Jänner. Zwölfter Jahrgang. 1915. Folge 133. (Seite 3157 bis 3188.) Blätter für den Abteilungsunterricht. tTlonatschrift zur Förderung des österr. Schulwesens. (Schriftleiter: Dr. Rudolf Peerz.) o o o o o o Inhalt: Seite 1. Die große Zeit — ein großes Geschlecht . . . 3157 2. Die Deutschen singen...............................3159 3. Der Kriegsschauplatz im Schulhofe..................3160 4. Galerie moderner Pädagogen.........................3162 5. Lebensweisheit.....................................3164 6. Weihnachtsgrüße an unsere braven Soldaten im Feld................................................3165 7. Österreich.........................................3166 8. Erste österreichische Arbeitsgemeinde für pädagogische Forschung ....................................3166 9. Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein .................3167 10. Kriegsliteratur.....................................3168 11. Eine Reise durch den Krieg..........................3168 12. Was für alle Zeiten festgehalten werden muß . 3171 0 13. Unser Kriegskalender................................3173 14. Zeitungsschau.......................................3175 15. Bericht über eine bedeutungsvollejugendfürsorge-tagung in Prag..........................................3177 16. Österreichs Helden..................................3180 17. Lateinkursus für Lehrer.............................3181 18. Unsere Kriegsspende.................................3182 19. Briefkasten ........................................3184 20. Kleine Mitteilungen.................................3186 21. Unsere „Blätter“ im Jahre 1914......................3187 Verlag der Blätter für den Abteilungeunterricht in Laibach. — Druck von J. Pavlicek in Gottachee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (6 Mk, 7 Frk.), Für Lehrbefähigungsprüfungen empfohlen: Lehrbuch der Psychologie von k. k. Professor F. Schindler. (Verlag O. Gollmann, Troppau.) 207 Seiten, 42 Textfiguren, 1913; eleg. Leinenband K 4. Urteile. Blätter f. d. Abt.-U.: Eine ganz ausgezeichnete Erklärung für den psychophysischen Verlauf der Geistesphänomene. — Angenehme instruktive Art. — Wissenschaftliche Fundierung der Beispiele. » Päd. Jahresbericht (Dr. E. Meumann): Unter den elementaren Lehrbüchern der Psychologie gebührt dem Lehrbuche von Sch. eine besondere Stelle. — Sucht zu gunsten der Wissenschaft freizuhalten von autoritativen Traditionen. Schl es. Schulbl.: Gliederung und Sprache lassen an Vollkommenheit und edlem Schwünge nichts missen. — Wärme des Tones vereint mit Durchsichtigkeit der Darstellung. Kärntner Schulbl. 1913: Nicht bloß L.-B.-A. und Prüfungskandidaten, sondern allen Kollegen empfohlen. — Vorzügliches Mittel zur mühelosen, angenehmen Auffrischung. Schaffende Arbeit und Kunst 1914: Das Lehrbuch ist sehr zu begrüßen. Es berücksichtigt die Errungenschaften der modernen Psychologie. — Wird vortreffliche Dienste leisten. Österr. Schul-Ztg. 1914: Der Stoff ist übersichtlich und in den schwierigsten Teilen leichtfaßlich dargestellt, der Weg von der Erfahrung zur Erkenntnis psychologischer Gesetze streng eingehalten. — Wärmstens empfohlen. Reichsverein österr. Lehrerbildner: In meisterhafter Weise die verschiedenen psychologischen Richtungen berücksichtigt. — Plastische Sprache, gekennzeichnet durch Schönheit, Klarheit und Leichtfaßlichkeit. Hoher Extra-Vorzugsrabatt für Lehrer! Trautwein, wien, vii. Mariahilferstraße Nr. 58 B. Pianinos und Klaviere von hervorragender Klangfülle und Tonschönheit, gediegendster kreuzsaitiger Elsenpanzer - Konstruktion mit leichter, elastischer Spielart und verstellbarer Harfenton-Vorrichtung. 10 jährige, schriftliche, gesetzlich bindende Garantie! — 4 wöchentliche, frachtfreie Probelieferung nach jeder österreichischen Bahnstation I IW* Ratenzahlungen ohne Preiserhöhung gestattet! -M> Jeder Lehrer verlange umgehend kostenlos Zusendung der illustrierten Preisliste nebst Lehrer-Vorsngs-Babatt-Tabelle I Drei starke Hefte mit mehreren tausend Referenzen von Lehrern etc# gratis zur Verfügung Blätter für den flbtelltmgsnnierricbL Laibach, Jänner 1915. Mitteilungen der Verwaltung. Weitausgreifende Pläne der Schriftleitung veranlassen uns, an die g. Leser mit dem Ersuchen heranzutreten, unserer Zeitschrift neue Abnehmer zuzuführen. Wir haben trotz des erschwerten und verminderten Geschäftsganges während der Kriegszeit den Umfang der „Bl.“ beibehalten, ja noch mehr getan, indem wir reichausgestattete Kriegsnummern veranstalteten und dieselben zu patriotischen Zwecken kostenlos abgaben. Damit sind unsere Auslagen bedeutend vermehrt worden; wir tragen sie jedoch gern, solange uns der Zuspruch aus den Kreisen der g. Lehrerschaft erhalten bleibt. Trifft es auch manchen schwer, während der Kriegszeit den Bezugspreis zu entrichten, so möge er dennoch bei den „Bl.“ bleiben, damit es uns möglich werde, auch in Hinkunft den reichen Stoff auszusenden. Noch mehr: Jeder g. Abnehmer bestrebe sich, uns neue Abnehmer zuzuführen. Dies kann nicht schwerfallen, wenn auf die Vorteile, die unsere Zeitschrift bietet, verwiesen wird. Als solche möchten wir vor allem folgende anführen: 1.) Die „Bl.“ behandeln in 40 verschiedenen Abschnitten alle Schul- u. Lehrertragen. — 2.) Jeder Abnehmer hat das Recht, Probleme zur Erforschung im Experimentell-pädagog. Laboratorium der „Bl.“ (Sachwert 2000 K) erforschen zu lassen, bzw. das Laboratorium und die Bücherei der „Bl.“ zu besichtigen. — 3.) Über freie Stellen, über Fragen in Studiums- oder Prüfungsangelegenheiten, über Krankheitserscheinungen, Reiseprogramme, strittige Fälle im Schul- und Lehrerleben, bezüglich der Bearbeitung von Konferenzthemen, hinsichtlich der Wahl von Kurorten u. a. werden kostenlos Auskünfte erteilt. — 4.) Die Abnehmer der „Bl.“ erhalten unsere Verlagsschriften zu bedeutend ermäßigten Preisen. (Gesamtnachlaß 18 K). Das „Pädagog. Taschenbuch“ (185 Seiten stark) und die 2. Kriegsnummer werden unberechnet geliefert. — 5.) Der Bezugspreis für die „Bl.“ kann in bequemen Raten beglichen werden. — Aus dieser Liste kann ersehen werden, daß wir unsern g. Lesern in jeder Weise entgegen-kommen. Da nun, wie erwähnt, größere Arbeiten in Angriff genommen werden sollen, ist es notwendig, daß der Kreis der Abnehmer erweitert werde. Es sind neben der Aufnahme neuer Abschnitte auch 3 größere Nummern in Aussicht genommen, die gleich den Kriegsnummern in vornehmer Ausstattung erscheinen sollen. Dies und vieles andere möge uns eine eifrige Werbearbeit zur Tat werden lassen 1 SENSATIONELLE ERSCHEINUNG DER NATUR DES XX. JAHRHUNDERTES. GRATIS TEILE ICH JEDERMANN MIT, DIE MÖGLICHKEIT DER AUSHEILUNG DURCH MEIN ALT BEWÄHRTES HAUSMITTEL ÜBER LANGJÄHRIGE BRUSTKRANKHEIT, ASTHMA UND HUSTEN. BITTE EINE MARKE AUF DIE ANTWORT BEIZULEGEN. D. WACOWSKY, PILSEN (BÖHMEN) POSTFACH 150. Ganz Oesterreich kennt Jägerndorf als eine der größten Tuchfabriksstädte der Monarchie. Der Bezug von Herren- u. Damenstoffen wie auch schlesischer Leinenwaren direkt vom Fabriksplatze bedeutet daher für jeden Privaten eine ganz bedeutende Ersparnis. Verlangen Sie demzufolge kostenlose Zusendung meiner reichhaltigen Muster-Kollektion. — Insbesondere bemustere ich Reste zu tatsächlichen Spottpreisen. Tuchversandhaus Franz Schmidt, Jägerndorf 236 Oesterr.-Schlesien. Aeurleilungen. 589.) Interessante Nachrichten von den Kriegsschauplätzen veröffentlicht die Wiener „Österr. Volks-Zeitung“, die mit ihrer Lokalausgabe jeden Sonntag in 200.000 Exemplaren erscheint und eine Fülle gediegenen unterhaltenden und belehrenden Lesestoffes bietet. Ganz besonders die lebenswahren und stimmungsvollen Schilderungen ihres eigenen Berichterstatters Rittmeisters Kurt Freiherr v. Reden, der im österreichischen Hauptquartier weilt, erregen im In- und Auslande großes Aufsehen. Die „Österreichische Volks-Zeitung“ bringt wöchentlich eine gediegene illustrierte Familien-Unterhaltungsbeilage, ferner die Spezialrubriken: Gesundheitspflege und „Die Frauenwelt“, land- und forstwirtschaftliche und pädagogische Rundschau, Schachzeitung, Preisrätsel mit zahlreichen, sehr wertvollen Gratis-Prämien, Waren- und Marktberichte, Verlosungslisten Usw. Neueintretenden Abonnenten werden die laufenden hochinteressanten zwei Romane gratis nachgeliefert. Infolge ihrer großen, stetig wachsenden Verbreitung ist die „Österreichische Volks-Zeiturrg" sehr billig. Sie kostet für die Lehrerschaft ermäßigt: für Wien mit täglicher Zustellung ins Haus monatlich K 2, für Österreich-Ungarn, Bosnien-Herzegowina mit täglicher Postzusendung monatlich K 2 30, vierteljährlich K 6 70, mit wöchentlicher Postzusendung des Samstagblattes (mit Beilagen) vierteljährlich K 1 90, halbjährlich K 3 65, ganzjährlich K 715, mit zweimal wöchentlicher Postzusendung der Samstag- und Donnerstag-Ausgaben (mit Beilagen) vierteljährlich K 2 90, halbjährlich K 5 60, ganzjährlich K 11. — Probenummern versendet überallhin unentgeltlich die Verwaltung der „österreichischen Volks-Zeitung“, Wien, I., Schulerstraße 16. — Die Lehrerschaft findet unter den Tagesblättern keines, das sich ihrer Interessen mehr annähme. Was den Nachrichtendienst und die Mannigfaltigkeit, sowie die Reichhaltigkeit des Inhaltes betrifft, kann sich die „Österreichische Volkszeitung“ mit jeder anderen Wiener Zeitung messen. 590.) Zeichenblatthalter. Für den Zeichenunterricht vermag ein neuer Zeichenblatthalter, den die Firma J. Werner in Olmütz in den Handel bringt, nützliche Dienste zu leisten, umsomehr als er für wenige Heller käuflich und somit allen Schülern zugänglich ist. Der Zeichenblatthalter besteht, wie unsere Illustrationen zeigen, aus einem starken Papprahmen, der an der Rückseite einen eingelassenen Rand besitzt. Auf diesen wird das Zeichenblatt gelegt und durch Schließen der Rückwand des Rahmens, die mittels zweier aus Blech gefertigter Kreissegmente festgehalten wird, eingespannt. Eine Zwischenlage von gutem, glattem Papier schützt das Zeichenblatt vor dem Verschmutzen und ■f» A gibt ihm auch zugleich eine vorteilhafte Unterlage. Auch können unter ihm die bereits vollendeten Zeichnungen aufbewahrt werden. Der Blatthalter ist sehr leicht und kann daher von den Schülern ohne Schwierigkeit gewendet werden. Eine praktische Beigabe bildet die in die obere Rahmenleiste eingepreßte Zentimetereinteilung und die an den übrigen Seiten gleichfalls eingepreßten Striche, die die Mitte jeder Seite bezeichnen. Der neue Zeichenblatthalter wurde bereits in einer größeren Anzahl von Volks- und Fachschulen eingeführt und hat sich dort ausgezeichnet bewährt, so daß er Aussicht 75 Auszeichnungen! Gegründet 1790. 75 Auszeichnungen! L.&C.Hardtmuths § ff» AH | | 1.1 __ - eJLfl* L.AC.Hardtmnths fohi« I Ra I, H$rflTITIMTl1 Farbstil,e .. Zeichenstifte Le Uelllll UllllUin ... Pastells Ate Schulstifte etc, WIENIX. Budweis in Böhmen. Farbige K-:iden Für Schulzwecke anerkannt bestes Fabrikat. Durch jede Papierhandlung zu beziehen. 1915 (Aänner). «VX V ä t t Q (12. Iayr.) Aolge 133 t für den Zbieilungsunierrichi Monatschrift )«r Förderung des österr. Achulwesen«. Be,»,,,edüh« 6K (6 Mark, Schriftleiter: »-jchästll«-» au»lchUe»»ch 7 Frl.) jährlich. »lnzelnnm. an dl« „Berwallung der mer 60 h (80 Ps, 70 Ct). 71 r ttttilnlf Mtpri Blätter für den fl (Heilung«- Postjpark. Nr. 58.21». wt. »muui| y K r ). nnlerrlcht ln Laibach". Mannjkrlple und Biicher an die Echrlstlellung der Bläller für den Abtellungeunlerrlchl In MIcS (Böhmen). Die große Zeit — mx großes Geschlecht. Bniversitätsprofessor Br. Wendelin Toischer hat mit seinem'Zurufe an unsere braven Soldaten im Feld (Folge (52 dieser Bl., 5. 5(<(0) einen Gedanken berührt, der unser Schulproblem in den tiefsten Wurzeln faßt. Die Neuschule, auf die sich bei ihrem Insleben-treten der ganze Haß der Rückständigkeit ergoß und die auch später vor Bnglimpf und abfälliger Kritik nicht verschont blieb, hat ihre Probe glänzend bestanden. Die heute Heldentaten von niegekannter Größe verrichten, die trotz Sturni und Not im Kampfe aus-harren, die das höchste, das Beste freudig opfern: sie alle — die Väter und die Söhne — sind durch die Neue Schule gegangen. Ha, das ist ein herrliches Geschlecht, das wir im Verlauf der Jahrzehnte gebildet haben! Nicht die Tat allein erweist es, die unerhörte Tat, sondern auch der frohe Blut, der sie begleitet. Ba gibt es kein Klagen, kein Bangen, trotzdem die Gefahr blutig droht, sondern nur den Aufschrei des Entzückens, für das Vaterland und das Recht alles zu wagen. Bas Recht! Es bildet einen Grundpfeiler der vielgeschmähten Herbart'schen Pädagogik, in deren Atmosphäre die Neuschule gedieh. Man mag über das Herbart'sche System urteilen, wie auch immer, eines muß zugestanden werden: In der Zeit seiner richtigen und sinngemäßen Vermittlung hat es der Schule einen Kurs gegeben, der auf die Tharakterbildung hinauslief und mehr das Wesen des zukünftigen Staatsbürgers als das leidige Blaß von Kenntnissen ins Auge faßte. Burchtränkt von pestalozzischem Geiste, hat dieser Grundzug des Bildungswesens bei uns im § ( des Reichsvolksschulgesetzes eine glückliche Fassung gefunden. Bie Verwirklichung des Fundamentalsatzes verspüren wir an uns selbst; sie ist es, die uns von der späteren Beutung Herbart’fcher Gedanken, von dem in einen abscheulichen Mechanismus gezwängten Formalunterrichte abstieß. Bahin war das alte Bildungsziel: ein lauterer Charakter, ein starker Wille, ein tiefes Gemüt; nur der Stoff, nicht seine erziehliche Wirkung trat in den Vordergrund; für ihn wurden allerlei Behelfe und Methoden geschaffen, in seiner Beibringung als totes Kapital lag das ganze Sinnen und Trachten der pädagogischen Welt. — In dieser Ära stecken wir noch; ein Glück, daß sie nicht früher kam. Ber Brill, und sei er durch allerlei Künste verhüllt und sohin mit einer Ar tWissen-schaftlichkeit übertüncht, hätte niemals ganzeBlenschen, Melden geschaffen, sondern bloß eine Masse berechnender Kreaturen, wie wir sie jenseits des Kanals finden. 3158 Was lehrt die Betrachtung? Wir werden zum Mriginal-perbart und vor allem zu Pestalozzi zurückkehren müssen. Ich habe es wiederholt behauptet und kann es jederzeit erhärten, daß wir das Maß von Kenntnissen und Fertigkeiten, so es das Lebert vom gewöhnlichen Wanne heischt, an sich recht wohl in der Hälfte der festgelegten Schulzeit bewältigen könnten. Für das Abc und das Einmaleins und die paar Briefe des Bauers brauchen wir nicht acht Jahre und nicht den ganzen großen Apparat. Aber wozu das Ausmaß an Zeit und Illitteln nicht reicht, das ist die Wesensbildung, die Formung des inneren Menschen. Für diesen Zweck wird der Einfluß der Schule, wie wir das immer wieder betout haben, über das V*. Lebensjahr des Zöglings hinausreichen müssen. Die Wirkung sehen wir in Deutschland, wo der junge Wann bis zur Militärdicnstpflicht nicht locker gelassen wird. — Es ist dermalen nicht der Zeitpunkt gegeben, ein neues Erziehungssystem zu entwickeln, bezw. an der Veräußerlichung des Schulwesens gebührende Kritik zu üben — das wird nach dem Kriege geschehen —; aber, was wir allsogleich in Angriff nehmen sollen, das ist unsere erziehliche Einwirkung auf jene Altersstufen, die in der Lust des Schulformalismus aufgewachsen sind und darum um das kostbarste Angebinde: Herausbildung eines sittlichen Lharakters, wenn auch nicht ganz, so doch zum Teile verkürzt wurden. Wir haben in aller Eile Versäumtes nachzuholen. Wozu? Zu jener Tat, die uns als Frucht der Neuschule dermalen so entzückt. Wie die Dinge stehen, ist ein baldiges Ende des Weltkrieges nicht abzusehen. Es geht diesmal eben nicht bloß um ein paar Länderbrocken, sondern um die pegemonie auf dem Kontinent, ja um die Weltherrschaft. Der gewaltige Entscheid zwischen dem Germanentums einerseits und dem Slawen- und Romanentume anderseits muß fallen; der alte Traum Rußlands, seine oberste Lebeusbedingung, die freie Fahrt in den Welthandel zu erlangen, macht die äußersten Kräfte frei; Albion sieht sich in der Landmacht Deutschland-Vsterreich-Ungarn gefährdet, es muß sic, will es in Glanz bestehen, zum mindesten schwächen. Alle diese Momente erklären die Hartnäckigkeit des Widerstandes, deuten aber auch auf eine lange Dauer des Krieges. Wir müssen daher Vorsorgen, daß dem Kaiser ein gerüstetpeer zur Verfügung st ehe, wenn die äußer st e Not die Jüngsten und die Altesten zu den Waffen ruft. Fürs erste ist es unsere Pflicht, in allen, ob sie nun einmal in den Kampf ziehen oder nicht, den Wut zu stählen. (Die Weihnachtsfolge dieser „Blätter" enthält eine diesbezügliche Ansprache an das Volk.) Zusammenkünfte, bei denen als Lockung die neuesten Kriegsereignisse erörtert werden, bieten hiezu Gelegenheit; man trägt patriotische Gedichte vor und berichtet über peldentaten aus dem gegenwärtige» Kriege. Es kann eiufürallemal festgesetzt werden, daß allsonntäglich nach dem Segen ein Vortrag geboten werde. — Fürs zweite wird die Iungmannschaft über \7 in die wichtigsten Rcglementbestimmungen eingeweiht (die Militärbehörde würde gut daran tun, sofort eine sehr gekürzte Ausgabe an alle Schulen zu versenden) und ein bißchen einexerziert, so daß sie im Falle der Einberufung über das Gröbste hinweg ist. Brauchen wir diese Vorarbeit nicht, umso besser; kommt es aber zum Äußersten, dann wird uns der Kaiser danken, so wir seine letzten Reserven geschult haben. Es ist immer besser, man ist auf das Schlimmste vorbereitet, als sich in schönen poffnungen zu wiegen und bei ihrer Nichterfüllung ratlos zu sein. Das Schlimmste muß ja deswegen nicht kommen; aber die Sicherheit verleiht neuen Ansporn. „Komme, was kommen mag, wir sind gerüstet!“ In diesen Satz drängt sich unsere Tendenz zusammen. Also habtacht, Ihr Genossen im weiten Reich! Erzieht ein weljryastes Wolksheer, laßt perbart und Pestalozzi auf jene wirken, die aus dem »erkünstelten kalten Schuldrill, aus der Methodenschule, hervorgingen, seid fleißige (Offiziere hinter der Front und präsentiert unserem Obersten Kriegsherrn in Tagen größter Gefahr ein gewappnetes Massenaufgebot, an dem die Millionenheere der Gegner zerschellen. Ehe der russische Traum sich erfüllt, ehe die englische Gier uns zertritt, ehe welsche Tücke triumphiert, erhebe sich das gesamte Volk der verbündeten Reiche vom Siebzehn jährige »bis zum Siebzigjährigen und greife zu den Waffen! „Das Volk steht auf", so gellt es dann durch die Lande; es wirft sich dem Leinde entgegen und bricht feine Kraft, wenn hernach die Siegesfahnen flattern und das Reich zu neuer Blüte sich erhebt, so wird man nach dem Retter fragen. Wollte Gott, daß es nicht so weit komme! Läßt es sich jedoch nicht abwehren, so wird für alle Zeiten eine Tat gerühmt werden: die im stillen geschaffene kehle Wehr des Waterkandes als ein Merk der Lehrerschaft. — S’cerj. Die Deutschen singen. (Originalbeitrag.) Schrapnelle sausen durch die Luft, Maschinengewehre knattern, Nach Blut und Pulver weht der Duft, Die Fahnen im Winde »altern. Hallo, zum Sturm! Der Tod tritt nah Als Oberfeldherr im Bingen. Da — hört ihr’s wohl? — nach lautem Hurra: Die Deutschen singen. Der Feind hat gerast, geflucht, geschmäht, Getobt mit Bänken und Tücken. — Die Deutschen gesammelt, wie zum Gebet; Es blitzt in ihren Blicken. Zum Sturme — vor! Wenn’s dem Satan galt’! Sankt Jtirg, o helfe bezwingen, Was sich dem Beeilt entgegen stellt. — Die Deutschen singen. Dem Feind ist das neu: Dem Tod ins Gesicht Ein Lied aus vollen Backen? Die Schrecken ringsum, ihr fürchtet sie nicht? Das Grab ist ein rauhes Laken! — Nur hehrer hebt sich der mächtige Chor, Ein Adler auf siegreichen Schwingen. Hurra — und vor! Unaufhaltsam vor! — Die Deutschen singen. Sie singen und siegen; und will’s das Los, Verstehen sie freudig zu sterben. Im Sang und im Sieg und im Sterben groß: Des Reiches der Zukunft Erben. Und fragt ihr, was sie so singen läßt? Sie wollen das Höchste vollbringen; Ihr Herz ist rein, ihr Schwert ist fest! — Die Deutschen singen. Karl Krobath. 