Nr. 232. Mittwoch, 9. Oktober 1912. 131. Jahrgang. Laibacher Zeitma >r«nnulrralwn»prei«: Mit Posivevsenduüg: ssanzjähiig 30 l, wlbjälinn ib l^. Im Nuntor: ganzjährig 2« X, halbjährig 11 1^. Für die Zustellung ins Haus ganzjährig 2 X. — Änlrrtwnsgrbühr: Für lleine Inserate I bi« zu 4 Zeilen bob, größere per Zeile 12 b; bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 k. Tie «Laibllcker Zeitung» erscheint täglich, mit ÄüZnalime der Sonn- und sssiertage. Die Administration büfindel sich Willcöiöstraßr Nr. L«; die Nrdaklivn Milwsn-slrahe Nr. 20. Epr.c!stunden der Ncbaltio» von 8 bic 10 Ul»? vormittans, Unlrantierte Uriese werden nicht anaenommen, Vianuslrivte nicht lurüclacslellt. Telehh«« «». »»r «e>aNi«n 52. Amtlicher Heil. Der k. k. Landespräsidcnt im Herzugtnme Krain M der Köchin Roiija U ra n i ö i,< Krainburg die mit dem Allerhöchste!, Handschreiben vom 18. August 1898 anstiftete Ehrenmedaille für 4<>jährige treue Dienste zu-erkannt. ,<»< Nnch dem «mtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 6. Oktober luiz (Nr. 21-iN) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. Zeugnisse verboten: Nr. 221 «Vollszeitimy, vom 24. September 1912. Nr. 32 «Der Weckruf» vom 1. Oltober 1912. Ar. 40 «^cdo ?r^7. vom 4. Oktober 1912. ^ «r. 115 «Nusslg.jtllrbcher Vollszeitung» vom 30. Septem« Nr. 1« «Mv^ potztoviii od^or» vom 30. September 1912. Nr. 224 «^prxöä» vom 2. Oltober 1912. Nr. 224 «6to3. uom 2. Oltober 1912. ^ Nr. 79 «81ot)0(k» vom 28. September 1912. Nichtamtlicher Teil. Die Lage auf dem Balkan. Aus Athen wird geschrieben: Die „Nea Imera" äußert sich über die Motive des Zusammenschlusses der vier Vallanstaaten folgendermaßen: Im Interesse ihrer Existenz und Zukunft hätten vier kleine Nationen, die eben wegen ihrer Kleinheit bisher Zu leiden hatten, sich zu dem höchst wichtigen Versuche geeinigt, durch wechselseitigen Anschluß ein Machlfaltor zu werden, der stark genug wäre, um Eintritt in den Kreis der Schöpfer des internationalen Rechtes zu finden. Das inter« nationale Necht sei derzeit lediglich ein „europäisches", das heißt von den europäischen Großmächten formuliertes Necht, Ausdrnck nnd Instrument ihrer Interessen. Schaffung und Ausgestaltung dieses Rechts habe sich ohne jede Mitwirkung der Orientvölker vollzogen und die Großmächte hätten es nicht der Mühe wert erach-let, sich vorher mit den Völkern des Valkans ins Einvernehmen zn setzen. Unter dem ertötenden Rechts,» schuhe der europäischen Staatskanzleien bilden die Bal» kanstaaten lächerliche Figuren in den Händen ihrer Protektoren. Man habe den ehrgeizigen Aspirationen ber einzelnen Völker geschmeichelt, um sie in Wechsel-seitiger Eifersucht zu erhalten, man habe diese Völker wirtschaftlich erschöpft nnd moransch niedergedrückt, um sie in Unterwürfigkeit zn erhallen. Bisher habe diese Methode sich belvährt, allein jcht scheine es mit ihr, da die kleinen Vallanstaaten ihre Interessen in ganz anderem Lichte betrachten, zu Ende zn gehen. Gelinge der Versuch der Vallanstaalcn, durch ihre Föderation ein nener Machtfaltor im Oriente zu werden, dann werde der Weg de<5 Furtschrittes künftig leichter für sie gangbar sein- ohne vorherige Veseitignng der euro» päischen Kuratel würde das nicht möglich sein. Aus London wird geschriebeil.- Die Lage auf dem Balkan wird in hiesigen Kreisen für fehr erust gehalten nnd »na» verhehlt sich nicht, daß der Ansbrnch des Krieges mit jedem Tage an Wahrscheinlichkeit gewinne. Anderseils erblickt man ein beruhigendes Zeichen in der völligen Übcreinstimmuug der Großmächte, die wohl ehestens auch in äußere Erscheinung treten werde. Sämtliche Regiernngen sind, das steht über allem Zwei° fcl, einig, alles aufzubieten, um den Krieg zu vcrhin« dern und falls sich das nicht erreichen ließe, ihn aus seinen Herd am Balkan zu beschränken. Die englische Politik setzt sich dafür ein, daß die Großmächte im Falle des Krieges keine wesentlichen Territorialverän-dernngen ans der Valkanhalbinsel zulassen. In der Tat bekennen sich znr Politik der Erhaltung des Sta. tus quo rückhaltlos alle Kabinette- darum sieht man der weiteren Entwicklung der Dinge verhältnismäßig ruhig entgegen. Das politische Interesse Englands wird überdies von den Streitigkeiten am Balkan an sich nicht mehr in dem Maße angezogen, wie ehedem. Der Schwerpunkt der englischen Interessen liegt gc-gcnwürtig Zu sehr außerhalb Europas und seit einer Reihe von Monaten schon läßt sich in der öffentlichen Meinung Englands dic lvachsende Tendenz verfolgen, fich von kontinentalen Dingen abzukehren und sich um so intensiver den speziellen Problemen nnd Aufgaben des britischen Reiches selbst znzuweuden. Noch in einer anderen Beziehung hat sich die Haltung der öffentlichen Meinnng gegenüber den Balkansragcn verändert. Nur noch in einem engen Kreise von Radilalen, in dem die Gladstoncschen Überlieferungen belvährt werden, herrscht der Wunsch, die Türkei aus Europa zu ver» drängen. Die Türkei genießt gewifse Sympathien und auch in liberalen Kreisen ist man bereit, zuzugestehen, daß es unbillig sei, von ihr ein großes Reformwerk zu erwarten, während sie sich mit Italien im Kriege be» findet. Im Wunsche einer Regelung der Verhältnisse in Mazedonien stimmt man allgemein überein, aber ohne für die Türkei unmögliche Zumulnngen. Die Sympathien in England sind zwischen d^n Vall'anchristen nnd den Türken so geleilt, daß ein Krieg gegen die Türkei auch nicht bei einem Teile der britischen Bevöl» kerung auch nur entfernt jene Begcisteruug wecken Würde, welch? die Aufslände nnd Kämpfe von 1876 und 1877 begleitet ha«. Ans Sofia wird gemeldet: An zustäudigen Stel» len wird aus das bündigste erklärt, daß vor Überreichung eines Ultimatums >n Konstantinopel und vor Ablauf der der Türkei zur Erfülluug der Forderuugen dieses Ultimatums zu stellenden Frist ein l'riegeiisches Vor» gehen seitens Bulgariens nicht zu besorgen steht, sofern nicht ein türkischer Angriff dazu zwingen sollte. Die Überreichung des Ultimatums wird in unterrichteten Kreisen nach Schluß der Sobranjcsession erwartet. Die erwähnte Frist soll nach unverbürgten Versionen eine 48stündige sein. Sonst informierte Personen behaupten, daß im Ultimatnm uuter Vermeiduug des Wortes „Autonomie" für Mazedonien „Reformen" begehrt werdeu dürften, analog den im ostrnmelischen Statut vorgesehenen, nebst Bürgschaften für deren Durch-führung. Politische UelierNcht. Laibach, 8. Oktober. In der Vollsitzung der österreichischen Delegation am 7. d. M. erklärte Minister des Äußern Graf Berchtold, die Melduugen über rnsfischerscits er» folgte Mobilisierungen beruhen auf Wahrheit, doch kann diesen Melduugen schon deshalb keine besorgniserregende Vedentnng zugeschrieben werden, als die ge» dachten militärischen Übungen bereits im Frühjahr die. ses Jahres in Aussicht genommen nxiren. „Im übri» gen möchte ich gegenüber den hier zum Ausdruck getom-menen Besorgnissen auf das eben jetzt eiugeleitete Zu. sammengehen mit Rußland hinweisen. Bei diesem An. lasse möchte ich dein Herrn Obmann der Rechten des Herrenhauses Fürsten Schwarzenberg für das zum Ausdruck gebrachte Vertrauen meinen innigsten Dank anssprecben." Feuilleton. Der Letzte. Vine Szene