"7t?sv^?^ ^ . x» VÄ Areitag. den 20. Auni 187Z. Iah,gong „»j)k.,rburgtrZettung" erscheint jeven Siuittag. Mittiooch und Kreitag. Preise — für Marburg: ganzjährig ö sl..l» albjährig 3 fl., vierteljährig 1 stöv kr.: für Austeltu» _m« Haus monatlich kr. — mlt Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fi., vlerteli.l!,rtg 2 fl. JnseMonSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Vom Kämpft um die Schulr. Marburg, 19. Juni. Der ständige Ausschuß deS österreichischen LehrertaqrS soll behördlich aufgelösl werden! Viele Blätter wollen zwar an die W.ihr-heit dieses Gerücht'^s nicht glauben ; wir aber fragen: Warum nicht? Ist mit der Tbsehung drS Bezirtsschulin-spektors VobieS, ivelcher Obmann dicseS Auk-schussks war, Nicht die Axt an den Stamm ge-leqt worden ? Wurum soll mit dem starken Arme der Regierung Nlcht ausgeholt tverden zum zweiten Hiebe? Warum soll oie Negierung, die bisherige Sieqerin, den Kries^ nicht sortsüh-ren, da sie noch Mittel genug liesitzt? Nach der siaglichen Al'seßuug wär eine Maßregelung deS ständig,en AuSschujssS nur folgerichtig. W.,S wir im Kampfe um die Schule, der nun entbrannt ist, ivunsttien müssen, ist: Entschiedenheit der Gegner. Nur keine gut-öslerrochische Hllbheit melir, d»mit auch tvlr unS erm'.nnen zum Äuf^ebole der vollen Kraft. Stremayr und Laster! o werd t nur jetzt nicht we'chheszigl Nur jktzt k.ine Wasfen'uljt, wo wir e!n Feld betreten, aus welchem unsere Bollwerke stellen. Der Geist, welcher jetzt in den Kreisen der Schulpartei h rrscht, namentlich in 0en Kreisen der angegriffenen - Lehrerschaft... dieser Geis! biirgt UttS für einen frischen ftöhlichen Krieg — für die Rettung der Schul,, für die Öllösung des Gewlsiens und der Wissenschaft auS den Keljelu Roms. Vtgtll das Jollbttllillm. Das „Bremer HandelSblatt" macht einen Borschlag zur Vörsenreform. „Es gibt eine Anzahl literarifcher Thätigkei-ten", schreibt dieseS Blatt, „welche ungefähr den-ielb n lSrfolg h oben, wie die bekannte Mohrenwäsche; zu iknen gehört auch die. den Helden der Börse Moral und weise Vrschkänkung zu predigen. Ebenso erfolglos ist eS. dem lieben Putiliku'N, lobald eS fortgerissen in den Hexentanz einer durch nichts begründeten Hausse, ein waraendtS „Aufgepl,ßt" zuzuiusen. Die Böesk und ihr Publikum will nichts lernen, will Alie^ Vergessen, will »vie der Spieler tveder an Zutuni: noch Vergangenheit erinneit^ sein. Angejlchts diestr Thaisache kann man versucht sein, in den Stovseuszer mit einzustimmen: Dagegen kämpfen Äöttkr vergebens! Sollten nun aber auch Götter gegen dies? soziali^n Schäden der Gegenivart ankämpfen, so ^arf doch der Mmn, dein das wirthschaftliche Gedeihen seincS Volkes nicht gleichgillig ist, nicht den MiNh und die Ausdauer im Kampf gegen diese Ausgeiiurten verlleren, auch auf die G flihi^ hin, Mlt seinen Ansichten verkek^ert zu werden. Wir lvollen UNS zunächst die Frage vorlegen : WaS soll die Böise sein, welche Stellung lzat sie in dem großen wirthlchastlichru Mechc.-nlSmus ein(s Volkes auszufüllen? Formulirl man die F age so: Was lst dle BSlse in ihrer g.genwnligen G.stait, welche Stellung nimmt sie veute ein, — so muß man bekennen, daß die Last r'sche Definition „Hochschule für U b^r-lretungen der GcseDe" doch recht viel Wahres enthält; ja noch mehr, man kann daS heutige Börsengetliebe als daS vollendetste Hazardspiel, defs n demoralisirende Wirkung auf alle Schichten der Bevölkerung eine zersetzende Wirkung ausübt. bezeichnen. Nicht dadurch, da» wir unS die Perrücke der Entrüstung über dergleichen freventliche Anschuldigungen aufstülpen, ist eine Heilung dieser bcttagenSwerthen Zustände herbeizuführen, hiertzgilt eS, die Schäden ohne Sucht und Lust am Skmdal bloßzulegen, utld Vor-schläge zu ihrer Heilung nach bestem Wissen und innerer Ueberzeugung auszusprechen. Wir beantworten also zunächst unsere erst aufgeworfene Frage: Was hat die Börse in dem wirthschafilichen Leben eines Lölkes für eine Itellung einzunehmen? linfere Antwort darauf geht dahin: Dle Börse ist der Brenn- un^ Kno-lenpunkt des gesammten Geldv rk.hrS eincS Landes. Wir vindiziren ihr also die bed.ut-samste Stellung im wirthschaftlichen Lel»?n eineS Bolkes; von ihrer gesunden Entvickelung hängt das gesamlntt Handels- und BerkchrSleben einer Nation ab; ist die Börse krank, so ki'anken alle Unternehmungen, und nicht nur das allein, ihr Eittflus auf die Moral eineS V^lk^S ist grö. ßcr, als man gliobt! Was hilft alles Predigen, daß nur ein einziger Weg znr Wohlhabenheit führt, der einzi.