.H.« t4V Freitag am 3«. Inni «8AH. Die ,,Laibachcr Zlitnii^" erscheint, »lit Ausnahme dcr Sonn- und Fcicitage, täglich, und fasset sammt dcn Vcilagm iin Comptoir gan^i'ihrig 1l fi., hall'jährig 5 fi. 30 kr., mit Kreuzband im Comptoir ^anzjähri^ l2 ft., halbjährig 6 fi. Für die Zu^etlun^ in'S Haus sind Halbjähria. ^0 tr. mehr ;u entrichte». Mit der Post portofrei ganzjährig, unter Krmzl'cmd und gedruckter Adresse l'> si., halbjährig 7 st. 3l> fr. — Insrratiousgcbühr für eine Spalteuzeile oder den Raum derselben, snr einmalige Einschaltung 3 lr.. für Mimalige ^ kr., für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis 12 Zeilen losten 1 st- snr'.'t Mal, 50 tr. für 2 Mal und 4<) lr. fur t Mal sinzuschallen, Iu diesen Gebiibr/n ist uach dem „provisorischen Gesetze vom l>. November l«I() für Inserationsstäuipel" noch l(1 kr. sür eiile jedesmalige Einschaltung lnnzu ,^>l rechneu. GiMlmg M ^riMMMliilüt tm tillä li. Knnestel ^ls5Ä mk die „Lmlililljer Keitnuz" Präuumeratiottspreis für Laibach, im Zeituugs-Comptoir abgeholt: halbjahrig fl. 3 kr. 30. ins Haus zugestellt..... „ „ 6 „ ^ mit Post portofrei zugesandt . „ „7 „ 30. Um keiue Störuust ill der Zuseuduug eintreteu zu lassen, werdeu die auswärtigelt ?. ^. Abouueltteu besouders aufmerksam gemacht, ihre Bestellung ungesäumt macheu zu wolleu, und daher gebeten, die Prmmmeratiousgelder im volleu Betrage portofrei einzusenden. — Die ausführliche Präuumeratious-Attküttdigung ist in den Beilagen dieser Zeitung wiederholt abgedruckt wordeil. Laibach im Juni 1833. 3. „. M'MMM (K M. ^NllllU'l z,. Zcltungs - Verleger. Hmllicher Tsjeil. ^3e. f. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung voill ll>. Juni l. I., ciue bei der f. k. böhniischen Finaliz-Lalldesdirektion erledigte Oberftnanz-rathstellc dem dortigen Finanzrathc, Joseph U lbri ch, allcrgnädigst zu verleiden gcrnht. Das k. k. Finanzministerium hat cinc bei der Finanz-Landcsdircktion iu Wien zu besehende provisorische Finanzsekrttärsstellc dein Stcilcr-Inspcktor zu Krems, Georg Wagner, verliehen. Se. k. k. aposwl. Majestät haben mit allerhöchst unterzeichnetem Diplome den f. k. Obersten nnd Koni inandanten des Inf.-Regiments Nr. li i, 5^arl Vcver, als Ritter des kaiserlich österreichischen Maria There. sicn'Ordens, den Statuten dieses Ordens gemäß in den Frcihcrrnstand des östcrr. Kaiserreiches allcrgnä-digst zn erheben gcrnht. Veränderungen in der k. k. Armee. Erne n n u n gen: Der Chef des Generalqnartiermcistcrstabes Feld« zeugmcister Freiherr v. Hcß wllrdc mit dem Oberkommando über die 3. nnd 4. Armee bctrant; General der Kavallerie, Graf Schlick, zum Kommandanten der 4. Armee. Feldmarschalllientcnant Jakob v. Parrot zum Kommandanten des 2. Infanterie-Armeekorps, und der Kommandant des 1. Infanterie-Armeekorps, Feld-marschalllicuteuant Graf (5 lam - Ga Ilas zum Kom> Mandanten des 2. Kavalleric'Armeekorps, alle drei provisorisch. der General-Major Ritter v. Schöbe In zum «ll l»lu.-< des Reserve-Truppenkommandanten des 2. Infanterie-Armeekorps ernannt; ferner beini 4. Armeekommando: der Generalinajor und Vriqadier Joseph S ok-csevits zum ersten Generaladjntanten; der Feldmarschall'Vientenant Joseph Singer znm Chef des Generalstabeö; der Generalmajor Joseph Freiherr u. Smola zum Feld-Arlillerie», der Oberst Inlins v. Wurbb des Geniestabes, zum Feld-Geniedireltor; der Feldmarschalllicutenant Friedrich Ten chert fnr das Armee-Generalkommando; dann der bmn bisbcrigen Interimskommando der ^. Armec bereits in dieser Dienstleistnng befindliche Alajor Alcrander Graf P appe n h e i,n zn,n Flngel-Adjnwnten, P e förderllng en! Der Oberst Jobann Ivanovie v. 5kolline n-sieg, Kommandant des Petcrwardeiner Gränzinfant.-Regimens Nr. !) znin Generalmajor und Festungskommandanten zu Alt-Gral)lska. der Oberstlieutenant Josef Graf Gallcnberg des !l. den allcrböchstcn Namen Sr. Majestät fnbrcn-den Dragoncrregimcnts, zum Obersten und 2. Gene» ral-Adjnwnten, dann der Hanptmann Ernst Grcssclsbcrg v. Hohen for st des Infanterieregiments Freiherr v. Hcß Nr. 4!1, nnd der Rittmeister Leopold Fischer des Dragoncr-Ncgimcnts König ^lwivig von Vaiern Nr^ 2, zn Majoren nnd Flngeladjutanten beim Oberkommando der il. und 4. Annco; der Major-Korps-Adintant Gnstav Frelhcrr von Egkh znm Oberstlieutenant und 2. Gcncraladjntan-tcn, und der Rittmeister Theodor Freiherr v. Augustin des Uhlanenregiments Fürst Karl Liechtenstein Nr. !), znm Major und Flügcladjlltantcn, beide beim 4. Ar-mcekomnlando. Der Major Karl Ritter v. Vcnkiscr des 10. Gensd'arlnericregiments zum Oberstlieutenant. V c r l e i y u n g c n: Den pensionirten Hauptleutcn: Alexalldcr Orn-stein nnd Philipp Ditter v. Dittcrshcim der Majorscharaktcr samint Pension. Die k. k. Steuerdirektion für das Hcrzogthum Kram hat die prov. Steuerantts-Assistenten Ednard Haync und Heinrich Ritter v. Födranssperg zn definitiven Kanzlei-Assistenten, nnd zwar Ersteren bei der k. k. Steuerkommission in Laibach, Lchtcrcn bei den Rechnnngskanzlei für die direkten Stcnern, dann die Amtspraktikanten Wilhelm Nitsch, Felir Ialen und Anton Papcsch zn prov. Steucramts-Assistcnten ll. Klasse erna,int. K. k. Steuerdirektion Laibach, am 28. Inni 1844. Nichtamtlichl'r Tlieil. Politische Nnudschm,. X. — Laibach, 2«. Juni. Im Widersprnchc mit der von mehreren Journalen gebrachten Nachricht, und dem anf der Wiener Vörfc zirknlirenden Gerüchte bezüglich ,der