Nr. t38. Dienstag, 21. Juni 1887. 106. Iahrnang. Laibacher Zeitung. Piiwumernlillnsprels: Mit Postveijendung: ganziährig st, i». halbjährig fl. 7.00, Im Lomptoir: >,,„>,i>ih,i,, sl l i, yalbjähiig fl, 5,50, ssur die Zustellung mS Hau« galizjährlg ft, l. — Insertionönebür: Für lleine Inserate l>is zu 4 Zeilen 2b lr., »zröhcre ver Zeile « ir,! bei öfteren Wieberholungen pr, Zeile » fr. Die „Valbacher Zeitung" erscheint täglich mit «usnahme der Sonn« und Feiertage, Die «dminiftratlon beftobet sich Vahnhofgasse l5, die «edactlo« Vienerfiraße 15. — Unfranliert« Vri«s< werden lucht ^»g?n<'!!,Mi,» imd Manuscript« nicht zurückgestellt. Wntlicher Weil. Se. k. lind k. Apostolische Majestät haben niit Allerhöchster Entschließung vom 15. Inni d. I. dem Sectionschef im Ministerium des Innern Ferdinand Ritter von Erb den Frciherrustaud taxfrei allergllä-digst zu verleihen gernht. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Nechnungsrath Franz Pfeifer znm Oberrechnungsrathe und den Rechnnngsrcvidenten Raimund Kastelic zum Rechnungsrathe bei dem Rechnungs-Departement der Landesregierung in Laibach ernannt. Uichtamtlicher Weil. Rede des Abg. Dr. Ferjanöio, gehalten im Abgeordnetenhause des Neichsrathes a,u 25. Mai 188? anlässlich der Debatte über den Etat des Instizinmi' steriums. (Fortsetzung und Schluss.) Die hohe Justizverwaltung wird. weuu sie sich mit der Frage befasst, jener Missstimmung bezüglich dieser Drucksorten begegnen, welcher sie auf Schritt und Tritt überhaupt der slovenischen Amtierung gegenüber be< gegnet. Sie wird sogar auf einer Seite, von der man es sich mit Rücksicht auf die Entstehung dieser Drucksorten am allerwenigsten versehen würde, finden, dass man zögere mit der Bestellung und damit, diese Druck sorten in Verwendung zn setzen. Da auch der Staatsschatz mitinteressiert ist — denn die Staatsdnickerci hat dieselben mit einigen Kosten hergestellt — möge dies für die hohe Regierung ein weiterer Ansporn sein, sich diese Drncksorten angelegen sein zu lassen. Ich möchte hier noch einer Ungehörigkeit erwähnen, welche selbst die bestqualificierten und bestgewillten Richter bei uns iu der slovenischen Amtierung empfindlich hindert, Wenn trotz aller entgegenstehenden Hindernisse doch slooenische Entscheidungen au das Ober-landcsgericht gelangen, so entscheidet dasselbe dcntsch und gibt die deutsche Erledigung mit dem Auftrage an die erste Instanz, dieselbe in beiden Sprachen hinaus' zugeben. Vor allem könnte man fragen: wozu auch deutsch, da mau ja von vornherein weiß, dass die Parteien sich mit der bloß slovenischen Entscheidung be- gnügen, wie sie sich mit jener der ersten Instanz begnügt haben. Allein das ist eine Sache von minderem Belang, denn die dadurch entstehende Schwierigkeit trifft nur den Diurnisten, der die Entscheidung abzu-schreibeu hat. Anders ist es mit der slovenischen Ucbersetznng dieser Entscheidung, diese trifft den Richter, nnd wenn man bedenkt, dass Entscheidungen höherer Instanzen oft weitwendig und schwierig sind, so ist dies allerdings eine nnbegrüudete Belastuug des Nichters erster Instanz. Vermag man bei dem Oberlandesgerichte Graz — ich will diese Frage nicht erörtern — nicht selbst slouenisch zu entscheide», so veranlasse man diese Uebersetzung durch eigene Organe und gebe sie in Form einer Ansfertiguug im Sinne des §211 der Gerichtsinstruc-tiou hinaus, signiert vom Präsidenten des Oberlandesgerichtes uud vom Vorsteher des Expedites. Eine so geartete Uebersetzung und Ausfertigung ist gesetzlich, jede andere ist ungesetzlich. Ich fühle mich verpflichtet, auch die Iustizverhält' nisse unseres Nachbarlandes Karnten zu besprechen, denn dieselben sind für unsere Connationalen so eigenartig uud traurig, dass sie hier bei Berathung des Justiz-etats besprochen werden müssen. Die von mir für die übrigen Gegenden beklagten Missstände kommen in Karnten außerordentlich potenziert vor. In Karnten kommt es gar nicht vor, dass auch nur ausnahmsweise bei den Gerichten slovenisch geschrieben würde, und dabei ist ein Drittel der Bevölkerung des Kronlandes slouenisch. Ja, es kommt nur selten vor, dass der Richter mit der slovenischen Partei anch nur sprechen würde. Der Richter spricht in Karnten mit den Parteien durch Mittelspersonen (Hört! Hört! icchtb); welcher Art diese Mittelspersonen sind, werde ich mir später mit einigen Worten auszuführen erlaubeu. Durch die kärntnerischen Schuloerhältuisse ist dafür Sorge getragen, dass der dortige eiuheimische Richterstand jeder Kenntnis der sloveinschen' Sprache entbehrt. (Hört! Horts! rechts.) Sie wissen, dass wir eine Resolution angenommen haben, dahin gehend, dass an den kärntnerischen Mittelschulen die slovenische Sprache wenigstens obligat gelehrt werde, selbstverständlich nur für Slovcneu — wir wolleu ja den Dentschen nichts aufdrängen — und doch versieht dieser so geartete Nichterstaiid die Instizgeschäfte auch in den slovenischen Gegenden Kärntens. Zur Bemäntelung dieser Verhältnisse führt man an, dass die nichtdeutsche Bevölkerung Kärutens nicht Slovenen seien, oder weil man dies schließlich annehmen muss — die Geschichte, die Statistik und alles andere beweisen dies — sagt man, dass ihre Sprache keine rechte slovenische sei. Wenn ich mir erlaube, zu diesem Gegenstande ein paar Worte zu sprechen, so geschieht es nicht, um den Herren Abgeordneten der Villacher Landgemeinden zn berichtigen; dies haben auticipativ, als vom Herrn Abgeordneten für Marburg einige Zweifel angeregt wur< den bereits andere Collegen treffend gethan, ich thue es vielmehr aus dem Grunde, weil bedauerlicherweise selbst in den höchsten Verwaltungssphären die Anschauungen, die die Herren Abgeordneten für Karnten geäußert habeu, vorkommen und es uns nicht gleich-giltig ist, dass diese unsere Geschicke bestimmenden Kreise die gleiche Anschauung darüber haben, wie der Herr Abgeordnete. Es gibt in meiner Muttersprache ein Sprichwort, welches sagt, dass ja schon zwei zunächst aneinander liegende Ortschaften sich in der Sprache, wenn auch nnr in einigen Nuauceu unterscheiden: V^aka v«8 ima «vch xl^. Dies steigt von Ort zu Ort, von