Ar. 70. Donnerstag, den 31. Augnst 1882. VII. Jahrgang. Cillier Jeituua. icbimt jcbt'n Tonnerftoa nnb Sonntag Morgen#. - Priinumeratt-nSbedingungen: ,'>«r Cill, ,amml ZusteUunq m« Haus aan^ng Md,ühnq r?ähr?fl. >.50. monatlich 55 fr. kt Pöst»er,e»duna ganzjährig ft. «.4«. halbjährig «. 3.2«, mertesjdbng JL **»«»«■ ««»*»« :<&™s sie 3Jr. «>. Sprechstunden bts Redacieur« läqlich, mit «usnatm«« der Sonn« und .Virttoge, von fr—1# Uhr Vor- und von •+—«> Uhr ftachmittagl. jaffMtt werden billigst Uredmet. «ü-wärt» nehmen Inserate für die .Lill'er Zeitung" alle bcdeuiender-n Annoncen-Expeditionen an. Areiherr von Walterskirchen. Freiherr von Walterskirchen beherrscht jetzt das Gebiet der innern Politik. Das Mißtrauens-votum der Judenbürger Gemeinde und die Ant-wort ihres Abgeordneten bieten willkommenen Stoss spaltenlang zu leitartikeln, um endlich zu dem Resultate zu gelangen, daß Freiherr von Walterskirchen entweder Recht oder Unrecht ge« habt hat, sich der sogenannten Volkspartei an» zuschließen. UnsSteirer muß eS auf das tiefste betrüben den Abgeordneten von Aufsee und Judenburg. den einstigen Fortschrittsmann im Bunde mit einer Liga zu sehen, welche in dieser bedrängnißreichen Zeit die Geschäfte der Feinde unserer Nation besorgt. Welche inneren Motive haben Freiherrn von Walterskirche» bewogen, einen Gesinnungswechsel zu vollziehen, wie er vollständiger nicht gedacht werden kann? Der Mann, der sein Deutschthum und nichts als dasselbe bei jeder Gelegenheit hervorkehrte, der im ReichSrathe und selbst in den Delegationen sich nur ein deutsches Eisleithanien denken konnte, sinkt bis zur Preisgebung der Deutschen an die Slaven Oesterreichs herunter. Wir sind die letzten, welche verkennen, daß Freiherr von Walterskirchen der Partei einst große Dienste geleistet, die letzten, welche seine parlamentarische Begabung in Zweifel stellen, aber den Muth der Ueberzeugung hat er nicht besessen. Um das ohnehin bedrohte Deutschthum nicht zu gefährden, hätte der obersteirische Abgeordnete nie und nimmer-mehrnnMandat annehmenfollen welches er willens, war, gegen das Deutschthum zu mißbrauche«. Das Mißtrauens-Votum der Judenburger ist nur der AuSbruch der allgemeinen öffentli-chen Meinung in aanz Steiermark.und der ganzen Rhetorik und Easuistik des Frecheren von Wal-terskirchen wird es nicht gelingen, bei den zu erwartenden Wählerversammlungen die berecy tigten Zweifel an der politischen Ehrlichkeit pie letzte Tortur in AranKreich. Im Jahre 1788 stand der Präsident de la Page an der Spitze des französischen Ge-richtShoses. Ein jugendlicher Feuerkopf, groß und edel denkend, klug und gelehrt, scharf und schneidig in seinem Auftreten und rücksichtslos kämpfend für das Wohl und Landes, hatte er sich bald viel« Feinde unter seinen Eollegen zu-gezogen. Doch daS behinderte ihn nicht, den eingeschlagenen Weg weiter zu wandeln; vorzüglich war eS die Abschaffung der Folter, dieser gräßlichen Ueberlieferung aus den Jnsti» tutionen eines finstern barbarischen Mittelaltet«, für die er mit Wort und That und Schrift auf das energischeste eintrat. Dem jungen Präsidenten hielt es schwer, bei dem damaligen Stand der Jurisprudenz mit seinen Humanitären Ansichten erfolgreich durchzudringen — der verzopfte Styl des Ge° fetzes-Eodex trat ihm und seinen Bestrebungen überall hindernd in den Weg. Dennoch gelang es seinem Einfluß, die Benutzung der Folter aus ein Minimum zu reduciren, bis ein Ereig-«iß eintrat, welches ihm von Neuem klar macht«, daß nur durch offici-lle Aufhebung der Tortur den schrecklichsten Justizmorden ein Ziel gesetzt werden könne. ihres Abgeordneten zu zerstreuen. Bei voller Anerkennung seiner Begabung und feiner Verdienste ist Walterskirchen nicht der Mann, der die deutsche Obersteiermark würdig vertreten könnte. Von dem Augenblicke als derselbe vom Spiegelbild der inneren Politik verschwindet, wird der Spuk mit der Volkspartei sein Ende erreicht haben. Sobald dann noch der letzte Mann, der hinter deni famosen Programm der Gleichbe-rechtignng steht, verschollen ist, wird das zei-tungslesende Pnblieuni wenigstens mit den Lügen-Bulletins über das Befinden der neuen Partei verschont werden, weil einfach keine solche mehr existiren wird. Es ist hohe Zeit, daß die Wähler des Freiherrn von Walterskirchen zusammentreten nnd ihm laut und vernehmlich zurufen, daß de ' jenige, der Willens ist nni ein Linsengericht das Deutschthum an die Slaven zu verkaufen, nie und nimmer der Mandatar Deutscher im Parlamente sein kann. Freiherr von WalterSkirchen erklärt sich, dem Votum seiner Wähler zu fügen, wir wissen, daß er ManneSehre genug besitzt, eS zu thun, nicht wie jener Abgeordnete von Wien, der auch einem eclatanten Mißtrauensvotum seiner Wäh-ler nicht gewichen ist. In seiner Muße wird dann Freiherr von Walterskirchen Zeit haben nachzudenken, welch' Unglück er über das Deutschthum in Oesterreich hereingebracht hätte, wenn seine Ideen durch-gedrungen wären; es gibt Naturen, die sich bei brillanten Geistesanlagen schnell überleben; die Sucht nach Neuem, nach Originellen, verwirrt sie und treibt sie auf Abwege. Freiherr von Walterskirchen ist so eine Statur; das Deutsch-thum in Oesterreich kann mit ihm nichts mehr zu schaffen haben, — er hat sich überlebt und gehört seit der versuchten Gründung der Volks-partei zu den politisch Todten, auf welche gleich-falls die Worte Shakespeares zutreffen: Ein wegen Falschmünzerei inhaftirter und dieses Vergehens überwiesener Verbrecher wollte nicht die Namen seiner Mitschuldigen nennen und den Ort, an welchem das falsche Geld ge> fertigt und geprägt worden, angeben. Die viel überwiegende Majorität stimmte dafür, daß der Verstockte auf die Tortur gebracht werden sollte — de la Page mit seiner Gegenansicht stand fast allein. Der Falschmünzer wurde in die Folterkammer geschasst und dort dem Henker übergeben, damit dieser in Gegenwart des großen Rathes deS Chatelet mit der peinlichen Frage gegen ihn vorgehe. Der Verbrecher g«< stand nicht — aber drei Tage später verstarb er in Folge der ausgestandenen Ovalen eines schrecklichen Todes, während er seines eigentlichen Verbrechens wegen nur zunt Bagno verurtheilt worden wäre. De la Page war außer sich. Die furcht-bare Thatsache sprach lauter und schneidender, schärfer und eindringlicher, als es seine ganze oratorische Kunst verniochte. Der Präsident setzte eine Denkschrift auf. in welcher er. von dem angeführten Falle aus-gehend, die schwebende Frage noch einmal nach allen Richtungen hin erwog. Er schilderte in erster Linie das Unrecht der Tortur und bewies an der Hand einer langen Reihe von Justiz- „WaS Menschen UebleS thun, das überlebt sie Das Gute