von Arnold Aöllriegel. (Nachdruck verboten. Josefs Zimmer: Einfach, wenn anch nicht ärmlich Zugerichtete Studentenbude. Das einzige Fenster steht "ssen und zeigt eine Aussicht aus Dächer und Türme. Die Sonne scheint. Josef sitzt an seinem Schreibtisch und liest. Nach cmer Mile klopft es. Josef: Herein! Albert (tritt ein): Guten Tag, Iofef. Josef: Servus. Was verschafft mir so zeitig die Ehre deines Besuches? Du wolltest doch erst um halb sieben-------------? Albert: Ich wollte. Folglich komme ich um ^ll) fünf. Ich habe dir einiges nicht Unwichtiges zu ^zählen. Josef: Da du vermutlich von Olga kommst, kann 'ch mir denken, >vas es ist. Du wirst wieder eine neue "u'ancc gefunden haben. Eine nenc Falte ihres Kleides glattgestrichen, wie dn dich gestern auszudrücken belichtest. Albert (ist aus Fenster getreten): Unten in den Straßen sieht man die Sonne gar nicht mehr und vor "einem Fenster spult sie noch aus allen Dächern. Josef: Das ist allerdings nichl unrichtig. Aber ^ du das unten nicht sehen konntest, bist du schwerlich die vier Stockwerke hinauf gestiegen, um es mir zu er» zählen. lPause.) Albert: Du, Joses! Josef: Nun? Albert: Vorigen Monat hab' ich dir einmal ge> sagt, daß ich die Menschen für ein verächtliches Gesin» del halte. Josef: Und andere Verrücktheiten mehr. Albert: Das war damals eine Hypothese, die ich nicht beweisen konnte. Heute------------ Josef: Kannst du diese liebenswürdige Hypothese beweisen? Albert: Ich bin wissenschaftlich vorgegangen, ganz systematisch. Ich habe die Menschen, die ich kenne, einzeln hergenommen und zergliedert. Josef: Und du haft lauter Schufte gefunden? Albert: Es sind meistens sehr lluge und oft recht liebenswürdige Leule. Das müssen sie sein. Sonst würde einer den anderen zu Tode ekelu. Deswegen haben sie alle schöne Kleider an. Joses: Hör' mit dem dummen Zeug auf. Das sind lauter solche Behauptungen. Albert lsehr ruhig): Ich habe nur die Sache wissenschaftlich nachgewiesen. Es stimmt bei allen. Oder sagen wir, bei fast allen. Josef: Aha, fast! Und Olga ist natürlich eine Ansnahme. Albert (setzt sich aufs Fensterbrett).' Das habe ich gestern geglaubt. Heule fand ich in ihrer Schreibmappe einen angefangenen Liebesbrief. Josef lauffahrend): Was sagst du? Einen Liebes, brief? An wen? Albert: Weiß ich? Ist mir anch gar nichl inter-essant. Gar nicht. Schlechte Witze über mich in jeder Zeile. Wo sie gewußt hat, daß sie mir nur eine Silbe sagen muß, wenn sie genug von mir hat. Wahrschein« lich kann er ihr nicht ihre Wohnung zahlen »vie ich. Josef: Irrst dn dich nicht? Der Schein------------ Albert: Danke für den Gemeinplatz. Ich irre mich sicher nicht, konnte mich nicht irren, das habe ich vorher gewußt. Wenn bei 298 von 300 Leuten das Exempel anfgehl, mußte es auch bei ihr stimmen . . . Du, Josef, jetzt werde ich dir etwas fagen —: Es hat für mich gar keinen Sinn mehr weiterzuleben, weitere 300 Lente kennen Zu lernen, und noch weitere 300 mal zu scheu, daß das Exempel stimmt. Und allein kann man nicht leben, das sind dumme Phrasen. Josef (mit eigentümlich gepreßter Stimme): Lie» ber Frennd, jetzt werde ich mich bald beleidigt fühlen. Albert: Davon will ich aber sprechen. Von den 300 Menschen war Olga die vorletzte, au die ich glaubte. An dich glaube ich noch immer, mein Junge. Du bist mir seit zehn Jahren ein lieber Frcnnd gewesen . . . Josef: Also siehst du, und desl)alb '------------ Albert (noch immer am Fensterbrett sitzend, zieht einen Revolver): Und deslM, werde ich dich jetzt erschießen. Josef: Deine Witze sind kindisch und geschmacklos. Albert lsft"nnt den Hahn): Ich werde dich ". schießen, habe ich gesagt. Und dann mich. Denn so lang du lebst, habe ich kein Recht zu sterben. Laibacher Zeiwng Nr. 232. 2214 9. Oktober 1912. Abgeordneter Kramar erklärte in einer Wähler-< Versammlung, daß bci der Wiederaufnahme der Aus-gleichi'verhaudlungen die Angriffe der Ezechischradilalen gegen die Ansgleichsverhandlnilgen energisch znrückge-wiesen werden. Die Landtagswahlreform hätte schon in der ersten Etappe der Ansgleichsverhandlungen der Erledigung zugeführl werden können. Die positive Politik der Ezecheil hade sich bewährt und es erübrige der» zeit nur noch die Lösung der Eprachensrage und die Errichtung einer zweiten böhmischen Universität. Die positive Politik erfordere ein entsprechendes taktisches Vorgehen der Nation vom Standpunkte des Verslandes aus- das werde bei der Wahlreform geschehen. Das „Fremdenblatl" schreibt, Österreich-Ungarn werde mit Freude geneigt sein, an jeder Allion teilzunehmen, die Hoffnung ans einen raschen Erfolg der Friedensucnnihungeu bietet. Der Vorschlag der französischen Regierung schließe sich seinem Wesen nach der Nichlnng an, die unsere Politil seil Veginn der Val» tankrise stets verfolgt hat. Er hat den Zweck, die Bai-kcmstaaten mit der peremfttorischen Auffassung Europas von der ErlMung des Status quo auf dem Valkan bekannt zu machen. Die österreichisch-ungarische Antwort wird gewiß so rasch erfolgen, als es im Interesse der Verhandlungen dienlich erscheint. Die Deutsch nationale Partei in Tirol hat in ihrer Sitzung vom 5. d. M. den Beschluß gesaßt, der jung-deutschen Vereinignng als selbständige Organisation innerhalb des Nationalverbandes beizntreten. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitnng" meldet, daß auf Einladung der kaiserlichen Regierung am 18. d. im Neichstagsgebäude eine internationale Konferenz zur Regelung des AusstellunaMescus zusammentritt. Die erfolgle Emission der ersten Hälfte jener 10,000.000 Pfund Elerling-Anlcihc, die ein Londoner Syndikat mit der chinesischen Negieruug abgeschlossen l)atte, hat die Erwarlnngen des Syndikats im Puntte der Veteilignng des Publikums, wie ans London ge-schrieben wird, nicht erfüllt. Nur ein verhältnismäßig kleiner Vetrag, mau schätzt ihn auf 20 Prozent, wnrde ans Publikum abgesetzt und der weitans größere Rest ist ,im Besitze von Banken nnd des Syndikats geblieben. In jenen Finanzkreisen, die mit ihrer Sympathie auf Seile der Sechs-Mächtegruppe flehen, spricht man von einem völligen Mißerfolg; denn bei der Zurückhaltung, die das große Publikum bewiesen habe, würde es dem Syndikat unmöglich sein, weitere Anleihen zu placiereu. Der Bc° trag der jetzigen Anleihe reiche zur Rückzahlnng der der chinesischen Regierung während der Revolution von verschiedenen Seilen gemachten Vorschüsse nicht aus und China werde sich demgemäß bei seinem großen Geld» bedarf schließlich doch genötigt sehen, mit der Sechs« Mächtcgrnvpe zn einem Abschluß zu kommen. Tllgcsneuiglcitcn. — sZinnnerpalmen.j Kokospalmen werden im Zimmer sehr selten all. Sie brauchen zum fröhlichen Ge° deihcn leichtere Erde als andere Palmen uud möglichst jeden Sommer Nodenwärme. Sie stehen am lasten bei -^20 Grad Rnanmnr Vodenwärme und in fenchler Luft. Haben sich die Pflanzen im Sommer im Gewächshaus erholt, so überwintern sie im loarmen Zimmer gut. Nur nicht zn groß. Töpfe nnd keine schwere Erde! Sind die Wedel gelb, so danerl es sehr lange, ehe wieder grüne Wedel kommen, da dann die Wurzeln gelitten habeil. Vor Indengarlenslellen nnd Düngen mit künstlichem Dünger isl zu warnen. Die Palmen branchcn eine