^ n»d allein in der reelen Arbeit destetit, wenn täglich die Börseuzünglinge durchschnittlich kaum tNit der Bildung eines Quart.,-nerS ausgestattet, sich öffentlich abquälen, daS iM Börsenspiel gewonnene G.ls mit möglichstem Spektakel zu vergeuden? Ist eS nicht na, heliegend, daß von tausend Andern, die daS lehen. hundert mit dem Bauer in WaVenstein'S Lager sich psisfiz sagen: Feuilleto«. Die DrM des DaschmNers. Von A. Schräder.. (gortjetzung.) Der Schulmeister lächelte bittersüß bei den Lobeserhebungen, die der Jurist seinem Talent angedeihtn lilh. — Verzeihung. Herr Geri chtSamtmann. antivortete er beivegt. ich bin alt, die Glieder w.rden ungelenk, eS ist Zeit, taß ich einem jüngeren Organisten Pl.itz mache. — Wüidiger Mann, Sie haben redlich daS Ihrige >M L.b^n gethau! jngte fi-ltilich d,;? H iralhökandidat. Jh er^relfe die passende Ge-legenlieit, um Sie bitten: g'stat:en Sie mir eud-lich, Sie als Vater zu bejzriißtn und d.n Abend Ihr«S Löbens durch Sorgfalt und Likbe zu verschönen. Mein Posten ist zwar vor der Hand r,icht der einlrä>'llch'te, aber mir steht eine brillante Karriere in Aussicht, denn der Zustizini-ninister, d,m ich schon mehrere wichtige Dienste geleistet, «st mir persönlich gewogen. Und neh» wen wir dkn Fall an, ich müsse noch einige Zeit auf Beförderung warten, so hat daS wenig zu bedeuten, üenn ich besitze so viel Vermögen, daß ich meinem Schwiegervater und meiner Gattin eine Cqu'page halten kann. Bater Hiller strich mit beiden Händen die weißen Locken hinter die Ohren nnd holte tief AthsM, wie ein Mensch, dem die Brust von einer schweren Last bkdlückt wird. — Herr Gerichtscimtm^nn. nehmen Sie P!atzl rief er aiiS. Lassen Sie unS einmal eiN offenes, ehrliches Wort als Männer sprechen, Venn der Gegensland, um den eS sich handtlt, ist jo ivichtlg, daß wir ihn durch oberflächliche Andeutung?» nicht abs^rtigen können. U-»d biS' jetzl hoben wir ja nur andrutungsiveise darüber gesprochen, wennglnch ein Mihversläiidniß dabei Nicht gut möglich war. Der GelichtSamtmanIt zog sein Schnupftuch von fleischsalbener Seide und Vischte lächelnd die Gläser seiner Brille all. E'n staikeS Parsüm, das dem Tuche rnlströmle. verbreitete sich durch das Zimmer. Der Schnlmeister hatte zwei Stühle an den Tisch gerück'. Er und der GerichtSamlmann nahmen zugleich — Mein lieber Herr, begann der Greis, tvir, ib und meine Tochter, wisicn die Ehre zu schälen, die Sie unS durch Ihren Antrag erivei-sen. A'^er glauben Sie denn, daß Sie mit der Tochter eineS Schulmeisters glücklich werden? — Welche Frage, mein bester Herr Hill-r! Helene ist nicht nur ein schönes, sie ist auch ein gutes und gebildetes Mädchen. — Zugestanden! — Ich heg! die feste Ueberzeugung, daß Helene cillen Ansoi^derungen genügt, die etn ge-oil^eter M»nn an jtin>' Frau machen kann. Sie sind zu b'scheiden, Veretirt^r, und Htlene nicht minder. Wcr wie ich liebt, wird sicher glücklich. — Gut! Sie lieben also meine Tochter? — Ich liebe und achte Sic. — Desto besser. — Und Heleiicas Glück soll die Aufgabe Meines Lebens sein. — DaS ist ein ivohl zu beachte:ider Punkt! sagte ernst der Schulmeister. — Allerdings, Allerdings! — Sind Sie denn fest übeizeugt. daß Helene als Ihre Gattin glücklich wird? Verzeihen Sie mir, lieber Herr, fuhr Hill.r fort, als er sah, dah der GcrichlSamtmann die schmalen Lippen zusammenktiiff, verzeihen Sie mir. »ich hänge Mit välerlicher Zazllichkelt an meinem Kinde... Der Jurist streckte pathetisch seine Hand aus. — Ueber diesen Punkt, Verehrter, kann uur Helene entscheiden l — Ganz recht l Nebmen sie unS daS Unsre in Scheffeln Viüss^n wir'S wieder bekommen in Löffeln, und verjuchkn auch mal ein iv,nig mitzulpie'.en! Die üdlistsn neunhundert können nicht anders, als die F»ust ballen und chr Ohr der Verlockung qeiv llenloser Äufh tzer leihen. — Set,e man sich doch einmal um unter unseren jun^zen Koufleuten, dknen man elnis^es Uriheil znirauen müßte: I derminn will in daS B >nkg schäft, hier allein sind die Fl^ischiöpie E,typlenS l Ueberall Un^ufriet'ettheit, verz^leicht man d.i« eig'ne Einkommen mit den *Sa!airen, welche oft unnise KttnvkN in h>esj»;en Vörsengesuäfien drzielien, U. s. iv. u. s. w. — .Muhelos und schnell reich^ werden" ist die Parole, die von einer unj^rsunden Börse mit tausend Zungen tä^^lich «n daS Land hinaus gerufen wird, lind wer leiht solcher vrr« silhrer'schen Sprache nicht 'oillit^ Getjör? W NN also, wie wir eben zeigten, solche Erscheinungen an der Vörse allcin sich breit m achen und die iviiklich soliden Bö's'Nbeiuchrr mlt lhrer Tt)ätigkeit immer mehr verdrängen und verdunkeln, so ist eS keiN Wunver. wenn man das Kind M't dem Bade ausschüttet und gegen die Vörie selbst, alS die Mutter all' dieses Schwindels, nicht gegen ihre AuSichreitungen zu Felde zieht. D'b hier ein LäuterungSprozeß wie der gegenwärtige „Krach" Roth tt,ut, ,st nicht zu leugnen; überschauen wir aber seine Elnwlrkunt; nicht. Ist er überwunden, dann beginnt daSstlbe Lied von vorn, als wäre nichts geschehen, wenn eben nicht eine gründliche Cystemänderun^i, welche die