5c- .11! 220 (Franko pauschaliert.) Mer Zeitmig es-ss—Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. -------------—---- Schriftleitung und Verwaltung: Preternvva ulica Rr. ». Telephon «. — Ankündigungen »erden in der «enoaltung gegen Berechnung billigster Eetnlhren entgegengenommen. Be, u g « p r « i f »: Für das Inland vierteljährig K ,4.—, halbjährig K «8.—, ga«»jShrlg K 88.—. Kür das Ausland rmsprnheadt Erhöhung. — Sin,elr.i Nummern l Krone. Nummer J_|[ Heil Neujahr [92\ wünscht allen tesern der Cillier Zeitung :: die Schriftleitung und Verwaltung :: Die weltpolitische Lage der Deutschen zur Jahreswende. I« Hamburg tagten vor kurzer Zeit die Vertreter jenes wahrlich nicht schlechtesten Bestand-teile« dco deutschen BolktS, der den Goelheschen Rot befolgt ha», nicht am Boden haften zu bleiben, sondern frisch gewagt und frisch hinaus in die Welt zu ziehen, weil Arm und Kopf mit heitern Kräfte» überall zuhauS sind. Dem Vaterlande haben sie große und unbezahlbare Dienste geleistet. E« hieße ttulrn nach Athen tragen, wollte man in Hamburg, im Brennpunkt des deutschen SeehandelS mit dem Ausland, davon sprechen. Sie waren aber auch ohne Ausnahme außerordentlich nützliche Mitglieder der Staat», unter deren Gesetzen sie lebten, in denen sie Steuern zahlten und für deren Volkswirt-schast sie nicht minder erfolgreich wirkten als für die deutsche Heimat. Zuweilen hatten sie auch gar keine wirtschaftlichen Beziehungen mehr zu Deutsch, land; sie machten sich einfach den Völkern nützlich, deren Gastfreundschaft sie genossen. Ein deutscher Arzt in einer britischen Kolonie, ein deutscher Kellner oder Barbier in London, ein Monteur in Marokko, um nur einige Beispiele zu nennen, waren nichts weniger als Agenten des Deutschen Reiches in irgend einem politischen oder auch nur merkan-tilen Sinne. Ihnen wurde Aufenthalt gewährt, Hlne Aeise nach Ilaal. von Rudolf Mir, Oraz. Langsam keucht tet voll besetzte Kärntnerzug durch« vier« Drautal und kriecht wie ein Riesenwurm an de« südliche» «ebirgSabhängen der Drau entlang. Auf der Hintere» Plattform de« letzte» Waggon« haben flch einige Menschen «»gesammelt, die i» anregendem Se-sprich« die schön«, reizvoll« Landschaft, bewundern. Immer näher rück«» die Berge und immer enger wird da« Tal, da« sich friedlich zu den Füßen de« Beob-echter« dahinschlängelt. Der Zug »legt gerade gegen Norden ein. Die Drau ist hier äußerst klein und fchmat, acMtfct sich aber wie ein reißender Fluß, allerlei Krummgehölz mit stch schwemmend. Nach einer welle passiert d«r Zug einen kleinen Tunnel, um seinen Weg durch ein» noch schönere Landschaft mit hochländischem Charakter fortzusetzen. Run ist Faal erreicht, da« reizvolle, hübsche Dorf, in dessen unmittelbarer Nähe da« große «lek. trijilit»werk steht. St» schmaler Fußweg führt vom Bahnhöfe, »wische» duftendem Gebüsch und hohen Bäumen »ur große» wasserschleus«, wo gewaltlge W-ffermassen au« einer Höhe von 15 Meter i» die Tiefe stürzen. Diese große Schleus» ist gleichzeitig al« Brücke «»«gebaut; hoch staut stch da« Wasser der Drau Mi dleser Wehre, fast prahlerisch, daß e« eine «r-b«i!«leist»ng ton 36.000 PL bewältigen kaun. Im Sonntag den 2. Jänner 1921 weil Deutschland auch den Angehörigen fremder Staaten Aufenthalt gewährte; ihre Tüchtigkeit wußte sich im fremden BolkSgetritb« zu behaupten und man liebte sie nicht, weil sie tüchtig waren. Aber auch der im Konkurrenzkampf unterliegende Engländer hat feinen glücklicheren Volksgenossen nicht in« Herz geschlossen. Der Krieg hat einem gewaltigen, lange ange-sammelten Deutschenneid und Deutschenhaß alle Schleusen weit geöffnet. Die Deutschenversolgung in den feindlichen Ländern mährend und nach dem Kriege erreichte in ihren leidenschaftlichsten AuS-brüchen die Wut der grausamsten Volks- und Re» ligionSversvlgungen der Geschichte. England« Ziel war und ist heute noch der wirtschaftliche Ruin dcS deutschen VolkeS. Infolge der jahrelangen Jnternierung hinter Stacheldraht sind zahlreiche blühende deutsche Leben dem Wahnsinn oder dem Schwachsinn verfallen. Die Beschlagnahme und Liquidation der deutschen Güter und Rechte in den feindlichen Ländern und Kolonien bedeutete in den meisten Fälle» Raub und Verschleuderung. Noch im Bersailler Vertrag behalten sich die alliierten und assoziierten Mächte daS Recht vor, alle den deutschen ReichSangehörigen gehörenden Güter, Rechte und Interessen in ihren Gebieten, Kolonien, Besitzungen und ProtektoratSländern, einschließlich der Gebiete, die ihnen durch den Bersailler Vertrag abgetreten werden, zurück zu behalten und zu liquidieren. Der Sachschaden, den daS AuSlandSdeulschtum durch diese Raubbestimmungen erlitten hat und heute noch er-leidet, ist enorm groß. Er betrug nach den Anmel-düngen im Sommer diese? Jahre» etwa 130 Mil« liarden Mark. Nur in unbedeutendem Maße haben einig« Staaten dii beschlagnahmten Güter wieder freigegeben, so Italien di« geringwertigen Objekte, Südafrika unt«r gewissen Bedingungen die befchlag« nahmten Güter an einen Teil der Betroffenen. Im allgemeinen herrscht der Grundsatz der brutalen || 3. [46.] Jahrgang massiven Schleusenbau hängen mit gewaltigen Ketten di» starken Schleusentore, welche di» ganze Drau ab, sperre». Die schönen Vernietungen der einzelnen Eisen« konstruktlonea, die so wunderbar ineinander gefügt st»d, lassen große, wohl durchdachte Arbeit erkennen. Sine steinerne Stiege führt i» da« Maschinenhau«, wo fünf große Seneritoren stehen, di» den nötige» Hoch-spa»»ung«strom erzeugen und von großen Niederdruck-FranciSturbinen betrieben «»erden. Da« e»i»»»tr Energiereservoir der Drau mit über 90,000.000 mJ Wasser, welche« durch di» starken Schleusentore zurück-gehalten wird, liefert di« nötig« »ntrl«b»kraft für dir Maschinen. Besonder« schön ist der Schalttafelbau so-wie die tischförmige» Schaltpulte mit den Hochspan-»ung«instr»menttn. Grün und rot »«leuchtete Lampe» zeigen di« Ein- und «u«schaltung an und »irl« Tastrr-knöpf« bewirken automatisch die Einstellung aller Hebel. Sine nette Akkumulatorenbatterie für Licht,»ecke ist ständig geladen, um bei Richtfunktt»»tere» der Ma-schinen di« Tätigk«it aufzunehmen. Auch die unterste» »änge de» Maschine»hause«, über welche da« rauschende Wasser tätig tst, bietet viel Interessante«, von