3160 Der Kriegsschauplatz im Schulhofe. Vorbemerkung. Die nachstehenden Anregungen, die die Fortführung eines durch die Schristleitung in F. 131 aufgeworfenen Gedankens bedeuten, seien der besonderen Rücksichtnahme empfohlen. D. Sch. Im Buchhandel findet zurzeit wohl kein Artikel soviel Absatz wie Landkarten von den Kriegsschauplätzen. Jedermann möchte eine Karte besitzen, auf daß er genau die Stellungen der kämpfenden Heere verfolgen könne. Der Lehrer wird bestrebt sein, in der Klasse womöglich genaue Karten anzubringen, um die in der Zeitung genannten Länder, Orte u. a. von den Schülern aufsuchen zu lassen. Für Kinder, besonders in den unteren Klassen, ist jedoch die Karte ein zu entrücktes Abbild der Wirklichkeit. Die Kombinationsgabe der Kleinen ist noch nicht gereift, das Gewirr von Linien und Farben mit Leben zu erfüllen, es in plastische Wirklichkeit umzusetzen. Aus diesem Grunde hat man in neuerer Zeit die Reliefkarte dem Unterrichte dienstbar gemacht; man hat so zwischen den Gegenstand (Land) und die Symbole dafür (Karte) ein Mittelglied eingeschoben. Es werden aber nicht etwa teure, fertige Relief-Darstellungen gekauft; man läßt dieselben vielmehr durch die Kinder aus Sand herstellen. Nun liegt der Gedanke sehr nahe, die vom Kriege betroffenen Länder plastisch aufzubauen, die Kriegsoperationen gleichsam im Kleinen vorzuführen und dadurch den Schülern eine bessere Veranschaulichung zu bieten, als es durch die Karte möglich wäre.1 Da der Sandkasten oder der Sandtisch hiezu viel zu klein ist, wird man das Ganze im Schulhofe oder auf einem geeigneten Platze in der Nähe der Schule ausführen. „Kinder“, sagte ich eines Tages in der Schule, „wir wollen uns im Schulhofe die Länder, in denen Krieg geführt wird, aus Sand machen und dann sehen, wo unsere (die Wolframitzer) Soldaten überall mitgekämpft haben“. — Zuerst ein Stutzen, Nachdenken, Fragen, dann ging’s mit Begeisterung hinaus aus der Klasse und an die Arbeit. Nachdem festgesetzt wurde, daß wir zuerst Österreich-Ungarn „machen“ wollen, vereinigten sich je zwei bis drei Schüler zu einer Gruppe, bestimmten die Weltgegenden und zeichneten mit einem Hölzchen nach dem vor ihnen liegenden Atlas die Grenzen in den Sand. Jede Gruppe arbeitete für sich im kleinen Maßstabe. Schüchtern nur ging’s anfangs bei manchen, denn diese Art des Vorganges im Erdkundeunterricht bedeutete für sie etwas ganz Neues; doch es ging. Bald war der Schulhof mit vielen kleinen Kartenskizzen bedeckt. Nachdem die Reichsgrenze fertig war, wurden die Kronländer eingezeichnet. Freilich sind diese Darstellungen anfangs oft unbeholfen und ungenau. Man hüte sich jedoch vor zu vielem Ausbessern oder gar Tadeln. Wie zu jeder Arbeit, die gut gelingen soll, gehört auch zu dieser vor allem Mut und Liebe. Diese zwei Faktoren werden jedoch durch fortwährendes Bessern, Nörgeln und Strafen erdrückt, das Kind wird unsicher und unselbständig; nur durch wohlwollende Anerkennung der Mühe und des guten Willens selbst bei einer minder guten Arbeit kann das Selbstvertrauen wieder geweckt und gestärkt werden. Der Lehrer geht von einer Skizze zur ändern und sagt besonders bei schwachen, mutlosen Schülern etwa folgendes: „Aha, hier hast du Mähren gezeichnet, hier Niederösterreich usw. Ganz gut hast du es gemacht. Nur hier . . .“ (kann die Verbesserung folgen). Der Schüler freut sich, daß die Länder nach seiner Zeichnung erkannt wurden und daß diese Beifall gefunden hat, ist daher einer Verbesserung, die er sonst leicht als Tadel empfindet, eher zugänglich und geht mit mehr Mut und gesteigerter Energie an die Bewältigung der nächsten Aufgabe. Nur wenn der Schüler das Bewußtsein hat, daß er, ohne beim Mißlingen gleich getadelt, gestraft oder gar ausgelacht zu werden, etwas probieren, ja auch Fehler machen kann, legt er die Scheu und Ängstlichkeit, mit welcher er an alles Neue und Unbekannte geht (was besonders bei Landkindern der Fall ist), ab. Sind alle Schüler mit den Skizzen im Sande fertig, dann dürfen sie umhergehen, sich die anderen Arbeiten ansehen und an der eigenen Verbesserungen anbringen. Dieser erste Entwurf war nur eine Übung zum Einfühlen in den Stoff. Nun wird alles verwischt und der Platz geebnet. Den Schülern wird die Aufgabe gestellt, 1 Wurde von meinen Schülern mit Plastilina ins Werk gesetzt. 3161 das Geübte im großen Maßstabe (der Lehrer bestimmt die Fläche), aber jetzt nur einmal auszuführen. Es ist nun darauf zu achten, daß sich jeder Schüler ungehindert an der Arbeit beteiligen kann. Sind die Grenzen eingezeichnet, so werden sie mit Stäbchen (kleinen Zweigen), an die man hie und da Fähnchen aus Papier in den Landesfarben anbringt, markiert. Die Kinder bringen sodann Sand und bauen die Gebirge auf: die Alpen, Karpathen, Sudeten. Die Städte werden mit Steinen oder mit Häuschen aus Ton, an die man den auf den Zettel geschriebenen Namen stecken kann, bezeichnet, die Flüsse in den Boden eingegraben usw. Man lasse jedoch die Kinder selbst erfinden, wie alles dargestellt werden soll. An Österreich-Ungarn wird Serbien angebaut und dann gleich die Geschichte des österreichisch-serbischen Krieges behandelt. Der Lehrer geht vom Heimatorte aus, ruft den Kindern noch einmal alle Vorgänge, die sich hier zu Beginn des Krieges abgespielt haben, ins Bewußtsein zurück: die Mobilisierungskundmachung, das Einrücken der Soldaten u. a. und läßt sie ihre Angehörigen oder Bekannten auf der Fahrt nach Serbien begleiten. Die Kinder wissen die Orte, die berührt wurden, selbst aus den Briefen und Erzählungen der bereits Heimgekehrten anzugeben und bringen Ansichtskarten zur Illustrierung mit in die Schule. Falls eine Lokomotive (eventuell Nachbildung in Ton) vorhanden ist, kann die Fahrt wirklich ausgeführt werden. Man läßt den „Zug“ in allen größeren Orten halten und prägt die Namen den Kindern ein. Endlich kommen die Soldaten an Serbiens Grenze an, werden gruppiert, überschreiten die Grenze ins feindliche Land und dringen ein. Die Kinder ersehen aus der plastischen Darstellung des Reliefs leicht die Geländeverhältnisse und finden heraus, wie schwierig es ist, in diesem Lande zu kämpfen. Die Darstellung des Vordringens der Soldaten kann mittels aus Ton geformter Soldaten oder mittels Fähnchen erfolgen. Die Kinder erleben so alle Schicksale des Heeres und machen seine Kämpfe mit; sie sind Zeuge, wie dann die Timokdivision und andere serbische Heeresteile geschlagen und vernichtet werden und wie unser Heer zum zweitenmale eindringt. Die letzten Stellungen beider Gegner werden genau nach den Zeitungsnachrichten und nach der Karte bezeichnet. Es folgt das Aufbauen der anderen kriegführenden Staaten und die Besprechung des österreichisch-russischen, deutsch-russischen und deutsch-belgisch-französischenglischen Krieges. Die Schüler wissen vieles selbst zu berichten und der Lehrer ergänzt nur. Im Sand kann auch eine Festung mit Forts aufgeführt und ein Schützengraben veranschaulicht werden. Der Vorteil des geschilderten Vorganges ist nicht unbedeutend. Vor allem gehen die Kinder hier nicht mit Worten und toten Zeichen um, sondern mit Dingen, von denen sie erst das Sprachliche ablesen. Das Interesse kann daher bedeutend gesteigert werden. Da ihnen das Nachbilden der Wirklichkeit Freude macht, wird die Arbeit zum Spiel und sie müssen nicht erst dazu gezwungen werden. Die Lust äußert sich darin, daß sie auch in den Pausen, also freiwillig daran teilnehmen. Dann können alle Schüler, selbst die kleinsten, beschäftigt werden. Dem gegenüber sind die Schwierigkeiten der Durchführung verschwindend klein. Das Haupthindernis jetzt im Winter ist die Kälte. Doch gibt es auch im Winter frostfreie Tage, an denen man ganz gut mit Sand hantieren kann; und fällt einmal hinreichend viel Schnee, dann baut man eben mit diesem Material. Sollte das „fertige Gebirge“ vom Regen zerstört werden, umso besser, dann errichtet man es zum zweitenmal. Fähnchen, Tonsoldaten u. a. Sachen, die beschädigt werden könnten, räumt man jedesmal ein. Mit dem Lehrplan braucht man hiebei nicht in Konflikt zu geraten. Ist in diesem z. B. die Behandlung Europas angesetzt, kann dieses, da der Krieg ohnedies die größten europäischen Staaten in Mitleidenschaft zieht, gründlicher besprochen werden als je. Darum frisch an die Arbeit! Brechen wir endlich mit dem alten Formelkram und tragen wir mehr Leben in die Schule zur Freude unserer Jugend I Fritz Slawik, Lehrer in Wolframitz, Südmähren. 3162 Galerie moderner Pädagogen. 7. Alvin'Areiy. zu Aeuffenvach. Wieso ein k. u. k. General der Infanterie zu den modernen^ Pädagogen gerechnet werden kann, wird die nachstehende Lebensskizze lehren. Was ich indes vorerst bieten möchte, das ist die eigentümliche Art des Bekanntwerdens mit dem Schriftsteller und Erzieher T. — Das war so: Es werden nun an 15 Jahre verflossen sein, als ich — damals Lehrer an der Deutschen Schule in Görz — wieder einmal einen Teil der Ferien im Seebade Grado verbrachte. Alltäglich, wenn die Flut heranrauschte, gab es ein Stelldichein in den steigenden Wassern. Da wurde lebhaft über Politik, Ortsverwaltung u. v. a. debattiert. Doch heute war es sonderlich still in der Runde. Man horte nichts als den ruhigen Ton eines Erklärers. Da mußte ich dabei sein. Mit kräftigen Ausschlägen griff ich mich durch die Flut und alsbald war ich zur Stelle. Welch ein Bild I In der Mitte ein ziemlich rundlicher Herr mit blitzendem Aug', um ihn eine Schar von Hörern. Worum ging's? Um die botanische Bestimmung des von der Flut vorgeschobenen Grünzeugs. Ich horchte eine zeitlang den Ausführungen des Ankömmlings; allmählich mengte ich mich, damals ein beflissener Pflanzensammler, ein und bot Ergän- zungen. Das verdroß den Herrn durchaus nicht; er kam vielmehr zu mir und lud mich ein, ihn in seiner Wohnung zu besuchen. Dort wolle er mit mir des weiteren über die mediterrane Flora plaudern. — Ich war pünktlich zur Stelle. Doch wie, bin ich recht? 1. Stock., Tür links I Richtig I Aber da ist ja ein beängstigend hoher Titel zu lesen. Und ich, der junge Privat- Volksschullehrer, soll hier standhalten? Sintemalen ich nun einmal da war, pochte ich verwegen an und allsogleich erschien ein Diener, der mich zu „Seiner Exzellenz" geleitete. Da war er nun, der bekannte Reichsfreiherr zu Teuffenbach, dessen „Vaterländisches Ehrenbuch" ich als Studiosus mit Eifer gelesen, an dessen Ahnen, dem Tiefenbacher, ich mich ergötzt hatte und an dessen Stammburg in Obersleier ich vorübergefahren war, als mich die Postkutsche zu meiner ersten Stelle führte. Ein heiliger Schauer kribbelte über meinen Rücken. Doch bald mar die Befangenheit vorüber, denn Se. Exzellenz sprach ja wie ein gewöhnlicher Mensch, wie ein Freund, wie ein Kamerad: „Ihre Kenntnis der Gradoflora hat mich überrascht. Sie scheinen sich mit botanischen Studien zu befassen. Da können wir ja mancherlei besprechen." — Darauf ich: „ „Die Botanik betreibe ich so nebenbei, weil ich es mir zum Grundsätze gemacht habe, jeweilig den Fleck neuer Erde, auf dem ich gerade weile, nach allen Richtungen und in jeder Hinsicht zu durchforschen. Ansonsten Hab' ich mich der Pädagogik und der Geschichte ergeben."" — Da funkelten die blauen Augen des Generals. „Ei, das gefällt mir 1 Sehen Sie, das sind just auch meine Fächer. Als Erzieher habe ich reichlich Erfahrungen gesammelt, als Historiker mich einmal durch ein Werk versucht . . ., „„das ich, verzeihen Sie die Unterbrechung, Exzellenz, als Kandidat mit Heißhunger verschlang."" — „Das freut mich, wenn der Gedanke, den ich in diese Bücher zu legen mich bestrebte, auf die Schüler übergreift. Wir brauchen in unseren Tagen echten, geläuterten Patriotismus!" — Wie recht der General hatte! Als ob er die Ereignisse, die uns zurzeit in Atem halten, geahnt hätte! — Es wurde noch viel über Erziehung, wie sie ist und wie sie sein sollte, gesprochen und auch viel über Geschichte und Geschichtsforschung. Ich schied mit dem Gefühle, einen Führer mehr gewonnen zu haben. — Wenn ich das persönliche Erlebnis vorausschickte, so habe ich dies aus methodischen Gründen getan: Es sollte der, dessen Ausfluß patriotischen Fühlens wir in dem Artikel „Ein Rückblick und ein Ausblick für unser Reich" (Folge 132) erfuhren, zunächst in seinem Wesen gekennzeichnet werden. Nun wird der Leser ebenso wie ich, der ich nach dem geschilderten Besuche Daten über den Reichsfreiherrn und sein Geschlecht sammelte, begierig sein, Näheres über die in eine sympathische Stimmung gerückte Persönlichkeit zu erfahren. Darum lasse ich nach meinen Aufzeichnungen, die ich dem bekannten Werke Wurzbachs „Biographisches Lexikon des A. Freiherr zu Teuffenbach, 3163 Kaisertums Österreich", der Broschüre „Die Freiherren von Teuffenbach in Steiermark" von dem bekannten Dichter und Obersten Friedrich Marx (Verlag der Österr.-ung. Revue, Wien), den Regesten zur Geschichte der Familie von Teuffenbach in Steiermark (Verlag der Histvr. Landeskommission in Graz), dem Heftchen „Das Margaretenkirchlein in Teuffenbach" von Prof. K. Fohringer und endlich zahlreichen Svnderaufsätzen entnahm, eine kurze Skizze folgen. Die T. zählen ihre adeligen Vorfahren bis zum Jahre 1074 zurück. Ihr Auftreten in der Geschichte hat für uns besonders dadurch Bedeutung, daß sie sich ohne Zögern auf die Seite des gewählten römisch-deutschen Königs Rudolf von Habsburg stellten und standhaft bei ihm ausharrten. Diese Treue der T. zu unserem Herrscher hause erwiessichauch im weiteren Verlaufe, zu allen Zeiten, besonders aber während der Jahrhunderte langen gewaltigen Türkenkriege, so daß wichtige Hof- und Verwaltungsämter an das Geschlecht vergeben wurden. Tristan von T. gehörte zu jenen innerösterreichischen altadeligen Edelleuten, die den damaligen Herzog, späteren Kaiser Friedrich III. auf seiner Wallfahrt in das Heilige Land begleiteten und von ihm persönlich zu Rittern vom heil. Grabe geschlagen wurden. Der erste Freiherr (seit 1547) Franz T. (1516—1578) kämpft mit Kaiser Karl V. in Tunis und Algier, in der Provence und gegen die Türken und wird hierauf Verwaltungsoberster in Slawonien. Das Krankenasyl in Sauerbrunn bei Judenburg stammt von ihm. — Christoph Frh. v. T., dessen Klingenblitz der Türke nicht vertragen konnte, war Feldmarschall und schloß als solcher in des Kaisers Namen mit den Türken den Frieden von Adrianopel (1568) — ein Beweis, welch hohe Vertrauensstellung er einnahm. Sein gleichberühmter Sohn Feldmarschall Rudolf, Ritter des Goldenen Vließ-Ordens und Inhaber des ältesten kaiserlichen Infanterie-Regiments, ist der „Tiefenbacher" in Schillers „Wallenstein". Von ihm wurde die Herrschaft Dürnholz in Mähren für Erziehungszwecke testiert (Also schon hier der Drang nach Vvlks-erziehungl); seine Stiftungen finden später im Theresianum in Wien für alle Zukunft wohltätige Verwendung. — Jo H. Fried r. v. T. (^ 1647) trug wegen seines Ernstes und der dunkeln Kleidung den Namen „Der schwarze Ritter". Er genoß in Nürnberg hohes Ansehen. — Unter den vielen verdienstreichen Männern dieses uralten steirischen Geschlechtes, das in der Kirche seines obersteirischen Stammortes durch 17 meist künstlerische Grabdenkmale sich eine dauernde Erinnerung geschaffen hat, zählt auch der Fmlt. Maximilian Frh. zu Teuffenbach, der, zuletzt kommandierender General in Kroatien, 17 Feldzüge gegen die Türken erfolgreich unternommen hat. Ein Grundsatz scheint alle diese tapferen Krieger und Feldherren beseelt zu haben, der nämlich, ihre Unabhängigkeit zu wahren, doch stets bereit zu sein, auf des Landesherrn und Kaisers Ruf ihre Schwerter zu der Verteidigung des Thrones und des Reiches mit allen ihren Mannen bereit zu halten und durch Taten ihre erprobte Treue zu bekunden. Der gleiche Geist beseelt auch den General A. T., unfern Pädagoge». — Nun Einiges aus seinem Leben: Nach dem Austritte aus der Akademie in Wiener-Neustadt, unserer berühmten militärischen Pflanzschule für höhere Offiziere, erhielt Leutnant T. 1853 seine selbstgewählte Einteilung im altbewährten Jnf.-Rgmt. Graf Kinsky Nr. 47 und lernte in dem tapfern Offizierkorps den echten Radetzly'schen Svldatengeist „In deinem Lager ist Österreich" kennen. Dieser Geist hat ihn aus allen Wegen seiner militärisch-wechselvollen Laufbahn begleitet; er ist ihm zur Grundlage seiner Tätigkeit und der Leitstern für sein unbegrenztes Vertrauen in die Größe des Reiches geworden, welches Vertrauen er in seinen Vaterländischen Ehrenbüchern niedergclegt hat. — 1858 als Oberleutnant in das damals bestandene Adjutanlenkorps eingeteilt, über eigene Bitte bei Beginn des Feldzuges 1859 in die mobile 4. Armee berufen, erhielt er nach dessen Beendigung eine Stellung als Präsidialist beim Wiener Landes-Generalkommandv, erbat sich jedoch, damals Rittmeister, anfangs 1861 nach Auflösung des Adjutantenkorps seine Einrückung zur Truppe, die ihm beim 75. Jnf.-Regimente wurde — also ein Mann der Tat gleich seinen Ahnen. Beim Truppenkvmmando unter Generalmajor Ritter von Krismanic nahm er an der Aktion gegen den Friauler Putsch teil. Als er sich 1865 durch einen Sturz vom Pferde schwer verletzt hatte, kam er nach seiner Wiederherstellung in die Generaladjutantur des Kaisers. Er wurde Major im Generalslabe. 1875 übernahm er sodann die Erziehung der Söhne Sr. k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand IV., Großherzogs von Toscana. In dieser Stellung sehen wir den ehemaligen Kriegsmann als weitblickenden Pädagogen. Das war nicht eine zwischen die Mauern eines Fürsteupalastes gezwängte weltfremde Erziehung, sondern ein Stück jener Praxis, wie wir sie nach Grundsätzen, so sie erst im Werden sind, pflegen. DieZöglinge T's wurden ans Licht der Sonne geführt, in das Treiben, wie es die Wirklichkeit bietet, in die Welt mit ihren Wundern und ihrem Weben. Ein moderner Pädagoge ersten Ranges. 3164 Dabei vergaß er jedoch eines nicht, was unfern Neuerern zuweilen abgeht, — die Charakterbildung. Sie war bei ihm wie bei Pestalozzi und Herbart oberstes Prinzip. So recht zum Ausdruck kommt dies in seinen Schriften „Unser Militärerziehungswesen" und in den „Beiträgen zu unserem Schul- und Erziehungswesen". — Wiesehr die Grundtendenz T's. auf die Prinzenerziehung im allgemeinen beispielgebend und nachahmend gewirkt hat, bezeugt eine Stelle aus einem Toaste, den der Oberst Müller v. Königsbrück gelegentlich einer Feier an der Militär-Oberrealschule zu Mähr.