spiellüchtigen MüssiggäNtjer auS dem Tempel jagt, durcht^eführt wirS. Und dieser Eystemwechsel besteht nach unserer Meinung da-rtn, daß jeder Zeit- (Ultimo- b-^z. Medio-) Kauf und Verkauf gejetzlich auSgklchlosscn ivird und an seiner Stelle nur der Baarkauf. beziehungS-weise Verkauf tritt. O, welch' unerhörter Rückschritt zu den längst uberwulldenen sch oerfallgen Formen. daS hi'ße die Börse Vernichten!" — Daß dieser Schritt die Vö'se vernichten würde, bezweifeln wir, wohl aber sind wir überzeugt, Vernicht.t er da» Jobber'hum, und fiir dikjenlgen, denin Börse und Iodberei olS ein konsonanter Begriff erscheint, hieße das freilich die Börse vernichlkn. Nach unserer Auffassung würden nur dadurch Leute von der Börse ferngehalten, die nicht dahin gehören. (Schluß folgt.) Zur Heschichte des Hages Die Losreibung der tschechi- — Und sie hat mir bereiiS die Erklärung gegeben, daß sie meine Neigung erwiedert. — Helene? — Keine andere I Versicherle der Heiraths-kandidttt. — Wann? — Gesteru Abend. Die Fol^ie dieser Erklärung ist der difinitive Antrag, den ich mir soeben an Sie zu ljellen erlaubte. Helene ivilli^^t auch ein, und ich glaube wotzl. daß Sie fleg n meine Person und meine Slellnng uichlS einzuwenden tzaben. — Nkin, nein! rief Hillcr, dessen sich eine tiefe Bewegung bemächtigte. Ul,d Helene hat Ihnen erklärt... — Das sie mich liebt! Der Schulmeister hatte sich die hohe Stirne getrocknet. — O. mein liebes, liebeS Kind! murmelte er. Ne'tt, ich kann d.>s i^pser nicht annehmen. daß Du mir zu bringen im Begriffe stehst. Der VerichtSamtmann hatte den GreiS malitiös lächelnd beobachtet. — Mtr ist, fra.jte er leise, alS sprächen Sie von Opfer? Bringt Helene ein Opfer, indem sie Mir ihre Hand reicht? — Mein Herr, Helc»e trägt eine Jugendliebe im Herzen... ich muß eö 3dnen sagen... schen Arbeiter von den .Alten," ih'es Stammes ist eine pr iSwürdige That. Die Politik der Enthaltung wurde tausendstimmig ver dämmt, die Betheiligung am Wettstreite der Ärbkit entschieden gefordert, die Mittel zum Besuche der WeltauSst lluNt; bezeichnet. Hoffentlich ivird in die dargebotene Hand mit Freuden eingeschlagen. Der Tag von Sol othu r n sieht als leuchtendes Vorbild da in der G'schichte der Voiksversammlun^^en. Vierzigtausend Manner — ein tapferes F eiheitSli er — beriethen über den volistäi»d!g''N Bruch Mit Rom. Sie verlangten zu diesem Zivecke die Aenderung der BundeSversas. lung. verlaNsUkN namentlich: Schnlzwang, ko»-f^isionSlose Schule, unentgeltlichen Unterricht, republikanisch-nationale Or^anitation der katholischen Kirche, Entfernun^i des päpstlichen Vertreters (Nuntius) aus dem Lande. Vermischte richte». (Frisches Obst aus Australien.) Australien hat die Wiener WeltauSi'lellung Mit fri'chen A pfeln beschickt. Die lSntfernung beträgt 2400 deutsche Meilen. (Steuer-Rückstände in lln garn.) Die Steuer-Rückltände Un.larnS haben — mit Hinzu» richnung der aus der Zct österreichischer Verwaltung übernommenen — bereits den Betrag von hundert Millionen überschritten. ^eldverkeör. Postanweisungen.) In Oesterreich beliefen sich l872 die Auszihlun-gen Mittels Postanweisungen auf I00,l93 896 st., ivährend dieselben l868 nur 4,604.550 fl. betrugen. (Der Wiener Krach und dieösfentl. Fonds.) D^n Kursverlnst, welchen in Folg 0eS jetzige» Börsenkrachs die Staats- und städ. tischen Fonds erlitien, berechnet man auf 260 Mill>on:n Gulden. ^ (Eisenbahn-Wesen. Schlafwagen.) Auf der Clisabetti-Bahn soll der Versuch mil Schlasiva^len - Vorläufig nur I. Klasse — gemacht iver en. Marbnrger Berichte. (Wab lbewegung. Zur Kandida. turdes Herrn Friedrich Brand st et-t er. Schliiß.) Herr Brandstctter erinnerte im Verlaus seiner Rede an d/n dritten deujch-öster-reichlichen Parteitag, dessen Mitgled er geivlsen. Diese Partei habe friedlich tn die Aktion etngreisen »vollen. Eine Ve»ständtgung ,ei noihivendig und dürfe die Achtung vor den Parteien nicht verletzt iverden. Wenn die tonangebenden Zeitungen die nicht so leicht zu veilöschen ist. — Ich we ß eS, der D-'mokrat, der Zuchthäusler... wie heißt er doch? Zch glaube Karl Bertram.. . — Sie wissen eS? — Ich habe zufällig davon gehört. Helene erwähnt ilzrer jugendlichen Verirrung mit keiner Sylbe, ein Zeichen, daß sie längst nicht mehr daran denkt. Sie betrachtet die Dinge l'tzt Mit den Angin der verständigen, gebildeten Jungfrau und läch'lt über kleine Zhorheiten, die wohl jeder Mensch im Leben begangen hat. Man sah eS dem Vater Hiller an, daß er allen Muth zusainmeni^affle, um im Toiie der Uebeizeugung zu entgegnen: — Sie irren, Herr GerichtSamlmann l WaS Ihnen meine Tochter Verschivelgt. muß ich Ihnen sagen. — Lassan Sie hören! lispelte der lange Mann, der jeine Brille feller auf die Nase drückte. — Helene handelt nicht auS freilM Willen, nicht aus Uederzeugung, w.nn