nähr-yc.sle und kompakte Erde sowie reichliche Bewässerung. Man Pflanzt sie in ein Gemisch von gleichen Teilen L.hm nnd Rasenerde oder Heideerde und halb verrotteter Lauberde mit etlvas grobem körnigem Sand. Die beste Zeit zum Verpflanzen ist das Frühjahr. Bei jungen Wanzen müssen die Wnrzeln möglichst geschont werden, sofern sie nicht schlechte Spitzen nnd sonstige Verletzungen zeigen. Bei älteren Pflanzen können die Wnrzeln etwas stärker zusanunengeschnillen werden, es darf aber an entsprechender Pflege lBodenwärme) nnd Vorsicht beim Begießen bis znr Nenbewurzelnng nicht fehlen. Im Sommer muß das Bewässern reichlicher geschehen als im Winter, besonders bekommt den Pflanzen ein tägliches Überspritzen der Wedel von oben recht gnt. — (Im Aettc vom elektrischen Ttrome getötet.) Man meldet aus Rom: In Eastellamare wnrde der Pro» sessor Poloechi nnd seine Frau im Belle liegend tot aufgefunden. Während das Ehepaar schlief, war ein Trahl der HochspanungSIeitnng, die am Fenster neben dem B.'ite vorbeilief, gerissen nnd auf die Schlafenden c;efalkn. Das Ehepaar wnvde dnrch den Strom anf der Stelle gelölet. — Mcr den Umgang mit Dieben.) Eine hübsche Geschichte, die als Ausgangspunkt zu einem Knigge für Diebe und ihre Opfer verwertet werden tonnte, wird der „Vofs. Ztg." ans Warschau geschrieben: Ein dortiger Ka ismann hinterließ, als er im Monatc Inni scine Wohnung mit seiner Familie verließ, nm sich in die. Sommerfrische M begeben, auf dem Schreibtisch die Schubladen» nnd Schrankschlüssel samt eincm Schreiben an den „Geehrten Herrn Dieb", mit der Bitte, die Möbel zu schonen und Gegenstände, die für den professionellen Dieb nnr einen winzigen, für den rechtmäßigen Besitzer aber einen großen Wert darstellen nicht milzn° nchmen. Dem Schreiben legte er fünf Rnbel „znr Ent-scheioignng des Herrn Diebes für die gehabte Mühe" bei. Als er kürzlich znrücktam, fand er die Wohnnng in der größten Ordnung, ans dem Schreibtische dagegen stall des Fünfrubelscheines zwei Silberrnbel mit einem Zetlel des Inhaltes, „daß drei Rnbel für den täglichen Unter« halt eines anständigen Diebes hinreichen." Gleichzeitig drückte der Unbekannte seine Anerkennung für die Idee des Kanfmannes aus uud meint, daß sie „in der Praxis eine weite Verbreitung znm beiderseitigen Wohle sinden dürsle". Schließlich versichert er ihn „seiner vorzüglichen Hochachtuug". — Mn l5he- uud Echeibungöretord.) „Elfmal liabe ich geheiratet, und stets ans Liebe." Das ist der Ausspruch eines vielseitigen Mannes, der der Mitwelt kündbar gemacht und der Nachwelt überliefert zu werden verdient. Dieses Heiralsgenie heißt Lester Lawrence nnd n läßt, ist die Kindersterblichkeit in Holburn bedeutend niedriger als die der andereil Bezirke Lon» dons. Der Bürgermeister sagte, er glanbe, dies wäre die erste Ansslellnng dieser Arl, die unter der Ägide eines Gemeinderates veranslallet worden sei, und er hoffe, das von Holborn gegebene vortreffliche Beispiel werde auch von den anderen Bezirken befolgt werden. — Mner, der durch den Mund hörte.) In der ame° rikanischen Stadt Alhen im Staate Newyurk starb vor kurzer Zeil ein Mann namens Moritz Eads im Alter von 69 Jahren, der einer der merkwürdigsten Menschen lvar. Er >var ohne Ohren geboreil worden lind hatte anch da, wo die Ohren hätten sein sollen, leine Öffnungen. Diesen Fehler der Nalnr glich er aber auf eigenartige Weise aus. Nach den übereinstimmenden Nelnndungen seiner Familie war cr imstande, Laute durch den Mund zn vernehmen nnd verstand in gewölinlichem Ton ge> führte Gespräche, indem er den Mund anfmachte. Er er» zählte stets, daß ihm seine mangelnden Ohren keinerlei Beschwerden machten, da er gar' nicht das Gefühl hatte, wie man anders als mit dem Mnnde hören könnte. Noch über eine andere große Merkwürdigkeit verfügte er. Er halle schwarze Haare, die jedoch mit seltsam gestalteten grauen Stellen dnrchsetzt »varen, von welchen einige kleinen menschlichen Händen lind Ohren glichen. Diese Stellen veränderten sich nie, auch blieben die übrigen Haare bis zu seiucm Tode sclMirz. Eads lrxir glücklich Josef (den Ernst der Lage begreifend): Albert! Aber das ist toll! Komm zu dir! Er ist wahnsinnig! Albert: Ich gebe dir fünf Minnten. Du kannst noch rasch einen Brief an deine Eltern schreiben. Joses (macht einen Schritt gegen das Fenster, Albert zielt auf ihn.) Albert (kalt): Kürze dir die fünf Minuten nicht ab. Ich spasse nichl im »lindesten. Ich weiß, daß du mich für Mihnsinnig hältst. Vielleicht bill ich's, aber das hilft dir nichts. Schreib! Josef (nach einer qualvollen Pause): Also du willst deinen einzigen Freund töten, weil er es ist?! Albert: Noch 174 Sekunden. Josef: Dann erzähle ich dir lieber etwas. Der Brief in Olgas Schreibmappe lvar an mich. (Pause.) Albert: Tröste dich, ich habe nie die Absicht gc» habt, dich zu löten. Ich habe mir gedacht, daß die Todes, angst anch dir das Mäntelchen abblasen würde. Josef (wülend)i Hinaus aus meinem Zimmer! Hinaus mit dir! Du hast hier nichts mehr zu suchcu. Albert: Du hast ungemein recht. Gar nichts mehr zu sucheu. Ich empfehle mich! (Er schwingt sich znm Fenster hinans. Seine .Hände klammern sich anßen an das Fensterbrett, sein Kopf ist verschwunden.) Josef (aufbrüllend): Albert! (Alberts Kopf taucht von außen wieder auf.) Ich habe dir etwas zu sageu vergessen. Halte dich sesl, ich komme! (Er stürzt zum Fenster und greift nach Alberls rechter Hand. Albert läßt die Hand los und hält sich nnr noch mit der Linken.) Albert: Ich habe meinen Revolver auf dem Fensterbrett liegen lassen. (Er läßt anch die zweite Hand los ... Joses steht wie betäubt da. Der Vorhang fällt.) Das Geheimnis des Lindenhoses. Frei nach dem Englischen von Alara Hlhcincl«. (2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten,) »Ich für meinen Teil höre alles an und schweige dazu." „Sie sind ein kluger Mann. Nun, mein kleiner Freund," lvandle sich Herr Wcflon zu einem tölpelhaf» teu, etlua dreizehnjährigen Jungen, den die Wirtin her» beigeholt hatte, „hast du Angst, mit mir nach dem Lin» den Hofe zn gehen?" „Nee," sagte der Junge mit einfältigem Lachen. „Das ist recht. Ich muß nach dein Gespcnste sehen, das dort umgehen soll, nnd es wegzutreiben suchen." Mit diesen Worten übergab Weston dem Knaben seine Reisetasche, verabschiedete sich von den Wirlsleu« ten und schlug den Weg nach dem Lindcnhofe ein. Es war noch früh am Abend, nnd er hatte et>va dreiviertel Meilen zurückzulegen. Er kannte jeden Fußbreit Weges, als ob er ihn erst gestern gegangen; er wußte, daß der Hof in dem Tale vor ihm lag, wenn er auch noch voll» ständig außer Sicht war. Bald hatte er die kleine An» höhe erreicht, von welcher aus man die Schornsteine des Gebäudes sehen konnte. Eine schmale, blanc Rauch, säule stieg hinter den dunklen Vänmen in die Höhe, und er wnßte, daß sie ans der Küche gekommen. Eine unerklärliche Bewegung schnürte ihm die Brust zusammen, tiefe Wehmut erfüllte fein Herz. Langsam schritt er Weiler, und bald lag die ganze Front des Gebäudes vor seinen Blicken. Es war ein viereckiges, einfaches, am Rande eines steilen Abhanges erbanles zweistöckiges Haus, das nur durch seine unzähligen Jen-sler, deren Läden von innen