Laibalher Zeitung. ^ «i. Freitag am 14. März «»H« Zu dksm Kichrcu ist nach wn^^sche» Gcsehc .mn <>. N.vembcr l. I. für Iuscrti^stampcl" u.ch ,0 kr. fur cine jedesmalig Einschaltung Ym;u z^echnm. Aemtlichcr Theil ^Hm ll,März !85I wild in dcr k. k. Hof-und Staatsdruckcrei in Wicn d^is l^l.XV. Stück dcs allgemeinen Neichsgesctz- u»d Regierungsblattes vom Jahre 1850, welchcs am 3l. December »850 vor. lausig bloß in dcr deutschen Allcmausgabe erschienen ist , il, polnisch, rlitveiiisch- und romanisch deutscher Doppelallsgabe ausgegeben und vcrftndtt werden. Dasselbe enthalt unter Nr. 497. Die kaiserliche Verordnung vom 6. Nov. 1850, wodurch die Gerichtsorganisation in drn Kronländcrn Galizicn und Lodomcnen mit Kra-kau, Auschwitz und Zator, und in dcr Bukowina festgesetzt wird. Wien, den ll). März «851. Vom k. k. Redactions Bureau dcs allgemeinen Ncichsgcsetz. und Regierungsblattes. Veränderung,, in der k. k. Armee Beförderungen. Oberst Adolph Schönberger, Commandant dcs .".. Husarenrcgiments Prinz Carl von Baicrn, zum General-Major lind Brigadier beim 7. Armeecorps, ferner dic Hauptleutc: (Zarl -. V. F. KIun. (For tsetzunq.) Ein andercr Beweis für die Dringlichkeit dcr endlichen Errichtung der Realschule in Laibach liegt l" der von „nscrm Handclsstande schon vor Jahren auf eigene Kosten gegründeten kaufmännischen Bil. m.gsansta.t dcs Herrn F. M a h r. Dieses Inst..- cl> . / ^'^'?. "" '«"Dehnung qcwinnt, und durch dlc tressl.che ErrichNma. und Leituna sick line höchst lobenswerthe Anerkennung und e echm jch haften Ruf auch in den entfernteren K^"2rn der Monarchie erworben hat, zciget klar, wie ftbr man schon vor Jahren das Bedürfniß der Vcrdrci. tung von NealWissenschaften gefühlt. Dieses Ne. dürsniß steigert sich jetzt, man kann sagen, von Tag zu Tag; und das Hinausschieben der Errichtung wäre nach der bereits geschehenen a. H. Genehmigung uicht minder nachtheilig, als unverantwortlich. Wir wohnten den Prüfungen des eben beende.-ten ersten Semesters in den beiden Classen der Un-tcr.Ncalschuie bei, und können uns über die Ln-stmigcn, besonders der zweiten Classe, nur sehr befriedigend äußern. In der ersten Classe — Lehrer Herr A. Voiska — w.ncn es vorzugsweise die Naturgeschichte und Nattulchre, in denen die Schü-ler alle unsere Erwartungen übertrafen; wahrend wir bei dcr Geographie nach unsc,er Ansicht die in dcr zweiten blasse angewendete Methode als die bessere, mehr Gründlichkeit und Festigkeit erzielende, betrachten, und daher schr empfehlenswert!) finden.') In der zweiten Classe — Supplent Hcrr Raimund Pyrker __ fanden wir, im Verhältnisse des Alters dcr Schüler, wahrlich überraschende Kenntnisse aus dcr angewandte» Mathematik, dcr Technologie, der Naturgeschichte und Naturlehrc. In der Kalligraphie — Hcrr Zcntrich — und dem Zeichnen — die Herren Hub er und Oblak — wurde nicht minder Befriedigendes geleistet. Daß im zweiten Scmcstcr alle diese Gegenstände ein gerundetes Ganzes bilden werden, wahrhaft schr gslnu^nc zu Gcsichtc bcla„mi, inwn sich dadurch das qnnzr Bild dem Schi>l.r ,mhr einprägt; dann ein, amam Kmntniß ds«, Laufs«? dsr Fluffs, „nd der an sclbm lisgmdcn Städte, dn- G.'bira,szna.c, wobct gsdrängtr sslognostischc Grlüulrruu gsn gtgcbm wcrdm lönncn. Überhaupt soll dic Geographic „icht als blosie Gedächtnißsachc behandelt werden, da sic dadurch mchl?5 in kurzer Zeit an st. lHM. haben, ist der Fleisch' haucr noch unzufriedtn, wenn er in diesem Zeittaume bloß 60fl CM. reinen Ertrag erhall, woneben auch für den Bankknecht 30-40 fl. (§M. h,sausblicken. Diese Herrlichkeit dürste jetzt an Glanz bedeutend verlieren, denn die freie Fleischausschrollung wird 232 cine seltene Eoncurrenz ins L>ben rufcn und besonders werden sich die Israelitin dabei