(fttanfo pauschaliert.) Mm Zeitung __Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. --- 6chung der deut'chösterreicdischen Au«iand»bezüge die«»» sollen. E« wär« da» eint vollwertige deutschölterreichische Bank» alt. durch wtlcht b,e deu>sch»fterre>chische Außenhandeldbilarz stabilisiert »erden könnte. Heute ist dies« Bilanz durchaus ron den Schwankungen de« Kionen kurse« bestimm'. Zeder Punk», v» ben der K.onenkur« sinkt, erhöht da« beutschösterrei-ch'sche Wirt«schaf>«pass>vum, «iihin auch da« Defizit im Staatthtiuthalte und mau hat berechnn, daß der Verlust Deutschösterreich» durch den »ein spetu-latwen Diuck auf den Züricher «ronenkur« im Monat Noo,«der allein über eine Milliarde beträgt. Durch die Schafsang einer solchen tlusla»d«note würde da« vermieden werden. v«u letzie» Pa »>er Meldungen zufolge soll die s,anziiiiche Regelung auch gegen diesen Teil de» Goooeichcn Programme« keine gim dsätzlichen Emweuoungen erhoden haben; ob sie auch im, der Lästerung der neue» deui>chiiterreichischcheinl>ch ist jedoch, daß sich hinter den fina. zielle» Bedenken England» gegen d.a Govdcschn P an politische bedenken v.rdelgen, die sich gegen die beherige >ra»/,önsche Donaupolitik im allgemeine» udiim. Du vondo><»r leitenden Äciiit scheinen aus de» Siandpankir zu stehen, daß «int w>r»>chai»l>che Hüt? I»r Deutichö «erreich erst bana mit <^>folg einsehen könne, wenn man >>ch hiustchtlich Deutschösterreich» üv,r gewisse allgemeine politiiche RicvtN'iieu geeinigt habe, die alle politisch«» Experimente ausschließen, wie sie gerade in der lttzie» Phaie »er französiichen Donaupolink eine Rolle g« pi'li haben. Daß England in letzter Zeit überhaupt ein stmke« Jniellsse sür Oeutichöste'reich bekunvei, wird ebenso allgemein bemerl>, wie dte sich täglich stärker auidrängeude Tatsache, dag Frankreich nicht der Lage ist. seine Sonderpolitik gegenüber Deutsch österreich durch eine, wenn auch noch so bescheidene finanzielle Hils«aktio» zu stütze». Ungarns Anschluß an die kleine Entente. Wie verlautet, find die Verhandlungen zwischen Deutschösterreich und Ungarn aus direkten Wunsch ber Enlenle ausgenommen worden. Die Entente halte schon de« öfteren der ungarischen Regierung gegenüber das Verlangen geäußert, daß auch Un-garo in die wirtschasiliche und handelspolitische Z>r-ku la tion aller Nachfolgestaaten eintreten möge. Die« ist jedoch nur in dem Falle möglich, wenn Ungarn au« seiner derzeitigen wütschasilichen Vereinsamung heraustritt und sich durch Handelsverträge in den wirtschaftlichen Ring der kleinen Entente einschaltet. Die jetzt angebahnten Wirtschaslüveihandlungen sind also nur der erste Schriit zu dem Eintritt Ungarn« in die kleine Entente. Allerdings ist e« noch nicht klar, wie die politischen und territorialen Gegen« sähe zwischen Ungarn und der kleinen Entente zu überbrücken wären, doch kann au« dem Umstände, daß sich i» Ungarn immer mehr eine starke Strö> mung zugunsten des nationalen Königtum« zeigt, wa« gleichzeitig ein Abrücken von den HaMburgern bedeutet, die Folgerung gezogen werden, baß nach Ueb«»Windung einiger Schwierigkeiten Ungar« den Weg zur klein«» Enlenie finden könne. Den Verhandlungen mit Deutschösterreich wer-den sthr bald Verhandlung«« mit Rumänien, der Tschechoslowakei und Jugoslawien folgen. Im Zu« sammenhang mit biesen Fragen ist die ungarische Regierung bestrebt, die valutarischen Verhältnisse raschest zu regeln, so daß für die Handelsverträge «iu realer Boden geschaffen werden soll. Ungarn hat bisher uur mit Deutschland einen HanbelSrer-trag abgeschlossen, dessen Deta'l« aber der Oeffent-lichkeit nicht bekannt geworden sind, doch kaun der ungarisch deutsche Handel«verirag nicht als ein end-gülliger betrachtet werden, da er nicht dem unzart-schen Parlamente zur Genehmigung vorgelegt wurde und nur insolze einer generellen Vollmacht, die die Regier ung seinerzeit erhalten hat, abgeschlossen wer-oen konnte, Jugoslawien nnd Italien. In der nächsten Zeit werden die wirtschaftlichen DetaUv«rhandlungen zwischen Italien und Jugosla-wie» beginnen. Bei dieser Gelegenheit dürfte die Frage de« Schutze« der italienischen Finanziateresscn » Jugoslawien und der ökonomischen Interessen Jugoslawien« in Italien einer eingehenden Erörterung unterzogen werden. Da« giößte jugoslawische Bankunternehmen im julischen Benetien ist die Adrialische Bank (JadranSka Lanka). An der Bank ist hauptsächlich Triester, jugoslawisches, ferner Fiumaner und dalmatinisches Kapital, in geringerem Maße auch Agramer und Laibacher Kapital beteiligt. ES gibt ungefähr 260 jugoslawische Kommunalsparkassen und Genossen-schasien, nach dem System Schultze-Delitzsch, sowie Ra fseisenkassen. Diese Gcnossenschiften unterstehen en Z ntralleiiungeu in Laibach und Lilli. Die Ver-reier Jugoslawiens werden voraussichtlich beantragen, daß diesen Genossenschaften bie Gründung einer autonomen Genossenschastszenlrale im julischen Ve> nelien gewährt weide. Die Triester slowenischen Spargenossenschasten verwallen Einlagen in der Höhe von ungefähr 10 Millionen Lire. Alle diese Unternehmungen stehen gegenwärtig noch unter Be-hürdlicher Aussicht. Ueber die Frage der Austeilung der Seeschiff' sahrl ist schon in früheren Verhandlungen eine Einigung