Laibachcr Zeitung. «^K V^3. Donnerstag am itt. Juni R84K. Wien c^ie k. k. vereinigte Hofkanzle,' hat die bel den, k. k. küstenländischen Gnberm'nm in Erledigung gckonnuene Concipistenstelle ihrem Concepts-Practikanten, Gisbcrt Kapp, verliehen. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat den Vermessungs-Inspector, Bartholomäus Arsenschegg, zum Catastral - Map. pen. Archivar bei dem galizische,, Gubernium ernannt. B ö h n« e n. Aus dem Bidschowcr Kreise wird in der «Bohemia" vom 7. Juni berichtet: Noch deckt die hohe» Gebirgskämme mitunter ellenhoher Schnee, insbesondere am Kessel, Brun.-berg, der weißen, Bohn- und Teufelswiese. Auffalland ist der Umstand, das; die Schneekoppe schon niehrere Wochen ganz von Schnee entblößt ist, nnd anch den ganzen jchnee« reichen Winter hindurch wenig Schnee zeigte; die Ursache waren heftig wehende Stürme, welche jede größere Ansamm-l lung hinderten. Desto häufiger waren die sonst äußerst selte^ nen Lawinen. ?li» 28. Mai trat abermals im Hoch.- und Vorgebirge bedeutender Schneefall ein und es ereignete sich ein neuerlicher Lawinensturz bei St. Peter, welcher jedoch bloß mehrere Klafter Stammholz vernichtete. Auf der weißen Wiese und dem Koppenplane ist bei dem eisarcigen, fest-gelagerten Schnee die herrlichste Schlittenbahn. Es scheint, als würde der Schnee dieses Jahr, wie es auch schon öfter vorkam, wenigstens aus den hohen Gebirgsschluchten, wo cr tlafrerhoch liegt, nicht mehr ganz schmelzen. — Daher rührt die während Heister Tage plötzlich eintretende empfindlich kühle Temperatur. — Im ganzen Kreise, und insbesondere im Vorgebirge, stehen die sämmtlichen Saaten in üppiger Flur, eben so kräftg gedeihen überall die Kartoffeln. So schnell die Kartoffelkrankheit eintrat, eben so plötzlich wa.- sie oerschwun-den. Allgemein sieht m.n, einer gesegnete» Ernte entgegen. Polen. Warschau, 3. Juni. Gestern Nachmittags gegen 4 Uhr trafen der Kaiser und die Kaiserin mit der Großfmstin Olga und in Gesellschaft d.s Prinzen von Prcllsien, welcher mit seiner Schwester in Prag zusammengetroffen war ulid dieselbe dann auf ihrer weitern Rückreise begleitet halte, von Michalowice hier ein und wurden an, Pallaste Lazienki vom Fürsten-Statthalter, von den hohen Beamten nnd Militärs, sämmtlich in Galla, feierlich empfangen. An der Schloßkir.-che, wo die Herrschaften abstiegen, harrten ihrer der Erzbi-schof Nikianor von Warschau und die übrige Geistlichkeit. Der Erstere hielt eine Anrede an II. MM., wolailf ein knrzcs Gebet folgte, nach dessen Beendigung sie sich in die Zimmer des Pallastes begaben. Die Kaiserin erschien dann auf dem Balcon und bearüßte die um den Pall.ist rersam-melte Einwohnerschaft von Warschau. Abends war die Stadt glanzend erleuchtet. Warschau, 9. Jum. Heute Morgens ist die kaiserliche Familie über Modlin nach Petersburg adgereis't. Seine königliche Hoheit, der Prinz von Preußen, begleitet sie bis nach ersterem Orte, kehrt hente Abend hierher zurück, und seht dann ohne weiteren Aufenthalt seine Neise nach Vev-lin fort. Nömische Staaten. Die «Aiigsbnrger Postzeitnng" enthalt nber die Krankheit und den Tcd Sr. Heiligkeit Papst Gregor XVI. folgende Mittheilungen eines ihrer Correspondenten aus N o u» vom 2. Juni: »Unser liebevolles Kirchenoberh.uipt ist nicht mehr. Gestern um 9'^ Uhr hat der heilige Vater seine er-habene Seele Gott dein Herrn in Frieden übergeben. Wie scholl ist der Tod des Gerechten! und so starü Gregor XVl. Da er genugsam in diesem Thale der Thränen gelitten hatte, so wurde er nach kllrzer Krankheit ins bessere Leben abberufen. Am 25. Mai hatte ich noch die Ehre, eine» Decan aus Böhmen ihn, vorzustellen; mit gewöhnlicher väterlicher Liebe und Freundlichkeit ließ er unS nach einige:, Minuten in Frieden ziehen. Noch am nämlichen Abende un, 7^2 Uhr wurde cr von einem heftigen Fieber, das 48 Stunden anhaltend ballerte, überfallen; sogleich wurden sein Chirurg Baroni und Leibarzt Pogiolli berufen; sie fanden die Füße