Rüclantlvort aus St. Petersburg auf die österr. Soinmation vom 3. Inni stellt es sich hellte als gewiß derails, daß die fragliche Antwort ill Wien noch nicht eingetroffen ist; doch soll es sich bestätigen, dast der neue an^rordentliche Gesandte Fürst Gortschakoff der Ncbcrbringer der mit Spannnng erwarteten russischen Antwort ist. Es ver> steht sich mm von selbst, daß die in den letzten Ta-gen über die „höflich ablehnende" Antwort Ru^ands geschmiedeten hochpolitischeil Reflexionen mancher Journale linr stylistische Uebnngen für Phantasiegcbilde waren. Da wir jedoch möglichst die Thatsachen als Grundlage unserer Vetrachtnngen nehmen, und weder „Konjel'tural. Politiker" sind, noch anch „hohe Politik" betreiben; so wollen wir ganz rnbig die seiner Zeit znr Oeffentlichkeit gelangende Antwort Nußlands abwarten, nnd später darüber unser sclbstständiges Urtheil abgeben. Wichtig erscheinen uns andere Nachrichten. Sv ist die von einem englischen Ionrnal gebrachte, daß Fürst Mctternich in einer Siaatsschrist seine Ansichten über ein Arrangement zur Erreichung eines gerechten ulld ehrcuvollcuFricdcus niedergelegt hat, von nm so größerer Vcdentnng, als einerseits dieselbe anch von Low Aberdeen gebilligct worden sein soll, und andererseits die ansgczcichncte Thätigkeit des ruhmreichen Nestors der Diplomatie in oem russisch-türkischen Kriege in dl'„ Zwmlzigl-r.I.chrcll noch im lebhaften und gu-tcu Andenkeu ist. Oesterreich hat bekanntlich in den Jahren 182k und 162!) Alles anfgcbotcn, den Frieden herzustellen, wurde jedoch, insbesondere vom franz. Kabinctc, damals in wünschenswcrther Weise, nicht seknndirt. Oesterreichs Politik in den orientalischen Angelegenheiten ist sich treu geblieben, nud konseqnent erkennt es hente darin seine Mission, was es in den obgenanntcn Jahren als verträglich mit den eigeiren Staatsinteresscn und dem Fortbestande der Integrität der Pforte ansah. Oesterreich war nnd bleibt, wie sich ein Korrespondent der „Tr. Ztg." alls Konstan-tinopcl ausdrückt, weder Turkophilc noch Rnssophob, nnd macht überhaupt keine Sympathienpolitik. Weiters heißt cs an genannter Stelle: Rnhig und praktisch wie immer, hat Oesterreich anch bei dem am 14. Juni d. I. vollzogenen Abschluß einer Konvention mit der Pforte ill Vetreff einer eventnellcn Vcseynng der Do-naufürstcnthümer, einen bestimmten Punkt im Auge, wo feine Interessen vcrlekt sind, nnd darum mit der Energie nnd dem Nachdrucke, welche seine Regierung charaktcrisircn, vertreten uud nöthigenfalls verfochten werden müssen. Hierin aber liegt vorderhand, nach unserer Ansicht, noch keine uubedingtc Nothwendigkeit eines Krieges gegen Rußland; wir fiudcn vielmebr darin jene kräftige, Achtnng gebietende Neutralität, welche lluserc erleuchtete Regiernng seit Beginn dieses Streites beobachtet, und jene entscheidende Selbst-ständigkcit, welche „als ein Mittel, den Frieden überhaupt zu ermöglichen, sowie einen Friodensvertrag dnrchzusenen, nnd die Interessen des europäischen Gleichgewichtes zn wahren," anzusehen ist. — Ganz im Einklänge mit unseren Ansichten stehen oie der meisten Journale, von denen wir jene in der „Te-mesvarer Zeituug" unseren Lesern nicht vorenthalten zn dürfen glanben. Das genannte Vlatt brachte einige «Oesterreich nnd die Weltlage" überschriebene, sehr gnt gehaltene Anfsäl)e. alls die wir zurückkommen werden, da wir hente nur dcn Schluß geben, Er lalltet: Die Vlätter der Geschichte Oesterreichs kcnnen keine geheimen sophistischen Bündnisse. Unsere Diplomatic hat stets ehrlich nnd offen verhandelt; erheischte es die Nothwendigkeit zum Schwerte zn greifeil, so tbat sie dieß mit offenem Visir. seiimn Feinde kühn in das Ange blickend nnd seine Interessen tapfer wahrend; kehrte dann die Zeit der Prowl'olie wieder, dann hat es seine Forderungen anch obne Hinterhalt gegeben, dadnrch stets seine Ehre gewabrt, nnd seinen Ruhm, seine Macht vergrößert. Oester' reich wiro auch in der Gegenwart seinem Prinzipe OHH treu bleiben, und mit redlichem Willen einen beru« lugenden Zustand anzubahnen suchen. Da es die einzige Macht der Welt ist, die keine Eroberungen machen will, mithin die Karte von Europa zu ändern kein Bedürfniß fühlt, so werden bei den kommenden Fricdcnsverhandluugen alle Mächte um so vertrauensvoller auf die Stimme Oesterreichs achten, weil sie überzeugt sein müssen, daß diese die parteiloseste und die am wenigsten befangene sein wird. Es erfüllt nns mit Stolz, einem solchen Achtung gebietenden Reiche anzugehören, und wie die Würfel anch immer fallen mögen, dessen sind wir gewiß, daß unser Wohl in rechtlichen und thatkräftigen Händen ruht, die nicht unterlassen werden, der Tradition gemäß dasselbe gegen alle unsere Feinde, von welcher Seite diese auch immer kommen, kräftig zn vertheidigen. Es möge darum jeder gute Staatsbürger unserer weisen Regierung durch die Ersülluug der ihm als Unterthan obliegenden Pflichten unter die Arme greifen, und derselben ihre schwierige Anfgabe erleichtern helfen; denn nur wo Thron und Volk zusammenwirken , ist ein Gedeihen des allgemeinen Wohles möglich! Kriegsschauplatz an der Donau und der griecvische Aufstand. Berichte ans I assy vom 22. Juni melden, daß russische Truppenabtheilungen den langst ange» kündeten Marsch über deu Pruth bereits begonnen haben. Die bei Potusaui, Dorohoc und Gierca anf-gestellten Abtheilungen bewegen sich gegen den Pruth, wo bei Koslezany, circa