Provinz zu Provinz, von Land zu Land, das kommt überall vor und ist schon besprochen worden. Bei den Slo-vcncn kommt noch wciters vor, dass dieselben deutschen Herrschaften uuterthan waren, sie kommen in'Berüh-ruug mit der deutschen Stadtbevölkerung und den deutschen Beamten. Zu jener natürlichen' Verschiedenheit gesellt sich der Umstand, dass die Herrschaften, die Stadlbewohncr, die deutschen Beamten dem Volke einige fremde Ausdrücke eingeimpft haben, und das Volt führt sie nur im Muude weiter. Wenn nun die fortschreitende Sftracheuentwickluug daran geht, diese Fremdwörter durch die ursprünglichen zu restituieren, so handelt sie nach einem in letzter Zeit auch von den Deutschen acceptierten Grundsätze (So ist es! rechts); es ist zufällig das Motto der «Freien Stimmen» von Karnten: «Fort mit dem Fremdwort!» Diesbezüglich vermag man der slovenischen Sprache und ihrer Entwicklung nicht das Geringste entgegcnznsetzen. Wie unbegründet und geradezu — verzeihen Sie das Wort — läppisch die Behauptung ist, dass unsere Landbevölkerung unsere Schriftsprache nicht versteht, beweist, abgesehen von allem anderen, am eclatantesten d^r über alle sloveuischen Gebiete sich ausbreitende Hermagoras-Vercin; es ist dessen schon erwähnt worden, doch komme ich zurück, weil ich dessen Daten für Kärnten anführen will. Der Verein zählte im Jahre 1886 Jeuilleton. I)er kleine Aelö. ?lus dem Russischen des F. M. Dostojevsll V0N s * 5 (Schluss.) Ich blickte auf die arme Frau, die allein, wie eine Todte, inmitte all dieses freudigen Lebens dastand; anf ihren Wimpern klebten unbeweglich zwei große Thränen, herausgeäht aus ihrem Herzen durch den schneidigen Schmerz. Iu meiner Macht lag es. dieses arme. ersterbende Herz zu beleben uud zu beglücken, nnd ich wusste nur nicht, wie ich das anfangen, den ersten Schritt dazn machen sollte. Ich quälte mich. Hundertmal war ich im Begriff, an sie heranzutreten, und jedesmal brannte mein Gesicht wie Feuer. Plötzlich durchblitzte mich ein lichter Gedanke. Das Mittel war gefunden; ich lebte anf. «Wollen Sie, ich pflücke Ihnen ein Bouquet!» fagte ich mit »i»er so frendigcn Stimme, dass M-me M* jäh den ilopf erhob und mich scharf ansah. «Bringe mir eins.» Murmelte sie endlich mit schwacher Stimme, sich zu rinem Lächeln zwingend, und senkte sogleich wieder die Augen nieder ins Buch. «Sonst mähen sie am Ende Mlch hier das Gras ab, nnd die BlnmeiskommenHum!» >ief ich, lustig ans Werk gehend. Bald hatte ich mein Bouquet fertig, ein einfaches, "lines. Es wäre eines Zimmers unwürdig geweseu; «l>er wie freudig schlug mein Herz, als ich es sammelte "nd band! Wilde Rosen nnd Frldjasmin pflückte ich Nlrich anf dem Platze. Ich wnsste, dass nnweit ein Kornfeld mit reifstehendem Roggen war. Dahin lief ich, nin Kornblumen zu holen. Ich mischte sie mit langen Noggenähren, indem ich die reifsten und fettesten auswählte. Unweit davon stieß ich auf eiu ganzes Nest von Vergissmeinnicht, und mein Bonquet begann sich schon zu fülle«,. Weiter im Felde fanden sich blaue Glockenblumen und Fcldnelken; nach gelben Wasserlilien lief ich ans Flussufer. Endlich, schon auf dem Rückwege zur Haltestelle, betrat ich auf einen Augenblick das Wäldchen, um mir einige hellgrüne Spitzahornblätter zu verschaffen und damit das Bouquet zn umwinden, und stieß dabei zufällig auf eine ganze Familie Stiefmütterchen, in deren Nähe zu meinem Glück der aromatische Veilchengeruch die im saftigen, üppigen Grase versteckte Blume verrieth, noch ganz mit blitzenden Thautropfen überschüttet. Das Bouquet war fertig. Ich band es mit einem langen, feinen Grashalm, den ich zn einer Schnnr drehte, zusammen und steckte behutsam den Brief hinein, ihn mit den Blnmen bedeckend, aber so. dass man ihn leicht bemerken konnte, wenn meinem Bouquet nnr die geringste Beachtnng geschenkt würde. Ich Mg es zu M-me M*. Unterwegs kam es mir vor, als falle der Brief zu sehr in die Augen; ich deckte ihn etwas mehr zu. Noch uäher kommend, schob ich ihn noch tiefer in die Blumen, nnd endlich, schon fast den Platz erreichend, steckte ich ihn so tief in das Iunere des Bouquets, dass von außen nun gar nichts mehr bemerkbar war. Anf meinen Wangen flammte eiu ganzes Feuer. Ich wünschte, das Gesicht mit den Händen zu bedecken nnd gleich fortzulaufeu, aber sie blickte auf meiue Blumen so, als hätte sie vergessen, dass ich gegangen war, sie für sie zu pflückeu. Mechanisch, fast ohne aufzusehen. streckte sie die Hand aus uud nahm mein Geschenk, legte es aber so leich auf die Bank, als ob ich es ihr eben dazu überreicht hätte, und senkte von neuem die Augen ins Buch, als befände sie sich in einem traumhaften Zustande. Ich war dem Weinen nahe von dem Misslingen. «Aber möchte nur meiu Bouquet neben ihr sein,» dachte ich, «möchte sie es nur nicht ver« gessen!» Ich streckte mich unweit ins Gras, legte den linken Arm unter den Kopf nnd schloss die Angen, als ob der Schlaf mich bewältige. Aber ich wandte den Blick nicht von ihr ab und harrte. .. Zehu Minuten etwa waren verstricheu; mir schien, als erblasse sie immer mehr und mehr. . . Plötzlich kam mir ein gesegneter Zufall zuHilfe. Das war eine große, goldene Biene, die ein günstiger Windhauch herbeigetrieben, mir zum Glück.' Sie' summte zuerst über meinen Kopf hinweg und flog darauf zu M-me M*. Diese suchte sie zunächst mit der Hand abzuwehren, aber die Biene wurde wie zum Trotz immer zudringlicher. Zuletzt ergriff M-me M* mein Bouquet und holte mit ihm gegen die Biene aus. Dabei flog das Paket unter den Blumen heraus und fiel direct ins aufgeschlagene Buch. Ich fuhr zusammen. Eine Weile blickte M-me M' stumm vor Staunen bald auf das Paket, bald auf die Blumen, die sie in der Hand hielt, und traute offenbar ihreu Augen nicht.. . Auf einmal erröthete sie, flammte anf und blickte anf mich. Aber schon erhäschte ich ihren Blick und schloss die Augen fest, mich fchlafend stellend; für nichts in der Welt hätte ich ihr jetzt gerade ins Gesicht geblickt. Mein Herz schnürte sich znsammen und schlng gleich einem Vöglein, das in die Tatzen eines krausköpfigen Dorfbuben gerathen ist. ^Macher Zeitung 3tr. 13^ _______________________1170_________________________________________21. Juni 1887. ^ 31 687 Mitglieder, jedes Mitglied zahlt jährlich 1 ff, und bekam iul verwicheuen Jahre dafür sechs Viicher. Auf Käruteu entfielen 3031 Mitglieder; diese beklimeu mithin über 18 000 Bücher. Heuer ist die Anzahl der Mitglieder dieses Vereins auf 34 800 rund gestiegen, und mit einem gewissen Proccntsatze ist Kärnte» bei dieser Steigerung'betheiligt. Die Bücher dieser Gesellschaft sind im reinsten Slovcnisch gedruckt und selbstverständlich nicht anders für die kärntnerischen Mitglieder als für die anderen Slovenen. Ich frage nun. ist es denkbar, dass rill Volk von etwas über 100 000 Seelen sich jährlich 18000 bis 20000 Bücher kanft, wenn es dieselben nicht liest lind nicht versteht? (Sehr richtig! rechts.) Ich behaupte vielmehr, dass das slouenische Volk ein enormes Aus-bildnngsbedürfms in seiner, der slovenischrn Muttersprache dadurch kundgibt, und es ist geradezu ein Heroismus, dass ein Volk. welches mit seiner Sprache bei den einheimischen Behörden nirgends gehört wird, mit solcher Zähigkeit an derselben festhält (So ist es! Hört! rechts), nnd ich sage, dass es nichts weiter als Barbarei ist, dass man den slovenischen Kindern in Kärnten sogar die Erlernung der slovenischen Schrift-zeichen vorenthält. Noch vor der Existenz des § 19 des Staatsgrund-gesehes leitete Gerichtspräsident v. Schnlheim die Instiz-verhältnisse Kärntens, nnd er hat es schon damals anerkannt, dass es eine Unbilligkeit ist, die behoben werden muss. nnd dass wenigstens so viele Nichter dein, Landesgerichte in Klagenfnrt des Slovenischen kundig sein müssen, nm mit slovenischen Parteien ohne Dolmetsch zu verkehren. Es sind andere Präsideuten, es sind andere Regiernngen gekommen, allein keine hat noch diesen als berechtigt anerkannten Wunsch verwirklicht, uud als eiue für uns sehr niederdrückende Erscheinung müssen wir es ansehen, dass selbst die hohe Justizverwaltung, insbesondere bei ihren Erneu-nungen in der letzten Zeit nicht diesem schon von Schulheim als gerecht uud zweckmäßig auerkannten Bedürfnisse nachgekommen ist. Die Regierung mag sich dabei von Billigkeitsrücksichten haben leiten lassen, die in Familien- oder anderen Verhältnissen begründet waren, doch hat sie dabei übersehen, dass diesen Aillig-keitsrücksichteu der Anspruch eines ganzen Volkes entgegensteht, von dem für dasselbe bestellten Nichter doch wenigstens verstanden zn werden. In Klagenfurt wird alfo uoch weiterhin mit Dolmetsch verhandelt wie bisher. Der Dolmetsch mag vielleicht nach anßcu genügen, er ist in der Negel ein Anscnltant, allein er entbehrt der allerwichtigstm Eigenschaft eines Dulmetsches, er entbehrt der verlässlichen Kenntnis der Sprache, denn diese Leute haben ans ihrer Jugendzeit nur dürftige Neste durch die Bildungsmethode auf die Jetztzeit her-übergettet, uud diese Leute fuugiereu als Dolmetsch. Dass bei den Verhandlungen nicht mit der im Gesetze geforderten Vorsicht vorgegangen wird, das wird man begreiflich finden, wenn mau berücksichtigt, dass Verhandlungen mit dem Dolmetsch außerordentlich schleppend find. Es wird höchstens bemerkt, dass der.^' oder der ?) gedolmetscht hat; dass aber, wie es das Gesetz verlangt, nicht bloß in der vom Gerichte geschriebeneu Sprache, sondern anch in der Sprache der dnrch den Dolmetsch vernommenen Partei das Protokoll geführt würde, bezichnngsweise deren Anssagen in das Protokoll aufgenommen würden, kommt nicht vor. Aber nicht beim Landesgcrichte Klagenfurt aNein, sondern anch bei den Bezirksgerichten Kärntens wird gedolinetscht und das, meine Herren, ist der wnndeste Pnnkt an der Justiz Kärntcns.' Durch die ewigen Be« setzungen der Richterstellen mit dentscheu nnd des Slu< venischeu unknndigeu Nichtern hat sich dort die Institution herausgebildet, dass Leute, die zu Gericht geladen werden oder spontan zn Gericht erscheinen, von Mittelspersonen begleitet werden, welche dem Nichter das wie immer geartete Anliegen der Partei verdeutlichen. Wer sind diese Leute? In jeder Ortschaft findet sich jemand, der das Dentsche radebricht, nnd zwar rekrutieren sich solche Leute aus minder gnt gerathenen Stndenten, Soldaten und dergleichen. Diese Lente nennen in der Regel nichts ihr eigen, denn sie incliniercn dazu, es zu verthun, und sie haben es verthan, wenn sie etwas gehabt haben. Sie lassen sich bei Käufen aller Art verwenden, insbesondere vermitteln sie auf Viehmärkten. Man nennt sie in gewissen Gegenden «Manscheter», in Böhmen, wenn ich nicht irre, «Schänzer». Diesen Leuten ist in Kärnten die Vermittlung zwischen dem slovenischen Volke nnd seinen Behörden anvertrant. (Hört! Hört! rechts.) Sie haben kein Discipliuarstatut (Heiter« keit rechts), deshalb lasse» sie sich beim Gerichte auch von beiden Parteien verwenden, oft mit Wissen der Parteien, oft von der einen Partei hinter dem Rücken der andern. In der Annahme des Honorars sind sie nicht wählerisch, sie nehmen Geld, Naturalien (Heiter» keit rechts) und begnügen sich anch hie und da mit einem Trnnke. (Hört! rechts.) Diese Lente vermitteln also den Verkehr; da kommt es nicht vor, wie anderswo, dass die im Processe unterliegende Partei die Gegenpartei der falschen Darstellung der Sache, des falschen Eides beschuldigt, in Käruten trifft diese Beschuldigung diese Manscheter, sie haben falsch dargestellt, sie haben dadurch Aulass zum falschen Eide gegeben, sie werden beschuldigt, dass sie von der Gegenpartei bestochen seien. Ich erlanbe mir. die Aufmerksamkeit der hohen Justizverwaltung insbesoudere darauf zu lenken, dass für diese Vermittlungen in Kärn-tcn im Processe Kosten angesprochen, zngestanden, gezahlt oder exeqniert werden. (Hört! Hört! rechts.) Aber nicht bloß in Parteisachen, anch im Strafverfahren bedienen sich die Richter solcher Mittelspersonen, und zu welchen Unzukömmlichkeiten, zu welchen Ungeheuerlich, keiteu dies führt, beweise Ihnen der mir von vielen Seiten bestätigte Fall, dass in einer Untersuchung ob Mordes ein Untersuchungsrichter nach langem Hin- nnd Heriuquiriereu gefnnden hat, dass jeue Mittelsperson, dass jeuer Manscheter, der zwischen