Sr. Heiligkeit bedeutend angeschwollen und die seit 10 Jahren am rrchten Fuße fließende Fontanelle bereits zugeschlossen und crwas entzündet. Das Fieber wurde unterdessel, stets gelinder, und kamn hatte es del, heil. Vater verlassen, so legre der Chirurg eiu auflösendes Pflaster auf den Fuß. Se. Heiligkeit fühlte eine Zeitlang heftige Schmerzen; am 28., da man das Psiaster abiiahm, kam ein Noscnschwamm zum Vorschein; die Fontanelle fing wieder an zu fließen, und man glaubte, die vielen Humores würde» entfernt werden. DaS Fieber kam nicht mehr so heftig, so daß mai, Hoffnung hatte, der heil. Vater werde in wenigen Tagen das Bett verlassen können; am 29. Abends fühlte cr sich wieder bedenklicher und konnte wenig schlafen. Am 30. u>,.-wohl sich befindend, beichtete Se. Hrillgkeit nach Gewohnheit bei Sr. Eminenz, dem Cal'dinal Biamhi, u»d sagte dami: »Da ich morgen an, Pfingstfeste wahrscheinlich nicht selbst die helt. Messe lesen kann, so verlange ich doch die heilige Communion zu empfangen, u„d zwar «^volim»,'« flui«n," was auch durch Mons. Arpi, seineU ersten Caplan, geschah. In der Nacht vötl, so. auf drn 3l. schlief Se. Heiligkeit wieder sehr unruhig; ain Pfmgstfcste aber befand sich dcr heil. Vater wieder bedeutend besser u»d sagte „och: »Ach, 4tt »wie gnädig ist del' ?llllllächlige mir mlr, da er bereits alle »Schmerzen von mir hinweggenommen." Abends lies; die Geschivulst des rechten Fußes bedeutend »ach; allein die Humores drangen nach der Brust, das Fieber trat noch hinzu lind auf einmal w,ud dlV> Krankheit höchst bedenklich. Mit lU^er Mühe athinete von nnn an der heil. Vater — um I > Uhr Nachts kam der Todesschweiß — doch stets bei vellem Bewußtseyn, einpfahl er ohne Anfrören sein.' Seele dem Herrn. Um 6 Uhr Morgens reichte man ihm die letzte Oelmig, darauf ert!>ilie ihm Se. Eminenz Cardinal Lam. billschini, die nli>js)l»!il> ii» :n'l!se. Se. Heiligkeit be-gam, zu phantasiren, die Todesangst brach seine väterlichen Augen, und das Wasser erjlickce den Athem: die Uhr schlägt ft'.»4 und der Vater dev katholisch.:!, Christenheit übergab nchig seine Seele dem C'.'löser. G>>tr gebe ihm die ewige Ruhe! Nachdem Tode bedeckte man sogleich sein Angesicht; die Pönitentiarier vo» Sc. Peter begannen um die Leiche das Ol^iim» I1'>lüm'!ln-ll!>» z>> beten; um 6 Uhr Nachmittags kam Se. Eminenz, Cardinal Niaiio-Sforza, Caiuerlengo des heil. Stuhls, der die Verification des verblichenen Oberhirten anstellte; darauf becr,etes vom ersten Notar der apostolischen Camera erfolgte, wodurch die Schlüssel und der Fl. scheriing voll den» Oberstkammerherrn, Fürst von Medici, dem Cardinal übergeben warden. I» großer Galla kehrte der Cardinal, von der Schweizer Garde begleitet, deren Zug der Commandant der Garde, M. Pfyffer, zu Pferd eröffnete, nach seine», Pallaste zurück. Heute Mends um 7 Uhr wird die ci»balsam!rte laiche Sr. Heiligkeit in die sirtinische Ca-pelle übertagen, nach drei Tagen dann „ich St. Peter; nach den dorc gehaltenen neuittägigen E,rec,uien werden die Cardinal unmittelbar ins Conclave sich zurückziehen. Gott gebe seiner Kirche bald wieder einen guten Hirten! Alle Glocken Noms verkünden den Hintritt des vielgeliebten Vaters der Kirche." Der «Oesterr. Beobachter" v. l 5. Imu berichtet Nachstehendes: ?>lu 2. Juni Nachmittags wurden die sterblichen Ueberreste Sr. Heiligkeit, Papst Gregor XVl., nachdem s,e vorher einbalsamirr worden waren, in der Capellc Six-tus IV. im Vatican auf einem Paradebett ausgestellt. Vier Nobc-lgarden hinten dabei abwechselnd die Wache. Die PP. Pönirentiäre der Basilica des Vaticans sprachen die Gebete, die mit dem Augenblicke des Ablebens des heil, Vaters begonnen hatten. — An obgedachtem Tage Abends wurde die Uine, welche das Herz des verstorbenen Papstes enthielt, dem Herkommen gemäß, in die Pfarkirche des heil. Vincenz und Anastasins zu Trevi gebracht. Hierauf ,vm'de Congregation Ihrer Eminenzen dcr Cardinäle, <^ul»i «!'