drei Meilen von der österreichischen Gränze, eine Prückc geschlagen ist. Die marschirenden Truppen werden fortwährend dnrch Nachzüge aus der südlichen Moldau und diese wieder dnrch Truppen aus der Walachei ersetzt. Nach Berichten aus Bukarest vom 24. Inni waren Tags vorher noch etwa 8 — 10.000 Mann Russen im Lager bei Silistria auf bulgarischem Boden. Der Abzug dauert fort und wird bis zum 29. gänzlich beendet sein. Die Türken sind eifrigst beschäftigt, die von den Rnsscn aufgeworfenen Schanzen und Batterien zn zerstören. Die städtischen Behörden von Bukarest treffen bereits Anstalten, um nach dem bevorstehenden Abmärsche der Russen die Ruhe anfrecht zu erhaltt,i. Sie haben das Ansuchen gestellt, dazn die Landesmilizeu im Rayon wieder aufstellen zu dürfen. Allgemein heißt es, Fürst Stir-bcy werde nach dem Abmärsche der Russen wieder nach Bukarest kommen. Die Sympathien für Oesterreich sind im ganzen Laudc groß und mit Freude wurde die Kunde vernommen, daß die k. k. österreichische Armee ihre Fahnen in die Fürstcnthümer tragen werde, nm die Neutralität derselben während des Krieges zn sichern. Aus Kalarasch vom 20. Inni wird berichtet, daß am 18. Inni während eines plötzlich eingetretenen Sturmwindes ein Theil der Brücke, welche die Rus-seu über die Donall geschlagen batten, von den Flu-lben fortgerissen wurde. Bei 300 Mann russische Ar« tillcristcn, die ebeu im Begriffe waren, über die Donau von Silistria nach Kalarasch zurückzugehen, ti Kanonen und 3 Pulverkarren verschwanden ill Folge dieses Unglückfalles spnrlos in deu Wellen. Die Generale Gottschakoff, d'hrulcff uud Luders sind seit 19. Juni in Bukarest; der letztere, uoch sehr leidend, mußte von Kalarasch nach Bukarest getrageu werden; die Generale Gortschakoff und Ehruleff befinden sich ' gleichfalls in ärztlicher Behandlnng. Sc. Majestät der Kaiser von Rußland hat znr besseren Pflege der verwundeten russischen Generale 2 Hofärztc nach Iassy niid Bukarest abgesendet. Wie man ans verläßlicher Quelle erfäbrt, ist zwischen Oesterreich, Frankreich, England lind der Türkei ein Einverständnis dahin erzielt worden, daß der Vertrag von Balta-Liman, welcher der Türkei ' und Rußland das eventuelle Besetznngsrccht der Do-naufürslenthümer einränmt, durch den Krieg uugiltig geworden sei. Es soll zum Schlitze ber Fürsteutbü-mer ein anderes Arrangement getroffen werden, und für die Folge Oesterreich gemeinschaftlich mit der Türkei die Schntzmacht bilden. Wenn sich diese An> gaben bestätigen," so ist es außer Zweifel, daß der erste Schritt zur Befreiung der Donall geschehen sei. ^ FM. Fürst Paslicwitsch hat nach seinem Eintreffen i,l Iassy am 111. Juni einen Kurier nach St. Petersburg abgesendet mit dem Rapporte, daß die Aufstellung der Truppen in der Moldau Ende Juni, uud jencr der Reserven am Pruth Mitte Juli beendet sein werde; bis dahin wird auch die Räumung der Walachei bis zum Argisflussc vollständig bewerkstelligt sein. In der Dobrudscha befinden sich nnr noch jene Truppen die sich in dic festen Plätze zurückgezogen haben. Vei Hirsova hat dcr Rückzug über^ic dort geschlagenen Donanbrücke am 18. begonnen. General Soltikoff ist in Kalarasch an den Fol< gen der erhaltenen Wunden gestorben. General Pawloff hat am 16. Juni mit einem Theile seiner Division den Rückzug von der besetzt gehaltenen Gegend bei dem Dorfe Turtukai über die Donau nach Oltenitza begonnen. Die Auswechslung der in Odessa befindlichen gefangenen englischen Soldaten wird Ende Inni stattfinden; die Befehle aus St. Petersburg sind bereits eingetroffen. I Die ,.C. Z. E." bringt sehr wichtige Nachrichten, wenn sie sich bewahrheiten sollten: „Alls Iassy vom 20. Juni meldet mail, daft das Korps Panintine vollständig in der Moldau eingerückt ist. General Paniutine uimmt seiu Hauptquartier in Roman. Bei Adschid Baja und Vuda am Scrcth sind Brückcncquipagen aufgestellt. Die Reserve des iu der Moldau opcrirenden Korps, bei 20.000 Mann stark, lagert zwischen Czerneze, Makow und Kamienice in Podolieu. Bei Gicrza (nördlich) bei Kosna an dcr Puttna (südlich) werden Bcfcstiguugsarbeitcn vorgenommen; jene bei Fokschau in, erweiterten Maßstabe fortgesetzt. General Locher ist mit Leitung der allgemeinen Befestignngsarbeiten betraut und befindet sich in Iassy, wo seit 1«. eine Dragonerdivisiou im Dnrch-marsche steht. In allen Gegenden dcr Moldau werden ungeheure Vorräthe vou Heu, Hafer, Mehl-ll. dgl. Verpfiegsbedürfllisscn angckanft lind gesammelt. Einer heute aus Kalarasch cingctroffenen Mittheilnng vom 23. znfolge, hat die bei Silistria stationirt gewesene russische Schiffsabtheilung, bestehend ans 2 Dampfbooten mit 18 Kanonenbooten lind mehreren Segelschiffen am 22. den Rayon von Silistria verlassen uud ist gegen Galacz abgegaugen. Diese russischen Schiffe habm bei den Bombardements gegen Silistria stets thätigst mitgewirkt. Nach den neuesten telegraphischen Berichten vom 23. aus Bukarest waren noch 18 bis 20.000 Mann bei Silistria. Der größte Theil der russischen Armee hatte sich donauabwärts gezogen. General Schilder wird nach einem Gerüchte todt, nach einem zweiten in größter Lebensgefahr schwebend gemeldet. Aus Iassy vom' 22. w>rd gemeldet. Fürst Paskic-witsch befinde sich noch dort, empfange aber außer sciuer uächsteu Umgebung Niemand. Die auf bulgarischen Boden in Kainardschi und Husyuu ciugerichteteu Feldspitälcr wnrden nach Kalarasch transferirt. O»ler Pascha