(Franko pauschaliert.) Will Mög ,________________Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. -------- •chriftlritntg und fcerraaltung : PreK.nova ul ca 5ir. 6. lelephon »1. — Ankündigungen werden in bet Bervalwng gegen «erechnvAg billigst»» Gebühr«, entgigengeno«»«» B,,» z « p i (11 e: Für da« Inland vierteljährig K 84.—, halbjährig E 48.—. ganziShrtg K . jflt da» «»«land entiprechend« grhShmu. — Einzelne Ru««ern l Krone Nummer 73 ^_ Sonntag den 11. September 1921___ || 3.(46.] Jahrgang Das türkische Vorbild. DaS oSmanische Reich hat noch niemals in der Geschichte Anspruch darauf erhoben, anderen Staaten und Böllern auf politische« Gebiete als Muster zu dienen. Die türkischen Zustände galten den abend-ländischen Nationen, die sich den Ehrennamen der Zivilisation beizulegen pflegten, geradezu als AuS-bund aller Rückständigkeit und Schlechtigkeit. Und dennoch ist die Türkei, soweit die praktische Durch-sührung der MinderheitSrechte in Betracht kommt, zum Vorbilde für die «ittel- und südosteuropäischen Demokratien geworden. Eine Einschränkung muß freilich gemacht werden. Die Türken sind zu einer so erleuchteten Auffassung über die Behandlung ihrer nationalen Minderheiten nicht von selbst vorgedrungen, sondern die MinderheitSschutzbestimmungen, von denen im nachfolgenden noch im einzelnen die Rede sein wird, sind ihnen von den siegreichen Ententemächten im Friedensvertrage von SevreS aufgenötigt worden. Aber diese Einschränkung ändert durchaus nichts an der Tatsache, daß die nationalen Minderheiten unter dem Szepter des Sultans am besten aus-gehoben sind und sonach gegenüber ihren Schick-salSgenosien in den abendländischen Nationalstaatm durch einen Witz der Weltgeschichte das erträglichste Los errungen haben. Die großen Sieger im Weltkriege haben den von ihnen unterworfenen und neu geschaffenen Klein-staaten wieDeutschösterreich, Ungarn, Polen, Tscheche-slowakei bezüglich der Behandlung ihrer nationalen Minderheiten gewisse Verpflichtungen auferlegt, die zwar nur eine Art Rahmengesetz darstellen, aber, von den MehrheitSvölkern im Geiste t er Zivilisation durchgeführt, immerhin eine Magna Charta mensch- Aeiseskizzen. Bon Alma M. Karlin. Celje. XXVIII. Im Golf von Fonseca. E« dunkelt noch. Die Reisenden au« dem Heiligen Land aber waren schon au« den engen Schlaskästen in ihre seidenen Festtag«kle!der geschlüpft und warteten, die schweren goldenen Armbänder und Ketten umge-werfen, auf die Ankunft in ihre neue Heimat. Da aber sk wirtschaftlichen Standpunkt au« betrachtet schädlich und unterhöhlen die Kreditfähigkeit der geschlossenen Volkswirtschaft, d. h. sie führen zur Geldentwertung. Gegen die sonstigen spekulativen Geschäfte werden Einwände nur ethischer Natur und diese meist nur vom verunglückten Spekulanten geltend gemacht. Immerhin hatte die österreichische Gesetzgebung in Hinblick auf die mögliche Gefährdung deS soliden Geschäftsganges eine Reihe von Vorbei! gemitteln ge-schaffen, die allerdings aus dem heutigen Geschäfts-leben nahezu ausgeschaltet sind. So ist das Diffe-rcnzgeschäft zum Teil verboten, um einem Miß-brauch desselben, dem sogenannten Spielgeschäft, vorzubeugen. Spielgeschäft« sind jene Differenzge-schäste, welche ohne die Abficht, daS Geschäft zu effektuieren, geschloffen werden, um durch ein ntt-gegengesetzteS verfahren einen Differenzgewinu zu erzielen. Um daS Abschließen solcher riskanter Ge-schäste durch unsichere Personen zu verhindern, ist ein Terminregister angelegt und nur in diesem eingetragene physische oder juridische Personen können rechtSgiltige Termingeschäfte abschließen. Mit dieser Einrichtung ist natürlich dem Uebel wenig abge-holfen, denn die nichteingetrazenen haben dadurch noch den vorteil, daß si« bei Verlust den Differenz-einwand geltend machen können, wa» sie bei Ge-winn wohlweislich unterlassen. Aus diesen und auS mehreren anderen Gründen, die sich aus der neuen Art der Geschäftsführung vielfach ergeben, erklären sich sie umfassenden Reformbestrebungeu der Börsen-gesetzordnung. Leider erscheint aber eine Durch-ftihrung derselben jetzt weiter denn je hinauSge- ein Schriftstück dieser entschwundenen Kultur findet. Die Erinnerung einzelner ist in den Hieroglyphen fest-gehalten, aber zu früh v»m Mutterland getrennt, ging die Anfiedlung vermutlich bald >ugrunde und nur diese Ruinen und die spätere Kultur der Azteken Mexikos, die auch ägyptische Anklänge hat, blieben er halten, um unS staunen zu machen. Staunen und vermuten l Erst wenn der Schlüssel zu diesen Hieroglyphen einst gefunden wird, stehen wir vor der Lösung diese« Rätsel«. Eine andere Sehenswürdigkeit ist „die vlut-quelle". Zu einer bestimmten Zeit de« Jahre« fließt au« einer Art Grotte ein Bach, dessen Farbe die Blutfarbe ist und da« Meikwürdigste dabei Ist, daß di,se« Blut, da« auch laut chemischen Untersuchungen alle Eigenschaften und Bestandteile de« BluteS besitzt, nach einer Strecke Wege« in Fäulni« übergeht und zahllose Zopilote« (die