Best 11 und 12. november-Dezember 1918. XXI. Jahrgang. der Söhne des heiligsten Herzens Jesu Organ des Marien-Vereines für Afrika und des Theologen-Mifsions-Verbandes Österreichs Erscheint inonatllch eimnnt und kostet jährlich mit Post S IC — 2 Mk. - 3 Franken Inhaltsverzeichnis: An unsere lieben Abonnenten 161. — Dr. Ignaz Knoblecher 164. — Pioniere des Glaubens in Bahr el Ghasal 167. — Gedanken eines Feldgrauen 172. — Missions-Nachrichten 175. — Das Frauentheater in Konstantinopel 180. — Nachrichten des Theologen-Missions-Verbandes Oesterreichs 183. Abbildn« gen: Weihnacht 163. — (Stufen-Pyramide bei Sakkara 165. — Dorf Wau 168. -Häuptling von Wau mit seinen Kindern 169. — Madaj-Frauen 171. — Schädelpyramide bei.Jerbi in Afrika 173. — Musikanten in Dentschostasrika 174. — Konstantinopel, wo im vorigen Monate ein'furchtbar er Brand wütete 181. Gabenverzeidmis vom 25, fluguff bis 20, Oktober 1918. n Kronen: Opferstock: Abtei, v. M. 570-87; Brixen, Benes. P. 14-—; Cortina, Prov. P. 50-—; Datteln, W. K. 34--; Felturns, v. M. 536-13; Feldpost, K. 160 -; Girlan, v. M. 87--; N. N. 10--; (Sufibaun, v. M. 161-40; Götzau, A. T. 33-; Hochkretscham, F. M. 33'—; Kals, v. M. 915-66; 2a|fon§, v. M. 866-30; Lana, F. O. 38'-; Lapp ach, N. N. 15--; Münstereifel, Sr. C. 15--; Mühldorf, N. N. 6'-; Ob.-Lienz, M. K. 100.-; Pfunders, M. H. 50 —; Pfr. R. 50 —; Perlesreut, C. 30 —; Schlackenwerth, I. P. 50-—; St. Ulrich, D. H. 40'—; St. Magdalena,. S. A. 5--; St. Beit, I. R. 50'-; v. M. 1938-60; Saalfelden, I. R. 3-—; St. Johann i. W. 482-40; Tessenberg, R. G. 10--; Trient, Kpl. P. 50-—; Taisten, M. S. 40-—; Tramin, B. S. 30--; Billanders, I. P. 20'-; v. Mehr. 825-12; Bandans, C. S. 10--; Wien, B. M. 18'-; A. I. 5--; I. A. 5--; Weyregg, A. G. 21---. Wartberg, M. R. 18'—. Zur Persolbierung bau hl. Messen: Abtei, ling. 10 —, 15-—; Altkrautheim, A. St. 15'—, 3-—, 12-—; Altstädten, K. B. 5'10; Aschhausen, M. B. 40-50; Bozen, Euch. K. 296-24; 51-22, 35-42, 6-24, 9-36, 205-92, 43 68; Kolte, F. Eh. 7-—; Dziergowiz, Pfr. Fr. Sch. 165-—, 165-—, 150'—; Eggenberg, Schw. B. M. 24-—; Feldtnrns, Ung. 15-—; Feldpost, K. 160 -; A. S. 7 05; Gradacae, Pfr. A. M. 300'—; Ung. 120 —; Hochkretscham, F. M. 33 —; Kesseling, Th. Sch. 305‘25; Lesberg, A. R. 3-—; Lneghofen, Th. G. 12—; Martell, Pfrt. 50 —; Meran, A. B. 100' ; Milland, Ung. 9--; M. S. 22-—; Modric, N. M. 360 -; Münstereifel, Schw. C. 292-50; Pedraces, St. 4'—; Pfnnders, M. H. 42--, 15--; M. M. 12--; A. O. 27--; Rattenberg, Exp. B. 170-—; Rüstorf, Th. Z. 30-—; Th. Sch. 20-—; T. H. 9-—; Reichraming, A. H. 3--; Saalfelden, J. R. ,2-—; St. Ulrich, D. H. 20 —; Schärfling, M. H. 3 —; Sulzbach, St. P. El. S. 592 —; Szarvaslak, K. H. '10-—; Th. G. 20-—: J. M. 20-—; Untergreinau, M. Sch. 16-—; Bahrn Ung. 20--; Billanders, Ung. 20'-; Billnöß, 33. SS. 45-—; Nied.-Bintl, Ung. 4-—; Weistrach,' G'R. 12-—; Westendorf, Pf. 40 —. Zur Taufe von Heidenkind ern:IAbtei,'R. R 365'—; Altstädten, C. B. 35-70 (Ferdinand); Brixen A. H. 25- - (Anna); H. Sch. 25'— (Hedwig);.F. R. 25 — (Franz); Feldturns, N. N. 130-— (Barbara, Kreszenz, Sophie, Maria, Anna); M. B. 25-— (Georg); M. K. 30' , A. K. 30 -, M. G. 25'-(Maria); I. P. 25-- (Anton); E. M. 25'- (Elisabeth); S. T. 25-— (Sebastian); I. K. 30'— (Philomena); Ung. 24-— (Kreszenz); K. SB. 20'— (Anton); M. G. 20'- (Jakob); M. C. 22-- (Aloi-sia); R. R. 28'— (Rosa); Ung. 100'— (Magdalena, Klara); Gmunden, C. K. 30 — (Karolina); Grieskirchen, Fr. H. 180'— (Paul, Maria, Johann, Katharina, Michael, Theresia); Gufidaun, Ung. 100-— (Josef, Maria, Gottlieb, Isidor, Josef, Johann); Hinterehrnsdorf, R. H. 20 — (Theresia); Innsbruck, durch M. P. 50- (Maria); Kals, N. N. 690'—; Münstereifel, Schw. C. 31-50 (Jakob); Oberrauden, E. 28. 44'— (Hugo, Ernestine); Pedraces, St. 24-— ;Josef); aus dem Pustertal, von mehreren 1100-—; Stroheim, T. H. 48-— (Maria, Anna); Täufers, Dekan S. 30'— (Eduard); Wien, B. M. 30'— (Franz, Seraf); aus Wengen, von mehreren 600'—; Billanders, Ung. 50 — (Josef. Franz); Ung. 275-—.; Ung. 22-—. Für das Vikariat Bahr el Ghasal: Freiburg, „Die katholischen Missionen" 9330-—. Gebefserhörungen und -empfefilungen. M. S. i. T. dankt angelegentlichst dem göttlichen Herzen Jesu und dem. Mutterherzen Maria für die ihr zuteil gewordene Erhörung. Dem Memento werden empfohlen: Innsbruck, Fr. Elisabeth von Lonyay, Stifts-Ehrendame; Bozen, Hochw. P. Franz S. Roßmann, 8. 8. 8.; Äsers, Maria Jocher und Maria Prader; Prägraten, Hochw. Herr Koop. Wiesthaler; Laas, Hochw. Herr Koop. Breitenberger. Briefkasten. Au unsere p, t. Abonnenten: Inständig bitten wir, Bet Einsendung der Abonnementsbeträge die Schleifennummer anzugeben, wo eine solche sich findet. Sollte sich jemand bewogen fühlen, etwas mehr zu geben, so möge man nicht übersehen, beizufügen, wozu der Betrag verwendet werden solle, ob als Almosen oder für arme Priesterkandidaten usw. Auch vergesse man nicht, bei schriftlichen Mitteilungen auf dem Scheck — das gilt nur für Oesterreicher — auf der Rückseite eine 10-Heller-Marke aufzukleben, sonst müssen wir Strafporto zahlen. Auch ersuchen wir, die Bezugserneuerung nicht hinauszuschieben, sondern man bedenke: Wer schnell gibt, gibt doppelt! Gott wird jede, auch die kleinste Gabe, die seinen Glaubensboten gespendet wird, reichlich, ja überreichlich lohnen. — Das verspätete Erscheinen dieser und möglicherweise auch noch weiterer Nummern bitte der Besetzung Südtirols durch beit Feiud zuzuschreiben. m öerUcßE kathollscheNissionsMschnst derLöhne öesheiltzstenherrens less lörgm des Manm-Vsrslns Mr BfriBaj Dient pornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Illissionstäfigkeif der Söhne des heiligsten Berzens 5esu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des Hlissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser ülissionSre ist der Sudan (Zenfral-Hfrika). Der „Stern der lleger" erscheint monatlich und wird vorn Missionshaus ITlilland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Hbonnemenfspreis ganzjährig mit Postpersendung 2 K — 2 Mk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Hiessen gelesen. ITlif Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten pon Brixen, Brünn, belfmeril Ltinz, Olmütz, niarburg, Crient, Triest und Wien. Heft 11 und 12. november - Dezember 1918. XXI. Jahrgang. Hn unsere lieben Abonnenten t Kommt jetzt ein Geistlicher, der nicht schon die unverkennbarsten Spuren der galoppierenden Schwindsucht im Gesichte trägt, so einem Pfaffenfresser in die Quere, dann fällt unfehlbar die Bemerkung: „Ja, ja, die leiden noch keinen Hunger!" Nun, eine solche Verallgemeinerung ist ungerecht; du findest die Not jetzt nicht bloß in der Hütte des Taglöhners, am Tische der mit Brotkarten gesegneten Stadtbevölkerung, sondern vielfach auch im Pfarrhause und hinter Klostermauern. Im übrigen will ich aber getrost zugeben, daß die Geistlichen durchschnittlich noch nicht soviel Not und Hunger leiden, als ihnen manche wünschen würden. Es gibt nämlich noch viele Christen, die im Priester etwas mehr sehen als einen Müßiggänger und die ihn darum nicht verhungern lassen. Wie jeder Diener von seinem Herrn bezahlt und gut gehalten sein will, so hat auch der Diener Gottes einen, .der für ihn sorgt, namentlich wenn er recht gut zu beten versteht: „Vater unser, .... gib uns heute unser tägliches Brot!" Das Vertrauen in die göttliche Vorsehung, das beim Geistlichen offenbar größer sein muß als bei anderen Menschenkindern, mag wohl ein Hauptgrund fein, daß es ihm bei der Kriegszeit jetzt noch besser geht, als man fürchten könnte. Er ist ja in mehrfachem Sinn ein Kind der Vorsehung. Von diesen Erwägungen, zu denen sich mir schon öfter Anlaß bot, schweifen heute meine Gedanken unwillkürlich auf ein anderes Kind der Vorsehung, auf unseren „Stern der Neger". Er teilt in mancher Beziehung das Los der „Schwarzen", wie man die Geistlichen des öfteren auch nennt. Obwohl der „Stern" in blauem, jetzt allerdings oft recht verschossen blauem Röcklein einherspaziert, können wir ihn übrigens auch selbst einen Schwarzen nennen, denn er wird von „Schwarzen" herausgegeben und sucht für die Schwarzen, die Neger, Stimmung zu machen, Freunde zu werben. Die Ähnlichkeit mit den „Schwarzen" aber, die heute meine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte und die den lieben Lesern sicher auch schon ausgefallen ist, liegt darin, daß auch er dem Teufel zum Ärgernis noch nicht viel magerer geworden ist, als er zu Friedenszeiten war. Wahrend andere Zeitschriften dünn und ausgehungert an die Pforten ihrer Gönner klopfen, kommt eine atme, einfältige Missionszeitschrift, der „Stern der Neger", beinahe mit den vollen Wangen von früher. Das Warum habe ich Dir schon oben angedeutet. Stelle Dir nur vor, der gute Schlucker lebt ganz von Almosen; er lebt in den Tag hinein wie die Spatzen, die den lieben Gott sorgen lassen, daß sie etwas zu picken finden. Und der gute Gott, der für den Gassenjungen von einem Spatzen sorgt, der den hungrigen jungen Raben Futter gibt, hat auch den „Stern", das richtige Kind der Vorsehung, nicht verhungern lassen. Die Türen aber, an die ihn Gott gewiesen, waren die Euren, liebe „Stern"-Leser, '.die Hand, deren er sich bediente, dem Quälgeist von einem Bettler mit guten Bissen den Mund zu stopfen, guter Leser, werte. Leserin, war die Deine. — Freilich haben die „Stern"-Hefte während des Krieges oft zu zweit den Weg durch Österreichs und Deutschlands Gaue angetreten, aber wer will ihnen das Bei so unsicheren und gefährlichen Straßen der. argen? Daß das blaue Röcklein, in dem der „Stern" sonst bei Euch zu Gaste erschien, hie und da gräulich abfärbt, wird Euch auch nicht wundern, wenn Ihr bedenkt, wie viel Staub der unselige Krieg schon aufgewirbelt hat. Noch etwas könnte man an ihm auszusetzen haben: Früher wußte er mancherlei von den Missionen der „Söhne des heiligsten Herzens" zu berichten, jetzt schweigt er sich darüber beinahe aus. Da soll Dir, lieber Leser, der „Stern" selbst Rede und Antwort stehen: „Meine freundlichen Gastgeber! Ihr müßt wissen, daß meine besten Freunde, in deren Verkehr und Gesellschaft ich meine Missionsge-schichtlein gesammelt habe, in Afrika drüben hinter Schloß und Riegel sitzen." So? Und was haben sie denn verbrochen? „Wei ter nichts, als daß sie Österreicher und Deutsche sind; so sitzen sie im Gefangenenlager zu Sidi Bischr und die Missions-stationen im Sudan warten, wann die Glaubensboten ihnen wieder ihren Beiuch abstatten werden, und ich, ich warte, wann ich den Missionären drüben einen abstatten kann. Aber laßt nur einmal den Frieden zurückkehren! Nachdem sie mich so lange nicht gesehen, könnt Ihr Euch vorstellen, was sie mir zu erzählen haben werden. Wie ist es gegangen, wie steht's, was habt ihr für Aussichten und Zukunftspläne?, so werde ich sie fragen, und ich erzähle es dann wieder Euch. Da gibt es dann Neuigkeiten in Menge aus den wiedereröffneten Missionen, von überstandenem Kriegsleid, von neu aufgenommenen Friedensarbeiten usw. usw. Diese Hoffnung soll Euch, meine lieben Leser, aber auch bestimmen, jetzt, da ich weniger redselig bin, mich nicht hinauszuschmeißen; es tut mir selbst leid, daß ich so wenig weiß. Ihr müßt auch bedenken, andere Missionsboten, Sendboten und wie sie sich alle schreiben, lassen sich die Reise zu den Lesern jetzt durchwegs besser bezahlen; können auch leicht ein Schock Gründe dafür angeben. Ich bin immer bei 163 Deft 11 unfa 12 ater ii Ver Neger meinen 2 Kronen, 2 Mark geblieben. Dafür müßt Ihr mich schon ein wenig freundlicher ansehen, und wer mir einen Gefallen erweisen will, verschaffe mir auch Beim einen oder anderen seiner Bekannten Quartier. Bin nämlich der Ansicht, daß der göttliche Heiland auch an uns Missionszeitschriften gedacht hat, da er sprach: „Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf." (Matth. X, 40x) Daß Ihr mir auch in Zukunft keinen Anlaß gebt, mich über Euch zu beklagen! Ja, und noch etwas wollte ich Euch sagen; für das Missionshaus in Milland könntet Ihr mir öfters ein Heines Almosen dareingeben. Ich gehe ja gewöhnlich dort in die Kost, der Redakteur und seine Mitbrüder können es ebenfalls gut brauchen, und zudem sollen sie auch für meine Freunde, die Missionäre in Afrika, jetzt einen Sparpfennig zur Seite legen. Nichts für ungut! Gott zum Gruß und auf Wiedersehen!" 