<>l-l» Neubau der Pet,itirche zu Hani'ung cin gross's Unglück ,^calt. Die Arbeiter ».'a^en m>t dem Anfwiuden nnd Aufstelle,, des Gie- 'belbalkeniverkes der Kirch.' bcsch/ittiqt u«^> ^Kidyabten eben mit Hilfe einer Winde eine» mächtigen Balken, mit dem s,e unvorsichtig »mgingcn, odl'r jVincr Schwere nicht gewachsen seyn mochten — genug, der Balken beschädigte das neuge-mauerte Gewölbe der Kirche, das in Folge eines erhaltene» heftigen Stoßes, dem wahrscheinlich ahnliche schon früher vorangegangen »van'ti, einbrach und l l bis 12 Arbeiter mit in die Tiefe stürzte. Von allen Seiten eilten sogleich hilfreiche Hände herbei, die leider an vier unglückliche Opfer dieses traurigeil Ereignisses verlorene Mühe verwendeten; vicr Andere wurden gefahrlich verwn»det unter den, Gebälk u>,d Gestein hervorgeholt, die Uebrige» smd mit geringeren Verletzungen davongekommen. Man tadelt bei diesem traurigen Anlasse mit Recht den Mangel an gehöriger Aufsicht, der sich bei den deutschen Arbeitern bemerkbar macht; während die Engländer stets anf zehn bis fünfzehn Arbeiter einen verantwortlichen Aufseher geben, stehen bei den dentschen Bauten oft hundert lllld mehr Arbeiter unter einen, einzigen Ausicher. ^ >,, Frankreich. i,',^,,, Der «Oesterreichische Beobachter" vom l3. Juni bringt folgende Nachricht an? Par, ii> vom ü.Imiii Vorgestern hat, wie bereits erwähnt, die erste Sitzung des Pairshofeo zum Urtheil über ^ecomte, den Urheber des Accencars vom l 6. April d. I. auf das Leben des Königs, unter einem grosien Zuströmen von Neugierigen, Statt gefunden. Zehn Minute» nach i2 Uhr trat der Gerichtshof in den Saal. Der angeklagte Lecomte warb zwischen 4 Gendarmeu vor die Schranken gebracht. Er schien ruhig und warf seinen Vliek auf die Versammlung. Der Kanzler erklärte die Sitzung für eröffnet. Hr. Canchy, Greffier des Hofe?, verlas den nameiitüchen Anfruf, auf welchen ungefähr 200 PairS antworteten. 'Auf die gebräuchlichen, durch den Kauzler an den Angeklagten gestellte» Fragen antwortete dieser: „Ich Heisie Peter ^ecomte, 48 Jahre alt, ehemaliger Garde-General zu Fontainebleau, wohnhaft in der Straße du Colysee Nr. 3 zn Paris, geboren zu Beaumont-Vingeanne (Goldtüste), Uüverheirathet.« Der Kanzler empfahl dem Vertheidiger, Hrn. Duvergier, sich in de» Schranken einer we,sen Vertheidigung zu halcen. Sich au den Angeklagten ».'endend, sagte er: «Hört das, was man lesen wird, und die Beschuldigungen, die anf Cnch lasten." Der Greffier verlas den Anklageacc; während dieser Verlesung gab Lecomte oft eine lebhafte Auf-regnng kund. Der Greffier verlad hierauf die i^iste der Jeu--gen, welche sich gleich zurückzogen. — Der Kanzler fragte den Angeklagten, ob er einwillige, daß Hr. de Montalioel, obgleich Zeuge, wegen seines kraiirlichen Zustandes in, Saale bleibe. — Der Angeklagte willigte ei». — Der Kanzler schritt zum Velhöre. — Ant die an ihn gerichteten Frage» antwortete Lecomte: cr habe Paris am l 5. April Abends verlas, sen; er könne nicht laugnen, daß er des Attentats auf das Lebe», des Königs schnldig sey. Cr sey mit einer Flinte ab' gereist und habe sie unter einem Felsen verborgen, Er habe Niemanden von seinem Vorhaben in Kenntniß gesetzt und sich wohl gehütet, ;u Fontainebleau irgend Jemanden zn seiueu, V^rti/.uten zu machen. Er erklärte, wie ^r sich gegen ?^7, die Mauer gestellt habe, l>!>, das Attentat z» begehe». Er sagte, die Furcht, audere Personen zu verwunden, habe das Lebe» drs Königs gerettet; er habe zu viel links visirt. Er-biuert libel- alle Ungerechtigkeiten, deren Opfer er war, habe er wohl die Absicht gehabt, s'ch zu räche,,, aber keine fest-!lei>e,!deu Idee,,. Indeß habe er, nachdem sei" Groll sich veimehrr, seinen Entschluß gefaßt, und wenn >nan ihu s!»t beobachtet hätte, so würde man ihn für einen. Nar-ien haben halte» können. Er habe keine Vorsicht für !>!!