wird mit ihnen oft begraben". Zur Hrdnnng unserer Finanzlage. II. Es ist selbstverständlich, daß die Abrechnung mit Ungarn und die Rückzahlung oder Sicher-stellung der Occupationskosten noch lange nicht gleichbedeutend mit einer Ordnnng unserer Fi-nanzlage ist; vielmehr sind beide einfach als Vorbedingungen zu bezeichnen, auf Grund deren die Herstellung des Gleichgewichtes im Staats-haushalte einmal in Angriff genommen werden kann. Sowohl die Abrechnung mit Ungarn, als die Lösung der Occupationskostettfrage bezweckt nämlich nichts anderes, als die genaue Festste!» lung unserer Schuldenlast. Da jedoch für eine geordnete Staatswirthschaft nicht blos die Höhe der Schulden, sondern auch die Beschaffenheit derselben in Betracht kommt; da insbesondere nicht gleichgültig ist. ob die Schulden mit 4, 5 oder 6 Percent verzinst und ob die Zinsen in Papier, Silber oder Gold bezalt werden, so müssen wir an die bereits aufgestellten Förde-rungen zwei neue knüpfen, deren Erfüllung aber-mals einen beträchtlichen Schritt weiter zur Ordnung unserer Finanzlage bedeutet. Die erste dieser Forderungen ist die, daß einmal ausgeräumt werde mit den vielen ver-schiedenen «chuldtitelu, deren wir uns zur Zeit erfreuen, u. z. nicht blos deshalb, weil es nicht Aufgabe des Staates sein kann, der Börse möglichst viele SpeculationSobjecte zu bieten, sondern auch deshalb. weil d>e Verschiedenheit der Schuldtitel auch den Ueberblick nnd die Verrechnung erschweren und unter Umständen — wir verweisen nur auf die Goldrente — den Staat hinsichtlich der Höhe feiner jährlichen ZinSleistungen nachgerade von den Schivankun-gen des Agios, also inderect auch von den morden aus letzter Zeit, wie viel unsagbares Unglück diese Institution bereits angerichtet habe — dann erst betrachtete er das peinliche Ver-fahren vom Standpunkte der Menschlichkeit und des culturellen Fortschritts aus. Die Denkschrift — ein Meisterstück in ihrer Art — wurde dem Könige überreicht. Kaum erfuhren dies die Gegner des Präsidenten als zu gleicher Zeit mehrere Memoranden ans der Feder hervorragendster Juristen ebenfalls dem Regenten zugesandt wur-den, die sämmtliche de la Page's Ansichten ver-warfen und aus hunderterlei scharfsinnig auSge-klügelten Gründen das Fortleben der Tortur forderten. Ludwig'S XVI. Antwort — oder die seiner Minister — an den Präsidenten lautete: man habe feine Schrift mit Tank empfangen nnd mit größtem Interesse gelesen und man würde eine modisicirende Milderung in der Art deS peinlichen Verfahrens anordnen lassen. Die Feinde de la Pages triumphinen, denn sie wußte,t sehr wohl, daß diese allgemeine Phrase gänzlich bedeutungslos sei, so lange nicht durch Gesetzes-Krast der juristische Codex eine gänzliche Umwandlung erfahren habe. Der junge Präsident aber schloß sich drei Tage ein: am vierten ließ er dem General-Anwalt anzeigen, daß er bestohlen worden — man halte ihm Speculanten des In- und Auslandes abhängig machen. Wie uns ein Blick auf den Courszettel lehrt, zerfällt unsere Staatsschuld in eine gemein-same und in eine speciell österreichische, in tilg-bare und untilgbare, in Gold-, Silber und Papierschnlden, von denen wieder jede einen andern Zinsfuß hat. Was nun zunächst die gemeinsame Schuld betrifft, so leuchtet ohne «ei-ters ein, daß nach der Abrechnung mit Ungarn unser Antheil an derselben durch eine österreichische, dagegen der Antheil Ungarns durch eine ungarische Schuld ersetzt werden muß; wobei schließlich in die Unifizierung auch die tilgbaren Schulden miteingeschlossen oder aber ob es nicht besser ist, die Amortisirung derselben fortzusetzen, d. h. sich derselben durch allmälige.Rückzalung ganz zu eutledigen. Unseres Erachtens ist der erstere Weg entschieden vorzuziehen; denn einer-seits ist eben nur dadurch, daß auch die amor-tisirbaren Schulden in einheitliche, nicht tilgbare Rente nmgewandelt werden, eine Unificirung der Staatsschuld in verhältnismäßig kurzer Zeit möglich; während anderseits zu berücksichtigen ist, daß in diesem Falle alljährlich jene Summe in Ersparuug gebracht wird, welche andernfalls zur Amortisation verwendet werden müßte. Daß diese Ersparnis von Wichtigkeit ist, leuchtet ein, wenn man bedenkt, daß bisher zur Bestreitung der Amortisationen fast regelmäßig neue Anlehen erforderlich waren, daß ferner dann. wenn die StaatScassen Ueberschüsse ausweisen sollten, diese ebensogut auch zum Rückkauf von Rente, also zur Verminderung der Zinsenlasten verwendet werden können, wobei der Staat noch den Vor-theil hat, sich im Bedarfsfalle durch Wiederver-äußerung dieser Rente Barmittel schaffen zu können. Wenn sich aber bei der gemeinsamen Schuld eine Unificirung empfiehlt, so ist dies nicht min-der bei der speciell österreichischen Schuld der Fall; wodei allerdings die GrnndentlastungS-schuld und die für Verstaatlichungszwecke zu contrahirenden Schulden in die Unificirung nicht mit einzubeziehen wären, da erstere ohnehin in wenigen Jahren getilgt sein wird, während letz-tere eben durch die betreffenden wirtschaftlichen Unternehmungen des Staates gedeckt erscheinen. Wenn wir aus den angegebenen Gründen die Umwandlung unseres Antheiles an der ge-meinsamen Schuld in österreichische Schuld, so-wie ferner die Unificirung der verschiedenen Schuldtitel in einheitliche nicht tilgbare Rente befürworten, so dürfen wir hiebei selbstverständlich nicht außer Acht lassen, daß zu einem ge-deihlichen Erfolge Kiefer Maßregel die Regelung der Valuta notwendig ist, und bildet daber diese die zweite Forderung, welche wir im Interesse der Ordnung unserer Finanzlage aufstellen müssen. Wie bekannt ist diese Forderung nicht neu, aber gerade der Umstand, daß sie vor langer Zeit einige werthvolle Brillanten aus dem Familien-schmuck seiner verstorbenen Mutter und eine juwelenverzierte Tabatiere. ein Geschenk aus boher Hand, entwendet. Die Untersuchung wurde sofort eingeleitet, und — siehe da — man fand bald darauf das Geraubte — versteckt im Zimmer und Bett seiner Milchschwester, eines zwei-undzwanzigjährigen Mädchens, das — eine un- (glückliche arme Waise — im Hause deS Prä-identen lebte. Man wußte, daß de la Page mit inniger Liebe an den, mit ihm zusammen erzogenen Mädchen, der Tochter seiner alten Amme, hing — trotzdem gestattete man ihm nicht, sich bei den Behörden vertreten zu lassen. Ganz Paris war in Aufregung; das Volk war dem jugend-lichen Präsidenten nicht gewogen, obwohl er stet« das Beste desselben gewollt — man glaubt« allgemein, man ginge parteiisch vor und würde in dem vorliegenden Falle erst recht dem eigenen Gefühle das Gesetz unterordnen. Die Ver-höre begannen, aber auf alle Ermahnungen seitens der Richter blieb das