geschlossen waren, dem Beschauer aussiel. Etwa zehu Treppenstufen, von einem eisernen Geländer flankiert, führten zu der Tür in der Mitte des Gebäudes. Er bemerkte all diese Einzelheiten, ehe er die Landstraße erreichte, von welcher sich ein Feld« weg nach dem Lindenhofe abzweigte. „Holla, warum stehst du dort?" rief Weston aus, als er, die Fußtritte des Jungen nicht mehr hinter sich hörend, sich umwandte und ihn unbeweglich am Anfange des Feldweges stehen sah. Der Angeredete gab keine Antwort, und Herr Weston ging einige Schritte zurück. „Was hast du vor?" fragte er. „Willst dn mich nicht bis zum Hofe begleiten?" „Nee," sagte der Junge mit seinem einfältigen Lachen. „Was zum Henker habt Ihr denn alle?" rief Weston ungednldig. „Wovor fürchtest du dich?" Der Junge hatte die Reisetasche zu Boden gestellt nnd drehte in stummer Verlegenheit an seinem Daumen. Weston ergriff die Tasche, gab dem kleinen Boten ein Geldstück und sagte lächelnd: „Hier, nimm, und nun lauf, so rasch du kannst, damit dich die Gespenster nicht erwischen." Der Junge ließ sich dies nicht zweimal sagen; er rannte davon, so schnell ihn seine Füße tragen wollten, und er lvar in der nächsten Sekunde anßer Sicht. „Sonderbar, sehr sonderbar," murmelte Weston lm Weiterschreitcn; „was, zum Henker, mag dies alles be» dentcn?" Der Feldweg war fast eine Viertelmeile lang, und an dessen Ende führte ein Tor in den vorderen Hof» räum des Hauses, das ganz deli Anschein eines unbe» wohnten Besitztums hatte. Dichtes Gras und Nnlraut wucherte zwischen dem Pflaster des Hofes; die steiner« nen Treppenstufen waren fast vollständig mit Moos Uaibachei Zettung Nr. 232. 2215 9. Oktober 1912. uerlMratet imd hinterließ 14 Kinder. Der älteste Sühn, 45 Jahre alt, l)u granköpfig ist lvie ein siebzigjähriger Greis. — sDic armen Milliardäre.! Die Kommnncilbehvr-ben der Stadt Neivyork begingen diesertage eille lustig Unklu^hcit. Sie veröffentlichten eine Liste, in der ge° schrieben stand, wieviel Vermögen die reichsten Bürger NeUiyurt^ verstenern. Tie Versteuerung geschieht be» kannllich aXif Grulld der Selbsteinschätzmlg des eigenen Vermögens. Und da ergaben sich gar lnriose Fakta. Andrew Carnegie befahlt Steuern si'ir ein Vermögen von uierzig Millionen Mark. Jeder Gassenbube weiß, daß Old Andrew Milliardär ist. Sehätzen wir rnnd, Ear-ucgie befahlt ellva eine Million Marl Steuern auf das lwn ihm offiziell angegebene Vermögen, so sieht man unschwer ein, daß der Stadt doch ei» ganz hübsches Sümmchen - mindestens 20 bis 3»' Millionen Mark jährlich — ans diese Weise verloren gehen, Naeh Ele-MH edlem Beispiel richteil sich einmütig die anderen Nkwyorter Dollarlönige. Fran ^tussell Sage, die Willve des großen Börsenfürsleu, versteuert zwei Millionen Mark. Auch ihr Vermögen zählt nach Huuderten von Millionen. John Pierpont Morgan lebt in der bedan-crnsw.rtesten Arinul: sein „offizielles" Vermögen be» trägt 440.000 Mark! Das beste Teil haben die Vander-bllts erwählt, die zwar nicht in Newyork selbst ansässig, "ber doch in der Stadt liegende Haben in Grundslücken llsw. von ungeheurem Wert besitzen: sie bezahlen über^ MUpt l'^nc Steuern! Die Unkosten sind wahrscheinlich ^ !Noß, daß sie die Milliarden des ursprünglichen Wer-^s übersteigeu. Den Vogel aber schießt John Daniel ^uckefeller ab. Der Dlkönig versteuert eiueu Besitz von ^ Millionen Mark. In der Tat beträgt das Vermögen -nockescllers bekanntlich mehrere Milliarden. Doch weit Entfernt, froh darüber zu sein, daß ev so glimpflich davon lulllmt, wiederholt der Milliardär Jahr für Jahr, wenn ?er große Stenerzettel kommt, dieselbe Szene. Er fährt Ms Nathans und erhebt flaminenden Protest gegen die ^teuern, die ihm der Magistrat auferlegt hat und die ""ch Rockefellers Ansicht viel, viel zn hoch sind! Lotal- und Laibacher Gemeiudcrat. — Der Laibacher Gemeinderal hielt gestern abends unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. Taoöar eine ordentliche Plenarsitzung ab, an welcher 41 Ge-meinderate teilnahnien; die Gemeinderäle Kos, Kri° st a n und M a r i n k o hatten ihr fernbleiben entschul-digl. Als ^legieruugsvertreter suilgierte Landesregie» rungsrat K r e m e n ,-i e k, zu Verisikaloren des Sitznngs-Protokolls wurden die Gemeinderi'te Planin ^ ek und 8 t e fe nominiert. Nachdem über Autrag des Magistratsrates Doktor Zaruik eine Anzahl von Ansuchen nm Aufnahme in den Gemeindeverbaud der Stadtgemeinde Laibach ans Grund der Bestimmungen des Heimatsgesetzes erledigt worden waren, wurde zur Wahl emes Mitgliedes in den Anfsichtsausschnß des Bürgerspilalsfonds an Stelle des verstorbenen Bürgers Eduard Schlegel geschritten; die ^iahl siel auf den Handelsmann und Hausbesitzer Vla° sius Iesenko. Zum Vertreter der Stadtgemeinde im Ausschüsse der „Slovensla Filharmonija" wurde der ^ädtische Buchhalter Franz Trdina gewählt und hiebei überloachsen, die eisernen Riegel total verrostet, nnd ^ie einst weiß getünchte Tür war ganz verwittert. ..Es IM offenbar keinen Zweck, hier zu klopfeu," ^lchte Weslon, an dem verödeten Haufe in die Höhe blickend. Er schritt wieder znm Tore hinans und an der verschlossenen Küchentür vorüber, die durch nichts bie Gegenwart eines lebenden Wesens anzeigte, nach der Hauptfront des Gebäudes, deren Fenster nach Süden gingen. Aber hier bot sich ihm derselb, trostlose Anblick bar. Massive Läden verschlossen die beiden Bogenfenster; die Tür war vollständig hinter wuchernden Efenranken verborgen, nnd die dreißig Treppenstufen, die nach dem ehemaligen Lustgarten führten, lvaren von dickem Mousr bedeck!, ein Zeichen, daß sie seit Jahren nich! "lehr benntzt worden »varen. Die Vegetation befand sich in demselben Zustande »vie das Gebäude; alles sprach bon Verfall und Vernachläffignng. Weston ging bis an das äußerste Ende der Süd-Uunt, lehnte sich über eine niedere Maner nnd lauschte dem dumpfen Ranschen eines Wassersalles, der ties un> len, zwischen riesigen Felsvorsprüngen und dichteil ^ubmassen säst versteckt, dahinbranste. Der tätige, ener» Psche Weltmann fing an, sich von der ihn umgebenden ^de und Stille bedrückt zu fühlen »nd ging langsam Zurück bis zur Küchentür. Hier war entschieden znr Zeit der freundlichste "il des Hauses. Eine Art Farmhof, allerdings ein sehr einsamer, endigte in einen, Krähengeniste, dessen lär-^ende Insassen noch mnnter waren ilnd die einzigen senden Weseil a,l diesem Ort zn sein schienen. Hier ^ttigstens fand der Reifende keine Verändernng, nnd A blickte mit Interesse ans diese Abkömmlinge seiner bekannten aus der Jugendzeit. lFort'setznng folgt.) vom Referenten Genninderat Vi>nikar konstatiert, daß die Stadtgemeinde mit Rücksicht auf ihre ausgiebige Veitragsleislung im Ansschnsse der „Slovenska Filhad» monija" nicht genügend verlreteil sei. Gemeinderat Dr. A m brosit s ch hatte nainens d^s dentschen Klubs die Erklärung abgegebeu, daß er und seine Gesinnnngs. genossen gegen die Entsendnng eines Vertreters in den Ansschns; der „Slovenska Filharmoilija" sliinmen. Gemeinderal V i ^nitar berichtete iiber die Zu- ! schrift des Bürgernieislers, betreffs Abänderung dcs Stiftbriefes des städtischen Slipendiuuls für den Besuch einer Stacitsgewerbeschule. Da uuumchr in Laibach e!,le