zwischen Italien und Jugoslawien zn-standegekommen und e« wurden ungesähr 250 00» Tonnen der ehemaligen österreichisch-ungarischen Handelsflotte, nämlich die Gesellschaften „Oceauia", ..Dalmmia" und .Ungaro Kroata', sowie die Gescll-schaft Ratik & Öo und die .Ragusen" zugesprochen. Bon diesen Gesellschaften hat die Gesellschaft .Ocea-nia" eine Wasserverdrängung von 50.000 Tonne», was uiiter Zugrundelegung von 1200 Li-e per Tonne einem Werte von ungesähr 60 Millionen Lire eutspricht. Die Hauplakiionäre diese« Unter-nehmen« sind gegenwärtig größtenteils küstenländiiche Banken, ferner die Kroatische Sskomptebank, serbische Finanzinstituie und dalmatinische Kapitalisten. Die TampsschiffahrlSgesellschaft .Dalmaiia" versüg» über einen Sch>sf?park von 40 Personendampsera im Werte von ungefähr 35 Millionen Lire. Aktiv» näre sind die Jadranska Banka (»driatische Bank) und dalmatinische Kapilalisten. Auch an zahlreichen anderen Schifsahrlsgesellschaiieu ist jugoslawische» Kapital — wenn auch in geringerem Maße — beteiligt. An der Schiffahrtsgesellschaft .Ungaro-Kroata« sind die Kroatisch« Eskowptebank und Fiumaner Kroaten interessiert. von Hanbrl«unternthmu»gtn besteht in Trieft die Handel«, unb TranSport-Gesellschast .Balkan" mit »in«« Aklirnkapiial vou 1'/, Million«» Lire. Außerdem gibt e« in Tiiest mehr al« 30 >ng«srhtue Kaufleut« jugoslawischer Nationalität. vou jugoslawischen Jnbuftrieunternehmungeo sind hauptsächlich bie Kaliwerke unb Steinbrüche in ber Gegenb von Nabrefina hervorzuheben. Ein großer Teil der ehemals krainischen Holzindustrie ist durch den Vertrag von Rapallo an Italien übergegangen. Ebenso geht jetzt da« Quecksilber. Bergwerk in Jdria, da« Eigentum be« jugoslawischen Staate« war, an den italienischen Staat über. In Äbbazia, baS nunmehr Italien zugesprochen werde, ist jugoslawisches Kapital, namentlich in der Holel-industrie, bctnugt, anß«rd«m an der Gesellschaft „Ouarnero", welche nnter anderem Eigenlümerin der Abbazianer Wasserleitung ist die einen Wert von 8 Millionen Lire repräsentiert. In einer am 10. Angust l. I. zwischen Jta. lien, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Polen und Ru. mänien abgeschlossenen Konvention hatten sich blese Slaateu verpflichtet, Jadustrieunternehmangen und Banken, b e ihren Sitz in einem dieser Staaten haben, zu gestatten, durch süns J^ihre ihre Filialen in einem andere» der vertragschließenden Länder ausrechtzu« «halten. In biesem Vertrage ist jedoch eine Ber-einbarung darüber, an welchem Orie der Hauptsitz de« Unternehmen« liegen muß, nicht enthalten. Auch über diese Frage dürste bei den italienisch-jugosla-wischen WirtschastSverhandlungen beraten werden. Mardnrger Brief. Die Marburger Geschäftsleute wurden in den letzten Tage» auf da« unangknehmste durch eine nach-trügliche Kriegsgewiunsteues, die bi« in da« Jahr 1914 reicht, überrascht. Diese N'.chlragSsteuer beträgt für Marburg allein über 20 Millionen, also ein« ganj bedeutende Vermögensabgabe. Die Steuer wird auf Grund einer nur im Belgrader AmtSblalte er-fchienenen Verordnung vom 2 l. August 1920 vor-geschrieben, darin ist auch auf die Verordnung vom 6. April 1920 über die KriegSgewinnsteuer, welche auch im Verlage der Eillier Zeitung in deutscher Sprache erschienen ist, Bezug genommen. •geile 2 Die Abgabe geht bis zu 75°L jenes Mehr-einkommens, welches der Steuerpflichtige in den Jahren 1914 bis 1919 mehr gehabt hat als im ^ahrc 1913. Wenn man hiebe» noch hcriicksichtigt. daß die b,reits bezahlte bedeutende Personaleinkommensteuer samt Zuschlägen nicht als AbzugSpost behandelt wird, sondern noch zu den 75°/4 hinzu, zuschlagen ist. so 'st es begreiflich, daß Entsetze» und Verzweiflung in allen Kreisen der Bevölkerung über diese Vorschreibungen herrsch». Die Steuerpflichtig?» sind einfach nicht in der Lage die horrenden Beträge, von denen die Hälfte schon binnen 30 Tagen zn erlegen ist. aufznbringen, da sie das verdiente Geld entweder verbraucht oder aber iniu-Licrt haben, nnd diese Investitionen nicht momentan in Bargeld umwandeln könncn. Die Stcuervorschreibnng ist auch ungesetzlich, da der Finanzminister nicht berechtigt ist, derartig einschneidende Verfügungen ohne parlamentarische Genehmigung z» treffen; es ist seiner grundsätzlich unzulässig, daß bis in daö Jahr 1914, wo noch keine Steuerhoheit seitens der heutigen Regierung über Slowenien bestand, NachtragSstcueru eingefordert werden. Einen Verwaltn« gSgerichtshof, welcher dazu berufen ist, ungerechte Verfügungen der BerwaltuugK-behöiden, also auch des Ministeriums, zu übcrprüfen nnd außer Kra»t zu setzen, gibt eS leider heute nicht. ES wird daher Sache des Parlamentes sein, endlich einmal wie in jedem Rechtsstaat« einen Ver waltungSgerichtshos ins Leben zn rufen, weiters aber diese Verordnung des Finanzministers außer Kraft zn setzen. I« jedem Falle ist es notwendig, daß die Steuerpflichtigen gegen die Vorschreibungen rechizeitig Berufungen einbringen, um zu verhindern, daß sie in Rechtskraft treten. Das hiesige Handelsgremium hat sich bereits der Sache angenommen und soll in ähnlicher Weife, wie die» die Effeker Handelskammer bereits getan hat, eine gemeinschaftliche Aktion sämtlicher Handels-lammern gegen dieses Gesetz, welches