>e Sicherheit genommen. — Nilgeachtet seiner cr,len ^.claruugen und der ihm durch den Kanzler gemachten Bemerkung, daß er seine Flinte einige Zeit ror dem Attentate getauft habe, behauptete er fortwährend, das, er das Atten-lac vorher nicht überißt habe. Lecomte beklagte sich, daß l,'ine Neclamationen ohne Wirkung geblieben scyeu, ob.-!>>!(!) er alle Maßregeln genommen, damit sie dem Könige ptisöülich zukamen. Er erzählte alle Ungerechtigkeiten, deren t^egenstand er gewesen, und sa^te, sie seyen die einzige Ursache seiner That. Um zu beweisen, daß er über das, was cr thun winde, nicht fest entschlossen war, sagte er, er ha-l>e seine» Hauseigenthümer, indein er demselben die Miethe mit jViner gewöhnlichen Pünctlichkeil bezahlte, benachrichtigt, daß er vielleicht am folgenden Tage zurückkehren würde. Was sein Testament betreffe, so könne Jeder dasselbe nach sei::el 'Alt erklären. Er habe Niemanden um Rath gefragt: er habe seine Kleider verkauft, um zu lebe», und er hätte lieber den Strick um den H.Us gelegt, oder sich ins Blasser gestürzt, alo sich an Jemanden zu wenden. — Hr. de Mo».-lalivet theilte einige Details über die Einrichtung des Ehar-ü-bancs und die königliche Spazieifahrt mit und fngle hin^ zu: »Am ^6. Aplil, uui 5 Uhr Nachmittags, als ich im Ehar - ü-bancs des Königs, zur linken Er. Majestät, auf l.r ersten Bank saß, hörte ich in einer sehr geringen Em-shilling zwei Flintenschüsse, dere» Nichiung ich vollkommen beurtheilen konnte, indem die Lust mic Kraft i» mein linkes Oyr schlug. Meiue erste Bewegung war, meiueu Blick auf de,l .^önig, daun auf die Königin und die Personell der kö-malichen Familie, welche auf den ander» Bänken saßen, zu n'.ifen. In diesem nämlichen Augenblick zeigte mir die Kö-iiiqiu eine Flintenpatrone, welche Ihre Majestät zwischen dem Könige und mir aufgehoben hatte. Gleich nach den bei. d,» Schüssen sagte der König mit der größte» Ruhe zu den Postillonen, die Bedenken zu tragen schienen: »Setzen wir die ^ahrt fort." Bald nachher kehrten wir in den Pallast zu.-lück. Sobald der König aus dem Char.-ä-bancs gestiegen war, untersuchte ich denselben mit der größten Sorgfalt und gewahrte im Täfelwerk, iu der Richtung der ersten Bank und übei der Stelle, wo der König saß, eine gewisse An-zahl durch Kugeln oder Nehschrot gemachter Löcher." — Auf einige 5>'"Ncn des (yeneralprocurators erklärte der Zeuge die Verhältnisse der Verwaltung der Eioilliste den Beamten gegenüber, und die Verhältnisse dieser zu der Veiwalumg. Die den Angeklagten betreffenden Notizen stellen sämmllich denselben als einen harten und wilde», gegen seine Obern höchst uugehorsamen und gegen seine Untergeordneten mit Hel^e erfüllten Mann dar. Lecomte hatte einen Abzug von ^0 Fr. auf eine Summe vo» AN0 Fr. s>litten, und doch gab ihm, ungeachtet seiner Ausschweifungen, die Verwaltung aus Rücksicht für alte Dienste eine Art von Beförderung, indem sie ihn znm Garde - general von Fontainebleau er-nannte. Dieß war die erste gegen ihn begangene Ungerechtigkeit. Mit dieser Begünstigung, mir dieser Nachsicht nicht zufrieden, sandte Lecomte, stets nene Beschwerden erhebend, seine Abdankung in den beleidigendsten Ausdrücken ein. »Gewiß," sagte Hr. de Montalivet, «würde ich, wenn ich meinem ersten Inipuls gefolgt ware, ihn abgesetzt haben,« Der Zeuge fügte noch al.dere, die Liquidation und die Nuhestandspen.-sion betreffende Erklärungen hinzu. — Der Angeklagte erhob sich mit Lebhaftigkeit und erklärte, wie er ein Recht auf eine Rubestandl>l,'ension hatte. — Der Zeuge bemerkte, ohne in cine Discussion »nil Lecomte eingehen zu wollen, daß die Beamten der Eirilliste keine» Abzug erleiden: Dieß ist eine Wi'.kung der väterlichen Gesinnungen Sr, Majestät und die Lage der Beamten wird nach der Eonstitution der Eivil-liste geordnet, welche für die ganze Dauer der Negierung festgestellt ist. — Auf die Bitte des Vertheidigers, sich über die Moralität des Angeklagten zu erklären, antwortete der Zeuge, daß die Notizen in dieser Hins'cht nichts Ungünstiges enthalten. — Hr. Goniau, mit dem Beinamen Saint.