sie sich Ihren Wünschen sugt. In dem Herzen deS armen Kindes hat ein furchtbarer Kamps begonnen, dem es erliegen wiro, früher oder später. Herr, ich gebe Ilznen dies Ivolil zu bedenken l Die Ruhe, d'e Sie in Heleue'S Gesicht lesen, ist stille V.rzweiflung. und daS Lächcln, mir ivelchem sie den Hcrrn GerichlSamtmann empfängt, kommt' dies einsehen, dann lasse der Friede sich bald her- stellen. Der Redner habe mit Neckermann, Heils-berg... über die nächste Reichsraths-Wahl gesprochen und sich geäußert, daß ekkrine Bewerbung mehr beabsichtige. Sehr Hab' es ihn deß-wegen überrascht, oaß kurz nach dieser Aeuberui?g Briefe Versandt ivorden mit der Behauptung, Brandstktter kandidire, Brandstetters Kandidatur sti aussichtslos l Eine solche Berkennung seines StrcbenS habe er nicht für möglich gehalten! Nicht Winfrieden mit dieser Nerdrehunq habe man neue M ttel gegen ihn versucht; man habe ilzn sogar verdächlit^t, daß er mit einem Abfalle gedroht l In der „N. F. Presse" habe man ihn wiederholt angegriffen. Der Korrespondent sei ein Schuft und wenn er sich nicht nenne, ein feiger Schuft l Benütze ein leichfertiger Verleumder daS Lokalblatt, so erkenne man die Lüge sthr leicht ; anders jedoch verhalte sichs mit einem Residenzblatte; dasielbe liege auch in der Weltausstellung auf, iverde auch von Fremden gelesen, werde von diesen mitgenommen — wo könne er sich rechtfertigen, wen» ein erbärmliches Subjekt ihn auf solche Art mißhandle? Wie kommt eA, duß dieses Weltblatt sich in die Mardurger Wahlsache menut, ausnahmsweise nur eine« Abgeordneten hervorhebt, dte anderen, die „Jungen" aber schmäht? Wie kommt es, daß dieses Blatt den Landgemeinden einen Herrn empfiehlt, der noch nie Abgeordneter gewesen? Warum habe man da Nicht Verlangt, wie es ja Bezug ans die Städte und Märkte geschehen: der Waljlkreis soll den wählen, der sich schon als Abgeordneter verdient gemacht!? D^r Redner findet eS bedenklich, daß die ReichSratlis-Wahl deS Bezirkes Mardurg'Stadt ^u einer Wahl auS dem Gemeinderath Marburg für daS Abgeordnetenhaus tverden soll. AlS die Partei direkte Waljlen gefordert, habe sie an ein frisches, sröhlicheS Leben in der Politik gedacht; ti?o könue noch eine freie Walilakt«on eintreten, wenn nicht im Wahlkreise Matburg? Wenn schon beim Beginn der Wahlaktion bestimmt iverde, die Wähler des ganzen Wahlkreises mülsen thun, lv^>S die Wählersch.Ul der Stadt Marburg, die Mehrheit derselben will, so sei dies dem All» sehen der Stadt Marburg nicht zuträglich. Warum so krankhast sich an das Komite eines . Gemein derathes halten? Wie sol! eine direkte Wahl möglich sein, wenn man nicht, wie fiüher, Wählervetsammlungen einberufe? wo Kandidaten und Wähler sich aussprechen, wo eine Probewahl stattfindet — ein solcher Vorgang wäre der Sladtgemeiiide würdig! aus einem blutenden Herzen. DaS weiß ich, der sie beobachtet... das >veiß der V>iter, dessen Auge daS Gemüth seines Kindes durchschaut» Der Freier hatte einige Augenblicke überlegend vor sich hin gesehen. Wäre der gute Schulmeister ruhiger g(tv sen, er hätte in dem hageren Gesichte des Herrn GerichtSamtmannS einen Ausdruck bemerkt, der ihn Mit Furcht erfüllt haben ivürde. — Sie haben wirklich, Herr Hiller, unterbrach er die Parise, Mlt dem Freimuthc eines Mannes gesproi^en, der im Leben weiter keine Rücksicht zu nehmen hat, als die auf andere Leute. Statt die Bemühungen Ihrer Tochter zu e^ren, und in mich daS Vertrauen zu fetzen, alle Dinge zum Btsteu zu wenden, durchkreuzen Sie einen Jtzr Glück bezweckenden Plan. ES ist dies mehr als unklug. »» Ich verstche Sie, Herr Gerichtsamt-mann! — Wie ich Sie verstanden habe. — Antworten Sie mir nur mit derselben Offenheit, die ich Ihnen so eiien gezeigt habe. Es kann dies Ihnen wohl Minder schiver fallen, als mir. — Fragen Siel Es ist gut, tveun Jeder von uns welß. wie er daran ist. ! Goilscßuig folgt.) Der Redner verfichert, er hätte sich nie in die Sache gemeng», aber heute sehe er sich ge-«öthiftt, sich gegen erbärmliche Angriffe zu ver-tbeidigkn und müsse es der Wählerjchaft überlassen, ihm Gelegenhkit zu bieten, vor jenen, welche iha sreundlich ausgefordert, in össentlicher Versammlung Rede zu stehen. Bon dem Momente an, wo der Korrespondent der „N. F. Presse" über ihn hergefallen, sei eS sür den Redner eine Ehrenpflicht, in die Wahlattion einzugreifen. Der Moment sei gekommen, der Wahifreiheit gibt. Keine der bisherigen Erklärungen sei verbindlich und der Redner verpslich«e Jene nicht länger, welche ihn zur Kandidatur aufgefordert und ihre Stimme zugesichert: sie mög^n thun, woS sie wollen. Die geheime Wahl gewähre Freiheit der Stimmgebung. Die Berfammlung, die während dieser Rede schon HSufil, Beifall gezollt, gal) nach dem Schlüsse derselben ihre lauteste Zustimmung kund An die