-Weißkirchen in Anwesenheit eines Erzherzogs auf T. ausbrachte. Sie lautet: „Neben den vielen großen Verdiensten dieses Mannes (T.) ist es vielleicht sein größtes, daß er die Idee erfaßte und erfolgreich propagierte: Fürstenkinder der Neuzeit müssen in den öffentlichen Schulen des Staates gebildet werden." — Ein zweiter Fenelon! Stibin Reichsfreiherr v. Teuffenbach zu Tiefenbach und Maßwegg hat dem Kaiser 44 Jahre in verschiedenen Stellungen und zuletzt, wie erwähnt, 22 Jahre als Prinzeuerzieher treu gedient. Die Anerkennung für sein Wirken gibt sich in seinem hohen militärischen Range und in mehreren Schriftstücken voll kaiserlicher Huld kund. — Seine Arbeiten auf dem Gebiete der Geschichte haben ihn zum Ehrenmitgliede des Steiermärkischen histor. Vereines und des Ästerr. Volks-schriftenvereines gemacht. Durch seine Tätigkeit im Dienste des Gemeinwesens wurde er Ehrenbürger von Grado und Nuda. Nun steht noch aus, daß die Schulwelt ihn ehre, der er das Wertvollste gespendet: die Annäherung zwischen Volk und Fürstenkindern. Ist es auch wenig, was wir dem verdienstvollen Erzieher bieten können, so ist es doch unser Bestes, wenn wir ihn in die „Galerie moderner Pädagogen" einreihen. Wollen wir noch ein Weiteres tun, so sei es, daß wir seine Werke, u. zw. vor allem das Vaterländische Ehrenbuch (Poet. Teil bei Dieter in Salzburg um K 5’60 die Volksausgabe, um K 8 20 die Prachtausgabe. Prosa-Teil 1877 bei Prochaska in Teschen und Wien, seit 1893 in illustrierter Ausgabe in zwei Bänden erhältlich), verbreiten. Was draußen auf unfern verschiedenen Schlachtfeldern sich als Tat zeigt, ist durch dieses Monumentalwerk geistig vorbereitet worden. — Der Pädagoge und Historiker A. Frh. v. Teuffenbach ist unserer „Blättergemeinde" nicht allein aus dem Grunde nähergetreten, weil der persönliche Verkehr zwischen ihm und dem Schriftleiter ausrecht erhalten blieb, sondern vor allem deshalb, weil er in der regen Arbeit, die uns vereint, so recht den Puls erkannte, der in ihm schlägt und ihn auf die Fährle der Volkserziehung und Volksbeglückung drängte. Wir sind stolz, den bedeutenden General als Mitglied in unserer Gemeinde zu begrüßen, und wünschen nur eines: Es möge uns vergönnt sein, ihn mit seinem warmen Fühlen und seinem lichten Denken recht lange in unserer Mitte zu haben! — P. Lebensweisheit. Originalbeitrag vom Frh. zu Teuffenbach. Sage nicht alles, was wahr ist, aber was du sagst, muß wahr sein. Schmeichelei ist eine Giftpflanze; wer daran riecht, nimmt großen Schaden. Selbstüberschätzung führt gewöhnlich zur Unterschätzung der Mitmenschen, besonders der Gegner in einem Kriege, was man dann oft schwer büßen muß. Vergleiche deine Lage mit jener deiner Mitmenschen; sieh auf jene, die es schlechter haben als du, dann wirst du mit ihr zufrieden sein. Strebertum kann viel Unheil anrichten für sich selbst und für andere und in dem Maße mehr, als der Streber eine höhere Stellung einnimmt. Streben ist nur dann edel, wenn es der Allgemeinheit gewidmet ist. Nur wer folgen gelernt, vermag dann auch richtig zu befehlen. Das Lob soll bescheiden gespendet, der Tadel, stets das Ehrgefühl schonend, ausgesprochen werden; denn nur zu oft wird ein Tadel ohne genaue Abwägung aller ihn berechtigenden Gründe gegeben und verbittert, statt zu nützen. Weihnachtsgrüße an unsere braven Soldaten im Feld.1 11. Dieser Krieg ist ein verdientes Strafgericht wider die panslawistische Hetze Rußlands und das wirtschaftliche Raubsystem Englands. Die Blutzeugen sind furchtbare Ankläger und das Urteil wird vernichtend, aber gerecht sein. Umsomehr werden sich die Völker Deutschlands und Österreich-Ungarns hernach des Friedens erfreuen können! Abgeordneter J. W. Dobernig. An unsere Schüler und Söhne im Felde! Als alter Lehrer, welcher der Jugend immer ein warmes Mitgefühl entgegengebracht hat, der sehr viele ehemalige Schiller unter Euch zählt und dessen eigener Sohn ebenfalls unter den Fahnen steht, möchte ich die folgenden Worte an Euch richten: Der Kampf, in dem Ihr steht, war nicht mehr zu vermeiden, sollte Österreich nicht zum Gespött der ganzen Welt werden. Dieses Gefühl und diese Überzeugung hat jeder Österreicher vom Anfang an gehabt und darum wirkte die Kriegserklärung unseres geliebten Kaisers als Befreiung aus einem unwürdigen Zustand. Darum seid Ihr mit Begeisterung in den Kampf gezogen und darum kämpft Ihr so mutig gegen unsere Feinde zur Sicherung des Bestandes unseres Vaterlandes, zur Mehrung seines Ansehens und zur Erringung einer schönen Zukunft. Doch seid immer eingedenk dessen: Wir führen als Österreicher den Krieg mit Achtung der Rechte der Menschlichkeit auch beim Feinde, jener Rechte, welche durch Verträge der Völker untereinander festgestellt worden sind und die sich besonders auf die Verwundeten, aber auch auf die Gefangenen und alle Nichtkämpfer des feindlichen Landes beziehen. Die moderne Kampfweise hat den meisten Kämpfen etwas Unpersönliches gegeben, und so wird es Euch leichter sein, Euch fernzuhalten von jeder Roheit, jeder Grausamkeit, wie man sie früher dem Kriegshandwerk zugeschrieben hat. So wie unser Staat bemüht ist, dem schweren Kampfe den Charakter der Ritterlichkeit zu wahren, so sei dies auch das Bestreben jedes einzelnen von Euch, so daß es, wenn der Friede eingekehrt in unser Land, — der Friede ist ja des Kampfes Ziel — allen leicht sein möge, wieder in der alten, friedlichen und humanen, das Gute auch bei den anderen Völkern anerkennenden Weise weiter zu leben und so dem Fortschritte des Menschengeschlechtes zu dienen. Prof. Dr. E. Witlaczil. In dieser großen und schweren Zeit muß jedermann im Staate, ob Mann, ob Weib, ob Kind, gewissenhaft seine Pflicht erfüllen. Wir müssen alle eins sein in dem felsenfesten, unerschütterlichen Vertrauen: Wir müssen und werden siegen. — Und wir werden siegen! Hof rat August Scheindler. Was klagt ihr über Abgaben und Teuerung! Denkt an die unsäglichen Leiden und aufregenden Schrecknisse, die unsere Helden im Felde zu ertragen haben, und ihr werdet cinsehen, daß kein Opfer derer, die zu Hause bleiben können, dem zu vergleichen ist, was sie für uns erdulden und leisten müssen. Konrad Eidam, Bürgerschuldirektor in Poysdorf, N.-Ö. Der Größe der Ereignisse, der bewunderungswürdigen Einheit und Einigkeit unseres Volkes, dem Schauspiele des Zusammenwirkens aller Kräfte in Deutschland und Österreich, der glänzenden Kraftprobe des von Bismarck vor einem Vierteljahrhundert geschaffenen Bündnisses können wir nur mit frommem Schauder gegenüberstehen. Wenn je einer zweifeln mochte, daß der Krieg eine gewaltig erziehende Kraft hat, dem wird der Weltkrieg von heute den Zweifel für immer benehmen. — Mächtig schreitet der Krieg durch die Welt. Uns, die wir nur von fernher das Dröhnen seines Trittes vernehmen, ziemt es, den Helden Bewunderung zu zollen, Dank und abermals Dank zu wissen, die in dem Ringen nach den großen Zielen ihr Leben zum Einsatz geben, und diesen Dank in werktätiger Liebesfürsorge für sie und die Ihrigen zu bekunden. Schulrat Dr. Jos. Jul. Binder. 1 Für die 2. Kriegsuummer zu spät eingelangt. In dem ungeheuren, Völkerkriege der Gegenwart hat auch unsere Volksschule die Feuerprobe ihres grundlegend segensreichen Waltens an der Jugend zu bestehen. Wirken wir darum auch ferner mit aller Kraft dahin und wünschen wir bei unserer schweren Arbeit, die deutsche Volksschule möge allenthalben bei uns und durch Tun und Lassen ihrer Lehrerschaft so ausgebaut werden, daß die geistige Größe und sittliche Willenstärke, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die kriegerische Schlagfertigkeit unseres über alles geliebten deutschen Volkes stetig gekräftigt und planvoll gestärkt werde! Höchste Pflicht der Lehrerschaft in Stadt und Land ist es, dem Vaterlande immer neue Geschlechter zu unterweisen und zu erziehen, zu jedem guten Werke des Friedens geschickt und darin schaffensfroh, und wo cs nottut, mit den Waffen in der Hand ihr alles einsetzend für die Ehre und die Freiheit des teuren Heimatlandes ! Oberschulrat Dr. Prietzel, Dresden. (Österreich. ,,Sie lieben Tand und lieben Tanz Und Schmausen und Gewühl. Ihr Tag ist kurz, ihr Fest ist lang, Ihr Herz ist leicht und kühl!" So sagte man — Phäakenland, — Da kam der Blitz, da kam der Brand, Da kam der großen Zeiten Eisernes Flügelbreiten. Hat einer Männer beben feh’n? War einer ber’s verschlief? Blieb einer noch bei Mädchen fteh’n, Da ihn der Kaiser rief? Sie ließen allen leichten Glanz, Sie ließen selbst Musik und Tanz, Ihr Lied war nur das alte, Brausende: „Gott erhalte . . ." Johannes Herdan. Erste österreichische Aröeilsgemeinde für pädagogische Forschung. Durch den Kriegsausbruch ist auch diese Einrichtung der Bl. einigermaßen gestört worden. Da uns der Winter in die Stube bannt, wollen wir sie wieder aufleben lassen. Aus F. 126 (®. 2949) ist ersichtlich, daß sich bereits 46 ordentliche litib 16 a. o. Mitglieder angemeldet haben. (Ordentliches Mitglied wird der, von dem eine brauchbare Arbeit, bzw. ein Ausweis über Ergebnisse von Untersuchungen vorliegt.) — Mit der Mitgliedschaft bei unserer Arbeitsqemeinde ist keinerlei materielle Verpflichtung verbunden; der Teilnehmer verpflichtet sich lediglich, ihm zugehende Fragebogen gewissenhaft zu beantworten, bzw. die darin geforderten Untersuchungen ins Werk zu setzen. Die Untersuchungen selbst sind mit den einfachsten Mitteln und ohne besonder» Zeitaufwand möglich. Komplizierte Forschungsmethoden würden unsere Arbeit einein verderblichen Dilettantismus zutrcibcn. Nur was sich auf die naheliegendste Art exakt durchführen läßt und weiter nichts erheischt als eine genaue Beobachtung, wird zur Erforschung hinausgegeben. Die instrumeutelle Behandlung wird in unserem „Experimentell-pädagogischen Laboratorium" durchgeführt; das, was die Lesetschaft liefert, soll unsere Ergebnisse kontrollieren, bzw. stützen oder gegebenenfalls in Frage stellen. — Die bisherigen Einsendungen waren noch zu wenig einheitlich, um in die große Untersuchung der Störungen, welches Problem wir mit Bezug auf den Unterricht zuerst aufgeworfen haben, einbezogen zu werden. Die Schuld lag an mir; ich rückte mit einer zu umständlichen Mascki-nerie an. Nunmehr will ich methodischer vorgehen. Nur bitte ich vorerst um ehetunliche Anmeldung, damit ich weiß, an wen ich mich bezüglich der Zumittlung der Fragebogen und Anleitungen zu wenden habe. Bon der Schriftleitung aus wird alles kostenlos zugemittelt. — Auch Lehrkörper können sich als Mitglied anmelden. Die Liste der Teilnehmer wird in den BI. veröffentlicht und sodann die Arbeit frischweg ausgenommen werden. (Eine Anmeldungskarte liegt dieser Folge der Bl. bei.) Ich wiederhole: Verpflichtungen (außer der moralischen V. der Mitarbeit) sind mit der Mitgliedschaft nicht verbunden. Ich will bloß wissen, wohin ich zu schreiben habe, wenn ich päd. Fragen der Lösung zuführen will. — Z'ecrz. Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein! Eine hocherfreuliche Erscheinung in dem gewaltigen Kriege, der unserem geliebten Vaterlande aufgezwungen wurde, ist die frohe Begeisterung, die alle Völker des weiten Kaiserreiches, alle Stände und alle Altersstufen durchglüht. Heldenmütig traten gleich zu Beginn des Krieges viele akademische Bürger freiwillig in die Reihen der Kämpfer und bildeten Akademische Legionen. Aber auch die Mittel- und die Fachschüler stellten sich nicht abseits. Viele Gymnasiasten und Realschüler der obersten Klassen sowie auch viele Zöglinge der Lehrerbildungsanstalten und zahlreicher anderer Schulen meldeten sich und melden sich noch immer freiwillig zum Kriegsdienste, um, sofern sie zum Militärdienste tauglich sind, das Schwert zu führen zum Ruhme des heißgeliebten Vaterlandes. Die ändern aber, die noch zu jung oder zum Kriegsdienste nicht geeignet sind, bestreben sich nach Kräften, ihr Scherflein zum Wohle des bedrohten Vaterlandes beizusteuern, wie die vielfachen Spenden an Geld, Zigarren und Zigaretten, der Ankauf von Kriegsabzeichen u. dergl. dartun. Als weiterer Beweis für diese rühmliche Erscheinung, insbesondere aber für das den gegenwärtigen Ereignissen entgegengebrachte richtige Verständnis, das uns zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft unseres Vaterlandes berechtigt, mögen auch die folgenden Ausführungen eines Zöglings des 4. Jahrganges der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Mies gelten, die derselbe in Behandlung des Themas, daß der Krieg auch sein Gutes habe, niedergelegt hat. Der Zögling schreibt: „Wie der in die Höhe geworfene Stein infolge der Schwerkraft zu Boden fällt, wie der Baum im Herbste seine Blätter verliert, weil es die Natur verlangt: so ist auch der Krieg eine natürliche Folge des Werdeganges der Menschheit und ein notwendiges Bedürfnis, ln der Natur werden die lebensunfähigen Elemente ausgeschieden, weil ihr Fortbestand der Entwicklung des Lebenskräftigen hinderlich wäre. Genau so ist es bei den Völkern. Jedes Volk strebt aufwärts und vorwärts. Was Wunder, daß zwischen gleich mächtigen Nationen endlich die Spannung so groß wird, daß sie nur noch durch die Gewalt der Waffen ausgeglichen werden kann! Jeder Krieg, auch der siegreiche, schlägt schwere Wunden. Doch ist der furchtbarste Krieg nicht so furchtbar, als daß er nicht auch Gutes mit sich brächte. Vor allem sichert sich ein Volk durch den Krieg sein wirtschaftliches Gedeihen und vermehrt dasselbe dadurch, daß ihm neue Handels- und Verkehrswege geöffnet werden. Man denke dabei an den Krieg der Engländer mit den Buren oder an die Kreuzzüge! Mit dem Aufblühen des Wirtschaftslebens hält auch das Gedeihen der Kunst und Wissenschaft gleichen Schritt. Wir sehen dies in der Geschichte der deutschen Neuzeit nach dem Dreißigjährigen Kriege. Dieser schrecklichste aller bisherigen Kriege hatte viel zerstört und vernichtet; doch kaum war ein halbes Jahrhundert verflossen, so erhob sich Kunst und Wissenschaft zu ungeahnter Höhe. Jeder Staat kann mit seinen gesetzlichen Bestimmungen auf die Dauer nicht bestehen. Das Veraltete und Überlebte muß von Zeit zu Zeit ausgeschieden werden. Auch in dieser Hinsicht ist der Krieg heilsam. Er kräftigt und stärkt den Staatsorganismus, läßt erkennen, was sich bewährt und was schlecht ist, und zeigt, wie sich das Morsche durch Neues ersetzen läßt. Die Uneinigkeit, die bei vielen Staaten die Wurzel schädlichen Niederganges bildet, behebt der Krieg. Wir sehen das bei dem jetzigen Völkerringen in unserem Vaterlande. Die zahlreichen Nationen, die seit Jahrzehnten um die Vorherrschaft gestritten haben, reichen sich willig die Hände zum Bruderbunde. Ein deutscher Dichter sagt mit Recht: „Im Kriege erst bewährt sich der Mann.“ Solange der Mensch seinem gewöhnlichen Tagewerk nachgeht und nur das Notwendigste schafft, so lange schläft in ihm die wahre Kraft an Körper und Geist. Doch wenn es sich um des Mannes höchstes Gut, um seine Ehre, um die Ehre des Vaterlandes handelt, da bäumt sich sein Zorn, da greift sein Arm zu der Waffe und vollbringt Heldentaten. Was deutscher Zorn und deutsches Heldentum ist, das haben uns die Befreiungskriege zur Genüge gezeigt. Die naive Ansicht vieler Menschen, der Krieg sei deshalb, damit er die Menschen bessere, entbehrt nicht jeder Grundlage. In der Tat ist der Krieg eine Quelle vieler Tugenden, die sich da äußern als Frömmigkeit, Mildtätigkeit, Patriotismus, Duldsamkeit usw. Das dermalige Völkerringen zeigt das ganz deutlich. Was wird nicht gebetet, damit der oberste Schlachtenlenker unserem Vaterlande den Sieg verleihen wolle, was wird nicht getan, die schmerzlichen Wunden zu heilen, die man den Tapferen auf dem Felde der Ehre schlägt! Anderseits entflammt das Herz des echten Staatsbürgers zu edler Vaterlandsliebe. 3168 So sahen wir unsere Wehrmänner zu den Fahnen eilen und das Schicksal müßte uns übel wollen, sollte uns nicht ein voller Sieg gelingen. Und wenn die Friedensposaune das Ende des gewaltigen Ringens verkünden wird, dann seien uns die edlen Tugenden» die der Krieg gezeitigt hat, ein dauernder Schmuck, ein bleibendes Gut!“ — Prof. W. Stibitz. Kriegsliteratur. Aus der Flut von Kriegschroniken unserer Tage heben wir vier heraus, die wegen ihrer Eigenart besonders geeignet sind, in die Schulen unseres Vaterlandes Eingang zu finden. — 1.) Der Krieg. (Franck'sche Buchhandlung in Stuttgart; monatlich 2 Hefte ä 40 h.) Was zunächst in die Augen springt, das sind die trefflichen Bilder. Einleitend finden wir den genauen Tageskalender, im weiteren Texte gehaltvolle Aufsätze über Ereignisse nnd die technischen Mittel deS Krieges. In letzterer Hinsicht wird sich so mancher, dem das Kriegshandwerk ferneliegt, unterrichten können. 2.) Illustrierte Geschichte des europäischen Krieges. lVerf. K. Aspern; Verlag Habbel in Regensburg; monatlich 2 Hefte ä 50h.) — Eine geschlossene Darstellung der Ursachen des Weltkrieges und der bis-herigen Ereignisse. Wir Österreicher lesen uns in die klaren Ausführungen mit besonderem Interesse hinein, weil wir wahrnehmen, wie man unsere Verhältnisse aus der Ferne beurteilt. Das ist einmal eine andere Aussichtswarte. — Durch das Werk zieht zwar eine bestimmte Tendenz; allein sic ist rücksichtsvoll und darum nicht einseitig. An Bildern fehlt es in den Heften nicht. 3.) Das Kriegsccho. (Verlag Ullstein und Co., Wien; wöchentlich 15 h.) — Diese überaus billige Wochenschrift ist zur Massenverbreitung ins Volk geeignet. Hiezu wird insonders auch der Bilderreichtum beitrage». Textlich folgt der Autor streng dem Datum der Ereignisse. — 4.) Der Iökkerkrieg. (Verlag I. Hofmann in Stuttgart; im ganzen etwa 20 Hefte ä 40 h.) — Was uns besonders wertvoll dünkt, das sind die in den Text eingestellten Dokumente der Vorgeschichte dieses Krieges, ähnlich, wie wir sie im Abschnitte „Was für alle Zeiten festgehalten werden soll" gesammelt haben. — Die Aufsätze sind streng sachlich und zeugen von historischer Erfassung der Dinge. Vorzüglich sind die großen Porträts der führenden Männer. — Ich halte dafür, daß Prüfungskandidaten, denn hoffentlich wird nun einmal Neueste Geschichte geprüft, sich das Werk beschaffen sollten. Eine Reise durch den Krieg. II.1 (Rückfahrt.) So ganz geheuer war das Plätschern hinüber zur Hafenstadt nicht. Man munkelte von Minen, man raunte sich was von einem Schiffsunglück in die Ohren, man sah sich schon zappelnd in den Lüften. Ich lehnte gleichgültig am Maschinengeländer und sah mit Wehmut nach dem Eilande zurück, das wir wegen einer zu befürchtenden Landung französischer Truppen so schleunig verlassen mußten. Indes plünderten die Marineurs der Grande Nation ein paar armselige Fischerhütten im südlichen Teile der Adria aus und zogen mit ihrer „Beute" siegesstrahlend von hinnen. — In unserer Hafenstadt war ein Wogen und Drängen wie in den Tagen des höchsten Geschäftsganges. Wir wurden von einer flutenden Menschenmasse zu einer mächtigen Kaserne gezogen; hier sollten wir Fahrscheine, ohne die niemand in den Bahnhof gelassen wurde, erhalten. Ein schmucker Leutnant sah in meine Legitimation und schon war ich im Besitze des Passes. Das ging flink. Unsere Zivilämter könnten von der militärischen Fixigkeit was lernen. Als ich in den Hof trat, bemerkte ich eine mir aus dem Bade bekannte Dame, aufgelöst in lautes Klagen. — „Warum die Tränen, mein gnädiges Fräulein?" — „„Ach, der Offizier will mir kein Zertifikat geben, und ich kann nicht fort und ich habe nichts als das blanke Reisegeld in meine Heimat und ich . . . ."" — Ehe noch das umständliche Satzgebilde zuende war, hatte ich das zwischen 40 und 50 schwankende Fräulein in das Büro, aus dem ich zuvor gekommen war, gebracht und Hub nun also an: „Herr Leutnant, wie Sie vorhin gefälligst zur Kenntnis genommen haben, bin ich österr. Staatsbeamter. Ich bürge mit meinem Wort, daß die Dame da keine Spionin ist. Lassen Sie sie passieren I" — Klipps, klapps und schon hatte die Glückstrahlende, die die plötzliche Wendung um zehn Jahre ver- 1 I. (Hinfahrt) in Folge 129 (1. Kriegsnummer) der „Blätter f. d. A.