bctheiligen, die bekanntlich genügsamer sind und sich durch cin christlicheres Gebahren, als das der „jüdischen" Fleischhauer ist, obendrein noch cinc große Popularität cr^iren werden. Ma,l muß tben der Behörde dcn wärmsten Dank zollen, daß sie endlich entschieden in dieser schmutzigen Wasche auftritt und eine einzelne Innung sich nicht länger auf Kosten der Be. völkerung bereichern laßt. Oesterreich Wien, l2. März. Die «ostdeutsche Post" schreibt : Den beiden Tiroler Blättern: »Innsbrucks Zeitung« und „Tiroler Ztttung" gibt cii, Maskcnschcrz aus Botzen Sloff, sür und gegen denselben zu schreiben. Das erstere Blatt mcldcl: »Ein Bericht aus Bohen in der gestrigen Tiroler Zeiluog sprudelt eine Glosse von Schimpstoorten ü'bcr einen Faschingsspaß, der auf dem dortigen Easinoball am 3. d. M. von lustigen Leutm in aller Gemüthlichkeit und unter großem Gelächter der meist, n Anwesenden gemacht worden war. Wir würden seiner gar nicht erwähnt haben, wenn nicht die Tiroler Zeitung nun schon das zweite Mal mit maßlosem Ingrimm darauf zu sprechen käme. Daß der Scherz bei einzelnen in die gute alte Zeit annoch Verliebten gar so großen Verdruß erregen werde, hatten oic Unternehmer desselben wahrscheinlich nicht bed.'cht. Die ganze grausame Geschichte reducilt sich aus eine Maskerade, welche »Tirol im Jahre 1852 mit dcn wicderaufle-dendtii vier Ständen" zur Darstellung gewählt hatte. Mit einem Wappenherolde an der Spitze, der dcn gerupften TirolcrAdler mit der Umschrift- »II.^»,--r«cl.»lri nnnu l852" trug, schrillen die vier Stände im grotesken Aufzuge durch dcn Saal und hielten in Mitte desselben eine Sitzung. Dabei wurden alle Schöpfungen der Neuzeit, uorzüglich aber die Zehentablösung und Pi<ßfrcihcit verworfen, dagegen um Bußpredigten und hauptsächlich um Wiedereinführung der Jesuiten gebeten und nach Anordnung eines allgemeinen Fasttages der erste constituirendi Landtag sür geschlossen erklärt. — Der Witz war, wie man sieht, so übel nicht und man sollte glauben, er könn« auch Niemand Vernünftigen, zumal im Fasching und außerhalb des Belagerungszustandes beleidigen." Dieser Ansicht scheint aber «in TheU des Votz.-ner Publikums nicht zu theilen, denn die Tiroler Zeitung von demselben Tage meldet: „Einem unö heute zugekommenen Briefe aus Botzen vom 6. d., worin die bereits bekannte Maskerade näher beschrieben wird, entnehmen wir folgende Stelle: «Ich Muß zur Ehre unserer Votzner sagen, daß diese sca»-dalöse Scene, aufgeführt vor dcn Augen unserer hohen Frau (der Herr Erzherzog hatte sich etwas lrüher bereits entfernt) die allgemeinste Indignation erregte und wahrscheinlich gar nicht Statt gesunden hätte, wenn nicht die Vorstchuna. gerade in dem Angenblick, wo die Masken erschiene!,, abwesend gewesen wäre. Heute gcht eine Deputation zur Abbitte zum Vilekönig." — Feldmarschall-Licutenant Fürst Carl Schwär-zcnberg hat am 5. d. die Leitung der lombardischen Statthalterei definitiv niedergelegt, und der Mini-stenalrath Pascolini gemeinschaftlich mit dem Feld-zeugmeister Grafen Gyulai interimistisch das Mailänder Gouvernement übernommen. Der Statthalter Gras Etrassoldo verweilt noch immer in Verona und wird nst im Laufe des künftigen Monats in Mailand eintreffe. — Nach ein«r allerhöchsten Anordnung dürfen die in Disponibilität befindlichen Herren Generale keine Adjutanten beibehalten. __ Ein Major Bronsti hat durch Kreuzung verschiedener Seidcnwürmer eine ausnehmend schöne weiße Seide erzeugt; er theilt das Geheimniß nicht mit, liefert aber stets größere Massen solcher Roh-Seide. — Nach dcm »Journal des Debnls« ist die Differenz zwischen der Pforte und dem Nicekönig von Egypten von einer frcundschafuichen Lösung weit entfernt. Der Divan geht von scüier Forderung, daß die egyptische