Aasgeier) e« gierig auftrinken. Viele Untersuchungen geben endlich folgende al« beste und einzig denkbare Erklärung: — In gewissen Monaten treibn, Biehbefltzer ihr zahlreiche« Rindvieh zur Weid« nicht so unweit von dieser Quelle und in den Rächten fallen große Schwärme von Fledermäusen die Tiere an uud saugen ihr Blut, Wunden zurück-lassend, in denen stch Würmer bilden und die den Tod de« Rinde« zur Folge haben, fall« der Besitzer nicht sehr sorgsam ist und diese Wunden täglich reinigt. Die Schwärme vo» Fledermäusen und richtigen Vam-pyren — man sagt, Millionen an der Zahl, — Cillier Zeitung schoben, da der ganze Einfluß aus sie in Händen jener Leute liegt, die am Verbleib der heutigen Zustände das natürliche Interesse des Gewinnenden haben. Politische Rundschau Znland. Nachwehen der Räumung de» Komitats Baranya Die magyarischen Blätter sind täglich mit Schauermeldungen gefüllt über angebliche Schäden, welche die jugoslawisHen militärischen Behörden bei der Räumung des Komitat« Baranyz angerichtet haben sollen. Es wird die Forderung erhoben, daß der LHS Staat hiefür Ersatz zu leisten habe und daß die Höhe des Betrage« von einer besonderen Wiederherstellungskommission festgestellt werden müsse. Die magyarische Presse verlangt ferner, daß die Grenze zwischen Ungarn und Jugoslawien im Sinne deS Antrage« bei englischen Obersten Söffet nach Süden zu verlegen und gegebenenfalls mit Waffengewalt zu erzwingen bezw. zu verteidigen sei. Ebenso müsse Ungarn alleS daran setzen, um die Verwirklichung deS von Jugoslawien und der Tschechoslowakei über westungarische« Gebiet projek-tierten Korridor» zu verhindern. Erhebung der Anklage gegen die Atten täter auf den ehemaligen Minister DraSkoole Die Zagreber Staatsanwaltschaft hat die An-klageschrift gegen die Attentäter auf den ehemaligen Jnnenminist.r Draskovic fertiggestellt. Der Teil-1>ihme am Attentat werden beschuldigt Ro^oljub C?lakovi«, DimilriuS Lopantii, Alija Aliagii, Riko-lau« Petrov ;£, Stephan Joenov c und N. Marin-kovii. Für die ersteren drei wird als Strafe Tod durch den Strang, für die letzteren drei Kerker von 15 bis zu 20 Jahren beantragt. Bevorstehende Neuwahl für die kommunistischen Gemeindeverwaltungen. DaS Ministerium für innere Angelegenheiten hat an alle politischen Behörden die Weisung er-gehcn lassen, daß in jenen Gemeinden, wo die kommunistische Verwaltung suspendiert wurde, die Vorbereitungen für die Neuwahl getroffen werden müßten. Interesse des englischen Kapitals — an unseren Bergwerken Vor einigen Tagen besuchte ein Mitglied der englischen Gesandtschaft in Beograd den Minister für Forst und Bergwesen Dr. Krizman und erör-terte mit ihm die Möglichkeit der Beteiligung des englischen Kapital, an einigen unserer Bergwerke. Der Minister erklärte, daß er über die Angelegenheit der Regierung Bericht erstatten wolle. Hausen und nisten im gangähnlichea, tiefen Innern d«r besagten Höhle und der Kot dieser Tiere, den da« Quellwasser auflSst und dem Tal zuträgt, soll diese .Blutque^ formen. Da« sagen die Weißen, die alle« wissenschaftlich ergründen wollen. Die Indianer aber sprechen von Geistern Dahingeschiedener und von bösartigen Dä-monen, von menschlichen Blutsaugern und nächtlichen Opfern. Sie schreckt der Schrei der hungrigen Zopi-lote», daS Rausche» der zahllosen FledermauSflügel und sie meiden den Ort. Hondura« ist von all den miltelamerikaaischen Republiken die unerforschteste — vielleicht die reichste. Flüchtig, allzu flüchtig, zogen ihre Wunder an mir vorüber, doch sah ich derer genug, um meine« Lesern einen Begriff davon zu geben. Wir verließen im Geiste die bekannten Orte und wanderten durch fremde Wälder, spähten in fremde Häuser, bewunderten vereint halbenthüllte Schätze. Und nun heißt e» scheiden, aber aüe« Sein be deutet Trennung. . . Auf Wiedersehen, denn, lieber Leser, bi« ich dich wieder auf m«inen Zauberteppich setze und in ein Land entführe, dessen Namen du möglicherweise noch nie gehört. Da streift dich wieder fachte der smarag-dene Schwanz de» heiligen QuesalS, lockt sachte da« Zenssntli und umrauschen dich die Palmen. Und wenn deine Einbildungtkraft ist, was ste nach Lindner sein soll, so sticht dich im Seist eine Tarantel l... Seite 3 Geplante vergeltungsmahregeln gegen die tschechische Handelspolitik. Die Prager Regierung hat, wozu sie nach m bestehenden Handelsverträge berechtigt ist, die Einfuhr von jugoslawischen Pflaumen und Obst-muS in die Tschechoslowakei verboten. Da durch dieses Verbot unsere Industrie ausS schwerste ge-troffen wird, befaßt sich unsere Regierung mit dem Antrage, zur Vergeltung die Einfuhr von Bier, Textilwaren und Explosivstoffen aus der Tfchecho-slowakei in unseren Staat zu verbieten. Denn Ge-schäft geht über Sympathie. Ausland. Das Schicksal der Wasserkroaten in Westungarn wie daS allsloivenische Hiuptorgan, der Li>b° ljaner Slovenec, mitteilt, sind durch die zw'f^eu Oeutschösterreich und Ungarn sich abspielende» «iti-täuschen Ereignisse im Burgenlande