-U." jüngte, den Zettel in der Hand. Sie wollte mir danken; ich war jedoch wie weiland „Der brave Mann" Bürgers im Gewühle verschwunden. — Das war zu Mittag. Die Sonne lag wie ein Hitzschwaden auf dem Pflaster. Rasch zum Bahnhof, um mit dem nächsten Zuge in die Berge zu kommen I Doch, o weh, der Train war eben abgefahren und der nächste erst für 2 Uhr nachts angesagt. Was tun? Ein Münchner Professor, mit dem ich einmal über den Affekt des Zornes debattierte, meinte: „Wer auch sonst nicht in Wut gerät, tut es, wenn ihm der ersehnte Zug gerade vor der Nase wegfährt." Diese Behauptung machte ich, ohne an meinen bayrischen Disputator zu denken, zuschanden. Ich sah nachdenklich auf die Uhr und sagte sodann zu meinem Begleiter: „Wie werden wir uns die Zeit einteilen?" Ei ja, da fahren wir in ein Seebad, dann erklimmen wir die Höhe, dann suchen wir in einer echten italienischen Osteria Erquickung, dann verkriechen wir uns in ein Kaffeehaus und warten und warten. Und so war es. Doch es war öde, ein derart interesseloses Programm über 14 Stunden auszudehnen. Einigermaßen Abwechselung brachten die stündlich abfahrenden Militärzüge. Die Angehörigen kehrten in unser Kaffeehaus ein und debattierten mit italienischer Geschäftigkeit über Krieg und Sieg. Endlich war es zwei Uhr geworden. „Träger 1" Welche IronieI „Wo sind die Wagen nach. . .?" — „„Vorne, ganz vorneI"" Sie standen am Ende des ungeheuren Gleiskomplexes; wir mußten in der Finsternis schier zehn Minuten über die Schienen wandern. Dabei pfiff ein scharfer Wind herein. Echte Kriegsstimmung. Gegen drei Uhr früh gab es endlich einen Ruck und wir rollten. Ich lehnte mich in mein Gepäck und schlief alsbald ein. Doch, was war das? Mein Traum vom wonnigen Wälzen im Sande des Eilandes war kaum begonnen, so hieß es: „Alles aussteigenI" Jetzt hätte der Münchner Professor triumphiert. Ich schnurrte den nächsten Schaffner an, wie er es wahrscheinlich selbst nicht besser verstanden hätte, denn er stand mir sofort Rede und erklärte demütig, daß dieser Zug wieder zurückbeordert worden sei und wir auf den nächsten warten müßten. Im eisigen Morgenwind! Da hieß es, alle Lebensgeister wecken, um nicht zu erstarren. Wie wir da lagerten, auf dem offenen Bahnsteige, jeder mit seiner Habe, kam es mir vor, als wären wir Flüchtlinge aus bedrohtem Land. — Die Glocken klangen bereits aus den Karstmulden, als wir wieder geborgen waren und durch die Steinwüsten fuhren. — In einer Abzweigstelle gab es aufregende Szenen in Fülle. Ein beleibter Viehhändler schrie den Beamten an: „Ich muß nach P., mein ganzes Hab und Gut liegt dort, ich muß doch Ordnung schaffen." Umsonst, der Beamte wies den Befehl vor, wornach die Fahrt nach P. gesperrt sei. Der danebenstehende Sohn Israels wußte sich Rat. Er meinte: „Gott über die Welt, wer wird sich aufregenI Geben Sie mir eine Karle nach D. (das liegt 4 km vor P.); von dort nehtn’ ich mir einen Wagen und bin in einer halben Stunde in P." — Eine Frau, mit zwei Kindern an der Seite, mit einem im Arm, schluchzte: „Ich habe ja keine Mittel, hier zu bleiben. Lassen Sie mich doch weiterfahren I" Der freundliche Beamte versicherte „Non posso, non posso“. Allein Frauentränen weichen auch den härtesten Stein auf, geschweige denn ein papierenes Veto. Also wandte sich der Angeflehte an den diensthabenden Offizier und alsbald kam er mit der Botschaft zurück, die Frau dürfe platznehmen. — Nachdem wir wieder eine Stunde Rast gehalten hatten, ging es gemächlich weiter. Der letzte Zug aus P. hatte uns aber derart Zuwachs gebracht, daß vom Sitzen, wollte man ein Gentleman sein und dem Schwachen Geschlechte den Vorrang geben, keine Rede war. Doch kaum hatten wir uns nach dem Gesetze der Undurchdringlichkeit eingeordnet, so gab es wieder einen Vorfall. Im Nebenwagen war ein Mann ohnmächtig geworden. Ich drängte mich eilends durch die Koffer, Schachteln, Mütter und Kinder und langte bei dem pustenden Falstaff an. Als meine Anordnungen, die mir von dem Kurse „Erste Hilfeleistung. . ." in Erinnerung geblieben waren, den feisten Reisegenossen wieder ins Diesseits gebracht hatten, schob ich mich in meine alte Stellung zurück. Ich bog gerade in unfern Wagen ein, als ein Oberleutnant ries: „Ich bitte, Herr Doktor, helfen Sie auch mir; es geht mir schlecht." Dabei sank der Offizier zurück und wir hatten Mühe, ihn in ein rasch geräumtes Abteil zu bringen. Als ich den Armen mit meinem wundertuenden Corifinfläschchen zum Leben erweckt hatte, erfuhr ich aus abgerissenen Sätzen, daß er infolge der Mobilisierungsgeschäfte fast zum Wahnsinn gebracht wurde und nun auf Urlaub fahren müsse, jetzt, gerade jetzt, da der Krieg beginne, da er im Felde notwendig sei. Die einrückenden Reservisten wären nicht zu halten gewesen; kaum mar der Ruf des Kaisers bekannt, so standen sie alle da. Wohin nun auf einmal mit der Masse von Menschen? Das raubte dem Offizier alle Ruhe, das brachte ihn in Verzweiflung. Die Folge war ein Nervenanfall, an den das Zucken der Hände und der Lippen erinnerte. Und wieder kam es über den Braven: „Ich kann nicht zu Hause sein, während meine Kameraden in den Kampf 3170 ziehen, ich muß mit, ich bin ja Offizier, ich muß hinter die Kanone. Was werden meine braven Leute ohne mich anfangen? Nein, nein, das überstehe ich nichtI" — Dabei griff der in Ekstase Geratene an seine Revolvertasche, so daß ich, Böses ahnend, aufsprang und ihn in die Ecke des Abteils preßte. „Aber, Herr Oberleutnant, was machen Sie dal Das Vaterland kann Sie auch nach Monaten noch brauchen. Das wird ein langer, langer Krieg werden. Sie nützen der großen Sache mehr, wenn Sie jetzt an Ihre Heilung denken und hierauf eine Lücke ausfüllen, als wenn Sie krank zur Kanone gehen. Gerade dann wird man die Tüchtigen brauchen, wenn die Reihen gelichtet sind!" :— „„Glauben Sie wirklich, daß ich noch ins Feuer komme?"" — „Aber sicherlich!" — Da leuchtete es im Gesichte des Braven auf und er drückte mir dankbar die Hand. Ehe ich den Zug, in dem ich zu der sonst in drei Stunden zurückgelegten Strecke diesmal vierzehn Stunden gebraucht hatte, verließ, labte ich noch meinen Oberleutnant und seinen stoansteirischen Burschen, der um die Welt gern auch nur ein bißchen links um die Ecke sein Moidl gesehen hätte, bevor ihn die Kugel trifft, und hielt Rast, um die erste Etappe der Fahrt durch den Krieg zu überdauern. — Die Stadt, die bei der Hinfahrt im Festesschmucke prangte, denn das Kciegsmanifest des Kaisers hatte lauten Jubel ausgelöst, war traurig geworden. Täglich gab es ein Abschiednehmen, täglich viel Weh und Weinen. Drüben raisvnierte ein Korporal auf seine Mannschaft. Warum der hohe Kommandant nur so wichtig tat? Ich trat heran und hörte aus seiner Rebe, daß es sich um eine Ansprache handelte. Diese mußte den Soldaten in die Knochen geschrien werden. Mit besonderer Anstrengung besorgte er dies bei der italienischen Abteilung. Dabei wand sich der Eifrige wie ein Schlangenmensch. Er wußte, der Südländer hört mehr mit dem Auge als mit dem Ohr. — Auch Verwundete gab es schon zu sehen. Sie zogen stumm dem Krankenhause zu. „Das sind die Helden des Vaterlandes!" sagte ich mir. Stille Helden in dunkler Nacht . . . Nach einigen Tagen traf ich einen Bekannten, dessen Sohn eingerückt war. „Wie steht es mit dem Jungen?" — „„Ach, dem haben sie das Knie zerschmettert."" — „Der Armei" — „„Wohl arm, weil er nun nicht mehr mitkämpfen kann!"" — Ja, ja, wir brauchen nicht bloß Heldensöhne, sondern auch Heldenväter. . . Aus der Weiterfahrt flogen von Station zu Station Hiobsbotschaften herein: Lemberg von den Russen genommen, bei Lemberg die Russen geschlagen, Warschau erobert — das kollerte bunt durcheinander. Ein verwundeter Offizier brachte endlich Klarheit in die Nachrichten. Man hatte ihn mühsam hereingeschleppt und in einem Abteil gebettet. Ich schlich an ihn heran, stellte mich vor und bot ihm meine Dienste an. Wie freudig er da aufsah I Ein Granatensplitter hatte just sein Bein gewählt, sich da einzuwühlen. Die Verwundung war nicht schlimm, aber lästig. Der junge Kriegsmann erzählte allerlei Interessantes, wie er hilflos in einem Moraste gelegen sei, wie die Kugeln über ihn hinweggejauchzt hätten, wie Rufen und Schreien die Nacht erfüllt, wie der Kampf um ihn getobt und er von Sekunde zu Sekunde den Tod sich nahen gefühlt hätte. Leider behielten wir den Offizier nicht lange bei uns; bald mußte er wieder auf ein anderes Gleise. Ich faßte ihn scharf und trug ihn die Treppe hinab. Ein feuchter Blick, — dahin war das österreichische Jungblut. — Wir hatten langen Aufenthalt. Ich benützte ihn dazu, mich an die verschiedenen Gruppen heranzudrängen, um Neuigkeiten vom Kriegsschauplätze zu erfahren. Wie ich so von einer Konferenz zur ändern schritt, hörte ich plötzlich die Ansprache „Herr Oberlehrer 1" Na, endlich jemand vom Fach! Der Oberlehrer steckte in des Kaisers Rock und zwar im Rack des Infanteristen ohne Sternlein. Wie mir das wehtat I Oberlehrer und dabei im niedrigsten militärischen Range! Das hätte unsere Organisation längst ändern sollen! Der Postbeamte, der Bankbeamte, der Bahnbeamte, sie alle stolzieren als Offiziere daher, nur der Lehrer, der Oberlehrer, der Direktor, der Bezirksschulinspektor, — sie rangieren aus der Linie des Bauern» burschen. Ist das nicht standesschädigend? — Dem Zwirnstimmlein, das mich zum Oberlehrer-Infanteristen geführt, war trotz der bedeutenden Fülle von Redestvff das Knäulchen nicht völlig ausgelaufen; als wir weitersuhren, haspelte es auch im Seitengange des Wagens noch fleißig ab. Allerdings gab ich den Anlaß, weil ich mich nach den Schulverhältnissen erkundigte. Merkwürdiger-weise kehrte bei dem diesbezüglichen Berichte immer der Name eines bestimmten Kollegen wieder. „Ach, ist das ein lieber Mensch! Und denken Sie, er mußte auch einrücken I Weit, weit nach Galizien hinein." — Ehe noch ein Pseudoseufzer veratmet war, hielt der Zug und ganz — welche Fügung des Schicksals! — stand der Vielgenannte als Infanterist da, salutierte und nannte unsre muntere Reisebegleitung — sein Mädel. „Das ist wohl der Herr L. weit drüben in Galizien?" — „„Ja wohl, Herr Doktor!"" Und davon waren die Glücklichen. — 3171 Es war gut, daß dieses rosige Bild sich in meine Seele legte, als ich in die Reichs-Hauptstadt einfuhr; denn hier schritt der Krieg mit allen seinen Schrecken mir zur Seite. Wo sonst laute Rufe erschollen und Lust und Leben den Ankömmling grüßte, war es still geworden. Wien war nicht mehr die Stadt der Phäaken. — P. Was für alle Zeiten festgehalten werden muß.1 33. Ein Armeebefehl des Generals Dankl vom 14. September 1914. Die brave erste Armee hat eine außerordentlich schwierige Operation glänzend erledigt. Bei Krasnik und vor Lublin habt ihr die Russen entscheidend geschlagen. Dann kämpftet Ihr durch zwei Wochen bei Tag und Nacht mit dem in festungsähnlichen Stellungen stehenden Feind und habt seine ungezählten Angriffe stets erfolgreich abgewiesen. Und nachdem sich die Russen täglich verstärkten und endlich mindestens doppelt so stark als wir waren, haben wir unsere Angriffe freiwillig eingestellt, um Schulter an Schulter mit unseren übrigen Armeen, die sieh uns anschließen, weiter zu kämpfen. Auch der Marsch durch die Sümpfe und Wälder der Tanewregion hat ungeheuere Anforderungen an Euch alle gestellt; aber auch diese Sache ist Dank Eurer Ausdauer und Zähigkeit gelungen und haben die Russen kaum gewagt, Eure Märsche zu stören. Und so stellt denn die unbesiegte erste Armee heute in dem ihr anbefohlenen Raume. Ich danke allen Angehörigen meiner ersten Armee für das, was sie bisher in jeder Richtung Hervorragendes geleistet haben. Der Krieg stellte bisher große Anforderungen an uns, sie werden auch in Zukunft nicht kleiner sein. Aber Ihr, Soldaten der ersten Armee, Ihr werdet sie alle standhaft und erfolgreich überwinden zum Wohle des Vaterlandes, zum Ruhme Seiner Majestät unseres erhabenen Kaisers und Königs! 34. Ein Armeebefehl des Erzherzogs Friedrich vom 30. September 1914. Die Situation ist für uns und für das deutsche Heer günstig. Die russische Offensive in Galizien ist im Begriffe, zusammenzubrechen. Gemeinsam mit deutschen Truppen werden wir den Feind, der bei Krasnik und Zamosc, Insterburg und Tannenberg geschlagen wurde, neuerdings besiegen und vernichten. Gegen Frankreich drang die deutsche Hauptmacht unaufhaltsam tief in feindliches Gebiet ein; ein neuer Sieg steht dort bevor. Auf dem Balkankriegsschauplatz kämpfen wir gleichfalls in Feindesland. Der Widerstand der Serben beginnt zu erlahmen. Innere Unzufriedenheit, Aufstände, Elend und Hungersnot bedrohen unsere Feinde im Rücken, während die Monarchie und das verbündete Deutsche Reich einig und in starker Zuversicht dastehen, diesen uns freventlich aufgezwungenen Krieg bis ans siegreiche Ende durchzukämpfen. Dies ist die Wahrheit über die Lage. 35. Die Ruhmestat des „II 9“. (Glückwunsch der österreichisch-ungarischen Marine.) Aus Anlaß des Erfolges des deutschen Unterseebootes „U 9" fand zwischen dem österreichisch-ungarischen Kriegsministerium und dem Staatssekretär des Reichsmarineamtes folgender Depeschen Wechsel statt: „Zu der hervorragenden, von beispiellosem Erfolge gekrönten Ruhmestat des heldenmütigen Unterseebootes 9 bittet das k. u. k. Kriegsministerium, Marinesektion, im Namen des Flottenkommandanten und der gesamten k. u. k. Kriegsmarine, den herzlichsten kameradschaftlichen Glückwunsch entgegenzunehmen und diesen auch den Kameraden der glorreichen kaiserlich deutschen Kriegsmarine gütig zu vermitteln.“ Gez. Haus, Marinekommandant. Dem k. u. k. Kriegsministerium, Marinesektion, sowie dem Herrn Flottenkommandanten und der gesamten k. u. k. Kriegsmarine sage ich im Namen der kaiserlichen Marine für den kameradschaftlichen Glückwunsch zum Erfolge von „U 9" meinen wärmsten Dank. Möge die Waffenbrüderschaft der beiden Marinen noch durch manch weitere Tat in der Adria und in der Nordsee befestigt werden. Gez. Großadmiral v. Tirpitz. 1 28—32 in dem Sonderhefte „Grüße an unsre tapfere Armee". 3172 36. Der Bürgermeister von Berlin Dr. Reicke an Dr. Weiskirchner. „Hochverehrte Exzellenz! Nachdem vor einigen Tagen Ihr gütiges Schreiben an mich bereits von Magistrat und Stadtverordneten von Berlin aufs herzlichste erwidert worden ist, möchte ich doch auch persönlich nicht unterlassen, Ihnen auch meinerseits einen treuen Gruli zu schicken. Gerade in diesen Tagen sollte ja uns Berliner die Freude blühen, unsere Wiener Freunde in unserer Mitte zu haben und ausgerechnet heute wäre der Tag gewesen, an dem wir Sie abends in feierlichem Bankett im Rathause begrüßt hätten. Nun ist es so anders gekommen! Aber die Worte, die heute zu Ihnen hinüber fliegen können, sind die gleichen, die Sie hier würden zu hören bekommen haben. Doch ist es ein Mehr noch! Die treue Waffenbrüderschaft, von der wir aus ehrlichster Überzeugung heraus so manches Mal an festlicher Tafel sprechen durften, sie ist in diesen schweren Zeiten herrlichste Wirklichkeit geworden. An die tapferen österreichischen Streiter, die angesichts der enormen russischen Übermacht vor so schwere Aufgaben gestellt sind, denken wir stets nur als unsere herzlich geliebten Brüder, die wir mit tausend guten Wünschen und Gedanken auf ihren schweren Wegen begleiten. Und nichts könnte uns erwünschter sein, als wenn unsere östlichen Truppen, die durch Vertreibung der Russen aus Ostpreußen um einiges freier geworden sind, nach Süden zögen und dort vereint mit Österreichs ausgezeichneten Scharen den Feind zum Lande hinauswürfen! Gebe Gott, daß uns recht bald ein solches Schauspiel beschieden sein möge. Und möge aus der auf dem Schlachtfelde tausendfältig bewiesenen Blutgemeinschaft ein immer inniger Anschluß von Österreich und Deutschland als teuer erkaufte Frucht heranreifen! Alles Gute Ihnen, Exzellenz, Ihrer Stadt und ihrem Lande! In aufrichtiger Verehrung Eurer Exzellenz ganz ergebenster Dr. Georg Reicke, Bürgermeister.“ 37. Der Kaiser an seine Armee. Zum Namensfeste des Kaisers sandte der Oberkommandierende an Se. Majestät nachstehendes Telegramm: „Den durch die Allerhöchste Gnade Eurer Majestät meiner Führung anvertrauten Armeen ist es von guter Vorbedeutung und erfüllt sie mit Begeisterung und froher Zuversicht, daß unsere Hauptkräfte neu gestärkt und ungebrochenen Mutes Schulter an Schulter mit Teilen des uns eng verbündeten deutschen Heeres am 4. Oktober dem Allerhöchsten Namensfeste Eurer Majestät, die Offensive auf dem nördlichen Kriegsschauplätze wieder aufnehmen dürfen, durch welche wir alle mit Gottes Hilfe den Sieg zu erringen hoffen. Österreich-Ungarns gesamte im Felde stehende Wehrmacht bittet durch mich, Eure Majestät geruhen anläßlich dieses Festtages der gesamten Monarchie die alleruntertänigsten Glückwünsche aller österreichisch-ungarischen Soldaten sowie die neuerliche Versicherung allergnädigst entgegenzunehmen, daß wir alle, treu unserem Eid, mit Begeisterung bereit sind, in den bevorstehenden Kämpfen und zu aller Zeit unsere Soldatenpflicht zu tun und für Eure Majestät, unseren heißgeliebten Kriegsherrn, sowie für die Ehre und glückliche Zukunft unseres schönen Vaterlandes freudig Blut und Leben zu opfern. Erzherzog Friedrich, G. d. I.“ Die AntwortJdes Kaisers lautete: „Die so warmen Glückwünsche, die Euere k. und k. Hoheit im Namen meiner im Felde stehenden gesamten Wehrmacht mir zum heutigen Tage darbrachten, ergreifen mein dankbares Herz um so tiefer, als sie in dem bedeutungsvollen Momente erfolgen, da Sie im Begriffe sind, vereint mit einem ruhmvollen Teile des uns eng verbündeten sieggewohnten deutschen Heeres dem Feinde entgegenzugehen. Das dankbare, opferfreudige Vaterland blickt auf seine kämpfenden Söhne. Möge Gottes Segen unseren Waffen den Erfolg bringen als hehrsten Lohn treuer Pflichterfüllung, todesverachtender Kampfesfreudigkeit und vielbewährter stählerner Beharrlichkeit, die über jeden Widerstand siegt. Der Allmächtige geleite meine Braven! Franz Josef.“ 38. Aus den Tagen der 1. Belagerung von Przemysl, (Aufforderung zur Übergabe. — Gebührende Antwort des Festungskommandanten.) Am 2. Oktober um 3 Uhr nachmittags wurde beim Festungskommando in Przemysl folgender an den Kommandanten der Festung gerichtete und durch einen Parlamentär Uberbrachto Brief präsentiert: „Herr Kommandant! Das Glück liat die k. u. k. Armee verlassen. Die letzten erfolgreichen Kämpfe unserer Truppen haben mir die Möglichkeit gegeben, die Eurer Exzellenz anvertraute Festung Przemysl zu umringen. Irgend welche Hilfe für Sie :;i73 von außen halte ich für unmöglich. Um das unnütze Blutvergießen zu vermeiden, linde ich es jetzt zur rechten Zeit, Eurer Exzellenz die Unterhandlung über die Übergabe der Festung vorzuschlagen, da es in diesem Falle möglich wäre, für Sie und die Garnison ehrenvolle Bedingungen beim allerhöchsten Oberkommando zu erbitten. Falls Eure Exzellenz die Unterhandlung zu beginnen wünschen, so wollen Sie unserem entsprechend bevollmächtigten Delegierten Oberstleutnant Wandam Ihre Bedingungen gütigst mitteilen. Ich benütze diesen Anlaß, um Eurer Exzellenz meine Hochachtung auszusprechen. Das Kommando der Przemysl blockierenden Armee General Radko Dimitriew.“ Die sogleich auf dieses Schreiben erteilte Antwort lautete: „Herr Kommandant! Ich iiiule es unter meiner Würde, auf Ihr schimpfliches Ansinnen eine meritorisclie Antwort zu erteilen. Der Kommandant der Besatzung Przemysl.“ Unser Kriegskalender. (November.)1 1. Nov.: Vollständiger Sieg unserer Truppen bei Turka und Stary-Sambor. 2. Nov.: Am unteren San (bei Rozwadow) und südlich Stary-Sambor Erfolge gegen die Russen. Schabatz erstürmt, die Bahnlinie Schabatz-Ljesnica überschritten. — Starke türkische Kräfte marschieren an die ägyptische Grenze. 3 Nov.: Stillstand der Operationen bei Nieuport. Die Deutschen ziehen ohne Verluste aus den überschwemmten Gebieten ab. — 15 000 Mann türkischer Truppen stehen auf ägyptischem Boden. Die Engländer räumen die ägyptische Grenze und ziehen sich gegen den Suezkanal zurück. — Der deutsche Kreuzer „Karlsruhe“ erbeutet den belgischen Dampfer „Van Dyk“ und die englischen Dampfer „Hurstdalen“ und „Ganton“. — Die gesamte Oranjerepublik ist in Aufruhr. — England erklärt die ganze Nordsee als Kriegsgebiet. — Ultimatum Persiens an Rußland wegen sofortiger Abberufung der russischen Truppen. 4. Nov.: Die Neugruppierung unserer und der deutschen Truppen in Polen geht planmäßig, ohne Störung durch den Feind, vor sich. — Die Offensive in Serbien schreitet vor. 5. Nov.: Südlich der Wyslokmündung wird der über den San gedrungene Feind zurückgeworfen. — FZM. Potiorek kündigt in einem Armeebefehl die allgemeine Offensive an, um die letzte Kraft der Serben noch vor Beginn des Winters zu brechen. — Ein deutsches Geschwader bombardiert die an der englischen Ostküste gelegene Seestadt Yarmouth, beschädigt das patrouillierende englische Kanonenboot „Haleyon“ und legt Seeminen aus, auf die das englische Unterseeboot „D 5“ und zwei Dampfbarkassen auffahren. Der deutsche Panzerkreuzer „York“ fährt im Jadebusen bei Nebel auf die eigene Minensperre und sinkt. — Telegrammwechsel zwischen dem deutschen Kronprinzen und Enver Pascha. — Rekonstruktion des italienischen Kabinetts Salandra. Der Dreibundfreund Sonnino übernimmt das Ministerium des Äußern. — England annektiert Zypern, das seit 1570 türkisch, seit 1878 gegen Zahlung eines Tributs an die Pforte von England verwaltet wurde. 6. Nov.: Aus englischen Meldungen wird bekannt, daß am 1. d. M. in der Nähe von Chile fünf deutsche Kreuzer ein siegreiches Gefecht gegen drei englische Kreuzer bestanden haben. — Frankreich und England erklären den Krieg an die Türkei. 