Ctaatögewerbeschnle errichtet lvorden nnd hiedurch auch der Besuch einer solchen Anslall in der Heimal mit ge-ringeren dosten verbnnden ist, seien anstatt eiues Stift» Platzes per 500 lv nunmehr zwei Stiftplätze mit je 250 X zu errichten, zu deren Geuuß in erster Linie nach Laibach zuständige Pelenten berechtigt sein sollen. Der Antrag wnrde ohne Widerrede znm Nesehlnsse erhuben. Derselbe Referent berichtete weiters über die Zu» schrisl des Bürgermeisters betreffs Ausschreibung der Stelle des städtischen Archivars, welche icholge Ablebens des Schriftstellers Anton Ackere vakant geworden ist. Die Stelle, für welche eine spezielle Vorbildnng erforderlich ist, sei iil die zehnte Rangstlasse einzureihen nnd mit 1. Jänner !9I3 wieder zu besetzen. Gemeinderat Dr. Zajee stellte hingegen den Antrag, daß die Ans-schreibnng der Archivarstelle solange zn sislieren sei, bis die neue Tienslpragmatik in Wirksamkeit gctreten sein werde. Das Znstandekommen einer nenen Dienstpragma» tik sei möglichst zu beschleunigen nnd bis zu deren In-krafttreten jede Neueruennung zu unterlasseil. Reduer behauptete, daß die Stelle des Archivars eigentlich eine EilK'kure gelvesen sei lGemeiuderat P l> st o s l e m ,^e li „Das ist nicht lvahr!"). Der Sladtmagistrat »löge daher die Frage studieren, ob das Archiv iu anderer Weise nicht vielleicht zweckmäßiger venvaltet werden könnte. Habe man doch in einem Aufsatz des „Slovenski Narod" lese,, könneil, daß Ackere, ail leine Amlsstnnden gebnn» den >var und im Amte tun konnte, was er wollte. Die städtischen Finanzen seien nicht darnach angetan, daß unnötige Dienststellen kreiert nnd erhalten werden. Es müsse wenigstens dort gespart werden, wo ohne Schaden gespart werdeil könne. In das derzeitige Chaos müsse Ordnnng gebracht werden. Bürgermeister Dr. T a v 5 a r wies die Behauptung des Vorredners, daß der verstor» bene Archivar Müre seine Amtstätigkeit nach Belieben einrichten durste, als unstichhciltig nnd unwahr zurück (Gememderat Pustuslem 5 e k: „Das ist eine Schande!"); das sei Verunglimpfung eines Mannes, der bc> reits im Grabe lkgt Mfei „Pfui, Schande'."). Anl)al° tender Lärm, in dem der Vorsitzende sich nur mit Mühe Gehör verschaffen konnte; die Gcmeiuderäle Pufto° slem^ek und 5>tefe wurden znr Ordnung gernfen. Der Bürgermeister konstatierte, daß Ackere seinen Dienst als Archivar stets gewissenhast versehell habe nnd ihm durch derlei Nachredeu Unrecht geschehe. Anch stellte der Vorsitzende sesl, daß die Ernennnngen von Angestellten ans Grnild der bestehenden Dienstpragmatik erfolgen. Der Entwnrf einer nenen Tienstpragmatik sei übrigens bereits in Druck gelegt und werde demnächst dein Ge-meinderate zur Beratung nnd Veschlnßfc>ffnn5 betreffs Antanfes seines Kunstpavilluns in Tivoli durch die Etadtgemeinde. Herr I^kopiö offeriert den Pavillon lim den Kanfschilling von 83.368 X, wovoil 20.000 K ihm bar ausznzahleil U'ären, während die von der Ge-meinde zn überilehmenden, auf dem Pavillon leistenden Schulden sich auf 13.368 !< bezifferu. Der Referent be> zeichnete das Anbot als nnannehmbar und beantragte dessen Ablehnung. Der Antrag des Referenten wurde ohne Debatte angenommen. — Nber Antrag des Ge« meinderales S m o I e »vnrde die städtische Wiese nächst dem Wasenmeislerhose dem Andreas Toni nnd Ge» nossen zwecks Feldbaues ans sünf Jahre pachtiveise über. lassen. Der Pachtzins wnrde mit 150 l< jährlich festgesetzt. — Der Schnle in der Baronin Lichtenthnrnschen Anstalt, welche nicht bloß von Internisten sondern anch von auswärtigen Schülerinnen stark srecmentiert wird 1478 Schulkinder) wurde ein Beitrag von 1500 iX zu den Beheizungskosten bewilligt. — Der städtischen Kna-benvolksschule auf dem Vrühl wurde behufs Anschaffnng eines Klaviers ein Beitrag von 450 l< bivilligt, der An. trag mif Errichtung von zwei Pavillons für den Unter» richt minder begabter schnlpflichtiger Kinder aber über Antrag des Gsmeinderates Icglic- an das städtische Bauamt mit dem Auftrage rückgekitet, iil betreff der Herabsetzung der Kosten nochmals Stndien anzustellen und sodaun dem Gemeinderale lonlrele Anträge zn siel-len. — Der Bericht über die Verwendnng der Dotalio. neu an deu städtischen Schnlen für das Schuljahr 1911/12 lvurde nach den Anträgen des Stadlmagistratcs ohne Widerrede genelimigl. Gemeinderat F r a il ch e l l i referierte namens der Gewerbesettion über die Stellungnahme der Stadtge» meinde znr beabsichtigten Einteilung der Stadt in Kehr-bezirke, so daß für jeden Ranchsam'ckehrermeister ein be» slimmler Bezirk festgesetzt würde. Der Referent sprach sieh namens der Sektion gegen eine derartige Einteilung aus, welcher Anschauuug auch der Gemeinderat beipflichtete. Bei diesem Anlasse beantragte Gemeinderat B o :: > <"a r eine Resolution, wonach Ranchsangkehrerarbeiten iil hiesigen öffentlichen Gebäuden nur an Rcinchfcmg» t?l)rer vergeben werden follen, welche in Laibach ihr Vetriebsdomizil haben. Auch diese Resolution gelangte ohne Widerrede zur Annahme., Namens der Stadtverschöncruugssektion berichtete Gemeinderat Mally über das Gesneh des Vereines der Professoren in Laibach betreffs Anbringung von Aufschriftstäfelchen iil den Tivolicmlagen nnd Anfslel» luug eines Orienliernngstisches aus dem Tchloßberge. Der Referent anerkannte die Notwendigkeit der Anbrin» gnng voll Aufschrisleu ill deu Tivoliaulagen, betoilt aber, daß die üblichen hölzernen Täfelchen bereits wiederholt mutwilligerweise verwechselt oder beseitigt worden seien, weshalb es sich empfehleil würde, die Aufschriften an ein. gegrabenen Vetonplatten anzubringen. Die Kosten für derartige Aufschriften würden sich auf rund 300 l< be» lausen. Auch die Notwendigkeit der Aufstellung eines Oricntierungstisches werde im Prinzipe anerkannt; da jedoch ein Kredit hiefür nicht vorhanden fei, müsse die Ausführung diefes Vorhabens einem späteren Zeilpunkte vorbehalten bleiben. Gemeinderat 8 tefe trat für die eheste Anfslellnng eines Orientieruugstisches ein und erklärte, daß seine Partei sür die Einstellung des hiefür erforderlichen Kredites in den Voranschlag pro !9!3 eintreten werde. — Bei der Abstimmung wurden die Anträge des Referenten angenommen. Gemeinderal Malll) berichtete weiters über die Zuschrift des Sladlmagistrates betreffs einer Park» anläge am Tabor !nächst der städtischen Infanterie» laserne) nnd stellte namens der Stadtverschönerungssektion den Antrag, daß mit Rücksicht aus die Nähe des öffentlichen Parkes nächst der Peterslirche von der Er» richlnng eines Parkes am Tabor Umgang genommen und der hiesür reservierte Gruud teils verbaut, teils zur Errichtuug eiues öffentlichen Platzes verwendet werde. Über Antrag des Referenten lvurde das Stadt» banamt beauftragt, die Frage zu studieren uud dem Ge. meinderate, geeignete Anträge zn stellen. Für Ausforstiiiigszwecke in Tivoli und ans oem Schloßberge sowie zur Erweiterung der städtischen Vaumschnie wurde eiu Kredit von 2000 X bewillig! und schließlich der RcchnnncMbschlnß des städtischen Pfand-mntes, der für das Jahr 1911 einen Abgang von 3759 15 ausweist, genehmigt. Anf den Bericht d'cr Prüfnngskom. mission, betreffend die Ansschmüclnng von Fenstern nud Balkons mit Vlnmeu, sowie anf verschiedene Inter-pellationen und Interpellationsbeantwortungen kommen, wir morgen znrück. Nachdem noch die eingebrachten selbständigen An-träge den kompetenten Sektionen zur Vorberatuug zu» gewiesen wordeil »uaren, wurde um 8 Uhr abends die öffentliche Sitzung geschlossen. Wu soll in Krain eine Sonnenheilstätte errichtet werden? Veröffentlicht vom «Landeshilfsvereinc für Lungenkranke in Krain». Wie wir bereits in unserem Berichte über den II. Österreich,scheu Tuberkulosetag ausgeführt haben, steht derzeit die H e I i o t herap i e d er ch i r u r gi. s ch e, n Tuberkulös e im Vordergründe des Inter-esfts. Die glänzenden Erfolge, die mit dieser Nehand-lungsarl vorwiegend im Schweizer Hochgebirge erzielt werden nnd die durch Dr. B e r n hard nnd Dr. Rol. Laibacher Zeitung Nr. 232. 