W o ch c nß l a t t zu m Nutzen und Vergnügen. NlO. 12. Freytag den 2i. März 1817. Bruchstücke aus dem Zcbcn des Grafen Dzirzauowbky. f^ (Beschluß) ^leftr hatte sich aus seiner ganzen Gruppe 7 Männer ausgelesen, die er für .^entschlossensten hielt, und sammelte " kurzem wieder eine Trupps von 20 bis ^ Mann. Sein Weg sührte ihn dnvch ^e kleine Stadt, wo der benachbarte s"" sich eben fur eine Gerichtssitzung ver-V"'elt hatte. Et trat mit gehobenem das w die Versammlung ein, nahm st^ ^reuz, welches vor den Nichtern ^, in die andere Hand, und zwang sck n ^sammelten Adel ihn zum Mar-h/^zu erwählen, als welcher er hierauf s^E.ld in ihre Hände ablegte. Auf die-fij^ ^ hcme er einen Platz in der Con-pub?^"" ""d ein Ansehen in der Re-Adel "halten, und nahm einigs vom fy'la "!"" Befolge. Die Rußen ver-errei s ^" "it gröster Erbitterung und «NtH m l^k^ll^ ^a-I0KN6 et aN/,^ wenigstens der glücklichste Gömsenja^r l! , den ich kenne Schon seit 3" I'^' treibt er dieses Ha.dwerk, u»d seu^ hat^r während desselben jährlich '"!N. als 30 Gemsen geschossen Cr verkauft j'^ seine Beute aufInnsbrnck, das Gtucc tt>" Louisd'or Er begleitete mich V3ü " ^ User des Lanersees auf die Spiy^, ^, Berges Wahrend wlr nun Berg an 5^6 f und miteinander redeten, so stand er einmal still nnd sagtö: „Dort sehe icy^ ganze Heerde Gcmsen, blelben sic ^^c^,h gen, ich will eine davon schießen." ",^; konnts mit bloßen AuZei: nichts e"^^ d als ich aber ein gutes Fernglas zur "^ nahm, sahe ich mit großer.Freu^ ^ Hnde vou i l Gemsen. Die msljte" ,^ deten ganz unbesorgt; die Jungen 9?otY wieder zu meinen Gemsen zurus'.^alsl' witterten sie kein Uuglück, denn ^^ ilewiß über eine Stund? entfernt, und hin-l^ elneni Felsen verbogen Mit Verfugen betrachtete ich das schöne, behende, ^ye Thier , ganz nach dlr Natur, und "nnte mich nichli satt sehen, als plötzlich °te Wicht den Kopf in die Höhe warf emen Sprung that (Ton konnte ich keinen "ege^ der Entwnllüg hören) und in Mnnelben Augenblicke, als die ganze ^-^de davon sprang geschah ein Schuß , "Nd 2 hinkten stark verwundet davon, anstatt mit einander zu fliehen, vertheil, ^ bch die Heerd?, uno 2 Junge sprangen I^'m 30 Schriee weit-neben uns vor-^')' Als einer meiner Begleiter (zwar ""nüt'GclMlr und vergeblich aufsie schoß, "nden sie einen Augenblick still, um zu s.'^u, woher der Gchuß komme, und als ''' uns e^blickcm, eilten sie mit einer sol-,^" Schnelligkeit über dic Felsen den Berg y nunter, daß ich noch b's aus diese Stunde lcht begreift« kann, daß sie nicht den d ^g-brochm hnb^n. Als wir hernach ^" ^ager wi der erreichten, verfolgte er ^" eine der Verwundeten, die ungefähr 500 Schritte ä>on uns den Berg mühsam Mcm limmte, denn sie war in den Schmal ge'chossen; alle Augenblicke mußte sie "usruhtn. — Der Jäger nahm nnn einen lgenen , und wir einen andern Weg, um ^ spitze zu erreichen , und da wi? uns ,°^ na^ einer Stunde wieder antrafen, ^"lte er eine andsre wirklich erlegt, und ^ Verwundet ausgekundschaftet. Er ^"e sich G^ den Umstand, daß sich die ^erdevertheilt hatte, indem er nun leicht y« weiften bekommen werde. Waren sie vermal-!"