beabsichtigt alls deu zur türkischen Armee descrtirten Poleil eine besondere Kompagnie zn bilden, die jedoch nur zum Garuisous' dienste verwendet werden soll. Die Zahl dcr in Schumla befindlichen russischen Deserteure wird auf l>!0 Mann angegeben. ?wo Sryumla mcldct man, daß am 12. d. M. dic Avantgarden der Auriliartruppeu bei Pravadi eingetroffen sind. Omcr Pascha hat sich zum Em-psang von Schumla nach Pravadi begeben. Aus Odessa vom 14. d. wird gemeldet, daß der cuglischc Dampfer „Vesuvius" eingetroffen sei. Er hatte die Witwe des Kapitän Gifford all Bord; dieser und dem Schiffskommandanten wurde vou General Osten-Sacken gestattet, das Grab des Gatten und Freundes zu besuchen. Salim Pascha der Kommandant von Turtukai hat mit seiuen Truppen, die nicht zum Festnugsdienste benöthigt werden, auf den Höhen vou Turtukai eiil Lager bezogeil, seiuc Patrouillen streifen bis Silistria. Ueber Widdin eingelangte Berichte aus Silistria v. 18. melden, daß Mchemed Pascha mit den Avanl> garden seines von Schumla herbeigekommenen Ent-satznugskorps bis auf zwei Mcileu Entfernung gegen Silistria vorgerückt sei uud sein Hauptquartier iu Tekseres habe. Bei Tiokoi kam es am Ul. zwischen einer rekoguoszircnden Abtheilung des Korps von Mchemcd Pascha uud ciucr russischen Beobachtungs-truppe zu ciucm Gefechte ernsterer Art, das mit dem Rückzüge der Russcu an die Douau eiu Ende fand. Auch am 1'». uud 17. sind ill den Sumpfgegenden zwischen Rassowa nud Silistria Gefechte vorgefallen. Unter den Verunglückten soll Oberst Graf Demidoff sich befinden. Wegen Anfsnchling der Leiche dcsjelbeu silld schou Vorkehrungen getroffen worden. > Nach einer Mittheilung des „Sieb. Boten" aus Bukarest, 17. d. erwartet man dort, daß Baron Bndberg mit seiller Kanzlei gegen Ende des Monats die Stadt verlassen wird. Die Ränmnng der Walachei voli den russischen Truppen gehe ununterbrochen fort. Auch dem „Moniteur" wird telegraphisch gemeldet, daß nach Bnlarcster Nachrichten vom 20. d. Alles zum Abgänge der Rnssen, dcr anf den 27. d. festgesetzt sei, vorbereitet werde. I Nachträgliche Nachrichten der „Oest. Korr." aus Bukarest vom 24. d. M. melden, daß am 20. d. noch das Fort Abdul Mcdschid beschosseil und später selbst Anstalt getroffen wurde, es zu stürmen, als der Befehl eintraf, die Velagernng einznstellcn. 10.000 Russen sind von Ginrgcwo nach Fokschan aufgebro-cheil. Das Korps des Generals Lipraudi befindet sich zu Plojeschti. wo angeblich Vorbereitungen zur Errichtung eines alls 30.000 Mann bestehenden La» gers getroffen werden. Am 2",. erschien eilt Kosaken piket in dem nm Rothenthnrmpasse befindlichen Wirths-hausc, um die Gegend 'auszukundschaften. Zu Kinin und an mehreren Orten der siebenbürgisch-lvalachischcil Gränze wird Proviant für russische Kavallerie vor-bereitet. > Nachrichten aus Kon stau tin opc l vom 19. d. M. melden, daß in Schnmla der Typhus große Vcrheernngen allrichtet. Ein Gerücht von zwei Niederlagen des türkischen Heeres nnd namentlich voll der Vernichtung eines bei Rcdut Kale gelandeten Korps dnrch die Russeu wird durch direkte Briefc alls Trapezuut vom 9. d. M. nicht bestätigt, ja nicht einmal darin erwähnt. Korrcspondcn.!. Idria, am 22. Inni. (Zufällig verspätet.) Der heil. Achatinstag wird in der Bergstadt Idria seit vieleil Iabren ber als ein für Idria rigeutbümlichcr hoher Festtag alls eine höchst feierliche Weise begangen, deun dieser Heilige ist neben der h. Barbara dcr Schutzpatron dcs Idriancr Oueck-silberbcrgbaues. Au diesem Tage war es, als vor 346 Jahren (nnlw 1;'i03) ") die Knappen ibrem Ge-wcrbshcrru ") mit dem Freudenrufc „Glück auf" die frohe Kunde biutcrbrachten. daü sie reichhaltige Erze erhallt babeu uud daß sich der Bcrgsegeu neuerdings über die Gruben crgoß. welcher sich seither durch Got° tes Fürsorge uud Gnade erhaltcu hat, vou welchen, durch Jahrhunderte mehrere Generationen ihre Eristenz gefunden I'aben, nnd solche auch die gegenwärtige Be-völkeruug noch bis auf deu heutigeu !ag findet. Dieser Hciligc wurdc nach allbcrkömmlichcr Wcisc auch hellte iu frommer christlicher Andacht verehrt, ihm Dankgebete für den bisberigen, und Bitteu für deu ferneren Bergsegen bei einem in der Pfarr, kirchc abgehaltenen solennen Hochamte lind bei einem feierlichen Umgänge dargebracht. Wiewohl die Witterung nicht ganz günstig war, ist dennoch nach beendetem Hochamte vom hochw. Hrn. Dechante, Johann Resch, mit Assistenz der eigeneu lind mehrerer benachbarten Pfarrgeistlich'en die feierliche Prozession mit Vortragung des Allerheiligsteu abgebal-ten worden, welcher nicht allein die Bergamts-, sondern anch sämmtliche Beamte der übrigen Dikastcrien, die Gemeindevorstehnng, die k. k. Gensd'armerie, die ge-sammtc Knappschaft uud ciu großer Theil der übrigen Bevölkerung von Idria beiwohnten. Vor dem Hoch-würdigsten ging die uniformirte Bergmusikbandc mit klingendem Spiele, dann folgte das uniformirte. feld» jägermäßig armirte Forstschutzpcrsonale. welches nach den bei dem St. Barbara- und St. Theresiaschachte, l'ci dcr St. Vntonistrlle und bei der St. Johanni» Kapelle abgelesenen vier Evangelien und dieranf er« thciltem Scgcn die militärisch üblichen Dechargeu gab, worauf dann auch, um der erhabenen Feierlichkeit eine größere Weibe zu verleiben, Pöllerschüssc abgefeuert wurden. Für die Nachmittags- nnd Abendzeit war in dem Belustiguugsortc der Idrianer, einem anmuthigcn Parke — anf der Scmla genannt — ein Tombolaspiel uud eine Tanznnterhaltilng veranstaltet, welchen nicht nur oie Beamten uud die übrigen Honoratioren beiwobn-ten, sondern auch mehrere Fremde, die aus Anlaß des Achazifestes Idria mit ihrem Besuche beehneu, theil« nahmen. Oesterreich. Wien. Ihre Majestät die Kaiserin haben huldreichst geruht, mehrercu Hnmauitätsanstalten im Lcm> bergcr Vcrwaltungsgebicte einen Uuterstützuugsbeitrag zu Theil werden zn lassen, wovon fi. l») für» das Armeninstitnt in Lemberg . . . 