Mädchen unter heißen Thränen bei der Betheuerung, vollkom-men unschuldig zu sein. Da erhob sich der greise, weißhaarige Lafarge, der erbitterste Heind de la Page's ein Fanatiker des strengen unbeugsamen Rechtes, das nur nach dem Worte handelt und — 2 — schon aufgestellt wurde, spricht am besten für die Dringlichkeit derselben. Da indessen die zur Herstellung der Bargeldcirculation erforderlichen Edelmetalle nur durch Aufnahme eines großen AnlehenS beschafft werden könnten, schreckte man bisher stets vor der Lösung dieser Frage zurück, man bedachte nicht, daß der Verlust, welchen Staat und Volk alljährlich am Agio erleiden, kaum geringer ist. als die Verzinsung eines solchen AnlehenS sein würde und man übersah auch die bedeutende Schädigung, welche unser Staatscre-dit und der gesammte Verkehr mit dem Auslande in Folge der ungeregelten Valuta erleidet. Ob diese Erkenntnis und ob vor allen Dingen die zur Inangriffnahme einer so wichtigen finanz-politischen Maßregel erforderliche Energie noch kommein wird, ist freilich eine andere Frage, auf die wir nur antworten können: Hoffen wir eS! ~ ...... ~ BoMische Bundschau. Ciili, 30. August. Inland. Aus Klagenfurt wird gemeldet, daß bei der gestern stattgefunden«» Reichsrathswahl trotz großer clericaler Umtriebe der Candidat der Liberalen Gustav Hock gewählt wurde. Befremdend und verblüffend wirkt in den weitesten Kreisen ein Erlaß des böhmischen LandeSschulratheS, durch welchen den Mittel-schülern der Umgang mir Verbindungsstudenten der Universität sowohl während der Schul- als Ferienzeit verboten wird. Wir möchten uns die Frage erlauben, ob dieses Verbot auch für Brüder, von denen der Eine ein Gymnasiast der Andere aber Coulerstudent ist, Geltung hat. Wenige Tage sind erst verflossen, daß die stempel- und farblosen Amtsblätter der Provinz für das nächste Jahr ein Budget ohne Deficit ankündigten, und schon wird von einem Wiener-Officiosus die Freudenbotschaft dementirt. Der-selbe schreibt: „Die Verhandlungen wegen des Budgets für das nächste Jahr sind noch nicht einmal mit den einzelnen diesseitigen Ministerien geschweige den mit dem gemeinsamen Ministerium beziehungsweise dem Kriegsministerium durchgeführt werden, und heute weiß man noch nicht genau, wie das diesseitige, noch weniger wie das DelegationS'Budget ausfallen wird. Die hie nnd da aufgetauchte Behauptung, daß schon das diesjährige Budget kein Deficit ausweisen wird, dürfte daher mehr einem patriotischen Wunsche, nicht aber den thatsächlichen Bedürfnisse entsprechen. UebrigenS dürfte der Hinweis auf die bosnischen Verhältnisse genügen, um darzu-thun, daß die Hoffnung auf ein vollständiges Aufhören des Deficits kaun« begründet sein kann. Ausland. In Deutschland beginnen die bevor-stehenden Wahlen bereits die öffentliche DiS-cksfion zu beherrschen. Von einzelnen Parteien keine Deutung, keine Duldung kennt, und stimmte für die Folterung der verstockten Diebin. DaS Mädchen fiel mit gellem Ausschrei in Ohnmacht, aber der Präsident stand aufrecht, und mit glüh-enden Wangen und leuchtendem Auge sprach er noch einmal in einer prächtigen, logikreichen Rede sich gegen die Tortur aus.....vergebens! DaS gesammte Colleg war anderer Meinung .. Als de la Page daS Gerichtsgebäude verließ, sah er, daß sich vor den Thoren eine ungeheure Menschenmasse angesammelt hatte — daß sich tausend Fäuste gegen ihn erhoben, und hörte, daß man ihn einen ungerechten Richter nannte, ihn mit Schimpfworten verfolgte, ihm fluchte.. Am folgenden Tag ward seine Milch-schwester in die Folterkammer geführt. Hier standen neben dem versammelten Collegium des großen Rath schon die Henker mit ihren furcht-varen Instrumenten bereit. Noch einmal richtete der General-Anwalt die Ermahnung an das bleiche Mädchen, »u gestehen .... mit einem unsagbar vorwurfsvollen, verzweifelnden Blick auf den Bruder schüttelte sie stumm den Kopf. Jetzt traten die Knechte näher und begannen ihr Werk; entkleidet wurde das Mädchen auf die Rollen der Streckbank gebunden — dann nahm die Tortur ihren Anfang. Kein Schrei kam über die blutleeren Lippen der Gemarterten: sind diesbezügliche Aufrufe schon abgefaßt. Die diesbezüglichen Kundgebungen, werden mit der Bekanntgabe des Wahltermines, über welchen das Staatsministerium noch im Unklaren zu iein scheint, veröffentlicht werde». Die Franzosen, denen seit dem erfolg-reichen Vorrücken der Engländer in Egyplen allmälig der Gedanke aufdämmert, daß sie doch eine große Thorheit begingen, als sie Freycinet wegschickten und die Besetzung deS Suezcanals ablehnten, richten nunmehr ihren Groll gegen Deutschland. Namentlich ist es daS bevorstehende Sedanfest, welches sie als Vorwand für ihre Polemik gebrauchen. So schreibt die „France": Die Druschen können zur Sedanfeier etwa fol-genden Siegesgesang anstimme»: „Brüder, wenn wir keinen Pfennig haben, laßt uns froh nach Frankreich gehen; dort giebts Gold! Habt ihr keine Schnhe mehr, müßt ihr nur nach Frankreich gehen! Sind des Weines Fässer leer, volle werdet dort ihr sehen! jc." Das liebenswürdige Blatt fährt schließlich fort: „Den Säbel ziehen für eine hohe Idee, für die Ver-theidignng deS Vaterlandes und der Freiheit 'i Welche Dummheit! Aber Krieg führen für Gold, Stiefel, Brod und Wein, das ist deutscher Ruhm." Allen Respekt vor einem ehrlichen und an-ständigen Haß!___ Korrespondenzen. St. Lorenzkil a./d. Kärntnkrbahll, 28. Aug. 1882. (Orig.-Corr.) Es ist wirklich komisch, mit welcher Aengstlichkeit und verbissenem Zorn die „SüdsteirischePost" die Abonnenten des ...KmetSki prijatel" zu erfahren trachtet, um selbe dann zu veröffentlichen. Sie hat sich in Förderung deS Denuncianten-WesenS wirklich schon hervorragende Verdienste erworben nnd scheint nun gar überall schon ihre ehrenvollen Gehilfen großzuziehen. Es muß für einen Redacteur allerdings sehr unangenehm sein, durch Erscheinen eines schnell beliebt gewordenen Blattes, einen großen Theil seiner Abonnenten zu verlieren, aber diese Trauer und Besorgniß so offen zur Schau zu tragen, ist jedoch etwas zu start. In der „Südsteiriichen Post" vom 26. d. beklagt sich selb« bitter darüber, daß Carneri von Wildhaus und Mille-moth von St. Lorenzen sich wagen, den „Kmetski prijatel" sogar in mehreren Exemplaren zu de-stellen. Nun derartige Herrn find dies nicht, wie ein gewisser Redacteur zweier Blätter, der sein Machwerk bei öffentlicher Verhandlung leugnet, und, um seinen heiligen Leichnahm zu schützen, fremde Namen unterschiebt. Der Eine, Carneri, ist. wie das ganze Oesterreich und «in großer Theil des Auslandes eS sehr wohl weiß, «ine hoch geachtete wissenschaftliche Größe ersten Ranges, welche zu Meister Schwarzrock