-Aig-nan, Piqneur im ^'önigl. Marstalle zu Paris, machte eine unbedeutende Aussage. — Hr. Bcrel, Lieutenant i,n ersten Husarenregimcnt, sagte aus, daß er eiuen Schuß hörte. AIs Lecomte ergriffen wurde, brachte er denselben ins Gefängniß und aus den Worten des Angeklagten begriff er, daß dieser bedauerte, den König nicht getödtet zu haben. — Hr. Gournay, commandirender Capita» der Seine und Marne, sagte aus, daß er nach dein Schusse einen Manu sich von der Mauer zurückziehen sah. Er verordnete alle no-tbi^'i, Maßregeln zu dessen Verhaftung, Als Lecomte verhaftet worden, begab sich der Zenge in das Gefängniß und hörte den Angeklagten anf die Fragen des Präfetten der Seine nnd Marne antworten: „Der König ist nicht ver-wmidet, desto besser für ih» ; er ist glücklicher, als ich.« — Miller, Piquenr im königlichen Marstalle, erzählte die Thatsachen so, wie sie bekannt sind. — Hr. Desiandre, Gen-darmerielieute!>a»t, wiederholte yiößtentheils die nämlichen Thatsachen. Er fügte hinzu: „Lecomte, mit den Gewohnheiten des Königs bekannt, wußte deu Weg, den Se. Ma,c-stär nehmen würden.« Der Angeklagte, alS er den Zeugen, eine» Gendarmen, fragen hörte, ob keine ander» Individuen verhaftet seyen, sagte zu ihm: «Es ist nicht der Mühe werth, zu suche»; ich bin allein; man hat gegen mich Ul>-gerechtigkeiten verübt; man hat „leinen Neclamationen für meine Nuhcstandspcnsion keine Gerechtigkeit widerfahren lasten. Ich wollte den König t'ödceu, Ich habe mich zu sehr beeilt, dieß ist nnglücklich; ich habe ein großes Spiel ge. spielt, ich habe die Parthie verloren." — Hr. Momcourt, Präsecc der Seine uud Marne, erzählte die ihn, bekannten Thatsachen; er hatte denAngellagten sagen hören: »Ich bin ein Mann von Herz; ich habe mehr Herz, als Jene, die mich tadeln." — Hr. Berryer, Oberst des ersten Husaren-regiments, sagte im ü,n»!ichen Sin»»' aus, Der Zeu^c Ean- 446 te, Büchsenschmid, welcher dem Angeklagten die Flmte verkauft , und einige andere »»»»»'chtige Zeuge» wurden noch gehört, worauf die Siyung suspendirt wurde. In der gestrigen Sitznng des Pairshofes nahni der königliche Generalprocurator, Hr. Hebert, das Wort, um sein Ne^uisitorinm zu stellen. — Hr. Hebert gibt in seiner Nede gleich von vornherein zu, daß, während bei den früheren Attentate» gegen das Leben des Königs die Angeklagten ohne Ausnahme erklart hätten, sie seyen von politischen Beweggründen so zu sagen zu ihrer That gedrängt worden, — Lecomte fest darauf bestehe, politische Leidenschaften seyen ihm ganz fremd geblieben. Inzwischen läßt der Generalpro-cnrator dahin gestellt, ob dieses bestimmte Vorgeben, von welchen» auch der Angeklagte in der ganzen Instruction des Processes nie. abgewichen ist, aus aufrichtiger Ueberzeugung oder aus halsstarriger und berechneter Verstellung hervorgehen mag. Die Pairs mögen diesen Zweifel in ihrem Gewissen entscheiden; auf das Urtheil wurde inzwischen selbst die Lö'snng des Knotens keinen großen Einflnß üben; cs ist jedoch iimner ein Beweis, wie die Zeiten sich geändert und gebessert haben, wenn ein Frevler, der des Königs Leben bedroht hat, gleichviel, ob aufrichtig oder die innere Gesinnung verbergend, nicht mehr mit hassenswürdigen Manifestationen abscheulicher Triebfedern einer verbrecherischen Handlung vor dem Pairshof z,ll erscheinen wagt. Die Thatsache der Prämeditation läßt der Generalprocurator als ansier allem Zweifel liegend erscheinen. Lecomte hat nicht nur mit Vorbedacht und kaltem Blut — wie er angibt, aus Rachsucht — auf den König gezielt, sondern nach eigenen» Eingeständniß den Plan zu seiner Frevelthat drei Monate znvor gefaßt und bis zur Ausführung beständig unterhalten. Hr. Hebert sucht aus mehrere,» Umstanden zu beweisen, daß diese Zeitangabe noch weit mehr zurückgehen müsse, worauf im Grunde wenig ankommt. Am Schluß des Requisitorwms sucht der Generalprocuraror die Idee zu entfernen, als habe sich Lecomte mit dem Gedanken schmeicheln dürfen, wenn sein Attentat gelänge, durch Wegschassllng des Königs Frankreich in Verwirrung nud Anarchie stürzen und der Wuch der Parteien Preis geben zu könne». „Frankreich würde ohne Zweifel den Fürsten lange beweint haben, der für Europa die Wohlthat des Friedens zu erhalten und in seinem Lande die so mühsam eroberten Institutionen zu befestigen gewußt hat; — aber Frankreich würde auch in der Dynastie seiner Wahl einen Schntzwall gefunden haben gegen alle und jede Versuche der Factionen.