°^" "tfiohen, so hjitte er tzrla lhllch keine von den Verwundeten "legen können. Thomas Parr, eiu Greis bon <52 Jahren. DerMcnsch kann seiu Leben einigermassen willkührllch verlängern ; denn wenn er mäßig lebt, wenn er in allen, was er thut eins gewisse Ordnung beobachtet, wenn er seine Tage mit angenehmen, und doch nicht aus der Luft gewobenen Hoffnungen belebt, wenn er sowohl mit dem Geiste, as mit dem Körper thätig ist, so kommt er auf diese A^t dem Willen der Natur entgegen, er thut, was sie gebiethet; er befolgt die Gesetze, welche sie ihn gelehrt hat, und da dieß Befolgen angenehme Gefühle erregt, welche als zweckmässige Neitze, auf die Lebens« kraft wirken, so verlängert er hierdurch sein Lebcn. Gebirgsbewohner werden gemeiniglich am ältesten, weil die Luft, die sie umweht, rein, die Nahrung , die sie genießen, gesund ist, und weil der Anblick der Berge das Gefühl des Grossen, Erhabenen und Schauerlichen erweckt, welches für die Gesundhe it und das Leben vortheilhaft ist. Großstädter leben auf Extrapost, frühe reif xnd zeitig ins Grab; das ist das Loos, das sie erwartet. Thomas Parr wurde in Shrovshire im Jahre ichhz geboren, er war eil, armer Laudmann, und mußte sein tagl. V.od durch seiner Hände Arbeit verdienen. Er lebte stets sehr massig, machte sich die gehörige Bewegung/ließ sich weder von heftigen Affekten, vielweniger von den zerrüttenden Leidenschaften beherrschen. Als er l20 Jahr alt war, verheirathete er snh zum zweytenmahle mit einer Wittwe, mit der er 12 Jahr im Ehestand)lebte und die versicherte, daß sie ihm sein Ms tsr nie angemerkt habe. Bis in sein 12a Jahr verrichtete er noch a3e Arbeiten un -Hause und drosch sogar mit E^st einige Jahrs vor seinem Tode singen die Augen und das Gedächtniß an, schwach zu werden, da sonst das Gedächtniß immer sehr frühzeitig verschwindet; besonders wird es ost durch einen unordentlichen Lebenswandel zu Grunde gsrichtet. Sein Gehör und seinen Verstand konnte Parr bis ans Ende seines Lebens gut gebrauchen Ais er >52 ^ahr alt war, machte sein hohes Alter in London sehr viel Aufsehen; der König hörte von ihm sprechen , wurde sehr neugierig ihn zu sehen; er üeß ihn daher nach London kommen. Hier bekam er e ne Mcnge Leckerbissen zu essen; seine gehörige Lebensordnnng war gestört, und das war wahrscheinlich die Ursache, daß er nicht lange nachher im Jahre lä^.den 15. Nov in London starb. Er war also 152 Jahr und 9 Monate alt geworden, und hatte 9 Könige von Englano erlebt. Es ist eine auffallende E> scheinung, daß es gewiße Familien gibt, aus denen mehrere ein so hohes Alter erreichen. Dieß war auch mit Parrs Familie der Fall, Erst vor wenigen Jahren starb seine Urenkelin zu Vork in einem Alter von 105 Jahren. Abenddämmerung Es ist ein unbeschreiblich wonniges Gefühl, das dich ergreift, wenn du an einem ganz heitern Abend, da die Sonne hinunter und die Sterne noch nicht sichri bar sind , dich auf der Spitze eines hohen Berges auf den Racken legst und in das unendliche tiefe Hmnmlblau über dir hineinblickst Da glaubst dn dich an die MrN dn Ewigkeit gestellt; denn ohne Gränzen wölbt sich das blaue Rund ob^ uud wie aus einer Welt, die du .^ lassen hast, klingen in leiftn To^ ., Stimmen der Heerden und die ^" < der Hirten und der Gesang der h"")^ renden Schnitter herauf. Auge und -v' dringt nun immer sehnsüchtiger und ^ hinein in die herrliche Höhlung , «no ^ ^ scheint es, als wägest du oben "' ^-^s ^ dunkle Himmel als ein blaues, ^'v ^ Meer unter dir, und du fühlst ^.^, hoben von d.'m Gedanken der E>"lg^. und möchtest hinauf, hinein, ^ h^ in den Hmnnel, bis aus den «ulde .^. anglänzenden Sttvnen ^die Augen v' verstorbene Leben dir frenndli l- g^,^ tzerunterwink.n, daß du nicht eul^ mclsbmger, sondern ein noch in der luhkeit lebendos Erdenkin>bist. Der aufrichtige, der unbedacht^' der frcymüthige Meuscy» Der aufrichtige Mensch lagl " sch was er denkt; der unbesonnene ^zgS lagt alles, was er weiß; der st^.^en Mensch sagt alles, was er fühlt. -^ ^r sagt der Falsche nie, was er de"^' ^ bedachtjame nur, was er will ^, h^ heimtückische nur, was seine Adlw mäntelt. An flösUNS der Charade in Nro. 9» D u f t st e i n.