den Ruin des Wirtschaftslebens Sloweniens bedeutet, anregen nnd durchführen. , , • Die Wahlen sind hier in größler Ruhe ver« lanfen. Da» eigentliche Marbnrg, das sind die an-gestammten Familien, in deren Händen auch der Hausbesitz ist nnd welche die größten Steuern und Lasten tragen, waren ohnehin nicht wahlberechtigt, da den Deutschen mit der AnSrede, daß sie ein Optionsrecht besitze«, da» Wahlrecht nicht zuerkannt worden ist. Aber auch dieser Wahltrick hat den herrschenden Parteien nichts, geholfen. Im Gegenteil, das Er- «eüuis der Wahlen war ein lauter Protest gegen ie derzeit herrschende Politik, gegeu die Politik des Chauvinismus und der Gewalt. Die Demokraten, welche in der gewiß freiheit-lichen Stadt auf eine Riefenmehrheit rechneten, haben kläglich abgeschnitten. Das Hauptverdienst des Miß-crfolgcS ist wohl der hetzerischen Haltung deZ hiesigen demokratischen Organes Tabor zuzuschreiben, welches Blatt alles, was über den Krähwinkelhorizont feines Schriftleiters hinausreicht uud was in irgend einer Weise nach deutsch riecht, begeifert uud besudelt. Der Rausch der „Sieger" ist verflogen, der Katzenjammer gekommen, ob aber auch die Vcrnuuft endlich in die Reihen der hier Herrschenden einziehen wird, ist noch immer sehr fraglich. « * Die hiesige Gemeiiidelparkafse. die früher blühte und wirksam die städtische Kasse und wohltätige Unternehmungen durch die Uebeelassung des jähr-lichen Reingewinnes unterstützte. zeigt das Bild schreck-licher Verödung. Selten nur, daß sich «ine Partei dorthin verirrt. Die fünfzehn neuangestellte« Beamten wissen meist vor lauter Langweile nicht, was sie tun sollen. Das Vertraue» zu diesem Institute ist leider dnrch di« verschiedensten Gerücht«, die im Um« laufe sind, gänzlich erschüttert. Es wäre wünschenswert, daß die Sparkasse, wozu sie verpflichtet ist, den letzten Jahresausweis veröffentlichen und eine genaue Revision namentlich bezüglich des Spesenkovtos vornehmen würde. Beruhigend hat die Nachricht gewirkt, daß der derzeitige Leiter, welcher früher einfacher Gemeinde« selretär war und sich selbst bei dem herrenlosen Zu« stände diese» Institutes in die fünfte Rangsklasse avancieren lief», witder in die ihm gebührende neunte Rangsklasse zurückversetzt sein soll. Jedenfalls verlangt «S das allgemeine Interesse, daß mehr Licht in das Gebaren dieser Anstalt kommt, damit das Vertrauen des Vubliknms zu ihrer früher fo hoch geachteten Genieindesparkaffe wieder zurückkehrt. LilNee. »lriiung Ueber die Verhältnisse des hiesigen Zollamtes werden die merkwürdigsten Vorkommnisse erzählt. Jedenfalls ist eS sicher, daß dessen Angestellte außer« ordentlich gut leben und daß verschiedene Wunder-dinge geschehen. Hiebei besteht jedoch die allgemeine Ueberzeugung, daß der Leiter ein außerordentlich gewissenhafter, pflichtgetreuer Beamter ist, der sich streng nach den Vorschriften hält, die aber eben den hiesigen Verhältnissen nicht angepaßt sind. Er selbst gilt als vollkommen unbestechlich, doch geht vieles gegen und ohne seinen Willen vor. Hierüber nur einige kleine Beispiele: Ein größerer Exporteur „vergaß' den Scheck über eiue hohe Summe beim ZoUamtSleiter. Der Scheck wurde ihm selbstverständlich rückgestellt. Der verweigerte Transport der Ware erfolgte jedoch ohne Wiffeu des Leiters. Ein größerer Kaffeehausbesitzer bemühte sich, die Einfnhrb.'willignng fiir Tapeten z« erhalten, die ihm vom Zollqmt.'leiter unter Bernfung auf die bezüglichen Vorschriften verwehrt wurde. Nach einiger Zeit war trotzdem daS Kaffeehaus zum Erstaunen des ZollamtsleiterS mit den verbotenen Tapeten tapeziert. Einer hübschen Wienerin wurden Seidenstoffe, welche sie schmuggeln wollte, beschlagnahm», sie selbst zu 60.000 Krön«,, Strafe und Zolluachzahlung verurteilt. Bald jedoch fuhr die Genannte, ohne Strafe gezahlt zn haben, weg und auch über die Seiden« stoffe konnte sie verfügen. Der Zollamisle ter erfuhr dies, die 60.000 Kronen mußtea vou dritier Seite erlegt werden. Die Seidenstoffe wurden als die au-geblich konfiszierten bei einer hiesigen Fuma gekauft uud. alS angeblich der Wienerin gehörig und be-schlagnahmt, dem Zollamtsleiter »veiter vorgelegt. Ob dieser von der Herkunft dieser Stoffe etwas wußte, ist nicht bekannt. Ein Eisenbahner wurde bereits vor mehr als zwei Monaten wegen Geldschmuggcis für eine Bank inhaftiert. Die Bank selbst, bezw. deren Fnnktionäre waren in unangenehmer Weise in diesen G.ld-schmuggct verwickelt. Der umfangreiche Akt ivnrd« zwecks Amtshandlung gegen den Eisenbah»»er von der FinanzbezirkSdirektion an da^ Zollamt übermittelt. Beim Zollamte verlchwand aber der Akt spurlos, so daß der arme Eisenbahner gar nicht einvernommen »»»erden konnte und sich noch vor wenigen Tagen uneinvernommen im kreisgerichtlichen Gefängnisse befand. Die Amtshandlung gegen die Bank wiid nun mangels eines Akte» auch nicht mehr stattfinden könne«. Der unbestechliche Zollamtsleiter Oberinspektor Milroviö hat um seine Enthebung angesucht nnd ist derzeit im Kranleustaude. Welche Wunderdinge nnn weiter beim Zollamt« geschehen, wird man erfahren. Derzeit sind 56 Personen im lreiSgerichtlichen Ge-fängnisfe wegen Schmuggels inhaftiert. Poiilischc Rundschau. Znland. Die Beratung des Derfasfungsentwurfes