hauptsächlich »te dortselbst anaesiedeften sogenannten Wasserkrotte, in Mitleidenschaft gezogea. Ihre Ahnen hätt«,, sich im 16. Jahrhunderte in dieser Gegend angewedelt und sich mit den Ueberresten der pannonischen Slo weneu zu einem BevölkerungSelement von eigener Prägung vermischt. Die letzte ungarische Siaiijtik habe 70.000 Wasserkroaten ausgewiesen, in Wirk-lichtest aber gebe ei deren dreimal soviel, also un-gesähr 200.000. Sie wohnen in Sprachinseln zwischen Deutschen u»d Magyaren zerstreut und h» »en sich kotz der Budapest» EntnationalisierungSpolitik ihre Sprache, Sitten nnd Gebräuche bis au' de > heutigen Tag bewahrt. Einst besaßen sie Geistliche, wclche sich der altslawischen Liturgie und der glago Mischen Schrift bedienten; wenngleich dJtch de.i Einfluß der lateinischen Kirche diese natio aleu Errungenschisien verloren gegangen seien, so hattet es die Wass rklvaten doch diS in die Gegen wact verstanden, sich in der Kirche selbst von magyarischen Geistlichen die Abhaltung von Pr-digten tn kritischer Sprache zu erzwinge». Da die Wasserkräften in W-stu»gara nach der erwähnten nichtamtliche, Schätzung ein Drittel der westungarischen B.oö'. kerung ausmachen, hatten die tschechoslowakischen uno jugoslawischen Delegierten in Paris seinerzeit die Forderung erhoben, daß ihre beiden Staaten durch einen über dieses «sebiet führenden Korridor umein« ander verbunden werden müßten. Die Entente-gewalligen mit Wilson an der Spitz; aber ha tc.> in diesem Falle da« SelbstbeftimmungSrecht m t Fügen getreten und die Wafierkroaten zur emen Hälfte den Deutschösterreichern, zur anderen den Magyaren ausgeliefert. Wenn also gegenwärtig Kämpfe um den Besitz deS BurgenlandeS aut. gefochten werden, so werde hiedei der Boden m!t wasferkroatischem Blute gedüngt. Verhaftung von jugoslawischen Kommunisten in Wien. Die Wiener Polizei war von jugoslawischen Behörden aufmerksam gemacht worden, daß sich in den dortigen öffentlichen Lokalen auS Jugoslawien geflüchtet« lichtscheue Elemente herumtreibe», welche keine AusweiSpapiere und keine AusenthallSbe-willignng besäßen. Infolge dieser Anzeige wurde in den Wiener Kaffeehäusern eine Razzia vorge-nommen, welche daS Ergebn'.s lieferte, daß zehn jugoslawische Staatsangehörige in Ermangelung der notwendigen Dokumente arretiert wurden. Unter den Verhafteten befinden sich angeblich auch Abge-ordnete und Parteigänger der kommunistischen Partei im SHS-Staate. Wie amtlicherseitS verlautbart wird, haben bisher die jugoslawischen Behörden noch keinerlei AusliefeningSbegehren gestellt, wa» ohneweiterS glaubhaft erscheint, da das dreinamige Königreich die Abwesenheit von kommunistischen Agitatoren sicherlich gerne verschmerzt. Verschärfung der Kontrolle über Exkaiser Wilhelm. Die holländische Regierung hat das Londoner Kabinett verständigt, daß die Kontrolle über den ehemaligen deutschen Kaiser Wilhelm ll. verschärft wurde. Der Schloßpark, in dem sich der Exkaiser befindet, wurde mit einem hohen Stachcldrahtzaun umgeb««. Zu jedem Gpaziergang muß sich der entthronte Monarch die Erlaubnis der AufsichtSbe-Horde einholen. Zuschriften politischen Inhalts werden ihm nicht mehr eingehändigt. Zur Verzögerung der Entscheidtmg über Vberschlesten. Ein englisches Blatt hat die Ursache ergründet, weshalb die Beratungen des BiererauSschufse« im Völkerbünde, dem die Ausarbeitung eine» Gutachten? «litt 4 über die oberschlesische Frage übertragen worden war, auf ein spätere« Datum verschoben werden mußten. Der Ausschuß hat nämlich die Entdeckung gemacht, daß die Karte», aus Grund deren der Oberste Rat beriet und die dem Völkerbünde über« mittelt worden waren, in bedeutender Hinsicht voll« kommen falsch waren. Infolge eine» Irrtum« sind nämlich an diesen Karten in vielen Fällen die näwlichen Gemeir den sowohl mit einer deutschen a!« auch mit einer polnischen BevölkerungSmehrheit dar« gestellt worden. Es waren Gemeinden mit einer polnischen Mehrheit von über 10.000 Personen in deutschen Farben und andere Bezirke mit einer, großen deutschen Mehrheit in polniichen Falben gezeichnet. Da« Sekretariat de« Völkerbundes ar-bettet nun daran, die Karten auszubessern, und der BiererauSjchuß war genötigt, die Verhandlungen biö zur Richtigstellung der Karten zu vertagen. Polnische Ausgaben für militärische und kulturelle Zwecke Da« neue polnische Budget weift zwei Posten aus, deren Gegenüberstellung für da« neu erstandene Polen außerordenilich bezeichnend ist. Al« Au»-gaben für Kriegszwecke stnd S1 Milliarden ringe-setzt; diesen stehen 122 Millionen polnische Mark für kulturelle Bedürfnisse gegenüber. Aus Sladl und Land Grenzsteinlieferung fllr die Jugo-slawisch-österreichische Grenze Wir werden um Ausnahme folgender Verlautbarung ersucht: Für die neue ReichSgrcnze vom Hühnerkogl über Stroina—Ciwper Gups—Gornja—Ouschova werden Grenzsteine und Unterlagsplatten benötigt. Alle Interessenten werden aufgefordert, an die jugo-slawische Delegation der GrenzbestimmungSkommission in Maribor—BeSua ehetunlichst Offerte einzu-senden, aus welchen zu ersehen ist: 1. a) Preis der Grenzsteine aus Kunststein, mit Unterlag», platten au» Beton, hergestellt aus bestem Material im Mischungsverhältnis 1:3 unter Angabe deS zur Verwendung gelangende« Zementes und Kunst-steinsande«; d) Preis der Grenzsteine au« Natur-stein, Granit oder ähnlichem Material mit Unter-lagsplatten au« Beton. 