Armee reducirt werde, nicht ab. Abbas Pascha beruft sich dagegen auf die Verträge von 18^0 und wird sich an die Mächle wenden, welche diese Verträge garantirten, damit sie zu seinen Gunsten mtcrvcniren. — Die früher provisorisch erlassene Verfügung in Betreff des fortisicatorischen Bauverbotes an den Linien Wiens ist nun definitiv dahin festgesetzt worden, daß i) der bestehende fortisicatorische Rayon von loo Klaftern außerhalb und von 18 Klafter innerhalb des Linienwalles vom Cordon desselben gerechnet, festgehalten wird; 2) der äußere fortisicatorische Rayon wird bei dem Gloggnitzcr Eisen bahndamm auf l00 Klafter von dem äußern Rande des Dammes ausgedehnt; 3) bei dem im Baue begriffenen Artillerie-Etablissement nächst der Brucker-Eisenbahn ist rings seiner Umfassung ein Nayon von 300 Klaftern frei zu halten. Endlich ist der Höhenrücken zwischen Währing und Hernals zur Erbauung eines Vcfestigungswerkes frei zu halten. — Die Neustadt - Brucker - Eis nbahn soll vom Staate abgelöst und bis Raab fortgesetzt werden. — Die Stadt Ofen hat dcn ruhmgckrönten FM. Nadctzky zu ihrem Edrenbürgcr ernannt. Das bezügliche Diplom ist prachtvoll und hat einen Werth von 4000 si. — Der ,)D. Z. a. B." wird geschrieben: Die Schweiz wird wahrscheinlich einen Bevollmächtigten nach Wicn senden, um sich auf friedlichem Wege mit der österr. Regierung über die Forderungen, welche diese im Interesse der Ordnung und Sicherheit stellen zu müssen glaubte, zu verständigen. Auch nach Dresden dürfte ein Repräsentant der Eidgenossenschaft gehen, um dort die Neuenburger Frage zn ordnen. — Aus Naab wird gemeldet, daß daselbst eine große Anzahl von Student.« am Typhus darnieder liegt. Als Ursache wird angegeben, daß das Schulgebäude während des Krieges als Feldspital benützt, und kaum zwei Monate später seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben wurde. — In Olmü'tz wuide der Laudesadvocat Dr. Mandelblüh zum Bürgermeister gewählt. — In Brunn werden demnächst vier neue Fa briken (Baumwollwar«n, Zündhölzchen, Schafwollwalen und Zucker) eröffnet werden. __. In sehr vielen Gegenden Mährens werden neue große Zuckerfabriken und kleinere Zuck^rsiedcreien gebaut, die bereits im nächsten Herbste ihre Thälig, keit entwickeln werden. — Zur Londoner Industrie-Ausstellung werden auf Kosten des Gcwerbtvcrems Handwerker und Gesellen geschickt. Diejenigen, welche diese Gunst in Anspruch nehmen wollen, haben sich in ihren Ge-suchen, welche an den Gewerbverein zu richten si»d, mit der österreichischen Neichsbürgnschaft, mehrjährigem Aufenthalte und der Ausübung cincs Industnc-zweiges in Niedewsterrcich, ferner mit der Kenntniß des Lesens, Schreibens und Rechnens auszuweisen. Auch müssen sie eine solche Gesch'cklichkcit im Gewerbe und einen derartigen Grad von Bildung besitzen, daß sie im Stande sind üder ihre in London ge. machten Beobachtungen dem Gewerbvercin Bericht zu erstatten. Die Kosten für einen Einzelnen sind auf :i00 fi. EM. veranschlagt. — Das neue Strafgesetzbuch über Verbrechen hat die Sanction Sr. Majestät des Kaisers erhalten, und wird in einigen Tagen der Dessentlichkeit übergeben werden. Mit dem Erscheinen desselben zerfallen auch alle in Bezug auf das neue Preßgesctz in Umlauf gebrachten Gerüchte, da die Bestimmungen über Zurechnung bei Verbrechen in Drucksachen, in das allgemeine Strafgesetzbuch aufgenommen worden sind. — Einem mehrfach geäußerten Wunsche entgegenkommend, gestattet das k. k Handelsministeiium, daß die Zeitungs-Redactionen für ihr« Abonnenten die vorschristmäßige Zustellungsgebühr bei dem Auf-gabspostamle der Zeitungen entrichten können. — Die erste mechanische Druckerpresse, welche in einer Stunde 1000 Exemplare abziehen konnte, erregte große Bewunderung ; dann wurde die Erfindung in einer Weise verbessert, daß man in einer Stunde 3000 Exemplare abzog und man meinte, dieß sey der höckste Gipfel des Fortschrittes. Später erfand ein amerikanischer Mechaniker eine Presse, die 8000 Exemplare in einer Stunde lieferte. Gegenwärtig haben die Verleger des »Sun" in New-Vork eine Presse mit 8 Cylindern bauen lassen, wodurch in einer Sttmde 20.000 Exemplare abgezogen werden. — Innsbruck, 8. März. Schon seit einigen Wochen beobachtete man schwere Gcldfrachtcn aus Italien her bei der hiesigen Hauplcassa anlangen; so viel man hört, soll weit über eine Million in Sil-berzwanzigern bereits eingetroffen seyn, und hier depo-nirt bleiben. Ueber die muthmaßliche Verwendung verlautet nichts Bestimmtes, Am liebsten möchte man glauben, das Geld sey behufs einer längst erwarteten großen Finanzoperation zur Auswechslung der kleinen Banknoten bis zu 5 fi. bestimmt, und zwar nicht bloß für die Juden. D.'ß ohne diese Einwechslung der kleinen Münzzettcl keinerlei Metall sich auf der sichtbare!« Oberfläche des Verkehrs halten kann, ist zur Genüge bewiesen; auch die enorme Masse Kupfermünze, welche dahier von dcr Eassa ausgegeben wor. dcn ist, muß in's Versteck wandern. -- Selbst einen mehrstündigen Silberregen würde der Boden spurlos verschlingen, wenn die schmutzigen Vicrtclchen, die Todtfemde der Zwanziger, nicht vorerst fleißig ve>-dramtt seyn wcrdcn. — N.,ch einer andern Vermuthung soll der Geldvorrat!) sür gewisse Kriegs-Eventualitäten bereit gehalten bleiben. Vriiml, 8. März. Gesten ist man hier, wie die «Neue Zeit" berichtet, einer Banknotenfabrik auf die Spur gekommen. Ein junges Mädchen, eine hiesige Bürgerstochtc,', und wie es heißt, auch deren Mutter, haben das Geschäft des Ausgcbens übernommen, während ein Graveur der Fabrikant war. Das junge Mädchen machte sich beim Einkaufe von Gegenständen auf dcm I hrmarkte verdächtig; die Polizei kam auf di^ Spur und verhaftete Tochter und Mutter sogleich. Bei der Haussuchung ward viel Werkzeug, auch Maschinen zur Erzeugung von Papiergeld vorgefunden, in falschen Notcn soll der Betrag von etwa 1800 bis 2000 fi. entdeckt worden seyn. Das junge Mädchen war die Braut des Noten-fälschcrs, bald sollte die Hochzeit seyn, der Bräutigam besindet sich, wie es heißt, auf einer Reise. Teschvn, 3. März. Aus den Karpathen gehen uns traurige Nachrichten zu, und es soll dort das Elend der Bevölkerung größer als je seyn. So sehr man nun auch in dcn letzten Jahren daran gewöhnt ist, Echa.nen von Bettlern von da herab ins Land ziehen zu sehen, so vermehren sich diese jetzt auf eine bedenkliche Weise, uud doch war dort, wie unten im Lande, der Winter bis jetzt ungcwöhn« lich mild, so daß wenigstens die eine Plage, der Frost, die Einwohner wenig quälte. Lemberss, 5. März. Die Arbeiten der Landescommission zur Organisirung der politischen Verwal-lungsbehölden in dcn Kronländcrn Galizicn und Bukowina schreiten vorwärts. Die Verhandlungen wegen Ausmittlung der Unterkünfte sür die neuen politi» schen Behörde» sollen bereits überall zu Stande gebracht und dung vorgelegt, auch sollen für die Mehrzahl der neuen Behörden die Amtsubicationen bereits sichergestellt »nd von dcr Commission genehmigt seyn. I»" Ganzen werden beiläufig 3<>0 Dienstplätze im so«' cept-, 80 im Kanzleimanipulationsfache und 9tt Plätze für Amtsdiener zu besetzen fcyn, um die sich gegen 3000 (kompetenten gemelrtt h"l)en. Deutschland. Erfurt, 5. März. General v. Nadowitz hat heute in der monatlichen Sitzung dcr hiesigen königl. Akademie dcr gemeinnützigen Wissenschaften einen jehr 233 anziehenden Vorttag gehalten, welchen ,r mir durch ß ein Notizblalt unterstutzte, über die Geschichte der keltischen Völrerschasten in Europa, indcm er die ^ bisherigen Fon'chungcn ul'cr diesen Gegenstand in ihren Resultaten zusammenfaßte und dann vorzüglich auf die Darstellung des Celtischen Alterthums in England überging, bci welcher lr zum Theil auö, eigener Anschauung sprechen konnte. Er ging dabei ^ selbst auf detaillirte Nachwlisungen aus den Nc-ligionsansichten dieser Völker, wie aus ihrer Literatur, namentlich der poetischen, ein. An den Schluß seines Vortrages knüpfte sich noch ein langes gemeinsames Gespräch der Versammlung, in welchem Hr. v. R. über den Gegenstand noch viele höchst interessante und belehrende Mittheilungen machte. ' KönissSberg i d N. M , 5. März. 3'or gestern Abends 9 Uhr hat in dcm benachbarten Dorfe Ncichcufclde ein grausenhaster Mord Statt gesunden. Ein Mann, Namens Bö'tche, der in seinem frühern Stande als Viehhändler wohlhabend genannt werden konnte, Durch schlechte Geschäfte und durch Liederlichkeit aber heruntergekommen ist, hat seine Ehe-srau und zwei seiner Kinder erschlagen und feiner 70jährigcn Mutter den Arm, dcn sie a/gen den Todt-schlä'ger erhob, mit einer Holzart so zerschmettert, daß die alte Frau wohl schwerlich mit dem Leben davon kommen dürfte. München, 7. März. Die Abreise König Lud wigs ist auf den I. April bestimmt. Die Reise geht nach Nom. Dcn Sommer gedenkt König Ludwig jedoch in Vcrchtcsgaden und Leopoldskron bet Salz.-bürg zuzubringen. — Aus München wird berichtet, laß dezüg/ lich mehrerer an den Landlag zu bringenden Glsctzet" entwürfe zwischen dcr Krone und dem Ministerium Meinungsverschiedenheit in liner Weise bestehe, die den Bestand des lctztern zu bedrohen scheine. Leipzig, 6. März. Gestern fand eine Verhas-tung Statt, die viel Aussehen macht. Der bekannte Literal Silberstcin, der von Wien nach Leipzig kam, durch scine fulminanten Artikel im später verbotenen »Lcuchtthurm« sich höchst mißliebig machte, verhaftet und wieder freigelassen wurde, dann nach Hamburg ging und von dort heimlich hierher zurückkehrte, wo er sich lange verborgen hielt, wurde gestern in seinem Verstecke aufgefunden. — Die dänische Regierung wird die Nolabeln. Versammlung auf den 20. d. einberufen. Hierzu wcrden vier Mitglieder für Dänemark und ucun Mitglieder für Scblcswia/Holstein ernannt. — Vor einiger Zeit wurde der amerikanische General Harrison, der sich Prinz of Plantagcnct nennt und behauptet, mit dem englischen Königs-hause verwandt zu seyn, in Lockstädt verhaftet und "n das Stralsunder Kreisgericht abgeliefert. Er ist nämlich beschuldigt, dem in letzterer Stadt lebenden Konsul Dieckelmann tincn falschen Wechsel verkauft zu haben. Bei seinem Transport kam er auch durch Berlin, wo er sich an den englischen Gesandten Grasen Westmoreland wendete, welcher auch den fraglichen Wechsel für ihn bezahlen wollte. Dieß konnte aber nicht den Gang der Justiz aushalten und General Harrison, der übrigens mit der größten Rücksicht behandelt wird, wurde uiner Escorte von Mi-litär weiter gebracht. Italien. " Turin, li. März. Der electro-magnetische Telegraph ist bis Moncalieri vollendet; die angestellten Probe., sielen zur Zufriedenheit aus. Die Aufstellung der Pfähle ist bis Alessandria vorgeschritten mid b,s Cambiano sind bereits auch die Drähte gezogen. Man hofft, daß „och i„i Laufe dieses Monats >e Slrccke b,s Asti in Bettieb gesetzt wcrden kann; die gänzliche Vollendung der Linie bis Genua du'rjle jedoch vor drei Monaten kaum erfolgen. * Florenz, «.März. Der offizielle >,Mnmll)^ wln.'Ml)" bringt über Livorno eine telegraphische Depesche folgenden Inhalts: »Zu Genua ist das erilcht verbreitet, die sardinische Regierung durch die Ausschreitungen der periodischen Presse vcranlaßt, werde Modification?!, deä Preßa/sctzcs bcanlr^gen." Frankreich. Paris, 6. März. Die Abtheilungen dcr