164 Stern der Neger Heft 11 und 12 ■ ■ ■ m Dl Ignaz KnoMecfier, m ■ ■ apolfolildier Provikar der katholischen Million in Zentralafrika. B ■ ■ (Zu feinem 60. Todestag, 13. Hpril 1858.) ■ Von Dr. 3. E. fllitterrufjner. B ■ (Schlich.) I9QIBB9IRBIB] m. Dr. Knoblechers Reise nach Europa; Krankheit und Tod. Der Provikar war am 21. September 1857 aus den obern Nilgegenden wieder in Chartum angelangt. Er fand sich ermutigt durch die Wahrnehmung, daß bis dorthin weniger Bdesfälle in der Mission stattgefunden hatten, als in den früheren Jahren. Um teils in Angelegenheit der Mission mit der Propaganda in Rom sich zu besprechen, teils Anordnungen in bezug ihrer Zukunft zu treffen, dann zur Herstellung seiner durch die vielfachen Reisen und die geistigen und körperlichen Anstrengungen und vorübergegangenen Krankheitsfälle angegriffenen Gesundheit trat er bald darauf eine Reise nach Europa an, die bis nach Alexandrien unter mancherlei Beschwerden bei zwei Monaten dauerte. Schon in Kairo äußerte der Temperatur-wechsel eine so schlimme Wirkung auf seine Gesundheit, daß er säst ununterbrochen das Zimmer hüten mußte. In Alexandrien befand er sich noch schlimmer. Das Vorhaben, einen Dampfer abzuwarten, der direkt nach Civita vecchia ginge, mußte aufgegeben, lind am 5. Jänner des Jahres 1858 ein solcher bestiegen werden, oer seinen Lauf nach Neapel richtete. Hier traf er, bereits sehr leidend, in der Mitte des Jänner ein. Der österreichische Gesandte in Neapel. FML. Ritter v. Martini, traf ihn, mit starkem Husten behaftet, in einem dortigen Gasthause unter der Pflege des Dr. Zim- mermann. Dürch die Fürsorge des apostolischen Nuntius, Msgr. Ferreri, fand der Provikär alsbald die freundliche Aufnahme und die sorgsamste Pflege in dem Kloster der unbeschuhten Augustiner, wo er an dem nahe wohnenden hochw. Herrn A. Eich-holzer, Beichtvater der verstorbenen Köni-gin, einen teilnehmenden Freund gewann.. Der im besten Rufe stehende Arzt Luea-relli übernahm gemeinsam mit dem Ordinarius des Klosters seine Behandlung. Dennoch verschlimmerte sich Knoblechers Krankheit zu heftigem Husten, zu Fieber und Brustbeschwerden. Bald wurde er bettlägerig, warf mehrevemale Blut aus und empfing auf Anraten der Ärzte schon in den ersten Tagen des März die heiligen Sakramente der Sterbenden. Bei einem Besuche, den der kaiserliche Gesandte am 10. März ihm abstattete, fand er ihn in einem Stuhle sitzend, abgezehrt, schwach und matt, im Geiste aber stets mit seinem Berufe und mit der Mission beschäftigt. Deshalb sah er mit sichtlicher Ungeduld seiner Genesung entgegen. Auf einmal zeigte sich eine psychische Erscheinung, welche der unzweifelhafte Bote physischer Verschlimmerung zu sein pflegt: feine Ungeduld nahm zu; er verlangte eine Veränderung seiner Wohnung usw., so daß es dem Arzte nur mit Mühe gelang, ihn davon abzuhalten. Bald darauf beruhigte er sich vollständig. Er bat seinen Beichtvater, P. Ludwig, Lektor des Klosters, durch 10 Tage mit ihm geistliche Übungen zu halten, was ihn sehr BefrieMgte. „So oft ich ihn besuchte", bezeugte nachher der 'Beichtvater, „wollte er, daß ich mit ihm nur über göttliche Dinge spreche. Öfter beichtete er und empfing ebenso oft die heilige Kommunion." Er beklagte nichts so sehr, als außerstande zu sein, das heilige Meßopfer darbringen zu können. Wiewohl es bei dem merksatn; Ordensbrüder kamen herbei und vermochten den Kranken in sein Bett zu bringen und ruhig hem Willen Gottes sich zu fügen. In der Nacht vor seinem Tode ließ er den P. Prior rufen. Unter unsäglichen Leiden bat er diesen, eine Kerze, die er bei seinen Habseligkeiten verwahrte, hervorzu- Stuienpyramide bei Sakkara. lg Wr 1 , heftigen Husten nur mit großer Anstrengung geschehen konnte, betete er doch« täglich das Offizium. Etwa 40 Stunden vor seinem Tode nahm er, als er eben einige Augenblicke allein in seinem Krankenzimmer sich befand, diese Gelegenheit wahr und legte sich nach dem Vorbilde so mancher Heiligen der früheren Jahrhunderte auf den Boden, um in solcher Lage seine Auflösung zu erwarten. Das hiedurch entstandene Geräusch machte auf- nehmen und anzuzünden. Er selbst faßte mit seinen Hjäinden das Kruzifix und brachte so mit lauter Stimme Gott dem «Schöpfer sein Leben als Opfer für seine Sünden dar. Diese Worte sprach er mit einer Innigkeit unld Wärme, daß der P. Prior und die umstehenden Ordensbrüder ihre Tränen nicht zurückhalten konnten. Am 13. April 1858 gegen Mittag hauchte der apostol. Provikar seinen Geist aus. Der Generalvikar des Ordens zeigte sich bereit, den Hingeschiedenen gleich einem seiner Ordensbrüder zu behandeln. und ihn in der Gruft der Kirche beisetzen zu lassen. Dazu bedurfte es aber der Zustimmung dies Königs, der damals gerade in Gaöta sich befand. Der apostolische Nuntius übernahm es, telegraphisch um dieselbe anzusuchen, die auch augenblicklich erteilt wurde. Der Leichnam wurde hierauf im Priester-gewände in der Kirche ausgesetz, ein feierliches Totenamt mit Absolution gesungen unib den 14. April abends in die Gruft der Augustiner gebracht. An eben diesem Tage brachte der Telegraph die gefürchtete und so betrübende Nachricht von dem Tode Knoblechers nach Wien. Das Komitee des Marienvereines hielt es für seine Pflicht, eine der Stellung, den Verdiensten und der Wirksamkeit des Verstorbenen angemessene Totenfeier zu veranstalten. Der apostolische Nuntius, Msgr. De Luca, kam dem Ansuchen, bei dieser Gelegenheit zu pontifizieren, aus die wohlwollendste Weise entgegen. Nach dem Willen des Verstorbenen sollte seine Verlassenschaft, die jedoch nur aus seinen Aufzeichnungen und -andern inhaltsreichen Papieren bestand, der Propaganda in Rom, -deren Mitglied er war, zufallen. Unter seinen Aufzeichnungen fanden sich viele, die zur Berichtigung der Geographie, zur Bereicherung der Botanik und Zoologie von großem Werte sind. Auch für die Sprachkunde (das Dinka und Bari), hat Knoblecher vieles gesammelt. -Diese letzteren Manuskripte wurden von der Propaganda der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien überlasten. IV. Die katholische Mission in Zentral-Afrika nach Knoblechers Tode. Als der iProvikar irrt Jahre 1857 seine Reise nach Europa unternahm, befanden sich die Mifsionsstationen in einem blühenden Zustande: in Chartum, Heiligkreuz, und Gondokoro waren Schulen errichtet, und apostolische ^Männer arbeiteten aus Liebe zu Gott unermüdlich am Heile der armen Neger. Aber schon im folgenden Jahre erlitt die Mission die härtesten Schläge; denn während Dr. Knoblecher zu. Neapel seiner Auflösung entgegenreifte, starb in Gondäkoro der Missionär Anton Werbacher. In Chartuim hatte Knoblechers Generalvikar, Josef Gostner, mit einer Kraft und einem apostolischen Eifer gewirkt, daß man sich in Europa beim Hin-. scheiden des Provikars h>auptsächlich damit tröstete, Gostner werde das so schwierige Werk ebenso tüchtig zu fördern vermögen. Allein auch diese Hoffnung sollte vereitelt werden; denn drei Tage nach Knoblecher — 16. April 1858 — wurde sein General-vikar im kräftigsten Mannesalter von 36 Jahren zu Chartum vom Fieber dahingerafft. Als der.Präfekt der Propaganda in Rom, Kardinal Barnabo, alle diese Verluste und namentlich auch den Tod Gostners et= führ, äußerte er -sich ganz kategorisch, nach-solchen Verlusten, nach so großen Opfern unib so geringem Erfolge mstsse man diese Mission >auWben. Der Vertreter d-er Mission, zu dem der Kardinal diese Worte sprach (6. September 1858), erlaubte sich die Frage, ob denn die Propaganda vom „Aufheben" der Missionen den Namen habe, und bemerkte, daß die Verluste groß, ja sehr groß seien, daß es aber in der Mission noch mehrere artiber-e wackere MLüner gebe, welche imstande wären, das 'Begonnene Werk fortzusetzen, und solche sich gewiß auch in der Zukunft finden würden. Die Opfer seien allerdings groß gewesen, aber auch die Erfolge keineswegs zu verachten. Diese energischen Vorstellungen bewirkten es, -die sofortige Aufhebung zu verhin- Heft 11 und 12 S tern d er Neger 167 hem und die Ernennung eines neuen >Pro-vikars -anzubahnen. Die Wahl fiel sowohl von feiten des Ko-miteeS des Marienvereines in Wien, als der Propaganda in Rom auf den apostolischen Missionär Matthäus Kirchner in Chartum; jedoch erst nach langem Widerstreben ließ sich dieser herblei, die Leitung des apostolischen Vikariates zu übernehmen. * * * Nachdem wir nun den teuren Mann von der Wiege bis zum Grabe begleitet, einzelne Erlebnisse und Taten desselben etwas näher betrachtet und schließlich gesehen haben, daß mit ihm auch! die -eigentliche Seele der afrikanischen Mission geschieden sei, erübrigt uns noch, seine körperliche Gestalt und Grundform seines Geistes kurz vors Auge zu führen. Knoblechers Statur war von mittlerer -Größe, Kopf, Brust und Schulter proportioniert, Haar und Bart, den er nach orien- talischer Sitte wachsen ließ, blond, ja fast ins rötliche schlagend, das Auge blau. Aus d-em ernsten, männlich schönen Antlitze schaute Verstand, Kraft und Beharren. In der Regel tiefsinnig uitb ernst, wurde er ein feuriger Redner, wenn es sich um die Interessen seiner geliebten Mission handelte: da blitzte ihm die Begeisterun-g aus den seelenvollen, fast schwärmerischen Augen. Tatkräftiges Wohlwollen und opferwillige Hingäbe an seinen heiligen Beruf, männliche Selbständigkeit des Urteils und ein musterhafter priesterlicher Wandel waren die -Grundzüge seines Charakters, und ‘Darin lag das Geheimnis jener Anziehungskraft, die Knoblecher auf alle übte, die mit ihm in Berührung gekommen. Die katholische Kirche hat an ihm einen eifrigen Apostel, das Vaterland einen seiner edelsten Söhne verloren. Darum legen wir den Kranz unvergänglicher Erinnerung auf sein Grab, und Holen uns Kraft und Erhebung von fernem Bilde. II II II II II II II Pioniere des Glaubens im Bahr ei ShaiaL 1 J Ein hartes Opferleben führen die italie-nifcheir „Söhne des Herzens Jesu" aus dem Veroneser Seminar tun oberen Nilgebiet, das 1913 vom Vikariat Sudan abge-trennt und 1917 zum Vikariat erhoben wurde. Der Mahdiaufstand hatte die alte Mission vernichtet. Ein halbes Jahrhundert blieb sie verwaist. Erst 1904 kam der neugeweihte apostol. Vikar Fr. $. Geyer mit den ersten Glaubensboten wieder nach dem Süden. -Ein heißes Ringen zwisch-en Christentum und Islam um die heidni-scheu Stämme des Bahr el Ghafal-Gebie- tes fetzte ein. Überall suchen die -mohammedanischen Händler festen Fuß zu fassen hier im Zentrum des einst so blühenden grausamen Sklavenhandels. Sie suchen die Stämme mit Haß und Verachtung gegen die Weißen und deren ‘Glauberr zu erfüllen, und Sklaven können sie für eine Flasche Kognak oder ein -Gewehr heimlich immer noch bekommen. Der Sitz des Gouvernements ist Wmi, im Nordosten -des Vikariats; mit feinen 6000 Eiitwohnern ist es die bedeutendste Stadt des Landes. Hier atmet schon -alles den Geist des Js- 168 Stern der Neger Heft 11 und 12 lams. In seiner volkreichen Umgebung wurden 1904 die beiden ersten Stationen gegründet, Leide etwa zwei Tagreison vom Zentrum entfernt: Kajango im Nordwesten für die Golos und Ndogos, und Mbili für die Dschurs im Südosten. 1905 ließen sich die Missionäre auch in Wau selber nieder den Glaubensboten wollten bleiben. Der Generalgouverneur des Sudans, Sir R. Wingate Pascha, um seine Meinung befragt, gab zur Antwort: „Als Gouverneur des Landes und nach menschlicher Klugheit müßte ich euch sagen: „Ziehet euch zurück!" auch deshalb, weil all diese Trauer- Ih; Dorf Wau. und eroberten sich eine geachtete Stellung in jahrelanger zäher Arbeit trotz der geheimen und offenen Verfolgung durch die fanatischen Mohammedaner, die ihnen zweimal ihre Gebäude niederbrannten. Der Anfang war freilich hart. In wenigen Monaten rafften Malaria und SchwarzwasserfiÄ>er fünf Missionäre him weg. Die Missionsleitung erwog die Frage, ob man nicht das ungesunde Gebiet des Bahr el Ghasal wenigstens zeitweilig aufgeben solle. Abler die wenigen Üblerleben- fälle das Land in Verruf bringen. Aber als Christ sage ich Ihnen: „Bleibt und setzt euer Werk fort, trotz der beklagenswerten Verluste!" Es ist nicht unmögliche daß der gute Gott das heroische Opfer so vieler junger Menschenleben mit seinem Segen in der Zukunft belohnen wird." Schöne Worte im Munde eines protestantischen Gouverneurs! So hielten die Tapferen aus. Neue Streiter füllten die Lücken. Bald konnten so weitere Gebiete in Angriff genommen werden. pest 11 und 12 Stern derjKeger 169 Südlich von Wau und dem Dschurgebiet wohnt der einst wegen seiner Menschenfresserei berüchtigte Stamm der Njam-Njam. Der Sohn des Oberhäüptlings studierte in der katholischen Missionsschule in Wau. Zwei Stationen wurden unter diesem Volk gegründet: Raffili (1914) am Mittellauf die vom Islam noch nicht erfaßten heidnischen Stämme der Alurus, Adscholis, Mains, Baris, Nuers und Schilluk. Unter den Schilluk bestanden die zwei zu Khartoum gehörigen Stationen von Lul (1900) und Tongo-Attigo (1904). 