7. Nov.: Der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza veröffentlicht einen Brief an den griechisch- orientalischen rumänischen Metropoliten in Nagy-Szeben, worin den ungarischen Rumänen weitgehende nationale Zugeständnisse als Lohn für ihre patriotische Haltung während des Krieges angekündigt werden. — Tsingtau ist nach neunwöchigem heldenmütigen Widerstand gefallen. Unser Kreuzer „Elisabeth“ wurde von der Besatzung in die Luft gesprengt. 8. Nov.: Telegrammwechsel zwischen unserem Kaiser und dem Sultan. - Die Türken bombardieren den Hafen Poti nördlich von Batum. Im Kaukasus wird das Zentrum der russischen Armee nach zweitägigen Kämpfen zurückgeschlagen. 9. Nov.: Die serbische erste Armee (General Petar Bojovic) und die dritte Armee (General Paul Sturm) mit etwa 120.000 Mann werden in der Linie Losnici-Krupany-Ljubovija entscheidend geschlagen und ziehen sich auf Valjevo zurück. — Depeschenwechsel zwischen Erzherzog Friedrich und Enver Pascha. 10. Nov.: Buren, unter Führung Dewets, zersprengen englische Regierungstruppen bei Doornberg. 1 Unter teilweiser Benützung des Kriegskalenders in der Österr. Volkszeitung. 8174 11. Nov.: In Serbien wird der rechte Flügel der feindlichen Armeen eingedrückt, die Vorrückung unserer Truppen' östlich Loznica-Krupany geht unaufhaltsam vorwärts. — Die Deutschen erstürmen Dixmuiden, dringen bei Ypern und Lille vor und werfen französische Vorstöße bei Verdun und im Aragonnenwalde zurück. — Die von ganzen Geschwadern durch Wochen hindurch verfolgten deutschen Kreuzer „Emden“ und „Königsberg“ wurden von den Feinden gestellt und von den eigenen Besatzungen auf Strand gesetzt. 12. Nov.: Voller türkischer Erfolg im Kaukasus. — Rumänien weist das Verlangen Rußlands, den Durchmarsch von Truppen gegen die Türkei zu gestatten, zurück. 13. Nov.: Die geschlagene serbische Armee setzt den Rückzug von Kojecava und Valjevo gegen Osten fort. Die Zahl der in Österreich-Ungarn befindlichen Kriegsgefangenen wird amtlich mit 867 Offizieren und 92.727 Mann bekantgegeben. — Der Sultan erläßt ein Kriegsmanifest und ruft 300 Millionen Mohammedaner zum heiligen Krieg gegen Rußland, Frankreich und England auf. 14. Nov.: Bei Wloclawek wird ein russisches Armeekorps geworfen, 1500 Gefangene gemacht und zwölf Maschinengewehre erbeutet. — Im englischen Oberhause wird an der englischen Kriegführung heftige Kritik geübt. — Die englischen Verluste auf dem französischen Kriegsschauplatz werden mit 57.000 Mann beziffert. 15. Nov.: Größerer Ausfall der Besatzung von Przemysl nach Norden, unsere Truppen drängen den Feind bis an die Höhe von Rokietnica zurück. — Lord Roberts stirbt auf einer Inspektionsreise in Frankreich. 16. Nov.: Valjevo erobert. — Bei Wloclawek werfen die Deutschen mehrere russische Armeekorps bis über Kutno zurück. 23.000 Russen gefangen, 70 Maschinengewehre und zahlreiche Geschütze erbeutet. Die Russen werden weiter südlich von Stallupönen geworfen, weiters siegreiches Gefecht bei Lipna, wobei 5000 Russen gefangengenommen und zehn Maschinengewehre erbeutet werden. — Durch kaiserliche Entschließung werden zwei neue Klassen zum Militärverdienstkreuz geschaffen, deren erste vor dem Großkreuz des Leopoldordens rangiert. Als erster erhält Feldzeugmeister Potiorek das Militärverdienstkreuz I. Klasse mit Kriegsdekoration. 17. Nov.: Operationen der Verbündeten zwingen die russischen Hauptkräfte in Russisch-Polen zur Schlacht, die sich an der ganzen Front unter günstigen Bedingungen entwickelt. 18. Nov.: Graf Tisza begibt sich über Berlin ins deutsche Hauptquartier. — ln Serbien überschreiten unsere Truppen trotz der zerstörten Übergänge die Kolubara. — Der russische Zivilgouverneur von Warschau Baron Korff wird bei Kutno von deutscher Kavallerie gefangengenommen. — Auf dem Vormarsch gegen den Suezkanal erreichen die Türken Kalat-ul-Nahl (in der Mitte der Sinaihalbinsel). 19. Nov.: Unsere Truppen machen in Polen 7000 Gefangene und erbeuten 18 Maschinengewehre und mehrere Geschütze. — Die Türken schlagen an der Ostgrenze die Russen in der Richtung nach Batum in die Flucht. Persische Stämme, die bisher im Dienste der Russen standen, schließen sich den Türken an. 20. Nov.: Ein Ausfall der Besatzung von Przemysl drängt die Einschließungstruppen von der West- und Südwestfront der Festung weit zurück. Die Schlacht in Russisch-Polen entwickelt sich weiter unter den Erfolgen der Verbündeten. 21. Nov.: Nordöstlich Czenstochau ergeben sich zwei russische Bataillone unseren Truppen. 22. Nov.: Unser südlicher Schlachtflügel erreicht den Szreniaabschnitt. — In Serbien haben wir mit starken Kräften die Kolubara überschritten. — Die Türken sind am Suezkanal angelangt. Englische Truppen, die sich dem Vormarsch entgegenstellten, wurden in die Flucht geschlagen und ließen Tote, Verwundete und eine große Anzahl Gefangener zurück. 23. Nov.: Graf Tisza kehrt aus dem deutschen Hauptquartier zurück, wo er vom Kaiser Wilhelm wiederholt empfangen worden war und im Verkehr mit dem Reichskanzler und anderen leitenden Persönlichkeiten die völlige Übereinstimmung der Gesinnung und Handlung feststellen konnte. — Auf die Kriegsanleihe wurden in Österreich 1540 Millionen, in Ungarn 800 Millionen gezeichnet. Die beiderseitigen Finanzminister gestatteten noch Nachtragszeichnungen. 24. Nov.: Unsere Truppen führen die Schlacht in Russisch-Polen energisch weiter, wir erobern mehrere Stützpunkte, gewinnen insbesondere gegen Wolbrom und beiderseits von Pilica Raum und machen wieder zahlreiche Gefangene. Die Zahl der bisher im Inneren der Monarchie internierten Gefangenen ist auf 110.000 gestiegen, darunter etwa 1000 Offiziere. — Kaiser Wilhelm verleiht dem Erzherzog Karl Franz Josef das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse. 8175 25. Nov.: In Serbien haben unsere Truppen unter schweren Kämpfen die versumpfte Kolubaraniederung bereits überall überschritten und im Angriffe auf die östlichen Höhen Raum gewonnen, mehrere Gegenangriffe der feindlichen Reserven wurden unter großen Verlusten für den Gegner abgewiesen, zahlreiche Gefangene und Überläufer fielen in unsere Hände. Südöstlich Valjevo haben unsere Truppen die schneebedeckten Räume des Maljen und Suvobor kämpfend überschritten. 26. Nov.: Die Schlacht in Russisch-Polen hat an einem großen Teile der Front den Charakter eines stehenden Kampfes angenommen. Das deutsche Hauptquartier meldet, daß die Russen in den Kämpfen bei Lodz und Lowicz 40.000 unverwundete Gefangene, 70 Geschütze, 160 Munitionswagen, 156 Maschinengewehre verloren haben. — Das Zentrum der feindlichen Front, die starke Stellung bei Lazarevac wurde erstürmt. — Die im Uzsoker Paß eingedrungenen Russen wurden geschlagen und aus dem Komitat Ung hinausgedrängt. — Nach einer offiziellen englischen Verlustliste sind bisher 220 englische Offiziere tot, 37 verwundet und 251 vermißt, beziehungsweise interniert. An Mannschaften sind 4107 tot, 435 verwundet und 2492 vermißt. 27. Nov.: Czernowitz von unseren Truppen wieder geräumt. 28. Nov.: Hindenburg zum Generalfeldmarschall ernannt. Im Armeebefehl, in dem er seine Beför- derung mitteilt, weist er darauf hin, daß in den Kämpfen der letzten Tage über 60.000 Gefangene, 150 Geschütze und gegen 200 Maschinengewehre in die Hände seiner Truppen gelangt seien. — Feldmarschall von der Goltz wird seiner Stellung als Generalgouverneur von Belgien enthoben und dem Sultan als Flügeladjutant zugeteilt. Der türkische Divisionsgeneral Zekki Pascha kommt als Flügeladjutant zum deutschen Kaiser 29. Nov.: ln den Karpathen wurden die auf Homonna vorgedrungenen Russen geschlagen. — Kaiser Wihelm ist auf dem östlichen Kriegsschauplätze eingetroffen. 30. Nov.: Der russische Generalstab warnte vor übertriebenem Optimismus. — In Serbien Subovor, der Sattelpunkt der Straße Valjevo-Cacak erstürmt. Zeitungsschau. porkemcrkung: Seif Jahren verweisen wir auf Fachblätter, die zum eisernen Bestände jeder Bezirks-Schulbücherei gehören sollten. Wir fühlen uns hiezu nicht allein aus dem Grunde verpflichtet, weil wir den Fortbildungseifer anregen, bezw. befriedigen wollen, sondern auch deshalb, da wir zeitweilig unter dem Abschnitte „Kleine Mitteilungen" eine Auslese aus verschiedenen Schnlzeilschrifien bieten, demnach die Quellen von Fall zu Fall etwas genauer als bloß dem Namen nach kennzeichen müssen. — Wer in die nachfolgend angeführten Blätter genauer Einblick nehmen will, lasse sich unter Berufung auf uns ein kostenfreies Probestück kommen. Trifft es nicht ein, so sind wir bereit, es zu liefern. (10 h Porto beilegen!) a) Deutschland. 1.) pädagogische Matter. (Schristl.: Karl Muthesius; Union deutsche Verlagsgesellschaft in Berlin.) — Diese von Karl Kehr begründete Zeitschrift, die die bedeutendsten Schulmänner Deutschlands zu ihren Mitarbeitern zählt, behandelt zunächst die Angelegenheiten der Lehrerbildung und der Schulaufsicht, greift aber auch auf andere Gebiete über. Der Geist Kehrs weht noch immer durch das vornehme Blatt; in Muthesius hat der päd. Altmeister einen würdigen Nachfolger gefunden. — 2.) Zeitschrift für angewandte Psychologie und Psycholog. Sammelsorschnng. (Schristl.: William Stern und Otto Lipmann; Verlag A. Barth in Leipzig; jährl. 6 Hefte = 24 K.) — Der verhältnismäßig hohe Preis erklärt sich ans dem reichen Inhalte; das vorliegende Heft 3 umfaßt nicht weniger als 143 S. — Die durch die Zeitschrift gebotenen Aussätze sind durchaus wissenschaftlich, zumeist dem Forschungsgebiete der Experimentellen Psychologie entnommen. Da nun auch bei uns das Interesse an Arbeiten aus Instituten für päd. Forschung zu erwachen beginnt, müssen wir größere Büchcreiverwallungen auf die bedeutende Zeitschrift aufmerksam machen. — 3.) Acne Mahnen. (Schristl.: Jeodor Lindemann und Rudolf Schulze; Verlag Voigtländer in Leipzig; jährl. K 7'20. Dazu 2—4 Gratisbücher.) — Wenn eine Zeitschrift ihren Titel verdient, so ist es diese. Es wird in der Tat jede Fährte, die zu neuen Zielen führt, mit Eifer gewiesen und entsprechend beleuchtet, auf daß jeder, auch der junge Weggenoß, sie leicht finde. Die Ausstattung des Blattes ist überaus geschmackvoll; reichhaltig ist vor allem auch die „Umschau". Als besonders wertvoll möchten wir die Gratisbücher bezeichnen. 4.) pädagogische Marte. (Schristl.: Schulrat K. O. Beetz und Rektor Ad. Rüde; jährl. 24 Hefte um K 7'20.) — Wir müssen den Untertitel anführen, um dieses sehr verbreitete und überaus gediegene Fachblatt kurz und treffend zu kennzeichnen. Er lautet: „Zeitschrift für wissenschaftliche Pädagogik, Lehrerfortbildung, Konferenzthemen, Tagesfragen und päd. Kritik." — In erster Linie möchte ich auf die Lehrerfortbildung, die im Literaturberichte, in der Ouellennachweisung, im Sprechsaal ausgiebig Nahrung findet, verweisen. Der Abschnitt „Zeitbilder" ist in dem Blatte eigenartig; er enthüllt uns Gebrechen in scharfer Beleuchtung. Herr Schulrat Beetz ist ein unerbittlich harter Richter. Wie das die Aufrechten beglückt! — 5.) Die Volksschule. (Schrift!.: K. Hemprich; Verlag Beltz in Langensalza; jährl. 24 Hefte um K 7 20.) — Das praktische Moment herrscht vor. Für die Lehrerfortbildung ist in ähnlicher Weise wie bei der „Päd. Warte" Sorge getragen. Zeitweilig gibt es geistvoll ausgearbeitete Unterrichtslektioncn zu lesen, Reden, Programme für Schulfeiern — kurz: Die „V." ist für die Volksschule berechnet; der Frischgebackene wird aus ihr manches gute Korn gewinnen. — 6.) Der Säemanu. (Schrift!.: K. Götze, Dr. E. Neucndorf, Dr. G. Anschütz; Verlag Teubner in Leipzig; jährl. 12 Hefte um K 9 60.) — Diese Zeitschrift für Jugendbildung und Jugendkunde wird von mehreren Verbänden, die sich ihrer Tendenz widmen, herausgegeben. Im Titelbilde wird uns diesmal Berthold Otto vorgeführt; damit ist der Charakter des Blattes gekennzeichnet: Es will die Neue Zeit vorbereiten, eine neue Schule predigen. Die bekanntesten Reformer ergreifen hier das Wort. Der Neuerer wird daher mit dem S. Bekanntschaft machen müssen. — 7.) Die Sonde. (Schriftl.: F. Heuler, P. Lang, R. Heuler; Verlag Kortkamp in Langensalza; jährl. 12 Hefte um K 7'20.) — Die kritische Seite ist die starke Seite dieser Fachzeitschrift, d. H., ihr Spezifikum. Damit soll nicht gesagt sein, daß der übrige Stoff ändern Schulblättern nachstehe. Die mir vorliegende Dezembernummer birgt beispielsweise prächtigen Kriegsstoff in Fülle. Eine für unsere Jungmannschast wichtige Einrichtung ist die „Auskunftei" der „S." — 8.) Die Arbeitsschule. (Schriftl.: F. Hildebrand und G. Stichler; Verlag Quelle und Meyer in Leipzig; jährl. 12 Hefte um K 3 60. Mit diesem Betrage kann man Mitglied des Deutschen Vereines werden und als solches die Zeitschrift kostenlos beziehen. Anmeldung beim Bürgermeister Brink in Glauchau.) — Es wurde in unfern Bl. auf dieses einzigdastehende Organ, in dem die Arbeitsschulidee eine vernünftige, maßvolle Vertretung findet, wiederholt verwiesen. Wer sich von nutzlosen Phantastereien und Verkünstelungen losmachen und dem Tatsächlich-Durchführbaren zuwenden will, wird hier die rechte Anleitung finden. — 9.)bayerische Lehrerzcituug. (Schriftl.: M. Meyerhöfer; Verlag G. Müller in Nürnberg, Dilberrstr. 6/11; Wochenblatt, jährl. 12 K.) — Ein so bedeutender Verein, wie es der Bayr. L. V. ist, kann sich zum ersten ein Wochenblatt leisten und sodann außer den Organisalionsfragen auch die der Pädagogik im besonder» entsprechend behandeln. Die Zeitschrift bietet somit nicht allein dem Schulpolitiker, sondern auch dem Kollegen, der lautere Pädagogik genießen will, wertvollen und reichen Stoff. Die Beilagen „Jugendschriftenwarte, Literarische Beilage, B. für Jugendfürsorge" und „Statitische Beilage" sind mustergültig geführt. — 10.) Deutsche Schulpraxis. (Schriftl.: Dr. Richard Seyfert; Verlag E. Wunderlich in Leipzig; Wochen-blatt, jährl. 8 K.) — Der Name Dr. Seyfert bürgt für die Güte. Da der bekannte Schriftleiter fast in jeder Folge selbst das Wort zu längeren Ausführungen ergreift, so wird dem, der den hochstehenden Schulmann schätzen gelernt hat, die Lektüre zum Bedürfnis. — Die Beilage „Päd.-psycholog. Studien" dient der Behandlung wissenschaftlicher Fragen. Seyferts Kriegsnummern werden dereinst einen wertvollen Bestandteil der Literatur, so sie den Großen Krieg betrifft, bilden. — 11.) Allgemeine Deutsche ^ehrerzeitung. (Schriftl.: Ernst Linde; Verlag Jul. Klinkhardt in Leipzig; jährl. 48 Nummern um 10 K.) Linde — Schriftleiter! Auch hier sagt der Name des Führers alles. Dazu ein zweiter Vermerk: 66. Jahrgang! Soll da noch ein Wort der Empfehlung verschwendet werden? — 12.) Hl'saß-/othring. Schulvlatt. (Schriftl.: Dr. Bruno Stehle; Verlag Schultz und Co. in Straßburg i. E.; jährl. 6 K.) — Die Halbmonalschrist dient zwar vornehmlich örtlichen Interessen, birgt aber doch auch manches, was allgemeinen Wert besitzt. Jnsonders jetzt, da der Krieg um Elsaß-Lothringens Grenzen tobt, wird der Leser manches Ursprüngliche finden, das ihn erquickt. — 13.) Zeitschrist des Allgemeinen deutschen Sprachvereine». (Schriftl.: Dr. O. Streicher; Verlag des Allgem. d. Sp.-V. in Berlin; Mitgliedsbeitrag jährl. K 3 60.) — Der Krieg, der dem Deutschtum gilt, wird wieder eine mächtige nationale Welle über Deutschland und Österreich gehen lassen und neues völkisches Empfinde» auslösen. Da wird in erster Linie die Fremdwörtern hart mitgenommen werden. Die letzten Folgen der genannten Zeitschrift lassen diese Zeit ahnen. Die Schule wird guttun, das neue Deutschtum durch Pflege der reinen Muttersprache vorzubereiten. — 14.) Kochkand. (Schriftl.: Prof. K. Muth; Verlag Kösel in Kempten; jährl. 12 Hefte um 14 K.) — Das 126 S. starke Heft zeigt folgenden Inhalt: 1.) Christentum und Völkerrecht. — 2.) Deutschlands Interessen in der Türkei. — 3.) Haus Elderfing. (Roman.) — 4.) Die Bergnacht. (Gedicht.) — 5.) Indien unter englischer Herrschaft. — 6.) Adam und Eva. — 7.) Die Verwendung von Luftfahrzeugen im Kriege. — 8.) Kriegsgebet. — 9.) Kleine Bausteine. — 10.) Kritik. — 11.) Aus dem Weltreich des deutschen Geistes. — 12.) Rundschau. — 13.) Vom Weihnachtsbüchertisch. — 14.) Kunstbeilagen. — Wir haben es nach dieser 3177 Übersicht mit einer belletristischen Zeitschrift, die der Verinnerlichung des christlichen Denkens und dabei weitausgreifender deutscher Politik dient, zu tun. Was daneben kräftig durchschlägt, das ist die christl. Kunst. Ausstattung und Druck sind erstklassig. — 15.) Zeitschrift für pädagogische Psychologie. (©christl.: E. Weltmann, O. Scheibncr, A. Fischer, H. Gaudig; Verlag Duelle und Meyer in Leipzig; jährl. 12 Hefte um 12 K.) — Wenn ich die Zeitschrift mit einigen Strichen kennzeichnen sollte, so würde ich sagen: Sic leitet von der wissenschaftlichen Forschung zur Praxis herab und greift umgekehrt unmittelbar aus dem Schul- und Volksleben pädagog. Fragen heraus, um sie der wissenschaftlichen Klärung zuzuführen. Damit trägt sie einem allgemein gefühlten Be-dürfnisse Rechnung. Wer nicht selbst Forscher ist, will geführt werden; dem genügt die trockene Darlegung von Zahlen nicht, er braucht die Anwendung, die Umprägung der gefundenen Werte. Um das in der tatsächlichen Durchführung zu erreichen, bezw. zu bieten, haben sich vier hervorragende Schulmänner und Gelehrte zugleich vereinigt. Ich hatte das Glück, sie persönlich zu kennen, vermag darum das, was mich schon seit langem die Zeitschrift vor allem wertvoll erscheinen ließ, mir zu erklären. Wer Meumanns umfassende Forschung verfolgt hat, wer Scheibncrs durchdringenden Geist kennt, wer Fischers geniale Auffassung von unserer Berufsarbeit gefühlt hat, wer den Genuß hatte, Gaudig einmal in seiner päd. Werkstatt zu hören: der kann ermessen, was die vier Schulgewaltigen im Verein schaffen können. — Ich muß jeden, der in unsere „Arbeitsgemeinde für päd. Forschung und Schulreform" eintreten will, als Einführung in das Gebiet, das wir beackern wollen, dringend ersuchen, die in Rede stehende Zeitschrift zu studieren. — 16.) Me zweisprachige Volksschule. (Schrift!. A. Volkmer; Verlag F. Hirt in Breslau; jährl. 12 Hefte K 4 80.) — Nimmt diese Monatschrift auch großenteils die Schulverhältnisse in Dberschlesicn zur Grundlage, so ist in ihr doch auch manches enthalten, was für unsere gemischtsprachigen Gebiete von Bedeutung sein kann. Das Thema „Zweisprachigkeit" wird in der Pädagogik allmählich einer genaueren Betrachtung zugeführt werden müssen. In dem vorliegenden Blatte ist damit der Anfang gemacht. Wir haben in den Bl. den Gedanken mit dem stehenden Abschnitte „Die Sprachgrenzschule" bisher weitergelcilet und werden ihn im Vereine mit der „Zw. V." im Verlaufe zu höherer Wertung verhelfen. 17.) Mutsche /ehrerzeitung. (Schristl. A. Grünwcller; Geschäftsstelle in Berlin C 19, Wallslraßc 17—18; wöchentlich zweimal um den Jahrespreis von K 9-60.) — Die soeben eingclangte Nr. 101 des 27. Jahrganges weist u. a. folgende Artikel auf: 1.) Wie lese ich die geogr. Namen des Kriegsschauplatzes? — 2.) Das schwachsinnige Kind in der normalen Volksschule. — Der Leser merkt, daß er cs mit einem Blatte zu tun hat, daß sich zeitgemäßen Stoffen zuwendet. Der Einschlag der Zeitschrift ist evangelisch-christlich, ohne jedoch der objektiven Beurteilung Eintrag zu tun. — Ich habe aus dem Fachblatte schon manchen wertvollen Gedanken gehoben. — Zusammenstellung: 1. Für streng wissenschaftliche Pädagogik .... .... 2, 6, 15. 2. „ Lehrerfortbildung .... 4, 5, 7. 3. „ Schulreform .... 3, 6, 7, 4, 15. 4. „ Schulpolitik .... 4, 6, 9, 11. 5. „ Lehrerbildung .... 1. 6. „ Schulaufsicht .... 1, 4, 9. 7. „ die Arbeitsschule .... 8, 7. 8. „ Organisation und Tagesfragen .... 9, 11 , 12, 14. 9. „ Schulpraxis .... 1, 3, 4, 5, 7, 8, 10, 15. 10. „ Volksleben, Sprache .... 4, 5, 8, 9, 10, 11, 13, 14. Bericht über eine bedeutungsvolle Jugendfürsorgetagung in Prag. Das, was ich mit dem Leitberichte in Folge 111 im allgemeinen erörtert, hiebei gleichzeitig in der äußersten Detaildurchftihrung an einer Musterortsgruppe der Organisation des .Jugendftlrsorgewesens aufgezeigt und in Folge 118 durch den Bericht über den Kinderschutz und Jugendfürsorgekongreß in Salzburg (4.