Nationalversammlung h.'ben gcstcrn die VorbcrathuN' gen über das Budget von 1852 mit Betrachtungen über dcn sinanzieUcn Zustand Frankreichs im Allge» meinen eröffnet. Die unleugbare und durch lauschende Benennungen nicht länger zu verhehlende Thatsache, daß zu Ende des laufenden Jahres die schwebende Schuld 64? Millionen betragen wird, würdc an sich schon hinreichen, die Aujmertsamkeit aller Staatsmänner im hoh.n Grade zu beschäftigen. Hierzu kommt noch die Erschütterung, die das Jahr 1852 möglicher Weise herbeiführen kann, um der ge^ genwärligen Budgeldiscussion ein besonderes Interesse zu leihen. Alle Nldncr waren darüber einig, daß das biöher befolgte Finanzsystem, das ganz einfach darin besteht, jedes Jahr fast !00 MiUionln mchr auszugeben, als eingenommen wcrden, und das Deficit einem imaginären Wesen, wie dcr Staats-credit auf den Hals zu laden, das alle Tage unter dieser Last oder durch andere Ursachen zusammenbrechen kann, auf dic Dauer nicht gut thun werde und über kurz oder lang zum Staatsbankerotte führen müsse. Nicht so einig war man über die Mittel und Wege, dieser Gefahr auszuweichen Nadicale Nc-formen in dcn Ausgaben wurden vorzugsweise von den Nednern der Linken vorgeschlagen, u, A. sofortige Verminderung dcr Armee, Unterdrückung der Besoldung dcr Geistlichkeit durch den Staat, Ein-jührung der Vermögens- und Einkommensteuer, wo.-mit zugleich das sehr kostspielig? Einnehmerpersonal vermindert wcrden könnte u. s. w. Allein ohne auf dcn Werth der vorgeschlagenen radicalen Reformen selbst einzugehen, bekämpften die Redner der Majo ritat dieselben hauptsächlich mit der Rücksicht, baß die gfgcnwärligen bewegten und unsicheren Zeiten zu solchen großartigenAbänderungen in den hergebrachten finanziellen Einrichlungen nicht geeignet seyen. Paris, 7. März. Ein neuer Conflict droht zwischen der Legislative und dem Elys«e hereinzubrechen. Der Präsident halle der Legislative durch das frühere Ministerium einen Gesetzentwurf vorlegen lassen, wornach die Wahlen in der Nationalgarde nach dem Gesetze vom 3l. Mai beschränkt worden wären. Die Legislative ernannte eine Commission, welche im Begriffe war, cinen bestimmenden Bericht zu erstatten. Da verbreitete sich nun das Gerücht, die Regierung beabsichtige, die Wahlen in der National-gardc nach dem allgemeinen Etimmrechle vor sich gehen zu lassen. Der Minister dcs Innern wurde darüber von dcr Commission vernommen und bestätigte die Absichten dcr Ncgicrung, jedoch würde dort, wo die Nalionalgarde aufgelöst wurde, die Wieder-bcrufung derselben auch jetzt nicht Statt finden. Man erwartet Interpellationen in der Legislative darüber. Die elys^cischen Blätter schweigen noch über das Factum. Das „Bulletin de Paris« spricht für das allgemeine Wahlrecht. — Die »Indüpendance« berichtet n»n ebenfalls von einer dritten französischen Note an das Wiener Cabinet, in Betreff des Eintritts Gesammtösterreichs in dcn deutschen Bund. Großbritannien und Irland London, 7. März. Ueber die Kafferinvasion enthalt das „Cape Town Mail« ausführliche Berichte, aus denen hervorgeht, daß die Kaffern, nachdem sie durch die Frcundschasls. und Unterwusslgkeitsvcrsichc. lungen jeglichen Verdacht eingeschläfert halten, am 24. December ein detaschirtes Englijchcs Truppen? corps überfielen nnd dcmselhen drei Offiziere und 16 Mann tödteten. — Am Weihnachtötage griffen sie drei Gränz-dörfer an und tödtetcn die in denselben wohnenden 79 Ansiedler. Am 29. December schlugm sie den Oberst Sounlset ill die Flucht, der sich mit dcm Gouverneur Sir Harry Smith vereinigen wollte, welcher sich damals in Fort C'l, einem vorgeschobenen Posten, befand. Dem Gmimrneur ist ,6 seitdem gelungen, sich durch die Kasserohorden, welche ihn abschneiden wollten, durchzuschlagen; er