schwer-lich erst in die Schule gehen wird, — und der Zweite (Millemoth) ein allgeinein geachteter Geschäftsmann, der wegen seines geraden, offenen ihre Augen waren geschlossen, als wollte sie den nicht sehen, der diese entsetzlichen Qualen über sie verhängt hatte. Nach dem ersten Grade wurde inne gehalten .... die Arme gestand nichts. Zitternd am ganzen Körper, kalten Schweiß auf der Stirn, wandte der Präsident sich an das Colleg . . . wohin sein Blick traf, fand er eiserne Mienen, in denen kein Strahl von Mitleid oder Gnade leuchtete. Di« Tortur nahm ihren Fortgang. Die Folterknechte legten glühende Kohlen ans die Brust der Diebin . . . sie schrie aus in maßlosem, entsetzlichen Schmerz, aber sie gestand nichts . . . nichts! — Nun brach man ihr die Finger der rechte» Hand, einen nach dem anderen — und da sank der Präsi-dent in die Knie und betete laut, während es in heißen, schweren Zähren über seine Wangen floß. Mit ersterbendem Blick gestand die Ge-folterte endlich; halbtodt wurde sie aus der Marterkammer getragen. Am Abend diese? TageS fand in den Tui-lerien eine große Festlichkeit statt, zu welcher auch der Präsident geladen war. Ludwig XVI. stand inmitten eines kleinen Kreises von Damen und Cavalieren in lebhaftem Gespräch begriffen, als ein schlanker, bleicher Mann in der rothen goldgestickten Robe der Mitglieder des Chatelet. daS Barett nnter dem Arm und eine Perga- und ehrenhasten Charakters beliebt und geschützt wird. Beide diese Herrn wissen es wohl, was sie bezwecken und aus welche Weis« man die Gift und Zwist speienden Creaturen und deren Machwerk vom Halse zu schassen hat. Oder soll dies Vorgehen der Südsteirischen Post ein Rache« act sein, weil einer dieser zwei Herrn jüngst bei einer Verhandlung, in welcher ein gewisser Redacteur aber leider m der unrechten Person. — verurtheilt wurde, als Geschworener sungirte. Zur Beruhigung der „Südsteirischen Post" sei ihr die eben nicht tröstende Nachricht, daß in ganz kurzer Zeit zu ihren und des „Gospodar" größten Leidwesen eine noch viel größere An-zahl gezahlter Exemplare des „ttmetski Prijatel" sich in St. Lorenzen und Umgebung einbürgern wird, und es ihr dann frei steht, mit den Namen der Abonnenten ihre Spalten zu unserer allgemeinen Belustigung zu füllen. Tl. Karenzen a./d. Kärntnerbahn, 24. Aug. (Or.-C.) IS o mmerfrische. „Kmetski prijatel.] Unser Markt und Umgebung ist auf dem besten Wege ein sehr besuchter cli« malischer Curort zu werden. Außer den vielen Touristen, welche unsere Alpengegend zum Ziel ihrer Ausflüge wählen, erfreut sich unser mitten in duftenden Tannen- und Fichten-Waldungen gelegener friedlicher Ort seit dem Jahre 1360 einer steigenden Frequenz von Sommerfrischlern und konnten dieselben sowohl betreffs Unterkunft als auch Verpflegung vollends zufrieden gestellt werden. Bietet schon die freundliche Lage der Gegend sowie die überaus stärkende Alpenlust viel angenehmes, so wird der Ausenthalt durch die täglich zweimalige Postverbindung, die Nähe der Telegraphen- und Bahnstation, sowie auch durch den Umstand, daß nun an der nahen Bahnstation Faal auch die Eilzüge halten, noch um vieles bequemer. Daß eine so große Anzahl Gäste viel Leben in unsern sonst stillen Markt bringt, ist leicht erklärlich, und selbst die Landes-bevölkerung der Umgebung, welche gewiß zu der ruhigsten SteiermarkS gezählt werden darf, scheint stolz daraus zu sein, daß die Natur-schönheiten ihrer Heimath auch bei den Fremden soviel Beifall erregen. WaS insbesondere die hier eintreffenden Fremden angenehni berührt, ist die im ganzen Orte und in sehr vielen Häusern der Umgebung gebräuchliche deutsche Umgangs-Sprache. Ungeachtet ,8!ovvnski Gospodar* alle Hebel in Bewegung setzt, um in unserer Gegend dem Vordringen deutscher Cultur einen Hemmschuh zu setzen, und in ungezählten und theils auch ungezählten Exemplaren ein« bleibende Stätte erwerben will, um Gift und Galle loszuwerden, — und ungeachtet die „Südsteirische Post" in deutscher Sprache (weil sie in slovenischer ohnehin nicht gelesen würde) die Landbevölkerung vor deutscher Sprache und Cultur warnt und mentrolle in der Hand, auf die Gruppe zuschritt. „Ah, Präsident." sagte der König freundlich, „ich freue mich. Sie zu sehen. Ich habe mit Spannung Ihre mir gesandte Denkschrift studiert . . . doch weßhalb so feierlich, mein Lieber, weßhalb so ernst?" .Majestät," entgegnete de la Page, und sein durchgeistigtes Auge ruhte fest auf des Herrschers Antlitz, „ich habe Grund ernst, sehr ernst zu sein!... Man hat meine Milch-schwester, daS einzige Wesen auf der Welt, das mich liebt und das ich liebe, des Diebstahls bezichtigt und hat sie in den Kerker geworfen. Und als sie immer und immer wieder ihre Un° schuld betheuerte.... da hat man sie auf das furchtbarste foltern lassen, bis sie. gebrochen an Leib und Seele, ei» Verbrechen gestand, daS sie nicht begangen, das dieses reine, engelgleiche Wesen niemals hätte begehen können!" Erschrecken, Mitleid und Wehnmth zuckten über das Gesicht Ludwig's. Doch schon im nächste» Moment flog ein schüchterner, scheuer Blick über die Umstehenden......dieser arme, schwache König durste ja nicht zeigen, daß er ein Herz in der Brust trage, wenn das Gesetz sprach. „Präsident." sagte er mit schwankender Stimme, doch seine Lider senkten sich dabei — — 3 — wöchentlich nebst einigen Denunciationen auch das Avancement der hochwürdigsten Geist-lichkeit bringt, — so ist der Einfluß dieser beider Blätter Dank den» gesunden Urtheile der hiesigen Bevölkerung gleich Null. Gospodar ist ans den Aussterbentat gesetzt, und eine gewisse „Post" erscheint nur in den Pfarrhöfen und bei einigen wenigen Lehrern der Umgebung von St. Lorenzen. Wenn in unserer Gegend jenes hoch-weise Schulmeisterlein aus dem Bezirke Pettau auftreten, und die denkwürdigen (sie) Worte: „Der Bauer von Luttenberg und Sauritsch braucht nicht deutsch zu lernen, er kann und soll seinen guten Wein selbst trinken" — auf unsere Grundbesitzer anwende», und sagen würde: „Der St. Lorenzer Bauer braucht nicht deutsch zu lernen, er kann und soll seine Holzvorräthe und Bretter selbst verbrauchen" — so wüßte ich wahrlich nicht, was er zur Antwort erhielt, — aber das weiß ich für bestimmt, daß unsere Grundbesitzer, durchgehends Holzhändler, solch' einem Pädagogen den Unterricht ihrer Kinder gewiß nicht anvertrauen werde». Solchen ge-fährlichen Aussichten sind wir -aber glücklicher Weise enthoben, denn Ultra-Nationale finden in dieser Gegend keinen fruchtbaren Boden. Dank der Einsicht unserer Herrn Lehrer bringen diese den Schulkindern auch deutsche Sitten bei, und sind deshalb auch in dankbarer Anerkennung vom Bürger und Bauer hoch geachtet und geschätzt. In kurzer Zeit wird hier eine Ortsgruppe des deutschen SchulvereineS gegründet; die große Anzahl der beigetretenen Mitglieder bürgt uns dafür, daß dieser Verein sein möglichstes für die Sache thun wird. Schließlich kann ich noch mittheilen, daß hier und m der Umgebung das Erscheinen des: „Kmetski prijatel* mit Freude begrüßt wurde, und daß dieses im leicht ver-ständlichen Dialecte geschriebene Blatt insbesondere bei der hiesigen Landbevölkerung, welche mit aller Welt stets im besten Frieden zu leben gewohnt ist, und eine tiefe Abscheu gegen jede nationale Hetzerei an den Tag legt, sehr eifrige Leser findet. __ Mahrenberg, 29. August. (Or.