2216 9. Oktober 1912. lier in zahlreichen Publikationen beschrieben »vnrden, lassen die Errichtung von Sonnenheilslättcn als eine der wichtigsten Alisgaben im Kampfe gegen die Tnber» kulosc erscheine». „AIs chivnrgische Tliberlulose bezeichnen wir — in» dem wir den Ausführungen Prof. Wit 1 cks im Iah» resberichte des Vereines zur Bekämpfung der Tuber, tulose in Steiermark folgeu — die tuberkulöse Ertrau» lung jener Organe, die zum Unterschiede von der Tuber« tulose der Luugeu in der Negel eine chirurgische Ve° hvehr!nfanterlercgimcnts Laibach Nr. 27 für .die mehrjährige, nnler schwierigen Verhältnissen gelei' stete vorzügliche Dienstleistung bei den Gebirgstruppen, anläßlich seiner Kommandierung auf eiue Klinik; dem Oberarzte in der Neserve Dr. Hermann Horn u n g des Infanterieregiment Nr. 7, der während feiner dies. jährigen Dienstübuug in Vertretung des erkrankten Ne» giillenls-Chefarztes den gesamten ärztlichen Dienst mit seltener Umsicht nnd mit großem Verständnis versah und die gauze Zeit eine über das gewöhnliche Maß hinaus» gehende Fürsorge für die kranke Mannschaft bewies. — (Erste militärische Ausbildung der Einjährig Freiwilligen der Infanterie- uud Ingertruppc.) Mit 9. Dezember werden vorausficht lich bei den Infanterie» regimentern Nr. 7, 17, 27, 32, 47, b.-h. Infanlerieregi» menkr Nr. 2 und 4 nnd beim Feldjägerbataillon Nr. 8 Neserveosfiziersschnlen ausgestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkte sind die Einjährig»Freiwilligen — in eigenen Abteilungen vereinigt — der ersten militärischen Alis» bildung bei nachstehenden Trnppenlörpern zu nine» ziehen: die Einjahrig-Freiwilligen der Infanterieregi-men'.er Nr. 7, 17, 19, 27, 32,47, b..h. 2 und 4 beim Neguuenle, jeue des Feldiägerbalaillons Nr. l9 beim Iufaniciieregiment Nr. 17, die Eiujnhrig-Freiwilligeu der Feldjägerbatailloue Nr. 5, 8, 9, 17 uud 21 beim Fe!c,jägerbal<',illon Nr. 8, jene des Iufauterieregimenis Nr. 87, dann der Feldjägerbalaillone Nr. 7, 11, 20, 24 und 23 beim b.°h. Infanterieregiment Nr. 4. — (Aus dem Laibacher Gcineinderalc.) Die gestrige vertrauliche Sitzung des Laibacher Gemeinderates wnrde infolge heftiger Anseinandersetznngen anläßlich der De» balte über die definitive Anstellung der Schulärzte vor» zeitig geschlossen, ohne daß ein Punkt der Tagesordnung erledigt worden wäre. — Mädchcnlyzeum in Laibach.j Der Laibacher Gemeinderat hat den suvplierenden Lehrer Dr. Ianlo Pretna r in Görz zum Lehrer der französischen uud slovcnischen Sprache am städtischen Mädchenlyzenm iu Laibach ernannt. ^ (Vom Volksschuldicnstc.) Der l. l. Landesschulrat für Krain ^at die absolvierte Lehramtslaudidatin Da-uiea 3av5ar znr unentgeltlichen Schulpraxis au der städtischen deutschen Knc.benvollsschnle in Laibach und die mit Neifezeugnisscn versehenen Lehramtslandidatin-nen Melhoda Vran 5 i 6, Anna i> e v 5 ik nnd Maria Hrast zur unentgeltlichen Schulpraxis an der städtischen slovcnischen achtklassigen Mädchenvolksschnle bei St. Jakob in Laibach zugelassen. — Der k. k. Bezirks-schulrat iu Stein hat die absolvierte Lchramtskandidatin Maria Malen^ek znr provisorischen Lehrerin an der provisorischen zweiten Klasse au der Volksschule in St. Martin im Tucheiner Tale ernannt. — (Unterricht '« der Gabclsbcrgcr Stenographie.) Die Damen und Herren der Kasiuogesellsehafl werden behufs Erössnuug eines unentgeltlichen Ansängerlurfes für Montag, den 14. d. M., zn einer Vorbesprechnng um halb 7 Uhr abeuds im „VIanen Zimmer" des Kasino eingeladen. — Knrsleiler: Gymnasialdirektor Alex. P u c s k o. — (Die klimatologischcn Verhältnisse Overtrains.) Wir machen anf das Gutachten des Klimatologen, Herrn kais. Nates Dr. Nobert Klein, ansmertsam, das im Gefolge der in dcr heutigeu Nummer unseres Blattes begonnenen Publikation „Wo soll in Krain eine Son-uenheilstätll! errichtet werdeu?" erscheinen wird. Die in dem Gntachten festgestellten Talsachen sind nicht nur für die Lösung der gestellten Frage von Nedeutnug, sondern dürften auch das Interesse der Tonristen, Jäger, wie überlMipl aller Freuude uuseres Alpeulaudes erregen. — lDie Ärzte Europas.) Der „Kliu.»therap. Wo» chenschrift" entnehmen wir: Nach einer von Dr. Helme in Genf angefertigten Statistik beträgt die Zahl der in den 17 Hauplstaaten Europas praktizierenden Ärzte 160.880. Im Verhältnisse zur Bevölkerung stellen die in England praktizierenden Arzte das weitaus größte Kontingent. England besitzt nämlich 28.900 Ärzte. Dann solgt Deutschland mit 22.500, Nußland mit 21.400, Frankreich mit 19.800, Italien mit 18.240, Spanien mit 13.700, Österreich mit 10.400 nnd die Schweiz mit 1720 Ärzten. Nach dem Prozentsatze steht England mit 7,8 Ärzten aus 10.000 Einwohner an erster Stelle, Spanien mit 7,5 an zweiler, Italien an dritter (5,6), die Schlveiz an vierter (5,2), Frankreich an fünfter (5,1) Stelle. Dann folgen Deutschland mit 4,3, Österreich mit 2,5 und N'.chland mit nur 2 Ärzten anf 10.000 Bewohner. Am stärksten gestaltet sich der Prozentsatz in den Hauptsläd» ten, wohin der Zuzng der Ärzte am größteu ist. Brüssel lM verhältnismäßig die meisten Ärzte: 24,1 auf 10.000 Köpfe; dann folgen Madrid mit 20,9, Nom mit 14,8, Wien mit 14, Berlin mit 13,2, London mit 12,8, Petersburg mit 12, Paris mit 11,1 uud Kopenhagen mit 9. — (Schadenfeuer.) Wie uns aus Adelsberg berichtet wird, brach vor eiuigen Tagen um zirka 10 Uhr 15 Mi° nuten uachts auf dem Stalldachboden des Besitzers Alois Vizjak in St. Veit ein Feuer aus, das einen SclMen von 1000 15 verursachte. Das Feuer dürfte durch uu» vorsichtiges Hantieren mit dem Lichte entstanden scm. Es wurde durch die Ortsiusassen von St. Veit gelöscht, beziehungsweise lokalisiert. — lErtruntcn.) Am 4. d. M. ging die achtjährige Besitzerstochter Maria Malen^ck aus Predassel mit ihrem fünfjährigen Bruder in die im Dorfe befindliche Mühle des Franz Dolhar, um ctlvas Brot zu erbitten. Die beideu Kinder gerieten in den stark angewachsenen Velicabach; das Mädchen ertrank darin, während sich ihr Brüderchen retten konnte. —^. Laibacher Zeitung Nr. 232. 