. l'. Vrrslchnt^ dcr „Nuovi, ^luoi^!" In der Versammlung von Versicherten der „IVnov-i ^lx-iVl^c am 5. d. M. wurde zur Wahrung der Rechte uud Interessen dech'lben ein Comit«' von 5> Mitgliedern gewählt. In Ausführung der Beschlüsse dieser Versammlnng er-laubl sich das gefertigte Comit«'', zur Unlcrfcvtigung des Ver-sammlung^prototolles einzuladen. Dasselbe liegt bei dem vom Comitl' 'erwählten Rechtsfreu»de, dem Hof- ,md Gcrichtö-Advocatcn Dr. Anton Willucr (in Wien, Wollzeilc Nr. l >y bis Ende September d. I. zur Unterzeichnung auf. Zur Bestreitung dcr auflaufenden Kosten und Auslagen wurden die Beiträge so mähig als möglich in solgcnder Weise bestimmt: 1. Besitzer von Lebcnsvetsichcruugä-Polizzcn wollen deu Betrag von 20 lr. sür jc ION sl. des versicherten Betrages erlegen. 2. Besitzer von Polizzen dcr anderen Versicherungs« zweige, wie: Feuer, Hagel u. s. w., welche bereit? Clemen« tarschäden erlitten und daher schon einen Anspruch auf Schadenersatz haben, wollen gleichfalls 20 lr. für je 100 fl. des Betrages, den sie beanspruchen, wenn sie hingegen noch leinen Elcmcnlarschadcn erlitten haben, sondern nur mit dcm Betrage ihrer eingezahlten Prämie btthciligt sind, einen Neulrcuzcr von jedem Gulden ihrer eingezahlten Prämie erlegen. Versicherte, die nicht in Wien wohnen, wollen ihren Beitritt an Dr. Anton Willner brieflich erklären. Wien, am 10. September 1800. Fnr das Comite: Dr. Anton Willner, Prof. Dr. Klun. Hof- und Gerichts-Advocat. Neueste Nachrichten und Telegramme. Prag, 12. September. Dcr Landtagsabgeordnete Dr. Klaudy hat sein Mandat niedergelegt. — Dcr Mclnikcr VczirköanSsclM bittet das Instizministcrium um cm Moratorium bezüglich dcr cxccnlivcn Vcrsteige-rnngcn. Vriinn, 12. September. (N. Fr. Pr.) Die P r c n« ßc >i verlassen hentc N achts Vrünn ; das uni« formirte Bürgcrcorps bezicht morgen die Hcmfttwachc; die Comlmnml-Vnrgcrgnrdc übernimmt, wie vor Ein« rücken dcr Prcnßcn, dcn Sicherheitsdienst. — Der Her« zog von Ujcst hat ein Abschicoöschrciben an dcn Bürgermeister Dr. (Mkra gerichtet; in demselben spricht er dcr gcsammtcn Einwohnerschaft seinen Dank für die an den Tag gelegte Haltung aus. Ein allseitig befriedigender Abschluß sei dic Frucht persönlicher Anfopfe« rung und Umsicht dcS Bürgermeisters, welcher ohne Per« lcngnnng seines pattiolisch - nationalen Standpunktes ullcn Aüfordcrnngen gerecht wnrdc, München, 12. September. Hcute wird ci,i baicrischcs Prämi cuan l chcn im Betrage von 28 Millionen Gnldcn mit Erlangcr und Konsorten au-> geschlossen. Dic Anleihe ist mcrpcrccntig, das fünfte Percent ist für Gcwiimsle bcstimntt. Die Prämien« schcinc lanten auf hundert Thaler. — Auf Anrcgnng dcs baicrischcn Abgeordneten Barth hat der Vorstand des Anöschnsscö dc^l dcutschcü Abgeordnctcntagcs dcn Ausschnß zur Acr.Uhung über die allgemeine Lagc auf nächsten Sonntag nach Berlin berufen. Dresden, 11. September. Das hculigc .,Drcö« dcner Journal« schreibt: Die Fliedensoechandlnngen mit Sachsen habe» in Verlin zwar bcgoncn. doch sind authentische Nachrichlen ülicr dcn Gang derselben nicht cingegangcn. Die Zeitlingsbcrichlc hierüber bcrnhcll Ic^ diglich auf Vcriunllinngen und sind mit Vorsicht aufzu« nchmcn. Verlin, 12. September. (N. Fr. Pr.) Bcmdctti ist telegraphisch nach Paris berufen worden; derselbe soll nnn doch den GcsandtschaftSpostcn in Constantinopel übernehmen. Paris, 12. September. Dcr „Monitcur" eonsta-till, das; die Cholera anfangs Juli in Paris wttdcr aufgetreten sei. Anfangs Inli habe die Zahl der tag-lichen Stcrbefälle nicht 150 überschritten; fcit Ende Inli hat sie beträchtlich nachgelassen und seit 1. September ist die durchschnittliche Zahl dcr Sterbcfällc in dcn Spitälcn auf 15 und in dcr Stadt auf 22 herab-gcsnnlcn. Paris, 13. September. (Tr. Ztg.) Dcr „Mom» tenr" veröffentlicht cinc am 30. InU in Mexico nn« lerzeichnetc Convention, welche dcr französischen Regie-rnng dic Hälfie aller Scczollcinuahmen znr Zahlnng dcr Interessen und zur Viuwrlisirung der mexicanischcn Anleihen lil'crwciet. Bukarest, 12. September. Die Minister Stirbey nud Stunrdza sind nach Constantinopcl gereift in?Ingc< legcuhcit dcr Anerkennnngösragc; Fürst Stirbcy Vater wird hicr erwartet. Trieft, 12. Scptcmbcr. (Ucbcllandpost) Ale-),'andrien, 0. September. Die Äefürchtnngcn wcaen dcr Nil-Uedclschwcmmung sind geschwunden. — Cal< cutta, 8 August. Die Ncgicrung von Nepal schickt cinc Gesandtschaft nach Peking, um dic früheren Be« zichumM mit Ehina wieder herzustellen. — Saigon, 28. Inli. 50.000 rebellische Anamitln rückten gegen die Stadt, wurden aber zurückgetrieben. Die Fran'oscn verloren ciucu Oberst und zwci Officicre. Telegrapliische Wechselcoursc vom 1,'i. September. 5pere. MetMqmS 0lj.L0. - 5ftcrc. National Anlchm ^.15>. --Banlacticn ^'>7. — Creoitactim 159.70. — 18wer Staatsaulehen 82,M. — Bilder 128.25. - London 128.75. — K. l. Ducaten 6.15. cheschästs-Zeitung. VnibacU, 12. Schtcniuer Die Dnrchschnitts-Preise stellten sich auf dem hn,tic;ei! Mavlt^ wi^ folgt: ft. ^ sr. fl. tv. st. tl,. fi.llr. Wnzcn pr. Mehrn '1 «<, 5 75. Vultcr Pr. Pfund - -------^ ssisulcil „ 6^------— Holz, hatt., Pr,Klft. — — 750 Nindöschmalz Pfd. —50 — — — wachet«, „ —!— 550 Echwriucschmal; „ — 45------- Wein, rother, pr. ! ! Speck, frisch, „-,38 — - Eimer -!-13!— "' lieräuchcrt „ —42 — — — weißer „ —^— 14i— 13. 2 „ N. ! 32«.2r -si5.