diesen Sängen führt zu jeder Maschine «in Leiterausstieg, um da« Schmiere» der rückwärt« gelegen«« Teile der Ma-chinen und Regulatoren zu ermöglichen. Da» Elektri-,ität«werk liefert auch für Jndustriezwtck« groß« Strom» Gewalt weiter. Die Auslandsdeutschen sind beraubt und Deutschland hat sich im Bersailler Vertrage verpflichten müssen, seine Angehörigen wegen der Liquidation, der Einbehaltung ihrer Güter, Rechte oder Interessen in den alliierten oder assoziierten Län-dern zu entschädigen. Auch diese Bestimmung kann in der gegen-wärtig furchtbar bedrängten Finanzlage des Deutschen Reiches nur al« diabolische BoLheit der Feinde an« gesehen werden. DaS Deutsche Reich ist gar nicht in der Lage, den Auslandsdeutschen ihren Schaden in gleichen Werten zu ersetzen. ES ist an Sach-gütern arm geworden und hat nur papierene Wertzeichen im Uebcrfluß, in einem solchen Ueber-stuß sogar, daß, wenn sämtliche Banknoten zu gleicher Zeit auf den Markt geworfen würden, die Preise aller Waren um daS Doppelte steige» müßten. Di« Ausländsdeutschen sind furchtbar je* schädigt, und daS Reich kann ihnen nur nach Kräfteu den Schaden gemäß den Bestimmungen deS auch in dieser Beziehuug n«r teilweise erfüllbaren Bersailler Vertrages ersetzen. Die Ausländsdeutschen müssen also unzufrieden fein; die Ententepolitik ist wahr-scheinlich darauf ausgegangen, die Unzufriedenheit innerhalb der geschmälerten Grenzen des Deutschen Reiches, in denen sie das ganze AuSlandSdeulschtum au« ihren G«bieten zusammenpfercht, zu vermehren, indem sie der deutschen Regierung die Entschädigung?« Pflicht auferlegte. Dem deutschen Volke liegt e» da« gegen ob, das Möglichste zu tun, den Pionieren deS Deutschtums ihr Schicksal zu erleichtern. Den Wünschen und Forderungen der Au«, landsdeutschen wollen wir gewiß nicht »or-greifen, volle Erfüllung werden sie nur finde« können, wenn e« geling», die Revision des Bersailler Vertrages zu erzielen, der das wirtschaftliche Ehaos in Mitteleuropa herbeigeführt hat, und wen« die Welt ihre heule durch nichts begründete Feindseligkeit gegen di« deutsch« Tüchtigkeit und Arbeit aufgibt. meng«» und gereicht dem Lande zu unschätzbare» Nutzen. So zum Beispiel wird der ganze Strom von zwei «eneratoren für di« Stickstoffabrik verw«nd«t, t» welcher Stickstoff nach modernem verfahr«», durch Luftv«rbr«n»u»g, gewonnen wird. Besonder» plastisch he»«» stch di« Konturen de« Elektri,i!ät«toerke« in der »bendlandschaft ab, w«n» di« letzten, rottn Strahl«« der Sonn« vor de» Schatt»» der Dämmerung zurückwtich«». I» erhabener Ruht rag«» da di« stch« Säulen »»« dem tiefe» Gewisser, st« st»d eherne Denkmäler de« unermüdlichen Fleiße« unzähliger Hände, welch« diesen gr»ße» Bau verwirk« lichten, viele Leute gehen a» dieser Zentrale vorbei; ste seh«» nur da« W«rk und di« Bequemlichkeiten der elektrisch«» Einrichtung-», ohne der Müh« u»d der Arbeit zu gedenken, di« nötig war«», um solch«» zu schasstn. Der giganiische Kampf, den der menschlich« ««ist gegen die Natur führt, t«bt immer weiter und immer wieder kann stch die Wissenschaft und Ttchnik neuer Sieg« rühm«». Die bezwungenen Wassermasse», der gewaltige Schleusenbau uad die geh»im»i«volle» Seneraioren de« Faaler Werke», ste verkünde» »»« im Scheine uazähliger Lampen den Triumph der Ar« beil. Fürwahr, dl« alt« griechische Mpthe ist w un« srrer Zeit fichtbar« Wirklichkeit geworden. PromotheuS hat dem Olymp da« Licht entrisse«, damit e« a»ch un« Helligkeit und Wärme spe»de. (.ÜjtfachJfia* 0 S S Seilt 2 3* Genf hat sich der „Völkerbund" bi« jetzt nur all Bürg« de» Bersailler Vertrages bewiesen, rr hat namentlich französisch- MilitärgroßmachtSpolitik getrieben und nicht BölkerbundSpolltik. Der «ustritt Argentinien» hat diesen seltsamen Vertretern einer internationalen Gerechtigkeit und Ehre gezeigt, daß wahrhaft neutrale Staaten nicht« mit Ihnen gemein haben können. Argentinien steht, wie man annehmen darf, nicht allein. Hinter ihm steht die Vormacht de« amerikanischen Weltteil«, die vereinigten Staaten mit ihrer unerschöpsten WirtschaflSmacht. Amerika treibt sicher nur amerikanische Politik, wenn e» dem Pariser Völkerbünde, der den größten Teil von Europa ruinieren hilft, nicht angehören will. Al« Wilson feine 14 Punkte auffetzte, hatte er seine große Nation hinter stch. Die versailler Karikatur der 14 Punkte verhöhnt die amerikanischen Handel«-und Schiffahrtsinterefse» in der augenfälligsten Art. Harding hat deswegen sofort den „Völkerbund", der den Bersailler Vertrag garantieren soll, für tot erklärt. Freiere Luft strömt in daS Burgverließ, in dem ganz Mitteleuropa eine« elenden Hunger-tode« sterben soll, au« dem Westen, wo da« neue Gravitationszentrum der Weltwirtschaft liegt. Lang-fam muß es sich zum Bessern wenden gegen alle Tyrannei der Räuber und Ausbeuter. Auch dem Deutschtum wird wieder seine gute Stunde kommen. DaS Volk, da« England seine Angelsachsen, Spanien seine Goten, Italien seine Langobarden, Frankreich seine Franken, Skandinavien die ganze Bevölkerung, der nordamerikanischen Union den germanischen Kern ihre? BolkStum« gegeben hat, kann nicht zugrunde gehen. Mit dieser Ueberzeugung treten auch die Deut« fchen in diesem Königreiche in da« neue Jahr ein. Urtier vorgeschichtliche Menschen-und Mammutsunde bei Predmost. . ! Der Kusto« vom LandeSmuseum in Brllnn veröffentlicht einen Bericht über die großen vorge-schichtlichen Menschen- und Mammutfuud« bei Pred-most unweit Prerau«. Aus diesem Bericht« seien folgende interessante Mitteilungen hervorgehoben: In einem ausgedeckten Grabe fanden sich in Hockerstellung zwanzig Mensch«» vom kindlichen bi« zum Greisenalter, neben Knochen von Mammut« vor. Bei einem Kindsskelett lag der Schädel eines Eisfuchse«. Das Grab befand sich unter einer KalksteinNipp«, die wahrscheinlich de« Mammut, jäger als Schlupfwinkel und ständige Wohnstätte Das Märchen vom Sonnenstrayt. Von Friedrich Normann, Agram. Ueber die Dächer der Stadt flog der erste Strahl der purpurroten Morgensonne. Hoch oben «m Turme Fügte «r den Wetterhahn wach, drang dann in di« Stube de» Türmer«, der alsbald au» den Federn sprang, und lugte endlich in die höchsten Zimmer und sah die alten und die jungen Leute friedlich In ihren weisen Bettlein liegen. Sie schlummerten alle so süß. Da» gefiel