1910 fing man im äußersten Süden an. Bduptling von Wau mit [einen Kindern. des Suehflusses und fünf Tagereisen weiter südlich an einem seiner Nebenflüsse, nahe der belgischen Grenze, Mupoi (1912). Am hoffnungsreichsten entwickelte sich die Mission in dem zum Uganda-Protektorat gehörigen Süden. Wie der Pesthauch des Islams von Norden, so macht sich der christliche Einfluß von Süden her geltend. Zwischen den großenteils katholischen Ba-gandas in Uganda und den mohammedanischen Sudanesen des Vikariats Khartoum wohnen im Osten der Mission nilabwärts In rascher Folge erstanden die Stationen Omatsch nahe am Albert-Njansa-See, unter dem friedliebenden Alurus 1910, 1911 in Gulu unter dem kriegerischen, volkreichen Stamm der Adscholi, 1912 weiter nördlich Palaro, 1915 Kitgum, fünf Tagereisen nordöstlich von Gulu, und 1917 Mojo im Osten, alle drei im Gebiete der Madi, und schließlich als nördlichster Posten Gondo-koro am Nil für die Bari (1912), alle mit einem Kranz von zahlreichen Katechistenposten versehen. Die religiöse Bewegung Ugandas hat auch die nördlichen Nachbarn ersaßt. „Es geht voran mit geschwellten Segeln," heißt es in einem Brief aus Kitgum Juni 1917; „man kann sich keine Vorstellung machen von -der Begeisterung dieser Stämme für unsere heilige Religion. Welche llmwand-lung in den letzten zwei Jahren! . . . Von September 1916 bis jetzt teilten wir 13.500 Kommunionen hier aus und hörten 4000 Beichten." „Ein Bildungsdrang sondergleichen hat dies Volk, ersaßt," schrieb ein anderer Pater derselben Mission Anfang 1917. „Sie wollen nicht zurückstehen hinter den Bagandas. Wo Papier fehlt, schreiben sie mit den Fingern auf die Erde. In einem Jahre lernen sie lesen, schreiben, rechnen, wozu man in Europa drei Jahre verwendet. Die Häuptlinge drängen um Katechisten. Wir sind auf deim Weg zu Massenbekehrungen, sie werden kommen sicher und bald." Die Missionäre sind auch voll des Lobes für ihre Katechisten. Als der englisch-protestantische „Bischof" von Uganda von der Gründung der Station Gulu (1911) hörte, versammelte er seine Anhänger und forderte sie zum Kreuzzug auf gegen die katholischen Missionäre. „Meine lieben jungen Leute," so schloß er feine' Ansprache, „die Katholiken sind gekommen, ihre Lügen dort unter den Wscholis zu verbreiten. Ihr müßt darum hingehen in großer Zahl, sie zu bekämpfen. Ich brauche wenigstens siebzig von euch als Katechisten. Ihr werdet gut bezahlt werden. Geht hin und kämpft gegen die Lüge!" Voll Besorgnis hörten die drei Missionäre in Gulu von diesen Vorgängen. Was sollten sie dagegen tun: Fremdlinge, noch neu, ohne Neubekehrte, ohne Katechisten und fast ohne Geld! Da kam ein Bote aus Uganda. Die dortigen Katholiken waren empört über die Kreuzzugspredigt des protestantischen „Bischofs". Einige eifrige junge Bagandas boten sich an als Streiter gegen die heranrückende Armee der .gut bezahlten anglikanischen Sendlinge. Freudig nahmen die Patres das Anerbieten an, und nach etwa zehntägigem Marsch kamen acht wackere Katechisten in Gulu an. Mit einem kärglichen Jahres gehalt von SO bis 95 Mark zufridden, wurden sie sofort auf die wichtigsten Dörfer verteilt und die Mission war gerettet. 1915 zählte Gulu bereits Katholiken in nahezu 50 Ortschaften. Das Vorbild der Bagandas wirkte auch auf die andern Mitarbeiter. „Sie sind wahrhaft bewunderungswürdig, diese Katechisten," schreibt ein Missionär, „und voll apostolischen Geistes." Ms der Pater einst einem derselbe sagte: „Ich schicke dich in ein schwieriges ©eBiet; der Häuptling dort ist ein fanatischer Protestant", gab der junge Mann zur Antwort: „Pater, die Protestanten haben die Häuptlinge auf ihrer Seite und viele Reichtümer, aber mit uns ist die Gnade Gottes, und die ist mächtig." Freudig tragen die Katechisten die Kriegsnot mit ihren Missionären. „Wir sind nicht hieher gekommen, um Geld zu machen, sondern die Arbeit des Herrn zu tun," sagten sie; wenn die Missionäre aushalten, können wir es auch." Viele waren bereit, ohne jede Bezahlung weiterzuarbeiten, die andern waren zufrieden mit zwei Mark monatlich, gerade genug, sich die nötigste Nahrung zu kaufen; manche lehnten. Regierungsschreib erstellen ab mit der Bemerkung, sie wollten ihren Mitbrüdern helfen und. ins Reich Gottes eintreten. Aber selbst dieses kärgliche Gehalt konnten. die armen Glaubensboten nicht immer bezahlen, und so mußten sie bei Kriegsbeginn auf einer Station von 43 Katechisten 23 entlassen, die 15 Tage gerietst waren, sich den Patres zur Verfügung zu stellen. Die Not und Entbehrungen sind oft übergroß. „Hilft Gott nicht", schrieb Juni 1917 ein Missionär aus Kitgum, „dann hungrig rarti Abend zurück, nach einer Fahrt von oft über 100 Kilometern! Dazu die bittere Armut. Ein Brief P. Beduschis vom Dezember 1916 gibt uns einen Einblick in das Opfer- maclajiFrauen. haben wir bald kein Hostienmehl mehr zur heiligen Messe. Die Pest hindert jeden Transport." Schon das gewöhnliche Tagewerk ist anstrengend genug: Etwas schwarzer Kaffee und Polenta zum Frühstück, dann auf dem Fahrrade von Dorf zu Dorf den ganzen Tag und schließlich müd und leben der Maubensboten: „Nach einer Reise von 21, Tagen, teils zu Wagen, teils aus dem Fahrrad, erreichte ich (von der Station Gulu aus) Gondokoro. Welch trauriger Anblick wartete meiner! Ich fand die beiden hochw. Patres in Lumpen gekleidet, und aus ihren Schuhen, die nur noch mühsam durch Schnüre zusammengehalten wurden, sahen die Zehen hervor. Die halbzerfallenen Hütten waren niedrig, eng und finster; in den Fußboden sank der Fuß sogar ein, kurz, das Elend erwies sich als so groß, daß ich es gar nicht schildern kann. Die Patres mußten auch selbst kochen, ihre spärliche Wäsche waschen, sie ausbessern usw. Ich fühlte, wie mir etwas die Kehle zuschnürte, und konnte mich nur mit Mühe der Tränen erwehren. Was das Kirchlein betrifft, so ist es außerordentlich arni, denn es fehlt an allem. Seine Länge beträgt im ganzen nicht einmal 6, seine Breite 3hü Meter ... In Gulu hatten wir wenigstens noch einige Hilfsmittel für den Gottesdienst. Hier ist weder Monstranz noch Rauchfaß; als Lampe für das Ewige Licht muß der untere Teil einer Flasche oder eines zerbrochenen Glases dienen. Das einzige Meßbuch ist abgenützt, 'die Blätter lose; die Drei Meßgewänder sind zerschlis- ■EHHBBSB5B5BSBSESE5BEBSE SBEB5B5E SE5E5HSE5E5BH5HESB Ci Ci JD LJJ ß ß Gedanken eines feldgrauen. |o ß a! ß ß m *E5E5HB5E5a5ESE5E5a5H5H5ESE5B5E555E5H5E5EJ5ESH5E5E5E5E5E5HE5E5B sen. Für alle 366 Tage des Jahres ist nur ein einziges Chorhemd vorhanden usw. Von der Küche will ich lieber gar nicht sprechen. Ein englischer Protestant, der hier vorbeiging, erbarmte sich unser und sandte uns sogleich eine Flasche Öl, einige Kilo Zucker, Kaffee, sowie einiges Teegebäek, und ein protestantischer Prediger beeilte sich, uns vier Hühner zuzuschicken — so großen Eindruck hatten auf den einen wie den andern die furchtbare Armut gemacht. Aber trotz Krankheit, Hunger und Mühen aller Art hat P. Montanari es hier verstanden, weiterzuarbeiten zur Ehre Gottes und für das ewige Heil der Bari. Dies Durchhalten in schweren Tagen wird der oberste Kriegsherr den wackern Pionieren am Bahr el Ghasal sicher lohnen am Tage der Ernte. „Kathol. Missionen", März 1918. Ter Weltkrieg hat das wirtschaftliche Leben arg geschädigt; wir wissen das nur zu gut. Er hat es geschädigt nicht nur in den kriegführenden, sondern auch in neutralen Staaten, kurz auf dem ganzen Erdenrund. Wir hungern, und ferne getreidebauende Länder können ihre Erzeugnisse nicht an den Mann bringen; wir leiden Not an Kleidung nnd in Übersee liegen ganze Baumwollernten unverkauft. .Was will ich mit dieser Einleitung, die doch in einer Missionszeitschrift nichts zu suchen hat, sagen? Ich ziehe diese Tatsachen, die jedermann bekannt sind und allen einleuchten, zum Vergleiche heran. Wie im wirtschaftlichen, so geht es nämlich auch im religiö- sen Leben. Wie sehr die Missionen in den anderen Erdteilen, besonders: in Afrika, durch den Krieg gelitten, ist allgemein bekannt. Wie es bei uns in Europa gegenwärtig mit Glaube und Sitte gm allgemeinen bestellt ist, haben wir selbst sattsam vor Augen und wir fühlen» wie wir der Zeit der religio depopulata, der „entvölkerten Religion" entgegentreiben. Wie ist da Abhilfe zu hoffen und zu schaffen für die Zeit nach dem Kriege? Wie das wirtschaftliche Leben aller Länder sich wieder heben wird durch den gegenseitigen Austausch ihrer Erzeugnisse, so, meine ich, wird das religiöse Leben wieder erstarken durch den regen.Wechselverkehr zwischen Heimat und Missionen, zwischen Europa und Übersee. Aus diesem Verkehr werden beide Teile gewinnen. Die Missionen emp-fiimgen vom crltchristlichen Europa den Glauben! Europa aber, welchen religiösen Nutzen kann es aus den Missionsländern ziehen? Außer dem ewigen unvergänglichen im Dienste Gottes ist, je größer darin das Interesse für die Missionen ist. Das kann ja auch gar nicht anders sein. Wenn ein Kaufmann von der Güte des Artikels, den er vertreibt, so recht überzeugt ist, so wird er sich- recht um tun, denselben unter die Leute zu bringen, während hinwiederum Sdrödelpyramide bei 3erbi in Afriko. Lohne, den Jesus Christus selbst denen versprochen hat, die ihm Gutes erweisen in der Person der geringsten unter seinen Brüdern, wird der europäische Christ Aufmunterung und Auferbauung gewinnen angesichts des Glaubenseifers der neubekehrten Heidenvölker, bei denen vielfach die ersten christlichen Jährhunderte ihre Erneuerung zu finden scheinen. Es ist ja auch eine bekannte Tatsache, daß ein Laüd, eine Diözese, eine Pfarrei selbst umso eifriger der große Kreis seiner Kunden ihm selbst von größtem Nutzen ist. Wer ist der beste Christ, der beste Katholik? Wohl derjenige, der am meisten Seeleneifer besitzt, der das Gut des Glaubens, das er besitzt, so hoch schätzt, daß er es möglichst vielen mitteilen möchte. Jesus Christus, unser göttlicher Heiland, der von sich selbst sagte: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel" (Matth. 15, 24), gab bei seiner Himmelfahrt den Aposteln öen S t etn Ver Neger 174 Heft li und 12 Auftrag: „Gehet hin uns lehret alle BAker ..." Ist es nicht, als ob er uns Gelegenheit geben wollte, unsere Dankbarkeit für das Gut des Glaubens zu bezeigen durch Betätigung des Seeleneifers bei Bekehrung derer, die dieses Gutes noch nicht teilhaftig sind? Das Werktätige Interesse für die auswärtigen Missionen ist etwas hervorragend Katholisches. Ist es dann doch auch nicht vergebens, wenn! wir im Vater unser beten: „Dein Reich ko minie zu uns, d. h. ohne irgendw-en Man sage nicht, man muß erst das religiöse Leben in der Heimat heben und dann an die auswärtigen Missionen denken. Man würde bei ben widerstrebenden Elementen in bei: Heimat, die ihre religiösen Pflichten und die Heilsmittel längst kennen., doch nicht mehr ausrichten und nebenbei Gefahr laufen, inzwischen die hchikWedjürftigen Heidenvölker in der Ferne für immer der Heilsanstalt der Kirche verlüstig gehen zu lassen. Das werktätige Interesse für die Missionen ist eines der besten Mittel zur Hebung des religiösen Lebens in der Heima Die Missionen haben sehr gelitten im Kriege. Wenn man nur einen einzigen Bruchteil der Unsummen, die der Krieg vevschllungen und noch verschlingt, den Missionen zur Verfügung gestellt hätte, wie viel Gutes hätte nach menschlicher Voraussicht damit geschehen können! Doch Gottes Ratschlüsse Ifinb unerforischlich. Möge er den schwergeprüften Missionen nadj beim Kriege bessere Zeiten senden! Noch rast der schreckliche Krieg fort. Heute feiert die Kirche das Gedächtnis der hl. Brüder Ewald, zweier angelsächsischer Apo- sIMikanten in Deutlchoitairika stel der Deutschen. Wenn ein Seliger des Himmels noch irdischer Schwäche zugänglich wäre, mit welchem Schmerze müßten diese Heiligeir gegenwärtig auf die beiden von ihnen so innig geliebten Brudernaüo-nen, deren, einer sie .entstammten, deren anderer sie mit dem Opfer chres Lebens das Heil gebracht,. herniedevblicken! „Laß aufhören, o Herr, den Streit, der die Nationen entzweit, und gib, daß die Marschen sich wiederfinden im Küsse des Friedens, die du um den Preis deines Blutes zu Brüdern gemacht hast!" (Benedikt XV., Friedensgebet.) Fel droit 284, am Feste der Bäben hl. Ewaldi, 3. Oktober 1948. Fr. A. C. Heft 11 und 12 Stern der Neger 175 Äußerster Mangel an apostolischen Arbeitern. Der Apostolische Präfekt van Ober-Cim-bcbasien, P. Keiling, ans der Gesellschaft der Väter vom Hl. ©eiste, schreibt ans Hnambo unterm 6. Jänner 1918 ain> die St. Petrus-Ckaver-Godali tät: „Trotz der großen Störung, die 'der Krteig fortwährend in der ganzen Welt h>ervorruft, Ijat sich- der Fortschritt bet unsern Arbeiten bis jetzt nicht vermindert, unb ber Stand unserer Missionsstationen bleibt befriedigeiid. Das, was mir am meisten Kummer macht, ist der äußerste