2. Angabe der bindenden Lieferzeit. 3. Angabe, ob und zu welchen Bedin-(jungen die Firma bereit wäre, die fertigen Grenzsteine aus ihre Aufstellungsorte an der Grenze zu verführen. Die näheren Bedingungen sowie Zeich-nunzen über Größe und Form der Typen werden über Wunsch von der jugoslawischen Delegation zu-gesendet. Offerte, die nach dem 30. September l. I. einlangen, können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Bestellung erstreckt sich aus 1000 bis 1200 Grenzsteine Type C; 150 bis 200 Grenzsteine Type v und 16 Grenzsteine Type A. Ein Nllw holverbot für Samstag und Sonntag. Die Beograder Regierung bereitet ein Alkoholverbot für SamStag und Sonntag vor, da» bis Montag 8 Uhr vormittag» dauern soll. Gleichzeitig sollen die Personen mit dem Recht« de» AlkoholauSschanle» doppelt, die AlkoholprodiiMten und Kaufleute mit Alkohol dreifach besteuert wnven. Die au» den erhöhten Steuern einfließcndcn Be-txäge sollen vem Fonde zur Bekämpfung des Alko-hvlgenusse« zugeführt werden. In den Bahnhof-restaurationen soll Alkohol in der Stärke von mehr al« vier Graden überhaupt nicht ausgeschenkt werden dürfen. Den Stadt« oder Landgemeinden soll da» Recht eingeräumt werden, für ihr Territorium even-tuell ein totale« Alkoholverbot zu erlassen. Diese GesetzeSvorlage soll schon im Oktober dem Parla-ment zur Beschlußfassung unterbreitet werden. Die katholischen Bischöfe Iugosla-Wiens werden sich in den nächsten Tagen im Beograder Kultusministerium versammeln, um dem Ministerrate konkrete Vorschläge über die Regelung der Gehälter für die katholischen Geistlichen erstatten zu können. Für den Bau von Beamtenhäusern im ganzen Staate hat da« Ministerium für soziale Fürsorge vom Finanzminister einen Kredit von 100 Millionen Dinar angesprochen. Die Reserveoffiziere, welche in die jugo« slawische Armee ausgenommen sind und im Bereiche der Bezirkshauptmannschasien Selje, Brejice, Kräko, Litija, Slovenjgratxc und Prevalje wohnen, werden aufgefordert, sich am 13. September um 8 Uhr vormittag» beim Kommando de« Militärbezirke« (liomancl» tojnega okioija) behuf« Beeidigung zu melden. Eillier Zeitung Die Wohnungsbehörde für die Stadt (leise fetz« sich zufolge Beschlusse« der GebietSver-waltung in Ljubljana wie folgt »usammen: vor-sitzender BezirkShauptmann L. Pmkawa, Beisitzer Karl Gregorik, Dr. Anton BoZic, Dr. Fr. Lipß, Dragotin Labkar, Stellvertreter Karl Loibner, Gott-sried Gradt, Aloi« LeSkovsek nnd Dr. Godnic. Das Konzert der kubanischen Ko-saken wurde auf Dienstag, den 13. September, festgesetzt- Ort: großer Saal de« Hotel« Union, Beginn « Uhr abends. Eintrittskarten im Borver-kaufe bei Goriiar und LeSkovsek und in der Tabak-traft! Kovac. Da« Ensemble, welches sich aus ge-wesenen russischen Offizieren zusammensetzt und unter der Leitung deS Moskauer Professors S. Sokolov steht, hat mit seinen Darbietungen bisher noch jegliche« Publikum zu stürmischen, ja begei-sterten Beifallskundgebungen hingerissen. Nach den fast überschwenglichen Kritiken der un« vorliegenden Zagreber Blätter zu urteilen, steht den Kunstsreun-den unserer Stadt am kommenden Dienstag ein ver« heißungSvoller Abend erlesenster Kunst bevor. Die Kosaken werden in ihrer russischen Nationaltracht auftreten und nicht nur Lieder, sondern auch Ori-ginaltänze ihrer schwer geprüften Heimat zum besten geben. Evangelische Gemeinde. Kommenden Sonntag findet um 10 Uhr vormittags öffentlicher Gottesdienst statt. Predigt Senior May: Der Segen der Einsamkeit. Bestrafungen. In .der letzten Zeit wurden mehrere Parteien bestrast, weil sie die in Wohnung genommenen Personen nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht angemeldet hatten. ES wird deshalb nochmals aufmerksam gemacht, daß alle Personen, denen von privaten Parteien Herberge gegeben wird, anzumelden sind, auch in dem Falle, daß sie nur während einer Nacht untergebracht werden sollten. Diese Berpflich tung gilt allgemein und erfährt auch bei Studenten keinerlei Ausnahme. Verhaftungen. Der beschäftigungslose Hand-lungSgehilje Franz Otorepec auS St. Pcter wurde unter dem begründeten Verdachte, dem städtischen Beamten Rado Bat au» der Kanzlei eine Brieftasche mit ungefähr 1200 fl, Photographien und verschiedenen Dukumenlen entwendet zu haben, in Haft genommen. Ferner wurden die bei« Schuhmacher Meister Stesan Strack bediensteten Lehrlinge Philipp Golov^k und Joliann Bidrich dem KreiSgerichte eingeliesert, weil sie eingestandenermaßen dem seither verschollenen Gesellen Joses Gabron beim Diebstahl von Schuhen, Leder und Sohlen im Werte von etwa 10.000 K behilflich