dem frühen Besucher nicht und er sich einem schönen Mädchen so tief in die Augen, daß e» erwachte und schlaftrunken die hellen Aeugleln rieb. E» sah »um Fenster hinaus und dachte: Noch ein Biertclstündchtn, drehte stch um und schlief weiter. Da ward der Sonnenstrahl recht traurig und bös« zugleich. Er fetzte stch auf de» Mädchen» blonden Lockenkopf, daß da» Gold der Haare prächtig schim-mute, und tat, al« wollte er dem verschlafenen Mäg-delein in» Ohr flüstern: Steh' auf I Steh' auf l Mit deiner Langschläfer«! g«ht dir di« schönst« Zeit de» Tag«» verloren. Stündest du mit mir auf, du wärest frischer und gesünder! >l» da» Mädchen sich nicht rührte, hüpfte der Sonnenstrahl vom Bettlein herab, hinüber »um Fenster und in ein andere» Zimmer. Da» war schwär» aufgeschlagen und in der Mitte stand »in stlberweibcr Sarg, »u dessen Wden Geilen viele, viele «erzen brannten. Zm Sarge Eiltier Zeitung gedient hat und in der er in eine« regelrechten «rabe seine Familie bestattete. Der Skeletttypu« wurde al« Mischtypus au« dem Jungpalliolichikim bestimmt und stellt wahrscheinlich eine Kreuzung von de« im Neandertal gefundenen Menschen mit dem de« füdfranzösischen Aurignaomenfchen dar. Ein erwachsene» Paar ist da« besterhaltene und vollständigste fossile Menschenskelett überhaupt. Cha-rakteristisch für diesen Urmenschen find die flache fliehend« Stirn und die starken, »ufammenfließenden Ueberaugengewülste. Da« großartigst« ist ab«r das riesige Mammut-leichenfeld, da« hier aufgedeckt wurde. Gering ge-schätzt, durste e« sich um etwa 1000 Tiere handeln. An ausgezeichnet erhaltenen Backenzähnen des Mammut allein fanden sich bei 2000 vor. Und viele« davon lag so sorgfältig aufgeschichtet, daß hier der Urmensch die Knochen absichtlich sortiert haben muß. Die Mammutkadaver scheinen ihm nicht al« Nahrung gedient zu haben, sondern nur die Knochen und Zähne al« Material für seine Werk« zeuge. Bon diesem wurden etwa 40.000 Stück aufgedeckt in mannigfaltigster Form au« Harnstein, Feuerstein, Bcrgkristall, Jaspis u. a. hergestellt, die meisten aber au« Knochen. Aus den Wadenbeinen de« Löwe» und Bäien hat sich der Urmensch seine Dolche bereitet, Löffel fanden sich in größerer Menge vor. Rätselhaft sind mehrere „Schaber" au« Mammutrippen, ebenso un« ausgeklärt noch eine gezähnte Gabel auS Elfenbein, vielleicht ein« Kammart. Die Angeln sind geschickt au« Eisenbein und einem Mammutbackenzahn geschnitzt. Diese Urmenschen, deren Lebezeit 80.000 Jahre v. Chr. angesetzt wird, waren »ich» ohne künstlerische Begabung. Viele Geräte verzierte er mit geometrisch eingeritzten Strichen, Punkten, Grübchen, auf Knochen befinden sich kombinierte Zeichnungen, di« oft au« unzähligen Strichen bestehen. Ein Mammut-stoß^ahn ist mit der stilisierten Zeichnung einer weiblichen, in gesegneten Umständen befindlichen, nackten und reich tätovierten Frau verziert. Auch fünf aus Mammutfußknochen geschnitzte kleine Statuetten zeigen solche Frauengestalten. DaS bedeutsamste Stück aber ist wohl di« au« einem Mammutzahn geschnitzte Statuette eine« Mammuts, die im Brünner LandeSmuseum aufge-stellt wurde; sie ist die einzige plastische Darstellung diese« Riesentieres au« der Hand feiner Zeitge-nossen, von erstaunlicher Naturwahrheit in der Charakteristik des gewaltigen Körpers. Nach diesen Funden war der Urmensch kein wilder Trogledyt, wenn er c ich durch seine Schädelbildung nach an seine Ahnen erinnerte. Politische Rundschau. Inland. Die innere Krisis. Der zügellose Machthunger der beiden grüßten Parteien in der Belgrader Konstituante, der Radi« kalen und Demokraten, hat wieder zu einer Ber- ab:r lag «in wunderschöne», »arte«, junge» Fräu lein, halte di« weißen Händchen gefaltet und rührte sich nicht. D«r Sonnenstrahl sprang am schwarzen Teppich hinauf und von da hinüber zum Mädchen in der düsteren Truhe. Er sah ihm wohl lang« in die ge-schlösse«»» Bugen, küßt« di« Schön« auf die bleicken Lippen und macht« all« Anstrengungen, ste au« dem tiefen Schlaf« zu erwecken. ES war umsonst. Da wußt« d«r froh« B«such«r, wieviel «» ge-schlagen habe, und «r dacht« betrübt: Wäre di« süß« Tot« doch »u mir gekommen! Ich hätte ste gehellt! Aber e» ist ja allen jungen Menschen dir dumpfe Luft der Ballsäle lieber, al« die herrliche, freie Natur. Schade, jammerschade ist'» um diese» blühend« Leben l Der Sonnenstrahl sprang wieder »um Fenster hinau» und eilte weiter. Allmählich stieg er tiefer »u den enge« Straßen hinab. San» »um Srunde kam er nicht. Unten war e« schon lebendig geworden. Menschen hasteten hin u.td wider, andere saßen auf den kalten Stufen vor ihrem armen Heim«. Oben an d«n Häus«rwänd«u hüpfte der Sonnen-strahl auf und nieder und sei» Bild strahlte von den Fensttrn »urück auf di« M«nfch«n, di« da untrn in großer Not lebten. Er wollte sich bemerkbar machen, al» wollte «r sagen: Kommt ihr Bedrückten! Kommt hinaus in die schöne, grüne Natur, daß ich euch helfen kann. Kommt nur hinau» au» den engen Mauern, Nummer 1 schleppung der Krisenlöfang geführt. Di« beiden Parteien konnten sich über die Verteilung der «in-zelnen Ministerien nicht einig««. Da dir Radikalen daS Ministerium für Agrarreform für sich b«an-spruchlen, di« Demokraten aber diese« Verlang«» nicht bewilligen wollten, haben sich die VerHand-lungen zerschlagen Hieraus mußte der mit d«r Bildung der Regierung betraute Nikola Pai k die Folgerungen ziehen und hat sein Mandat für die Bildung der neuen Regierung dem Thronfolger zurückgelegt. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß jetzt Ljuba Davidovic mit der Regierung»-bildung betraut werden wird. Die Krise, die uun eventuell auSbrechen sollte, ist sicherlich die schwerste, die wir bisher in unserem jungen Staate miter-leben. Demokraten und Radikalen erklären, daß sie stch nicht an die Regierung klamwern und gerne dem Gegner das Feld überlassen. Es ist natürlich nicht vorauszusehen, zu welchen Komplikationen e« infolge diese« Verhalten« der beiden stärksten Parteien noch kommen'kann. Das Ende der Fiumaner Komödie. Da« Land des „facr» egoiSmo" hat sich end-lich dazu aufgerafft der Welt zu zeigen, daß e« ihm um die Durchführung deS Uebereinkommen« von Rapallo ernst ist. Nachdem da» vor Weib-nachten gestellte Ultimatum keine Wirkung zeitigte. -begann das bewaffnete Einschreiten der regulären italienischen Arme« gegen Fiume. Nach kurzen Feindseligkeiten, bei denen Verluste an Menschen-leb«n aus beiden Seiten eingetreten waren, mußte D'Annunzio das Zwecklose jeden weiteren Wider-stände« einsehen und hat di« Regierungsgewalt am 29. Dezember dem F'umaner Gem«ind«rat übergeben. Dieser hat sofort mit dem Führer der ita-lienischen Armee. General Ezviglia, Friedensver handlungen eingeleitet, welche zweifellos ang«fichis der Sachlage mit einem vollständigen Siege der offiziellen italienischen Politik abschließen werden. Die Entwaffnung der Truppntmacht D Annunzio» ist bereit« durchgeführt. Die Streikbewegung in Jugoslawien. Die Bergarbeiter in sämtlichen Kohlenrevieren Jugoslawen« haben unmittelbar vor Weihnachten mit einem Streit eingesetzt. Den AuSgang nahm derselbe von den großen Kohlenrevieren im Save-Becken und schlössen sich den Ausständischen kurz daraus auch die Bergwerke in Bosnien und der Herzegowina an. Währen!) e« stch bei den Arbeitern in Trifail, Hrastnigz und Sagor um ein« Lohnbe-wegung handelt, gewinnt e« neuesten Nachrichten zufolge in Bosnien und Herzegowina immer mehr den Anschein, daß e» stch dort um eine rein kommunistische Bewegung handelt, deren Zweck nicht di« Verbesserung der materielle» Lage der Arbeiter, sondern der Umsturz der bestehende» Ordnung ist. I» verschiedenen BergwerkSgebiete» daselbst haben die Arbeiter Sowjets gewählt und eine Sowjetre-gierung eingesetzt. Infolgedessen kam es zu blutigen Zusammenstößen mit dem zur Wiederherstellung der Ordnung herbeigerufenen Militär. Die Regierung freut euch im Wald und auf der Wiese, steigt auf di« grünen Berge! Dort bin auch ich und ich kann euch frisch« Kraft geben, daß ihr dl« Sorgen und Mühen de» Alltag» leichter tragen könnt. Doch die Menschen sahen den Sonnenstrahl nicht und verstanden nicht seine stumme Sprache. Da ward er traurig, leuchtete nicht mehr so hell, sprang endlich »urück »u seiner Mutter und klagte bei ihr über die törichten Menschen, die ihn alle nicht hören wollten. Aber Mutter Sonne, die die Menschheit seit ihrem Anfange kennt, st« schickte ihn wieder hinunter auf di-grüne Erde mit den Worten: Du darfst nicht v«r,agen. (£» wird die Zeit doch wieder kommen, da die Men fchen durch den Schmutz der Großstädte »u dir staden werden und du einem glücklichen, gesunden phonabonnemrnt betrügt nunmehr bei einer Höchst-zahl von 12 Rufen tätlich anstatt 1440 K nun-mehr 8600 K, bei einer Rnszahl bi« 24 anstatt 2880 St nunmehr 7200 Ä und steigt bei einer Rufzahl bi« 40 von bisher 5760 St auf 14400 St. Elxnfo wurden die Gebühren für Gesellschaft««»-schlösse bedeutend erhöht. Die Lokalgefprächgebühr wird von 1 K auf K 2-bO im OitSoer kehre von 3 St auf St 7*50 erhöht. In der ersten Fern-zone von 6 K auf 15 K, in der dritten von 10 K aus 25 ft und in der vierten von 16 aus 40 K erhöh«. Für dringende Gespräche ist die dr-ifache laxe zu entrichten. Deutschösterreichische Anschluhdebatte in den Times. Ti« Tim-S bri.igen „einen Brief an den Herausgeber" von Jarosluv Skälak, der die Frage der Unterstützung Oesterreichs vom rein tschechisch nationale» Standpunkte behandelt. D« Zer-Irümmerung der früheren Doppelmoiiarchie — jo heisst e« in den Briefen — die »a« Entstehen der neuen Nationalstaaten herbeigeführt hat, zeigt, das; ein unabhängige» Deuifchösterieich ein Ding der Unmöglichkeit ist. Trotz aller Lympaihie, die von jedem g,fühlt werden muss, der »te gegenwärtige traurige Lage diese« neuen Staat»» kennt, ist doch die Schlußiolgernug berechtigt, zu der die mcht-deutschen -Völker der alten Doppelmonarchie ickou viel früher gelangt >ind, daß na» Oesterreich d.o Bork,lege» au lchlleßlich auf thre Kosten libte. Für die Besftiung der tieurigen Lag« Oesterreich» gibt e« nur vr«> Wege: Der erste wäre finanzielle Hilfe seilen» du alliierten Mächte E,»e nur für de« Augenblick wirkende ^>l>e ist ungenügend. Diese finanzielle Hilf« muß ein« ständig« sein «der sich mindesten» auf viel« Jahr« au«»ehi,cn. Man hat keine» Grund anzunehmen, »aß die alliierten Mächt« «ine solche dauernd« Last aus sich werdrn nehmen könnrn. Der zweit« Weg bistän»« darin, aus die Tschechen, Sudstawen, Rumänen, Poteu und Ungarn einen Druck au»zuud«n, damu sie zu-sammen mit Oesterreich «tue fla Wl»tschaft»ver-band bilden und so letztere« Vor dem UuttCgung retten. Diese Staaten sind je»vch selber an ryrer eigenen Wirtfchasletrtie erklär.kl, die eine Fotgr de» Krieg.» ist, den Oesterreich kraft seuu» ttuiwnijsc« mil Deutschland geführt hat. Wäre es z. B. gerecht, die Tschechen zu zwingen, ernen Teil der öfter reichlichen Laste» auf sich zu rietzme», ihr ftnanzielle» Gleichgewicht zu zcrrütren? Wurde,: dann nicht die westlichen Staaten mehren Länder unterstttzen müsse,. ? Jusolgedeffen ist nur der dritte vteg gangver, uno da» tfl d«r «»schlug Oesterreich« «n Diui.chtand. Der gesund« Men chcnvcrsta»d sagt, »ag politische und wlrtfchastltche Grenzen di« kul.u-relle und »öitlsche liinh.it »«« deutschen Bolke« nicht tztnder» Untreu. Wenn Da« nicht geht, da»>. müssen die aUuerteu Mächte dasur sorgen, dag Oesterreich am Leden bleibt. Dies« Last darf nicht schwäch rea und kreincrea Natlonen ausgevürdet wtid«n, d« zu lang« Oesterreich ausgehalten haben, um an bcffia Uuabhäiig'gkeu int«re>strrt zu sein. D,r Antwort, die die Time» t» einem Letiartikel diesem Briefe rrl.tirn, hat f«lgc»deil Inhalt: Die ha»«durg>sch« Mißregierung erklärt voUkommen bicfcu Siandpuntt. «ll.i» nach unserer Meinung werden badet b.el« Elemente außer Acht gelassen, die auch bis Interessen d«r Nachfolgestaaten de> rühren. Der in »in Ortest dargelegte Standpunkt CUIict Zeitung ist mehr leidenschaftlich al« weise oder weitsichtig. Er g ht darauf hinan«, zu b«w«is«n, daß, da di« Nachsolgestaaten drr alt«» Habsburger Monarchie nicht willig oder fähig sind, bei ver wirtschaftlichen und politischen Unterstützung Oesterreich« mitzu-wirke», die einzig natürliche Lösung der Frage der Anschluß Oesterreich« an Deutschland ist. Nirgend« dürste ein solches Argument fo durchschlag«» wie in Berlin, wo die Sorg« um di« Enlwicktlung des tschechoslowakischen Staate» kaum eine Ueberlieferung der au«wärtigen Politik bildet. Wir glaube» im Gegenteil, daß die Nachfolgestaaten ein unmittel-bare» Interesse