Aevßerung deS Herrn Brandstetter, daß Zeugen in der Nähe sind, welche die Grundlosigkeit und Perfidie der gegen ihn durch öffentliche Blätter verbreiteten Borwürfe zu beweiftN Vermögen, knüpste der LandlagSabgeordnete Herr Varon Max Rast an und wieS in einer längeren Auseinandersetzung nach: daß eS unrichtig sei, zu behaupten, Herr Brandstetter habe Herrn Reuter gegenüber in der Wahlfrage je bindende Erklärungen abgegeben, und sei daraus ersichtlich, daß ersterrr den Tadel wegen Jnkons quenz nicht verdient — daß eS eine Beleidigung deS gesammten steiermärk'schen Landtage» involvire, zu behaupten, dieser habe Herrn Brandstetter in Folge einer Drohung in den ReichSrath entsendet — daß ein wesentlicher Unterschied zwischen den seiner Zeit von den „Alten" mitberathenen und mitbeschlossenen, bei den Wahl.n stetS als Panier hochgehaltenen Programmen vom 22. Mai 1870, 26. Februar 1871 und jenem vom 23. April 1873 nicht bestehe, dalier eS vollkommen unbegreiflich sei, wie öffentliche Blätter auS dei Zustimmung zu letztcrem die Berechtigung herleiten können, über die „Jungen-, zu denen auch der Redner sich zähle, gleich einer losgelassenen Meute Herzusalien. Nachdem nun auch seine Person in jene ge-gm Herrn Brandstetter unternommenen Angriffe mit einbezogen worden, sehe der Redner sich auch seinerseits genöthigt, zur Abwehr zu schreiten und jenen Korrespondenten alS Schuftzu bezeichnen, wie eS Herr Brandstetter gethan. Der Redner habe aus sachlichen uvd persönlichen Gründen auf eine Mitbewerbung um das Vertrauen der Wähler deS neugebildeten ReichS-Wahlbezirke» Marburg-Stadt verzichtet; zum „Plaßl)al!en" füt»le er sich dennoch zu gul. In suner Eigen-schast als Wähler glaube er die Frage anregen zu müssen, ob eS sich nicht empselilea würde, auS der Mitte der Versammlung ein Komite zur Wahrung der Jnterellen jener Wähler zu bestellen, die mit dem Borgehen deS Wat)lkom'tes nLlit einverstanden sind, welches auS d m hiesi^zen Gc-meiriderath durch S'lbstwahl hervor^iegangen, einzig und allein nur die Kandidatur Reuter ins Auge gefaßt zu haben und nach d.n jünt^sten Vorgängen im Schooße deS Bezirks-WahltomiteS die von zahlreichen Wählern MaiburgS unv der Mltwahlorte aufgestellte Kandidatur deS Herrn Brandstetter einfach todt sch-vcigen zu wollen scheint. Der einzig korrekte Vorgang in W^hl, fachen sei, die Wähler seldst über die Kandidaten in öffentlichen Versammlungen entscheiden zu lassen, nicht aber denselben Kandidaturen auf« zuoktroyiren. welche von 33 Wählern untkr 880 einstimmig akzeptirt worden; daher mögen, salls die Wahl eineS solchen KomiteS beliebt wird, von diesem die Wähler zu einer allgemeinen Versammlung einberusen, hiezu beide nun in Aktion getretenen Kandidaten geladen werden, um die Entscheidung zu provoziren, welcher von dieseu Beiden in Wirklichkeit sich der Sympathie, der Majorität der Wähler ersreue. („Bravo"!) Herr Profeffyr Reichel erklärte auf lehren-wort, daß er nicht der Korrespondent der „N. F. Presse"; daS letzte Mal habe er diesem Blatte geschrieben, alS daS Festessen im Kasino stattge. fund.n. welches man dem Vertreter der Stadt Marburg gegeben. Sollte Jemand zweifeln, so würde er eine Kundgebung der „N. F. Presse" hervorrufen. Herr LankuS sprach als Mitglied deS Wahl-komiteS. Sonntag den 3. Juni habe er den Antrag gestellt, eS möge nach dem Borgange der Grazer und Wiener die Anmeldung der Kandidatur deS Herrn Brandstetter zur Kenntniß genommen werden; er könne versichern, daß Niemand im Komite Herrn Brandstetter die schuldige Achtung versagst habe. Warum diese Kenntniß-nahme nicht beschlossen worden, sei ihm unbekannt. Herr Professor Reibenschuh erklärte im Namen der Versammlung, daß Herr Brandstetter das Vertrauen seiner Wähler gerechtfertigt habe, dankte im Namen der Versammlnng und schloß mit der Bitte um geziemende Unterstützung für den Fall, daß Herr Brandstetter alS Kandidat aufgestellt werde. Herr Brandstetter gab der Hoffnung Aus» druck, die Wähler über gewisse Zweifel aufgeklärt zu haben; wenn Jemand wünsche, eS möge über diese Zlveisel eine Aufklärung in öffentlicher Versammlung ersolgen, so sei er dazu mit Freuden bereit. Hierauf fprach Herr Franz Bindlechner: „Ich muß daS Wort ergreifen, um That-fichen klarzustellen und Jrrthümer zu berichtigen. Mir ist der Borwurf gemacht worden, ich hätte für Herrn Brandstetter Stimmen gesammelt und dabei den Namen deS Herrn Reuter zu Hilfe genommen. Ich glaube, wer mich ftit fünfundzwanzig Jahren hier in Marburg in meiner bürgerlichen Stellung kennt, wird mir einen folchen Schwindel nicht zumuthen. Ich habe nicht Stimmen gesammelt, sondern nur Wähler befragt, die für Herr Brandstetter Sympathie haben und ihn zur Kandidatur für Marburg, Pettau u. f. w. schriftlich auffordern wollten. Der Name Brand? stetter