Der Ministerrat hat die Erörterung über die Hauptpunkte deS BerfasfungSentwurfeS zu Eud« geführt und sich In voller Einmütigkeit auf nach, stehende Grundsätze geeinigt: Gegen die Beschlüsse der autonomen L :«deSausfchüfse werden die Appel-lationSgerichte der betreffenden Provinz als Ver-waltungSgerichtShöfe fungieren. DaS Schulwesen wird verstaatlicht nnd einheitlich (d. h. von Belgrad auS) verwaltet werde». Die Staatsbürger ohne Unterschied der Nation nnd Gegend haben im Ver-Hältnisse ihrer Mittel gleichmäßig die StaaiSlasten auf ihre Schultern zu nehmen. ÄlS wichtigst« Suuerquell« wird di« progressive Eiukommeusteuer eingesührt, di« von alleu Zuschlägt» befreit sein soll. Ein angemessenes Existenzminimum soll gesetzlich fest, gefetzt werd««. Die Geschäftsordnung der Konstituante. Der Ausschuß, der mit der Ausarbeitung einer Geschäftsordnung für d,e Konstituante betraut wurde, hat seine Arbeit beendet. Diesen Bestimmungen zu-solg« wird die Konstituante bei Aiiwesenhei« v?n einem Drittel der Abgeordneten, welche die Beschlüsse mit einfacher Mehrheit fissen werden, beschlußfähig sein. Nur für grundlegende Beschlüsse nnd für die schließlich« Genehmigung der Verfassung wird ver. langt, daß ein Abgeordneter über die Hälfte an-anwesend fein müsse. Die Konstituante wird außer einem Präsidenten drei Vizepräsidenten und neun Sekretäre aufweisen. Die Taggelder betragen 180 Dinar aus den Kopf jedeZ Abgeordnete»; der PH- Nummer 97 sident bezieht außerdem 800). jeder Vjzep'äsidem 1L00 und die öekretär« 600 Dnar monatlich olS FunkiionSzulage. Die Volksvertreter werden also sür ihre aufrnbrnd« Tätigkeit monatlich wehr als anderthalb Millionen Dinar erhalten. Schwierige Mehrheitsbildung in der Konstituante. Die Parteizersplitterung und vor allem ras Anwachsen dec extreme« Parteien bereit« in regie-renden Kreisen argeS Kopfzerbrechen. Verschiedene Kombinationen, wie die gesetzliche ZweidritielmajeritSl jür die Versassung erreicht wenden soll, tauchen auf und werd-»» verworfen. Selbst das Gerüch». die Regierung wolle noch «als an die Bvdlkrrnng ap-pellicren und Neuwahlen ausschreiben, findet bei ernste,, Leuten Glauben. D^S unabhängige Tag-blatt Jngoslavija warnt aber vor einem solche» Versuche, weil NcuwahKu Mae Besserung ve> sprechen. sondern eher noch den Ruck nach links ver-stärken würden. Äuch eine Abänderung eer Wühl resorm, für die sich übrigens wohl nur unsere söge-nannten Demokraten begeistern könnte«, hält dos Blatt sür ein sehr gksährlicheS und überdies zweckloses Experiment. Jngoslavija g lingt daher zn folgender, »ach unserer Meinung durch rus zutreffender Schlußfolgerung: Es muß «in Kompromiß ver-sucht »rnd ein« Verständigung angestrebt »oerden. Und zwar im schlimmsten Rest«, bei Rad k (dem kioatischeu Bauernführer), Hier liegt für «meu »veitsichtigen Politiker trotz aller scheinbaren Unmög-lichkeit d.r Schlüssel der L»ge. Aber gibt es bei uns Staatsmänner. die dem Problem gewachsen wären? Die Kärntner Unzukömmlichkeiten. Vor eiuigen Tagen ist die amtliche Kommission, welche dl« vom südslawischen Delegierten der Volks-abstimmungskommisfion Jovanov c behaupteten Unzukömmlichkeiten in Kärnten an Ort und Stelle zu untersuche« hatt«, nach Belgrad zurückgekehrt nnd hat dem Finanzwii,ister Stojanov c einen umfang-reichen Bericht vorgelegt. Daraus geht hervor, daß die Anschuldigung des Delegieren Jovanvsic auf Wahrheit beruht. Das Schimpfen aus die bö en Deutfchösterrcicher wurde den patriotischen Zeuun-gen in Laibach, Marburg und Eilli überlassen, die ebenso patriotischen Funktionäre im Ädstimmniig«-gebiete machten mit dem Feinde im geheime» blühende Geschäfte. Sie schmuggelt« die zur Ver-teilung unter die slowenische Bevölkerung bestimmten LtlmiSmtUel nach Deutschösterreich und zwar ohn-Zoll und ohne Sicherstellung der Valuta. Genaue AI,gaben lassen sich mangels der notwendigen Auf-z-ichnüngen nicht machen, doch w»rd die Menge der geschmuggelten Transporte auf mindestens 600 Wag-gvn» geschätzt. Lo wurde also e-steaS das eigene Volk um die ihm gewbmeten N,hr»ingSmitt«l geprellt, zweitens die öffentliche Moral durch da« schlechte Beispiel der sogenannten Bertrauensversonen aus» schwerste erschauert, drittens der Staat n« die ZoUeiunahmei, und um die sichergestellte Valuta geschädigt, viertens der Feind auf slowenische Kosten mi, Mundvorrat versorgt uud fünftens das Ergeb-„iS der Abstimmung zu jugoslawischen Ungunsten beeinflußt. Diese Unzukömmlichkeiten sind ,n der Tat «ine sehr traurig« Sache und es wird not-wendig sein, die aufgedeckt« Fäulnis im Interefse d«S slowenischen Staates und Bolkei mit einem glühenden Eise» ankzubrennen. Man kann aber überzeugt s,in, daß alle Schuldtragenden. welche anläßlich der Kärntner Ab'n«mung im geHelmen Ihre Suppe am Feuer jugoslawischer Begnsterung gekocht haben, i» der Öffentlichkeit nach wie vor mit vollen Backen inS chauvinistische Horn blasen. UnterZchieise beim Laibacher Postamt. Der Off'jial Milan Dcteli, der zufolge Dekrete» der Post- und Telegraphendirektisu Laibach nach Rassenfnß v'rsetzt werden sollte, machte am 20. No-v.