-Cvr.) sM a n-gelhafte Denunciation. — Mahren-verger Bezirksvertretung.j Slov. Gospodar hat laut seiner letzten Nummer 19 Abonnenten des „Kmetski prijatel" namentlich angeführt und deren Eintragung in's pervak'sche Schand- oder schwarze Buch verfügt. Warum nur 19? Es sind i? im Bezirke Mahrenberg 34 Abonnenten! Entweder wurden die Uedrigen — nieist Bauern — absichtlich ausgelassen oder aber sind die Erhebungen des geweihten Spitzels mangelhaft. Die 19 krümmen sich, ob der ihnen angethanen Schmach und finden nur Trost im heiligen Blasius, welcher auf seiner dritten Tou-ristensahrt durch's Drauthal schon vor Jahr-Hunderte» die profetischen Won« sprach: er konnte den vor ihm stehenden blassen Mann nicht anschauen, „Sie gehen zu weit mit Ihren Beglückungstheorren. wenn ich diesen auch meine Achtung niemals versagen werde,.. Ihre Milch-schwester ist eines Verbrechens angeklagt worden, alle Umstände zeugen dafür, daß sie schuldig, obwohl sie es selbst erst unter Anwendung der Gewalt gestanden____wie wollen Sie noch be- weisen daß sie unschuldig ist?" Hochauf richtete sich der Präsident; seine Stimme klang jetzt dröhnend und laut, so daß man bis in das entfernteste Ende des Saales ihn hören konnte. „Als ich Ihre hinhaltende Antwort auf meine Denkschrift erhielt, Majestät," erwiderte er, „da glaubte ich verzweifeln zu müssen. So lange es eine Folter gibt, so lange gibt eS kein Recht im Reiche! Wie eine Gewitterwolke über blühender Landschaft, so bedroht diese grauen-hafte Institution die Klarheit unserer Gesetze und damit das Wohl des Volkes.... JhnS Volkes, Majestät! Das Los hat mich, den jüngsten des Collegs. zum Präsidenten des Cha-telet gemacht, und in dieser Stellung hoffte ich. Vieles ändern. Vieles bessern zu können. Ich habe vergebens gekämpst gegen Neid, Mißgunst. Vorurtheil und eingefleischte, barbarische Doctrin. Da griff ich zu einem letzten Mittel, dem Volke „Menschenkind! wenn du durchkommst in Drauburg — ohne Wind, in Pernitzen — ohne Kind und im Gospodar — ohne Schand und Spott, hast viel Gnad' bei Gott.—" Die teilweise Richtigkeit dieser Profezeihung mußten selbst Psarrerköchinnen nach neilnmonat-lichem Sträuben durch ausdrückliche — in Musik gesetzte — Erklärung anerkennen. — Die Bezirksvertretung von Mahrenberg hat in ihrer gestrigen Plenarversammlung auf Antrag eines als national gelte»den sehr geachtete» Mitgliedes einhellig beschlossen, gegen die geplante Slove-nisirung der Mittelschulen und Aemter zu pe> titioniren. Der als Regierungs-Commissär an-wesende k. k. BezirkShauptmann fand sich ver-anlaßt diesen Beschluß mit der Motivirung zu sistiren, daß es nicht zum Wirkungskreise der Bezirksvertretung gehöre, Politik zu treiben. Als Delegirter zu der am 12. k. M. in Cilli stattfindenden Landesconserenz wurde das Ausschuß-Mitglied k. k. Notar F. Rudel gewählt. Lo» der Sann, 28. August. (Lrig.-Corr.) IG ei stesarmuth und der überschwe n g-licheMuthderNationalsührerdeS SannthalS.j Hoch da droben in der be-rühmt gewordenen „Steirischen Schweiz" wohnt vereinzelt im Gebirge ein kräftiges Völklein, das die Stammsitze der einstigen TauriSker ein-nimmt. In Glück- und Unglücksfällen sich selbst helfend, steht es isolirt da. Dieses glückliche Volk weiß nicht viel von dem im naturschönen Thale an der Sann schwirrenden Nationalge-tümmel; es lebt selbstzufrieden auf den steilen Bergeshöhn weidend daS Horn- und Kleinvieh und emsig arbeitend auf den Holzplätzen in den Föhren- und Fichtenwaldungen. Anders ist eS dagegen in der Niederung der Sannebene. Nebst dem Feldbaue, welchen zumeist das weibliche Geschlecht versieht, beschäftigen sich die Männer mit dem Holzhandel — und an den Ufern der reißenden Sann, vom Markte Laufen bis zur Sannbrückt, geht es oft jahrein jahraus sehr lebhaft zu. Der Eine schwemmt das Holz, der Andere bindet es zu Flössen, und eine dritte Partei fährt schon die aus Baumstämmen und mit Bretter oeladenen Fahrzeuge nach dem Wasser der Stadt Cilli zu. Diese Leute kommen oft bis Belgrad und noch weiter, daher auch nicht zu wundern ist, daß sie sich roh« Sitten angewöhnen, von denen die wohlbekannten Sla-venmeister im Südosten durchwegs nicht frei sind. Diese Geschäftsberührung wird wahrschein-lich auch die Ursache sein, daß unser Thal die Keime einfältiger Brüstungen der verbrüderten .ustaäi* in sich birgt: nur können vorläufig diese unösterreichischen Schreckensgedanken nicht recht Wurzel fassen, da die Mehrzahl der Sann-thaler doch den täglichen Erwerb befolgt, nicht aber dem nationalen Schwindel huldigt. - D,e zu zeigen und Ihnen, Sir«, zu beweisen, daß die Tortur selbst dem Unschuldigsten ein Ge-ständniß zu entlocken im Stande ist... zu einem Mittel, da» mein eigenes Herz zu Tode ver-mundete. Ich selbst habe die gestohlenen Ju-welen im Bett und Zinimer meiner Milchschwester versteckt, ich selbst habe sie angeklagt und den Schein gegen sie gelenkt .... mir galt es, ein Volk glücklich zu machen, sollte ich zur Durchführung meiner Ideen euch das opfern, das mir am theuersten ist auf dieser Welt! Verlangen Sie mehr Beweise für die UnHalt-barkeit eines mittelalterlichen Gesetzverfahrens als die von mir vorgebrachten, Majestät?" Ludwig war bleich geworden. Er antwor-tete nicht. Doch schon am folgenden Tage ver-kündete ein Decret des Königs, daß in Frank-reich die Folter für immer aufgehoben sei. Nach Mine dieses Jahrhundertes lebte in Paris mit ihrem Bruder zusammen eine Dame, welche den Beinamen „die Einhändige" führte, weil ihre Rechte in allen Gliedern gebrochen war i an diese Frau knüpft die Tradition — als historisches Factum freilich nicht beweisbar — die erzählte Begebenheit von der letzten Tortur iu Frankreich. Geistesarmuth bei den sogenannten ist bedauernd groß; denn bei Genuß von Schnaps oder Wein versuchen diese „Mächtigen" die ser-bische Zunge zu wetzen; schmieden bei Saufgelagen AngrissSpläne auf den ruhigen Nachbar — und berichten sofort ihren Tage- und Wochen-Blättern die ersonnene hohe Idee z. B. Creirung eines Falken-BataillonS, womit sie gegen die Landeshauptstadt zu manövrieren gedenken. — Dieser kühne Entwurf der „Brate-Führer" ist bereit» zur That geworden, — und schon wird das angeworbene Corps sammt Stab und Bande am nächsten Sonntag im Schallthale sein erstes Lager halten. —O glückliches Federvieh der Falken-arten —von der Landbevölkerung .inokosevke* genannt! Nun erhältst du kriegslustige Käme-raden und muthige Vertheidiger Deines Heiins i.i gelichten Nadelhölzern. Im „Kolo* wird das Geiohle: .tte junaci!" und „iidri, udri!" die Lüfte durchkreuzen; — und das „Napreij !