ihm nnd den Zeugen vermittelte, selbst der Thäter, selbst der Mörder war. (Hört! Hört! rechts. — Abgeordneter Nabergoj zur Linken gewendet: Also, was sagen Sie dazu? — Abgeordneter Dr. Troj an: Die Gemeinden wollen das Ich erinnere mich nicht, wie lange ich so dalag mit geschlossenen Augen: etwa zwei, drei Minuten. Zuletzt wagte ich, sie zu öffnen. M-me M* las begierig den Brief, und nach den flammenden Wangen, dem blitzenden, thränenden Blick, nach dem lenchtcndcn Antlitz, in dem jeder Zug vor freudiger Empfindung zitterte — errieth ich. dass der Brief chr Glückseligkeit brachte uud dass all ihr Gram wie Rauch verflogen war. Ein qualvoll süßes Gefühl saugte au meiuem Herzen.es fiel mir schwer, mich zu vcl stellen . . . Nie vergesse ich diese Minute! Plötzlich, uicht weit von uns, erschollen Stimmen: «Mme M*! Natalie! Natalie!» M-me M* antwortete nicht, erhob sich jedoch schnell von der Bank, trat zn mir und neigte sich über mich. Ich fühlte, dass sie mir gerade ins Gesicht sah. Meine Wangen er« bebten, aber ich hielt mich nnd öffnete die Augen nicht. Ich bemühte mich, gleichmäßiger nnd rnhiger zu athmen, aber das Herz stickte mich mit seinen nnruhigen Schlägen. Ihr heißer Athem sengte meine Wangen; sie neigte sich so nah. so nah zu meiuem Gesicht, als wollte sie es prüfen. Zuletzt fielen Thränen uud eiu Kuss auf meine Hand, anf jene, die anf meiner Brust lag. Und zweimal küsste sie sie. «Natalie! Natalie! wo bist du?» ertönte es wiederum, nnd zwar in nächster Nähe. «Sogleich!» flüsterte M°me M* mit ihrer tiefen, silbernen, jedoch von Thränen gedämpften uud zitternden Stimme und so leise, dass nur ich allein ihr «sogleich» hören tonnte. Aber in diesem Moment endlich verrieth mein Herz mich uud drängte augenscheinlich alles Nlnt mir i»s Gesicht. Im selben Augenblick flammte ein slüch. tiger heißer Kusö auf meinen Lippen. Ich schrie leise anf, öffnete die Auge», aber sofort fiel auf sie ihr gestriges Gazetüchleiu — als wollte sie mich damit vor der Smine decken, Einen Augenblick später war sie schon fort. Ich erlauschte nur das Rascheln von eilig sich entfernende« Schritten. Ich war allein. Ich riss das Halstnch von meinem Antlitz und bedeckte es mit Küssen, anßer mir nnd trnnlen vor Wonne; einige Minnten war ich wie ein Rasender! . . . Mit Mühe zu Athem kommend, mit dem Arm aufs Gras gestützt, schaute ich, ohne dessen bewnsst zu seiu uud regungslos, vor mich hin anf die umliegenden Hügel mit den buntfarbigen Kornfeldern, auf den Strom, der sie in Krümmungen umfloss, und fern, so weit nnr das Auge reichen konnte, sich zwischen den Hügeln und Dörfern hinschlängelte. die wie Punkte in der vom Lichte übergossenen Ferne schimmerten, — anf die blauen, undeutlich sichtbaren Wälder, die wie Nebel anfstiegen am Rande des glutflammendeu Himmels; uud ein gewisses süßes Gefühl stillen Friedens, den gleichsam die feierliche Stille des Naturschauspiels ausströmte, wiegte allmählich ineiu wildbewegtes Herz ein. Mir wurde leichter, uud ich athmete freier auf. . . Meine ganze Seele aber presste dumpf nnd süß wie eine Ahnung, wie ein Vorgefühl. Ein Etwas wurde schüchtern nud freudig von meinem erschrockenen Herzen errathen, das leise vor Erwartuug erbebte. . . Und plötzlich wankte meine Brust, stöhnte, wie von etwas, das sie durchbohrt, uud Thränen, süße Thränen spritzten aus meinen Augen. Ich bedeckte das Gesicht mit den Händen, nnd bebend wie ein Grashalm im Winde gab ich mich ungehemmt dem ersten Vewusstseiu uud der Offenbarung des Herzens hin. der ersten, noch unklaren Ahnung meiner Natnr. . . Meine erste Kindheit war mit diesem Moment abgeschlossen . . . Als ich nach zwei Stunden heimkehrte, traf ich M'ine M* nicht mehr au. Sie war mit ihrem Manne nach Moslan abgereist, eines unvorhergeseheneil Um-standes halber. Ich begegnete ihr später nie wieder. auch? — Abgeordneter Nabergoj: Wollen das die Gemeinden auch? — Abgeordneter Dr. Foregger: Es kaun ja auch der beeidete Dolmetsch der Mörder sein!) Ich köuute uoch andere Beispiele über die Art und Weise, wie die Instiz in Kärnten behandelt wird, anführen, insbesondere aus dem Grunde, weil sich dies dem Einblicke des gegenwärtigen Herrn Leiters ver-schließt. Ich glanbe jedoch, dass ich für rechtliebende nnd unvoreingenommene Männer genug gesagt habe. Ich wende mich an die hohe Justizverwaltung, dass sie diesen, dnrch keine Berichte hinwegznleugnenden, nicht einmal zu beschönigenden Zuständen unausgesetzt ihr Augenmerk znwende, dass sie aber sofort auch speciell bedacht sei, die Sauierung dieser Zustände anzubahnen. Mir würde es am geeignetsten erscheinen, dass sofort verfügt würde, dass in Hinkunft bei Erledigung der Richterstellen in den slovenischen Landestheilen ver-ocduet werde, dass mau schon bei derConcnrsausschrei-bung die Kenntnis der slovcnischen Sprache in Wort nud Schrift ausdrücklich verlange. (So ist es! Sehr richtig! rechts.) Dies ist nur eiue uatürliche Forderung. Die hohe Justizverwaltung wolle aber sich schon jetzt über die Sprachkcnntnisse der Nichter in Kärnten gegründete Kenntnis verschaffen uud wolle auch scholl jetzt darau gehen, diese Sanierung dnrch geeignete Versetzungen oder in welcher immer geeigneten Weise anzubahnen. Die früher erwähnte und früher begründete Resolution, die ich dem hohen Hanse zur Unterstützung nnd seinerzeitigen Annahme empfehle, lautet: «Die Regierung wird aufgefordert, Vorsorge zu treffen, dass schon bei der Ernennung der Anscultanten auf die sprachliche Eignnng der Petenten Rücksicht genommen werde uud dass iu deu Oberlandesgerichtö-Sprengeln Graz nnd Trieft jeweilig jene verhältnismäßige Anzahl von der slovenischen nnd rücksichtlich Istriens der kroatischen Sprache in Wort und Schrift mächtigen Auscultautcu bestehe, welche zur Vesetzuug d^r höheren, diese Sprachkenntuisse erfordernden Richterstelleu uöthig erscheinen.» (Beifall rechts. Redner wird beglückwünscht.) — (Dieser Resolutiousautrag war hinreichend nnterslützt nnd wurdc dem Budget-Ausschusse zur Berathuug überwiese». Anmerkung der Redaction.) Politische Aeverlicht. (Die Kaiser reise nach Pola.) Da3 Programm für den