Mangel an apostolischen Arbeitern, der sich in grausamer Weise fühlbar macht." Also nicht der Mangel an Lebensmitteln macht den Missionären den meisten Kum-.rrcer, sondern d>as Fehlen der Arbeitskräfte, bierc Weinberg des Herrn zu bebauen. Bitten wir darum den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in fernen Weinberg fenlbe, und wenn wir selbst an den beseligenden Arbeiten beS Apostolates nicht persönlich teilnehmen können, so geben wir nach Vermögen Almosen für die Anstellung eingeborener Katechisten und den Unterhalt schwarzer Seminaristen!! Gpoß wird der Lohn sein für alle, welche auf diefe Weife teilnehmen an bem großen Werke der Seele n-kettung. In Gefahren vor Weißen und Schwarzen, vor Christen und Heiden. Schwester Stanislaus, die in Landana am Kongo ein Erziehungsheim für Neger- mädchen leitet, schreibt unterm 15. Jämrer 1918 an die St. Petrus-Claver-Sodalität: „Einige nnserer schwarzen Mädchen empfehle ich inständigst Ihren Gebeten. Dieselben haben bereits das heiratsfähige Alter erreicht, doch habm wir für sie noch keinen Lebensgefährten gefunlben. Wir dürfen sie aber >auf keinen Fall entlassen, bevor sie nicht christlich verheiratet sind, denn der Teufel würde bald seine Krallen nach ihnen ausstrecken. Unter den hier lebenden Enro-päern gibt es solche, die für ein schwarzes Mädchen den Eltern bis zu 1000 Franken anbieten!, besonders für die unsrigem! — Es tragen sich hier wirklich teufliche Dinge zu. Eines unserer Mädchen hat schon mehrere Geschwister plötzlich- mtb auf tragische Weise durch den Tod verloren, und dieses ist den Umtrieben eines ihrer heidnisch-en Brüder zuzuschreiben, der -ein „Nyanga", d. h. Fetischpriester werden will. Zu diesem Zwecke muß et den Tod von Mitgliedern seiner Familie herbeiführen, um, wie man sagt, ihnen ihre „Kulu" '(Seele) zu nehmen. Der letzte der verunglückten Brüder ist nahe am Ufer eines Flusses ertrunken, obwohl der junge Mann des Schwimmens Eurtbtg war und alles übrige, die Kinder sowohl als auch die Pakete, gerettet wurde." Möge doch Mb die Macht des bösen Geistes in Afrika dem belebenden und alles beseligenden Wirken des Heiligen Geistes weich en ! 176 Stern der Neger Soest 11 und 12 Eine Mission bei den Kannibalen. Der Apost. Vikar von Gabun, Bischof Martrou aus der Gesellschiast der Väter vom Hl. Geiste, schreibt an die St. Petrus-Claver-Sodalität: „Tie Mission St. Michael, die einen Teil Ihrer Gaben empfangen hat, ist vom apostolischen Standpunkt aus sehr interessant. Da sie an einem Haupthandelsplatz liegt, wo die ungestümen Pahuins wohnen, die zuweilen sogar Menschenfresser sind, mußte sie 15 Jahre hindurch bei großer Armut einen harten Kampf gegen Vielweiberei und Götzendienst führen. Auch mußte sie sich gegen zwei protestantische Missionen behaupten, die überreich an Personal und Geldmitteln waren. Doch man vertraute auf den Schutz des hl. Michael und begann mutig das schwere Bekehrungswerk. Auf der Suche nach unsterblichen Seelen durchschritten unsere braven Missionäre die Gewässer, durchwanderten unverdrossen die langen, öden Grassteppen und dichten Wälder. In die Missionsstation dann zurückgekehrt, versuchten sie mit vieler Mühe den Lehmboden zu bearbeiten, um einheimische Gemüse und einige Kaffeebäume anzupflanzen. Gegenwärtig blüht und entwickelt sich diese Station mit ihren hundert Zöglingen immer mehr; die älteren Mädchen werden von den Schwestern der Unbefleckten Empfängnis geleitet. Überall herrscht große Armut; man will den Eingeborenen ihre natürliche Einfachheit und Bedürfnislosigkeu bewahren, da die wahre Veredelung des Menschen ja nicht in einem schönen Kleide, noch im Tragen einer Krawatte und eines Stehkragens besteht. Man arbeitet hier recht eifrig. Die Katechisten sind von wahrhaft gutem Geist beseelt und streuen den Samen aus, der zur Ernte heranreifen soll. Die Zahl der christlichen Familien nimmt stetig zu und die protestantischen Missionäre müssen zusehen, wie trotz ihrer größeren Hilfsmittel die Zahl ihrer Zöglinge ständig abnimmt. Aus dem Basutoland. Schwester Theresina, Kreuzschwester, schreibt aus Emaus an di^ St. Petrus-Claver-Sodalität unterm 25. Jänner 1918: „Alles ist ungemein teuer, aber glücklicherweise hatten wir dieses Jahr einigemale ausgiebigen Regen und so gedeihen jetzt Gemüse und alle Arten Heilkräuter in unserem Garten. „Deo gratias!" Unsere Schulen werden von 200 Kindern besucht, auch hatten wir wieder eine Tauffeier; 140 Erwachsene und 20 Kinder wurden getauft und über 300 Christen gefirmt. Katechu-menen sind wieder 300-Beim Unterricht. — Es sollten mehrere neue Missionen gegründet werden, aber ach, es fehlen die Schwestern, die Priester und ■— das Geld. Wie betrübend ist das! Wir denken ernstlich an die Gründung eines Noviziates für schwarze Schwestern. Gute, eingeborene Schwestern würden uns viel helfen, um das Werk Gottes in dem eigenen Lande auszubreiten. Bitte, helfen Sie uns darum beten!"» Erbauliches aus einem Eingeboruen-Militärspital. Durch den hochwürdigsten Herrn Bischof Mermans, dessen Patres und Schwestern Aushilfsdimste im Vikariate Dar-es-salam leisten, nachdem die Missionäre und Schwestern von St. Ottilien größtenteils ausgewiesen und interniert wurden, erhielt die St. Petrus-Claver-Sodalität folgende Berichte, mitgeteilt von 'Schwester Theresia. Sie schreibt: Nach Viermonatiger Arbeit im Spital von Morogoro kam ich nach Dar-es-salaM, Heft 11 und 12 177 Stern der Neger wo mir die Hütten der Ruhrkranken anvertraut wurden. In einer derselben lernte ich in den ersten Tagen einen jungen Christen, namens Paul, kennen. Er kam aus Tabora, war ganz abgemagert und dermaßen geschwächt, daß er sich kaum aufrecht halten konnte. Am Halse trug er ein Kreuzlein, das er oft küßte und dessen Anblick, wie er sagte, ihm Trost in seinen Schmerzen verlieh. Er beklagte sich niemals und zeigte auch nicht die geringste Unruhe, obwohl er täglich sichtlich abnahm. Wenn ich mich seinem Bette näherte, so grüßte er mich lächelnd mit den Worten: „Guten Tag, Mutter!" Nach einiger Zeit jedoch ließ die Heftigkeit der Krankheit nach und wir glaubten, ihn noch retten zu können. Da er sich besser fühlte, ließ er es sich nicht nehmen, in das Kirchlein zu kommen, wo er mit rührender Andacht die heiligen Sakramente empfing. Als er aus der Kapelle kam, standen ih!m die Tränen in den Augen und er sagte zu mir: „Mutter, ich fühle es, es war das lehtemal, daß ich die heilige Kommunion empfangen habe". Wirklich kehrte die Krankheit tags darauf in ihrer ganzen Heftigkeit zurück und als der Arzt ihn nach seinen Wünschen fragte, erwiderte er mit Einfalt: „Was soll ich noch wünschen, mein Herr? Beten, beten ist mein einziger Wunsch, denn ich werde bald vor dem Angesichte Gottes erscheinen". Nach zwei Tagen starb er unter dem Beistände des Missionärs. * Eines Tages trat ich in einen Schlafsaal unb sogleich tonte mir von allen Seiten der Ruf: „Mutter, Mutter!" entgegen. Ich trat an das Bett eines Kranken, der noch mehr als die andern nach mir verlangte und fragte: „Nun, mein Sohn, was willst du von mir?" Er machte mir darauf ein Zei- chen, ganz nahe heran zu kommen und sagte dann mit leiser Stimme: „Höre, Mutter! Bis jetzt war ich ganz zufrieden mit der Religion, die der weiße Engländer mich lehrte, aber jetzt — ich weiß selbst nicht, wie es gekommen ist — ich fühle jetzt ganz bestimmt, daß deine Religion schöner ist". „Wie kannst du denn das fühlen?" fragte ich, „du kennst doch unsere Religion nicht". „Die kenne ich wohl, denn ich sehe sie ja," antwortete er. „Du siehst sie?" — „Ja, ganz gewiß, ich sehe, wie du die Kranken ohne Unterschied pflegst und behandelst. Die englischen Mütter würden das nicht tun; sie würden sich nicht die Mühe geben, uns Schwarze zu pflegen, den Ekel zu überwinden und den üblen Geruch zu ertragen und das alles ohne Lohn. Deine Religion ist schöner, und von heute an will ich ihr angehören. Taufe mich, ich will katholisch werden!" — Ich freute mich im stillen über den Kranken, doch da sein Zustand nicht bedenklich war, sagte ich zu ihm, daß er sich zuvor in der katholischen Religion unterrichten lassen müsse. Von der Zeit an verlangte er oft nach mir, damit ich ihm die Wahrheiten unserer heiligen Religion erkläre. Er genas, spendete als Dank für seine Heilung drei Rupien, die er dem Pater übergab, und verlangte in unserer Kapelle zu beten. Bevor er ging, versicherte er mir, die Mission in Kaheti besuchen zu wollen, und ich zweifle auch keineswegs an der Aufrichtigkeit seines Versprechens. * * * «Eines Abends trat ich zu einem Kranken, um ihn, da sein Zustand bedenklich war, auf die heilige Taufe vorzubereiten. Doch kaum hatte ich begonnen, über Gott zu sprechen, als der Kranke «mich mit den Worten unterbrach : „Ja, «zähle mir vom Ster n der N e g e r 178 ließen Gott, ich höre mit Freuden zu, Uber ich bin schon ein Christ". „Nun," sagte ich, „wenn du ein Christ bist, so wisse, daß dein Zustand bedenklich ist und du als guter Christ an deine Seele denken mußt." „Daran foenife ich Wohl," versetzte er, „doch ich fühle mich so schwach und elend, daß ich nicht viel tun kann. Ich opfere meine zahlreichen Leiden Gott auf und möchte auch gern beichten." Ich versprach, den Pater zu benachrichtigen und trug ihm auf, inzwischen Stoßgebeichen zu verrichten und die Medaille, die er am Halse trug, zu küssen. Als ich wieder zum Kranken kam, fragte er ängstlich: „Wo ist der Pater? Ich habe ihn noch nicht gesehen." Der Missionar kam, hörte seine Beichte und reichte ih>m die hl. Wegzehrung. Am nächsten Morgen galt mein erster Besuch diesem Kranken. Ms ich ihn fragte: Nun, Ludwig, wie geht es dir?" antwortete er wie aus einem Traume erwachend: „Mutter, ich bin bereit." — „Wozu bist du bereit?" — „Ich gehe, der Herr ruft mich, lebe wohl, Mutter." Einige Augenblicke später verschied er mit einem Lächeln auf den Lippen. Togo aller Missionäre beraubt! Der Apostolische Vikar der Goldküste, Bischof Hummel aus der Lyoner Missirns-gesellschaft, berichtet am 17. Feber der St. Petrus-Claver-Sodalität, daß er zwei Mo-nate in Togo war, das seit einem Monat aller Missionäre beraubt ist; er dankt für Unterstützung lmlb übersendet die Statistik der Goldki'.ste von 1917, die u. a. aufweist: 873 Tunen von Erwachsenen, 1594 von Kindern. 37,135 Beichten, 51,167 Kommunionen, 21.916 Katholiken, ‘21.050 Ka-technmenen, 338 Stationen, augenblicklich 13 Missionäre und 161 Katechisten und Lehrer. Cr bittet sehr um Unterstützung Heft 11 und 12 der Katechisten, um seine Werke erhalten ?u können. (Korr. „Asu'i".l Eine edle Seel'' unter den Hott ntottrn. Bischof Simon, Oblate des hl. Franz von Sales, bei Apost. Vikar om Orange-Fluß, te t der St. Petrns-C'.verSooali-tät folgende? mit: „Das verflossene Jahr (1916) hat uns noch kurz vor seinem Ende eine höchst erfreuliche Bekehrung gebracht. Ter zweit-höchste Jnstizbeamte von Kenhardt hat sick von- der englisch^protestantischen Irrlehre zur katholischen Religion bekehrt. Seine edle und aufrichtige Seele hatte tau und eifrig jede Gnade, die Gatt ihm zum Lohn für sein ehrliches Streben schenkte, benützt. Sobald er erkannt hatte, daß zum Leben eines wahren Christen die Ausübung werktätiger Nächstenliebe und eine innige Verehrung der Gottesmutter unerläßlich seien, erbarmte er sich über einen armen Hottentotten, der mit vielen Gebrechen behaftet war. Er besuchte ihn täglich, linderte nach Möglichkeit seine Schmerzen und stärkte auch seine Seele mit den Wahrheiten der heiligen Religion. Noch vor seinem Wertritte betete er, trotz seiner vielen Bernfs-geschäfte, täglich- den Rosenkranz mrd das Brevier, und d§ er erfahren hatte, daß einer der katholischen Missionäre nach Kxn-hardt gekommen fei, so begab er sich zu ihm und eröffnete ihm fein ganzes Herz. Erstaunt über eine solche Seeleingröße, die er bei einem Eingeborenen, nicht vermutet hatte, unterrichtete dieser den Richter noch über einige Lehren der katholischen Kirche, worauf sich derfe'lbe von der Irrlehre lossagte urob die hl. Taufe 'erhielt. Bald darauf empfing er auch die hl. Kommuni Mt und wurde dabei mit einer solchen Fülle von übernatürlichem Licht und Trost er- Heft 11 und 12 Stern Der Nege r • -1 179 füllt, wie er es früher in gleichem Maße niemals empfunden noch 'geahnt hatte. Nach der heiligen Feier begab sich der glückliche Konvertit, begleitet bqn dem Missionär, zur Hütte des armen Schwarzen, den er so liebevoll gepflegt und Unterrichtet hatte. Er wollte ihm nun auch zu dem großen Glück verhelfen, 'ein Kind der katholischen Kirche zu werden«, uni)1 bet überglückliche Alte wußte in seiner Freude nicht, wie er seine Dankbarkeit darüber ausdrücken sollte. Bei meinem nächsten Besuche in Keimoes werde ich beim edlen Konvertiten die hl. Firmung spenden, auf welche er sich durch achttägige geistliche Übungen vorbereiten trill. — Ob diese Seele nicht auch noch feie Gnade des Priester- ober Ordensberuses erhalten wird? . . . Ich empfehle dieselbe dem frommen Gebete der Missionsfreunbe." (Korresp. „Afrika".) Ein neuer Märtyrer. Bischof Jarosseau aus dem Kapuziner-orden, der Apost. Vikar der Gallasländer, teilt ber St. Petrus-Claver-Sodalität unter dem 20. Feber d. I. folgendes mit: „Vor einem Jahre wurde unsere Christengemeinde vom „Heiligsten Herzen" in Tiaga-Dima bei einem Aufstande der Muselmänner plötzlich zerstört. Fünf unserer Neugetauften verloren bei diesem blutigen Angriffe das Löben. Einer von ihnen, Gachaf-Tichvkol mit Namen, verdient in Wahrheit den Ehrentitel eines Märtyrers. Er wurde von den Muselmännern nach üandhaiter iGegenwehr gefangengenommen und sollte sodann die mohammedanische Glaubensformel sprechen. Dadurch hätte er sich jedoch vom Christentume losgesagt und als Anhänger der Lohre Mohammeds bekannt. Man versprach, ihm das Leben schenken zu wollen, wenn er der Aufforderung nachkäme;, andernfalls jedoch würde man ihn töten. Bächa-Tchokol, vor diese Wahl gestellt, zögerte keinen Augenblick, sondern ertoibierte mutig den Fanatikern, daß er lieber sterben wolle, als seinen Glauben verleugnen urtb Mohammedaner zu werden. In demselben Augenblicke stieß ihm einer der Muselmänner seine Lanze in 'ben Rücken und die übrigen folgten seinem Beispiele. So starb der Blutzeuge, von allen Seiten durchbohrt, und seine Seele schwang sich empor, um die Palme des Martyriums in Empfang zu nehmen. „Sanguis, martyr um semen christianorum.