200 l>) „ ,. Blindeninstitllt in Lemberg . . . 200 (!) „ „ Tallbstnnlnieinnslitlit in Lembcrg . 100 ) „ „ israelitische Kindcrbewahr-Anstalt in Lcmberg.........UW i) „ „ hcrzigcu Schwestern in Lembcrg . . 400 k) „ das israelitische Spital iu Lcmberg . . 100 l) „ das Armcninstitut in Przemvsl . . . 100 m) „ die Mädchcnerziehllngsanstalt bei den Be- uediktiuerinncn in Przcmysl . . . 300 n) „ „ Mädchenerziehungs- und Kraukeuaustalt bei deu barmherzigen Schwestern in Nowosiolka im Zloczower Kreise . - 100 <»)'., „ Mädchen-Erzicbnngs- und Krankenanstalt bei den barmherzigen Schwestern in Moszczany. Przeinysler Kreises. . 200 ») Dic erstc Kiltdcttimg d.s Qucclsill'cl'cl >» Icria s^llt i» da) ^die Mädcheil'Erziehnngs- und Kraukenaw st»ilt bei dell barnlherzigcll Schwestern in Bndzanow, Ezortkower Kreises, . 200 q) ^ „ Mädchen-Erzichnngs- und Krankenanstalt bei dcn bariilh. Schwestern in Roz-del, Stryjer Greises, . . .... 200 Summe 3000 entfallen. ^ ^ ,^ -Ihre Majestät die Kaiserin haben aus Anlast der allcrböchsten Vermälnna allch den Humanitätsan-staltcn des Krakauer ReM'lmgsgebietcs einen Unter-stützungsbeitrag von 2000 fi. huldreichst zuzuwenden geruht. Von diesem allerhöchsten Geschenke wurden der Kleinkindcrbewahranstalt in Krakau 600 ft„ dem Institute fin- arme Mädchen in Krakall 600 ft., dem Waisen-Institute in Tarnow 600 ft., und der Klein-kinoer-Vcwahranstalt in Rzcszow 600 ft. zugewiesen. Trieft 27 Juni. Nach der letzten Volkszählung für 5864 hat Trieft sammt Gebiet W.:w2 Ein. wohncr, voll denen die Stadt allein 62.020 treffen. Unter den Gcsammtbcwohncrn sind 90.i:i4 katholischen, 26^2 akatholischelt und 3626 mosaischen G!au> bensbeke>mt>lisses. Gegen 1863 hat die Bcvölkcrnng um 202« Köpfe zugenommen. Trie st 2» Juni. Gestern um 40 Uhr Vormittags wurde im nenen Arsenal des Lloyd der ausgebesserte Sclnanl'endampfer «San Carlo", von l00 Pferdekraft nnd 300 Tonueu Gehalt, vom Stapel gelassen, wobei die anwesenden Autoritäten ihre Aller-kenilnng der Genalligkcit ausdrückten, womit die schwic« rige Operation vor'sich ging. Diese Werfte. welche zum ersten Male verwendet wnrde, hat sich mithin voll-kommen als zweckmässig bewälirt. Das Voot glitt rasch und leicht unter den Festtönen der Mllsil der Lloydbandc und den« Brifallrufe der Anwesenden vom Stapel in die See. - So ist denn das crste Zeichen von der künftige», Wirksamkeit des Lloydarseuals ge-gcbeu lvordell, lvelchcs llnsercr Stadt ebenso sehr zum Nutzen, wie zur Zierde gereichen wird. ' — Das k. k. Handelsministerium hat die k. k. Hentral-Seebehörde ermächtigt, den Lloydlapitänen, H.5. G. Kniffe; des „Impcratore" und S i r o-vich der „E'uropa", die Anerkennung ihrer bei Ret' tnng der ihnen anvertrauten Schiffe aus der Gefahr des Unterganges (am 13. Jänner und 1. März l. I.) bewiesenen Geschicklichleit und Geistesgegenwart auszudrücken. Deutschland. München, 22. Juni. Durch eine Ministerial-entseblicßnng ist eine theilweisc Umstellung der Arbeiten auf der München-Salzburger uud Rösenhei>n ^uf-steiner Eisendalm verfügt worden. Es sind nämlich die Eisenbahnbauseklioneu Fischbach. Prien und Tei-sendorf zu sistiren und das Personal dieser Stellen mr Projektion der München-Landohnter, resp. Nürn-bcrg-Rege,lsblirgcr Linie zll verwenden. Im Glaspalast in München sind bereits schr viele interessante Gegenstände ausgepackt und tbeil-weise schon aufgestellt. An der östlichen Seite desselben ist man eben beschäftigt mit dem Aufstellen der herrlichen Gicbelgrnppe der Propyläen, deren Aufstellung König Lndwig genehmigt hat, uud die zur uicht geringen Zierde der Ausstellung gereichen werden. Gegenüber, an der Westseite des Palastes, kommt die große Orgel, die ebenfalls bereits aufgestellt wird. Da die zahlreichen uud großartigen Dampfmaschinen den ganzen Raum der besonders für dieselben gebauten Halle in Ansprnch nehmen, so ist man eben damit beschäftigt, für die landwirtschaftlichen Maschinen und Gerätschaften noch eine eigene Gebäulichleit hcr-znstcllen. Frankfurt, 23. Inni. Die „Kass. Ztg." erwähnt ans der gestern stattgehabten Sitzung der Bundesversammlung die erfolgte Abstimmung und Annahme des Bnndesvereinsgcsetzes. Oesterreich und Preußen brachten einen Antrag ein aus Vollendung der Vundesfestungen Ulm und Rastatt. Rudolstadt, 21. Juni. Dic vcrgaugenc Nacht gegen l2 Uhr verschied auch die Mutter des durchl. Fürsten, die Fürstin Karolinc Louise. Tochter des Landgrafen Ludwig zu Hesseuchombnrg, geb. den 26. August 177 l, seit dem Jahre 17!N als Gemahlin und Witwe des verstorbenen Fürsten Ludwig Friedrich iu Nudolstadt. Freiburg, 22. Juni. Der Erzbischof macht den Dekanaten bekannt, daß Iguaz Hörth, Priester in Altschweier, erkommunizirt worden. Italien. Nom, 17. Juni. Der Jahrestag der Erwäh-lnng Sr. Heiligkeit des Papstes ist in feierlicher Weise begann worden. Parma, l7. Inni. Nach Meldung des „Mcssag. Moden." yat der beil. Vater