hat eine Pro-clamation an die Kapbevolkerung erlassen, in welcher er sie aussordett sich in Masse bewaffnet zur Vertheidigung der Colonie zu erheben. Noch sind die englischen Truppen, obwohl die Kaffern ihne» viele Leute getödtet haben, im Besitze der Gränzpvsilivnen; der Gouverneur dringt in die Colonisten, ihnen zu Hilfe zu eilen, bevor ihre Mundvorräthe zu Ende gehen. — Das Kricgsgcsctz ist in den östlichen und westlichen Kapprovinzen procl.imirt. Die eben reife Ernte bleibt umgeschnitten auf den Feldern; die Ansiedler, ihre Helden vor sich hcrtreibend, fliehen in die Städte. Die Prcise der Lcbensmittel sind bereits sehr hoch gestiegen. Die Stärke der Truppen betragt nur 2000 Mann und wenigstens 7000 sind zur Besse. gung dcr sämmtlich mit guten Feuergewehren versehenen Hassern, die was „ie vorh,r der Fall war, jetzt auch im offenen Felde fechten, nothwendig. Die Kaffern sollen geschworen haben, alle Weißen auszurollen und das Land, das ihnen einst gehörte, wieder in Besitz zu nehmen. S' p a n i e n. Madrid, ,. März. Der Ministerrath Hal be. schlössen, alle Gesandtschaften im Auslande Spar--samkeit halber zu unterdrücken. Aus diese Art wird der Herzog von Soto Mayor die Gesandtschaft von Paris verlassen. Man glaubt, daß der Marquis v. Valdegomas als bevollmächtigter Minister nach Paris gchcn wird. Der Herzog von Soto-Mayor soll, indlin er den General Narvaez auf eine so glänzende Art in Paris empfangen hat, hierin ganzM»ie ihm von dcr Königin zugekommenen Instructionm befolgt haben. Schwede n Christiana, 28. Februar. Auch in Stördalcn haben Unordnungen Statt gefunden, bei denen das Militär einschreiten mußte. Die Veranlassungen dazu gaben die offenen und gewaltsamen Forstfrevel der Armen. Auch diesen Vorgang schreibt man der socialistischen Agitation Thranes zu. Indessen sind dlr-gleichen Vorfalle auch schon dagewesen, bevor noch an solche Agitation gedacht wurde. Daß die Unordnungen mit der Anwesenheit des Königs und der Sitzung des Storthings zusammenfallen, gibt übrigens dcm Verdachte Raum, daß auch noch andere als socialistische Tendenzen im Spiele sind. Auch hier gibt cs eine kleine Partei, welche mit Vergnügen Excesse sieht, die zur Einschüchterung des ruhigen Bürgers und dann zur Beschränkung der Volksfrei-heitcn benutzt weiden konncn. Noch mchr wild man in dieser Meinung bestärkt, wenn man jetzt erfahrt, daß der Tumult in Lcwanger von der Amlszeitung höchst übertricbcn dargestellt worden, baß an dem' slldcn 150 Straßenjungen und betrunkene Vagabun. den, aber keincswcgö die Arbeiter betyeiligt, und baß der Major Prydtz die Unordnung bei ihrem Entstehen sogleich mil leichter Mühe hätte unterdrücken können. ^Wand.) Neues und Neuestes. — Der Anschlag für die deutsche Marine ist für l95l l,200.000 fl. und sind durch BundeSbt' schluß die Mattikularbeiträge bis zum I. Juli auS? geschrieben. Wie wir hören, beabsichtigt Preußen sich in den Besitz so vieler Schiff« der deutschm Flotte zu sctzrn, bis es sich für seinen Betrag von l,000.000 Thlr. entschädigt hat. — In Berlin ist am 1l. d. das Gebäude der erste« Kammer ein Raub der Flammen gewor, den. Menschenleben sind keine zu beklagen. Das Archiv ist nur zum Theil gerettet, Verleger: Ign. v. Hleinmayr und Fedor Vambera. Verantwonlichcr Herausgeber- Ig« Alois v Klrinmayr. Anhmm zur Fm!mc!wrSeitunG Telegraphischer <5o«rs - Vericht der Staatspapiere vom 13. März 185 l. Staatsschuldverschreibmigen 1» 5 p<§t. (in (5M.) al.^/il» bctto ^ ^ !/2 „ „ 8^15/l« dctto „ ^ ., ., 7<;y/lli Darlehen mit Verlosung v. I. «839, fur 250 is. 298 3/4 -Äank-Äcticu, vr. Stuck «2',ö in C. M. Ncticn dcr Kmscr Ferdinands-?lc>rdbah>l z,l 100« ss. r lOO Gnldm (inr., G»Io. «3Ü llso, Flwlsfuri a.M,, ( f»r 120 fi. siidd. Vcr- ei»s-Währ. im 24 !