an dem HilsSwerke zugunsten der Deutschen Oesterreich» haben, selbstverständlich unter der Voraussetzung einer Unterstützung feiten« der Alliierten und mit auswärtiger Kontrolle, damit si« au« den gegenwärtige» Schwierigkeiten herau«, kommen. Ein an Deutschland angegliederte» Oester-reich in unmittelbarer Nachbarschaft mit Ungarn würde au« Wien ein finanzielles, politische« und wirtschastliche» Zentrum d«« deutsche» Einflüsse» und der deutschen Jntrige In Südosteuropa bilden und eine viel größere Gefahr für di« Unabhängigkeit der Tschechoslowakei, Südflawien» und Rumänien» fein, al» jener wirtschaftliche verband mit Deutsch-Österreich. Wir würden gewünscht haben, daß die Staatsmänner in den Nachfolgestaaten au» stch selbst heraus diese axi»matische Wahrheit erkannt und eine eigene Initiative ergriffen hätten. In jedem Falle aber können die alliierten Regierungen die Gefahr nicht außer Acht lassen, die ein vollständiger Zu-wmmendruch Oesterreich« für den Frieden in Mittel-europa dringen würde. Alle» wa« sie innerhalb be-itimmter Grenzen tun können, um dies« Gefahr zu beseitigen, möge getan werden. Au» älrtfll und lanb. Evangelische Weihnachtsfeier «m Abend de« 19. D.zember hatte sich ein« überaus groß« Meng« in der evangelischen ChristuSkirche zur Weihnachtsfeier versammelt. In den Bankreihen und Gängen stand man dicht gedrängt bi« zum Altarraum. Dort war unter d«m schönen Lichterbaum die Sinderschar der G«m«ind« versammelt. Festlich« Erregung lag auf ihren Gesichiern und mit Be« geifterung und Hingabe sangen si« di« alten unver-gänglich schönen Weihnachl»lieder. Dazwischen sprachen sie die reizvollen Verse au» A. Hackenderg« Weihnachtsspiel „Am heiligen Abend". Lang« Wochen halten die Kinder e.frig geprobt. Ader ihr« Müh« >and schiiien Lohn: st« haben den vielen, di« ge» kommen waren, etne unvergeßliche Stund« bereitet und ein Stückchen Weihnachtsfreude und Weihnacht«, glänz in» Herz getragen und jede« von ihnen erhielt zum Dank ein Päckchen Backwert und Obst. Nach-oem der Pfarrer -noch einige warme Worte de» Danke« unv » » Hu.weij?» aus die ewige Bedeutung »er Weihnacht gesprochen hatte, fand die Feier ihr E„»e. Nachher und am folgenden Tage fand die Bescherung statt. Reiche Gaven waren dem evangelischen Frauen»erein zugeflossen: 13.097-90 Kronen, außerdem Geschenke an Lebensrnitteln, Kleidern, Büchern. Wochen vorher hatten die jungen Mädchen nno einige Damen der Gemeinde gebäht und gebacken. viel «opsze, brechen macht« da« Auswählen der B«dürstigsten u„d Würdigste», da» richtige Ver-teilen aller Gaben. Dann aber konnten 208 Pro. lestantea und Katholiken au» Stadt und Umgebung Etlli» bedacht werden. Di« Kinder «rhtclttn Süßigkeiten, zum Teile Kleider, Stoffe, Schurzen u.a.m., btr Eliern Led«n»mlttel unv Geld. — Allen Gebern, Privaten und «eichästslenten, vor allem auch dem Stabtmagtstrat sür den geschenkte» Weihnacht»baum und dem Direktorium der Stadtmühle für da» ge-spendete Mehl, sei auch aus diesem Wege der tzerz. Ilchsle Dank ausgesprochen. Wintersportfest. Am Sam»tag den 15. Janner 1v21 vrranstallrt der hiesig« Athletik» sporrktub tn sämtliche» Räumen de» Hotel» Union ein grvtzr» Wintersportsest. Der vorbereitend« flut-schuh ist an der Arbeit, diese» Fest zu einer der schönsten Aa>ching«untertzaltu»gen zu machen. Einzelheiten über di« ganz« «Veranstaltung «erden wir in d«r nächsten Blattfolg« dringen. Aus der Gemetndewlrtschaft. Der städtisch« Beirat hielt am 27. Dezember 1920 eine Sitzung ab, in welcher di« Gemei, bewirtschaft sür da» Jahr 1§21 verhandelt wurde. D«r Voranschlag weist einen Abgang von Über «in« Million au». Wollt« man diesen Abgang decken, so wüßten di« Gerneindez»|chlft,e wenigsten« um 4005t erhöht werden, wa« unmöglich ist. Deshalb müssen ander» Mittel gesunden »erden. E» wurde ein eigener Seile 3 Ausschuß gewählt, welcher die Aufgab« hat, den Voranschlag genauesten» durchzustudieren und hin-sichtlich der Bedeckung de» Abgänge» entsprechend« Anträg« zu st«ll«n. Hiermit im Zusammenhang« dürft« auch di« vor einigen Tagen durch die Zei-tungen gegangene Nachricht stehe», daß die Gemeinde beabsichtigt, sämtliche ihr eigentümlichen Häuser i» Eilli zu verkaufen. Aufgelöster verein. Die Regierung hat den ,Gymnasialunterstützung»verein" i» Tilli aus« gelöst, weil er nicht mehr den Bedingungen seine» rechtliche« Bestände» entspricht. Der Schulunterricht in der Cyrillica wird im kommenden Schuljahre al» obligatorischer Gegenstand schon in der 2. Klaff« (bisher in der 3. Klaffe) der Volksschule eingeführt. So hat der Oderschulrat verfügt und aufgetragen, daß die Lehr» träft« bi» 1. September 1921 sich di« Kenntnis der E^rillica in solchem Maße erwerben mllffen, daß si« mit Beginn deS kommenden Schuljahre» 1921—1922 den Unierricht in diesem Gegenstande erteilen können. Schönftein. Unheilschwangere Begebnisse verzeichnet der Chronist de» unabhängigen Tagblatte» Jugoflavija au« Schinstein. In der Nummer vom 29. Dezember hüllt er den Jahresschluß in düstere Vorzeichen, indem er schreibt: „Einige hiesige Deutsche haben beschlossen, am Silvesterabend unter der Maske des Sportklub« eine deutsche Unterhaltung mit einem deutschen Spiel und mit Gesang zu ver-anstalten. Man dars nicht glaube», daß sie die Er« laubnis dazu nicht erhalten hätten, denn eine Ver» beugung und ein gute» Wort wacht unsere Behörde» weich, daß sie förmlich zerschmelzen. Für die ge« plante Unterhaltung haben sie' auch «in eigene» Klavier." Diese Aneinanderreihung von Schrecklich-keilen, deren eine beängstigender ist als die andere, ist zuviel auf einmal; daher wird zwischendurch in einer Kunstpause der AuSruf auSgestoßen: „Bei uns wird niemand darvb auch nur mit dem Finger zucken." In Anbetracht dieser Gefahr ist e» deshalb gewiß nur recht und dillig, daß doch wenigsten« der Ariikelichreiber die bedrohliche Situation durch eine» Vorstoß in« Tintenfaß zu retten versucht. Da» unverwelkliche Blatt, da» er durch diese wacker« Tat seinem nationalen Ruhmeskranze anfügt, gibt ihm zweifellos ein Anrecht, sich bi» zum nächsten Silvester auf feine wohlverdienten Lorbeere» schlafe» zu legen. Die Steuerzahlungen im kommenden Jahre. Die Finanzdelegatioa Verlautbart amtlich, daß da« Finanzministerium angeordnet hat, daß alle Steuern, welche