den jetzigen hochw. Bi-, schof von Vagnorea (Kirchenstaat) Felix Cantimorri, zum Bischof von Parma ernannt. Neapel, 12. Inni. Das „G. uffic." bringt folgende amtliche Kundmachung: «Von heltte an bis auf weitere allerhöchste Verfügung ist die Ausfuhr vou Hornvieh und Schafen ans Unseren k. Staaten dieß- uud jenseits der Meer« enge verboten." Frankreich. Paris, 20. Inni. Der „Monitcur" pnblizirt einen Bericht des Ministers des Innern an den Kaiser, ili welchem Herr von Persigny über seiue Thätigkeit iu allen Zweigen seines Ministeriums ausführlich Rechenschaft ablegt. „Als Euer Majestät," sagt der Minister im Eingänge des Berichtes, „mich am 23. Jänner 1862 zur Uebernahme des Ministeriums des Innern beriefen, so wollten Sie, wegen des Ernstes der Verhältnisse, weniger einen erfahrenen Administrator, als einen Mann haben, der seit langen Jahren Ihrer Person lilld Ihrem politischen System ergeben war, lind in welchen Sie gäuzliches Vertrauen setzten. Es war daher in der That das Wichtigste, allen öffentlichen Beamten das Gefühl voll der Starke der Sache Euer Majestät uud Vertrauen für ihre Zuknnft einzuflößen. Darf ich ohne zu viel Eigendünkel co sagen? ich glanbc Die Wahl Euer Majestät durch die Erfüllung der mir gegebenen Mission in der Anwenduug des nencn Rc« giernngssystems, die Festigkeit mit der Mäßigung zu verbinden, gerechtfertigt zu haben." Paris, 20. Juni. Die «Hundert Garden" sind vollzäblig in Versailles beisammen, tragen aber noch ibre bisherigen Regimentö-Uniformen; die Farbe ibrer definitiven Uniform wird angeblich himmelblau sein. Nach der „Sentincllc von Toulon" dauern daselbst die Truppenbewegungen olmc Unterbrechung fort. Die Rycdc füllt sich mit Dampftransportschiffen. Kaum hat der Telegraph die Abfahrt ciues Schiffes angezeigt, so wird auch schon die Ankunft eines anderen gemeldet. Dcr Hafen bietet daber dcn belebtesten Anblick dar. Ili den Straßen sieht man Militärs aller Grade ili solcher Menge, daß dic Stadt cincm Lager gleicht. Mit dem Abgang der zweiten Brigade der snns> ten Division der orientalischen Armee, der in dieser Woche erfolgen soll, wird jedoch ein Stillstand eintreten/va dann Alles unterwegs ist. Es haben jedoch neue Regimenter Befehl crhalteu, ihre Kriegsbataillone zu formircn und nach Tonlon zu schicken, woraus auf die Bildung einer sechsten Division geschlossen wird, die dann an Stelle der fünften zur Reserve-Division würde. Die „Scntinelle" sieht hierin die Bestätigung ocr Angadc, das St. Arnand 60.000 Mann Vcrstär-kling verlangt habe. Ill Marseille ist das Getreide um 3 Frank per Hektoliter gefallen, da alls dem ganzen Süden und namentlich ans Algier die besten Nachrichten eingelaufen sind. Ans Lille schreibt man, daß der Regell dcr Saat bis jetzt leinen anderen Schaden getban bat, als vielleicht cine Verzogernng von vierzehn Tagen. Nach Berichten aus Algier vom 16. Inni hatte Tags zuvor das Linienschiff „Ican Bart" 1000 Mann vom 1. Regiment der Fremdenlegion an Bord genommen, die so eben auf zwei Schiffen von Oran gekommen waren. Eines dcr letzteren Schiffe sollte die dazu gehörigen Pferde und Man'lesel, so wie eine Kompagnie Handwerker-Truppen nach dem Orient bringen. Von Oran war der „Napoleon" am 12. mit Truppen nach Gallipoli abgesegelt. Paris, 22. Inni. Vier Regimenter im Süden haben neulich Befehl erhalten, ihre Kriegsbataillonc zu bilden und sich marschfertig zu machen; sic sollen nächstens zu Toulon nach dem Orient eingeschifft werden. Unter den unlängst zu Avignon angelangten nnd im ehemaligen päpstlichen Palaste eingnartierten Truppen ist eine Krankheit ausgcbrochen, die nach einigen Aerzten eine epidemische Diarrhöe, nach an< deren die (5bolera ist. Sie trat Anfangs sehr bös-artig auf, so daß die Hälfte der Erkrankten starb; seit Knrzem jedoch zieht sic nnr selten den Tod nach sich. Die Nachrichten aus den Provinzen, namentlich alls der Dordognc, dem Bcaujolais, dcr Pieardie, Normandie nnd Bretagne über die Ernte-Aussichten lallten sehr erfreulich. Im Nord < Departement hat das landwirtschaftliche Komin'' erklärt, daß dort der Regen den Saaten nicht geschadet habe. Einc ausnehmend reiche Ernte, die dem Muttcrlaudc bedeu-tendc Znfubl'en sichert, verspricht Algerien, wo die Araber dieses Jahr weit mehr Getreide geballt haben, als 186!j. Bei Mostaganem wird die Gerste bereits geschnitten; dic Achren sind von eincr fast beispiellosen Schwere. Für Algerien wird jetzt ebenfalls an Eisenbalmen gedacht; die Pläne zn Bahnen von Algier nach Mcdeah lind Blidah, von Mers-el-Kebir nach Oran, von Oran nach Tlcmeen und von Pbilippeville nach Konstantine sind bereits entworfen und unterliegen jetzt der Prüfung voll Sachverständigen. In der Kaisergarde werden, mit Ausnahme der Offiziere, bloß lcdige Männer aufgenommen werden. Der betreffende Tagesbefehl ist bereits fertig. Großbritannien. London, 23. Juni. In der gestrigen Uuter-banssitznng bat die Regicrnng bei der Debatte über Orford eine hartc Niederlage — 232 Stimmen gegen, 161 für sie — erlitten. Iil der heutigen Siutzl'g kündigte Layard an, er werde am nächsten Donnerstag ein Mißtranensvotum gegeil Lord Aberdeen beantragen. Letzterer hat dage-gell im Oberhause für Montag eine Rechtfertigung seiner Politik angekündigt. Diese doppelte Erklärung hat lebhafte Sensation erregt. Wie man vernimmt, hofft die Negiernng bis spä« testens den 2<>. Inli das ganze Scssionsgeschäft