/! ft. Fusi, G,l!d.) «29 l/4 G. 3 Mmiai. Gemi.1, für 30tt ncm ^iemmit. Live. Gnid. l.il ^. 2 Monat. Hamburg, snr «N0 Thalll Banco, Rtl,l. 19l Bf. 2 Monat. Livorno, für 300 Toscanische Lire. Guld. l2 Silbcragio ........— 29 «/2 Fremden-Ann'ige der hier Ängekolltmeuell und Abgereisten. Den 10 März 1851. H,'. Uncerh^ber; — Hr. K.nifn z>n' gefallige:, Kennt-nißname zu bringen, rmt dem Beisätze, daß die allenfalls s»l-l, l^n noch rückständigen Betrage, von dem am ^ande domizilirenden Hrn. Mitgl'coem an den F'lialansschuß, fnr fie Filiale Umgebung öaibach und' Oberlaib ach aber unmittelbar an die Kanzlei des gefertigten Centralaus-schußes ehestcns berichtiget werden wollen. Vom Centrale der krainischen Landwirthschaft-Gesellschaft 3aibach den !>. März I85I. Z. 318. (1) Landwirthschaftliche Anzeigen. Bekanntlich verthteilt die hierlandi,^e Landwirthschaft-Gesellschaft zur Hebung der Maulbeerbaum- und Seidcnzucht in Krain außer dem um geringe Preise käuflichen M au l b e e r bä u m en auch an Kl,«M StiÄ unentgeltlich an minder bemittelte Landwirthe, Schullchrer u. s. w., bei de.-ien ein Erfolg dieses Culturzweiges zu erwarten steht. Das gefcrttgte Centrale bringt beim Herannahen des Fmt)jahritrichtct. Gleichzeitig wird angezeigt, daß Pfrofre'ser edler 7l,pfel- und Birnsorten aus dem gesellschaftlichen Versuchs h.ofe auf der Poland, uud aus dem Guten des Ausschußmitgliedes Hrn. Ferd. Schmidt in >^ka unentgeltlich bezogcn werden kö»ncn. Ferner wird den Hrn. Landwirtheu und Aieh^'ichtern zur Kenntniß gebracht, daß zur Bequemlichkeit der Beischaffung des V ie h salzcs und G i p se s die Landwirthschaft^G^s.llschaft auf ihrem Vcrsuchshofe (Polana) im D.'pot diese wichtigsten zwei Hiuptfakcorcn der Viehzucht halte, wo sowohl das Viehsalz, als auch vorzüglicher Gips, um deu eigenen Anschaffungspreis an die Hrn. Landwitthe abgegeben wird; das Salz in G.binden pr. 125 S ^ ? st., der Gips pr. 5A a 58 kr ohne G.'dinde, mit Gebinde .1 I st. 3 kr. Den Hrn. Landwirthen von Oderkrain, die etwa Gips durch die Landwirthschaft-Gesellschaft zu beziehen wünschen, wird zur Ersparuug der Fracht zur Kenntniß gebracht, d^ß sie denselben vor» züglichen Gips durch den Hrn. I 0 hannB. May e r, Realitateubesitzer in Krainburg beziehen können. Schlüßlich wird den Kühbesitzern Laibach's angezeigt, daß eben auch am Polanahofe (Hufbe-schlagölehranstalt und Thierspital/ ein schöner Zuchl stier von reinster M ü rz thaler - R a <-e aufgestellt ist. Vom Centralausschuße dcr krain. Landwirthschaft-Gesellschaft in Laibach im 9. März ,85,l^ Z. 274. (4) Ankündigung. »M Es wird Jemand zl, einer ausgedehnten Wirthschaft unter annehmbaren Vedin-qungen aufzunehmen gcsllcht, dem man thellw.ise Geschaftsbesorgungen anvertrauen könnte Lr müßte eine gute Handschrift haben, in der Oekonomic und lm Rechnungswesen gut bewandert, und der ocutfchcn und slovemschen Sprache vollkommen mach-lig seyn. Darauf Rcftettirendc wollen sich im Redactions - Bureau der Vaidacher Zeltlmg melden. Laidach am 5 März 1831 Der heilige Kreuzweg in vierzehn Stationen. Gezeichnet von Adam Vogler, lithographirt von Valois. Größe der bildlichen Vorstellung 21" hoch und 16" breit. Lithographirt in scharzen Abdrücken, compl.t 12 ss. — Schön und lebhaft colorirt, complet s^fl. Die letztere Gattung auf Leinwand und Blendrahmen gespannt, gefirnißt, mit braun lantten Rahmen, die mit einer Goldigste verziert und oben mit vergoldeten Krcuzchen versehen sind ?U fl. Dieser heiliqe Kreuzweg findet bei semer forlwählenden Ptlbrei'ung in den lodl. Pfarlgemnn-den ^llqemcine Anetkennu^g, u>id die zweckmäßige, schone und d^bci blllige Aus,l^llung l).U dem» sslben den Vorzug vor allen andcüi emqeräum. Zu haben bei .>»F^. 6,'e»,««»"' '» Laibach.