steht noch so rein da, daß man nicht noth-wendig hat, andere Nnmm vorzuschieben. Jenen Herrn aber, welcher öffentlich, in Gasthäusern mit der Ehre eineS Bürgers so leichtfertig herlim-wirft, b daure ich; ich bedaure, daß nicht schon vor dreißig Jahren hier ein Arbeiterbildungsvercin inS Leben gerufen worden ist; dort hätte dieser Herr Gelegenheit gehabt, sich auszubilden. Dem M'tgiiede eineS solchen Vereins würde eS nicht einfallen, die Ehre seines Mitbürgers auf diese Weise anzugreifen. Nun aber ist eS zu spät für jenen Herrn und ich kann ihm nur noch daS alle Zprichivort zurufen; Schuster bleib bei deinem Leist." („Bravo"!) Herr Dr. SonnS beantragte, ein Komite von zwölf Mitgliedern zu wählen, damit dieses eine Wählerversammlug einbeiuse; wenn dieS geschehen.' iverde er Herrn Friedrich Brandstetter zur Kandidatur auffordern. Diesem Antrag wurde beigestimmt. Herr Professor Miillner l)eantragte: „Die versammelten B»ähler erklären, die Kandidatur deS Herrn Braildftetter annehmen zu wollen und dieselbe in allen Kreisen zu befürworten. Das Zivölferkomite hat dahin zu ivirken, daß Herr Brandstetter im Wahlbezirke Marburg.' Stadt gewählt werde." Dieser Antrag ^urde ai'genomlnen und wurde hierauf zur Ausschuß-watil geschriiter,; die Mitglieder des Zwölfer-komites sind die H rren: Schweighofer. Wohlschlager, Demmel. Dr. ^onnS, Auchmann. Wiesinger, Baron Max Rast. Statio.t Schcf Franz, Ulrich, Professor Schnabel, Dr. Stöger, Major Zinsenfeld. (Zur Marburger Korrefpondenz der „Neuen Freien Press e".) Die „N. F. Presse" — Nr. 3l66 vom 17. Juni — erklärt in einem Artikel über dle Marburger Wahlbe-wegung bezüglich der Korrespoudenzfrage: ..Wir bemerken nur, daß die Darlegung im Morgenbl. v. 5. 3un', gegen welche sichder Zorn des Herrn Brandstetter wendet, n cht der Feder eines Korrespondenten entstammt, sondern redaktionellen Ursprunges ist. Der Mann, welcher die Daten zu jener Darlegung geliefert und welchen Herr Brand- stetter emphatisch auffordert, seinen Namen zu nennen, ist der Herr Abgeordnete Braudsl-tter 'n höchsteigener Person. Diese Daten sind nämlich die in der kurzen 3titspal,ne weniger Wochen abgegebenen schriftlichen Erklärungen deS Herrn Abgeordneten Brandstetter, welche ein Freund unseres B'.atteö und ein Feind aller krummen Wege uns einzusenden die freundliche Aufmerk-famkeit hatte." (Straß en kämpf.) Am Sonntag Abends gerieth Herr Baron Gall ans dem Heimwege (bei der Mauth in der Grazer-Vorstadt) mit zwei Spaziergängern in einen Wortstreit. SS kam zu Thätlchkeiten. Da Ersterer seinen Stock gebrauchte und den Hund wider seine Gegner hetzte, so vertrieben diese den Hund mit Steinen, entwanden dem Freiherrn von Gall seinen Stock und schlugen lhn damit blutrünstig Die Thäter konnten trotz aller Nachsorschung nicht ermittelt werden. (Mitgliedschaft deS politisch-Volks wirth schastlich enVer eins.) Der Obmann dcS politisch-volkStvirthschaftlichen Vereins „Fortschritt" in Marbnrg hat vom Abgeordneten Herrn Karl Reuter folgendes Schreiben erhalten: „Der Verein „Fortfchritt" hat zu wiederholten Malen mein Wirken in der Gemeinde, Landlag und ReichStath durch anrrkennende Sympathie-B.'zeugungen ausgezeichnet; sowie auch ich eS nicht unterlassen habe, die Anschau-ungeu und Bestrebungen deS Vereines bei dessen öffentliche Versammlungen zu unterstützen. Dieser Gemeinsamkeit der gegenseitigen Tendenzer, auf politifchem und volkSwirthfchaftli chem Gebiete glaube ich, über Ersuchen mehrerer Freunde, nun auch dadurch Ausdruck geben zu iollen, daß ,ch dem Vereine als wirkliches Mitglied beitrete. Obgleich meine Zeit durch geschäftliche und öffentliche Angelegenheiten zwar sehr m Ans»?rnch genommen, es mir nicht erlaubt, an allen Aktionen deS VereinSlebenS ununterbrochen Theil zu nehmen, so tvcrde ich dennoch nach Möglichkeit für das Interesse desselben eintreten. Mit besonderer Hochachtung Marburg. 16. Mai 1873. Carl Reuter". (M arburger Lehrerverein.) Der Vortrag deS Herrn Dr. Wretschko über „galvanische Induktion" (S. Marburger Bericht in Nr. 7Z dieses Blattes) ist in der ordentlichen Sitzung dieses Vcreii,s vom 4. Juni gehalten worden. (Auslösung des Lehrervereins.) Der Marburger Lehrervereia ist von der Statt-halterci aufgelöst worden und zwar wegen der VertrauenSadresse an BobieS, die wir am Sonntage M'tgetheilt. (Aus der Gemeindestube.) Heute Nachmittag um 4 Uhr findet eine Sitzung deS Ge« meinderathes statt — mit folgender Tagesordnung: Beantwortung der am 7. Juni geftellteu Anfragen — Antrag wegen Errichtung deS che« Mischen Laboratoriums ini neuen Gebäude der Ober-Realschule — Antrag, betreffend die Beischaffung der Bänke und Einrichtungsstücke in der neuen Knabenschule. (Fachverein der Holzarbeiter.) Sonntag den 22. Juni Vormittag 9 Uhr findet IN der Götz'schen