• Bein und Mark durchzittern; ,majka mila-Flöten-Triller" der .braco"-Gegenden haben zu verkünden die heilbringende Nachricht, daß im niedlichen Thale unter dem Eselsberge (berühm-ter Wallfahrtsort der Slovenen) der Markstein des nationalen Unsinns gelegt wird. — Ihr guten und braven Schönsteiner verzweifelt nicht! Noch glimmt der Funk? steirischen Gefühls an eurem heimatlichen Herde; noch ist daselbst das echte Selbstbwußtsein in unerschütterlicher Treue zu finden, — und es wird bewahrt bleiben an der kärntnerischen Grenze die Liebe zur ewig §rünen Steiermark, wenngleich im kommenden lahre die wiederkehrenden Falken auch unge-kannte raubgierige Verwandte mitbrächten. — Starkmüthigkeit und Ausdauer empfiehlt euch von der Sann ein guter Freund. Kleine Hhronik. Cilli. SO. August, [Die Kaiserreise nach Trieft.] Nach dem nunmehr veröffentlichsten Reisepro-gramm wird der Kaiser am 8. September die Reise nach Trieft antreten u. z. über Klagew furt, wo ein dreitägiger Aufenthalt genommen werden wird. Von dort geht es über Tarvis, Flitsch nach Görz. Am 14. erfolgt die Weiter-reise nach Pola, wo bis zum 16. September der Aufenthalt andauern wird. Am 17. Mor-gens trifft der Kaiser mit der Kaiserin, sowie der Kronprinz mit der Kronprinzessin in Mira-mare ein. Am 2V. September begibt sich der Kaiser mit der Kaiserin über Steinbrück direct nach Gödölle, während der Kronprinz und die Kronprinzessin zu den Jagden nach Siebenbürgen abreisen. — Wie man aus dem Programme ersieht, werden die untersteirischen Städte auf dieser Kaiserreise nicht berührt werden. [Wählerversam mlung.^ Samstag, den 2. September findet um acht Uhr Abends im Gartensalon des Hotels „Goldener Löwe" eine Wählerversammlnng statt, in welcher der Reichs-raths-Abgeordnete Dr. Richard Foregger seinen Rechenschaftsbericht erstatten wird. Es sei bemerkt, daß diese Wählerversammlung eine allgemeine ist, und daß zu derselben sämmtliche Wähler des Wahlbezirkes Cilli (Städte und Märkte) eingeladen sind. [Kaiser JosefS-Denkmal.] Von Seite des Gemeinde Ausschusses und deS Co-mites für das Kaiser Josefs-Denkinal wurden gestern mit einem eachirten Monumente Auf-stellungSproben vor dem Stadthause und auf dem Burgplatze vorgenommen. Das allgemeine Gutachten fiel hiebei für die Aufstellung des Denkmals auf letztgenanntem Platze aus, welcher trotz seiner desolaten Baulichkeiten dem Mottn-mente einen prachtvollen Hintergrund verleiht. [Deutscher S ch u l v e r e i n.] In der letzten Ausschußsitzung vom 24. d. M„ zu welcher 68 Stücke eingelaufen waren, wurde zur Errichtung und Erhaltung einer Schule in Böh-men, und auf Anregung der Ortsgruppe Stern-berg zur Subventionirung eines Schulhausbaues in Mähren die erforderlichen Mittel votirt. Eine Bibliothek in Steiermark wurde dotitt, und zwei verdienten Lehrern eine Ehrengabe zuerkannt. Das Zustandekommen der Holzindustrieschule in Gottschee ist durch Beiträge der Landesange-hörigen und insbesondere durch die Spende von — 4 — 3000 fl. seitens des hochherzigen Förderers der deutschen Schule, Herrn Stampfl. sowie durch eine Spende von 1000 fl. seitens des Herrn Plesche in Prag, gesichert. Aus dem eingesand-ten Jahresberichte der deutschen Privatvolks-schule in Jserthal ist zu entnehmen, daß der Kindergarten von 33 Zöglingen, die 2 Classen der Schule, an der fünf Lehrpersonen wirkten, von 87 Kindern besucht waren. Der 1. JahreS-bericht der Mädchen-FortbildungSschule in Pilsen bringt zur Kenntniß, daß die I. Classe dies-r Schule, deren Lehrkörper aus fünf Personen bestand, 32 Schülerinnen besuchten, und daß im nächsten Schuljahre die 2. FortbildungSclasse eröffnet wird. An Beiträge» und Spenden sind seit der letzten Veröffentlichung eingelaufen: a) Fondsbeiträge: 1. Die Abiturienten des Pilsener-GymnasiumS und der StaatS-Oberrealschule fl. 330.— 2. Marburger Liedertafel. „ 20.— >>) A n Spenden: 1. Durch die Ortsgemeinde Littau, Lieitationserlös........ 30.— 2. Concert des Männergesang-Ver- eines in Wagstadt (Schlesien). „ 45.— 3. Sammlung in Harrachsdorf durch die Ortsgemeinde Morchenstern. Gablonz und Rochlitz . . . . „ 55.17 4. Von den „deutschen Brüdern" in Hefeler's Gasthaus (Land- straße)..........„ 3.— 5. Concerterträgniß in Melk . . „ 20.— 6. Abiturienten des akademischen Gymnasiums in Wien. ... „ 34.— 7. Sammlnng in Reitendors . . „ 73.16 8. Liedertafel der SesangSvereine Marburg, Leibnitz, Murek und Straß........... 36.54 9. Schleswig-Holstein'scher Provin-cial-Verband des Allgem. deut- schen Schulvereines.....Mark 150 10. Deutsche Volksschüler in But-schowitz..........fl. 16.03 11. Ortsgemeinde Stankau, Ausflug „ 64.84 12. Schulsest in Neusattl bei Saaz „ 20.— 13. Ferial-Club der deutschen Stu-denten in Trebitsch für eine ver-steigerte Cuba-Zigarre... „ 57.— 14. CommerS des Männergesang-VereineS in Eggenburg . . . „ 8.— 15. Concert deS Casino'S in Falkenau „ 120.60 16. Adolf Vonginak in Florenz . . Mark 400 17. Sammlungen beim 12. nord-böhm. Gauturn- und Feuerwehr- fest in Steinschönau...... 63.— [Unser Landwehrbataillon N». 20s geht Freitag Abends 9'/« Uhr mittelst Se* paratzug ins Lager nach Brück an der Leitha ab nnd wird daselbst tags darauf 9 Uhr Abends eintreffen. [Sannthaler Alpen-Club.s Nach einer Mittheilung der Sektion Graz des deut-schen und österreichische« Alpen-Vereines ist die Koroschitza-Hütte am Südfuße der Oistriza dem Touristen-Verkehre seit Mitte August wieder erschlossen. Die Schlüssel zu dem für Touristeu sepanrten Raume sind in Leutsch, beim Plenin-scheg und beim Plessnig im Logerthale. Den Wiederaufbau der im August o. I. niedergebrannten Koroschitza-Hütte hat die Section Graz unternommen, und hiefür aus eigenen Mitteln 300 fl. verwendet. Das Bauholz liefirte die Herrschaft Oberburg unentgeltlich, außerdem hat zu dem Baue der Sannthaler Alpen-Club 50 fl. die Section Marburg des deutschen und österr-Alpcn-VereineS 25 fl. gespendet. Der Obmann des Sannthaler Alpen-Club knüpft hieran die Bitte, daß jene Mitglieder des Sannthaler Al-pen-Club, welche im heurigen Jahre die Oiftriza besteigen, die