auf die Zeit vom 1. Jänner bi« 31. Mai 1921 entfallen ausgenommen die Umsatz-steuer und Krieg»gewinnsteuer, ohne Rücksicht auf die Fälligkett nach den bisherigen Borschreibungen zwangsweise nach Ablauf von 14 Tagen feit der bezüglichen Verordnung durch di« Gemeinde einge-bracht werd«n. Die für da» Jahr 1921 noch nicht »orgefchriebenen Steuern sind nach der Höh« der letzten Vorschreibung zu entrichte». Wirtschajl und Verkehr. Die Slldbahnfrage. In der Sitzung de» BerwaUungtrate» »er Südbahn, di« am 16. De° zemder abgehalten wurde, teilte Generaldirektor Dr. Fall mit, daß Jugoslawien und Italien dem „Regime Provisor«" beigetr«t«n seien, welche« vorher Deutschösterreich und Ungar» angenommen hatten. Laut dieser Verordnung erhält die Südbahn di« nötigen Vorschüsse für di« Aufrechterhaltung de« Verkehre« von jenen Staaten, über deren Terri« torium ihre Linien führen. Diese neue Einrichtung soll mit Beginn de« neuen Jahre« in Krast treten. Auf dies« Weif« hat sich di« Lüdbahngesellschaft aller direkten finanzielle» Tage«sorgen entledigt. Im Jänner foll in Wien ein« Konferenz zusammentreten, an der alle interessierten Staaten vertretr» wären und welche di« sonveränrn Rechte dieser Staaten der Südbahn gegenüber zu sichern hätt«; die im Artikel 320 de« FtiedenSvertrage« vorgesehene Kon-erenz für die endgültige Regelung der Südbahn-rag« soll erst zu einem späteren Zeitpunkte statt-inden. Die Delegierten de» italienischen Finanz-Ministerium», wc^chc unlängst in Wien weilten, er-klärten, daß Italien bereit sei, in Verhandlungen betreffend die Süddahnannuitäten zu treten und daß di« italienische Regierung der Südbahn 100 Mil-lionen Kronen al» Entschädigung für die Benützung ihrer Strecken zahl«. Da» Tabakmonopol. Au» Belgrad wird gemeldet: Die Monopolverwaltung hat einen Ent- Seile 4 wurf betreffend "bis Tabafprobufftj »aufstellunz im Jahre I9iJl nach einzelnen Kreisen an»gea»beiiet. Diese Austeilung wird sür daS ganze Königreich gellen. Unbefugter Tabakbau sowie auch Tabakbau für den Hausgebrauch sind v«rbo>e». Die >nmel düngen für den Tabakbau müssen spöiesterii bi« zum 31 Jänier 1921 erfolgen und sind den Mono-polve, waltungen zu übergeben. * Lillier p. ' 'ung Geohe französtsche Bestellungen in Deutschland. Frankreich hat in beulschen Fabriken 20.000 Eisenbahnwagen sranzösi'cher Type bestellt. Die Zahlung folgt zum Teil in bar, zum Teil durch Rückgabe deutscher Wagen, welche Deutschland auf Grund de» FriedenSverlrage» an Frankreich au«» liefern mußte. Sine ähnliche Bestellung hat auch Belgien gemacht. Die (getreidepreise sinken, aber auch die Arbeitslöhne. Nach einer Meldung äu» Newyork ist in Amerika tn starke» Sinken der Ge-treiv preise zu beobachten. Di-se haben bereit» den Stand von 1915 erreicht^ dich die Bieh^reise sind stark herabgesevt worden. Glnchzeit'g ginaeu aber auch die Arbeitslöhne zurück und die Arbeiälosigkeil nimmt zu. Zlatoiog Allen Hausfrauen Jugoslaviens ein Neujahrsgeschenk: Zialorog u tun zwei Kronen pro Kg. billiger, heutiger Detail-preis sechaunddreinig Kronen pro Kg. MAR1B0R8KA TOVARNA MILA, t "«/i ■ »* 13) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedwig Courths-Mahler. Ich muß mir also versagen, morgen nach Schönau zu kommen, um bei ihren Eliern um Jh>« Hand anzuhalten. Daß der verzicht mir na. mei.'o» Ichwer wird, darf mich nicht beirren. Um meine Botschaft harmlos erscheinen zu lassen, falls «ein Burjche Sie nicht allen anlr.ffen sollte, habe ich Ihnen ein zweiie« Schreiben beige-legt, in dem ich Sie um ein Buch bitte, von dem wir gesprochen habe». Diesen zweiten Vrief können Sie eventuell vorzeigen, falls man Sie fragen sollte, was mich veranlaßt, Ihnen eine Botschaft zu schick.». Ich bitte Sie, den Bursche» irgend ei» beliebiges Buch zu übergeben, damit der Schem aufrecht erhallen bleibt. Ich wußt nicht, wie ich Ihnen auf andere Weife Nachricht zukommen lasten sollte. S«e ohne Nachricht aus Kommen warten zu lassen, schien mir unehrenhaft. Nochwal» bitte ich Hie um Berzeihnug wegen meiner Uebereilung von genern abend n„d bitte, bedauern Ste mich, weil ich gezwungen bin, auf ein groge« Glück zu verzichten. Ich empfehle mich Ihnen al» Jh« ergebener He,i>j ÄoifJ." Wie versteinert sah Dogma, aus di.se» klug berechnet« Schreiben, auf diese kühlen. vk'stind'ge» Won«, die ihr wie ein e>fig»n Huhn erschien.n aus alle«, wu» in ihrer cetl« l.bie. tat alio wai die groß« Liebe, von drr tb> dief.r Mann gestern abend w glühende. Bered sinken gesprochen hatte. So kläglich war sie zu einem Ha.-stc»> Aiche zu sammengrjunken, al» er von ihr gehör» halte, daß sie keine reiche E.bin wa>. Wie hoch hatte er ste denn eingeschätzt? Für wieviel hatte er stch ihr ver-kaufen wollen? Und da'et wußie er also noch gar nicht, baß sie voch viel ärmer war, al« ste selbst geglaubt hatte. Semen Worten noch konnte er von der La-tast.ophe, die sich in Schönau ereignet hatte, »ach garnicht» wissen. Wie eilig er »S gehabt hat t, sich von ihr za ld en. Hetzi verstand ste mit einem Male seine kühle Rr>erve g.stern abend nach ver Pailpromenade Und >ie haue g,glaubt, er sei liebend um thit« Ruf beiorgt. O »ein, »a>an hane er er» gedachi, als er e> fahre» hatte, daß ihre Mitgift feinen Ansprüche» nicht genügte. Et» diNeieS, wür^endr» G sühl stieg in ihr aus. Und sie baue ihm geglaubt u> d ven ant, Ne hatte angenommen, er weide liebevoll tröstend zu ihr eilen und ihr sagen: »Wu» auch komm» mag, wir zwei gehören zuiammeu.' O, wie hatte sie diesen Mann verkannt dc» sie bie tief», innige Liebe ihie« Herzen« geschenkt, zu dem sie mit stolzem Vertrauen aufgesehen halte, wie zu eir.em Ideal. Ei- en unwürdigen hatte sie lhre Liebe g.lchcnti, einem Hhnoien. Denn ehrlo» war e», daß er fein ' Wori brach und sich in so erbärmlicher Weise von ihr löste. Die heiße, tödliche Scham brannte in ik>r, daß sie diesen Mann geküßt, baß sie ihm zäriliche Namen gegeben hatte. Diele Scham war noch größer alt der Schmerz, ben ste über ihre zerircteoe Ltede empfand. Mit zitternde» Händen zerdrückte sie da» Schreibe» und barg e» in ihre« Kleide. ^Wie «in Automat fleckte sie das andere offizielle Schreiben mit der Bitte u« da» Buch in da» Kuvert und ließ e» auf dem Tifche liegen, daß e» jeder lesen konnte. Niemand butfte fchiten, wa« ihr Heinz Karff ge. schrieben hatte äußer dielen offiziellen Zeilen, wie er sie beleidigt nnd gedemütigt hatte. Sie mußte jetzt Haltung bewahren um jeden Prei». Lieber sterben, al» zeige», wa» sie jetzt empfand. S'olz starr und richtete sie sich auf und schrieb «st fester, sicherer Hand aus eine v'sitenkarie: »Sehr geehrter Herr Baron! Sle hätten sich einen günstigeren Abgang ichiffen können, wenn sie sich nicht gar zu iehi beeilt hätten, Ihre Ueber-eilung gut zu machen. Ein Schreiben von mir, da« Ihnen Ihre .tacch.