—8. Sept. 1913) als weitausgreifendes Staatsproblem in seinen Fundamenten vorgeführt habe, konnte ich am 28. und 29. November v. J. in dem Mittelteil des Gefüges, in einer Landeskommission für Jugendfürsorge, durch den unmittelbaren Eindruck kennenlernen. Da somit die Lücke, die zwischen, der Ortsgruppe und der Zentrale bestand, auszufüllen ist, will ich über meine bei der erwähnten Tagung gewonnenen Eindrücke berichten. — Den ersten Teil der Prager Verhandlungen, die Vorberatung der Vertreter von Ortsgruppen, machte ich nicht mit; allein ein Teilnehmer erzählte mir, es sei dabei das gesamte 3178 Arbeitsprogvamm erörtert und in seinen Grundzügen festgelegt worden. Solche Vorarbeit halte ich für notwendig; sie hält viel unnützes Gerede in der Vollversammlung hintan. — Am Abend des 28. November gab es einen überaus instruktiven Lichtbildervortrag, geboten durch den Herrn Erziehungsrat Hugo Heller. Ja, das ist einmal ein rechter Mann auf dem rechten Platze! Man trifft es bei uns so selten — und insbesondere im Humanitätswesen sind oft die denkbar ungeschicktesten Leute auf die verantwortungsvollsten Posten gestellt. Wer Herrn Heller „entdeckt“ bat, dem ist ein scharfer lllick eigen; der hat für die große Maschine ein Rad gefunden, das gut läuft und alles in Bewegung erhält. Wenn Uns nur das Ausland die seltene Kraft nicht abzieht! Ich gebe der Befürchtung Ausdruck, weil es leider zu oft eintrifft, daß man die Besten scheiden läßt. — Was ich da über Hugo Heller niederschreibe, entspringt aus vollster Überzeugung und fand in der Lichtbildervorführung am 29. November wieder einen starken Beweis. Schon das statistische Material, veranschaulicht an schematischen Darstellungen, an Landkarten, an Bildern zeugte von tiefer Erfassung des Gedankens der Jugendfürsorge und von weitausgreifender Taktik. Das war kein Hantieren mit leeren Redensarten, sondern die klare Darlegung einer bis in ihre äußersten Enden ergründeten und konstruierten Idee. (Einige Daten werden demnächst hier platzfinden.) Aus der Liste, die manchen, der den Verhältnissen bisher als oberflächlicher Beschauer gegenüberstand, in Erstaunen versetzen wird und die die Wichtigkeit der in Rede stehenden Institution beleuchtet, wird die Arbeitsfülle der Deutschböhmischen Landeskommission, sowie ihr weitgezogenes Arbeitsfeld ersichtlich. Es ist darum begreiflich, daß angesichts des anwachsenden Geschäftsganges und der gerade durch den Krieg in erschreckendem Steigen begriffenen Belange die Organisation auf eine breitere Basis gestellt und ihre Gliederung geprüft werden muß. Sonach ergab sich von selbst eine Durchsicht der Satzungen. Was sich bewährte, soll beibehalten, was dem größeren Umfange der Geschäfte nicht mehr entsprach, geändert werden. Auch für diese gewiß äußerst schwierige Arbeit wurde der Modus einer Vorbesprechung beobachtet, d. h., die von allen Seiten des deutschen Landesteiles herbeigeeilten Vertreter der Bezirksgruppen vereinigten sich nach dem geschilderten Vortrage in einem der Kasinosäle und berieten nun in freier Aussprache den Entwurf des neuen Statutes. Sosehr die Wechselrede, deren Leitung einem überaus gutmütigen Vorsitzenden in die Hand gegeben worden war, zuweilen ins Uferlose zu zerfließen drohte, so ergab sie doch sehr wertvolle Beiträge zu den in Verhandlung stehenden Fragen und war vielleicht gerade deshalb so erfolgreich, weil jedweder Zwang ausgepchaltet erschien. Derartige Aussprachen, bei denen niebt ein strenges Regiment die Zunge zügelt, halte ich in Fällen, da mit der Zeit nicht gegeizt werden muß, für wertvoll. Es kann sich jeder sein Leid und sein Vergnügen von der Seele reden und unter Anführung von Tatsachen auf seinem Lieblingsweglein ergehen. Wer da wieder aus dem Gewirr von Meinungen und Anträgen die guten Körnlein löste und verwahrte, das war Herr Erziehungsrat Heller. — Von dem Gebotenen möchte ich nur Einiges hier zur Darnachachtung vermerken: Herr Schulrat und Direktor Halbgebauer (Komotau) verwies mit Recht darauf, daß man den Frauen bei der Jugendfürsorge einen größeren Einfluß einräumen sollte, denn eine Sache, die an das gute Herz der Menschen appelliert, falle so recht in das Arbeitsgebiet des Zarten Geschlechtes. Auch möge man bedenken, daß die Frauen in dem Falle, als ihnen ein Teil der J. zugesprochen wird, schon aus Ehrgeiz tüchtiger zugreifen. Dieser Ansicht muß jeder, der im Vereinswesen tätig war, beipflichten. Als ich vor Jahren in einer „gemischten“ Scliulver ein sortsgruppe die Gelder zu verwalten hatte, merkte ich, daß die Einnahmen trotz aller Bemühungen nicht steigen wollten. Da verfiel ich darauf, zu beantragen, es möge der weibliche Teil unserer Mitglieder eine eigene Ortsgruppe gründen. Das half. Im kommenden Jahre war die Gesamtabfuhr bei>1 er Ortsgruppen doppelt so groß wie jene, die ich vordem ausweisen konnte. Man muß die Damen an der rechten Stelle zu fassen wissen; dann greifen sie zu und schaffen Wunder. Es wird sich bei der Jugendfürsorge empfehlen, einen großen Teil der Arbeit und dafür auch ein bedeutendes Maß der Rechte den Frauen zuzusprechen. — Ein zweiter Antrag, dem Namen der Ortsvertretung unserer Einrichtung statt des amtlich klingenden „Bezirkskommission“ eine volkstümlichere Fassung zu geben, hat, so belanglos er ausschen mag, viel für sich. Das Gros der Bevölkerung stellt der „ Bezirkskommission “ tatsächlich mit einiger Scheu gegenüber oder ist der Meinung, das sei etwas sowie eine Bezirkshauptmannschaft, also eine staatliche Einrichtung, für die ohnedies der Steuergulden bezahlt werde. Außerdem liegt in dem Terminus nichts Klares, zumal wenn man ihn wegen seiner Länge kürzt. „Kinderschutzverein, Verein für Jugendfürsorge“ u. a. wird sich sicherlich besser einleben und mehr Zuspruch erfahren. Ob sich nun die Bezeichnung völlig mit dem durch die Organisation bestimmten Inhalte deckt, — das verschlägt wenig. Anders ist es bei den Namen für höhere Stellen; hier entscheidet nicht die Popularität. — Ein Drittes, was ich mir aus der Fülle von Anträgen gemerkt habe, betrifft die Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Man kennt vielfach noch nicht den Zweck der Organisation für J. und sieht zu wenig die Erfolge. Hierin muß unter Hintansetzung aller Rücksichten mehr getan werden. (Mies ist diesbezüglich, wie dies in meinem Berichte der Märzfolge 1913 ersichtlich ist, beispielgebend vorangegangen; ebenso hat die Deutsche Landeskommission für Böhmen durch den eingangs besprochenen Lichtbildervortrag ein Muster für die Einbürgerung der Idee geboten.) Fleißige Berichterstattung an die Zeitungen, Veranstaltungen, selbst wenn sie kein Erträgnis abwerfen, Wan der vor träge: alles muß versucht werden! In letzter Hinsicht wende man sich, u.zw. in jedem Bezirke, an tüchtige Lehrer; Jahresberichte in Massenauflage, die Gewinnung maßgebender Persönlichkeiten, die durch das Gewicht ihres Amtes auf die Zögernden einwirken, (Hätten wir in der Mieser Kommission nicht unsern Herrn Direktor an der Spitze, so sttind’ es schlimm um den Zuspruch. Das Beispiel soll allerorts nachgeahmt werden! Es gibt nun einmal sonderbare Käuze, deren Hand sich nicht öffnet, wenn nicht ein kleiner Druck auf die Fingerknöchel erfolgt. Wo Geiz und Kühle die Tore verschließen, muß gerüttelt werden. Darum einen Mächtigen vor, daß er es tüchtig besorge!) Die zwanglose Aussprache warf noch viel wertvolle Stücke ab; allein für diesmal möge man die drei gebotenen auf lesen und in Augenschein nehmen! — Für Sonntag, den 29. November, war die eigentliche Abgeordnetenversammlung angesagt. Den Vorsitz führte der bekannte und allgemein verehrte Präsident der Deutschen Landeskommission, Weihbischof Dr. Frind. Seine Darlegungen, für die als zeitgemäßer Hintergrund der Krieg mit allen seinen Schrecken aufflammte, liefen darauf hinaus, an dem sittlich-religiösen Pflichtbewußtsein des den!sehen Volkes, das in diesen Tagen so herrliche Triumphe feiert, den Haupthebel für die große Humanitätsarbeit, so sie der Jugendfürsorge zukommt, aufzudecken. Die Organisation muß aus dem Volksempfinden herauswachsen und mit ihren Wurzeln in demselben verbleiben. Dieser tiefe Gedanke gab den Verhandlungen von allem Anfänge an eine besondere Weihe. Der Leiter der Verhandlungen, dem als Stellvertreter Ilofrat Dr. Tupetz und Dr. Kluge zur Seite standen, verstand es auch im Verlaufe, einerseits immer den weichen Ton anzuschlagen, der das ganze Werk der Jugendfürsorge durchzieht, anderseits das Resümee aus Vorträgen und Debatten auf den positiven Gehalt zu bringen und als brauchbares Substrat festzuhalten — ein Moment, das von einem Verhandlungsleiter in erster Linie beachtet werden soll. Es ist staunenswert, welche Summe von Stoff in der kurzen Zeit aufgearbeitet wurde. Die Satzungen, die gestern, wie berichtet, eine ausgiebige Behandlung erfahren hatten, wurden olmeweitors angenommen. (Berichter war Besserungsanstalts-Direktor Jos. Radau er.) — „Über die Beziehungen der Teilnovelle“ sprach sachkundig und klar Dr. Max Lederer, — „Über Krieg und Jugendfürsorge“ in ganz ausgezeichneter Weise Oberlehrer The im er aus Bilin. Wenn man so gediegene Vorträge, voll Gehalt und Wärme und dabei in schwungvoller Sprache hört, wie einen solchen der genannte Berufsgenosse bot, so schwellt es unser-einem, der viel auf Standesstolz hält, den Busen. „Ja, wir haben halt tüchtige Leute in unsern Reihen!“ Das sagte nicht nur ich mir im stillen, das bestätigte ohne Rückhalt und mit Worten strahlenden Lobes der Präsident der Reichsorganisation, der Herr Minister a. D. Dr. K. M. Baernreither. Im weiteren kam Se. Exzellenz insbesondere auf das Schicksal der unehelichen Kinder zu sprechen. Diese Vollkraft müsse als kostbares Staatsgut geschützt werden — eine Angelegenheit, die nach dem Kriege ernstlich in Erwägung wird gezogen werden müssen. — Eine geistvolle und stimmbegabte Vertreterin der Frauenwelt, Margarete Roller, die uns von Salzburg her bekannt ist, schoß wieder einmal den Vogel ab. Der reiche Beifall war nicht bloß ein Zugeständnis an die einzige Dame, die da im Rate der Weisen saß, sondern ehrlicher Dank für die ausgezeichnete Redeleistung. Ein Rückblick auf die Prager Tagung lehrt vor allem die Wirkung eines wohl-geordnet en A u f ha u e s der Organisation und die der Führung durch einsichtsvolle Männer. Und vor allem eines sollen sich die übrigen Landeskommissionen zueigen machen — einen eigenen Referenten, der im Vereine mit seinem Hilfspersonale die laufenden Angelegenheiten erledigt und das gesamte Arbeitsfeld überschaut. Ein solcher Mann muß frei sein von sonstigen Geschäften, ganz und gar in der Jugendfürsorge aufgehen. Einen 3180 Erziehungsrat Heller wij.-d man allerdings nicht häufig finden; aber das tut nichts zur Sache. Man greife einen tüchtigen Lehrer heraus, der mit den Kleinen warm fühlt, der gut spricht, gut schreibt, der organisieren, der begeistern, der beschwichtigen kann und entsende ihn behufs sachlicher Schulung nach Prag, wie man weiland Schulmeister nach Sagau schickte. Daß Böhmen auch in Sachen der J. voranmarschiert, kann uns nicht wundern, sind doch hier alle Umstände durchwegs günstiger als anderwärts; aber das soll nicht entmutigen, sondern anspornen und zur Nacheiferung führen. I)er Krieg bringt 11 a.menloses Kinderelend über das Reich; da heißt es rechtzeitig zu greifen! Darum fühlte ich mich verpflichtet, rasch ein Exempel zu präsentieren. — Peerz. Österreichs Helden. (Ruhmestaten aus dem gegenwärtigen Kriege, dargestellt für die Jugend und das Volkd) Nachdruck nur im Einverständnisse mit dem Verfasser gestattet. 5.) Unser Grenzschutz. Nach dem Ausbruche des Krieges mit Rußland hatten unsere Grenztruppen bald Gelegenheit, Beweise für ihre Tapferkeit zu liefern. Da nämlich die Russen sahen, daß an der West- und Nordgrenze Galiziens unsere Armeen aufzumarschieren begannen, meinten sie, im Osten einbrechen zu können. Da hatten sie sich aber arg verrechnet, denn bald sollten sie den Mut unserer Grenzsoldaten erkennen. Freilich waren derer nicht viele, denen der Schutz unserer östlichen Gebiete anvertraut wurde; aber es waren alle Helden vom ersten bis zum letzten Mann. — So kam es, daß am 3. August eine russische Reiterabteilung, als sie bei Podwoloczyska eindringen wollte, von einer kleinen Truppe unserer Soldaten unter der Anführung des Oberleutnants v. Manovarda zurückgetrieben wurde. Diese erste Lektion merkten sich die Feinde und sie wagten es lange nicht, österreichischen Boden zu betreten. 6.) Des Kaisers General als Held. Ist es schon kein leichtes, einige Tausend Soldaten zu kommandieren und immer im Auge zu behalten, so ist es noch viel schwieriger, eine Armee oder gar das gesamte Heer so zu lenken, daß jeder Mann auf dem rechten Platze steht. Diese Aufgabe hat für unser Vaterland der General Freiherr Conrad v. Hötzendorf zu lösen. Er muß in jeder Stunde genau wissen, wo die einzelnen Truppenmassen lagern und muß je nach der Stellung des Feindes nach allen Seiten hin Befehle erteilen. Als er nun wieder einmal mitten im Kriegslärm mit seinen Getreuen in einer einfachen Hütte eines galizischen Dorfes die Schlachtenpläne studierte, trat ein Offizier ein und meldete dem General den Heldentod seines Sohnes Herbert v. Conrad .... Einen Augenblick hielt der unglückliche Vater inne, indem er still für sich sprach: „Mein Herbert, mein guter Herbert!“ . . . Dann aber faßte er sich, dankte dem Offizier und sagte: „Meine Herren, wir arbeiten weiter!“ — Die Pflicht für Kaiser und Reich hatte den Schmerz des Vaters bezwungen. 7.) Prinz Oskar von Preußen und der österreichische Kanonier. Das war drüben in Belgien, wo unsere Mörserhelden Wundertaten vollbrachten. Schlich da ein österreichischer Kanonier des Abends so zum Zeitvertreib durch die Büsche und merkte, daß der Feind sich mit schweren Geschützen in der Nähe niederlassen wolle. Eilends benachrichtigte der Kanonier hievon seinen Kommandanten und bat zugleich um 25 Mann, um den Belgier in seinem Nachtlager zu stören. Das gelang auch vortrefflich. Im Nu waren die Feinde davon, als unsere Schützen ihnen ein paar Pulvergrüße zugesandt hatten. Damit war der österreichische Kanonier noch nicht zufrieden, sondern er machte sich daran, die Geschütze in das deutsche Lager zu bringen. Auch das gelang. — Als der deutsche Kaisersohn Prinz Oskar von diesem Heldenstücklein gehört hatte, ließ er den braven Österreicher zu sich kommen, dankte ihm und nahm das Eiserne Kreuz vom eigenen Rocke, um es dem heldenmütigen Kanonier anzuheften. 1 Die Erzählungen 11—27 finden sich im Sonderhefte „Grüße an unsre tapfere Armee". 8.) Ein wackerer Hauptmann. „Woher wohl das Sausen und Brausen kommen mag?“ dachten am 28. August 1914 unsere braven Feldjäger, als sie, von feindlichen Kugeln überschüttet, sich einem Wäldchen näherten. Wie gerne hätten die Kanoniere den Russen eine eiserne Antwort gegeben! Allein man sah im Pulverschwaden nichts vom Feinde. Da ritt der Hauptmann Oskar Ivarjolovic de Brondolo die Kreuzundquer, bis er den Schlupfwinkel der feindlichen Gescliiitze erkundet hatte. Obwohl zwischen seinem Bataillon und unserer Artillerie eine weite Strecke war und gerade dort die Geschosse hageldicht einschlugen, so überbrachte der unerschrockene Offizier dennoch die Nachricht von der Stellung des Feindes. Nun freilich ward dieser bald zum Rückzüge gezwungen, denn unsere Kanoniere verstanden das Sausen und Brausen besser als er. 9.) Die Wiener Edelknaben. Wer mag diesen stolzen Titel tragen? Die Soldaten des Wiener Deutschmeisterregimentes sind es. Ja, das sind Edelknaben in des Wortes vollster Bedeutung. Als ihr Oberst v. Holzhausen gleich zu Beginn des großen Krieges zwischen unserem Vaterlande und Rußland gefallen war, schwuren sie heilige Rache. Seitdem sind sie der Schrecken des Feindes. Der Tod ihres teuern Führers hat sie zu Helden gemacht. Der Kaiser hat von ihren Taten gehört und sie mit goldenen und silbernen Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet. Ha, mit welchem Stolz sie davon ihrer Vaterstadt berichteten! Der tapfere Oberst aber ist, so glänzend gerächt, hundert- und tausendfach für das Vaterland gestorben. 10.) Treu der Pflicht. Hauptmann Hugo Kos eh hatte am 29. August 1914 den Befehl erhalten, mit seiner Kompagnie den Feind auf einer Höhe aufzuhalten. Als Kosch eben mit seinen Getreuen mitten im Gefechte war, wurde gemeldet, daß die ändern nebenan kämpfenden österreichischen Truppen vor der Übermacht der Russen geflohen seien und einen Teil der Kompagnie des Hauptmannes mitgerissen hätten. Der Bote mahnte zu eiliger Flucht. Doch Hauptmann Kosch ließ sich hiezu nicht bestimmen. „Mein Befehl lautet, auszuharren; also muß ich bleiben!“ Und er focht mit Todesverachtung gegen eine zehnfache Übermacht weiter, bis die Nacht ihn schützte. LateinKurjus für Lehrer? 8. Dulce et decorum est, pro patria mori. Diese der F. 131 vorangestellte Sentenz ist der Zeitstimmung angepaßt. Die Übertragung ins Deutsche ist leicht. Das dominierende Wort patria erinnert ohnedies an „Vater", bezw. „Vaterland". Das Verb mori kennen wir von dem Geflügelten Worte „Memento mori!“ her und pro klingt uns aus dem oft gehörten „Ora pro nobis!“ in den Ohren. Somit ergibt sich für den zweiten Teil der Sentenz der Wortlaut „für das Vaterland zu sterben". — Das „Dekorum wahren!" — eine geläufige Wendung — „Ansehen, Ehre". Also bleibt nur noch „dulce“ übrig. Es ist uns auch nicht völlig fremd. Wer hätte nicht schon vom „Dolce far niente“ (vom süßen Nichtstun) gehört! Wir sind somit ohne jedwede Mitteilung auf den Wortlaut gekommen. Dulce et decorum est, pro patria mori. Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben. Etwas Formenlehre I Die Deklination von patria ist uns aus der 4. Lektion S. 2883 (F. 124) bekannt. Dort setzten wir linea in die 6 Fälle. Welcher Fall mag wohl patria hier sein? Zweifellos der 6., da der 1. und der 5. Fall unabhängig sind und die übrigen Fälle andere Endungen aufweisen. Merke: „Die Präposition pro verlangt den 6. Fall. — Die Form mori stellt sich aus der Übersetzung heraus als Infinitiv vor. Das ist aber nicht die dem Deutschen entsprechende Form des Infinitivs. Während bei numero (F. 121) der Infinitiv im Deutschen (zählen) mit dem im Lateinischen (numerare) insoferne übereinstimmt, 1 Die Lektion 7 ist in F. 128 enthalten. 3162 als beide die Aktivform aufivcisen, ist dies bei mori anders. Dem deutschen Aktiv-Infinitiv „sterben" steht der lateinische Passiv-Infinitiv (mori) mit aktiver Bedeutung gegenüber. Verba dieser Art heißen Deponentia. Sie tragen die passive Form bei aktiver Bedeutung. Wollle ich numerare in der Leideform biegen, so würden sich die unter a) vermerkten Formen ergeben: Passiv: Aktiv: numerör b) numcro c) morior numeravis nameras moreris numeratur namerat moritur numeramur numeramus morimur numeramini numeratiä morimini numerantur namerant moriantur b) wurde eingestellt, um zu zeigen, daß das Paskivum in der Bildung lediglich eine Verlängerung der Formen des Aktivums darstellt; c) hinwiederum verrät eine Angleichung an a). — Das Adjektiv decorus, -a, -um stammt vom Substantiv decor, -oris (Anstand, Zierde) und dieses von decus, -oris ab. Die in der Sentenz vorkommende Form decorum stellt somit das Neutrum Singularis vor. (Vgl. hiezu multum in der 2. Lektion, S. 28361) — Dasselbe muß bei dulce zutreffen. Nur haben wir es hier nicht mit einem Adjektiv zu tun, das nach der 1. und 2. Deklination des Hauptwortes biegt, sondern mit einem A. der 3. subst. D., u. zw. mit einem, das für das männl. und weibl. Geschlecht die gleiche Endung (-is), für das Neutrum aber -e aufweist. Bezüglich der Aussprache mache ich aufmerksam, daß nicht etwa dultsche (in Anlehnung an doldsche), sondern dulze gesprochen wird. Dem Stimmungsgehalte der Sentenz entsprechend werden die affonierenden o in decorum und mori besonders hervorgehoben. — Unsere Kriegsspende. (Fortsetzung.) Lehofer P., Kaplan in Graz 1. — Auer J., Schull. in St. Jakob, Kä. 1. — Wegrosta K., Obi. in Spital a. Pyhrn, 0.-6. 1. — Fleschurz A., L. in Ternberg, 0 -0. 