-mber seinen bitteren Gefühlen gegenüber dem O erkom-uifsär Dr. Janjekovii in salzenden Worten Luft: .Ehrliche Beamie werden verfolgt und entfernt, Diebe aber werden angestellt und im Dienste belassen." Diese Bemerkung machte den Vorgesetzten stutzig, er leitete «in« Untersuchung «in, welche recht erstaunlich« Dinge zutage förderte. In der Spedi-tionsadteilung waren mehrere junge Beamte und Beamtinnen tätig, welche an» de» amerikanischen vriefsendungen d e beigelegten Dollars entnahmen. Bisher »vurse ein Abgang von weil über einer Million Kronen festgestellt. In der RechnnngSab-«eilung wurden Ausweise, ZahlungSscheine und Scheck» gesälscht. Das Acrar würd« um Hundert' tausend« von Kronen geschädigt. Di« dritte Affäre, welche die Entwendung von postw.'rtzkich.'n (Liarken) ftuntwts 97 im Bclr^e von 8M » bxtM. ist imolge der veihSltnikmäßig geringeren Ziffer «tgenm?^ kaum drr Rrd« wert. Die Schuldtragenden wurden bereits hinter Schloß und R egrl gesetzt. — Ein Laibacher Blatt hat aus diesem Anlasse erklärt, die flowe» ni'che Press« habe kein Recht mehr, schadensroh aus die Ko-ruptionSaffären in Belgrad hinzuweisen, da auch ia Laibach genug stinkende? Material äuge-häufl sei. Diese ttnnk tnffl den Na^el wohl nicht auf den Sopf. Dmn die Beif«hlnng,n einzelner Menschen dürfen nie der Allgemeinheit zur Last ge. lcgt werden, weder dcr Nation, noch der Partei, roch der Familie; schuld ist in erster Lim« da? System. Die Frage dreht sich nicht darum, ob Lai-bach oder Belgrad in Betracht kommt, sondern da-rum, ob Or-iiuug oder Unordnung geherrscht hat. Und beim Laibacher Postamt scheint rS an der not-wendigen Overaujsicht und Kontrolle gar sehr ge« mangelt zu habcn. Englisches Interesse für Montenegro. Wie daS Agramer Tagblatt nachträglich mit-teilt, hatte die englisch: Regierung ringe Tag« vordem 2?. Skoember zwei höhere Offiziere nach Eetmje entsendet mit dem Auslrage, die Wahlen in Montenegro zu beaufsichtigen. Da» Blatt erklärt, daß ein« solche Enmi'chung eines frcmien Staates tu vnfkre innei politischen Angelegenheiten sonderbar erscheinen inüsfe, zumal da England zur Wahrung dcr Richt« uuteidiückicr Minder heilen «in näheres und ausgiebigeres Feld der Betättzung in Irland finden lö.in«. Ei- e uionlenegrinische Frag« existiere überhai pt nicht mehr, seitdem sich die beiden dirck.en Jntercsienten an der Adria, nämlich Jugoslawien uud Italien, in Santa Margherila Llgnre geeinigt labe». — Da« ,st gewiß richtig. Ader England krnvl lrtzken Endes überhaupt nur rin« Fcaze, fein eigenes Geschäft, und e» hat ein Jntrr»sfe daran, auf dem Ballon festen Fuß zu fassen und den wirtfcbaflüchen Einfluß der Konkurrenzstaalen in Jügojlawien zu verdränge». D esem Zwecke wird alles dienstbar gemacht, was irgendwie die Handhabe zu einer Einmischung in unser« Innenpolitik bietet, wag sich nun tafi G schüft in der Oeffentlichkelt als Schutz »alionalrr und koufcssinneller Minderheiten, als BeUeidignug de« SellistbestimmungsrechteS der Monitneglivrr oder foustwie präseutiertn. Ausland. Der deutschösterreichische Bundesrat. Am l. Dezember Ist der denischSsterrnchischc Bundesrat zn seiner konstitnierenden Sitzung zu> sammengetretrn. Er bildet in gewissem Einue die «rste Kammer vnd repräsentiert, von den Landtagen gewühlt, daS föderative Element gegenüber d«m ans direkten Wahlen hervorgegangen«» Nationalrat. Mit diesem zusammen bildet er di« Bundisoersammlung, der jedoch nur zwei Funk'ionen obliegen: erstens die Entscheidung über Krieg nnd Frieden, und zweitens die Wahl deS Bundespräsi»e»te» und seine «venmelle Verfolgung. — I« eigenen WirkungS-kreise steht dem BuudlSrat kein Rccht unmittelbarer Muwiikung an der Gesetzgebung zu. Hinsichtlich der Kontrolle ist er ebenso wie der Nationalrat be» fugt, die GeschäsiSführuug der Bundesregierung zu »berpiüfen, Aufklärungen vou ihien Mitgliedern zu verlangen nnd Wünsche zu äußern. Auf ge» srtzgeberifchem Gebiet« steht ihm nur «in« mittelbare Initiative zu, indem er durch den Bundeskanzler Anträge im Natioualrale stellen kann. Gegen De« schlöffe deS Nationalrates ist er befugt, «in einmaliges Beio zu erheben, jedoch nur in solchen Fragen, die nicht den «-taatSbauihalt und die StaatSfinanzeu betreffen. Sonst kommt dem BundrSralc nur noch die Mitwirkung bei der Wahl d«S StaaiSgerichtS-hofeS zu. Sein rechtlicher Wiikungskreis ist also zemlich beschränkt, immerhin kann er sich einen bedeutenden Einfluß sichern, da ihm daS uneinge-'chränlie Recht dcr Kritik znstehl; daS hängt aber davon ab, ob d.e persönlichen Qualitäten dcr Buu» beträte die der Nationalrat« übrrragen. Dorfchage zur Sanierung der deutschen Wirtschaft Die Europäisch« Staats- und WlttschaftSzeiluug veiöffentlichl Borschlüge deS GeucraldirektorS H. Brtickmann zur Sanie,ung der deuschen Wirtschaft. Er regt die Bildung besonderer Steuersyndikate an, die die Stenerbemefsung »ut«r die Bürger austeilen sollen, um jede ungerechte Verteilung und jede Hinter» ziehung zu verhindern. Bezüglich der ErnährungS-frage wird die Einführung eine« ReichsarbeitSdlcnst-jahreS zwecks Hebung der Produktion vorgeschlagen. In der Wohnungsfrage soll man nicht zu Zwangs-eipquarl'crnnge« greif««, sondern «S hätten die In» E!l i e t Zeitung Saftet größerer Wohnungen jährlich «inen entspre-ftMn VmH zu leisten, der 31fr Herstellung neuer Wohnhäuser zu vnwenden wär«. Schlichtung v»n Meinungsoerschied-n» heiten