-u zurückgibt, ist feit heute morgen «it drr Post unicrw^g» Kowtesie Dagmar R'edberg." Di'fe Visitenkarte st ckie sie in ein Kuver« und verschloß e». Dann ergriff sie irgend ein Buch und übergab die» und das Billet in ruhiger, stolzer Haltung, dem Burschen. W>S ihr diefe Ruhe kostete, wußie ni'r sie allein. AIS sie d » Bur'chen angefertigt hatt g»,g ste in ihr Z mmer. Sie muß« frtzi all« n »ein. wenn auch »»< (2. knrz< Zen. E st mußt, sie i» sich nlederiwinge», was in ihr stürmt' A s ste allein war, warf sie stch a»f den D oa» und b ß wie un Kamp, auf ihr Taich tu» t> Iu> aimtt Herz eiziitt'ie tiitz allen Siolz.« i n et der W icht »tetea Schmerze» um ihre ocrraiert« L ebe. Wa» sie bisher in all.r Not a»f echi erhalte» haue, war Idr genommen worden. Un» am meiste» quälie und demüligit sie du» Em. finden, d >ß sie ihr H rz iiotz allem, wo» er ihr angetan, »ichi van ihm >ö t» konnie. Ste haue nch da>um oerachieu wö^en, dap sie fein B»d n>ch> au« ihrem Heize» reißen ko>nie, da? sie Schm,rzen litt um einen, den >>e verachte» mußte. Lange ließ man ihr keine Ruh«, sich ihrem Lchmerze hinzugeben Immer' neue llnann hmllchkeite» stürmten auf ste ein. Dagmar stand gerade wieder ljil lo» einigen schroff auf sie e»id!lugenden Mäul'iger« gegenüber, al» Dr. Härtlmg »och einmal kam, um ni»ch ihier 'Mittler zu sehen. Er merkte, baß die Komtesse lnchevblaß «ar und am ganzen Kö per zitterte. Ohne Umstände trat er neb n sie und sah ih e Peiniger durch seine funkelntc« Bnlleng!äs«r a». ' „Sollten Sie nicht wissen, metnf Herren, da« man die Ruhe IN einem Trau.rhauie wenigsten« so laiige li cht llö.en soll al» der Toie noch nich, u»ier der Eide ist? Die Komleffc bedarf dringend drr Ruhe. Ihre «»gelegenheilet, werde« ja wohl roch einige Tage Ze» habe», bis sich »«« D >m.n ein wenig gefaßt habe» nach 'em Sch ckfalßichtag, der sie so plötzlich beiroffea hat.' Damit führte er die »misse ruhig »avo» Und al» er «ir ihr allein war. lagie er teiltiehmeiid: „Diele t>krh.>ti-lungtn sind nicht» für Si«, gnädigste komirfje." Dagmar sah ihn mit t, üben Auge i an. »Wer ivll sie ftiift führen, Herr vokio, ? Meine Muiter ist »ußrr'iande d^zu." Der alie Herr, d.r "bie Kvmtrsfe schon bei allen Kinde, klankheiien behand«lt hatte, putzt« sich erregt die Brille und setzte sie wieder au^, al» hoffe er, nun die ganze S^chla^e besser üderleh.n zu köm>en. Kadett Sie denn niemand, der I^nen Ver. stehen könnte? Da» ist Mäuiurfach«. Hier muß e>n Ma- n her, der die Banipyie da draußen zur Raison bringt. Äibt es denn keilte» Mann in Ihrer Verwandtschaft, den Sie he. bei'nfen können 7' Ste schüttelt» dea Kopf. „Auger zwei alten Tanten und eine? ander-heirat ten Kusine «einer Malter haben wir gar keine Verwandten, Herr Daktor " .HmI Und sonst? Irgendeinen guten Freund oder Nachbar wird Ihr vaier «ohl gehabt haben, der stch Jh-'tn fetzt h'lfr.ich zur Beifügung stellt." Ein bittere» Lächeln spielte urn Dagmar» Mund. Zhr gläubige» Vertraue» aus da« Gut« im Menschen war ihr heute grausam zerstört worden. „F eund« in der Ntrt. Herr Doktor, dc» ist immer ei» rarer Aitikel. U.td ich möchte nie«and um Hilse bitien, der sich mi> nicht sreiw>lltg an» bietei. Dazu bin ich «n allem Unglück zu stolz.' Uaichlusfig sa, sie der Ookioc an. „Hm, hm! We»n rch »ar wa» von "er ganzen Geschxdle vk'st.h n würde, ich wü de mich Ihnen gern zur Beisü.,u»g stellc» " S e faß e »ai>to ir seine Han». »Lieder Here Oaktor — a d Ihre Kranke» ?" Er krastie sich auf dem 3.1»*>irl mit der vor» nchiige» Brwe^uug, die de» Ma »er« der Respekt vor .iner ia»>llvieu Sch u.ll *»< e > flößt. .Ach io I I i, > eilten ft,e warten auch aus m ch N»>«. ne >>, kann Z >nen leider nicht helfen. A o? an Za»«» fett den A ndeitrankhrilea nicht» zu kurieren gehabt. Äiissen Sie, wa« Fräulein Lotte imm.r sagte, wenn ich früher nach Schönaa kam: „Stecke dem O»kel ko':or nicht die Zange rauS, Oagmar, fönst steck« er »ich i«» Veit". Damit wollte Doktor Härtling die Komtesse ein weulg aufheitern. Sie lächelte auch ein wenig und bekam dabei fench.e Auge«. .Me»> arme» kleine» Schwesterchen. An st« dais ich garnicht drllktn. Aber u« mich forgen Sie stch li'ch!, Herr Doktor, ich w«iß. da» ich iticht k-änt werden darf.' •flNl. ich sehe, büß Se verständig sind. Zttzt 1>gen Sie stch «inige S?un»«a nieder un» schlafen. )ch werde dafür sorg«n, ?aß S'« nicht ß.'sttrt werden. Nach Ihrer Fcau Mutter sehe 'ich fktzt noch etnaial Ü»» g'd« 'Jh.'«» l'oi»>i Bescheid." ' yLaffcn Ste mich miit»««!.,^ Herr D»t»r, ich will leidit erst rtbch .inmal nach ihr skheo.^ ^Na mtinelwegen! Aber dann wird geschlafrn, Ksmi.ffe. Um Ihre Frau Mutter bianchen Sie telne Angst zu haben, »le l«Zt ihre» Schmerz au» und wird schneller al« Sie mii alleoem f«rttg,«t»." Si« gingen nun beide zu Frau Eilen von Schönau. Liefe begann gleich wieder zu jammern und zu weinen uvd >ragie nur immer wieoer: »Wa» wiid au» m>r?' Der Arzt konnte e» nicht mrh^ mit anhören, zu«al er i» t>a« ß quälie Gesicht der Komtesse sah.