1. — Forst, D. in Niederleutensdorf, B. I. Schulleitung Kichdorf a. Inn, O.-Ö. I. — Urbaschek J., L. in Mähr.-Schönberg 1. — Anderlik K., L. in St. Pölten 1. — Stumpfoll K., L. in Wels, O.-Ö. 1. — Kristoferitsch, L. in Strallegg, St. 1. — Schulleitung Oberpraußnitz, N.-Ö. 1. — Schlicker G., Ln. in Sternberg, M. 2. — Schulleitung Bruck-Peuer-bach, O.-Ö. 1. — Titz P., L. in Fertöszeleskut, Ungarn 1. — Schrott A., L. in Zebau, B. 1. — Direktion der Volks- und Bürgerschule für Mädchen in Mies, B. 1. — Trepulka H., Obi. in Wien I. — Neu-wirth A., L. in Iglau, M. 1. — Hohl J., Obi. in St. Jakob, St. 1. — Hüttmair J., Obi. in Mittergraben, N.-Ö. I 50. — Ullrich J., L. in Neutitschein, M. 1. — Salzer Hilde, Ln. in Außergefild, B. 1. — Nitsch K., L. in Neudorf, N.-Ö. I. — Wilczek H., L. in Innerwals, T. 1. — Pötsch K., Obi. in Albrechtsberg, N.-Ö. 1. — Gasser S., L. in Graz 1. — Dohna! A., L. in Gerersdorf, N.-Ö. 1. — Kuntscher E., L. in Kreuzendorf, Schl. 1. — Suäa S., Ln. in Kronau, Kl. — Erhart K., L. in Falkenau a. E., B. 2. — Repa F., Obi. in Sallingstadt, N.-Ö. 1. — Melhuba A., Lehrerpräfekt in Wien II. 5. — Mather W., Schull. in Felling, N.-Ö. 2. — Schulleitung Bistrai, Schl. 2. — Schulleitung Althütten, N.-Ö. 1. — Putre J., Schull. in Olterbach, N.-Ö. 1. — Hendrich L., L. in Otterbach, N.-Ö. 1. — Frauengruber H., D. in Wien VI. 2. — Weber J., Wien XIII., Speisingerstr. 64 10. — Kohl J., Obi. in Groß-Aupa, B. 1. Zedek A., Obi. in Groß-Aupa, B. 1. — Schulleitung Senftleben, B. 1. — Fraberger H., Obi. in Burgschleinitz, N.-Ö. 2. — Müller F., Obi. in Wittoseß 1. — Zeiner A., Obi. in Schlögelmühl I. — Podobnik E., Schull. in Groß-Klein, St. 1 — Blumauer A., Schull. in Rötelstein, St. 1. — Neuwirth R., Schull. in Wilkowitz, B. 1. — Starck J., Schull. in Hroboschitz, Bl. — Faulhammer A., Obi. in Ober-Stinkenbrunn, N.-Ö. 1. — Lehrkörper Dittersbach, B. 2. — Lehrkörper Langegg, N.-Ö. 2. — Schulleitung Wultschau, N.-Ö. 1. — Beer M., Ln. in Salnau I., B. 1. — Koch R., Obi. in Hasbach, N.-Ö. 1. — Köhler R., Obi. in Schönwald, B. 5. — Czuchal E., Obi. in Schindlwald, B. 1. — Till E , Obi. in Poschkau, B. 1. — Wichlidal K., Hofrat in Graz 1. — Sachse F., L. in Ringelshain, B. 1. — Thener A., L. in Obergrund, Schl. I. — Schulleitung Grafendorf, M. 1. — Zach J., Dir. in Freistadt, O.-Ö. 1. Breit R., Obi. in Tullnerbach II., N.-Ö. 1. — Tutschek N., Ln. in Tullnerbach II., N.-Ö. 1. — Mähr.-Schles. Taubstummenanstalt in Brünn. 1. — Schulleitung Breitenfurth, N.-Ö. 1. — Srb J., Schull. in 3183 Niemtschau, B. 1. — Stissen R., Schull. in Watschig, Kä. 1. — Spreizhofer J., Schull. in Lembach, N.-Ö. I. — Funk J., Obi. in Gaunersdorf I. — Ogris J., Obi. in Mitschig, Kä. 1. — Kober R., Bürgerschuldirektor in Freudenthal, Schl. 1. — Macho St., Schull. in Libinsdorf, B. 1. — Ruß Th., Ln. in Hainersdorf, St. 1. — Haul J., Obi. in Hruschowan, B. 1. — Richter A., Obi. in Khaa, B. 1. — Gintner H., Lehrer in Stadt Tepl, B. 1. — Tischler A., Schull. in Überbergen, B. 1. — Gruber J., Schull. in Stockem, N.-Ö. 1. — Frischenschlager A., L. in Krieglach 1. — Gebert E., Obi. in Johannesberg, Bl.— Schulschwestern Persenbeug, N.-Ö. 1. — Zahradnik A, Schull. in Oppahof, Schl. 1. — Kokotek A., Schull. in Kledering, N.-Ö. 1. — Kajzar P. in Weichsel, Schl. 1. — Kutschera H., Obi. in Neumarkt a. Y., N.-Ö. 1. — Fritz M., Obi. in Gars a. K., N.-Ö. I. — Kogelnig F., Obi. in Sittersdorf, Kä. 1. — Ponzar F., Obi. in Gopprechts, N.-Ö. 1. — Heimrath E., Obi. in Böhm.-Dumaschlag 1. — Ortmann J., L. in Murstetten 1. — Matzer A., Obi. in Josefstadt, B. 3. — Michatsch J., L. in Aspang, N.-Ö. I. — Gantner L., Ln. in Gaschurn, Vorarlb. 1. — Mrowiec J., L. in Heinzendorf, Schl. 1. — Tenschert M., Schull. in Ober-Gostitz, Schl. 1. — Bigenzahn H., Schull. in Höhenberg, N.-Ö. 1. — Rosenauer J, L. in Sulz Stangau, N.-Ö. I. — Schiffer J., Obi. in Glödnitz, Kä. 1. — Berger W., Obi. in Kriesdorf, B. 1. — Ortsschulrat Gießhübl, N.-Ö. 1. — Neubauer J., Ln. in Ung.-Brod, M. 1. — Zotlöterer H., L. in Randegg, N.-Ö. 1. — Hertl E., L. in Riegersdorf, M. 1. — Labuda F., L. in St. Anton, N.-Ö. 1. — Heß W., Schull. in Lünz, B. 1. — Schmid I., Obi. in Neudorf, M. 1. — Vojacek F., Schull. in Ratsch, St. 1. — Hutterer M., Ln. in Sattledt, O.-Ö. 1. — Schulleitung Weidling, N.-Ö. 1. — Orts- lehrerbibliothek Weipert, B. 1. — Krobot V., Schull. in Alt-Lublitz, Schl. 1. — Gabriel A., Obi. in Diepolz, N.-Ö. 1. — Dietrich E., Ln. in Loiwein, N.-Ö. 20. — Korger J., k. k. B. Sch. 1. in Nikolsburg, M. 1. — Aresin G., L. in Seitendorf, M. 1. — Daun A., L. in Polling, T. 1. — Wolf K., k. k. B. Sch. I. in Troppau, Schl. 1. — Suhy K., Obi. in Groß-Engersdorf, N.-Ö. 1. — Reinisch J., Schull. in Kundl, T. 1. — Endlicher P., L. in Groß-Herrlitz, Schl. I. — Schulleitung Leitzersdorf, N.-Ö. 1. — Schulleitung Muschau, M. 1. — Soukup St, Schull. in Heumoth, B. 1. — Fabian! A., Ln. in Reischach, St. 1. — Kunrath G., Übungsschull. in St. Pölten, N.-Ö. 1. — Ehrlich R., L. in Teplitz-Schönau, B. 1. — Swoboda H., L. in Langegg, N.-Ö. 1. — Größinger R., Obi. in Tattendorf, N.-Ö. 1. — Geiger J., Obi. in Groß-Schweinbarth, N.-Ö. I. — Kitzmantel F., Ln. in Retteneg 1. — Schulleitung Meinetschlag, Bl. — Wider J., Schuldir. in Barzdorf, Schl. 1. — Lackner H., Obi. in Obergras, Kr. 1. — Petsche A., k. k. Prof. in Laibach, Kr. 1. — Glatz F., Lehrer in Weißenbach, N.-Ö. 1. — Horina F., Schull. in Schrems, St. 1. — Perz J., Obi. in Lienfeld, Kr. 1. — Vieberger J., Obi. in Neustadtl, N.-Ö. 1. — Gruber J., Obi. in Ferschnitz, N.-Ö. 1. — Erker G., Obi. in Nesseltal, Kr. 1. — Zelesnik E., Obi. in Alt-Ruppersdorf, N.-Ö. 1. — Tscherne J., Obi. in Rieg, Kr. 1. — Hermann E., L. in Nied.-Lindewiese, Schl. 1. — Neumann A., Obi. in Dittersbächl, B. 1. — Schraffl S., Direktorin in Grieskirchen, O.-Ö. 1. — Schmied J., L. in Pavlowitz, M. 1. — Eibensteiner F., Schuldir. in Pabneukirchen 1. — Rotter J., Schull. in Schildorn, O.-Ö. 1. — Schulleitung Ober-Preschkau, B. 1. — Lampl L., Obi. in Wilhelmsburg, N.-Ö. 1. — Baumann A., Ln. in Kirchberg, N.-Ö. 1. — Pothorn J., L. in Pirten, B. 1. — Grotz F., L. in Triebendorf, M. 1. — Rock J., L. in Rad, B. 1. — Hofstätter F., Obi. in St. Johann, N.-Ö. 1. — Gottlob R., Ln. in Windisch-Feistritz, St. 1. — Radleger E., Obi. in Zinkenbach, Sb. I. — Mulzer J., L. in Neudorf, B l. — Eberhart A., L. in Stammersdorf, N.-Ö. I. — Mayerhofer A., stud. paed, in St. Pölten, N.-Ö. 1. — Sourisseau G, Ln. in Bludenz, Vorarlb. 1. — Knoblich R., L. in Gießhübel B. 1. — Groß W., Obi. in Artstetten, N.-Ö. 1. — Thomayer J., Obi. in Paulusbrunn, B. 1. — Weismann F., Obi. in Gaspoldshofen, O.-Ö. 1. — Fechter W., Obi. in Koßlau, B. I. — v. Heinike A., Obi. in Sieghartskirchen, N.-Ö. 1. — Klinger O., L. in Eidenberg 1. — Schulleitung Würmlach, Kä. 1. — Mädchenschule Haid, B. 1. — Kratisch M., Ln. in Krzeschitz, Bl. — Haubner A., k. k. Übungsschull. in Trautenau, B. 4. — Lorenz H., L. in Dobrzan, B. 1. — Schweigier M., Ln. in Ober-Pulsgau, St. 1. — Vallazza B, L. in Brünn 1. — Wagner A., städt. Ln. in Wien 1. — Gruber B, Ln. in Thalgau, Sb. 1. — Maaz E., Ln. in Dürnholz, M. 1. — Schuppler H., L. in Putzendorf, M. 1. — Patzak A., Schull. in Vorder-Krausebauden 1. — Meindl A., L. in Thierbach, B. 1. — Tschiesche J., ßürger-schuldir. in Niedergrund 1. — Karl >., Ln. in Schwarzenberg, O.-Ö. 1. — Zacherl F., L. in Luttenberg, St. 1. — Miklitsch K., k. k. Übungsschull. in Gottschee 1. — Wanka A., Fachlehrer in Saaz, B. 1. — Pollak J., L. in Trinksaifen, N.-Ö. 1. — Kadletz K., Obi. in Umlowitz, B. 1. — Zenkovich E., Ln. in Trifail, St. 1. — Kästner E., Ln. in Furth 1. — Kober J., Bürgerschuldir. in Hohenelbe 1. — Laufen-thaler A., Obi. in Breitenau, N.-Ö. 1. — Pattermann A., Ln. in Alt-Moletein 1. — Schmidhuber J., L. in Burgkirchen, O.-Ö. 1. — Finger R., Ln. in Villach 2. — Groß I., Obi. in Friedland a. M. 1. — Heinz A., Obi. in Petrowitz, B. 2. — Seitz W., L. in Eisenhüttl, B. 2. — Jahnel J, L. in Tursch, B. 1. — Pohl A., Schull. in Limbach, N.-Ö. 2. — Ungenannt 2. — Scheibenreiter K., Obi. in Würflach, N.-Ö. I. — Leipert A., Obi. in Pittarn 1. — Stoifl A., Lehrer in Gmünd, N.-Ö. 1. — Lässer J., Schull. in Schnepfau, Vorarlb. 1. — Dworschak J., Obi. in Raisenmarkt, N.-Ö. 1. — Kern H., Ln. in Graz 1. — Bartmann St., Ln. in Treskowitz, M. 2. — Kroiß L., Obi. in Mönchdorf, O.-Ö. 2. — Schulleitung Blumau, N.-Ö. 1. — Schulleitung Gösting bei Graz 1, — Schulleitung Seebarn, N.-Ö. I. — Samstag J., L. in Zistersdorf, N.-Ö. 1. — Trachsler A., L in Waldkirchen, O.-Ö. I. — Köstner E., Ln. in Petersburg, B. 1. — Kuczek A., Obi. in Marklowitz, Schl. 1. — Hu bl J., L. in Nallersgrün, B. 1. — Uhlrich K., L. in Pichl bei Wels, O.-Ö. 1. — Hell A., L. in Vollmau, B. 1. — Abert F., k. k. Übungsschull. in Leitmeritz I. — Schulleitung Niederthalheim, O.-Ö. I. — Schulleitung Viechtwang, O.-Ö. I. — Stöfel-maier Th., Ln. in Handenberg, O.-Ö. 1. — Puchtinger J., L. in Trossau, B. 1. — Grohmann A., Schull. in Pansdorf, N.-Ö. 1. — Walters F., Schull. in Altenburg bei Horn 4. — Scholz F., Obi. in Ringelshain, B. 1. — Krause J., L. in Karlsdorf, Schl. 1. — Kruschandl H., L. in Schönau, M. 1. — Grünkranz L., L. in Pöham, Sb. 1. — Hollinger J., Obi. in Drösing, N.-Ö. 1. — Gloger W., Obi. in Landskron, B. 1. — Plankl L., Schull. in Gebhards, N.-Ö. 1. — Schmid A., Obi. in Leopoldsdorf, N.-Ö. 1. — Hummel L., Obi. in Grünau, N.-Ö. 10. — Kaiser Franz Josef-Jubiläumsvolksschule in Garsten 1. — Schulleitnng Roitham, O.-Ö. 1. — Dr. K. Steyskal, Hofrat in Wien 1. — Altmann St., Obi. in Hafnerberg 1. — Zobel E., L. in Wildon, St. 1. — Künzl W., L. in Wscherau I. — Scherger J., Obi. in Gralla 3. — Kunz F., Schull. in Reschen, M. 1. — Weindlhuber M., L. in Untertal 1. — Nittner V., Obi. in Proschwitz, B. 1. — Urbassek K., L in Freiwaldau, Schl. 2. — Reif J., L. in Oberlichtbuchet, B. 5. — Zelniczek J., Schull. in Kr. Haslau, N.-Ö. 2. — Char F., Obi. in Wartenberg, B. 2. — Bienert A., Schull. in Wolchen, B. 1. — Wolf F., L. in Engelhaus, B. I 80. — Anders F., Ln. in Kronsdorf, Schl. 2. — Deutschordensschwestern in Engelsberg, Schl. I. — Schreiber J., Obi. in Salmtal, B. 1. — Nußbaumer F., Obi. in Bezau I. — Priv. Mädchen Volks- und Bürgerschule in Leitmeritz 1. — Schulleitung Liboch a. E., B. 1. — Schulleitung Hirtenberg, N.-Ö. 1. — Zill M., Obi. in St. Georgen, Kä. I. — Burtscher R., Obi. in Wendling, O.-Ö. 1. — B. Sch. R. Deutschgabel 1. — Gärtner H., Obi. in St. Martin, Kä. 1. — Gertler A., Obi. in PraLma, Schl. 1. — Wanschura A., Obi. in Krzeschitz, B. I. — Kudernatsch St., L. in Brünnlitz, Bl.— Havel F., Obi. in Czachrau, B. 2. — Loos A., Obi. in Einsiedl B. 1. — Christely L., L. in Besikau, B. 1. — Leitung der Mädchen Volksschule Hussowitz, M. 1. — Schindler F., Obi. in Großseelowitz, MI— Schuster A., Ln. in Hadersdorf, N.-Ö. 11. — Birbaumer R., L. in Felixdorf I. — Steffek L., Obi. in Matzdorf, Schl. 1. — Schubert M., Ln. in Eichhorn, N.-Ö. I. — Bukowski E., Ln. in Krems, N.-Ö. 1. — Lecker G., L. in Pfösing, O.-Ö. 10. — Pölzl P., Ln. in Leogang, Sb. 1. — Paul A., Obi. in Zeidler, B. 1. — Einfalt F., L. in Langschlag, N.-Ö. 1. — Barmherzige Schwestern in Ossegg, B. 1. — Rettenbacher J., L. in Sighartstein, Sb. 1. — Barak L., L. in Eibiswald, St. 1. — Stingl E., k. k. Übungsschull. in Eger 1. — Striedinger M., Ln. in Galatz, Rumänien 1. — Gradl A., L. in Völs, T. 2. — Pelka M., Ln. in Lodnitz, Schl. 1. (Fortsetzung folgt.) Briefkasten. Ha, das gab einen Sturm der Begeisterung, als unsere 2. Kriegsnummer ausgeflogen war! (Die verschiedenen Zustimmungen werden gelegentlich mitgeteilt werden.) Leider war es unmöglich, den gesamten Kriegsstoff in die Dezembersolge zu fassen, und ebenso ausgeschlossen, ihn in seiner Gänze der Jännerfolge mitzugeben. Er wurde, wie ich dies aus einem Beilagezettel in aller Eile mitgeteilt habe, zu einem Sonderhefte umgestaltet. Es nennt sich „Grüße an unsre tapfere Armee" und ist für die Abnehmer der Bl. um den halben Preis, d. i. um 50 h, erhältlich. — Sollte das unselige Ringen andauern, so wird im März eine 3. Kriegsnummer ausgegeben werden. Wer etwas Zeitgemäßes im Sinne trägt, möge es alsbald zu Papier bringen und einsenden! — Dom II. u. ft. Kriegsministerium (Kriegssürsorgeamt) ist folgende Zuschrift eingelangt: „Wien, 26. Dezember 1914. In höflicher Erledigung der g. Zuschrift vom 12. d. M. beehrt sich das k. u. f. Kriegsministerium (Kriegssürsorgeamt) für die hochpatriotische Spende von 500 Exemplaren der Zeitschrift „Blätter für den Abteilungsunterricht" (Kriegsnummer für die Soldaten im Felde) den verbindlichsten Dank abzustatten. Die Zeitschriften sind noch rechtzeitig eingelangt und wurden in den Kisten für Offiziere — auch für reichsdeutsche Kameraden — (Offiziere und Mannschaft) beigepackt. (Unterschrift.) — Höerk. K. K. in S.: Bon all den »erkünstelten Gesangsmethoden halte ich nicht viel. In unserer Landschule soll das einfache Volkslied so recht und schlicht ohne Theorie und Schnickschnack gelehrt und gelernt werden. Man sah es gelegentlich der Militärtransporte, wie schlimm es mit dem Gesänge bestellt ist. Das kommt vom Notenklauben und Methodisieren. Ein Stock von Liedern, die aus der Volksseele quellen und durch alle Lande fließen, das ist eine Forderung, die man in erster Linie wird beachten müssen. Gelegentlich will ich mich über diesen Gegenstand des weiteren ergehen. — Aukie ßeruivec, Fachlehrerin in Wien, eine fleißige Mitarbeiterin der „Bl.", starb am 26. Juli. Wir widmen der treuen Amtsgenossin in Dankbarkeit ein stilles Erinnern. Fräulein C. hat auch für das Südheim werktätig mitgearbertet. — Aus der ZLuftowiua kam knapp vor der Besetzung durch die Russen von einer Bezirkslehrerkonferenz eine mit zahlreichen Unterschriften übersäte Karte. WaS alles hat sich mittlerweile ereignet! Möge mein Dank die Wackeren, die meiner gedachten, wieder im trauten Heim antreffen! — „Demütig": Es ist bedauerlich, wenn an einer Schule Spannungen cintrelen, so daß hinsichtlich des Grnßens außer dem Dienste ein Entscheid angerufen werden muß. Nun aber einmal bei Ihnen der Krieg ausgebrochen ist, muß eine Norm gefunden werden. Der Schulleiter ist meiner Ansicht Vorgesetzter nicht allein in den Räumen des Schulhauses, sondern allenthalben. Das wäre doch ein merkwürdiges Verhältnis, wenn ich den A hinter der Schwelle komplimentiere und draußen nicht kenne. Was sagte ein Hauptmann dazu, sofern ihm der Leutnant bloß im Kasernhose salutierte? Sind wir nun auch nicht militärisch eingcordnet, so werden wir uns doch manches von soldatischer Zucht holen müssen, um aus der Luft des Ungeklärten zu kommen. Damen können als Untergeordnete zwar Rücksicht erwarten, aber nicht fordern. Der kluge Mann baut vor und läßt sich nicht erst ein in einen Kampf mit den Amazonen. Übrigens werde ich trachten, den Fall an kompetenter Stelle zur Kenntnis zu bringen, ohne natürlich den Anzeiger zu nennen. — Aachkehrer ZS. Müller in Zliedcr-Ilochkitz (Ztöhmcn) hat sich bereit erklärt, von seiner Broschüre .Kleine Landwirtschaft" an die Leser der „Bl." 50 Stück kostenlos abzugeben. Unter Berufung auf uns einreichen! Das Büchlein behandelt alle Teile des landwirtschaftlichen Betriebes in überaus praktischer Weise. — Lehrer Zt. <Ä. in St. Z>.: Nicht druckreif. Aber erlahmen Sie deswegen nicht! — Zn dem Ktvnm der „Ztk." sind noch einige Seiten leer. Wer will mit dem Schriftleiter einen Bildauslansch eingehen? — Der 1. lind 2. Jahrgang der „281.“ ist mir im Original nicht zur Hand. Würde nicht einer der alten Abnehmer so freundlich sein und mir gegen Bezahlung oder Ersatz durch die 3. Auslage die Hefte ablretcn? — Lehrer It. K. in Sch.: Über Ihren Werbceifer wurde mir berichtet. Doch kann ich Ihrem Wunsche nicht entsprechen und also hier Geschäftliches nicht berühren. Die den Wert unserer „Bl." erkennen, werben kommen; die an unserem Streben achtlos vorübcrgehen, lassen wir weiterziehen. — Ark. W. in K.: Da hilft nun einmal alles Zetern nichts. Entschließen Sie sich zu einer Prüfung und Sic finden, was Sie wünschen! — Kchll. K. W. in K.-L. (Steiermark): Ihre Anmeldung als Mitglied der „I. österr. Arbeitsgcmeinde für päd. Forschung und Schulreform" nehme ich gern zur Kenntnis; doch von der Errichtung eines Laboratoriums möchte ich Ihnen abrate», weil sich unter 2000 K nichts Rechtes beschaffe» läßt. Unser Lab. hat schon weit mehr Anschaffungskosten verschlungen. — H.A. L.: 1.) Ich kann im Lateinkursus nichts anderes betreiben als eine sinngemäße Erklärung der gangbarsten Sentenzen und die allgemeine Darlegung der Formenlehre. — 2.) Ihr Antrag, in den „Bl." der Zimmerblumenpflege Raum zu widmen, ist gut. Sobald sich jemand findet, der Stoff liefert, soll der Platz bereitgestellt sein. — ZProf. Longo in Ztovereto teilt mit, daß eine Art Einklassige Übungsschule, wie wir sie im Vorjahre bei uns eingerichtet hatten, der L. B. A. in Rovereto angegliedert und im Dorfe Noriglio (2 km von R.) etabliert wurde. Man sieht, es geht, wenn man — will. Noch eines: Herr L. berichtet auch, daß die Auslagen für diese Ü. Sch. ans dem „Fondc zur Hebung des Volksschulwcsens in Tirol" gedeckt wurden. „Das muß ich mir mal notieren!" — könnten mir sagen; denn von ähnlichen Hilfsquellen hört man in ändern Ländern nichts. — Herr Prof. L. schließt: „Die Einklassige Übungsschule ist einfach eine Notwendigkeit; daß sie noch nicht allgemein durchgeführt wurde, oder besser, daß sie noch vereinzelt dasteht, beweist nur, wie rasch sich Hindernisse ergeben, wenn es sich darum handelt, von der Schablone abzuwcichen." — Jlinsrage: Herr Lehrer R. Rosam in Lichtenstcin bei Pilsen möchte sich das von mir verfaßte Buch „Der Abteilungsunterricht in der Volksschule", das im Buchhandel vergriffen ist, beschaffen. Wer tritt es ihm ab? — Lehrer K.J. in J. (Ztnkowina): Die Konserenznrbeit ist interessant. Sie wird demnächst Platz finden. — Lehrer A. Z?. in J>.-Zt.: Ihre Beichte war ergötzlich. Ja, die Teufel, die die Welt verderben, hat schon Hans Sachs trefflich gekennzeichnet. Wenn Sie jedoch aus der Schar ein kleines, nettes Teufelchen erhaschen können, das dann später Hausfrau heißt, so möchte ich Ihnen raten, zuzugreifen, denn das Alleinsein ist in der Tat öde. Mit zunehmendem Alter kommt man immer mehr auf die Wahrheiten der Bibel. — Kaisers. Ztat K. Hrnnk in Hraz ersucht, mitzutcilen, daß nicht er der Verfasser der von uns unter kritische Lupe genommenen steirischen Lehrpläne ist. Sein Amt bestand lediglich darin, über einen in Vorlage gebrachten Entwurf zu „berichten". — Bei dieser Gelegenheit erwähne ich, daß die Besprechung der böhm. und steir. Lehipläne abgebrochen wurde, weil uns die Neue Zeit sicherlich Reformen bringen wird, die alles Bestehende stürzen. Lehrer A. M in H.: Für die Zusendung von Zeitungsausschnitten bin ich Ihnen sehr dankbar; nur muß ich Sie bitten, den Brief unmittelbar an mich zu richten. Die Direktion der L. B. A. kann ja bloß Amtliches portofrei befördern, bczw. annehmen. — Z'ros. I. Zt. in K.: Es ist in der Tat so: Die Kurorte erleichtern uns nur die Börse, nicht aber das Leiden. Der Lehrer hüte sich vor den Ausbeutern! Wer daheim vernünftig lebt und sich pflegt, tut besser als der, der sich von Ort zu Ort, von Arzt zu Arzt schleppen läßt. — Areiflüriie der 2. Kriegsnnmmer können durch die Verwaltung der „Bl." in Laibach leider nicht mehr abgegeben werden, da es durch die eingelaufenen Spenden, worüber in einer nächsten Folge berichtet werden wird, nur möglich geworden ist, die Verwundetenspitüler zu beteilen. Und doch sollten wir die reich-ausgestattete Broschüre „Grüße an unsre tapfere Armee", die den einschlägigen Stoff der F. 132 u. 133 in einem Hefte geschloffen bietet, aus die neuen Truppen und auf unsere zurückgebliebene Jungmannschaft wirken lassen! — 3186 A. H. in S. (Satzvurg): >Zu einer Stelle könnten Sie zurzeit nur auf dem Wege der Supplierung kommen. Melden Sie sich als Aushilfskraft und Sie schlüpfen hinein! Ausgeschrieben wird auf die Dauer des Kcieges wenig. — Kerr Lehrer Werner I. aus Kartsctb in chatizien teilt mit: „Am 2. September mußte ich, meine ganze Habe zurücklassend, mit der Familie flüchten. Nicht ein einziges Buch meinet großen und schönen Bibliothek konnte ich retten." — Ja, von den Schrecken des Krieges spüren wir, die Entlegenen, wenig. Davon wissen nur die Armen, die Hab' und Gut verlassen müssen, zu erzählen. Doch, wie heißt es im „Liede von der Glocke": Ein süßer Trost ist ihm geblieben,... — Art. A. Z. in ft.: An das 3. Korps ist ein gesondertes Paket, gefüllt mit der 2. Kricgsnummer, abgegangen. Wie hätte ich auf die braven Älpler vergessen können! — Lehrer £. L. in K.: Ja, sagen Sie mir, was soll die Verwaltung anderes machen, wenn Sie sechs Jahre im Rückstände sind und auf die verschiedenen Ersuchschreiben um wenigstens raten-weise Begleichung nicht einmal antworten? Der Drucker will bezahlt sein, der Buchbinder, der Versender, die Post — und Sie sind böse, wenn man Sie in aller Höflichkeit um endliche Tilgung ersucht. Jede andere Zeitung verlangt Vorausbezahlung, bloß die „Bl." stunden auf Jahre. Ich kann Ihnen nur raten, wenigstens die regelmäßige Zusendung eines kleinen Betrages in Aussicht zu stellen und einzuhalten. — Art. W. Kt. in K. (ftnmünten): Vorläufig kann man gesichert wohl schwer Unterkommen. Warten Sie den Frieden ab und dann melden Sie sich! — Die 2. Kricgsnummer der „Bl." ist, wie erwähnt, an einzelne Ver-wundetenspitälcr versendet worden. Es wäre wünschenswert, daß alle Spitäler damit bedacht werden könnten. Hiezu sind Gaben notwendig. Wer von unserer Kost den Bedauernswerten spenden will, sammle einige Kronen und übermittle sie der Verwaltung. Ausweis demnächst! — Hvcrt. Jl. W. in S.: „Die Fremde — liebeleer." Damit muß man sich abfinden. — A. Z. in St.