“ „Das Blut der Märtyrer ist der Same neuer Christen"; dieses Wort eines berühmten Kirchenvaters hat sich auch hier bewahrheitet. Das ganze Volk, das das Blut des Märtyrers fließen sah, bittet jetzt um Unterricht in unserer heiligen Religion, was umso bemerkenswerter ist, als bis jetzt das Volk der Gallasländer niemals aus freiem Antriebe ton die Zulassung zur heiligen Taufe gebefari hat. Ich habe mich daher entschlossen, diesem sehnlichen Wunsche Rechnung zu tragen und einen Pri'ester zu ihnen zu fenlben, um eine Mission „II. L. Frau von den 'Sieben Schmerzen" in Minne zu gründen. Ich empfehle diese Neugründung Ihrer Mildtätigkeit und Ihren «Gebeten sowie denjenigen aller Mitglieder Ihrer Sobaütät." (Korresp. „Afrika".) Ans dem Swazilande. P. Gratl, der Obere der Serviten-Mis-sion im Swazilande, schreibt am 1. März ix I. an die St. Petrus-Claver-Sodalität: „Dieses: Jahr haben wir zuviel Regen. Neulich fiat es zwei Tage und zwei Nächte geregnet, in der letzten N'acht allein sieben 180 Stern Der N e g er Heft 11 und 12 * Zoll. In der Frühe habe ich dann nahezu die ganze Mauer der Kirche (Eingangs-feite) auf dem Boden gefunden. Die ungebrannten Ziegel haben betn Wasser nicht standgehalten, obschon sie mit Teer und Zement bestrichen waren. Auch das Harmonium war umgestürzt und beschädigt." (Korrefp. „Afrika".) Aus Anlaß des Jahrestages der Eroberung Konstantinopels durch die Os-manen findet morgen eine Aufführung des dieses geschichtliche Ereignis verherrlichenden. Nationaldramas im Theater „Fe-rah" statt und um auch die türkischen Damen des Kunstgenusses teilhaftig werden zu lassen — sie besuchen keine Vorstellung, in der sie mit Herren zusammentreffen würden — gibt es heute nachmittag eine Aufführung, die nur dem weiblichen Element^ vorbehalten ist. Dieses Vorgehen ist bei allen besonderen Veranstaltungen üblich; es bietet das Publikum dieser Sondervorstellung ein eigenartiges Bild. Meine türkische Freundin erklärt sich zu dem Besuche des Theaters bereit und so brechen wir denn auf. Die Vorstellung sollte um 2 Uhr beginnen, und es ist %4 Uhr geworden, bis wir vor dem Theater anlangen. Es liegt hoch oben in Pera und wir können den unscheinbaren Bau kaum herausfinden aus den sich so ähnelnden Häuschen, die selten mehr als ein Stockwerk zeigen und oft genug nur zwei Fenster Front haben. Heute tragen in Stam-bul schon alle Fahnenschmuck, unzählige-mal blinkt der weiße Halbmond und der fünfeckige Stern vom flammroten Grunde herunter — dieses einheitliche helle Rot verleiht dem Straßenbilde ein sehr heiteres Gepräge. Wir treten durch den jahrmarktbudenähnlichen Eingang, dessen Bretterwände sehr anspruchslos mit grellrotem Stoff bespannt oder mit großen Anschlagzetteln überklebt sind, in das Innere: wie in den eleganteren Pariser Theatern sind es keine livrierten Theaterbediensteten, die den Ankommenden im Vorraum die Karten abnehmen, sondern Herren im schwarzen Salonrock, hier mit dem roten Fez auf dem Kopfe. Der Theatersaal zeigt sich als hübscher, hellwirkender Raum, reich mit weißem Stuck geziert; eine Reihe Logen umkränzt das Parkett, über denselben eine Galerie. Im Parkett stehen hinter einigen Reihen von festen Klappstühlen Sessel mit strohgeflochtenem Sitz. Die Vorstellung hat trotz unserer Ihhstündigen Verspätung noch nicht begonnen, wir haben sogar Zeit, das Publikum, das sich sehr zahlreich ein-gefutrden hat, zu mustern. Alle Bevölkerungsklassen scheinen vertreten. Alles schwatzt, die Kinder, deren man viele sieht, lachen und deuten, auf den Stühlen stehend, mit den Fingern nach ihnen auffälligen Dingen oder Personen — es scheint zu sein wie in der Straßenbahn: Kinder haben freien Eintritt. Man muß, wenn man sich nicht sehr frühzeitig einfindet, daraus verzichten, seine Platznummer einzunehmen und wir lassen uns ganz rückwärts in einer der letzten Reihen nieder, schließlich interessiert uns ja das Publikum weit mehr als die Aufführung. Und es lohnt sich. Im Mittelgang und längs der Logenbrü-stungen laufen größere Jungen — es ist Heft 11 und 12 Stern derNeger 181 verwunderlich, daß sie in diesen Frauen -Zirkel Einlaß finden dürfen — auf und ab und verteilen Programme, auf buntem, ganz dünnem Papier gedruckt; andere bringen ähnliche Zettel mit Ankündigungen einer Kinovorstellung. Verkäufer, auch nur solche jugendlichen Alters, bieten Kuchen und Bretzeln an, die reißend Absatz finden. Die kleinen, glatten, runden Kuchen — eine Art Makronen — kleben sonders im Herbste, wenn man daselbst die frischen Früchte noch in den Schalen verkauft; luftig knackt dos Publikum die Haselnüsse den ganzen Abend lang und die fortgeworfenen Schalen knattern ununterbrochen unter den Füßen der sich stets in Bewegung befindlichen Zuhörerschaft. Man stellt auch Wahl leere Stühle einfach vor sich hin und breitet auf denselben seinen Proviant aus, ißt, trinkt, schwatzt und ge- Konltcmtinopel, wo im vorigen ITlonas ein Furchtbarer Brand wiitele. in regelmäßigen Abständen auf Papier, von dem ein Stück mit der gewünschten Anzahl abgerissen wird. Die Bretzeln sind auf ein Stück Strick gefädelt und der Junge bricht sie einfach durch, um sie loszulösen; zerspringt das spröde Gebäck dabei in meh-rere Stücke, so wird er diese diensteifrig vom Boden auflesen und der Kunde in die Hand drücken, was sie nicht weiter verwunderte Dann gibt es wieder die so beliebten gebrannten Haselnüsse und man erzählte mir, daß sie in den kleineren Vorortethea-tern und den zahlreichen Kinos sehr viel zur Hebung der Stimmung beitragen, be- meßt nebenbei „Kunst". -Ganz so ungezwungen gibt man sich im Ferah-Theater nicht. Aber für die Durstenden wird auch hier gesorgt, „ssu, eji ssu, tase ssu" tönt es immer wieder („gutes Waster, süßes Nasser"). Plötzlich schlagen Laute an unser Ohr, die wir in einem Theatersaale gewiß am wenigsten erwartet hätten: sie können nur von einem aller—allerjüngsten Menschenkinde herrühren. Nichtig: In den Logen findet sich mehr als ein Säugling, den die Mutter mitgenommen hat. Sie erfüllt während der Vorstellung gelassen ihre Mutterpflichten, und der kleine Weltbür- 182 Stern der Neger Heft 11 und 12 gor, iber Kaiser Konstantins schmerzliche Klagerede durch lautes Weinen unterstrich, schläft bei Mohammeds Sieges san faren ruhig wieder ein. Eine Katze streicht uns um die Beine, einige Kinder haben sie bemerkt und klet-term über die Lehnen der Stühle und all die Damen sort, um eine Jagd nach dem Tier zu veranstalten, bis es ihnen irgendwohin entwischt. Das alles inmitten der Vorstellung. Der herrschende Lärm ist manchmal so stark, daß keines der aus der Bühne gewechselten Worte an unser Ohr bringt, das Publikum zeigt aber gar keine Unzufriedenheit darüber, woraus wir schließen, daß dem wohl immer so sei. In einem Zwischenakte merkten wir, daß viele Personen auf die Stühle stiegen und nach vorne blickten — was mochte da los sein? Der Vorhang war ja noch geschlossen. Wir folgten dem Beispiel und entdeckten die Spitze eines auf- und absteigenden Geigenbogens — man durfte also wohl annehmen, daß da vorne ein Musiker ein Violin-solo zum besten gab — die Fernesitzenden vernahmen nur den nachfolgenden Applaus. Eingeleitet wurde die Vorstellung durch eine Ouvertüre seitens des Orchesters, das aus türkischen Musikern bestand; in derselben waren augenscheinlich volkstümliche Melodien verwendet worden. Dann teilte sich der Vorhang und zeigte uns nach einigen einleitenden Szenen den Eintritt Sultan Mohammeds in seinen Empfangssaal und die Audienz seiner Minister. Es dauerte eine gute Weile, bis nur die etwas umständliche Begrüßung des Großherrn erledigt war, jeder Würdenträger näherte sich einzeln demütig dem Throne, ließ sich auf die Knie nieder, ergriff mit der Rechten des Padischahs Mantelsaum und drückte ihn dreimal am Mund und Stirne. Dieselbe Zeremonie bei dev Ver- abschiedung. Die Wachsgruppen, die man im historilchen Museum bewundert, wo sie die eigenartigen, alttürkischem Kostüme zur Schau tragen, schienen hier zum Leben erweckt. Im ganzen! stand die Darstellung auf der Höhe jener Dilettantenvorstellun-gen, die ein Borortsgesangverein seinem aus mildgestimmten Familienangehörigen seiner Mitglieder bestehenden Publikum vorsetzt. Die Krone bildete das Auftreten der Kaiserin Irene, es ist die einzige Frauenrolle des Stückes. Ihre Bekanntschaft vermittelte uns erst der zweite Akt. Nachdem der erste in politischen Reden verlaufen war, führt uns der zweite an den Hof Kaiser Konstantins nach Byzanz und um zu zeigen, wie wenig man sich dort der durch die andrängenden Osmanen drohenden Gefahr bewußt war, bildet den Schluß des Bildes eine Art Ballett. Nein, so ungraziös haben die schönen Griechinnen die Glieder schwerlich verrenkt und die von grün zu blau und gelb wechselnde Beleuchtung fügte kaum historische Eigenart hinzu. Daß sich die Tänzerinnen damals schon im Walzertakt wiegten, schmeichelte mir zwar als Wienerin, dürfte bei Geschichts-profesioren aber leise Zweifel erwecken. Irene präsidiert nach Entfernung des Gemahls dem Feste. Das nächste Mid zeigt den Morgen und die über die ermatteten Schlemmer hereinbrechende Katastrophe entlockte der Kaiserin, die sich bis dahin stumm verhalten hatte, entsetzliche Schrek-kensschreie, die in ihrer Unwahrscheinlichkeit geradezu verblüffen mußten. Die Darstellerin war eine Griechin, die ja im allgemeinen mit schrillen Stimmen begabt zu sein scheinen; türkischen Frauen dürfte die Ausübung der Schauspielkunst wohl untersagt sein. Ungeteilten Beifall errang bex schöne Schimmel, auf dem Sultan Mohammed II. seinen Einzug in die eroberte Stadt hielt, und mit einer Apotheose des 'Siegers schließt das Stück: vor dem Überwinder kniet der geschlagene Kaiser — eine kleine, poetische Lizenz, denn Konstantin! fiel bekanntlich rapfer kämpfend im Handgemenge gegen die eindringende Feinde. Befriedigt ver- ließ das Publikum die Stimme. Die Sonne stand tief, als wir uns heimwärts wandten. Konstantinopel ist schön, entzückend, aber mit seiner Kunst für Frauen halte ich es nicht. H. Iladirichfen des Theologen» millions» Verbandes Österreichs. (Th. HI. Vb. Ö.) Berichte über die Tätigkeit der Cheologen=IHi[Iioiis=Pereiiie Österreichs im Sommersemester 1918. I. Missionsverein in Brixen. Es wurde eine Vollversammlung abgehalten, zu welcher H. H. Missionär Pater Jsaias Tembler eigens aus Innsbruck gekommen war. Sein Thema: „Die Missionen in -Indien" konnte er um so gründlicher behandeln, weil er selbst durch zwanzig Jahre als Missionär dortselbst gewirkt hat. Anschließend daran wurden viele interessante und lehrreiche Lichtbilder vorgeführt. Dieser Lichtbildervortrag wurde auch den Studenten des Staatsgymna-siums vermittelt. Der arbeitssreudige Zirkel behandelte als Fortsetzung das afrikanische Missions-seld zu Ende. Die Einnahmen waren auch heuer wiederum bedeutend und wurden verschiedenen Missionshäusern zugewendet. Die Missionsbibliothek erfuhr eine schöne Bereicherung durch Erwerbung von vierzehn Jahrgängen der „Kath. Missionen" und zwei Jahrgängen der „Zeitschr. für M.