waren. Schließlich wurde die beschäftigungslose 17jährige Beamtin FranzlSka Rutar aus Ljubljana verhaftet, weil sie im verdachte steht, in der Aleksandrova ulica der geheimen Pro-stitution gefrönt zu haben. Mehrere ungebärdige Rekruten wur-den in der Aleksandrova ulica von zwei Polizisten zur Ruhe und Besonnenheit vermahnt. Einer von ihnen, der sich vorher in einem Gasthaus« geistig betätigt hatte, ergrimmte über diesen verweis der-art, daß er die beiden Wachleute nacheinander zu Boden schleuderte; hiebet zog sich ein Wächter des Gesetzes einen Beinbruch zu, so daß er ins Kran-kenhauS überführt werden mußte. Nachdem der Re-krut diese Simsontat vollbracht hatte, flaute sein Zorn ab. Er ließ sich ohne Widerstreben in den Arrest abführen und bekannte seine Handlungsweise unumwundenem. Erwird dafür schwer büßen müssen. Einem Detektiv in Ljubljana spielte ein Dieb einen Schabernack. Er stahl ihm nämlich ein Fahrrad, als wollte er den Detektiv dadurch an« stackeln, zu zeigen, was er könne. Der Dieb konnte bisher, noch nicht ausgeforscht werden, angeblich deshalb, weil die Anzeige vom Diebstahl zu spät erstattet wurde. Der päpstliche Nunzius war jüngst in TemeSvar, um der dortigen katholischen Bevölkerung den päpstlichen Segen zu überbringen. Bei dieser Gelegenheit begrüßte ein rumänischer Pfarrer den NunziuS im Namen der griechisch-katholischen Kirche auf rumänisch. Domherr BlaSkovicS sowie Bischof Dr. Glattfelder begrüßten ihn als Vertreter der katholisch-deutschen Bevölkerung auf lateinisch, ein« Vertreterin der deutschen katholischen Frauen be-grüßte ihn auf französisch, auch eine italienische Rede wurde gehalten, und beim Bankett unterhielt man sich magyarisch. Deutsch wurde nicht gesprochen. Der NuuziuS besuchte allerdings auch die katho-lisch'dcutsche Lehrerbildungsanstalt, wo er von dem srüheren Abgeordneten Dr. Gabriel mit einer deutschen Ansprache begrüßt wurde. Bei einer Schlußseier zu Ehren de« hohen Gaste« auf dem Nummer T3 Domplatz hielt der Nuntiu« eine lateinische Rede, die der Bischof Dr. Glattfelder ms Magyarische und hinterher der Domherr BlaSkovicS in» Deutsch-übersetzte. General Auffenderg wnrde von der tschechoslowakischen Regierung mit einem Ruhegehalte von 41.000 tichsl. Kronen übernommen. Die Prager tschechischen Blätter fragen verwundert, warum; sie sind wahrscheinlich der Meinung, daß tschechoslowakische Staatsbürger, die zu einer aktiven Dienstleistung nicht mehr fähig sind, etwa von — Polen übernommen werden müßten. DeramerikanischeMilliardärMorgan Ist mittels Luftfahrzeug im strengsten Inkognito au« England über Holland in Berlin eingetroffen, «l« Ursache diese« auffallenden Besuche« wird angegeben, daß zwischen der Morgan-Bank und der Stinne«-Gruppe eine Anleihe zum Abschluss« gebracht werden soll. Luieus. (E.ne volkwinschaftliche B-trachlung.) Schon seit alter« her sind die verschiedensten Denker gegen d«n LuxuS zu Felde gezogen, teil« mit Recht, teil« aber auch mit einem nicht zu ver-kennenden Unrecht, in das ste ein ungezügelter Fa« notismu« hineinpeitschte, ohne daß sie selbst sich dessen bewußt wurden. Der Begriff LuxuS ist etwa« rein Subjektive«, d. h. jeder Mensch saßt ihn, abwägend nach seinen inneren Bedürfnissen, teil« bewußt, teil« unbewußt, weit oder eng, fo daß man ein« Norm niemals wird aufzustellen in der Lage fein, weil hier stet« die persönliche Einstellung de« einzelnen mitspricht, die einen Asketen LuxuS ander« sehen läßt al« etwa einen »Lebemann*. Wenn auch z. B. der Chinese mit seiner Bast-matte als Lagerstatt, seinem Fetzen Kattun al« Bekleidung und mit seinem ReiSgericht als NahruogS-Mittel zujrieden ist, so kann man darum dennoch nicht nach der bekannten Regel, daß alle«, was da« Notwendige, da« Bedingte übersteige. LuxuS sei, erst daS Gegenteil Not, nun beweisen, unser Bett, unser Anzug, die vielerlei Speisen unserer Küche seien Luxu». Hier zeigt sich zum erstenmal unsere falsche Einstellung zu siesen Begriffen, weil wir den Un« terschted zwischen Naturvölkern und Kulturvölkern nur allzu leicht verwischen. Luxu« finden wir überall, selbst bei den pri-mitivsten Urvölkern. Ist nicht der Kopsschmuck der Südsee-Jnsulauer LuxuS? Die Perlenschnur der Negerin, der Nasenstab des Neger«, die Bemalung des Indianer« — alle fallen in da« Gebiet de» Luxu». wenn wir den Begriff eng fassen. Mit zunehmender Zivilisation wird auch der LuxuS in andere Bahnen gedrängt, die srüheren Luxu« dann al« Lebentselbstverstäudlichkeit erblicken lassen. Wem» Pliniu« damal« schrieb, daß die reiche« By-zantinerinnen e« soweit trieben, statt ihrer Finger beim Essen einen goldenen Zweizack zu benutzen, also im wahren Sinne dc« Wortes eine Gabel, so zeigt un« da«, wie damal« ein heutiger Gebrauchs-gegen stand schon al» LuxuS empfunden wurde. Karl« de» Großen Gemahlin besaß ein Linueri. Hemd, während «ine schlcsische Herzogin deren drei besaß und allgemein deswegen als „luxnSliebend" bekannt war. Und heule? GlaStaffcn (Gläser) sind