-M. (Steiermark): Die Einrichtung Ihrer „Fortbildungs-runde", wornach die jungen Kollegen eines Landschaftsgebietes zwanglos zusammenkommen, sich gediegene Vorträge (durch Prof. der nächsten L. B. A.) verschaffen, Aufsätze in den päd. Blättern besprechen, u. a. pflegen, gefällt mir außerordentlich und ich will alles aufbieten, sie zu verpflanzen. Das wird uns am besten gelingen, wenn Sie über den Verlauf Ihrer Zusammenkünfte regelmäßig berichten. Das Beispiel wirkt eben allemal am besten. Sie fragen an, in welcher Richtung Ihr Programm ausgestaltet werden könnte. Nun denn: Nr. 1 lassen Sie durch Ihre Mitglieder alle in den Bl. aufgeworfenen Fragen der Wechselrede läutern und senden Sie die darauf bezügliche Verhandlungsschrift samt Beschlußfassung ein! Nr. 2 veranlassen Sie, daß sich Ihre Fortbildungsrunde unserer „Arbeitsgemeindc f. päd.Forschung ».Schulreform" als Mitglied anschließe, Nr. 3 trachten Sie, Ihre Einrichtung radial zu verbreiten! Wenn Sie und Ihre Getreuen tapfer fortwirken, erkläre ich mich bereit, Ihnen noch im Verlaufe dieses Schuljahres gratis und franko einen Vortrag zu liefern. — Aachf. ft. I. in H.: Wie, darüber grämen Sie sich, daß der Ignorant, weil er eine Sprosse höher sitzt, aus Sie verächtlich blickt und sich bläht? Sie Armer, Sie Naber! Das war doch immer so: Der Verständige steigt und bleibt dabei der, der er war; der Dumme steigt (zumeist leichter) und vermeint, der Platzwechsel hätte ihn anders gemacht; darum gebärdet er sich in anderer Pose, der Tropf. — Art. K. W. in Kt. W.: Ihr großer Plan wird nach dem Kriege hoffentlich in greifbare Nähe gerückt erscheinen. Vorläufig müssen wir uns den Vorwurf der Phantasterei gefallen lassen. — Ich habe Sie in die Liste der Mitglieder unserer „Arbeitsgemeinde" eingetragen. — Lehrer K. H. in t|. (Wöhmcn): Die Verwaltung berichtet, daß Sie angesichts des gestörten Geschäftsganges während des Krieges auf den Freibezug der „Bl.", der Ihnen als ständigem Mitarbeiter zugesprochen wurde, freiwillig verzichten. Wenn alle so wacker mittun, können wir trotz der Kriegsnot mit vollen Segeln weiterfahren. — ftotariatsftanbibat in H.: Was hat Sie zu uns geführt? Ich begrüße Sie herzlich. — An bie Potomiten treue Gegengrüße den Mackern, die dort in den Felsennischen liegen. Ein starkes Vaterland nach allen Seiten hin — ha, das schwellt den Busen! — Lehrer W. A.: Beleidigt, weil das Gedicht nicht ausgenommen wurde? — Richtigstellung: In dem Beitrage des Herrn .Hoftat Stejskal (F. 132) soll es statt „Schlachtfeldern" heißen „Blachfeldern". — Ale Mütter für Wrüsnngskanbibaten erscheinen wieder mit der Feberfolge. — Aür bie zahlreichen fteujahrs-wünsäie Gruß, Dank und Handschlag nach allen Seiten! Wir bleiben die Alten und wirken fort für unfern Berus und die Schule des teuern Vaterlandes. „Einer neuen Zeit entgegen!" — mit dieser Losung rücken wir in das zweite Sturmjahr ein. — ____ __________ Kleine Mitteilungen. 562.) Ans der flmgctinng Sr. Majestät des Kaisers wird uns durch eine hochstehende Persönlichkeit folgendes mitgeteilt: „Se. Majestät erfreut sich der besten Gesundheit, sieht der Zukunft voll Vertrauen entgegen, bedauert nur immer, daß Er in seinem hohen Alter noch bemüßigt ist, seinen Völkern zur Beendigung eines uns aufgezwungenen Krieges so schwere Opfer auferlegen zu müssen." 563.) War Woraweh f. Ein treuer Anwalt unserer Bl., ein Lehrer des Volkes, wie ich noch keinen kannte, ein selbstloser Verfechter für Lehrerrechte und Lehrerforderungen, wie es nur wenige gibt, ein Mann voll Tatkraft, voll Schwung, voll idealer Aussassung des Berufes, ein Edelmensch in des Wortes innerster Bedeutung, ein Held fürs Vaterland, ein aufrichtiger Freund, eine wahre Heroengestalt ist gefallen — unser lieber Morawetz. Wer ihn sprechen hörte, wer sich am Golde seiner Rede nur einmal erquickte, wer in sein seelenvolles Auge sah, wer ihn in der völkischen Kleinarbeit kannte, dem blutet das Herz bet der Nachricht, daß dieser mit allen Gaben des Geistes und des Herzens ausgestatlete Amtsbrnder nicht mehr unter den Lebenden weilt. Der Kaiser hat ihn gerufen, er ist für ihn und das Reich gestorben. Ich widme ihm die Worte, die ich meinem Freunde Prof. Pindur nachrief: „Nicht schöner hätte dieses Leben enden können als im Kampfe für das Vaterland." — (Ein Lebensbild des Verblichenen werden die Bl. im Verlaufe bringen.) 564.) f in neuer Landesschukinspelllor für Nähmen. Zum Nachfolger des k. k. Hofrates Dr. Karl Stejskal wurde der Direktor des Staatsgymnasiitms in Asch, Herr Josef Jüthner, eine in Lehrcrkretsen wohlbekannte Persönlichkeit, ernannt. Herr Landcsschtilinspektor I. kommt nicht als Neuling zur Volksschule. Als Bezirksschulinspcktor hat er sich reiche Erfahrungen gesammelt und dabei mehrfach gezeigt, daß er die Leiden unseres Schulwesens kennt und bestrebt ist, sic zu beheben. So ist es geglückt, für Hofrat Stejskal einen ebenbürtigen Ersatz zu schaffen. 565.) Aufruf. Die Lehrerschaft Österreichs hat in dem großen Ringen 1914 die Feuertaufe erhalten und sie glänzend bestanden. Viele tausend Lehrer haben die stille Schul- und Studierstnbe verlassen, um mit Gut tinb Blut für Kaiser mtb Vaterland, für Recht, Freiheit und Ehre zu kämpfen. Und mit wahrhaftem Stolz schauen wir Daheimgebliebenen auf unsere Amtsbrüder im Felde. Als Offiziere, als Unterossiziere und als Mannschaften zeigen sie, daß sie wackere Streiter, daß sie Helden sind. Die große Zahl der Gefallenen und Verwundeten und vor allem die verliehenen Auszeichnungen an Lehrer beweisen das, in mündlichen und brieflichen Berichten von Führern und Mitkämpfern finden ivir die Bestätigung dafür. Der Mut und die Tapferkeit der Lehrersoldaten werden ein ewiges Ruhmesblatt für unseren Stand bilden. Es soll uns nun eine Pflicht sein, den Mitkämpfern eine Ruhmeshalle zu bauen, der gegebenen Opfer würdig. In Bild und Wort wollen wir die Taten der Lehrersoldaten würdigen, damit wir de* Ehre und des Ruhmes unserer Kollegen teilhaftig werden, damit wir Freud und Leid miterlcben können. Uns und späteren Geschlechtern soll Zeugnis gegeben werden von Mut, Tapferkeit, Heldcnsinn und Todesverachtung der Lehrerschaft im Kampfe für Österreichs und Deutschlands Recht und Bestand. In der Jugend sollen Kräfte geweckt und gestärkt werden, die den gesunden Kern der deutschen Volkskraft entwickeln Helsen, um das begonnene Werk zu Ende zu führen, zum Segen Österreichs, zu seiner Sicherheit und Wohlfahrt. Der Deutsche Landeslehrcrvcrcin in Böhmen bittet freundlichst, ihm zu diesem Zwecke Briefe und Berichte unserer ntitkämpfenden Kollegen in Ur- und Abschrift zur Verfügung zu stellen. Briese werden nach der Einsichtnahme zurückgestellt. Stimmungsbilder aus den Tagen der Mobilisation und des Ausmarsches' Eindrücke aus der Zeit Oer Grenzüberschreitung, Beschreibungen der ersten Gefechte sowie Schilderungen von gefahrvollen Patrouillen, von Schlachten und Belagerungen, Feldpostbriefe, Tagebücher, Skizzen usw. sind uns willkommen. Unbedingt erforderlich sind auch Berichte über die Taten der Tapferen, die durch Beförderungen lind Auszeichnungen geehrt und belohnt wurden. Zitschristen, die wir im Interesse der uns gestellten Aufgabe von allen Kollegen und Kolleginnen, die in der Lage sind, Berichte geben zu können, recht reichlich erwarten, bitten wir an die Leitung des Deutschen Landeslehrervereins in Böhmen in Rcichen-berg zu richten, welche sich die Art der Verwendung dieser Beiträge vorbchält. 566.) patriotische Erziehung. Ein Erlaß des Unterrichtsministers legt der Lehrerschaft die patriotische Erziehung nahe, wobei namentlich auf die Einigkeit aller Nationen Österreichs hingewiesen werden soll' die bei dem jetzigen Krieg zum Ausdruck kommt. Der Unterricht in der Heimatkunde gibt ja wiederholt Gelegenheit, dieses Moment hervorzuheben. Bezüglich der fremden Sprachen, welche in Staaten gesprochen werden, mit denen sich unsere Monarchie im Kriegszustand befindet, möge ohne jede Voreingenommenheit aus den großen Wert der Sprachkenntnisse hingewiesen werden, der sich in Kriegs- und in Friedenszeiten offenbart. Die ernste Zeit verlangt, daß sich der Alltag mit den Ereignissen der Gegenwart auf das innigste verknüpft. Das gilt auch vom Unterricht, selbst auf die Gefahr hin, daß vom Lehrplan, der doch nur für ruhige Zeiten gemacht wurde, hie und da abgewichen wird. Wenn sich der Patriotismus gerade in dieser schweren Zeit in glänzender Weise zeigt, so darf wohl die Schule in erster Linie daraus Anspruch machen, dieses Gefühl in den Herzen der Jugend geweckt und gepflegt zu haben. Unsere „Atälter" im Jahre 1914. (Mückvkick — Ausvlick.) Als wäre es in der Vorahnung der großen Ereignisse, die uns zurzeit beschäftigen, geschehen, haben unsere „Bl." gleich zu Beginn von 1914 einen Ausflug genommen, der sich von dem der früheren Jahre wesentlich unterscheidet. Wir sind mit einem Ruck in die großen Fragen der Schule und in jene der Tages-geschichte gedrungen. Bedeutungsvolle Reformen (ich erinnere bloß an die Begründung einer einklassigen Übungsschule) wurden in Angriff genommen, wesentliche Belange der Organisation, z. B. die Versorgung 3188 der Lehrerinvaliden, bereitgestellt, tiefgehende politische Ideen in unfern Beratungskreis gezogen. Damit erhob sich die Zeitschrift über das rein Schulmäßige, über methodische Kleinkrämerei. Und was ihr hauptsächlich den Charakter einer Vermittlerin für aufstrebende Geister verlieh, das war die Einbeziehung der wissenschaftlichen Pädagogik, vor allem die Begründung der „Ersten österr. Arbeitsgemeinde für pädagogische Forschung und Schulreform". Draußen im Reiche horchte man aus, als bekannt wurde, daß wir uns zur experimentellen Erforschung wichtiger Schulprobleme zusammengefunden und uns zu diesem Zwecke ein eigenes Laboratorium geschaffen haben. „So etwas gibt es ja nicht einmal bei uns!" — das war der Grund-ton der Artikel, die unserem Unternehmen gewidmet wurden. Es fehlte „daheim" natürlich nicht an Schmähungen. Prophela in patria! Allein all dies, worauf man im voraus gefaßt sein muß, zerstob vor dem Urteile des höchsten wissenschaftlichen Forums, vor dem der Hohen Schule, als die Dissertation über die „Gestörte geistige Arbeit bei Kindern", so sie aus unserem Laboratorium erwuchs, anerkannt und dem Leiter der Bl. der philosophische Doktorgrad zuerkannt wurde. Mit diesem Ergebnisse wurde unsere Arbeit im Dienste der wissenschaftlichen Forschung gewürdigt und es mag jeder, der auch nur ein Sternchen zum Baue trug, an dem Erfolge teilhaben. — Im 2. Halbjahre kam der Krieg. Unsere Bl. sahen ihn kommen; wiederholt hatten sie aus die Gefahr verwiesen und zu Vorkehrungen, sofern die Schule sie fördern kann, gemahnt. Als nun die Fackel auflohte, stellten sich unsere Bl. allsogleich in den Dienst des Vaterlandes. Wie aus einem Munde klang die Zustimmung herein, kein Wunder denn, daß auch die Folgen Oktober und November im Zeichen des Krieges standen, kein Wunder, daß eine 2. Kriegsnummer erschien, und kein Wunder, daß auf die Dauer des gewaltigen Ringens in den Seiten unserer Zeitschrift der Stimmung des Tages wird Rechnung getragen werden. — Damit ist ein Programmpunkt pro 1915 angekündigt. Die übrigen gliedern sich naturgemäß an: Ist wieder Friede im Reich, so rufen wir zur Reform; denn viel, sehr viel, das morsch ist, hat der Kriegs-zustand enthüllt. Da wird mit unerbittlicher Kritik jeder Schade an unserem Schulwesen aufgedeckt und aller Mißwachs gründlich ausgejätet werden. Eben weil wir unser Vaterland über alles lieben und weil wir erkennen, daß wir ihm mit einer tiefgehenden Schulbildung am besten dienen, werden wir ohne Rücksicht auf Personen und Körperschaften Anklagen erheben. Der Ton in den Bl. war immer vornehm, aber dabei klar, aufrichtig: er soll an Schärfe gewinnen, wenn die freundliche Darlegung nichts ändert. Gottlob, unsere Schulbehörden sind einsichtsvoll; so wird es zweifellos gelingen, all die Hemmnisse wegzuräume». Aber hiezu ist, das muß ich aus meinem 5. Briefe an die Leser der Bl. (F. 129) herübernehmen, eine ansehnliche Rückendeckung nötig. Wenn wir bloß mit einem kleinen Fähnlein Getreuer erscheinen und wenn die großen Lehrerorganisationen gleichgültig abseits stehen, so ist an eine Wendung nicht zu denken. Der Wall, der sich hindernd vor die maßgebenden Faktoren legt, muß im Sturme genommen und gründlich gebrochen werden. Zu diesem Werke ist ein gewaltiges Heer vonnöten. Vorerst müssen alle, die bisnun zu unserer Gemeinde gehörten, in derselben standhaft verharren; sodann sollten neue Mitglieder gewonnen und endlich drittens in den kleineren Lehrerorganisationen Fragen aufgeworfen werden, die bei uns zur Debatte gestellt sind. — Die „Bl." wollen eben für alle Belange, die die Zeitschriften der Lehrervereinigungen nicht ausreichend vertreten können, weil für sie zunächst die Besoldungs- und andere Standesfragen den Hauptstoff bilden, als Ergänzung gelten und alles, was sonst die Schule angeht, nach erfolgter Klärung auf den Apparat der Organisation überleiten, um es von hier aus machtvoll vor die zuständige Stelle zu rücken. Solcherart ist unsere Zeitschrift eine Art Kompendium, ein Organ zur Förderung rein pädagogischer Tendenzen, die aber naturgemäß von dem Werdegang der Dinge nicht losgelöst werden können. Das Jneinanderspielen ist mir, der ich Jahrzehnte lang mitten im Lehrervereinsleben stand und es in allen Stufen durchgemacht habe, möglich; es ist auch durchführbar, weil die meisten Lehrerblätter in der soeben entwickelten Absicht zu unserer Zeitschrift eine wohlwollende Haltung bewahren. Erst unlängst hat ja eine der angesehensten Fach-zeitungen unsere der Folge 129 beigegebenen Reformvorschläge nachgedruckt. — Mit dieser Umgrenzung unserer Aufgaben möchte ich weder die Freiheit in der Stosfauswahl ein« schränken, noch irgendwie den Vereinszeilschriften etwas vorwegnehmen. Da sie jedoch selbst des öfteren auf unsere Bl. verwiesen, wenn es sich um die Unterbringung bestimmter Artikel handelte, so fühlte ich das Bedürfnis, einmal die gegenseitige Stellung festzulegen. Wir können ohne die Organisation und ihre Vermitt-lungsblälter nicht weitcrkommen; wir dürfen aber auch nicht unser Amt, das ein reiches Neuland für hohe Ideen bedeutet, brachliegen lassen. Darum ist das Bestehen unserer Bl. neben den anderen pädagogischen Zeitschriften des Reiches begründet. Im edeln Wettstreit gedeihe dort unsere Arbeit, wo sich Berührungs-punkte finden, in gegenseitiger Förderung auf jenen Gebieten, die als Domäne gelten. Nach dem Großen Kriege wird mehr denn je eine Arbeitsteilung unter innigem Zusammenschlüsse aller Kräfte notwendig werden. Indem wir für diese Zeit mit Eifer vorbauen, reichen wir die Hände nach rechts und nach links und rufen es uysern g. Lesern zu: „Vorwärts auf das Ziel, das der neue Geist uns errichtet!" — P. Hera»«,»der und oerantworillcher Schriftleiter: Rudolf Peer» — »tu* non Josef Paolicek In Gotische«. Grüfte n» unsre tapfere - Arnice. =— Soiit» erlieft. Unter der Mitwirkung von 49 Mitarbeitern (Rosegger, Dr. Sylvester, v.Teuffenbach, Dr.Groß, Dobernig u.a.) znsammengestellt von Dr. Rudolf pccvj. Preis für Nichtabnehmer der „Blätter" .... I X, für Abnehmer 50 h............. 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Die Kartographische und Schulgeographische Zeitschrift, redigiert von dem bekannten Schulkartographen Professor Rothaug (Wien, G. Freytag und Berndt), bringt in dem vor kurzem erschienenen Oktoberheft wieder einige Aufsätze, die als zeitgemäße Betrachtungen geeignet sind, in den weitesten Kreisen anregend zu wirken. Diesmal sind u. a. folgende Artikel besonders hervorzuheben: Wie sich Rußland die Zertrümmerung des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns denkt. Die neuen bosnischen Bahnbauten. Im Lande der Mitternachtssonne. Ist die kartographische Schulung unseres Volkes hinreichend? Die Festungsgürtel von Paris. Der 19. Geographentag in Straßburg. Neue Bahnen in Niederösterreich usw. Durchgehends Abhandlungen aus der Feder bewährter Fachmänner. Kartographisch veranschaulicht sind die bosnischen Bahnen und die Festungsgürtel von Paris. Es soll hier nicht im einzelnen auf die Fülle wissenschaftlicher und zeitgemäßer Anregungen verwiesen werden, die jedes neue Heft seinen Lesern bietet — im vorliegenden Falle ist es namentlich der unsere Schulkreise interessierende Artikel über die Bedeutung der kartographischen Schulung unseres Volkes — sicher ist, daß die Zeitschrift frisch pulsierendes Leben atmet und daher die vollste Beachtung der Lehrerkreise verdient. Lehnerts Zeichenlehrgang IllllllllllllllMIMIIIIMMMIIIIIIIMIMIIIIIIIllllllllltlMIIIIIMIMIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIl .. Kein Vorlagenwerk, sondern eine Einführung in den Geist des neuzeitlichen Zeichenunterrichtes, der alle Unterrichtsfächer in naturgemäßer Weise verbindet. Der kinderfüm-liche Stoff stellt die heimafl. Landschaft und die Heimatskunst mit Berücksichtigung aller Techniken der Arbeitsschule in seinen Dienst. Umfang z 5 Bande. Für das L., 3., 4., 5. und 6.-8. Schuljahr je ein Band. Preis - K 15.—, einze Ine Bande K 3.60. 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Vermittelt sie den Bezug der „Bohemia“, des „Prager Tagblattes“, der „Ostdeutschen Rundschau“, der „Zeit“, der „Reichenberger Zeitung“ und der „Reichenberger Deutschen Volkszeitung“. Die Zeitungsbestellungen sind an die Wirtschafts-Abteilung zu richten, die Beträge hiefür sind vierteljährig im vorhinein direkt an die Verwaltung der betreffenden Zeitung einzusenden. Bei Bestellung von Mustern für Damenkleidern ist anzuführen, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel sein soll, ob ein praktisches oder elegantes Modekleid gewünscht wird. Bei Seidenstoffen ist anzugeben, ob dieselben für Kleider oder Blusen bestimmt sind, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel sein soll. Bei Waschstoffen teile man mit, ob sie für Kleider oder Blusen gebraucht werden, ob Wollmusselin, Batist, Atlas-Satin, Zephir, Waschköper oder nur Waschkotton gewünscht wird. Bestellungen sind nicht in die Muster hineinzulegen, sondern direkt an die Wirtschafts-Abteilung zu leiten. 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