bevorstehenden Aufenthalt Sr. Majestät des Kaisers in Pola ist bereits festgestellt. Se. Majestät trifft demzufolge am 4. Juli früh in Pola ein und begibt sich znr Truppcurevue auf den Platz vor der Marinekaserne. Sodann erfolgt die Fahrt nach dem größten Landfort San Daniele, das der Monarch besichtigen wird. Hieraus findet die Einschiffuug auf die Macht «Miramar» statt, an deren Bord das Diner ab« gehalten wird. Abends werden die Stadt Pola und die dortige Areua festlich beleuchtet seiu. Am zweiteu Tage findet eiu großes Flottenmanöver vor Sr. Majestät dem Kaiser uud abends ciu Nachtangriff mittelst Tor-pedos statt. Am dritten Tage um 10 Uhr vormittags erfolgt der Stapellauf des neuerbanten Kriegsschiffes «Kronprinz Rudolf», dauu folgeu Audienzen, Diner und abends die Abreise Sr. Majestät mittelst Separathofzuges. (Ans dem Grazer G cwerbeb und.) Iu eiuer fchwach besuchteu Versammluug des Grazer Ge-werbebuud^s sprach Samstag Abgeordneter Kreuzig über das Verhältnis der verschiedenen Parteien zu dem Gewerbestande, wobei er die Erklärung abgab, dass der Deutschösterreichische Club am wenigsten Verständuis für die volkswirtschaftliche» Interessen habe. Auch der Dentsche Club habe nichts gewirkt. Die Secession sei zu begrüßen, weil die Sccessiouisteu weuigstens einiges Interesse für das Gewerbe haben. Alle Erruugen -schasten verdanke der Gewerbestand der gegenwärtigen Majorität. Der Gewerbestand erwarte von dem allgemeinen Wahlrecht, dass dann die Natiuualitäteufrage aufhöre, deuu dem Arbeiter und dem kleinen Gewerbsmanne sei es gleichgiltig, wessen Brot er esse. Ein Mitglied beantragt hierauf, d«^ nn^lil l'aibacher Zeitung 9il. 138 1171 _________ 21. Juni 18«?. ber Mitglieder für den ungarischen Reichstag ein-berufen werden. Das Organ der Rechtspartei, «Hrvatska», !oll, wie es heißt, demnächst zu erscheinen aufhören. (Znr bulgarischen Frage.) Nach Con-slantilwfteler Briefen der «Pol. Corr.» l)at die Pforte nach ihren, bekannten Circularc vom 22. Mai neuerdings in St. Petersburg psausibcl zn niachen versucht, dass Nussland ein»,, Candidate!, füv den bulgarischen Thron nennen möge. Die Antwort des Herrn v. Giers lautete wieder dahin, dass Rußland die bisher festgehaltene Nahn nicht zu verlassen vermöge uud vor allem auf den Rücktritt der gegenwärtigen Regentschaft bestehen muffe. Trotzdem hofft man ans der Pforte bestimmt, dass der zwischen den Mächten begonnene Mei-Nuugsaustausch fortdauern und schließlich irgend einen Ausweg zur Vrrstäudignng ergeben werde. (Deutschland.) Das Urtheil des dentschrn Reichsgerichts in Leipzig gegen die des Hochoerraths angeklagten ElsasS-Lothringer wurde Samstag gefällt. Dasselbe ist zwar nicht so streng ausgefallen, wie der 3teicl>sanwalt beantragt hatte, aber immerhin scharf genug, um die Landsleute der Verurtheilten vorsichtiger zu machen in ihrem politischen Spiele mit der Patrioten-Liga nnd ahnlichen Wühlvereinen. Die beiden Haupl-angeklagten, Koechlin und Blech, wurden ersterer zu einem, letzterer zu zwei Jahren Festung verurtheilt. (Russland und Serbien.) Die Aufmerksamkeit der russischen Presse nimmt ausschließlich das nene Ministerinm in Belgrad in Ansprnch. Sämmtliche Blätter bezeichnen diese Wendnng der Dinge in Serbien als ein für Russland erfreuliches Ereignis, als eine politische Neuigkeit, die nnabsehbare Folgen haben könne, und gefallen fich in hämischen Ausfällen gegen Oesterreich, das dnrch den Amtsantritt «seines Gegners» Ristic eine empfindliche Niederlage erlitten habe. (Englan d.) Die alarmierenden Nachrichten über Dynamit-Anschläge, welche die irischen Männer der That wählend der Iubilaumswochc auszuführen beabsichtigen, mehren sich. nnd die Londoner Polizei verdoppelt ihre Aufmerksamkeit. (Verfassnngsrevision in denNieder -lande n.) Die zweite niederländische Kammer beendete Samstag die Berathnng der Verfasfungsrevision nnd genehmigte die provisorische Wahlordnung. (Ans Egypten.) Am 14. d. M. begannen in Kairo vor dem dazu eingesetzten Kriegsgerichte die Proeessverhandlungen gegen Hassan Bey, welcher an-lMagt ist, Chartnm an den Mahdi verrathen z» haben. Der Vorsitzende ist Sir Edward Zohrab, Mukhtar Bey führt die Anklage und Quick Bey ist der Referent. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Grazer Morgenpost» mittheilt, dem Ortsschulralhe zu Guas im Politischen Bezirke Feldbach zum Schulbau eiue Unterstützung von 300 ft. zu spenden geruht. — (Das Ende der Haupttreffer-Geschichte.) Die Affaire mit dem Haupttreffer der Dombau-Lose ist endlich vollständig aufgeklärt. Der Temesvarer Amtsdiener Victor Szücs hat eingestanden, dass der Ratenbrief von ihm gefälscht worden ist. Auch der verpfändete Rateubrief ist schon zum Vorschein gekommeu. — (Frau Bertha Makart,) vormals Linda, steht mit der Direction der Pariser großen Oper wegen eines Engagements in Unterhandlung. Die finanziellen Abmachungen haben der Witwe Makarts den Abschluss nicht erschwert, es handelt sich bloß um die Position, die sie einnehmen soll. Bertha Linda will als Prima-Ballerina engagiert werden, die Direction erklärt, sie habe zu lauge Pausiert, man könne es mit ihr höchstens als Solotänzen,, versuchen. Jedenfalls steht das Debut dc, Künstlerin nahe bevor, uud sie kündigt an, sie werde durchwegs in Costümen auftreten, die ihr Gemahl Haus Makart für fie entworfen. — (Große Hitze.) Während bei uns das kühle Wetter in Permanenz ist, herrscht in England unerträgliche Hitze. Wegen dieser andauernden Glühhitze mussten, wie man aus London meldet, viele Arbeitcu im Freien eingestellt werde», und im Süden Englands sind die täglichen militärischen Uebungen sistiert worden. In Mara-zion, Cornwall, erlagen zwei Löwen einer wandernden Menagerie der großen Hitze. > — (Die neue Mode für Herrenh üte.) 5 T)ie Geschmacksrichtung der Herren für ihre Kopfbedccku»- ^ f>en hat sich durchwegs nach einer Seile hin entwickelt. Man liebt nicht mehr wie früher eiuestheils Nuudhüte, cnldcrutheils kantige Formen, sonder,, die absolute Nund- heit ist total durchgcdrungen. Ferner gilt es nun nicht >nchr für elegant, breite Hutbänder zu tragen, sondern seine Hüte müsse» schmale