2217 9. Oktober 1912. — iähristo Gattin'des Besitzers Antm, Kciplan ans Vrblwcx-, Gemeinde T^dernik, nach Ajduvica. Tcl) das, was dem Dekorativen aus der Vühne ab-^".3- Nach Schluß des Aktes konnten sich Fräulein ^lcyterjcva und Herr it ova 5 für lauten Beifall n^ ' der Chor hatte schon vordem einen Separat-Applaus davongetragen. Man konnte im allgemeinen mit orm Gebotenen — auch mit der Aussprache — zufriedcn »cm. Nach der Oper wurde die Pantomime „Mo/.U'ek" gegeben. — Das Theater war ziemlich cnit besucht, -n — Haiscr Franz Ioseph-Iubiläumstheatcr.) Der Vencht über die gestrige Aufführung der „Jugend" mußte Naummangels hallier auf morgen znruckqestelll werden. — lAus der deutschen Theatcrtanzlei.) Die für morgen zur Ausführung bestimmte Operette „Der arme Jonathan" gehört bekanntlich zu den hervorragendsten Schöpfungen des berühmten Komponisten Karl Millöcker und erlebte in Wien zahllose Wiederholungen. Nebst dcr ungemein melodiösen Musik zeichnet das Werk eine lustige und zugleich spannende Handlung aus. Gesanglich und darstellerisch heworznlreten. ist besonders Fräulein Kramcr und Herrn Hilde Gelegenheit gegeben. >zn den übrigen Hauptrollen sind Fräulein La m« b a u e r und Fran Falk l' n st e i n sowie die Herren Felix, T w e r d y nnd Verko beschäftigt, »velch letz. terer auch die Inszenierung des reizenden mnsikalischcl, Werkes besorgt. Die musikalische (ziustudicrung leitet Kapellmeister Josef Hager. — Für Samstag ist die Erstaufführuug der Tragikomödie „Das weite Land" dun Arthur Schnitzler anberanmt. Sonntag findet die nächste Wiederholung dcr zugkräftigen Operettenneuheit ..Der Frauenfressei" statt. ^ em Stücke heuer zum erstenmale zwar in einer kleineren '"olle auf, doch erfordert ihr Part künstlerische Durch» Mrung; zum erstenmale stellt sich in diesem erheitern» ^n humorvollen Stücke das nenengagiertc einheimische Mitglied des slovenischcn Dranias, Herr V. Vra. ^n a, vor, der bisher an drr sluvenischen Bühne in "iest tätig war. <^, — lDer 50. Geburtstag deutscher dramatischer Achter.) Im laufenden Theateriahre feiern Arthur schnitzt er, Otto Ernst, Ludwig Fulda, Max ^eyer, Hermann Bahr i'nd Gerl)art Haupt« 3?n n ihre« 50. Geburtstag. Fast sämtliche deutschen /"ihncn habcn sich verpflichtet, in diesem Theaterjahre sÜNlindesl ein Werk der genannten Dramatiker zur Auf. Mrung zu bringen. Die Direktion des Kaiser Franz ^eph.Iubilälun'slheaters beginnt den Neigen dieser Mührnngen Samstag, den 12 Oktober, mit Arthur Kitzlers Tragikomödie „Das weite Land". Am k. l. ^sburgtheater erzielte das hochinteressante Wert nach-Atlgstc Wirkung. — In nächster Fulge gelangen zur Erstellung: „Flachsmann als Erzieher" vun Otto ^st, und „Die Jugendfreunde" von Lndwig Iulda. Von Gerhart Hanptmann ist nebst der neuesten Dich» tnng „Gabriel Schillings Flucht" des Dichters wuchtiges Drama „Fuhrmann Hcnlschl" ,^>r Anfsührnng bestimmt. Telegramme des k. k. Telessraphen-Korrespondenz-Bureaus. Die Lage auf dem Balkan. l5clluje, 8. Oktober. Der montenegrinisch? Ge° schäftsträger Plamenae verläßt heute Konstantinopcl. Deni uttomanischen GeMststräger Halil Bey wurden di^ Pässe zugestellt. Cetiujc, 8. Oktober. Mus amtlicher Qnelle.) König Nikila ist mit Kronprinz Mirko hente mittags nach Podguriea in das Hanptqnartier abgereist. Der uttu-manische Geschäftsträger hat heute nachmittags mit den übrigen Herren der Gesandtschaft Eetinje verlassen. Bis zur österreichischen Grenze wnrde dem Gesandten die übliche Vegleitnng bcigegeben. Letinje, 8. Oktober. Gestern abends fanden abermals große Knndgebnngen für den Krieg statt. Es wurde nn Freiwilligenlorps gebildet. Heute vormittags defi» lierlen vor dem König die nach der Grenze abgehenden Truppen. Kronprinz Danilo und Köuig Nikolaus sind nach Podgorica, der Kriegsminister nach Anlivari ab» gereist. ÄonftantinVpel, 8. Oktober. Die von, Montenegrins schen Geschäftsträger überreichte Note weist insbesondere derails hin, daß die Pforte die Grenzfrage nicht habe regcln wollen. itonstantinopel, 8. Oktober. Die vom montenegrinischen Geschäftsträger Plamenae hente mittags der Pforte überreichte Note besagt: Da die Türkei die Wünsche Montenegros nicht erfüllt und die strittigen Fragen nlchl bereinigen wollte, sieht sich Montenegro gezwun« gen, sich mit dcn Waffen Gerechtigkeit zu verschaffen. Dem türkischen Gesandten in Letinje werden heule seine Pässe zugestellt werden. — Plamenac ist bereits abgereist. Der Schntz der Montenegriner in der Türkei ist Rußland anvertraut. Sofia, 8. Oktuber. Die Vertreter Qsterreich-Un-garns und Nußlands haben heute mittags ini Namen der Mächte den vereinbarten gemeinsamen Schritt ge> macht. Ael.qrad, 8. Oktober. Heute um 4 Uhr nachmittags crschienen der österreichisch-ungarische Gesandte von Ugron nud der rnssische Gesandte Hardtwig als Man» datare der Signatarmächlc des Berliner Vertrages beim Ministerpräsidenten Pa^i6 und machten eine Demarche im Sinne der zwischen Poincarö und Sasonuv getroffe» ncn Vereinbarung. Salonichi, 8. Oktober. Die hervorragendsten Volks» sührer Albaniens erklärten sich bereit, sich mit allen Arnauten an der Verteidignug des Vaterlandes zu be« leiligen. Sie warten nur den ersteu Wink ab, nm gegen den Feind zu ziehen. Auch in Monastir, Ochrida, Ian'ina und Köprülü fanden große Kundgebungen in diesem Sinne statt. Paris, 8. Oktuber. Die „Agenee Havas" verüffent» licht folgende Nute: Nach nenerlicher Prüfung setzte die großbritannische Negiernng Puineariteuea.riuer die Greuze überschritte« und Veraua angegriffen. Die Kämpfe dauern fort. «ecanttvortticher Redakteur: Anton A u n t e l. Hinweis. Unferer heutigen Nummer (Ztadtauflage) liegen „Leseproben" ,ms der illustrierten Nomanzritlmu bei; Probenummern und Abonnements m Laibach durch die Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr «: Fed. Namberg. Kinematograph „Ideal." Gestern konnte der Asla Nielsen-Film „Totentanz" nicht vorgeführt werden, da selbiger infolge eines IrrlmneH nicht rechtzeitig ange» kommen ist. Sollte der Film hente uoch nicht da sein, so wird das moderne Sittendrama „Eva" vorgeführt werden._________________________________ Aistt-Wz-MH-HMWslhM in Wch. 6. Vorstellung Logen-Abonnement gerade Morgen Donnerstag den 1«. Dttober 1812 Der arme Jonathan Operette in drei Alten uon Hugo Wittmanu mid Julius Naner Angekommene Fremde. Gr«»b H»tel Uni»n. Nm 7. Oktober. Steinitz, Ingen,; Äerger, Prokurist-Adler, Rsd.. Graz. — Bonhard, Ingen., Berlin. — Bernd, t. u. l. Oberst, Oörz. — Glückmann. Hauptmmm, Laibach. — Prallst, Pfarrer, Plamna. — Reboj. Kfm.. Gurlfeld. — Klei», dienst, Pfarrer. Vigaun. — Andretti. Steinbruchbesitzer. Nabre' sina. — Dr. Bcnbos, Aduolat, Krapina. — Decrinis, Post« meister, Ligist. — Neuhofer, Budapest. — Farolfi, Student, Bis. — Singer, Ingen.. Salzburg. — hynek, Beamter, Trieft. — Freud. Rsd,. Rannitz, Kasebier. Nst>., München, --Heitler, Rsb.. Marburg. - Sachsl. Nsd.. Prag. — Herzer. Rsli.. Warasdin. — Bikisch, Ttepuih. Braun, Mestil), Schwarz, Uöwy, Pircher. Hecht, Arnold. Reisz. Spiller, Blau, Stesla, Steinbrecher, v. Aoyer, Rsde., Wien. Hotel Elefant. Am 6. Oktober. Sr. Exzellenz v. Rechbach, l, u, k. Feldmarschalleutnant s. Baronin. Graz. — Lrderer, Hotelier, Abbazia. Umlauft, t. u. !. Leutnant, Reichenberg. - Amt« mann, Bergingenieur. Naibl. — Iaklitsch. Private Klagenfurt, — Kolar, Bahnrevident. Trieft. — Mcsel, Beamter, Littai. — Stare. Beamter. Krainburg. — Graf, Beamter s. Gemahlin; Hotasch. Beamter s. Gemahlin; Fuchs. Breuer, Stolzer. Guttwillig. Rotter, Leichner, Wodniansky, Frank, Rsde.; Klein. Am., Wien. - Adametz. 