« — Der Vertheidiger Duvergier hatte bei der Evidenz des Falls und den vollständigen Bekenntnissen des Angeklagten nichts weiter zu dessen Gunsten vorzubringen, als das; man, weil das Motiv zum Attentat so durch.-ans nichtswürdig sey, sich versucht fühlen müsse, anzunehmen, Lccomte habe aus Geistesvenücktheit gehandelt und sey nicht zurechnungsfähig.— Der Gerichtshof trat nun in Berathung. Lccomle wurde des Attentats auf das Leben dcs Königs schuldig befunden nnd zur Strafe der Vatermörder verurtheilt. Der »Wiener Zeitung" vom 14. Juni entlehnen wir hierüber: In der Sitzung des Pairsgerichtshofes an» 5. Juni wurde, wie schon gestern gemeldet, der Urtheilsspruch gefallt, nach welchem Pierie Lecomte, weil er am 16. April letzthin durch Anwendung eines Feuergewehres einen Mordversuch gegen den König begangen, zur Sirafe dcs Vater-moids verurtheilt worden ist, demnach im Hemd, mit nack-ten Füßen, das Haupt mit einem schwarzen Schleier bedeckt, an den Hinrichtungsplatz geführt, wahrend der Verlesung des Urtheilsspruches durch einen Gerichtsdiener auf dein Schaffol ausgestellt, und sofort vom Leben zum Tode gebracht werden soll. Der Obergerichtsschreiber des Pairshofes begab sich sogleich nach der Verkündigung des Urtheils in das Gefängniß des Luxemburg, um dein Gefangenen den Spruch zu eröffnen. Im Pairshof waren nur wenige Mitglieder gegen die To« desstrafe, unter ihnen Victor Hugo, welcher in beredte» Worten für lebenslängliches Gefängniß sprach. Parls, 7. Juni. Lecomte ist heute Morgens um sechs Uhr vor der Barriere Saint - Iaqnes hingerichtet worden. Der König und die Königin der Belgier sind auf de? Nordbahn zu Paris angekommen; nm zehn Uhr Morgens von Brüssel abgefahren, waren sie um neun Uhr Abends in Paris. Großbritanuie n. Der »Morning Herald" schreibt: «Wir sind i>ll Stande mittheilen zu können, daß der Staats-Secretär des Auswärtigen dein Hrn. M'Lanne, nord - amerikanischen Ge» i! sandten in London, kund gethan hat, die brittische Negie-' rung habe sich entschlossen, ihre Vermittelung für die Streit-» frage zwischen Mexico und den vereinigten Staats, anzubieten. Die nöthigen Anweisungen zu diesem Zwecke weiden dieser Tage an Hrn. Packenhain abgehen. Unsere Regie, ung hat die Gewißheit, daß dieses Vemnttelungs - Anerbieten der vollziehende!» Gewalt in den vereinigten Staaten nicht unannehmbar erscheinen wird." Aostypten Alexandria, 22. Mai. Die projectnte Reise .des Mcekönigs ist nun das Tagesgespräch; es werden in aller Eile 'für das Gefolge Sr. Hoheit die Uniformen auf con-stantmopeler Mode gemacht, und das neuerbanteDampfboor, auf welchem die Neise gemacht werden soll, wird mit großem Luxus ausgerüstet. Anderthalb Millionen Thaler solle,, zu dieser Neise bestimmt seyn. Ungeachtet aller dieser Vorbereitungen gibt es viele Personen, welche bezweifeln, das, die Neise wirklich Statt habe» werde. — Unter den in Calio angelangten Reisenden befindet sich auch der PrinzWaldemar von Preußen; man erwartet Se. königl. Hoheit erst in ein PaarTagen hier; der Prinz wird wahrscheinlich am 27. Mai auf dein österreichischen Dampfer nach Trieft abreisen. Alexandria, 29. Mai. Prin; Waldemar von Pren-s;cn ist am 26, von Cairo angelangt und den nachstfolgcn-dcn Morgen auf dein österreichischen Dampfboote nach Tliest abgercis't. Se. k. Hoheit beobachtete das strengste Incognico und lehnte jede Ehrenbezeigung ab. Verleger: Ignaz Aluis Edler v. Kleiumayr. Sours vam lg. Duni 1846. Staatsschuldverschreib, zu 5 p^t. (in CM.) '»« Wiener Stadt.Banco.Obligation, zu , ^« l'^'- 66 1)4 Qv!>a>2t. l>,!>!> Un^a:-, l zn 3 ?