Bänder besitzen. Filzhüte 'Nüssen niedrig, Cylinder hoch, nämlich höher als früher Waltet sein. — (Der erste Sack Weizen) der Ernte vom ^ahrc 1887 ist vor einigen Tagen in Paris eingetroffen. ^Er kommt nus dem in Sema bei Oran gelegenen Gute des Herrn Th. Barber, Consuls Portugals in Oran und hervorragenden Agronomen. Das erste aus diesen, Ge» treide bereitete Brot wurde am 13. d. Mts. auf dem Tische des Präsidenten Grevy serviert. — (Ein Petroleum-Vulcan.) Die Stadt Baku war zu Anfang dieses Jahres der Schauplatz einer großartigen Naturerscheinung. Nachdem sich durch einige Zeit aufsteigende Naphtha-Sftringquellen gezeigt hatten, die viele Gebäude überfluteten, erhob sich in geringer Entfernung von der Stadt unter donnerartigem Tosen eine Feuersäule iu der Höhe vou 110 Meter», erleuchtete das ganze Land umher und verbreitete weithin ihre Hitze. Bei der völlige» Wiudstille, die zufällig herrschte, stieg die Säule senkrecht empor und fiel dann iu sich selbst wieder zurück, während die ausgeworfene flüssige Masse, die auf mehr als 200 000 Cubitmeler geschätzt wird, das umliegende Land mit einer 2 bis 4 Meter dicken Decke überzog. — (Hungers noth.) Aus Constautinopel wird berichtet: Infolge anhaltender Dürre in einem großen Theile von Kleinasien herrscht dort Hlmgcrsnoth, namentlich iu der Provinz Adana, wo alle Frucht vermchtct ist und die Hausthiere umkomme». An W0 000 Taglöhner, welche sonst bei deu Ernte-Arbeiten Beschäftigung fa»den, muffen feiern und erhalten sich nur kümmerlich am Lebe»; selbst einzelne wohlhabende Familie» haben sich schon seit Wochen »ur von Brot geuährt. — (Eiue Lie bestragödie.) Der Forstadjunct Müller erschoss vorgestern seine Geliebt? und daun sich selbst i», Forsthause zu Kagran, Bisher wurde nicht festgestellt, ob die Geliebte freiwillig mit in den Tod ge-ga»ge» ist oder ob ein Meuchelmord vorliegt. — (Auf U », wege ».) Der kleine Karl: «Mama, gibt es bitteren Zucker?» — «Aber Karl! Wie kannst du so dumm fragen: Es gibt doch »ur süßen Zucker.» — Karl: «Warum ist deun mein Kaffee fo bitter?» Eine Katastrophe auf der Donau. Eine Budapester Depesche, die wir gestern veröffentlicht haben, entrollt vor unseren Augen ein rutschliches Vild; es ist wie ein blutiges Schlachtengemälde, in welchem die entfesselte Natur Siegerin über den ihr gegenüber ohnmächtigen Menschen bleibt. Es ist thatsächlich ein Schlachtenbulletin; denn es sind Hundertc von Menschen in diesem Kampfe gefallen! Ein ausführlicher Vndapester Bericht meldet: Aus Paks, einer kleinen Stadt, ungefähr 6 Stunden von Budapest, wird ein grässlichcr Unglücksfall gemeldet: alle Gemüther sind durch die Nachricht erschüttert. In Paks schifften sich Samstag 250 Wallfahrer, worunter sich zum größten Theil Frauen und viele Kinder befanden, auf einer Plätte ein, um auf der Donau nach Kalocsa zu fahren. Der seit Freitag herrschende Sturmwind, welcher die Donau aufwühlte, wurde wäh rrnd der Ueberfahrt nur noch stärker; plötzlich erfasste der wü' thendr Orcan die Plätte, stürzte felbe nm, und fämmtliche 250 Wallfahrer sielen in den Strom. Die Plätte tauchte gleich wieder auf, nicht aber die in die tiefen Wirbel des Stromes versunkenen Hunderte von Menschen. Schon dass die Menge als ein schier unentwirrbarer Nnä'uel in die Tiefe gieng, verhinderte das rasche Wicdercmftauchen; mehr noch die vom wildesten Sturme aufgepeitschten Wogen ließen leinen der Verunglückten an die Oberfläche gelangen. Erst nach Minuteu wurde das herzzerreißende Unglück so recht klar, als es aus dem Gischt der Wellen Kopf an Kopf hervortanchte, und die Unglücklichen, die dazu Kraft hatten, mit den empörten Wellen um ihr Leben rangen. Der Kampf tonnte nicht lauge währen, gegen die brüllenden Wogen konnten Mcnfckenarmc nicht aufkommen und auch nicht ausdauern; bald fah man sie alle die Ringenden erschöpft in den Fluten untersinken, Die hcrbeigeeilten Uferbewohner strengten sich an, eine Net-tung zu versuchen, doch ein Erfolg ihrer Bestrebungen war von vornherein aussichtslos: die Wasser wareu zu ungeberdig, um es mit ihnen aufnehmen zu können. Sonntag wurd,n 100 Leichen aus dem Wasser gezogen, und noch ist man bei dieser düsteren Arbeit, um weitere Leichen herauszufischen. 127 Personen wurden glücklicherweise gerettet. Local- und Provinzial-Nachrichteu. - («D i e A s ch e n b r ö d e l unter denSchulen Laibachs».) Unter diesem Schlagworte schreibt die Grazer suchen; dass dieselbe für die Entwicklung eben dieser Schule» nachtheilig ist, ja sogar deren Bestand gefährdet, lehrt leider die Erfahrung. Es gehört aber angesichts dieser Sachlage nur die wahrhaft claffische Logik der beiden genannten Organe dazu, dafür, dass die beiden städtischen deutschen Lehranstalten zu einclassigeu Volksschulen, gleich Dorfschule», < zusammengeschrumpft» sind, die Regierung verantwortlich zu machen, die keinen Finger gerührt habe, um dieselbe» zu mehrclassigen zu erweitern, nämlich diese einc lassige n Schulen mit etwa je 30 Schülern in — vier classige zu verwandelu. Die Regierung keimt ihre Verpflichtung, nämlich nach Vorschrift des Gesetzes für die Errichtung ordentlicher Schulen zu forge», u»d diese Verpflichtung hat sie bezüglich der deutsche» Schulen in Laibach redlich erfüllt; aber die Verpflichtung hat ihre Grenze,, uud hört dort auf m«d wird gewissermaßen gegeustandslos, wo das nöthige Schülcrmateriale fehlt. Dass sich ein Mangel daran bei dc» städtische» deutschen Volksschulen zeigt, das hat wohl nicht die Regierung verschuldet. Die «Tagespost» und die «Deutsche Zeitung» sind auch diesmal, wie immer, über die Verhältnisse Laibachs sehr schlecht informiert, darum ist aber Wbacher Zeitung Nr. 138 1172 21. Juni 1887. auch ihre Argumentation haltlos, so dass wir si> nicht ernst nehmen können. (Vierzigjähriges Dienstjubi la u m.) Der k. k. Kreisgerichtspräsident in Rndolfswert, Herr Vin-cenz Jennifer, vollendet am 25. b. Mts. sein vierzigstes Dienstjahr, Der Jubilar, ein bekannt ausgezeichneter Jurist, hat sich durch seine nach allen Richtungen nachahmenswerten Eigenschaften nicht nur bei den Iusliz-beaniten, sundern auch in weiten Kreisen