Jnspicirung der Koroschitza-Hütte vornehmen und dann über deren Beschaffenheit dem Gefertigten Bericht erstatten wollen. [H o ch w a s s e r.s Am verflossenen Sonn-tage inundirten in Folge des anhaltenden Regen-wetterS die Sann und ihre Zuflüsse sämmtliche niedrig gelegenen Userstrecken. Der höchste Was-serstand wurde um 6 Uhr Nachmittags constatirt, uni welche Zeit sich die schmutziggelben Wogen der Sann auch durch den Stadtpark wälzten. Doch fast ebenso rasch als das Hochwasser ge- kommen war verlief es auch, ohne besonderen Schaden angerichtet zu haben. [Rechtssinn der P. P. Lazariften.s Bekanntlich wurde im heurigen Frühjahre der Lazaristen-Convent am Josefiberg von der Stadt-gemeinde Cilli wegen Besitzstörung geklagt. ES waren nämlich mehrere Kaftanienbäume auf der der Stadt gehörigen Wiesenparzelle vor der Kirche verstümmelt. Bei der diesbezüglichen Tagfahrt erklärte sich der Convent zu einer Geldstrafe von 30 fl. bereit, weiters gab er die ausdrückliche Erklärung ab, daß er auf der ge-dachten Parzelle kein anderes Recht als das Beneficinm des Weiderechtes für zwei Kühe besitze. Nichts desto weniger ließen dieser Tage die fromnten Väter ohne jegliche Erlaubniß daS GraS auf dieser Parzelle abmähen und ein-bringen. Die Stadtgemeinde sieht sich daher neuerdings in die unangenehme Lage versetzt, gegen den Convent die BesitzstörungSklgge an-zustrengen. [Einschränkung der Effecten» Lotterie n.j Die Statthalterei ertheilt den politischen Behörden gemäß eines Finanz-Mini-fterial-Erlaffes den Auftrag, in Anbetracht als in neuester Zeit die Gesuche um Bewilligung von Effecten-Lotterien nnd Tombola-Spielen in geradezu bedenklicher Weise sich mehren. — bei Vorlage von solchen Gesuchen mit größte? Ri-gerosität vorzugehen und nur ausnahmsweise auf die Willst,hrung eines solchen Gesuches ein-zurathen. Auch müssen derlei Gesuche eine ge-räume Zeit vor der beabsichtigten Ziehung vor-gelegt werden so daß die Erlegigung inftanz-mäß g im schriftlichen Wege rechtzeitig erfolgen kann. Gegen diejenigen, welche ohne hiezu er-Haltens förmliche Bewilligung eine Lotterie veranstalten, wird die Gefälls-Strafverhandlung im Wege der Finanz-LandeSbehörde eingel'itet werden. [Ein sonderbareSJagdvergnü-g e ii.) Der Sohn eines in der Gradengasse (Villa Schmied) wohnhaften Priva.iers schoß wiederholt von» Fenster seiner Wohnung auS nach auf der Straße befindlichen Sperlingen. Hiebei passirte eS am verflossenen Samstage, daß dem Major des diesigen Landwehr gegend wallfahren des Sommers die Stadtbe-wohner, um frische Lust zu schöpfen, wobei sich folgendes Bild dem Beschauer darbietet: Der Gouvernementscassirer, ein biederer Graukopf, durchwandert die Straße. An seiner Seite can canirt die Frau seines Gehilfen und hinter diesem Pärchen schwankt deren Gatte und ein Anillerie-Offieier. Beide berauscht. In einem der GäNen Platz nehmend, stimmt diese lustige Gesellschaft Lieder an. Manchmal gesellt sich zu Ihnen der Clubälteste und gleichzeitig Chef der Arrestantenrotte. Er genießt den Ruf eines talentvollen Mannes, weil er so hübsche Ge-schichten erzählt von den Prügelscenen, die unter seiner Leitung sich abspielen, und weil er so packend zu schildern weiß, wie die Arrestanten unter den Knutenhieben schreien, und so fort mit Grazie. Eine andere Gruppe zeigt die Mit-glieder des Kreisgerichtes, welche den melan-cholischen Laut«n, di« der Procureurgehilse einer Flöte entlockt, lauschen. Der Lehrer deS Gym-nasiunis und der Inspektor (ein Böhme) spielen die ganze Nacht hindurch Karten. — So lebt man im Kloster und so lebt die Intelligenz in der Provinz. Korrespondenz der Wedaction. —u— Dies ist hoffentlich Ihr Schlußwort. Einer aus dem Public» m. Selbstverständlich können auch Sie zu WoNe kommen. Wir bitten um Einsendung des den beiden zu-gedockten SermonS. Nicht von ihr. Kommt demnächst an die Reihe. Ein eifriger Leser. Zu scharf! Könnte unliebsame Consequenzen nach sich ziehen. Hingesendet.*) An Sie! Mch widerlegen wollt Ihr, falls Ihr spaßt nicht. Doch was Ihr vorbringt. Dame, leider paßt nicht; Denn Eure Gründe, merkt Euch Schönste. zieh'» nicht. Nnd Eure kalten Verse, glaubt mir, glüh'« nicht. Jener Dichter ist Euch sehr bekannt nicht, Nnd ich bin in Euch so verbrannt nicht. Liedungeheuer Plateu producin nicht. Und zu gefallen suchet, wer blasin, nicht. —u— 4.7—6 Blos fünfzig Kreuzer kostot ein Los der grossen Triester Kreuzer der grossen Triester Lotterie. Diese Um sind in allen Wecbselstiiben. Eisenbahn- nnd Dampfschiffssta-tions-Cassen, k. k. Postämtern u. Tabaktrafiken, Lot-tocolleclnren nnd bei sonstigen Verschleiasern der (isterr.-nnK- Monarchie zn haben. "W Die ro reich ausgestattet« Lotterie hat lHanpttreffer t. 50.000 fl. baar ii »„ „ 1 „ » 10.000 , „ ferner andere grosse Treffer im Werthe >un Gulden 10.000, 5000, 3000, 1000. 500, 300, 200. 100, 50 und 25; im Ganzen Tausend nffieielle Treffer im Werthe Gnläeii 213.550Golden. Ferner viele andere höchst werth volle Treffer in ron den Ausstellern gespendeten Aus-stellungs-Objecten. BC Wegen Uebernahme des Verschlelases wende man sich sofort an die Lotterie tkthellunc der Triester Austeilung, 2. PUn* grniidr in Triest. Dei Bestellungen ron einzelnen Losen sind 15 kr. für Postspesen beizufügen. Lote sind zu haben In Cilli bei der löbl. .Sparkaste. ') Ktlr Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. Jolkswirthschafttiches. ^J n d u st r i z 11 e r g o 11 f ch r i 11.] Es ist nicht unwichtig für die Weinbau treibende Bevölkerung Untersteiermarks, daß hier in Cilli demnächst ein Unternehmen in's Leben tritt, das dazu angethan ist. ein bisher fast weNhlos oder nur halbwegs zur Verwendung gelangtes Ma-terial seinem vollen Werth zuzuführen, und da-durch dem Weinproducenten einen höheren Er-trag zu sichern. Weintreber und Geläger werden von der Firma G Jäkle der Erbauerin der ersten Fabrik in Cilli. gekauft, und solche auf Weingeist. Weinöl, Weinstein u. s. w. m der hierzu eigens von dem Techniker Herrn Holl aus Worms eingerichteten Fabrik verarbeitet. Wir wünschen diesem neuen Unternehmen besten Erfolg. sLieferungfürdenHeeresbedarf.