Bierhalle die konstituirende Versammlung des FachvereinS der Holzarbeiter statt. Letzte Most. Bosnische Christen haben flch auf ungarisches Gebiet gefliichtet, um den Nerfol. gungen der Mahomeoaner zu entgehen. Der Bundesrath Deutschlands geneh. migt die Einsetzung gwerblicher Schied», gerichte. Pius IX. hat das KardinalSkollegium anfgefordert, zu Gott zu beten, daß er in ihnen keine Idee der Versöhnung aufkomme« lasse. ttr. z^l^ler PNttGl, Ic. Ic. Qe- riolits-^ä^unlit, ^il>t im eigenen unä im l^smea «siner uantüuljjg^sn Xincler Uslvns u. ^osv» Lins I^'aekrickt von äew iistrübonäea Ilivsekei-^vll keiner innixstß^slisbtea Uc:don6 viiä 6em frommen ^Vv6eil- liOn ^IarI)urA «Il^n 19. .luni 1873. (487 II. »töisrin. I^viotlknitufdalikunxs. v. veeräissnnl?» Der Waßrenöerger „Liedcrkranz" fülilt sich nügenehm vrrpflichtct. den qcthrien M t^'iedcrll des Männer^^ejans^- und T'inrnvts-rl»S. sowie den übris^en ?. 1. Gästen für das bri dem am 12. Iu' i d I. in Mahrenb stattl^efuttdencn Wohltbätit^f'itsconcl'rte b-kündet opf'rfreudige Strcben den hcrzlichst-n D.>nk nu?-ziisprech'N._ ^491 Lhitatiov von Vcrlajsts-Weinen. Mit Bewilligung des k. k. Bezirksgerichtes Marburg als Abhandlungsbehörde ddo. l 1. Juni 1873, Z. 1018 werden die zum Verlasse der Frau Maria Wenedikter gehörigen, in: Hause Nr. Tegetthvfstrtlße zu Marburg gelagerten 2-2 Halbstartin Weine aus den Jahr gängen 18()8, 18ti9, 1tj71 und 1872 sammt Fässern mit Äsenreifeu am Dienfttig den K4. Juni SßtzVA BormittUj^s ITA Uhr am Lager der Weine öffentlich feilgeboten, wozu Kauflustige niit dem Bemerken eingeladen werden, daß der Meistbot sogleich bar zu Han^ den der Lizititations-Kommission zu erlegen komuie und die Weii^e binnen längstens 8 Tagen vom Ersteher weggenommen werden müssen. Marburg, am 16. Juni 1873. Der k. k. Notar als Gerichts-Kommissär: __Dr. Reiser. (488 Nr. 1^95/133 Edikt. (490 Vom k k. Bezirksgerichte Windisch Feistritz wird kundgemacht: Es sei über Ansuchen der Stadtgenieiude - Vorstehung Wind.-Feistritz als Bürgerspitals. Verwaltung die freiwillige Ver^ steigerung des im Grundbuchs des vormaligen Magistrates W. Feistritz t,u!» Urb. Nr. 4l/43 einkommcnden Vürgerspitals-Gebäudes nlit deln dazu gehörigen Garten im Flächenmaße von 86 Q.kls. bewilliget, und zu deren Vornahme eine Feilbietungs-Tagsatzung auf den i). 1873 Vormiltags 10—12 Uhr in der diesger. Amtskanzlei niit dem Beisatze angeordnet, daß dieselbe nur inn oder über den Ausrufspreis pr. 1200 fl. öst W hintangegeben werden wird. Die Lizitationsbedingnisse, wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein l0"/„ Vadiunl zu Händen der Gerichts Kommission zu erlegen hat, und laut welcher weiters sich die Gemeinde W.-Feiftritz die Genehmigung des Verkaufes auf die Zeit von 14 Tagen vorbehält, können in der diesger. Amtskanzlei während den üblichen Amtsstundeu eingesehen werden. Das zu verkaufende Gebäude ist ebenerdig, durchaus gemauert, mit Ziegel gedeckt, besteht aus 3 Zimmern, 1 Kammer, I Vorhaus 1 .^üche und eignet sich wegen seiner günstigen Lage zu jedem Geschäfte, insbesondere aber zum Betriebe eines Schankgewerbes. K. k. Bezirksgericht W.-Feistritz, _ den 7. Juni 1873._ Die (485 Indllstrit- nnd Arbeitgschule, Domqasse Nr. StV.5, „Jägerhorn", I.Stock, empfiehlt sich zur Uebernahme aller praktischen und Galanterie-Arbeiten, als: Tapisserie-, Appli-kationg-, Perl-, geschorenen hohen und Flach-ttickereien, Tnch-, Ltdrr- und Äolltilumtu, dann aller /llet-, Frivolitäten-, gückel- u. Itrickartitilen; verfertigt nach neuester Fason zu billigsten Preisen, sowie Weißnäthe-rcien und Stickereieli; auch wird gründlicher Unterricht darin ertheilt. Ebenso wird Unterricht in und auster den: Hause für Erwachsene nach einer leicht-faßlichen Methode, sowie für Anfängerinnen im Stricken, verbnndeir mit einen; Vorkurs für die Schule, ertheilt. Lsrsteher einer öffentl. MusikbildungSanstalt Aerrcngajse Nr. 28, 1. Ztock, izegenttbcr der Stadtpfarrkirche, zweiter Eingang Fi-auen-gasse Nr. empfiehlt unter Garantie bei festgesehtenPreisen für loko u anSwärtlg sein zum Ankaufe, Perkaufe ^a»ch >nlf Raten), Umtausche, sowie Ach zum Aliöleihen neuer und ilderspielter Instrumente nnd zwar neue Harmoniums von Kßtt fl., PitZuinvS und Stutzflügel fl., Saloufliigel von fl. und Con-c rtflil^el von .>^ju fl. aufwartS, i'itier spielte (Klaviere von fl., H irmoninmS von fl. und PianiuoS ^oii 18^ fl. aiijivärts auS den renommirtesten in- und 'uöländischen Fabriken. AuSwärtis^cn Äaufe^in wrrdeu Beslelkun^Hscj^l'ine ein^^eschickt. in welchen anzugelun ist: Preis, Format, Farl?e und Gatllln^^ des Hölzes. Oktavenanzalil, serner ob daS Iustrumeilt neu, eingespielt oder nicht enis^espie't odcr ul'er. spieli sein soll; lei neuen Clavicren nnd PmniuoS inird .u,ch iil Vezuti ans Zonstarke, Klangfarl'e, ob nietallrn, rund, weich Zt.. allen Aiifolderuttgeu so viel als möglich !