erledigt zn haben, so daß sic im Staudc wäre. das Parlament um eiuige Wochen früher als gewöhnlich zu entlassen. Die angekündigte Befördcrungsliste in dcr Armee wird von dcr heutigen „Gazetta" eröffnet und süllt mehrere Spalten. Wir erwähnen daraus blolV daß der Herzog von Cambridge vom Generalmajor znni Generallieutenant avanzirt, daß dic General!ieu-tenants Browlt. Lord Seaton. Lord Westmooreland, Lord Raglan, Viscount Hardinge und Sir W. Gonun mit 42 Anderen zu wirklichen Generalen ernannt sind. Der „Royal Albert", von 121 Kanonen, ist für den aktiven Dienst bestimmt worden nnd erhält eine Bemannung von 1000 Leuten, die Offiziere eingerechnet, —Der Dampfer „Vulcano" ist beordert, nach dcr Ost-see auszulanfen. — Die neue Schraubcn-Dampfscha-luppc „Esk" von 260 Pfcrdekraft, wird ebenfalls in aller Eile für den aktiven Dienst alisgerüstet. — Der „Hannibal," ein neuer Schranbcndampfer von Ul) K.. bat gestern eine Probefahrt geillacht; er hat bereits 470 Mann an Bord nnd dürfte balo in See geben. Unter den neuen Einrichtungen dieses schönen Schiffes befindet sich anch cm elektrischer Apparat, der den Hinterthcil mit den« Maschinenraume ili elektrische Verbindung bringt. Die nothwendigsten Kommando's, wie sie vom Hinterdeck gegeben werden, werden dnrch einen Zeiger auf einem Zifferblatt angezeigt, welches vor dem gewöhnlichen Standorte des Maschinisten im Maschinenraum augebracht ist. Telegraphische Depeschen. Berlin, 27. Juni. Die gestrige „Preußische Korrespondenz" stellt den Beitritt sämmtlicher deutscher Regierungeu zu dein preußisch-österreichischen Bündnisse in bestimmte Allssicht. Hermannstadt, 27. Juni. Einc Masse von Transportwägen aller Art bewegt sich von Bukarest nach Fokschan. General Schilder ist am 23. gestorben. Graf Orloff anßer Gefahr. Es hatte sich zu Bukarest das Gerücht verbreitet, daß bei erfolgender Räumung der Walachei die walachische Mili; nach der Moldau mitgenommen werden solle. General Budberg erklärte eincr Deputation von Bojaren, die dießfallö anfragte, daß er von einer Räumung der Hauptstadt noch lüchts wisse. Vedcuteudc Rückmärschc nach der Moldau finden dessenungeachtet fortwährend Statt. Telegraphischer Nachricht ans Semlin 27. Inni znfolge. ist Achmct Pascha mit dringenden Depeschen für Wien ans Konstantinopel dort eingetroffen uud bat seine Reise bereits fortgesetzt. Riga. 22. Inni. Auf die Nachricht, daß ans. gelanfenc Schiffe, welche zur Zeit von der Blokadc nichts wußten, durch cngl. Kreuzer nach Gothland aufgebracht wurdcu. dclegirten die nentralen Schiffer hiesigen .vafens eine Deputation an dcn cngl. Be« fehlsbaber, um unbelästigte Rückreise für die vor Bc» ginn der faktischeil Blokade hereingekommenrn Schiffe zu erlangen. Paris, 27. Inni. Der „Monitcnr" meldet aus Wien vom 2,'lgc riniqcr VnfanfSclustragr jlaucr, und entwickelte zum Schlüsse wieder mehr Leben. Fremde Wechsel und Valuten blieben trotz größerem Vc-gehrc unverändert im Preise, wic gestern, 5°/o Metall, wichen von 86«/, biS 86'/., und schlössen 86'/.- NcucS Anlehen 93 '/,—'/,- Das Geschäft war mit Ausnahme der 5°/, Metall, sehr unbedentend. Aank-Aktieu i2?6. Dampfschiff-Alticu beliebt und biö 575 bezahlt-London wurde von 12,37 bi<5 12 3^ abgegeben. Guld war um '/. Mt. dilliger. Amsterdam 107'/,. — Augsburg 130. — Frankfurt 129'/. Vritf. — Hamburg i»5'/,. — Livorno 126, — London 12.35'/,. — Mailand 12«. — Paris 151 V.. Staatsschuldverschreibungen zu 5 "/» 8« '/,—86 '/ detto ., 8.L. „ 5°/, 103—103'/. detw Mligguitzer m. R. „ 5°/« 91'/.^92 detto „ „ ^'/,"/« 75'/,—?6 detto .. ,. 4"/^ 6«'/.—6»'/, dctto v.J. 1850mit Rückz. ^«/^ 89 '/,—89'/. detto 1852 „ ^«/„ »8-88'/. drtto .. 3"/« 55'/,—56 bctw „ 2'/.°/» 42'/.—42'/. detto „ 1 °/, — __ Gniudentlast.-Oblig. N. Ocster. zu 5 "/, 84 '/,—85 detlo anderer Krouländer 8^—«^'/. Loiterir.Anlehen von, Jahre 1^34 227—227 '/, dctto detto 1839 l20 —99l E^omvt.bauk-Mtien 97—U7 '/, Kaiser F.rdinand^-Nordbahn 213 '/, —213'/ Wicn-Raal'er 82 «/.—«3 ' B»dwei>3-Linz-Gm!l!ld,!er 284—285 Preßb. Tyrn. Eistnb 1. V»lission 15—18 2. „ mit Priorit. :W-3> Oedenburg-WIen-Neustädter 53 '/.-^54 Damvfschiff-Aktien b?3—575 detto 11. Emission — — d,tto 12. bo. 559—56N detto des Lloyd 595-59« Witner-Dampsmühl-Nctim 133—134 i'loyd Prior. Oblig. (in Eilbn) 5 "/<. 100—10» '/. Nordbahn ' drtto 5°/<, 92—92'/. Oll'gguiher dctto 5 V« 83-83'/, , Dmiau-Dampfschiff dctto 5°,» «»—»»'/. Cmno Neiitschcine 13 '/. —l3 '/, «sierhüzy 40 ff. Lose , 83-82 '/, Windischgräh'Lose 29 '/. - 29 '/, Waldstein'sche „ 30 >/^__30'/, Keglevich'sche „ 10 °/«—w V, Kaiserl. vollwichtige Dukaten-Agio 35 '/,—36 Telegraphischer Kurs - Bericht der Staatspapiere vom 28. Juni 1854. Staatsschuldverschrcibungen . zu 5 M. (in Mi.) 86 1/16 dctto ........4 l/2 „ ., 76 Dar,ehe» mit Acrlosling V. I. 1839, für 100 st. 126 5,8 Altieu der Viicderostcrr. Cscoiupte-Ge- sellschaft pr. Stiick zu 500 !l. . . . 48' 5/8 ff. in C. Vi. Anleihe vom Jahre 1854..... 90 3/16 st. iu C. M. Banf-Atticn pr. Stück...... 1276 ff. in C. M. Aktien der Kaiser sserdiuands-Nordbahn zu 10W st. C. M. ohne Dividende . 2132 1/2 st. in C. M. Actien der Oedenbnrg-Wl.