^^ 1 — Hc>ffli!„l!!f>, ?cr älter,, Loin» ! ju, ,^l », l —-bar^ilche» Schult's!, . der in / j« » l!< -" / — Floxin »üd Ge»u.i aofge» l i« ^ » ! ^^ Komme»«!! H«Iehe» ^u » ^!^ »» Z ^6 l^4 Aer«r. D^meit. Obliaaooxen der Stände l.ie. von Böh. ljü »>t« ^. l 65 ?jy — men, Mäl>re!l , Gchll» »zu » ,.!^ .^ ^ — — sie». Gtei?crmar?, 5lär>,< ^;« » ».^55 — len . Hkr,,!» , Gurz u"d l >'«e W. Obers, .'lmles i. ) Actien der oftcrr. D""«u « Dampfschiff. fahrt zu 5oa fi. C. M. ... 697 fi. i,i E. M. fremden « Änjkige der hier Angekommenen u»d ?lbgerelfte«. Den 12. Juni 1846. Hs. Modert Berkeley, engl. Edelmann, sammt Familie u. Dienerschaft; — Hr. I. H. Lofti«», Re»' tier, sammt Fannlle, — u. Hl. Gabriel Mayei-, Handlungi - GeseUl'chaster; alle 3 vo» Triest nach Wlei,. — Hr. Joseph Colllgnali, FablikSdirector; — Hr. Dr. Frisoni, Rcgimcntsarzt, — u. Hr. Joseph Ott, Sccretär der k. t. priv. n. ö. Sparcassa; alle 3 von Wien nach Trieft. — Hr. Alois Pichler, Hauptmann des 5. Fcldartlllcrie» Regiments, von Nagusa nach Pesth. D^l 13. Hr. Wilhelm Bayer, k. k. Cameral-Obeiföister, von Triest nach Vlllach. — Hr. Jacob Serklß, r. k, prio. Fabrikant; — Hr. Adolf Schön--bach, Herrschafts . Com ier,— u. Hr. Thom. ErSkine, Renrler; alle 3 von Triest nach Wien. — Hr. Lo-renz Filllnger, k. k. tDbcrin^enisur, von Sanegg nach Tliest. —, Hr. Gusiao Uhllch, Haodelsmann,— und Hr. Anton Schefczik, Nenrmeister; beide von Wie» nach Triest. — Hr. Johann Slannnk, Bezirkscom-missär, von Marburss nach Triest. — Hr. ^nigi Scherer, HandeKmann, von Trieft nach Cilll.— Hr. Franz Plancher, Ha«dtl5mann, von Triest nach Giasi. Den l4. Hr. Alcr Gebernls;, russ. geh. Rath, — u. Hr. Demet. ?lnacras, HandelSm. ; belde von Ä^ien nach Triest. — Hr. Ludwig Wieser, Ciimmalraly; — Hr. Jos. Lombard«, — u. Hr. Graf Ippolito Sal,no; bcldc Besitzer;— Hr. Panlett Camero» , britt. Oberst; — Hr. Aug. Besser. Dr. der M.'dicin; — Hr. Joh. Hermann, Gutsbesiycr, ^. l>. Hr. Carl Gerold, Buch^ Händler; alle 7 r»n Tr,est nach Wien. — Hr. Aug. Meller, Handrlsm,, von Venedig nach Wlen. — Hr. Georg Dornig, Handelsm., von Triest nach Gray. 3. 888. In der Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung in Wien, lst erschienen, und in Laibach in der LERCHEE lN)^1I Buchhandlung zu haben: Die ganze christkathalische Lehre in Beispielen aus der heiligen Sckrift und aus den Lebens- und Leidensgeschichten frommer und heiliger Hlltcn, Dienstboten, Bauern und Handwertsleute, ein vollständiger, practisch geschichtlicher Katechismus, zur Belehrung und Erbauung für Jedermann. Gesammelt von Johann Eduard Ißomainko, l-egullrtem Chorherr« i" "°rau u« t» Pfarrer zu Wenlgzell. Vierte, verbesserte Auflage. ,2/,ä Seiten in 4*. Prels 5 st ^ M. ungebunden, gebunden in 2 Bande steif) ft. ^9 kr. Der beste Unterricht und der sicherste Wegweiser für uns Menschen, die wir als Fremdlinge hier keine blei^ dende Stalte haben, sondern noch fern von Gott wan^ delt, und eine künftige Wohnung aussuchen, ist das Beispiel derjenigen, d,e uns vorausgeqan-gen sind, und das wahre Vaterland, den Himmel (Z. l?a,b. Int. Nr. 73 ". l«. Juni 1846) 44» schon ellcnlgt haben. __ D«Z erste und höchste Mu-- ster für Alle ist Christus unscr Herr und Lchrmcistcr, der Soh,l Goitcs als Mensch unter Menschen aus , Erden, welcher zuerst mit seinem Beispiele und dann auch mit Worten gelchret und befohlen hat: Sehet a u f m i ch, l e r n e t vonmlr, ich habecuch ein Beispiel gegeben. Ich b»n der Weg, die Wa hr h eit und d a s Leben. In der heiligen Geschichte dcs alten Vui'drs sehen wir, wie Gott der gute Vater seine Auser-wa'dlten stets wuiwerbar geiührt, und ihnen den ^r.-loser der Welt immrr deuillchcv und dcnilicher bis auf die kleinsten llmstande versprochen, und endlich seine Verheißungen den Menschen auch richtig erMt hat. Im neuen Testamente wird die Erfüllung der Verheißungen Gollcs und die Einführung unserer heiligen Religion augenscheinlich gezeigt und geschichtlich nachgewiesen. Die wichiigstcn Glaubens -und Etttenlehren sind aus den Neden und H«nd.