^ Am 14. September findet in der Kanzlei deS Verpflegsmagazin? in Marburg die Verhandlung statt, betreffend die Lieferung von Brod, Hafer, Heu und Stroh für die Stationen Marburg, Straß. Windisch-Feistritz, Radkersburg. Pettau und Cilli. Diese Lieferung erstreckt sich auf die Zeit vom 1. November 1882 bis 31. Oktober 1883. fSchwedi scher Roggen.) Von Roggen-arten, welche gegen die »achtheiligen Einwirkun-gen unserer starken Winterkälte ein« besondere Widerstandsfähigkeit beweisen, soll der „schwedi-sche Roggen" besondere Beachtung verdienen. Herstammend von dem Gebiete zwischen Göteborg und Kristiania, also nahe den Grenzen des den Roggenbau überhaupt noch ermöglichenden Erd-striche?, sagen ihm natürlich unsere Verhältniß-mäßig milderen Winter sehr zu. und wird seine Einführung sich vor Allem dort empfehlen, wo eS darauf ankommt, bei ungünstigsten klimatischen Verhältnissen sicherer Mittelerträge gewiß zu sein. — Man berichtet, daß in der Ofteroder Kreise der schwedische Roggen dieses Jahr 13 alte Scheffel von Magdeburger Morgen auf größere Flächen gegeben habe. sEil gut b ef örderung mit Schnell-z ü g e n.^DasHandelsministerium hat genehemigt, daß für Eilgüter überhaupt, wenn deren Beför-derung mit Corier-, Eil- oder Schnellzügen vom Versender beansprucht wird und diese Art der Beförderung mit Rücksicht auf die Verhältnisse des betreffenden ZugeS zulässig ist. ein Zuschlag von 5() Percent zu den nonnalen Eilguttarifen zur EinHebung gelange. sErnte in Frankreichs In Frank-reich ist die Ernte soweit beendet, daß man sich bereit» an Taxirung des gesammten Weizener-träges wagt. Nach dem letzten Bericht der be-währten Firma Charles Rugel in Paris gewährt der Erdrusch. waS die Quantität betrifft, große Befriedigung, er übertrifft vielfach die Erwar-tungen. Auf 110 bis 115, ja sogar bis 120 Millionen Hektoliter schätzt man den Ertrag deS WeizenS. der somit unter die reichen Jahrgänge zu clafsifiziren ist. Was dagegen die Qualität anlangt, so giebt es ziemlich viel Waare von schwachen specifischem Gewicht; die ersten Mahlversuche haben denn auch kein sonderlich befrie-digenge« Resultat ergeben. Die Ernte erfährt dadurch eine gewisse Schmälerung, deren Umfang im Voraus zu beurtheilen aber recht schwierig ist. fE i n neues B a hn p r o \ t c t.] In der Schweiz wird gegenwärtig ein Eisenbahproject Maloja-Landeck ernstlich betrieben. Durch diese Linie, die daS Engadin in seiner ganzen Länge durchziehen würde, wird im Anschluß an ita-lienische Bahnen ein neuer direkter Verkehr durch die Arlberg- und Brennerbahn zwischen Teutsch-land und Oberitalien hergestellt werden. sKitt für P f e r d e h u f e.s Zum Aus-füllet! der Risse und Spalten in den Hufen der Pferde empfiehlt die Thierarzneischule in Paris zwei Theile Gutapercha und ein Theil gestoßenes Ammoniakharz zusammenzuschmelzen. Der Huf wird dann sorgfältig gereinigt und der Kitt mit einem erwärmten Messer eingetrieben. Er wird so hart, daß er das Einschlagen von Nägel gestattet._______ Kourse der Wiener ASrse vom 30. August 1882. Goldrente . . . . . 95.20 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.75 m Silber . 77.2"» 1860er Staats-AnlehenSlose • • . 130.50 . 825.— . 312.75 . 9.42 k. k. Münzducaten.... . 5.60 100 Reichsmark..... . 57.80 ^a.lxx-Ordjn.Tjm.g' G 1111 (f vom 1. Juni 1883. TrlMt—Wian. Courin ug Nr. 1, Ankunft Cilli 1 Uhr 2 Seffe, EduMrdHInkler, Wien I., Re^iernngwsagse 4. Nur echt In Cllll bei J. Kupforschmld, Apotheker. vierhundert tafelm. < -I I u. [ D £ •B D m I tr I < I UJ I 01 2 I s u I ^ -I g * s "5-1 1.1* O -C 5 -e C3 $ QQ co < ^ ^ ^ ^ s i s: ^ •30NyB 81 M3QO 3U3H 0»E ' •9y imtm oder „Auf dunklen Wegen." Dieser in unserem Blatte mit so ausser- gewöhnlichem Beifall veröffentlichte, durch seine hochdrainatischeu Konflicte spannende und anziehende Komun ist soeben in zweiter Aullage in liuehsorm erschienen und allen unsern Lesern und Leserinnen, welche in dieser zusammenhängenden Form eine von der grössten Reinheit getragene Lectüro wünschen, warm zu empfehlen. Der Preis för das 400 Seiten starke Werk ist ein sehr geringer, nämlich fl. 1.50. Selbst diejenigen, welche die Erzählung bereits in den Spalten d. Bl. gelesen, werden dieselbe dennoch mit gleichem Interesse wieder lesen. Bestellungen auf das sensationelle Werk nimmt entgegen fit Eipediboi der „Cillier Zeilmi". fialsam. aramat. Salicjl-Munflwasser MC 60 kr., -9Q ScMomenäes Salicyl-Zabplver D4E" SO kr.. "9C *enmtbfttrlirhf Ynileltenvtiltri, ratliJK sich bereit* durch iket »»tjiljU fi- Wtrws.i kl»«» te-»ruttn&cit Stnf «rworde» tz«»ci. kmpikl>r«a >«« teftks» zu» tksxtnvirv», »kr Zäh»? US» OtfrUdmiu tri fnart tue t>riritioaii4 «der HaDuütxl. Wf uit- arigcnrhmrn »»« dem «und« »n» dr« ^nfjtistrinr«. Haupt-Depot: «l. ll El». Mibre» Apotheke. Wie«, Tuehlanbea Nr. *7. Kraj: Je«. Purcleiiner. Die mit den neuesten und modernsten Lettern und vorzüglichsten Maschinen ausgestattete Bucbdrückerei empfiehlt sich xur Uebernahme ronDruckarbeiten aller Art bei schneller und schöner Ausführung sowie massiger Preise. Dringende kleinere Aufträge innerhalb Tages-frist. r i0MMUSgj J JOH. RAKUSCH CILLI, Herrenpasse No. 6. Lelh-Blbllothek Ober 11000 Binde, enthält schone Romane. Cataloge stehen hierüber zu Diensten. 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(Hohe Titra). 2 fl. = 3 m. 60 Pf. — niustrirter Führer durch Hundert Luft-Curorte. 2 fl. == 3 m. 60 Pf. — niustrirter Glockner-Führer. 2 fl. — 3 m. 60 Pf. — Illustrirter Führer durch Ungarn u. seine Nebenländer. 2 fl— 3M. 60Pf. — Illustrirter Führer durch das Pusterthal und die Dolomiten. 3 fl. — 5 m. 40 Pf. — Illustrirter Führer durch Budapest und Umgebungen. 2 fl. — 3 M. 60 Pf. — Illustrirter Führer durch die Ostkarpathen und Galizien, Bukowina, Rumänien. 2 fl. — 3 m. 60 Pf. — Illustrirter Führer durch Triest und Umgehungen, dann Görz, Pola, Fi-ume, Venedig, i fl. so kr. ---2^1. ?o?f. — Illustrirter Führer durch Nieder-Oesterreich 2 fl. — 3 m. 60 Pf. UU Sämmtlich neu erschienen, in Bädecker-Einband und mit vielen Illustrationen, Plänen und Karten. HZ A. Hart-leben's Verlag in Wien. In allen Buchhandlungen vorräth ig. Man verlange ausdrücklich _io 1 Huft Hlutrirti Fiter. Das bekannte und beliebt« (früher tob Herrn Roh. Jnd in Cilli verkaufte) welches von der Fabrik rlieiHlsrhrr l'rodurle in llrantnlirg unter der Control'e der k. k. Finant-behOrde erzeugt wird, und von der k. k. landwirtfc-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, steht nißt N'ieiter ztttn P'erlerne/*. Lager beiDaniel Rakusch in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. Princessen-Wasser > ▼on August Renard in Paris. Dieses rühmlichst bekannte Waschwasser gibt der Haut ihre jugendliche Frische wieder, macht Gesicht. Hals und Hände blendend wc'ss, weich und zart, wi.kt kühlend und erlrisehend wie kein andetes entfernt al'e Hautausschlüge, Sommersprossen u. Falten u. erhält den Te:nt u. eine zarte Haut bis in s späte Alter. Per Flasche sammt Gebrauchsanweisung a 84 kr. 0. W. Princessen-Seife. Dieae durch ihre Milde, selbst für die zarteste Haut wohlthätig wirkende Seife per Stflek nebst Gebrauchsanweisung 35 kr. üsterr. 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