. Damit führt« «r Dagmar hinau» und (tang daiäuf, daß si« sich viederlrg«. (Fortietzung folgt.) Nummer 1 Till ier Zeitung Ciite 5 Lnzusarttket. Ein Romansr»gment. Bon Erna A.. Silli. Leise, leise »om Winde getragen rieselt der »ISkalte Schnee zur Erde hernieder und hüllt die winterliche Landschaft in einen weißen, undurch-dringlichen Schleier. DaS kahle Seist knackt unter der schweren schneeichten Last. Stumm steht er am Fenster und starrt in den treibenden Wirbel. .Schauen Sie doch die Winter« licht Welt an. Madame', nimmt er da» Gespräch wieder aus, „so still und kalt liegt alles vor un». Sann man da noch an etwa» Ueberaatllrliche» glauben?" Leicht dreht er sich nach der schlanken Frauengestalt um. die sich mit eine» spöttischen lächeln genähert hat. »Sie meinen", entgegnet sie rasch, »daß e» nicht» Höhere» geben könne? Aber bedenken Sie: Wenn auch die Welt heute so ernst sich zeigt, so gab e» doch Zeiten, wo sie grünte und blühte und tm überreisen Golde de» Sommer» widerstrahlte. Nur wenn man diese beiden Jahre»zeiten hinter sich hätte, könnte man so denken wie Sie!" „Ausgezeichnet Madame, Sie wissen es zu treffen', gesteht er lächelnd. „De» Menschen Leben gleicht allzusehr den »irr Jahreszeiten. Doch erlaubt ich mir zu bemerken, daß ein Sonderling den Lenz mit eben solch ernsten Augen anzuschauen vermag wie den kältesten Dezembertag." „Wie?' sragt sie verwundert. „Kann e» Menschen geben, die jene goldigen Tage mit der heutigen verschneiten Zeit vergleichen können? Wenn die Sonne so golden strahlt, wenn die Lüfte so gelinde fächeln, alles rig»um glüht und blüht, können Sie da kalt vorübergehen?" «Verzeihung, Madame", unterbricht er sie, „ich bin leider kein besonderer Naturfreund. Zu meinen Füßen liegt die Welt und für da», wa» au» ihr kommt, empfinde ich keinen besonderen Reiz und kann e» auch nicht übernatürlich nehmen". „Nein, nein, so war eS gar nicht gemeint!* Ihre Finger sp!:len mit den schweren Spitzen des HautkleideS. „De» Menschen Können strebt nach Vollkommenheit; sein Geist aber sucht die Höhe de» überirdischen Walten» zu erklimmen, da er an diese Welt nicht gebunden ist. E» erwachen Gefühle, die. durch die Naturschönheit beeinflußt und unterstützt, zur vollen Entfaltung gelangen!" »Ach. Gefühle.' sagt er gedehnt. „Ich ver-harre bei meiner früherer Meinung: Liebe ist ein Gefühl, welches auf dieser Welt überhaupt nicht existiert." Laut und scharf klingen seine Worte. Sie zuckt lächelnd die Achseln. ,Da» also wäre Ihre Meinung? Was war aber dann da» Spiel mit Olga v. Dietrich und Nadja SovalSki ? Wohl unbewußte Liebe? Jndi»kret, aber wahr!* fügt sie markant hinzu und schaut ihn mit triumphierenden Blicken an. Er zögert und versetzt ausweichend: ..Wissen Sie Madame, wa» ich mir eigentlich unter Lieb« vorstelle? ... „Liebe," er tritt näher an ste heran, „müßte wohl ein Gefühl sein, da» zwei Wesen der« art verbindet, daß kein irdische», noch überirdische» Berhängni» sie zu trennen vermag". „Sie idealisieren'', unterbricht sie ihn. „Nein, nein, Madame, nnr da» könnte Liebe sein. Alle« andere ist nur eine Intimität, «ine ans-flackernde, nichtssagende Freundschaft. Und darum spielt man mit dem Leben und wenn im Innern ein Verlangen »ach friedlichem, häuslichem Glück erwacht, läßt man derlei Gesühle bei Seit« und nimmt sich eine brave, ehrsame Ehefrau ins Hau«". ,.O. Ihre Anschauungen! Da« wäre also die heutige Welt! Ihrer Meinung nach dürfte man folglich nie daS Weib, mit der man intimer be-freundet war und die man vielleicht sogar liebte, heiraten. Ich könnte mir nur folgenden Schluß darau« bilden. Eine liebende Frau hat kaum Zeit und Gelegenheit, ihren häuslichen Verpflichtungen nachzukommen. Liebe? Da« ist eine sehr in Anspruch nehmende Beschäftigung, die sich nur wohlhabende Menschen erlauben können. Folglich wäre die Lieb« ein Luxusartikel; jedoch bleibt e» unter un», denn sonst", leicht neigt sie ihren Kopf zu seinem Ohr«, „denn sonst", wiederholt ste flüsternd, „könnte die Liebe in Zukunft in unserem Staate auch noch al« Luxusartikel versteuert werden!" Schrifttum. gur raschen Erlernung der slowenischen Sprache sind wohl unter allen bisher erschienenen Behelfen di« „Slowenischen Unterrichtsbriefe* von Stadtfchulinfpekior Dr. Fink die empfelenSwertcsten. Denn sowohl die wohlüberdachte Anordnung und Auswahl de» Stoffe» wie die vielen, sich den täglichen Verkehr anlehnenden Aufgaben und Uedungen zeigen den eminent praktischen Schul» man". Bci einigem Verständnisse und entsprechendem Fleiße kann ein rajcher Erfolg nicht ausbleiben. Allen, die es nötig haben, sich die slowenische Sprache gründlich und lasch anzueignen, seien dies« trefflich:» U'ilerrichlSbriefe besten« empfohlen. Alle 25 Briefe tosten einschließlich der Korrektur der vom Lernenden auSgefeührten Aufgaben I00«ronm, ohn« Ausgabenkorrektur nur 50 Kronen. Bestellungen sind an die Verwaltung der Slowenischen Unter« richtSbriese Marburg, Krtkooa ulica 6, zu richten. Vieder was für Sie! Kopsschmenen ? Glieder-reissen? Rheumatische gichtige Schmerzen? ErUltnni? Schlaflosigkeit? Herröse ZnstMe ? Vor«uch«B Aucb 9f* Kelter e-cfccen EU«-F1ald, Sie werden •Uaneu und lob«n £Ua- Fluid »l» yuten Freund t» »ehlin men Tftjroii. <6 Doppel- oder Z froeee 8pe sUlfiatehea K 41.—, Rheamapulver u Tabletten K Ift, Aepirinpulver K 1fr.—. Sie husten? 8eJileliBlfo«aii«r, haele»»tülender Zagorianer Dmelejrvp K (). 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Ordin.lion, Ar.of.rriDI.ktol.lt.. d.r H.Uig.ttffeift -Apotheke I» Wien K M.-, ll«{.f.rrlo K IS,., lUlk.la.Myrap K io.-. BU.dt.k-t'il.ttM K lt.—, .«hier r.in.t.r Dor.clil.bertr.il rElu* K *4.—. Wurmmittel. Elsa-Warroiackcr-rastillon, ein 8*ckerl K 7.st«. Teriuckarter und gerelaigter Wurm samen nach Oewlchl eua K 4 — aafwärta. Durchfall, Diarrhöe. Baetlar ChoUratropfan K Ist.—. Krampflropfen K »0.—, Zlmmi-tropfen, Mellea«ngeiel, Kamil lanlropfen, PfelferwiiBitrorfon, Kimmeltropfen, Bnldri*ntlnktur, Uw'*i*ain»geist Kleine FI*a*he Kl.-, groaee K 30. —, Biber-gefltropfen für l'raacn K 30. Staatliche Verzehrungssteuer ird bei Atkoholt>r&p*raten sr-paral f«m SolbetKoetanpraie »o gerechnet. Packung u. Postporto werden te4>*rat. doehhilllgai be» rei hnci. K« l«i r*ta*m, je mehr auf einmal za bestallen, d* dfeae hpesen anfgateill. weniger *us-maahea. Bestellbriefe zu adressieren an: Eugen V. Feller, Apotheke Stubica donja, Elsaplatz Nr. 335 (Kroatien) Einkauf von altem Gold u. 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Hochachtungsvoll Franz und Fanni Kasch Gasthaus „k Banu Jelailiu", Celje, PreSernooa ulica Hr. 6 H -Fgrer „Zur Brieftaube" Zur Jahresroende entbiete ich hiemit die herzlichsten GlücktDünsche allen meinen geehrten p. t. Kunden oon Cilli und Umgebung mit der Bitte mir auch im neuen Jahre das gelchdhte Vertrauen gütigst bewahren zu wollen. ::: Hochachtungsvoll Cufcas putati Cd)«, PreirrnoDa ulica Nr. 5. IJmmVWMBTBX' Irnrfft. Stritt er unk Htrau»gtbtr: Bmi««bu$bnideT»l »«fltj«" ia tili (Ctljc). — Vtraattvvrllichtr C^riftldter: Nr. Fr«,, Ptr».