-'.'ieustädttr Eisenbahn zn ^00' fi. C. M. ... l07 3/4 st. in C. M. Alticn der ostcrr. Donau-Dampfschiffahrt zu 500 st. C. M....... 573 st. in (5. M. Actieu dc>) östevr. Lloyd in Trieft zu 500 st. C. M....... 592 1/2st.i»C.M. Wcchsel Kllrs vom 28. Juni 1854. Augsburg, siir KW Golden (5ur. Guld. 129 1/4 Vf. Uso. Frantsurt a. M. (lür 1'A) st. südd.Ver-) ci»6 Währ. i,u 24 l/2 st. Fuß, Guld.) 126 1/4 Vf. 3 Monat. Hamburg, für l<>0 Mark Vaino. Gulden 94 l/2 Äs. 2 V.'onat, Kivoruo, füe 300 To^auischcLile, Guld. 124 2 Monat. London, fur 1 Pftuid Sterling, Gulden 12-29 Bf. 3 Monat. Mailand, siir 3<»U Ocsterr. Lire. Gulden 12,'gs - Obc'ivexoalter, ro» Ä^ailaild »ach Lcmbera, — Hr. Bralietti, Os. der Medizin, voi, Wien „ach Nopigno. — Hr. vr. )l!Nl,bale Ooldom, Besll^-r; — Fr. Ainaüa Alimoltta-Hiechi, Besitze,i»; — Hr. Edliard de Kolliinerstadl, k sächsischer Lielite-iiant; — Fr. Eli^delh Tscherckoff, k. russ. geh. Raths-Gelnahliu — und Hr. Oklavilis Baibo, Piivatiei-, alle 5 ool, Trieft »ach Wien. — Hr. Hei'mam, Klimpf, Großhändler; — Hr. Josef i^rioschi — lind Hr. Nikolaus Demetiiadt^', beide Handelsleute, alle 3 von Wien »ach Tnest. — Hr. Johann Sar, Glitsbesltzer, von Wien »ach Karlstadt. — Hr. William Donmann, In^eliieur, von Wien nach Venedia,. — Frl. NDs^Iia Fischer, Poftdireklois'Tochrer, r»on Trieft nach Tnffer. — Frl. Friederite v. Siegenfeld, k. k. MajorS-Toch ter, von Trieft nach Gratz, Nebst 19« andern Passagieren. ZT^Ü«?"^ ^) Rl'7^835^ Kund m a 6) u n g. Von dem hiesigen k. k. Eisenbahnamtc wurdc der k. k. Polizci-Divcktion cin Bimms und cinc Flasche Wein, alö in den Waggons vorgefunden, übergeben. Die Eigenthümer wollen sich hicramtö darum melden. Von der k. k. Polizei-Direktion Laibach am 23. Juni 1854. Z. 368. a (2) Nr. 199. Kundmachung. Zur Vornahme der schriftlichen und mündlichen Prüfung der, am k. k. Laidacher Gym« nasillm angemeldeten Privatisten, ist für das zweite Semester 1851 Samstag, der 22, Juli l. I., festgesetzt worden. » K. k. Gymnasial-Direktion. Laibach am 26, Juni 1854. 3. 37«. a (2) N^3337" Indem der Maqistr^t den Ort am Gradaschza- Bache bei I'n^j«' k> ocl, glc'.ch oder der Xul<",,^ Mühle, wie im vorigen Jahre, auch für das lau- ftnde Jahr zum allgemeinen Badeplatze bestimmt, so wird das Baden an j^dem andern freien Ölte hiemit strenge untersagt. Stadtmagistrat öailiach am 23. Juni 1854. 3. 1009. (2) Nr. 3249' Edikt. Von dem k. k. Bezirksgerichte Senosetsch wird hiermit bekannt gemacht: Vs sei von diesem Gclichtc über Ansuche«' des Johann Beßes von ^ucgg, gcgci, Johann Schenko oon St. Mi^ael, wrgcn schuldigen 7l fi, 40 kr. M. M, 5. 5. c., ix die crekliliuc össeittliche 3üel» stlijicrung der, dem L'tzlrr» gchöligc», i>n Glliud^ l'uche dcr vormaligen Herrschast ^ucgg 5»!^ Url). Nr. l35 volkommcnden Realität, im gerichtlich er» hokcuen Schätzulig5>vslll)e von !3>2 st 50 kr, M, M. gcwilli.qct, und zur Vornahme delsclden vor diesem Gclichtc die drei Fliloictuugs < Tagsatzungen aus dcil 27, Juni, auf dci, 27. Juli und auf den 2<). August lt!!5i, i'edcömal Vormittgas von 9 dis 12 Uhr mit dem Auhaoge bestimmt worden, daß diese Realität nur dti der letzten auf den 29. Au> gust 1854 angedeutettN Fcildictuilg bci allenfalls nicht elziclttm oder ül'erdotcuc!, Schätzungswelthe auch unter demscldcn au dcu Meistdictcndcu hintan» gegroei! werden. Die Ui^it^tionsdcdingniss^ das Schatzlmgsprv' tokoll und der Gruudduchsertrakt ro'nucu b.i diesem Gclichte in den gewöhnlichen Amtsstunden eingesehen wcrdcn. Smosctsch am 22. April !854. Z. l0!0. (3) In der Gradiscda-Vorstadt Nr. 5H lst cin viersilzigcr Wagen, noch in ganz gutem Zustande, billig zu verkaufen. Nähere Auskunft darüber glbt der dort wohnende Wagner-meistcr Jakob Garbels. Brot- und Fleisch-Tariff für die Stadt Laibach für den Monat Inli 18^4. Gewicht Prc>5 Gewicht l Preis Gattung der Feilschaft ^Z Gebäckes Gattung der Feilschaft ^. Fleischgattung ^______ ^M.> ^.>^ ______^_________ //.1H^!^4^M Rindfleisch ohne Znwa^c von M^'st > B l o t. Ochseu...... l — — ll blo von Zu»ochs i . . ^ ^ . . . ^ ^ ^ Vli einer Fl^isckabxnlunc unlel 3 Pfl>»d l,at kc>»c Iuqabe von« « __ 2 - '!,. Hinterfopfe, Oberfü^cn. Nier'n u,l!> dcn v.llttn.'bcnen bei dcr Drdin. Semmel, ' ' ' __ , Auöscl,r»llli»ss sich ergebenden Abfall'" von Knoiben. Fell »mo (, . ' > ^ ' Mais Glall; bei ei»ir Almahme von Z bis 5> Pfund dagc^n i aus Mund.' ^ — 7 — 3 sine die Fletcher !>er>,'chliüct, I'i.ruo,! tj^ull). l!"d bei 5 bis» Pf»»d !^«»,.««l^!,! __ !U ^ l',! li.>ll>e6 Pfund, und sufoi'l ve»l>^lt,nl!»läs!!c, zuilnv>iqe»; doch W^nen-Nlot I^cinmelieig, >-» --7 wird aüsdlnctüch v^bc>l<", sil'beltieserZuw^. frelübarlüicr^leisch. ^ ' "l">' V ^^^ ordiu. l — I 2 — ^ theile, als : Kalb -. Hchaf-, Schrein ' ?i!siI. zu b>d!l»en, !Sl'ni!'n<'!f<'l,i<, — '»^ !i W>r !M»„or eine Feiüch.Ut nicht nach dcm t.irni.isüüen Plei>!. G,. ' >^» >»!»«,l»l»,!^v --» ^^,^^ ^^,^. ^ ^„^ ,H,,^,^.„„ od»r linvern Qualüä« . as duv« ^ <^ M 5 ! ^' !kal,f!. wir» »ach den b> ^ehcin-eil ^l0cren-^)r0l 1.».. >, «! ) '^ — " W^s,yc» »»»achsichttich bc,!l>,tt wl'rd>>n. In N'elcker Hinsicht a»ch l » ' , « ^ 2 ^- t) d.,ü kaufende ^plN'Iiklim a»sqsfordlrt »vird, siir tic in r,»!cr la- ^ otorNMehl <. b^le entölte,"» z.ilschafien..i»i leine ^0eise ,n.Hl. a!5 die Oblaslbrot »n>s N.'chc. __ ^ <) __. I Kahunq answeiset, zu bezablen ! jede Uebcvli^Iliinq und Bevur, ixehltei^ vul>><, !>ul-) . > > , /> <> «Heilung aber, we!cl,e sich ein Gewerl'sm.x-.n ge^e» die Satzung ^«In!,^, gciuoüU. ». ' ' ' ^ " — " erlauben sollte, sogleich dem A?.ihi>tlate z»r gesetzlich,» ^elir^- ! fu»a aniuzeigen, Z. 949. (!0) Sonntag den H Juli letzte Ploduktion. der galvauisehe« Honne