in der Prager Nationaloersamm-lung. Bei dcr Bnigeidebatle in der tfchechoslowaki-fchen Rationalversammlung kam eZ zwistheu den tschechischen Part«i«n zu argen MeinungSv.'rsch'edeu» heilen, die durch daS Zusammenpralle!» der flrgu» mente zu einnn ohrendetäubende» Lärm gesteigert wurden und sich schließlich in einer regelrechten Keilerei entluden. Der sriih«r« Meister >ii,d jetzige nationalsoziale Abgeordnet« Dr. Brdensky war durch die Anspielung eines klerikalen Bolksoerneters, bau er sich als Minister bei einem F.'tigeschäfte die Händ« habe schmieren lassen, sosehr gereizt wor»:>, daß er ohne viel Besinnen de« Eigne« seine Fäuste als schlagende Gegenargumente ins Gesicht st eß. Die Mitglieder dcr klerikale» Partei fetzten sich aber für ihren SefinnungSgenoffea so erfolgreich ein, daß Dr. BebenSky durch eine Seitentür die Flucht ergreifen mußt«. Der gewesene Finanzminister Dr. Rain brachte während der Debatte über daS deutsche Schulwesen seine Aiiueiguug gegen den Ber» haudlungSgegenstauo dadurch zu» Ausdruck«, daß er die Zähne bleckte und zwischendurch die Zunge sehen li«ß. Die Präger Bohemia, welche diese i»ler«ff »nten Barfallenheiten ausführlich beicheeibt, glaudt daS G.baren deS Dr. R s n wie folgt entich ildigeu zu müsse»: Schließlich streckt der böhmische Löwe auf dem Wappen auch di« Z»»ge heraus; uns wa! dem doppelsch ^änzigen Tiere recht ist, kann einem Rasiu nur billig sem. Die Einfuhr nach Sowjetrußland. Die Mengen der Waren und Fabrikate, die nach Soivjetrußland cingrfüh?l werden, nehmen dauernd zu und es kann festgestellt werden, daß die Einfuhr bereits ansehnlich ist. Ueber Petersburg, Narwa und Rcwal siad In der letzten Zeit 52 Lo-komolioen, 423.000 Sicheln und Sensen, 4J0 Dampspflüge, 2500 Mähmaschinen eingeführt worden. Die Lieferungen sind größtenteils Fabukate der weiteuropii'chen Zabnstri.'. in erster Linie Deutsch-laudS. Di« Licf«rmt^verirSge sind mit Genehmigung der betreffenden Negierungen abgeschlossen worden. In den letzten Tagen hat Sovj'trußlaud aus die Llesernng vou 30.000 sägen und 396.00O landwirtschaftlichen Werkzeuge und Geräte Bcstcllunzm gemacht. Amerikanisch? Stellungnahme gegen bie Entente. Die englischen Bla'tec veiosjc»>lichen clue Note der amerikanisch.» N-g'erung, worin diese der eng-lischen Regierung erkiä t, sie werd« England und Frantieich nicht gestatte», daß sie da» groß« Gediel. welches sie in diesem Kriege ih^i Feinde entrissen Hahn, als ihr eigenes wirtichastlicheS Monopol ausnützen. Die Bereinigt«» Staate» «rklärtu ferner an ihrer Politik dauernd festhalten zu wollen, der zufolg« die fremden, im Krieg« gewonnenen Geb'et« so verwaltet sein werden, daß sie Angehörigen aller Nationen uud ihrem Handel in gleicher Weife dienen. Aus Sltiöl uni» land. Liedertafel. Wir machen »ochmrlS auf die Liedertafel des Eillier MänuergesaugvereineS am SamStag, den 11. d. M, im kleinen Saale deS Hotels Union aufmerksam. Nich Abwicklung d«r BorlragSordnuug letzt ein Tänzcheu eiu. Richtigstellung. Mau schreibt uuZ aus Laibach: In der Marbnrger Zeitung vom 28. No-vemb:r ist ein Aufsatz über die Philharmonische Ge-sellschast in Laibach erschienen, in dem behauptet wird, daß die Gesellschaft sich im Jahre 1918 auf-gelöst hat, bezw. daß sie im Jahre 1019 liquidiert wurde. Diese Behauptung ist unrichtig. Die Phil-harmonische Gesell'chast besteht vielmehr noch immer, doch ist ihr die Ausübung der BercinSlätigkeit bis auf weiteres untersagt wordeii. Gegen diese Ber» fitguug und g«g«u die E genmächtigkeiten de» zum .Aufieher" deS Vereines bestellten Herrn Lajovic hat die Philharmonisch« Gesellschaft Beschverdeu einge-bracht, die der Erledigung harren. Da wir bekanntlich in einem Rechtsstaat« leben, kann über de» Erfolg dieser B.schwerden kein Zweifel bestehen, so daß die Gesellschaft in absehbarer Zeit ihre ruhmreichen Ueberlieferung^ fortsetzen wird. Sehen ohne Augen. The Daily NewS London, schreibt in «iner P iriser Korr«!pond«nz: »Eine ganz mißerord^ntlich« Bchiuptuig wird von Seit« 3 M. Fariconle von der Universität Paris in seinem soeben veröffenilich^rr Buche Bision cx^ra-retk» nienue" (Da« Sehen ohne Netzhaut) aufgestellt. E» handelt sich um »ichls Gilingeres als um die Ent-deckung der Möglichkeit, mit Hilf«^ der Hypnose Patienten zu befähigen, äuß«r« Gegenstände, Farben, so gut wie Forme», uuabhängig von den gewöhn-lichen Sehorganen (Augen, Netzhaat uad Dehnerv) wahrzunehmen. DaS Se')'n, sagt Faricoule, ist möglich durch die Haut deS G sichlö und anderer Körperteile, uu> er ei klärt daZ daraus, daß in der Epidermis gewisse utiiroskop'scht Nervenenden vor-Handen feien, die zwar fcit ihrer (ittdidung durch Ranvier bekannt sind, aber erst von ihm als eben-sov'tle Augen, rudimentär, doch vollständig und mit dem Zentralnervensy'lem verbünd?», aufgezeigt wor-den sind. Faricoale berich et, wi« ee ganz willtüc» lich fünf B.'rfuch?persolleu wählt und wie der Ber-fnch bei jedem der Fänf gelin;t. „S-.t lasen Zeitungen mit der Rate, entzifferten Zihlen milder Brusthaut nnd erkannten M!