^icchlinnji gelr.lgeu weiden. V^strlluiigeu und Anfragkn woslen franko s,e. schelien; auch werdeu auf Perlaugcu PreiS-Courante ei«, gesendet. (4f>8 Ich bechre mich, kin^m IV "IV Publikutn bekas'nl zu g bkn. d.'ß ich käit «mmkimischr Kinderwägen, G'st'll g'inz vt)n lKlsen, «leganl tapezierl, serl'er Aluuieniische, Arbritzkörbe, braun lackitte Ein-kavfkörbe und Damenkörlie, sowie Körlie zvm Versend/n zu reellen Prcis.n am ^^age habe; auch melden Kittdtrivä^cn in Neparatnr genommm. 489 Hochachtungsvoll Vliim, Korbwaaren-Erzeu^^kr in Marburg, ^ärntuergasse 215. SrSsstö inoTßt I I» ni»«I LßrrßMßiäßr «0>Vl0 AUel» nucll 7.111 ^iiferti^ninA ?u dilliLsten ?roi.'jen, emiiiielllt 187 z»I» Iloini'ivli in i^iulenz.ilnn, empüelilt) 8eills (26? jiholoqrnphlscheu Zibeiten. Dampf- nnd Wluineklilid in der Kärntner-Borstadt täglich von 6 Uhr Früh bis 7 Ul)r Abend«. 433) _Alois LchmI der«?. SO Startin Eigen-bau-Weine aus den ?ahr,n 1868, 1869 und 1871 sind tdeils mit und theils ohne Gebinde in klnnkren oder giöperlN Partien unter der Hand zu vrr, kuufen b'i Iol). Strohmayer inProßkq tiel Marburg. (477 Dalunler siild 20 Startm 1868 r zur Ful-lung IN Bouteillca oder als Schmalz sehr gut Vrlvendbar. Ziege«. BerkitUfAnnzoige. Der Gcfertigte beehrt sich anzuzeigen, daß dirselbe nu.meiir in der Lage ist. maßhaltige Ziege! .nlter Qualität eis^encr Erzeugung zu knr-rci'ltn Preisen abzugeben. 481) Rast, Mcigdalenavorstadt Nr. 28. ! Von dem Einfluße des vou Dr. I. G. Popv, k. e. Hof.Zphnarzt in Wien. Stadt, Bognergasse Nr. 2, auf die organischen Gebilde der Mundhöhle. I 1. Siqenthiimlich ist die Wirkung deS Anatherin-Mundwassers jowot>l auf eine beginnende alS schon entstandene abnorme Ablagerung vou einer mißfärlii-^ gen. veidickten und verharseien Materie um den Zahn,^ welche unter dem Namen Weinstein bekannt ist, indem es im ersten Falle auf chemischem Wege der beginneu-den Erliäitung entgegenarbeitet, und im letzteren Falle das eigentliche Bindemittel des Weinstein», die Säure »llmälig lorker macht, und zuletzt den Zahl» von dieser Schmarotzer-Rinde befreit. i j Ebenso besitzt daS Anatherin-Mundwasser eine zersetzende Einwirkung anf alle Echlackeu, welche sich auf die Zäli:.e abjulasiern be^',innen. ! '.Z. Einen liejoiidrrs woliltlinenden Einfluß äußert das Anatlieriu.Mundlv.'sser auf die Schleimhaut der ^Mund- und Rachcnhöhle, deren atinorme. dllrch einen ^ilbltn Geriich sich zil erkennen gebende Absonderung es nentrallsirt. verbessert, letztere verdünnt uud vou red abgesonderten Anoinalie l^efreit. 3. Eiucn speeifischen Einfluß äußert daS Anathe. rin Mundwasser aus die Zalinnerven, indem eS die irritirten Nerven, welche Ursache der of, wlitliendsten Zal)nschmerzcn sind, l'esaiiftigt und dadurch den Zichii« sch-nerz hebt. 4. Durch dessen tonisch-balsamische Bestandtheile kwirkt es auf die Pliilgesäße de» ZahukieserSzusammenziehend und kräftigend, stärkt die schlaff gewordenen' Zahngefäi^e nnd deren Kaseru. gibt ihnen die natür-j Uche Elastizität zurück, nud bewirkt, daß sie die rothe Flüssigkeit ln Ihren ttaniilen fest halten, welche zur Ernäl»rung der Zähne und deS ZahufleischeS nothwen-dig ist. ! 5. Durch die tonischen Eigenschaften deS Anathe-rin-Mundwasfers kräftigt e» auch da» Zahnfleisch, zieht es fester um den Zahn zusammen uud bewirkt so da» Festersitzen der oft schon wackelnden Zähne. Depots in: ^lgl-durxs in V an ckl »!> !'g ^potkvlcs» dvi L kler-rn W. Köni^, ^potkslcs eu ^srialiilf, Ldki Herrn I^loriü und iv'I'auvkmknns R Xunbttzsiullunß z L! il Ii: 1)ei ()ri«p<;r uv6 inRaum» " dkclts ^iittillvliv; Dkutsczli-I,anl1sl)vre: ^illlvr, (?Ivie1i6nIzsrßs: daeti, vo di t?: v. k'löisolier, ^potli.; I^sitinit-:: lirvt-iß^'s ^potti.; I^uttsn- liert?: I' r. ?e88ia1<, ^potliekor; Z^Iursvk: I..v. ^Ltt-ii.t,er^r, I'et tau: L.t^Litlinmrnvr, Iln,Iii erst) uiA: Lvliuli-, ^sivtliolisr ruttll >VeitZ!inxei'; likiin: »etinitlerseliilkct, i ^ li^oIii t sv!»: Xrikper, Lkuvrdrunn- ß LtaiQ^: V.I'in^OQscliek, ^potkelcer-, li'vistrit/: Divves, ^Vpotd.; >VinlI.' ^ (-r k?: Kalixsritscli; inä. I^knllgderx: u Vaksuligek» '^arasäin: IlaltLr Eiscilbahii-,val)rordilunq. Marliurq. Vom 1. Mai 1873 an. Personenzüge. Bon Trieft nach Wien: Ankuuft 6 U. 11 M. Früh und 6 ll. 4'» M. Abend«. Abfahrt 6 U. 2-^ M. Frül, und 6 11. 57 M. Abends. Kon Wien nach Trieft: Änkunft 3 11. M. Früh und 9 U. 6 M. Abend». Abfahrt 8 N. 13 M. f^rulj und 9 U. 13 M. Adends. Bcfcßilrnnistte Pcrfonenzüfl?. Von Marburg nach Wien Abfahrt 4 Uhr 40 M. Früh. Von Wien nach Marburg Ankunft 10 Uhr Sb M. AbdS. Vvn Marbnrg nach Ofen 'Abfahrt 6 U 5 M. Abend». ^on^^^f^^l^^nalch^Bt^^bu^ «eravtwoniicht St?datttou, Druök uud Leriag vpn Eduard Jqoschtß m ivtardurg.