-W.". Bon den 40 Mitgliedern des Vereines verlassen Heuer über 20 das Seminar. Daß die kleine Anzahl den Verein und die Be- geisterung für die Mission hindurchrette der kommenden Generation nach dem Kriege, das wünscht von Herzen der scheidende Obmann K o st n e r Emmerich. II. Missionszirkel Budweis. Infolge der überaus schweren Verhältnisse mußte der Aufenthalt im Seminar im Sommersemester auf einen Monat beschränkt werden. Während dieser kurzen Zeit, die ohnehin angestrengtes Studium ausfüllte, konnte leider keine ausgiebige Missionstätigkeit betrieben werden. Wir suchten durch Lesen von Missionszeitschriften und durch gegenseitige Aufmunterung den Missionsgedanken in uns zu erhalten und neu zu beleben. Obmann Maurer. HI. M.-V. Heiligenkreuz. Mitgliederzahl, Leitung und Zeitschriften blieben wie im ersten Halbjahre. — Wie rege der Missionseifer, zeigen die hohen Einnahmen, die die Kasse unseres kleinen Vereines aufzuweisen hat: gegen 150 K, Davon wurden 74 K unmittelbar den Missionen zugeführt und bei 60 K für Bücher und Zeitschriften verwendet. Nicht eingerechnet sind dabei die Privatunterstützungen durch Kauf und Vertrieb von Missionsmarken, -kalendern usw. In dieser Hinsicht können wir einen erfreulichen Aufschwung verzeichnen. Dagegen ging der Studienzirkel, der im zweiten Halbjahre die Orientmission behandelte, gegenüber dem Vorjahre zurück. Begreiflich, da unser Zusammensein in der Lehranstalt im ganzen nur 4% Monate währte, was natürlich eine starke Belastung mit Arbeitsstoff zur Folge hatte. Da die Hörerzahl in den nächsten Jahren bedenklich zusammenschrumpft, läßt sich der Zirkel für diese Zeit kaum mehr aufrechterhalten. Der in der Schlußversammlung vom 17. März neugewählte Obmann bestand unbedingt auf seiner Weiterführung in der alten Form, fand aber Bet den Mitgliedern so starken Widerspruch, daß er seine Stelle wieder niederlegte. So ist der bisherige Leiter gezwungen, die Vercinsgc-schäfte zu besorgen, bis eine Neuwahl mög-lich wird. Mit Gottes Hilfe hoffen wir, die kommenden schwierigen Jahre durchzuhalten. Sein Wille geschehe! Obmann: Fr. Bernard O. Gist. IV. M.-V. Klagenfurt. Dem M.-V. gehörten ausschließlich Herren des 4. Kurses an. Da gerade für diese die Zeit im letzten Semester besonders auch durch Vorbereitung auf die heilige Weihe und Primizfeier sehr knapp bemessen ist, konnten nur zwei Versammlungen abgehalten werden. Die M.-Bücherei wurde um einige 20 Bände vermehrt. Obmann: A. K u h a r. V. Missionskränzchen Königgrätz. Unser Sommersemester schloß Heuer schon am 25. Mai. Wegen der sehr kurzen Dauer und wegen der sich häufenden Arbeit konnte keine rechte Versammlung mit Vortrag abgehalten werden. Am 12. Mat wurde die Schlußversammlung abgehalten. Nach dem Rechenschaftsberichte wurde an die Neuwahl geschritten und zum Schlüsse ein Jahrgang der „Bonifatius-Korrespon-denz" versteigert, woran sich alle vier internen Mitglieder beteiligten. Es wurden hiemit 10 K eingebracht. Der frühere Leiter I. Falta ließ sich als a.-o. Mitglied einschreiben. Unsere Zahl ist auf drei interne Mitglieder gesunken. Von M.-Zeit-schristen wurden 4 Exemplare „St. d. N." und je 1 Exemplar von „Licht und Liebe", „K. M." und „Bonif.-Korr." gehalten. Augustin K r p ä I e E, Leiter des Missionskränzchens. VI. Missionssektion Lcitmeritz. Trotz der außergewöhnlichen Kürze des Schuljahres läßt sich auch Heuer maitches Erfreuliche melden. Auch im 2. Halbjahre rief die Seminarglocke unsere Zirkelmitglieder öfter zu einer anregenden Besprechung zusammen. Leider ließ sich nicht jedesmal ein Vortrag bieten; galt es doch, die kostbare Zeit fast ganz dem obligaten Studium zu widmen. — Marken und Stanniol wurden fleißig gesammelt; eine beträchtliche Menge davon konnte abgeliefert werden. — Die zahlreichen Missionszeitschriften erfreuten sich von seiten der Zirkelmitglieder großer Inanspruchnahme. Der „Stern der Neger" allein hat jetzt 8 Abonnenten. — Unser Ziel, das Missionsinteresse geweckt und wachgehalten zu haben, sehen wir auch heuer erreicht. Wenn mit diesem Missionsinteresse erfüllt der Theologe in die Ferien, der Neomyst in seine priesterliche Wirksamkeit hinaustreten kann, dann haben wir genug erreicht. Max S o nt met, Obmann. VH. M.-V. St. Florian, O.Dst. Wie im Vorjahre wurde auch heuer ein Missionshauptsest veranstaltet. Am 9. Mai, dem Feste Christi Himmelfahrt, hielt Herr Klerikatsdirektor Petrus Atzlesberger eine Ansprache über die Quellen, aus denen der Missionär sich die Kraft holt für sein opferreiches Leben. Anschließend daran war Ge-ueralkommunion der Mitglieder. Nachmittags war Festversammlung im Musiksaale des Stiftes. Bruder Stanislaus Haselbacher, der Vertreter der Marianhil-ler Mission in Linz, hielt einen recht interessanten Lichtbildervortrag über die Gründung, das Leben und Schassen in Marianhill. An die zahlreich erschienenen Zuhörer wurden Missionsschriften verteilt und dafür ein recht netter Betrag eingeheimst. — Der Studienzirkel hielt 6 Sitzungen ab, m denen über Jugend und Mission, über die protestantische Missionsbewegung, über die Missionsverhältnisse in China, Japan, Korea und Indien gesprochen wurde. In der letzten Sitzung wird über Mission und Seelsorge verhandelt werden, welches Referat das a.-o. Mitglied unseres M.-V., P. Bruno Eckmayer O. 8. B., übernommen hat. — Jenen Herren des 4. Jahrganges, die dem Verein künftig als außerordentliche Mitglieder angehören werden, wurden vom Verein gegen eine kleine Spende die Werke von P. Ant. Freytag 8. V. D.: „Das kathol. Missionsfest" und P. Oderich Heinz ö. Gap.: „Religionsunterricht und Heidenmission" mitgegeben. — An die a.-o. Mitglieder wurden öfters Propwgandaschriften versandt; die beigelegten Erlagscheine haben viel Beachtung gefunden. — Dank hochherziger Spenden von seiten der H. H. Kapitulare der Stifte Schlägl und St. Florian, ferner verschiedener Missionsfreunbe aus dem Volke und nicht zuletzt auch der ordentlichen und a.-o. Mitglieder des Vereines konnte den Missionen die nette Summe von 783 K 73 h zugewendet werden. Gelegentlich der Verteilung der „Kathol. Missions-Propaganda" unter dem Volke liefen 105 K 60 h ein. — Am 26. Mai wurde die Schlußversammlung abgehalten. Nach der Eröffnung durch den Obmann erstatteten Schriftführer und Kassier ihre Berichte. Dann erfolgte die Neuwahl der Vereinsleitung. Zum Ob-mann wurde Herr Franz Plohberger O. 8. Aug. (St. Florian) gewählt, zum Schriftführer Herr Fr. Ludwig Schaubmahr O. Cist. (Withering) und zum Kassier Herr Fr. Arno Walter O. 8. B. (Kremsmünster). P. Amadeus, Schriftführer. VIII. Missionszirkel der Theologen St. Pölten. Die Tätigkeit unseres Zirkels bewegte sich in denselben Bahnen wie im 1. Semester. Von den 2 öffentlichen statutenmäßigen Versammlungen behandelte die erste das Thema: „Das Mifsionswifsen des Seelsorgepriesters", ein Referat, das in etwas geänderter Form auch im „Stern" erscheinen wird. In der zweiten Versammlung am 19. März konnten wir den bekannten Verleger und Redakteur des „Missionswerkes für Indien" (Wien, VIII., Strozzigasse 41), Herrn Paul Sonntag, in unserer Mitte begrüßen. In einem Nchstündigen, äußerst interessanten Lichtbildervortrag lenkte er in herzergreifenden Worten unseren Blick auf das bittere Elend des Wunderlandes Indien. Die 6 geschlossenen Versammlungen verwendeten wir hauptsächlich zur Besprechung der Berichte der externen Mitglieder, die uns gute Pastorelle Winke für die Missionspraxis in Schule, Kanzel und Verein Boten. Auch die „Fünfminuten-Referate" wurden nicht vergessen: „Die nördlichste Missionsstation in Amerika", „Altheidnische Kasferngebräuche", „Der Missionsgedanke im Alten Testament". Mit 2 Zirkularen blieben wir mit den externen Mitgliedern in Fühlung. Ihre Berichte aber zeugen von frohem Schaffen und eifriger Missionsarbeit, die uns zu neuem Eifer für die Zukunft anspornt. Die Statuten für die externen Mitglieder wurden einer kleinen formellen Änderung unterzogen. Besondere Bedeutung hat die neue Fassung des § 1: „Externes Mitglied des Th.-M.-Z. kann jeder Diözesan-priester werden." Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, daß auch solche Herren Seelsorger, die früher dem Zirkel nicht angehört haben, aber praktisch für die Heiden-mifsion arbeiten, als Mitglieder beitreten. • Den Weg ebnen uns unsere externen Mitglieder durch persönliche Fühlungnahme mit ihnen. Auf diese Weise dürfte unser Zirkel im nächsten Jahre schon gegen 40 externe Mitglieder zählen. Als Grundlage einer Missionspastoral wurde heuer auch mit der Anlage eines Kolldktaneums über die für einen Seelsorger wichtigsten Zweige des Missionswissens begonnen. Karl Frank, Obmann. IX. M.-V. Weidenau. Infolge der durch die ungünstigen Zeir-verhältnisse hervorgerufenen Kürze des Sommersemesters mußte man sich darauf beschränken, das Interesse für die Missionssache wachzuerhalten, ohne eine größere Vereinstätigkeit entfalten zu können. Trotzdem der Verein in wenigen Wochen abermals ein Drittel seiner Mitglieder verliert, wollen wir der Hoffnung Raum geben, daß Gott, der uns dieses Jahr io reichen Erfolg verliehen, aüch weiterhin unser schwaches Bemühen unterstützen wird. Obmann: Paul Kirchner. X. Aus Brünn wird durch den Missionsvertreter der deutschen Theologen^ Hochw. Herrn Joh. Schneider, berichtet: Infolge der kleinen Zahl mußten wir r:ns mit stille:: Arbeiten begnügen. Wir halten jeden Monat einen sogenannten M.-Tag ab, d. h. an diesem Tage opfern alle die heilige Kommunion auf für die Mission und sind auch im Gebete derselben besonders eingedenk. Der Missionsgedanke wird unseren Verhältnissen entsprechend hauptsächlich durch Lesen von M.-Zeit-schriften, von denen die bekannten aufliegen, und Besprechungen in freien Stunden gepflegt. Von den vier Mitgliedern treten Heuer drei in die Seelsorge; sie werden auch da treu und mit noch größerem Eifer für die Missionen tätig sein. (Es würde uns freuen, wenn die Herren auch weiter durch ihren eifrigen Vertreter mit dem Vorort in Verbindung bleiben würden. Der V.-O.) * * * Der Bericht von Graz wird sofort nach den: Eintreffen veröffentlicht. UliHionsverein und außerordentliche Mitglieder. Joh. Franco, a.-o. Mitglied des Th.-M.-V. Briren. Vor mehr wie Jahresfrist wurde in diesem unserem Verbandsblatte der Vorschlag gemacht, man solle die in die Seelsorge tretenden Vereinsmitglieder dem Vereine als „außerordentliche Mitglieder" zu erhalten trachten. Es fand dieser Vorschlag auch in den meisten 33.48. Gehör. Doch läßt sich diese Anregung gewiß zu Nutz und Frommen eines jeden Vereines weiter ausbauen. Diesem weiteren Ausbau des Statutes betreffs der a.-o. Mitglieder sollen folgende Zeilen dienen. Und zwar soll darin vor allem die Bedeutung und Berechtigung dieses Statutes und dann die nähere zweckmäßige Ausgestaltung desselben untersucht werden; die praktische Betätigung der a.-o. Mitglieder wird in einem eigenen Artikel behandelt werden. I. Bedeutung der a.-o. Mitglieder und Berechtigung dieses Statutes. Als der Vorschlag gemacht wurde, man solle die in die Seelsorge gehenden Vereinsmitglieder dem Vereine anschließen, da wurde von manchen Seiten das Bedenken geäußert, es gehe dies über den Rahmen und die Berechtigung eines Vereines, der sich doch Theologen -Missions-Verein nenne, hinaus und man werde es in der Seelsorge so ausfassen, als wolle man die Priester vom Seminar aus schulmeistern. Doch dieses Bedenken ist nicht stichhältig. Das beweist vor allem die Tatsache, daß in allen Vereinen Studierender, z. B. Theologenkongregationen, Studentenverbindungen, auch die auswärtigen Mitglieder immer noch im Vereinsregister als Mitglieder angeführt werden. Noch mehr aber beweist nicht nur die Berechtigung, sondern auch die große Bedeutung dieses Statutes ein Blick auf den Z w e ck der Th.-M.-V.-V. So wie es der Zweck einer Theologenkongregation ist, tüchtige Priester und Kongregationspräsides. heranzubilden, und wie es der Zweck der katholischen Studentenverbindungen ist, eine gut katholische Laien-Jntelligenz zu schassen, so ist es das Ziel, das die Th.-M.-V.-V. anstreben, einen missionsbegeisterten Klerus zu schaffen. Nun können aber alle diese Ziele noch nicht voll und ganz während der Studienzeit erreicht werden, sie zielen im Gegenteil auf die Zukunft hinaus und können erst im späteren Wirken der Studierenden ganz zur Auswirkung kommen. Müßte es da nicht als ganz verfehlt erscheinen, wenn man nun die Mitglieder gerade in jenem Augenblick, wo es gilt, das hier Gelernte in die Tat umzusetzen, also die Früchte jahrelanger Vereinsarbeit einzuheimsen, aus dem Auge ließe. Nur wenn die in ihr Arbeitsfeld tretenden Mitglieder wenigstens für die ersten Jahre mit dem V. in Verbindung gehalten werden, nur dann wird das Ziel der T.