&:1 mit dem Rücken". Der Berfafser glaubt, daß dieses L^rmagea in allen Menschen latent ist und daß «S vor dem okulartu Sehen existierte, das zuletzt triumphiert und jenes unter die Schiv:lle deS B.'cvlißtfeinS o:r?rä igt hat. Er behauptet, fein Borhandenseln nich! bloß in an-deren, sondern »ach vieler Mähe auch an sich selbst bewiesen zn haben. Seine Entdeckung müsse von an-deren nachgeprüft und ergänzt werde»; sie könne für die Blinden vsn unabsehbarem Werte werden. 14 Kinder, 121 Enttsl. Ja S>. Ulrich bei Gröden ist vor kurzer Zeit Frau Christine Kostncc im Alter von 80 Jahren gestorben. Sie hinterließ 11 Kinder, dru sind bereits gestorben und von zehn verheirateten Kindern sah sie 121 ttifcC, von denen noch dreiundneunzig am Leben sind. Tschechoslowakische Birginier. Aus Briinu wird berichtet: Di« bisherigen «trainier, die für den Berkanf vorliegen, enistammen sämtlich den Borrä't» der alten österreichischen E Zeugung. Die neue Ei zeugung b ginnt ei't j tzt und wird die Tabalfabrik in^Budwers ausschließlich Liegiuier er-zeugen, die Mitte nächsten Jahres zum Berkanf gelange». ÄrShwinkelhorizont. Die Prager Bohemia veröisentlicht einen Auszug aus dem in Berlin er-scheinenden Tschechenbla'.te Zahrauiöni Eechoslowak über die letzten deutichfeindiichen Demonstrationcn, in welchem es u. a. heißt: „In Böhmen kam es in der vorigen Woche zu bedauernswerten Begebenheiten, welche wir in Berlin uud überhaupt im Ausland lebeude T'ch-chen auf das fchärsste verurteilen.-Der Artikel schließt mit einem Aufruf au be»de Nationen in drr tfchechoslowakijcheu Republik, daß die Reibereien den Interessen der Republik und beide» Nationen schaden. Dies sei der allgemeine Standpunkt nnd die Anschauung der LaudSleute, welche einem Krähivinkelhorizont entwachsen seien. Bon einem tschechischen General erzählt die Prager Bohenia sv'gnidc wcrfjrc Geschichte? Kommt da so ein rossischer Tschechengeneral durch eiue der Straßen Prag» und stellt auch richiiq einen der Uniformierten, die es nicht für nötig hielten, ihn zu grüßen. „M?fa Sohn." hub er an, „weißt du nicht, wer ich bin." „Oh ja, Sie sind der General X." „Und weißt du nicht. Bruder, daß du zu saht-tiereu hast?" „Neiu." ^>at man dich denn nicht darüber belehrt, daß der gemeine Soldat jeden Offizier durch Salutieren zu grüße» hat?" »Nein; ich bin ja gar kein Soldat, ich bin ja ei» Fenerwehnnann." Z>ie Wiiica Hlooenska in Laiöat) und die Deutschen. AuS Laibach wird unS geschrieben: AlS nach dem Umstnrze mit der A»flöfang inländischer deut-scher vereine nnd mit der Wegnahme deutscher LereintHcime begonnen wurde, HN man dieses Bor-gehen, zu dem die Deutsch?» keinerlei Beranlasfung gegeben habcn, mit dem Borwaude zu entschuldigen versucht, daß die Deutschen im slowenischen Gebiete während deS Krieges die Verfolgung slowenischer Parteigänger verschuldet und die M ißr«g«lanz siowc nischer Bcc«in?, darunter insbesondere die Aaflisuuz der SlovenSka Mat'ca in Laibach, veranlaßt halten. Diese Behauptung entbehrt sicher einer genü-genden Grundlag«. ES mag zwar vorgekommen sein, daß in der ersten Aufregung deS ttriezeS gegen Slowenen, die sich schon vor dem Kriege aus die Seite Serbiens gestellt hatten, von einzeln«» Heißspornen Anzeigen erstattet wurden, allein daS waren Ausnahmen, sür die man vernnnstigerweis« nich! all« Deutschen hast» Veite 4 Cillier Zeitung Nummer S7 Ueberzeugen Sie sich, ob auch andere Seifen, die man Ihnen zum Kaufe anbietet, H kg wiegen, wie die Gemsenseife Erste Marburger Seifenfabrik (vormals C. Bros) in Maribor. bar machen kann. Wie mehrere Fälle auS der lehten Zeit, die in der slowenischen Presse behandelt wurden, zeigen, sind solche «»zeigen vielfach von slowenischer Seite selbst au» Parteileidenschaft er staltet worden, »aS noch mehr verurteilt werden muß. Da nn« daran liegt, die vergiftete Atmosphäre, die noch immer «ine vernünftige Auseinandersetzung über die Autübung der nationalen Mmderheii«-rechte vei hindert, zu reinigen, wollen wir heule nochmals aus jene vielbesprochene Angelegenheit der Slovcntka Maiica zurückkommen. Dieser rein likerarische Be»ein hat kurze Zeit vor dem Kriege den Roman .Goipodin F^anjo' von PodlimbarSki herausgegeben, der die Verhältnisse in Boknien zur Grundlage hatte und später von der SlaatSanwalt-schast in Laibach wegen Verbrechens de« Hochver« raleS beschlagnahmt wurde. Die Beschlagnahme wurde vom Preßsenate des Laibacher LandeSperichteS, welchem, wenn wir nicht irren, auSschlieblich jlo-wenische Richler angehörten, bestätig». Diese Beschlagnahme bildete dann während deS Krieges für die Behöide, auf welche die Deutichen während der Aera Elürgkh, wie allgemein bekannt, nicht den geringsten Einfluß hallen, den Anlaß zur Auflösung der Matica Eloventla. Später ist es den Bewühnngen der sloweniichen Abgeordneten gelungen, die Aufhebung dieser Beifügung zu erreichen. Schon damals wurde von slowenischer Seile versuch», die Deutschen für die behördliche Auf. lösung der Maiica SlovenSka verantwortlich zu muchen. Gegen diese Behauplung wandle sich eine Veiüffentlichnng im G'azer Togbloll vo« 18. Juli 1917, »min eS heißt: .Wie uns von führender deutscher Seile au» Krai» ■«urteilt wird, ist diese d«m Mimsterialsekr«är Dr. Rudolf von Andrejka in die Welt gesetzle Behauplung (nämlich daß die Deutsche» di« Auflösung angeregt oder veranlaßt hätten) unrichtig. Vielmehr ist von slowenisch.lleri< Wer Seite der versuch unternommen