-lungcn unsers vielgeliebten Herrn Jesu Christi selbst hergeleitet, so daß Niemand n'n' semen Unglauben oder für seinrn schlechlcn Wandel zu seiner Selbst-tauchung einigen Scheingvnnd ,nehr findet, wenn er übrigens redlich lesen, sch c n, pl üfc n, glauben und befolgen will, was wahr, wasgut, und was zu beobachten nothwendig ist. __ Die geschehenen Tdalsachen kann Niemand . wegläugnen, denn die Apostel sind dem Herrn Zeu-. gen geworden von Jerusalem bis an da5 Ende der Well; und seit dem noch viele tausend Andere aus jedem Alter, aus zcdem Stalwc und Geschlechte. Alle diese Gerechten, deren Beispiel auch uns noch lebenden Christen i.ur N^achahmung vorgestellt ist, sind dem Vorbilde Jesu Christo in irgend emigrn Tugenden ähnlich und aucd nur in so fern heilig gewesen, Es glaublcn (dlc Ledre der Apostcl) so vicl ihrer zum ewigen Leben (von Gott) verordnet warcn. (Act. l2, 48.) Und dicjcnigln, welche Gott vorher-gesehcn und bestimmt hat, ftincm Solnie glcichsöimig zu werden, die hat er auch zn Heiligen brrmen, (Rom l-i, 29) Jesu Christo gleichsönnig oder ähnlich seyn ycißt heilig seyn; denn wer so ist, wie ftin Vleistcr, der ist vollkommen. (Luk. 6, ^l0) An t?i,scn Gerechten, die Gott bcwa'ln't gef^ndtn hat, sehen wir, wie sie gelebt und gelitten, und wie sie d^n bohrn Preis des ewigen Lrbcns errungen haben. Sie find nicht betrogen worden; (Weish. 5/ ü.) also werden auch wir am sichersten unsere ewig selige Bestimmung er. langen, wenn wir ihnen in ihrer Gesinnungs. und Handlungsweise nachfolgen; denn das ist endlich einmal dcr rechte Weg zum Himmel, nach welchem wir sicher wandeln können. __ Der große Lohn, den sie schon gcnicßcn und ewig genießen werden, mun. ten auch uns ans, ui« einen so großen Preis uns keine Milde verdrießen zu lassen, indem uns die cwige Wahrheit, I.ftis Christus ftlbst, die Hoffnung zusichert: Wu ich bin, da werden auch mei» nc Diener sc y n. Ueber den Gebrauch dieses Buches sey nur das noch angcmcrtl, was der selige Tkom ls von Kein? pen ::dcr die Lesung dcr heiligen Schrift lehret^ „Inder heillgen Scknft >nuß man die Wahr-„hei', nlchl die Beredsamkeit snchcn. Alle gottseligen „Bücher mnssen mit eben dem Geiste gelesen wer--„den, mit welchem sie versaßt worden sind. Wir „müssen in den Büchern vielmehr den Nutzen als „cine künstliche Bertdsamlcic suchen. Wlr müssen eben „so gern dic andächtigen und einsaltlgen Schrisien „lesen, wie die hohen und misinmgcn. Das Ansehen ,,des Verfassers muß dich nicht irre machen, er mag „nun gelehrt oder nicht gelehrt gewesen fcyn; sondern „nur allein die Liede zur reinen Wahrheit mnß dich „ zum Lesen antreiben. Fragr nicht lange nacd, wer „dieses gc-jagt habc, sondcril merke auf das, was ge-„sagt wird." „Die Menschen vcrgehcn, aber die Nahrhc't des „Herrn bleibt ewig. Ohne eineil Unterschied zwischen ,,dcn Menschen zu machen, redet Gott auf verschiede- „nc Arlcn mit uns.__Wc-m du mit Nutzen zu le» „sen verlangst, so lies mit D e m ü t h, mit Einfalt „und Treue.-» Frage gnn und höre die Worte „der Heiligen mit ^iillschweiqen an; laß dir die „Eprüche der Alcen nicht mißfallen, ohne Ursache füh.-„rel man sie nicht an." (Nachf ^hr. 1. B. 5. K.) Das Werk ist in zwei Theile abgetheilt. Der erste Theil enthält die Geschichte der heiligen Schrift des alten und neuen Testamentes. Der zweite Tdcil enthält, die Geschichte der Heiligen in mehr als zweihundert Legenden. Sehr ausführliche Sachregister erleichtern den Gebrauch des Buches, und man findet dadurch sogleich die betreffenden Lehren und Beispiele für die besondern Personen, Stände und Anliegen. Dcr P>cis ist im Verhältnisse des reichhaltigen Inhaltes außerordentlich billig gestellt. Z. 896. UlH^ Dcr hcutlgcn Zeitung liegt eine ausführliche Ankündigung der dritten verbesserten und vermehrten Auflage der bereits seit t> Monaten vergriffenen Handbücher des gerichtlichen Versa hrcns, von Dr. I os. W esse ly, bei.