heut« Allgemeingut, während sie noch zu Nero« Zeilen al« solcher Luxu«» gegenstand galten, daß man in späteren Zeiten den Kaiser noch rühmte, weil er sür zwei solcher .Tassen" 1000 Taler gezahlt hatte. Kartoffel. Tabak, Tee, Zucker, Kaffee, Petro'eum, Porzellan, Streichhölzer und Gla« galten einmal als Luxus, ja streng genommen ist auch die Straßen-bahn, die Droschke, die Laterne, sogar da» Straßen-plaster dazu zu rechnen. Kurzum, wir sind aus dem Weg und Steg von Luxu» umgeben. Allerdings hat stch der Begriff LuxuS im Laufe der Zeiten gewandelt. Wer weiß, wie lange e« dauert, wird, bi« die uns jetzt als Luxus erscheinenden Dinge Gebrauchsgegenstände geworden sind! E< ist nun einmal so, daß Hand in Hand mit steigender Bildung auch da« verlangen und Streben nach besserer, höherer Lebenthaltung geht, während Er-finlxrgust, Tätigkeit und Gewerbefleiß aussteigender Arbeit Kostbarkeiten, die meist wenigen vorbehält«« bleiben, zum Volk«, und Allgemeingut machen. So ist schließlich der Luxu«, welcher eine« Gefühl der Begiemlichkeit entquollen ist, eine durch-au« nicht beiseite zu schiebend« Kulturmrcht gewor» den, die bei dem Wurzelstock unsere« gesamten Fort« Nummer 73 Stiftet Zeitung Veite I schritte? eine gar nicht zu unterschätzende Rolle spielt, da von ihr schließlich Kunst, Wissenschaft, Handwerk und Handel Triebkraft empfangen. Volkswirtschaftlich anregend wirkt dieser Luxus auf alle Fälle. Aber ein jede« Ding hat auch feine Kehrseite, die man manchmal von der strahlenden Vorderseite gern vergessen möchte, weil sie nicht so strahlend ist und meist dann stark ernüchternd wirken muß. Auch bei dem LuxuS ist es so. — Seine Schattenseite sieht durchaus nicht so rosig au«, daß man begeistert sein könnte, doch sollte man nicht an ihr vorbeigehen, sondern ihr einmal ruhig prüfend in» Gesicht schauen, vielleicht findet «an dennoch einige anheimelnde Züge. Beim Luxus ist die Grenze so unendlich schwer zu bestimmen, nnd darin liegt feine grobe, durchaus nicht zu unterschätzende Gefahr. Denken wir doch nur einmal zurück an den LuxuS vergangener Tage. An die Römer etwa mit ihrem „Pfauenzungen-Essen", ihrem »Ragout au« Nachtigallenzungen', oder den mit Goldstaub gemischten Speisen, den mit Rosen« blättern gesüllten Kissen, oder gar an Kleopatra, die eine in Wein und Essig ausgelöste Perle im Werte von l,000.00u Mark verspeiste. — Auch die Ehampagnerbäder Jörvme Bonaparte«, de« zeitweise» Westfalenkönig« («König Lustik"), sind un» ein Bei-spiel jene« an Wahnsinn grenzenden Uebertreibung»« luxu«, von dem uns auch heute noch allzu oft Pro-den abgelegt werden. Wir können bei jedem Volke der Geschichte fest« stellen, daß mit dem zunehmenden Luxus parallel eine Verminderung der Arbeit»« und Nervenkraft, eine Verweichlichung geht, die sehr bald zeigt, wie schädlich für da» gesamte Wirtschaftssystem jener Luxu» ist. der, einmal die Grenze überschritten, nie mehr in Einklang zu bringen ist mit der Wirt-schastSsührung. DaS ist die Kehrseite der Volkswirt-schaftlichen Bedeutung de« Luxu«, die man auch nie außer acht lassen soll und darf, wenn man die« Problem unter die Lupe nimmt, damit nicht ein Zerrbild entsteht von dem, wa» so gleißt und glänzt und dennoch Schattenstellen hat. Roch eine andere, ebenso wichtige Tatsache ver« dient hier inS rechte Licht gerückt zu werden, die Kluft, die zwischen Luxus und Rot liegt und not-gedrungenerweise zunächst zu einer Verbitterung der Notleidenden führen muß, die stch dann zum Haß steigert und in der politischen Revolution ihre «nt-ladung findet. Dem entgegengestellt »erden kann nur die soziale Idee, in der sich das Volk als ein Ganzes fühlt. Aus diesem Gedankenkreis heran« muß der Luxu« auch in die Volkswirtschaft einverbleibt werden. Serecht ist es, daß diejenigen, die sich den LuxuS leisten, auch Geld für Steuern dafür zahlen sollen, d. h., daß jene, die Geld für Pnvcittwecke, welche nicht unbedingt Leben«notwcndigkeit find, au«-geben können, auch ihren Teil davon zu öffentlichen Zwecken, also zum Gesamtwohle (Steuern) geben. Da« ist nicht «ehr al« recht und billig. Wir kommen so wieder mehr und mehr zur wahren Bestimmung eine« jeden Luru«, d afr er sich in Wohltätigkeit und Gemeinsinn ergehe, getreu dem Worte, daß Reichtum die Not ausgleichen soll. 49) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedroig Courths-M ahler. „Lieber Herr Jansen — Sie sehen mich er-schrocken — erschüttert. Ich habe ja nicht geahnt, wie eS um Sie steht — daß Sie mich lieben. E« tut mir unsagbar weh, glauben Sie es mir, daß ich Ihnen Schmerzen bereiten muß. Aber ich kann — ich dars Ihren ehrenvollen Antrag nicht annehmen. Ich würde Sie betrügen, und da» wäre ein schlechter Hank sür alle», wa« Sie sür un« getan haben. Sie sind eS wert, wie wenig Männer, eine Frau zu bekommen, die Sie in gleicher Weise liebt. Da« kann ich nicht. Mein Herz gehört, zu meinem eigenen Leid, einem andern. Dieser andere hat mich verraten, trotzdem er mir von Liebe sprach und um