worden, von der Regierung zu erwirken, daß daS nicht unde-deutende Vermöge» d.S m Uowevisch'klnikalen Händen gewesenen Vereine« slowenisch klerikalen Zwecken dienstbar gemocht »erde." Diese Richtigstellung, aus die der namenilich genannte Herr Dr. twn Andrejka mit keinem Worte antwortete und die mich von anderer Seite nicht be-stritten wurde, findet nachträglich Bestätigung von einer Seite, die in dieser Sache gewiß vollkommen unbefangen ist. Der ehemalige Präsident ver SlovenSka Matica, Herr Professor Dr. Jle« c, befaßt sich nämlich in der Nummer deS SlovenSki Narod vom 88. November mit der behördlichen Auflösung der Maiica SlovenSka und weist in Frageform ganz deutlich auf daS Jntereste hin, das die katholische Leogesellschaft in Laibach für daS Vermögen deS ausgelösten Vereines bekundet hat. Sie soll auch nach Angabe jbe« Professors Dr. Jlesik über Auf-forderung der österreichische» Regleru-ig ein Gut-achlen abgegeben haben, worin über die Malica in abfälliger Weise der Slab gebrochen wurde. Unter diesen Umständen wird e« wohl schwer sein, die seinerzeit mit der 'größten Hartuäckigkeit vertretene Behauplung, daß die Deutsche» bei der Auslösung der Matica SlovLpbka die Hand im Spiele gehabt und eS auf deren Vermöge» abgesehen hätten, ausrechlzuerhalten und wir erwarten von der slowenische» Oeffentlichkeit, daß sie endlich einsehen wird, welche« Unrecht man an den hierländischen Deutschen begeht, wenn man sie sür Dinge, denen sie fernestehen, bestrafen will. Wirlschajl und Vrrlveljr. Die zollfreie Ausfuhr von Fischen hat daS provisorische Finanzkomitee mittet» Entscheidung vom 30. Oktober 1920, Z. 63.333, sür den Fall bewillig», daß die Fische durch Fischer ge« fange» werden und daß oic Exporteure Besitzer de» delikffenden Fischwaffer« sind. In Betracht kommen Meeriischk, welche ia Massen gefangen werde«, Thunfische, Makrelen, Sardellen. Süßwasserfische u. 4. Die AuSsuhr ist ohne Sicherstellung der Valuta gestatte». goll auf chirurgisch« Apparat«. Da» wirtschaftlich.finanzielle Komitee hat angeordnet, daß bi» zu weiterer Verfügung alle chirurgischen und übrigen Instrumente und Apparate im Interesse der BolkShygiene nach dem Minimaltarif verzollt wer. den, ohne Rücksicht auf da» Mateiial, mit dem sie eventuell in Verbindung sind. Desgleichen wurde verfügt, daß alle Schachteln und Gefäße au» Pa-Pier, «artou. Gla« und Porzellan, die sowohl Sr-»ährungözwicke» m» auch dem Detailveikaufe in Apotheken und Drogerien dienen, nach dem Mi-nimaltarife zu v. rzrllen sind wenn sie von Apo. thekern und Drogisten imponiert wertrti. Lrhle Nachrichten. Die politische Achse im SHS Staate. Dcr kroalische Banernführtr Si'phan Rat'ö ist am 28. November dem Gefängnis einstiegen und infolge des glänzenden Wahlsiege» seirer Patlei vor das Rampenlicht nicht nur Zu^o'lawieiiS. sondern ganz Europa« getreten. Sein Name wiro bald auf dem ganzen Erdenrund bekannt werven. Er hat sür den 8. Dezember eine Tagung seiner Pch«d.utsche Blätter haben ihre Vertreter in die kroatische Houpistadt enlsendel. Selbstverständlich ist auch dir führende Belgraoer Presse nach Agram gewallfahrlel, um am Pul», schlagt Kroatien» den Gesundheitszustand de» drei, namigen Königreiches abzumessen. Agram ist durch Siepda» Raviö sozusagen über Rachl die politisch« Achse im SHS Staate geworden. ^ * Selbständiger Beamter Jagoalave, 25 Jahre alt, perfekt in der Lohnbuchhaltung, Bruderlade und KasuefQhrung, sowie in allen anderen vorkommenden Arbeiten, beherrscht mehrere Sprachen, wünscht seinen Posten ehestens ZU verändern. (Jesl. Anträge unter ,Strebsam 26565* an die Verwaltung dieses Blattes erbeten. Mehrere Schreibtische sind tu verkaufen. Herrengasse Nr. 9 in der Tischlerei. Schwarze Wolfshündin 18 Monate alt, sehr schön u. wachsam, wird um 600 K verkauft. Anfragen an Dr. Zirngasl in Maribor, Kralja Petra trg Nr. 3. Ein oder zwei Fräulein wer en auf Wohnung o. Kost genommen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 26575 VorzQglicben Maschansker- hat abzngeben Erwin Petritschek Celje, Gut Freienberg. Einkauf von altem Gold u. Silber Gold- und SilbermQnzen, Steinen und Perlen bei F. Pacchiaffo, Tbeater-gass« Nr. 2. Buchhalter bilanzföhig, der deutschen und slowenischen oder kroatischen Sprache rollkommen mächtig, wird per 1. Jänner oder später für ein Unternehmen Maribors gesucht. Selbstgeschriebenes Offert in beiden Sprachen mit Zeugnissen in Abschrift, Angabe von Referenzen erbeten unter .Junge Kraft 26580* an die Verwaltung dieses Blattes. TOchtige Maschin-schreiberin der slowenischen und der deutschen Stenographie mächtig, wird aufgenommen. Offerte mit Zeugnisab-schritten an die Verwaltung dieses Blattes unter .Stenographin 26554*. Zu kaufen gesucht ein gebrauchter grosser Anker-Steinbaukasten Anträge an die Verwaltung dieses Blatte?. 26577 BBBB ■ laBHBB BBBBB B BBBBB i JlmaCie Jffetfmann j «s-cJ oa) gtß. (j^molnikrr | Siegfried iVifer 3£e[[mOJin g h 'Vermählte 0 Citti — Q^ul Odrandstn, öbohmen 0 B B I i I 0 I _ B BBHB BBBB BBBB BBBBT3BBB BBBB SchOne Konzertzither zu verkaufen. Anftage beim Stubenmädchen im Bot»! Balkan. Grosser, gePlttertp»- Reisekoib und ein Brockbaus Konvemations-Lexikon in 16 Bänden (vom Jahr.* 1«82—1886) zu verkaufen. .