die wärmsten Sympathien erworben. Es wird, wie man uns mittheilt, für den 25. d. Mts. eine Ovation vorbereitet, die sich angesichts der allgemeinen Beliebtheit des Gefeierten zu einem seltenen und erhebenden Feste gestalten diirfte. — (Person alnach richt.) Der Herr Lanl)^-Präsident der Bukowina, Freiherr von Pino-Friedenthal, feiert am 1. Juli in Völtermarkt im Kreise seiner Familie das Fest seiner silbernen Hochzeit und kehrt von dort am 4. Juli nach Wien zurück. — (Fahnenweihe,) Die zweite städtische Volksschule, welche bisher noch nicht im Besitze einer Schul-fahne war, ist durch die Bemühungen der Schulleitung und des Herrn Katecheten I. S m rekar endlich in den Besitz einer solchen Fahne gekommen, und faud heute früh um halb 8 Uhr, als am Tage des heil, Aloisius, des Patrones der Schuljugend, die feierliche Weihe derselben vor den» Schnlhausc in der Zuisstraße statt. Vor dem Schulgcbäude nahm, classenweisc geordnet, die festlich gekleidete Schuljugend (an 700 Schüler) mit dem ge-sammten Lehrkörper Aufstellung. Unter zahlreicher Betheiligung der Eltern und Schulfreunde wurde der Weiheact vom Stadtpfarrer und ehemaligen Katecheten an dieser Schule, Herrn geistlichen Nath Nozman, vollzogen, welcher mit einer die Bedeutung der Fahne beleuchtenden Ansprache dieselbe der Schuljugend übergab, worauf diese das Aloisiuslied und die Volkshymuc anstimmte. Sodann begab sich die Jugend mit der Fahne an der Spitze in die St. Iakobskirche zn einer feierlichen Messe, bei welcher vielen Kindern der beiden städtischen Knabenschulen die erste heil. Communion gereicht wurde und bei welcher die Schuljugend den Kirchengesang selbst versah. Es war dies eine erhebende Feier, — (Verlässliche Berichter st att un g der «Deutschen Wacht».) Die «Deutsche Wacht» brachte jüngst einen ausführlichen «Originalbcricht» über ein «deutsches Fest» in Sagor, welches am 12, d. M. die Ortsgruppe Sagor des Deutschen Schulvereines und mehr als 40 Mitglieder des Laibacher Turnvereines — an deren Spitze der Professor Dr. Binder — gefeiert haben. Das Erscheinen des Herrn Vezirköhaufttmamies Grill aus Littai bei der Festversammlung eommenticrt der betreffende Berichterstatter der «Deutschen Wacht» in wirklich origineller Art. «Der Herr Bezirkschef,» heißt es in dem Berichte, «constaticrte seine freundliche Gesinnung für die Ortsgruppe Sagor und den Laibacher Deutfcheu Schulderem, und es that wohl, endlich einmal auch einen deutfchfreundlichcn Repräsentanten der slavischen Versöhnungsara inmitte deutscher Vereine zu sehen.» Thatsächlich aber beschränkte sich die «freundliche Gesinnung», die der Herr Bezirkshauptmann den «deutschen Vereinen» entgegenbrachte, darauf, dafs er als Rcgierungs-vertreter erschien, um etwaigen Demonstrationen und Ruhestörungen vorzubeugen, und ein «Gut Heil» geduldig über sich ergehen ließ, nachdem der genannte Professor Dr. Binder in einer längeren Rede die «bekannte Wirksamkeit» des Herrn Vezirtshauptmannes Grill in Gott-schce rühmend hervorgehoben hatte, obwohl letzterer — nebenbei bemerkt — in Gottschee gar nie gedient hat. Man sieht, die «Deutsche Wacht» und die Blätter ähnlicher Sorte verfügen wirklich über «Original»» imd originelle Berichterstatter. — (Vom Herzog von Mecklenburg.) Seit einigen Tagen ist in dem Befinden des in Gonobitz weilenden Herzogs eine merkliche Besserung eingetreten, so dass er in kurzer Zeit das Krankenlager verlasseil dürste. — (Meteor.) Wie man uns aus Littai berichtet , war dortselbst vorgestern Punkt 10 Uhr 10 Minuten abends ober Loke nächst Sagor in der Richtung vcm Ost nach West ein wunderbares raketcnartigcs Meteor sichtbar, dessen intensive Strahlen auf den Beobachter geradczn bezaubernd wirkten. Das Meteor zersplitterte sich in rothen, blauen und grünen Farben. — (Vergnügungszüge) mit halben Fahr« preisen arrangiert Schrülls Neiseburean aulässlich des Feiertages Peter und Paul nach Wien, Finnic und Trieft, nud zwar Samstag, den 25. Juni, 3 Uhr 7 Minuten nachmittags nach Wien, dann Sonntag, den 26. Juni, 1 Uhr 29 Minuten nach Trieft, Fiume nnd Venedig. Die Fahrpreifc betragen: nach Wien zweite Classe 18 fl., dritte Classe l 2 fl.; nach Fmme oder Trieft zweite Classe !> st., dritte Classe 7 fl.; nach Venedig zweite Classe 12 st., dritte Classe !) fl. tour und retonr. Alles Nähere ist ans den Program inen und affichierten Placaten ersichtlich. — (Promotion.) Der Rcchtspraktikant beim f, k. Landesgcnchte in Laibach Herr Karl Trco wurde am vergangenen Samstag an der Wiener Universität zum Doctor der Rechte promoviert. — (Aus Oberlaibach) berichtet man uns: Am vergangenen Freilag um die Mittagsstunde brach im Hause des Herrn Johann Ielovsek in Oberlaibach Feuer aus, welches das Dachwerk des Hauses sowie auch die unter demselben Dache befindlich gewesene Tenne und Schupfe nebst den Wirtschaftsgeräthen einäscherte. Der Gesammtschaoe beziffert sich auf circa 1200 fl., welcher insoweit gedeckt erscheint, als Johann Ielousek bei der wechselseitigen Versicherungsanstalt in Graz mit 1000 fl. versichert war. Dem lobenswerten energischen Eingreifen der Marttbewohner, dann der Feuerwehren von Ober-laibach und Verd ist es zu verdanken, dass trotz der für den ganzen Markt Oberlaibach gegeben gewesenen Gefahr der Brand localisiert wurde. Die Entstehungsursache tonnte nicht ermittelt werden. — (Wochen ausweis der Sterbe fälle.) Pein soeben publicierten 23, Wochenansweis der Sterbefälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: k « Gesammtzahl ^. IZ^? ^^ der A 3«^« Städte H «^ Verstorbenen x-D Z^"^ Z-°-2 m ,11 zu!""" « ZLK" Laib ach . 27 480 10 10 20 3 37,8 Wien. . . 790 381 251 233 484 59 31,8 Prag. . . 184 009 84 66 150 36 42,4 Graz. . . 104 740 35 29 64 15 31,8 Klageufnrt 19 521 8 10 18 4 47,9 Trieft . . 157 15» 39 32 71 2 23,5 Görz. ,. 22545 8 4 12 — 27,7 Pola. . . 26 823 8 5 13 1 25,2 Zara. , . 