-M.-V.-V. ganz erreicht, nur dann wird die im V. geleistete Arbeit voll und ganz nutzbar gemacht werden können. Aus dem Anschluß der a.-o. Mitglieder an den V. wird aber noch ein weiterer, wichtiger Vorteil erwachsen, nämlich mit Rücksicht auf einen zukünftigen Priester-Missionsbund. Ein solcher Priester-Missionsbund wird in den nächsten Jahren, wo die gesteigerten Bedürfnisse und die vielfach für viele Jahrzehnte entscheidende Stunde der Missionen die Mithilfe aller katholischen Kreise erfordern wird, ale dringend erwünscht erscheinen. Eine solche Gründung wäre aber sehr schwierig, bedürfte einer sehr großen Propaganda-arbeit und würde sich nur sehr langsam entwickeln können, wenn man erst ganz von vorne anfangen muß; dagegen wäre durch die a.-o. Mitglieder diese Aufgabe ganz wesentlich erleichtert, da die V.-V. durch ihre auswärtigen Mitglieder sofort einen kräftigen Grundstock für einen Priester-Missionsbund liefern können. Gelten die angeführten Gründe für alle Zeiten, so tritt in der jetzigen Kriegszeit noch ein weiterer Grund hinzu, nämlich die jetzige schwierige Lage der V.-V. Die meisten V.-V. sind infolge Ausbleibens des Nachwuchses stark entvölkert und drohen aus diesem Grunde einzugehen. Es wäre daher ganz unverzeihlich, wollte man da die vielen Kräfte der in die Seelsorge gehenden Mitglieder unbenützt lassen, und das zu einer Zeit, wo man um jede Kraft froh fein mutz. Die a.-o. Mitglieder sind berufen und imstande, das Rückgrat des Vereines und seine Stütze zu bilden, an die er sich anlehnen kann. Wenn IbaS Statut der a.-o. Mitglieder gut durchgeführt ist, so sann ein V. sogar dann, wenn er alle internen Mitglieder verloren hat, in den a.-o. Mitgliedern einigermatzen fortbestehen, die durch einen aus ihrer Mitte gewählten Vertreter mit dem Vorort in Verbindung bleiben. Diese a.-o. Mitglieder roeiben es auch fein, die die Wiedererrichtung eines V. in besseren Zeiten wirksam betreiben werden, während sonst die Wiederherstellung eines eingegangenen V. sehr in Frage gestellt bleibt. Außer diesen Gründen könnte noch hingewiesen werden aus die vielen Anregungen, Ermunterungen und Erfahrungen, die ein geregelter Verkehr zwischen internen und externen Mitgliedern beiden Teilen bringen muß. Aber was ist es dann mit dem anderen Einwurf, daß man einen solchen Anschluß übel aufnehmen könnte? Um dieser Gefahr zu entgehen, darf der V. sich allerdings nicht sofort an den ganzen Klerus unterschiedslos wenden, sondern er muß mit diesem Statut vorerst im kleinen beginnen. Er begnüge sich anfangs damit, die Mitglieder, die im laufenden Jahre die Anstalt verlassen, und solche, die dieselbe in den letzten 2 bis 3 Jahren verlassen haben, zu gewinnen. Ausnahmen, wo man sich auch an ältere Herren wenden kann, können ja vorkommen. Besonders aber muß dieser Gefahr gesteuert werden durch eine zweckmäßige, vernünftige Durchführung dieses Statu-t e s. IT. Die zweckmäßige Ausgestaltung des Statutes. Den näheren Ausbau dieses Satzungs-vunktes sollen vor allem folgende allge- meine, leitende Grundsätze bestimmen: 1. Nicht mehr zentralisieren wollen, als zur gegenseitigen Förderung wirklichnotwendig und zweckdienlich ist! Es läßt sich nicht alles über einen Leist schlagen, da die Verhältnisse, in denen doch die a.-o. Mitglieder arbeiten, nicht überall gleich sind. Es läßt sich nicht alles bis ins kleinste hinein genau fixieren und vereinheitlichen. Das macht die Sache nur mehr kompliziert und für die Dauer undurchführbar. 2. Die gegenseitigen Pflichten zwischen V. und a.-o. M i t -gliedern sollen aufeinMini-mum beschränkt bleiben, nur das kann dauernden Bestand haben. Je einfacher, um so besser und dauerhafter! Einige Punkte sind natürlich zur Aufrechterhaltung des Kontaktes unerläff tg. Im besonderen kann man sich aus folgende Punkte beschränken: Diese Pflichten der a.-o. Mitglieder dem Verein gegenüber können auf 2 Punkte beschränkt werden, nämlich: 1. Haltung des Verbandsorganes, 2. Einsendung eines jährlichen kurzen Berichtes an den Verein, etwa um die Zeit nach dem Feste der heiligen drei Könige. Die Mitglieder werden durch den V. rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht. Diese letzte Pflicht kann auf einige (z. B. zehn) Jahre eingeschränkt werden. Der große Nutzen dieses Berichtes für den Verein liegt auf der Hand. Es wäre eine sehr dankbare Arbeit, wenn die B.-V. von Zeit zu Zeit- eine Auslese aus den eingelaufenen Berichten dem Vorort zur Veröffentlichung im Verbandsblatte zur Verfügung stellten. Damit dieser Bericht nicht etwa als Kontrolle aufgefaßt werde, soll es dem Wunsche der betreffenden a.-o. Mitglieder, die den Bericht einsenden, vom V. anheimgestellt werden, ob sie diesen ihren Bericht im V. (unb besonders tnt Verbandsblatt) veröffentlicht wissen wollen oder nicht. Daß die a.-o. Mitglieder es sich zur Pflicht machen müssen, nach Kräften für die Missionen sich zu betätigen, ist selbstverständlich. Besonders die jährliche Missionspredigt und die Gewinnung der Kinder für die Missionsidee sollten der feste Grundsatz eines jeden a.-o. Mitgliedes werden. Die Einsendung eines Beitrages an den V. soll nicht obligatorisch gemacht, sondern höchstens freigestellt werden. Im übrigen soll den auswärtigen Mitgliedern volle Freiheit in der Betätigung gelassen werden, so insbesondere in der Versendung der ihnen zukommenden Missionsspenden. Es wäre ganz verfehlt und unnütz, wollte man z. B. an die Errichtung einer Zentralkasse chenken, an die auch die Mitglieder von auswärts alle Missionsalmosen senden müssen. Es wäre dies oft gar nicht durchführbar, wie aus späteren Ausführungen ersichtlich sein wird. Immerhin wäre es sehr zu empfehlen, wenn die a.-o. Mitglieder hie und da, wo es die Umstände erlauben, einlaufende Missionsspenden dem V. zur Weiterbeförderung übergäben, weil das immer wieder ein Ansporn und eine Ermunterung für den V. bedeutet. Wenn das Statut der a.-o. Mitglieder so oder in ähnlicher Weise ausgeführt wird, so werden sich bald die Früchte desselben zeigen. Frater, si adiuvatur a fratre quasi civitas firma! Mögen unsere V.-V. durch den Ausbau dieses Statutes wirklich eine „civitas flrma“ werden, die imstande ist, die jetzigen Stürme zu überwinden! Vorschläge und praktische Mitteilungen." Beitritt zur Postsparkasse von seiten der Th.-M.-V. Vom Th.-M.-V. St. Florian. Durch die guten Erfahrungen, die wrr mit unserem Beitritte zum Scheckverkehr gemacht haben, veranlaßt, glauben wir den übrigen im Th.-M.-Vb. vereinigten TH.-M.-V. einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie auf den Nutzen aufmerksam machen, den der Scheckverkehr auch für die Th.-M.-V. hat. Wenn es auch die erste Aufgabe eines jeden TH.-M.-V. ist, unter den Mitgliedern Missionsinteresse und -Verständnis zu wecken und zu fördern, so wird er doch, wenn er auf eine gute finanzielle Fundierung wenig bedacht ist, nur allzu bald die bitteren Folgen dieser Unvorsichtigkeit zu beklagen haben: Die Bibliothek kann nicht den Bedürfnissen entsprechend angelegt werden; ein reger schriftlicher Verkehr mit den anderen Vereinen und Missionsgesellschaften, der nur beftuchtend einwirken könnte auf die Vereinsarbeit, muß unterbleiben usw. Da es aber auch anderseits wieder nicht angeht, die Mitglieder auch noch finanziell allzu stark heranzuziehen, nachdem sie ohnehin schon ihre Geisteskräfte in den Dienst der Missionssache stellen, so müssen wir unseren Blick nach einer anderen Einnahmsquelle richten, und diese bilden zunächst unsere außerordentlichen Mitglieder. Sie sind, wenigstens zum Großteil, in der Lage, dem Vereine von Zeit zu Zeit ein kleines Almosen zukommen zu lassen. Um ihnen nun dies möglichst bequem zu machen und jede unnötige Auslage zu ersparen, schicken wir ihnen einfach — vielleicht im Vereine mit Missions-Propagandamaterial —« einige *,) Die Vereine werden gebeten, aus ihrer Praxis für diese Rubrik praktische Mitteilungen zur Veröffentlichung einzusenden. (Der V.-O.) 190 Stern d et Neger Heft 11 unb 12 Schecks zu. Wie leicht können sie da jetzt ihre Paar Kronen, die sie dem Vereine willig sind, demselben übersenden; sie brauchen nicht wieder erst lange Marken taufen und sich um Postanweisungeu sorgen. Ja noch mehr! Wir leisten ihnen sogar einen vortrefflichen Dienst. Nicht selten erhalten nämlich die Seelsorger von Den Gläubigen Geldspenden mit der Bestimmung: für die Mission. Ja, wohin nun jetzt mit diesem Gelde? Ganz einfach! In der Schreibtischlade liegt ein Scheck an den Th.-M.-V.; also dorthin mit dem Benage! Der Verein weiß es schon, wo das Geld am meisten nottut. Aber, so könnte da einer sagen, erstehen denn da dem Vereine nicht wieder unnötige Lasten? Nun, die, Arbeit findet reichlichen Lohn. Oder wollte jemand leugnen, daß das Ansehen des Vereines und damit sein Einfluß bei den einzelnen Missionsgesellschaften, denen er die eingelaufenen (Felder zusendet, nur steigen kann, wenn sie sehen, daß sie von ihm etwas erwarten können? Aber auch die Gegenleistung von ihrer Seite wird nicht ausbleiben, wenn wir mit Wünschen an sie herantreten müssen, was ja nicht sel- ten der Fall ist. Abgesehen also davon, daß jeder Verein so manche Geldquelle, die sonst vielleicht anderswohin ihren Lauf nähme, durch den Scheckverkehr zu sich hinlenkt: er wird dadurch auch Bei den verschiedenen Missionsgesellschaften bekannt. Es ließe sich übrigens noch manch anderes zugunsten des Scheckverkehres auch für den Th.-M.-V. anführen; beispielsweise sei nur Hingeiviesen auf die Bequemlichkeit, mit der Zahlungen von Bücherund Zeitschriften-Rechnungen mittels Scheckverkehrs erfolgen können. Daß man dabei auch zum Clearingverkehre Beitritt, ist selbstverständlich. Teilnehmer am Scheckverkehr zu werden, ist nun sehr einfach. Der Verein sucht beim Postsparkassenamte in Wien um Bewilligung des Beitrittes zum Scheckverkehre an und sendet gleichzeitig an dasselbe die Bestätigung des Ordinariates (bezw. der Stiftsvorstehung) ein, daß der Verein an der betreffenden Lehranstalt als religiöser Verein tatsächlich bestehe und durch zwei namhaft zu machende Herren nach außen hin vertreten werde. Das Postsparkassenar^t wird dann ohneweiters die nötigen Schriften übersenden. Stern der Neg e r 191 Heft 11 und 12 empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften, Ein Trümmerfeld hat der WeltkriegVauf dem Gebiete der Glaubensverbreitung geschaffen. Auch diese Not gilt es zu lindern. An der Spitze der selbstlosen Helfer steht seit Jahren die Monatschrist „Die katholischen Missionen". Ihr ist es gutteils zu danken, daß die deutschen Katholiken seit Jahrzehnten die Kenntnis vom Glaubensfortschritt in allen -Ländern der Erde in anziehendster Weise vermittelt erhielten und so einen angemessenen Platz auszufüllen vermochten unter der ausgesandten Jüngerschar des Heilandes. Namentlich durch Halten und Verbreiten der Haupt-Missionszeitschrift „Die katholischen Missionen" entfacht der Katholik in sich und anderen die Flamme der Missionsliebe. „Die katholischen Missionen" sind durch Post und Buchhandel zu beziehen. Preis Mk. 6— jährlich. Verlag von Herder, Freiburg i. Br. Leben der seligen Margareta Maria Alacogne aus dem Orden der Heimsuchung Mariä. Nach dem vom. Kloster Parah-le-Monial herausgegebenen Original. Zweite und dritte Auflage. Mit einem Titelbild. 8° (VIII und 228 ©.; Freiburg 1918, Äerdersche Verlagshandlung. Mk. 3'50; kart. Mk. 4 50. Schon ist der Name der demütigen Ordensfrau, mit der sich diese Lebensbeschreibung beschäftigt, auch in unseren deutschen Landen nicht mehr Weingut eines kleinen Kreises stiller Verehrer. Wo immer die frohe Botschaft von den Erbarmungen des Herzens Jesu gepredigt wird, da wird auch der Name der Schwester Margareta mit Ehrfurcht genannt. Es ist daher durchaus zeitgemäß, wenn uns das Werden und Wirken dieser auserwählten Dienerin aus erster und bester Quelle geboten wird: Aus dem handschriftlichen Stoff und der lebendigen Ueberlieferung ihres eigenen Klosters. Mit Recht weist darum gerade auf diesen Punkt der beste Kenner der Illacoque-Literatur, Bischof Gauthey, hin, indem er zugleich die „herzerfreuende Genauigkeit, Klarheit, Treue" neben „vollem geschichtlichen Gerechtigkeitssinn, der nichts bemäntelt", rühmt. Derselbe Bischof sagt von dem vorliegenden Buch: „Das ist gesundes Hausbrot, das kräftige Charaktere bildet". Geheiligtes Jahr. Lehren und Beispiele der Heiligen in kurzen Lesungen für alle Tage des Jahres. Nach dem Italienischen frei bearbeitet von Dr. Friedrich Hense. Fünfte und sechste Auflage. (Aszetische Bibliothek.) 