5tfm.; Nlühweis. Rfd., Fiume. — Minger. Rsd., Prag. — Richter. Rjd.. Brunn. — lknüfrl. Rsd., Dresden. — Mitovich, Rsd., Budapest. ^ Holzer, Rsd., Rnchcnberg. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Sechöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 73^0 mm. « 2 U. N. 741 0 10O SSO. schwach bewölkt " 9U. Ab. 41 1> 8 4 windstill I » 9> 7 U. F. ! 41 5f 7 4j . < Negen <00 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur beträgt 8 2°, Normale 11 7'. Wien, 8. Oktober. Wettervoraussage für den 9. Ol. tober für Steieimark, Kärnten und Kr a in: Neblig, unbestimmt, wenig verändert, östliche mäßige Winde. — Für Ungarn: Keine wesentliche Tempeiatniändernng zu erwarten. Tagesbericht der Laibacher Erdbebenwarte und Funtenwarte. (Gegmüdet uuü der N>a>nilchl'» Eparlasje l»9?.) (Ort: Gebäude der l. l. Staats'Oberrealschule.) ^age: Nördl. Breite 46° 03'; üstl, Llinae um, Greenwich 14° 31'. Bodenunrubc: Mäßig stark. Antennrnstöruinien: Am «.Oktober um 18 Utn** 1114-". Nm 8. Oktober von 22 bis 23 Uhr V-VI4-5. «m 9. Oktober um 8 Uhr III2. Funle,istärle: Am 8. Oktober um 18 Uhr tf. Am 9. Oktober um 8 Uhr o. »*» Häuftgleil bei Störungen: I «sehr leiten» jede lb, b!« ü0, Nii^«:^ !l «selten» jede 4. blk >N, Mimttei III «häufig» jt'dc Mlnntei! bi« 3 Olörungenn IV »sehr häufig» jede b, b<« l<), Zelündr ltnlladuxgc»; V »sortbansrnd» fast jede Helunbe: VI «»»»»»rrbruch^i!» zusammenhängende Geräusche mi! ssunlen-bildüng zwischen A»le»>le und ltrde oder Hause» i»i Hörlelephou, klärte der ütüruiigeiü < «sehr schw.ch», 2 schwach», » »mäkig slarl», i «slarl». 5 «sehr starl». s Uautstärle bei ssunlensprüche: » »laum vernehmbar», b «sehr schwach», (Fräulein | mit mehrjähriger Praxis H in allen Buroauarbciton versiert, der deut- H sehen und der slowenischen Sprache mächtig H sucht Anstellung. I Geü Zuschriften erboten eub „Verläßliche ¦ Arbeiterin" an die Administration dieser ¦ Zeitung.________ 6—1_____^ "g: Gicht heilt ^> F^ranzensbader Natalicquellc Ärztl. empfohlen auch bei Rheuma, Arteriosklerose, Nieren- und Blasenleiden. Orig. Franzensbader Eisenmineral - Moorsalz und Moorlauge bei Gicht, Rheumatismus und Erkrankiiugou der Gebärmutter, Monstruationsstö-rungon, Hysterie, Bleichsuclit, Anämie, Kinderkrankheiten, Norvenstöruugeu, Frauenkrankheiten. Erüältllcn In allen Apotneken, Drogerien, Miüeralwassernanfllunaen. Kur8tadt Franzensbad, erstes Moorbad der Welt Hervorragendstes Herzheilbad Österreich-Ungarns. Generalvertretung: (4918) 5—4 Alte k. k. Feldapotheke, Wien, I., Stephansplatz 8. Lcnbacher Zeitung Nr. 232. 2218 9 Oktober 1912. ässEs ¦* * üjüiJusWctlstliM A M-M fnr Handel «S We äbK» papieren; Börsenordres; Verwaltung ifi E Qlhoph ?flSSS Proeoponnocco Ni* RO elnlagen geg. Elilagsbüchero. Im Konto von Depots, Safe-Deposits etc. ^836) !l1 MllUCiOll ^^JF rrebUrengaSSe Nr. OU. Korrent; Militär-Heiratikautlooen ete Kurse an der Wiener Börse vom 8, Oktober 1912. Sc.hluBkurs Geld | War« \ll£. Staatsschuld. Pro». a <(Mai-Nov.)p.K.4 «6-46 8666 a ?'/„ J „ „ P- U.4 «6-4B «ßö« 3 k. «t. K.WJän.-Juli) p. K.4 864s, 866b r \ „ p. \.i 86 46 8666 2 4Ü0/0Ö.W.Kot.F«b.AnK.1J.K.4'2 «#60 WÄO 5 4-2% „ ., „ ,, p.A.42 ««60 8880 £ 4-a°/ft „ Sllb.Apr.-Okt.i..K.4-2 «*-7« **'»« W 4-BO/o „ „ „ „p.A.4'2 88 76 88-95 Lose v.J 1860zu500sl.ö W.4 /«45 /606 Lose«..1.1860 z. IOOfl.ö.W.4 438— 460- LoHev.J.i864zulO()fl.ö.W----- 614-- 626 — Lobot..'.18B4zu 60H.Ö.W..,. S20-— 331- St.-O')ioi).n.-Pf. iaosl.aooF-6 — •— —— i ^sterr. Staatsschuld. Uf)8I.Ötaittsfc0hatv.sch.itfr. K..4 9746 97 6» Oost.froldr.sttr.Gold Kasse . .4 109-46 /09-66 ,, ,. ,, ,¦ p.Arrgt. 4 109 46 10965 OoBt.Reutel.K.-W.stfr.p.K..4 «8-4« 866» ,, ¦, i, M ,, ., U. .4 «6/56 W78 Oeat. Ren te i. K.-W. gteucrfr. (1918) p. K............ «8-46 86-66 Oest. Reite i. K.-W. steuerfr. (1911!) [>. U............ 86-46 86-66 OeHt.ln». t.-Rent.stfr.p.K.8»/, 74-30 74-60 Franz Jo-essb. i.Silb.(d.S.)f>>/4 106-90 107-90 Galiz. KurlLudwigsb.(d.St.)4 86-80 />6-80 Nordwb. ö".u.südnd.Vb.(d.S.)4 86-ao 8690 Rndolsfibi. K.-W. stfr. (d.S.)4 Aö-— ff/- — Tom Staate i. Zahlung übern. Ki^obaLn-PrioriltttBObliff. ;i(jhm. Nordbahn Em. 188a 4 //reo //2-60 Böhm. Wostbahn Em. 1886 .. i 88 - 89 — BUhm.Wcatb. Em. 1895 i. K. 4 8836 8936 Kerd.-Nordb. E. 1886(d. S.).. 4 9626 SS-^s Cito. K. 1904 (d. St.) K___4 9476 96-76 Franz Josofsb.E.1884(d.S )S4 8940 90-40 GaHz.KarlLudwigb. (d.St.)S4 8860 89-60 Laib.-S rein Lkb. 200 u. 1000 U.4 !>Z76 9876 Schlußkurs Gd<: |Wor« Pro».. '.em.-Czer.-J.E. l894)d.S.)K4 «746 88-46 N'rwb., Oeat. 200 fl. Silber 6 lOi- 102- d«o. L.A E.l»0S(ö.S.)K3V, 80— 81--Nordwh.,Oost. L. li.'^oofl. S.5 /07-7« /02-76 dto. L.B.E. 190.flfi 86 6b Andere öttVntl. Aalehen. B8.-herz. Eib.-L.-A.K.löOa-i1/» 9460 96-60 W/r.Vorkehreanl.-A. verl. K. * 86-76 86-76 dto. Km. ifiOO verl. K .... 4 86- 87- • alizisi-heB v. J.1898 verl. K. 4 «6-40 86-40 rirain.L.-A. v. J.1888Ö.W. .4 93-60 94-60 Wihrisuheiv. J- ISMv.ö.W. 4 9V— 92 — A.d.St.linilap.v.J. 1908 v.K. 4 S4-60 86-60 Wion (Kiek.) T. J. 1900 T. K. 4 S6i6 87-36 w ten (Invest. W.J. 1902 v.K. 4 8930 9030 Wien v.J. l«08 v.K.......4 «730 8830 RuKB.St. A.l»06s.lOOKp.U. b 104-16 104-66 Hu).St.-Goldanl.l907 100K4«/, 86-60 8760 Pfandbriefe und KuintiiuualDbligationen. D.'ilwikr.-A. öst.,ö«>J.fi. W. 4 9046 91-46 BoJeukr.-A.f. Dalinat. v.K. 4 97— 98-— Büiim.HypothekonbankK . . & /00 26 wr— ¦ ito. Hypothbk., 5.67 J.v.K.4 Ö/26 .02-26 scnimiKiire Geld | Ware *»ro». ' Böhm.Lb.K.-Schn]dBch.,50j.4 90— 91-— dto. dto. 78J.K.4 89-66 90-66 dto. K.-Sohuldseh. 78 J. 4 89-6b 90-66 'ializ. Akt.-Hyp.-Bk.......f> —'— —•— dtr. mh.öOj. verl.K. 4V, 96-76 96-76 • ioliz.Lardesb.ölVjJ.v.K. 4V2 S6-76 97-76 dt^. K.-ühUII.Em..42J. 4»/j S4-60 96-60 Istr. iJ.orienkr.-A. S6 J. ö. W. 6 .09-«0 /00-60 l8tr.K.-Kr.-A.i.62«/2J.v.K. 4'/, 100-- /00-76 Mähr. Hypoth.-lJ.ö.W.u. K. 4 88-76 89-76 Nicd.-ÖBt.Lond.-Hyp.-A.66J.4 #9-7fi SO-7« Oeat. Hyp.-Rank J.50J. verl. 4 89-76 9076 Oeat.-ung.tianköOj.v. Ö.W. 4 95-60 94-60 dto. 50 J. v. K.........* 94-— 96-- (:c-ntr. Hyp.-B. unp. Sjiark. 4'/i 96 60 96-to C(-niribk.,Pe8t. üng. 41 J. 4>/i 9S-26 97-26 dto. Com. ü. i. 50'/* J. K 4'/j 96-— 97-— Herrn. B.-K.-A.i. 50 J.v.K4Vi 96-75 96-76 S. ark.lnnerst.Bud.i.60J.K4Vs 96-— 97 — letto E. 1889 a 100 fl. ... 3X 2** bO 268-60 Hypoth.-B.ung.Präm.-Schv. , 100 tl...............* 240-60 262-30 Serh.Prämieu-Anl. ä 100 Fr. 2 10826 120-26 Üijd.-H!>airu^i(D/„ Pr.-Sch. der Hod.-Cred.-Anst.E. 1880 «0- 66-— ^ewinstsch. der 3% Pr.-Sch. der Bod.-Cred.-Anßt.E. 1889 70-— 80-*'7« 24ia-7f Paris................. 96*40 96"8fi Valuten. Münzdnkateu........... 1143 1147 20-Kranca-Stücke.......... 19-18 19-22 ^O-Mark-Stücke........... 23 *7 ss 62 Dentsche Reiohabanknoten . 117 80 it8 — Italieninche Banknoten..... 9460 94-76 Rubel-Noten ............ 264-2« 286-26 Lokalpapiere nach Privatnotier, d. Filiale d. K.K. priv.OeRt.Crfldit-AnüUlt. B.-auerei Union Akt. 200 K 0 236— 246 — Hotel Union ,, 500 „ 0 — — —— Krnin. Banges. „ 200,,12K 200 - 210 — ., Indastrio „ 200 ,, 446 - 4«6-— Untorkrain.St.-Akt. 100fl. 0 70 — 90 — BankzinsfoD b°/t Die Notierung sämtlicher Aktien and der „üirersen Loue" versteht «ich per StOck.