12 326 6 4 10 4 42,2 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 25,0 Procent in Krankenanstalten gestorben. ^ (Der Schulunterricht und die Hitze.) Ein Ministerial-Rescript, welches diesertage an die Görzcr Behörde gelangt ist, verfügt, dass an Tagen, wo das Thermometer 18 Grade im Schatten zeigt, kein Schulunterricht stattzufinden habe. — (Heimische Literatur.) Soeben ist erschienen «poäaFOFiöKilotnik», heransgegeben und verlegt vom «Pädagogischen Verein» in Gurtfeld. Das Buch enthält «Oböuo vxßo^iovju» von Gabrsck, «I'oulc o örU'iid» mit Abbildungen, II. Theil, von Bezlaj, sowie verschiedene pädagogisch-didaktische Aufsätze. Preis des Buches 1 fl. 40 kr. (per Post 5 tr. mehr). Außerdem erschien im Separatabdruck «Odöiw vx^oMiov^» (Preis 80 tr.) uud «I'mlk o öi-wiili» (Preis 30 kr., per Post 5 kr. mehr). Die erwähnten Werkchen sind zu beziehen bei der Vereinsleitung des «i'eüHFossizko ärnstvo» in Gurkfeld. — (Ha usd urchfnchung und Verhaftung.) In Agram fand in der Redaction und Buchdrnckerei des Organs der Starcevicianer, «Hrvatsta», vorgestern abends eine Hausdurchsuchung statt; es wurde nach den Manu-scriftten zweier Corrcspondeuzen über die Wahlen geforscht, dieselben wurden jedoch nicht vorgefunden. Der verantwortliche Redacteur des Blattes wurde sofort iu Haft genommen. — (Ertrunken.) Wie man uns aus Ioscfs-thal mittheilt, wurde vor einigen Tagen im Laibachflusse nächst Zadvor von einem Fabriksarbeiter die Leiche der 54 Jahre alten Hebamme Gertrude Fric aus Vevce aufgefunden. An der Leiche waren keine Spuren einer Gewaltthat wahrzunehmen. — (Aus Krapina-Töplitz) berichtet man uns, dafs bisher 571 Perfonen znm Curgebranche eingetroffen find, darunter aus Kram: Cassendirector Paulin ans Laibach, Ingenieur Roman Waschiza, Geschäftsmann Johann Debeuz und Hausbesitzerin Maria Zubic aus Gurkfeld, Agnes Pfeifer und Lifi Perne, Private aus Krainburg. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibachcr Ztg.» Trieft, 20. Juni. Die feierliche Ei öffnung der Bahn Herpelje-Triest wurde auf den 5. Juli verschoben. Budapest, 20. Juni. Nach einer authentischen Meldung sind 122 Personen gerettet wurden, die Zahl dcr Todtcii beträgt 209. ouii denen 89 noch nicht mifgchm den wurden. Prcssuimz, 20, Juni. Die Stadt Duna-Szeida-hcly in der Schütt brennt seit gestern an allen Ecken und Enden. Das Feuer wurde von Antisemiten gelegt. Der neugewählte Abgeordnete Szcüw kniete auf offener Straße nieder nnd schwur auf eine mitgebrachte Fahne Vernichtung allen Juden. Die Partei-Angehörigen schwuren mit. Bis jetzt sind 80 Häuser abgebrannt, 120 Familien konnten nur das nackte Leben retten. Zwei Compagnien Pionniere gehen mittels Pontons nach Szu'M), um von dort aus Hilfe zn leisten. Vcrlm, 20. Juni. Die Genesung des Kaisers schreitet andauernd vor; die Kräfte nehmen zu. Berlin, 20. Juni. Gestern abends fuhr ein von Potsdam kommender Zug in einen un Bahnhöfe von Wannsee stehenden Zug. Die Locomotive des ersteren stürzte um; ein Wagen des stehenden Zuges gerieth in Brand. Zwei Personen sollen geto'dlet, fünf schwer und zahlreiche leicht verwundet worden sein. Die Zahl der Verunglückten ist noch nicht genau festgestellt. Einige Personen, welche in dem brennenden Waa/n sasieu, werden vermisst. Nom, 20. Juni. Italien erklärte der französischen Regierung, aus finanziellen Rücksichten sich an der Weltallsstellung nicht bctheiligen zn können. Paris, 20. Juni. Einer Meldung des «Journals des Debats» aus Petersburg zufolge steht Russland im Begriff»', ein Nrmeecorps an der armenischen Grenze zn concentrieren. London, 20, Juni. Die Königin ist hier eiuge< troffen und enthusiastisch begrüßt worden. Es werden großartige Festvorbercitungen getroffen. Belgrad, 20. Inni. Der bulgarische Iustizminister Stojloo hat gelegentlich feiner Rückreise uach Sofia dem Ministerpräsidenten Ristic einen längeren Besuch abgestattet. Der Cabinetschef erklärte dem bulgarischen Minister bei diesem Anlasse, er werde die wieder« hergestellten freundschaftlichen Beziehungen zu Bulgarien stritte einhalte» und pflegen. Verstorbene. Den 2 0. Iuui. Alois Svetlin, Anstreichers'Sohn, 9 I., Polanastrasie 17, Bright'schc Niereni'rankheit. Im Spit ale: Den 15. Juni. Maria VerSaj, Inwohnerin, 52 I., Apoplexia. Den 16. Iuni. Mathia« Luzar, Kaischler, 50 I., Gehirnhöhlcnwassersucht. Den 17. Juni, Igua,i Savabon, Inwohner, 52 I., Erysipelas. — Antonia Kusar, Tischlers-Gattin, 62 I., Hydro pericardium. Den 1 ^. I u n i. Paul SbaZnik, Hausierer, 54 I., Brand wunden. ^ Ursula Kavacic, Bedienerin, 57 I,, Carie« pe6i^ uud Tuberculose. Meteorologische Beobachtungen in ^aibach. Z s W ß -« ^-.,. zß ^I__I^ »"A ""___"^^ 7 U. Mg. 738,36 17.4 NO. schwach! Leiter ! 20, 2 , N. 736.10 24,« W. schwach heiter ! 0.00 U . Ab.! 735,5« ^ 18,0 SW. schwach heiter ! Anhaltend schöne Witterung, nachmittags etwas windig. Das Tagesmittel der Wärme 20,0", um 1,4° über dem Nor« male. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. W Statt jeder besonderen Anzeige. W W Schmerzersüllt gebe ich hiemit allen Verwand- W ^ ten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, ^ dass es Gott dein Allmächtigen gefallen hat, meine >M W theuerste Mutter W > Anna Dangus > » am 21, Juni früh halb 7 Uhr, versehen mit den hei- W WW ligen Sterbesakramenten, nach lnrzem, schmcrzollem W Krankenlager iu ihrem 85. Lebensjahre in das bessere ^ W Jenseits abzuberufen. ^ Das Leichenbegängnis findet Mittwoch, den ^ 22. Juni, um 6 Uhr nachmittags uom Slcrbehause Franciscanergasse Nr, 12 aus statt. Die heil. Seelenmessen werden in der Pfarr' ^ ^ tirche Maria Verkündigung gelesen werden. « Die theure Verblichene wird dem frommen An» denken empfohlen. W Laibach, 21. Juni 1887. W W Maria Dangus, ^ W Tochter. W 8 sclliine Kealiiiii 8 ^) in Laibach, in freier Lage, nur 15 Minuten vom ^ ^ Centruin der Stadt entfernt, zweistöckiges Haus. vom V^ HH zweiten Stock weite, angenehme Nundsicht, gntc Kcllcr, ^^ ^ geräumiger Hos mit großen Schattenbämm'ii, freund. N ^ iich situirrte Zufahrt, tieser Brunnen mil sehr gut.in ^ N Triulwasser, Ziergarten, auch als Gemüsegarten oder A )H als Baugrund uerweudbar, an die Wiesengasse au« A< A stosiender Acker, ist ^ D zu verkaufen. N D Zwischenhändler ausgeschlossen M A Nähere Auslnnst einzuholen vom Eigenthümer H N Ottl lar Faula l, Laibach, llnterschischla N H Nv. 114. (2433) 10-« N