12° (XII u. 528 S) Freiburg 1918, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 4-50; geb. in Halbleinwand Mk. 6'—. In unserer modernen Zeit mit ihrer vielfach, nervös hastenden, übertrieben bewerteten äußeren Tätigkeit wird der Ruf nach Verinnerlichung immer lauter, auch von seiten solcher, die von christlicher Aszetik wenig wissen wollen. Ein Hilfsmittel des innerlichen Lebens ist das Geheiligte Jahr, „eines der besten Bücher aus der Herderschen Aszetischen Bibliothek". Dasselbe bietet für jeden Tag des Jahres als kurze Lesung über eine Tugend „eine Blumenlese der kostbarsten Blüten aszetischen Lebens" aus den Schriften und dem Leben der Heiligen — dazu eine vortreffliche Beigabe über die letzten Dinge für einen Monat — und faßt die daraus sich ergebenden Entschlüsse zusammen in einem kernigen Gebete. Die früheren Auflagen wurden von der Kritik gelobt als „ein Buch, das die Tugend lieb und damit leicht zu machen verstehe", das geeignet sei, „zur täglichen geistlichen Lesung, für den Beichtstuhl", das zu empfehlen sei allen heilsbegierigen Seelen, Ordensleuten, Seelsorgern, insbesondere Vielbeschäftigten, die unter Umständen auch nach diesem Buche ihre tägliche Betrachtung machen könnten. Das Urteil gilt auch für diese neue Auflage. Waffen des Lichtes. Gesammelte Kriegsreden von Dr. Michael von Faulhaber, Erzbischof von München. Fünfte, vermehrte Auflage. 13.—15. Tausend. 12° (IV u. 244 S.) Freiburg 1918, Herbersche Verlagshandlung. Kart. Mk. 3 —, Unsere religiöse Kriegsliteratur ist reich an Wertlosem und Mittelmäßigem. Gar manchen, die in dieser großen Zeit sich als Vertreter des religiösen Gedankens zu reden berufen fühlten, fehlte der rechte Ton, um das auszudrücken, was die Herzen bewegt. Um so größer ist deshalb unsere Freude, wieder einmal ein recht religiöses Männerwort in diesen „Kriegsreden" des hochwürdigsten Herrn Erzbischofs von Faulhaber zu vernehmen. Was fast durchweg den religiösen Kriegsschriften fehlt, ist die Betonung des Heldischen unserer christlichen Moral. Und doch tut es gegenüber der modernen Krämermoral, die ja gerade unter der Führung Englands in diesem Kriege ihre Orgien feiert, dringend not, den Heldengeist und die Heldenart Jesu Christi nachdrücklich zu betonen. Unserem Christenvolke muß es zum Bewußtsein gebracht werden, welch unversiegbare Quellen gewaltigen Heldentums aus unserer Religion hervorsprudeln. Erzbischof von Faulhaber hat diese Aufgabe g löst, indem er die „Waffen des Lichtes" darreicht und dem modernen Christen zuruft: „Wirf den Helden in deiner Brust nicht weg"! Wir sind überzeugt, daß diese Kriegsreden nicht nur eine geistige Erquickung sind für unsere'Helden draußen im Felde, sondern daß sie auch äußerst befruchtend wirken auf die Frömmigkeit und Seelsorge daheim. Roms letzte Tage unter der Tiara. Erinnerungen eines römischen Kanoniers aus den Jahren 1868 bis 1870 von Klemens August Eickholt, Päpstlichem Offizier et. D. Mit 8 Bildern. Zweite und dritte Auflage. 4. bis 6. Tausend. 8° (VIII und 320 S.) Freiburg 1918, Herdersche Verlagshandlung. Kart Mk. 4 80. Der „römische Kanonier", der einzige noch lebende deutsche Artillerie-Offizier Pius' IX., bietet hier in ungezwungener Erzählung seine Erinnerungen und Eindrücke über das Heerwesen, die staatlichen und gesellschaftlichen Zustande, die kirchlichen Vorgänge und Feste, die Bolksstimmung und den Bolksbrauch in Stadt und Land während der letzten Jahre des Kirchenstaates Der Umstand, daß während jener Zeit in den Mauern Roms das Vatikanische Konzil tagte, und daß der Ver- suffer bei Ausbruch des deutsch-französischen Krieges, zur Werbung von Freiwilligen abkommandiert, in Frankreich unter persönlicher Gefahr Zeuge des Ueberwallens der dortigen Volkserregung war, trägt zur Erhöhung des Interesses noch manches bei. Den inhaltlichen Kern des Werkes bildet aber der Untergang des Kirchenstaates und hier hat der Verfasser sich nicht mit seinen persönlichen Beobachtungen begnügt, sondern die Arbeit des gewissenhaften Geschichtschreibers zu leisten gesucht, dem hiefür selbst das päpstliche Archiv geöffnet war. Mit begreiflicher Vorliebe verweilt der Verfasser bei der damaligen deutschen Künstlerkolonie in der ewigen Stadt mit ihren Charakterfiguren und bei solchen kirchlichen Festgebräuchen, die heute infolge der trüben Verhältnisse gänzlich verschwunden sind und kaum in verschwommenen Vorstellungen ihr Andenken noch forterhalten. Die Darlegungen und Urteile über die Zustände des einstigen Kirchenstaates, nicht in jugendlichem Enthusiasmus auss Papier geworfen, sondern gereift und abgeklärt durch die Erfahrungen von fast einem halben Jahrhundert, dürften ins Gewicht fallen bei den immer neu hervortretenden Plänen zur Wiederherstellung des Kirchenstaates. Anderseits kann es nicht ohne Eindruck bleiben in dem Augenblick, da ganz Europa blutet unter dem furchtbarsten aller Kriege, der je gewesen ist, mit solcher Klarheit und Unmittelbarkeit hingewiesen zu werden auf das große Verbrechen Europas an der legitimsten, friedlichsten und friedenseifrigsten Macht, die es bis zum 20. September 1870 in seiner Mitte gehegt hatte. Wildes Laud und deutsche Hand. Eine Erzählung aus den deutschen Kolonien Südbrasiliens. Bon Wilhelm Wiesebach 8. J. Mit 6 Bildern. Erste und zweite Auflage. (Aus fernen Landen, 30. Bändchen.) 12° (VIII u. 118 S.) Freiburg 1918, Herdersche Verlagshandlung. Mk. 1"20; in Pappband Mk. 1-60. Brasilien ist zu unseren Feinden übergegangen um großen Schmerze von Hunderttausenden treu-eutscher Herzen, die dort drüben für die deutsche Heimat schlagen- Das sind die blondhaarigen und blauäugigen deutschen Kolonisten, bereit Vorfahren vor fast 100 Jahren sich dort drüben eine zweite Heimat gründeten und deren Siedelungen heute ein herrlich blühendes Gemeinwesen bilden. Es hat unendliche Mühe und Ausdauer erfordert, dasselbe allmählich zu schaffen. Als die ersten Siedler dorthin kamen, war das ganze Kolonistengebiet noch von dichtem Urwald umsponnen und sie haben im Kampf mit dem fast undurchdring- lichen Dickicht, seinen Raubtieren und den noch wilderen Jndianerhorden harte Zeiten durchgemacht. In diese erste schwere Pionierzeit der deutschen Kolonien Südbrasiliens führt uns die kleine Erzählung und läßt uns in den ergreifenden Schicksalen einer dieser deutschen Kolonistenfamilien all das Herbe und Harte jener ersten Anfänge mit durcherleben, aber auch die ganze jubelnde Freude mitverkosten an dem Tage, da nach langer priesterloser Zeit der erste deutsche Missionär in ihrer Mitte erschien und in der trauten Sprache der Heimat ihnen wieder Gottes Wort verkündete. „Wildes Land und deutsche Hand" reiht sich als 30. Bändchen würdig der Sammlung „Aus fernen Landen" an, die schon so viele deutsche Knaben und Mädchen entzückt und während des Krieges Trost und Erquickung in die Schützengräben und-. an die Schmerzenslager unserer tapferen Krieger getragen hat. Claver-Kaleuder 1919. ^Herausgegeben"' von der St. Petrus-Claver-Sodalität. 80 Seiten Groß-Oktav. Reich illustriert. Preis portofrei K l'BO. Bezugsadresse: St. Petrus-Claver-Sodalität, Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 19, sowie all deren Abgabestellen und alle katholischen Buchhandlungen. Alle Missionsfreunde, die sich über das Missionswerk, das ja Herzensangelegenheit eines jeden Katholiken sein soll, näher unterrichten möchten, machen wir hiermit auf den soeben erschienenen Cla'per-Kalender 1919 aufmerksam. Dieser höchst zeitgemäße Missionskalender entrollt durch, seine gewählte Zusammenstellung ein anschauliches, interessantes Bild des afrikanischen Missionsfeldes. So empfiehlt sich der Claver-Kalender von selbst als anregende, bildende und erbauende Lesung für jede katholische Familie und ist besonders geeignet, solche, die dem Missionswerk noch ferne stehen, in dessen Bannkreis zu ziehen. BenzigerS Marien-Kalender 1919. 26. Jahrgang. In vierfarbigem Umschlag, mit Chromo-Titelbild, 6 ganzseitigen Bildern und zirka 100 Illustrationen im Text, zweifarbigem Kalendarium, Märkteverzeichnis, Preisrebus. 112 S. Format 185 :260 mm. Preis pro Exemplar Mk. t°20. Der in Tausenden von Familien freudigst begrüßte Hausfreund, der liebtraute Marien-Kalender beschert uns eine ganze Fülle hochinteressanter und zeitgemäßer Lektüre. Erbauendes und Belehrendes wechseln da in buntem Verein mit bald ernsterer, bald heiterer Unterhaltung. Ein stattlicher Kranz bedeutsamer Bilder in wohlgelungener technischer Ausführung ziert und empfiehlt den Kalender zu einem erstklassigen Familienbuch. lückfeliges neues ^ahr wünscht allen Lesern „Stern -er Neger" ■» Verantwortlicher Schriftleiter Rektor P. Dr. M. Staffeinet F.S. C. - Buchdruckerei „Carinthia" des St. J.-V. in Ätogenfutt, Kärnten. Wichtig für Missionsfreunde! Aufstand und Reich des Mahdi im Sudan und meine zehnjährige Gefangenschaft dortselbst. Von P. Jos. Ohrwalder. Da von verschiedenen Seiten Nachfragen wegen des Werkes des allzu früh verstorbenen hochw. P. Jos. Ohrwalder an uns gerichtet wurden, haben wir uns bemüht, die noch erhältlichen wenigen Exemplare zu erwerben. Dank dem Entgegenkommen, das wir gefunden, sind wir in der Lage, eine beschränkte Anzahl dieses höchst interessanten Buches zu ermäßigten Preisen abzugeben. Gebunden in Ganzleinen statt K 6-40 (Mk. 5-50) K 5-— (Mk. 4-30); ungebunden statt K 5 — (Mk. 4 30) K 3-50 (Mk. 3-—). Erhältlich nur noch im „Missionshaus Milland“ bei Brixen (Tirol). Junge Leute Handwerker, wie Schuster, Schneider, Tischler usw. Anden als Aufnahme im Missionshaus in Miiiand bei Brixen. „nun ün, >- ^ebrauchte Briefmarken 1 und Mr lit or hc ul it m mit» st n«? n -MM werden mit I herzlichem „Vergelt's Gott!" von der Verwaltung des Missionshauses in NNlland bei Brixen entgegengenommen. ||n||||||M|||||||||||||||||M||M|M|||||M|Ullllnl|||M||||||||ll|llilll,,llllliil||ll||l||||lllllllllllllllllllllllllMIIIIIIIIMIIMlllllMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!llllllllllllllllllllllMIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlllllllMIMIIIIIUIllllMIIIIIIIIMIIiniMMIIimillllllllllllllllllimllllllMllimilMml Für Men, welche SrdenZ- nnö MWWriester werden wollen iniiKiriiiimiiiiiriMiiiiiiiiiii - .umi. In unserem UMW ln Man lei Srirtn werden brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu ========= Missionspriestern herangebildet. ======== Bedingungen der Aufnahme: 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordens- und Missionspriesterstand. Ž. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter; energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gprnnastalstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klaffe wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkommen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missionshauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Rektor des Missionshauses in Milland bei Vrixen, Tirol I en Abonnenten der Stuöentenkreise wird außerordentliche Preisermäßigung --________ gewährt. T Sehr wichtige Nachricht! Da die Postämter die Einzahlungen mit den bisherigen Erlagscheinen, die auf die Adresse „Missionshaus der Söhne des heiligsten Herzen Jesu in Milland bei Brixen, Tirol", lauten, nicht übernehmen, weil Milland in den Händen der Italiener ist, eine Abänderung des Postschekkonlos auf die neue Adresse aber unter den bestehenden Verhältnissen undurchführbar ist, so mutz ich diesmal vom Beilegen der Erlagscheine absehen und bitte ich die verehrten Abonnenten, die Beiträge nur mit Postanweisungen an mich einzusenden. P. Ed. M. Pschorn F. S. C. Missionär in Abfallersbach, puffertat, Tirol. M -ie geehrten Leser! Endlich ist es gelungen, außerhalb des von den Italienern besetzten Gebietes Deutsch-Südtirols einen Vertreterposten Zu errichten, um von da aus die Interessen unseres, im Okkupationsgebiete liegenden Missionshauses Milland bei Brixen zu wahren. Es wird somit für die ganze noch übrige Dauer der Besetzung die Redaktion des „Stern der Neger" sowie die Erledigung der Korrespondenz von hier aus erfolgen. Ich bitte daher sämtliche für das Missionshaus Milland bestimmte Geldsendungen, Korrespondenzen rc. an die Adresse: P. Cöuarö N. pjchorn F. S. C. derzeit Mfaltersbach, Pustertal, Tirol zu richten. Gleichzeitig kann ich versichern, daß auch der „Stern der Neger", welcher infolge der gänzlichen Postverkehrs-Unterbinbung mit dem besetzten Gebiete sein Erscheinen einstellen mußte, von jetzt ab voraussichtlich wieder regelmäßig eintreffen wird. Schließlich richte ich an alle unsere geehrten Freunde und Gönner die herzliche und inständige Bitte, mit Rücksicht auf die nahezu unerschwinglichen Druckereiauslagen den Abonnements-Erneuerungen eine kleine freiwillige Gabe beizulegen. Gottes Lohn und reichster Segen wird Ihnen gewiß dafür zuteil werden. flbfaltersbach, im Februar 1919. P.