meine Hand anhalten wollte. Al« er ersuhr, daß ich nicht, wie er geglaubt, eine reiche Erbin sei, gab er mich auf. Mein Herz ist noch wund und weh von diesem Verrat, und doch kann ich e« zu meiner Qual nicht von ihm losreißen, wie ich möchte. Ich schäme mich bi« zur Verzweiflung dieser L'ebe, die mich vor mir selbst gedemütigt hat. So wie Sie mich haben in Ihr Herz schauen lassen, habe ich nun auch da« meine vor Ihnen ausgebreitet, al» ein Zeichen meines schrankenlosen Vertrauens. Ich sagte Ihnen daS alles, um Ihnen zu zeigen, daß ich Ihre werbuttg nicht annehmen darf, wenn ich mich an Ihnen nicht versündigen will. ES wäre der schlimmste Undank sür all Ihre Güte." Er schüttelte heftig den Kops. ,ES hat mich so gequält, wenn Sie von meiner Güte sprachen. Wa» habe ich Nennenswertes getan ? Ich bin einfach meinem Herzen gefolgt, daS mich trieb, der Frau, die ich liebte, zu Hilfe zu kommen. Hätte ich Sie vor aller Unbill de« Lebens beschützen und behüten können, dann hätte ich Ihnen wahrlich da« Bekenntnis «einer Liebe erspart, denn — ich wußte schon vorher, daß Sie einen anderen lieben — ich kenne ihn, Komtesie, ich war Zeuge seine» Verrates. Da drüben vor der Terrasse hatte ich «ich an jenem Festabend im Gebüsch verborgen, um Sie nur einmal wieder von weitem zu sehen. Und ehe ich fliehen konnte, kamen Sie am Arm de« Barvv« Korif an meinem Bersteck vorüber und ich hörte, wa« Sie sprachen. Schon damal» wußte ich, daß der Baron zu gleicher Zeit Fräulein Voltmann den Hof «achte — daß er eben zwischen zwei Erbinncn schwankte. Al« er nun vernahm, daß Sie nicht die reiche Erbin waren, sür die er Sie hielt, entschloß er sich sofort für Fräulein Volkmann. Al» ich dann zufällig al« erster von seiner Verlobung ersuhr, — da eilte ich zu Ihnen in heißer Sorge. Ich zitterte und bangte um Sie. Die Kunde sollte E ie nicht im Beisein fremder Menschen schonungslos treffen. Niemand sollte Ihren Schmerz sehen, der mir heilig war. Ich selbst wagte Si: nicht anzu-sehen, al« ich Ihnen da« sagen mußte, wa« Sie wie ein Schlag traf. In jener Stunde habe ich nicht weniger gelitten al« Sie, glauben Sie e» mir. AlleS da« hätten Sie nie erfahren, wenn ich nicht um Ihre Zukunft zittern müßte. Ich kenne jetzt nur eine Sorge — die Angst um Sie, um Ihr Schicksal. Als mein größte» Glück würde ich es be-trachten, wenn ich Sie beschützen und behüten, Ihnen alles Schwere und Quälende aus dem Wege räumen dürste. Ich will nichts sür mich, Komtesse, bei Gott, ich denke nicht an mich Ich denke nur an Sie — nur an Sie. Da ich Ihre Liebe nicht gewinnen kann, möchte ich Ihr Neuester, uneigennützigster Freund sein, der keine schönere Lebensausgabe finden kann, al« Ihr Leben licht und schön zu machen. Wenn für Ihre Liebe nur der Schein einer Hoff-nung geblieben wäre, dann hätte ich Sie nicht gebeten, meine Frau zu werden. Ich weiß aber, wie Sie e« wissen, daß der Mann, den Sie lieben, au eine andere gefesselt ist. Und deshalb biete ich Ihnen alles, was ich zu bieten habe — ein treues Herz, da« nur ein Glück kennt, Ihnen dienen zu dürfen, eine sorglose Heimat für Mutter und Schwester und alles ma« mein ist. So, Komteß Dagmar, nun wissen Sie alle», und nun entscheiden Sie, ohne Rücksicht aus mich. Nur Ihr Wohlergehen bedenken Sie! Zn mir sehen Sie, bitte, nicht« al« einen Mann, der freudig sein Leben hingeben würde, könnte er damit Zhr Glück erkaufen — und sei e« da» Glück an der Seite eines andern.' Aufatmend schwieg er still. Dagmar hatte wie gebannt zugehört. Ihre Augen sahen gro? und unverwandt in sein Gesicht. Dagmar war ergriffen von Ralf« Geständnis. Dieser Mann bot ihr feine Liebe wie ein fürstliche« Geschenk an, und sie konnte sie nicht erwidern, weil ein Ehrloser ihre arme Seele noch in seinem Banne hielt. Si« warf plötzlich, fassungslos erschüttert die Arme aus den Tisch und barg ihr Gesicht hinein. Ein schweres Schluchzen erschütterte ihren Körper. Erschrocken sprang Rals aus und sah hilsloS auf sie herab. Seine ganze kraf'volle Männlichkeit war aufgelöst in ein angstvolles Zagen um die Frau, die er mit allen Fasern seines Sein» liebte. .Komtesse, teuerste Komtesse, wa» ist Ihnen? Warum weinen Sie?" fragte er ratloS. Sie schluckte krampfhaft die Tränen hinunter und erhob ihr Gesicht. Haltlos faßte ste feine Hand und preßte ihr Antlitz darauf. „Ich weine, weil ich Sie nicht lieben kann, wie Sie es verdienen; ich w:ine, weil ich meine Seele nicht von dem anderen lösen kann, der «ich bi» in den Staub gedemütigt hat. S) glücklich könnte ich fein, wenn ich Ihre Liebe erwidern könnte, eine solche Liebe, deren Größe und Tiese mein Herz.erzittern läßt," stieß ste mit herzzerreißendem Ausdruck hervor. Er richtete sie, bin in» Innerste erschüttert, sanft und liebevoll auf. „Weinen Sie nicht, ich beschwöre Sie. beruhigen Sie sich, sonst muß ich mir bittre Borwürfe machen, Sie erschreckt zu habend Sie bezwäng sich mit aller Kraft und sah zu ihm aus. „Wa» gäbe ich darum, könne ich Sie lieben und glücklich machen," sagte sie leise. Er küßte wie in Andacht ihre Hände. „Die» Glück wäre vielleicht zu groß für einen Menschen, Komtesie. Aber sehr glücklich könnten Sie mich trotzdem machen, wenn Si« meine Frau werden wollten. Sie würden mir damit Ruhe und Frieden schenken, denn, wenn ich Sie allein draußen im Lebenskampf weiß, dann ist eS mit meiner Ruhe für immer zu Ende." Sie trocknete Ihre Tränen und sah traurig zu ihm auf. „Ich kann doch Ihre Werbung nicht annehmen. Sie würden mir alle», alle» geben, und ich stünde mit leeren Händen vor Ihnen." Wieder küßte er mit Inbrunst ihre Hände. „Mit leeren HändenO nein, Komteß Dag-mar. Sie würden mich trotz allem reich machen. Ich wägte dann doch erst, wozu ich all meine Schätze gesammelt habe, weil ich Ihnen damit Freude bereiten könnte. Mein schlichte» Mutterle und ich, wir wissen ja gar nicht, wa» wir mit dem Reichtum ansangen sollen. All mein Besitz würde erst recht lebendig unter ihren Händen. Ich weiß, ich bin ein ungeschickter Bursche und begehe manchen Fehler. Sie würden mir alle abgewöhnen. Sie ver-stehen eS so gut, mich in gütiger Weise darauf ausmerksa« zu machen. Ich brauche nur nach Ihre« Augen zu sehen, daou weiß ich, dies sollst du tun und jeneS lassen. Und mit der Zeit würde ich werden, wie Sie mich haben wollen. Zu meinem Mntterl würden Sie gut sein und ihr eine geliebte Tochter werden. Sie stnd stolz, aber nicht hochmütig, Ihr Stolz ist von edler Art, ich liebe ihn, wie alle«, wa» zu Ihnen gehört. Und dann denken Sie an Fräulein Lotte, die Schönau nicht zu verlassen brauchte, die in altgewohnten Verhältnissen und in Ihrer Nähe bleiben könnte. Auch Ihre Frau Mutter wäre au« aller Not. Alle« würde sich spielend leicht zum Guten lenken lassen, wenn Sie sich nur entschließen könnten, meine Frau zu werden. R>chtS will ich von Ihnen fordern, wa« Sie mir nicht freiwillig geben werden. Nur Ihnen mit all meiner Liebe dienen zu dürfen, soll mein Bestreben sein. Meine Liebe wird mich befähigen, Ihnen immer das zarteste Verständnis entgegenzubringen. Sagen Sie nicht nein, erlösen Sie mich von meiner Angst und Sorge um Sie. Glauben Sie mir, kein Mensch kann Sie treuer und selbstloser lieben, al» ich e» tue." Wieder faßte sie seine Hand. (Fortsetzung folgt.) liehördt. ki Hans- nndRealitäten-:: Verkehrs-Bureau:: Ant. P. Arzensek CELJK. Kral ja Petra eest« Nr. 22 t ermittelt Verkäufe aowia Ankaufe ron HUasern, Villen, Bcklösnern, Grundbesitzen, Fabriken usw. reell und in den Drucksachen für Aemter, Handel, Industrie und Gewerbe liefert in bester Ausführung LUNGENSCH WINDSUCHT! Der Spezialist für Lunge*i-krankheiten Dr. Pecnik ordinirt Dienstag und Freitag: 11—12 \ und 2—4 Uhr in Maribor, Razlagova ulica 21 (Elisabethstrasse). Alle anderch Tage \ St. Jurij ob j. i. Sc h reib m a schin-Unterricht nach dem Zehnfingersystem, in Slowenisch und Deutsch, eitmlt Frau Fanny Blechinger, Levstikova ul. 1. (Stiller Zettung / Tjallo Tjallo Wir wollen es jetzt nicht verpassen Unser Klavier stimmen zu lassen, Da der Klavierstimmer noch In Celje bleibt diese WocW. 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Dr. Zanggor in Celjo im Wege der öffentlichen Versteigerung die Besitzungen Ein-IstgO-Zl. 256 Kat. Omd. Zagrad, bestehend au« einer Wiese und Bauparzellen mit don Häusern Nr. 29 und 40 und einer Hütte in Zavodna, and Einlage-ZI. 287 Kat. Gmd. Teharje, bextohend aus einer Wiese und einem Acker ohne Fahrnisse und Zubehör, nm 2O0.000 K als Aosrufungsprois zu »erkaufen. Unter diesem Betrag wird kein Anbot angenommen. Die Versteigerung findet am 7. Oktober 19a« um 9 Uhr Tormittags boim endesgefertigten Gerichte Zimmer 7 statt. Den ans dem Besitz« versicherten OlSubigern bleiben ihr« Pfandrecht« ohn« ßfleksiebt auf den Kaufpreis gewahrt. Da« Meistbot muss gerichtlich erlegt werden: das Vadium betrilgt 40.000 K. Die Versteigerungsbedingungon können boim Gerichte eingesehen werden. Bezirksgericht in Celje, Abt. IV, am 23. August 19-21 Kransic «. h Seite 6 Grosshandlungshans sucht fflr sofort Buchhalter oder Buchhalterin Bewerber mflssen der einfachen und doppelten Buchhaltung uud des Maschinschreibens kundig sein und selbständig korrespondieren können. Anträge mit Angabe der OehaltsansprOche und Eintrittsmöglichkeit zu richten an die Verwaltung des Blattes unter .Buchhalter 27822* Kommis zugleich AuslagenarraDgeur, der slowenischen unu deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig, zum sofortigen Eintritt gesucht. Franz Kormann,Galanteriegescbäst, Maribor, Gespeska ulica 3. Kinderfräulein deutscher Sprache, zu drei Kindern (8, 7 und 2Jahre) wird gesucht. Anträge mit Photographie, Zeugnisabschriften und Gebaltsansprüchen an Em\\ CelikoritS, Osijek I, Gundu-lideva clica 3. Tüchtige Aquisiteure (innen) werden unter günstigen Bedingungen und Aussichten gesucht. Agile Bewerber wollen genaue Angebote richten an die Annonccn-Expcditloii Vorsif, Maribor, Vrbanova 19. 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