LmlmcherOMtung. Nr. 18. PränumcrationSprciß: Im Comptoir nanzj. st. il, halbj. fl. 5.5». Für die ^ilslelluuq ini! Haus halbj.50tt. Mit dcr Post ganzj. sl. 15,, haldj. sl. 7.5«. Ticiisülss, 23. Immer Inserti onsgeiilhr bis 10 Zeilen: imal <10 lr., !ini.«0lr.,^m. i fl.z sonst pv.Zcilc Im.«!lr.,^m.«fr., »in. K» lr. u. s. w. Inicrlioilt«s!c!iipcl i,cbcöm. 3« l:. 18« 8. Nichtamtlicher Theil. Aaibach, 83. Jänner. Daß „Frcmdcnblalt" nntcrnimmt cö in seiner Sonn» tagsnummer, die Wirksamkeit des gegenwärtigen Ministeriums biß znm genannten Tage einer Würdigung zn unterziehen. Indem wir uns den kritischen Auollch'nn-gen des Wiener Journals, die übrigens znm größten Thcilc rcin negativer ?iatur sind, in keiner Weise an-schließcn können, dürfen wir doch jcnc Stelle des Arli» lcls uich^ unbeachtet lassen, welche den Standftnnll, auf 'Uclchcm die Regierung sich der Entwickelung der slants» ^chtlichcn Fragen gegenüber befindet, charattcrisirt. Indem der momeulanc Charakter der Situation in Nachstehender Ncisc dargestellt wird: Diesseits der Lcitha: ^l>llständigc Zerfahrenheit in der politischen und natio> Ualcn Entwickelung der einzelnen Bänder; jenseits der ^>tha: cinc provisorische Lösung der UnionSfragc in Siebenbürgen, ein voranSsichtlichcr Stillstand der staalS« ^chllichcn Gcstaltnng in Kroatien nnd der Beginn cincS tlldloscn, nicht übersehbaren VerfassungSprozcsseS in Un» Larn. Ucbcrall die Ansäge zn drohenden Auflösungen, legends die sichere Bürgschaft einer dauernderen Lösung — fähit der Artikel in folgender Weife fort: „So wenig hoffnungsreich, so wenig befriedigend "U' Anblick der heutigen Situation auch sei, man wird Lcrechtcr uud billiger Weise zugeben müssen, daß ciuc UaatSrechlliche Altion, welche mit einer Sistirnng der Mihcrcn VcrfassungSsorm jbcgaun, um alle widcrstrc« "cndcu Elcmcutc plötzlich in ungehemmten Fluß zn brin» Wi, daß eine solche Aktion, die mehr einem chemischen Prozesse als cincr staatSbildcndcn Organisation gleicht, bezüglich ihres Fortschrcitenö nicht den gewöhnlichen Gc- ^tzcn der Politik unterliegt, sondern abhängig ist von ocr Gewalt der nationalen Naturkräfte, die sich bekam« p^n v^. vereinigen, ausscheiden oder amalgamircn nnd u-r wechselnden Tcmpcralnrgradcn anch ganz vcrschie- . "'l. ost in Wesen nnd Gestalt völlig veränderte Gcliildc ""vorbringen, Einen solchen Naturprozeß hat. die gc- üci'wärtigc Regierung in dem österreichischen Staatslm'. per hervorgerufen, und mit dem wissenschaftlichen Intcr- M eines echten Schcidclünftlerö verfolgt namentlich cr Staatsiuiuistcr dcu eigenthümlichen Verlauf dieses lM' die Gcfchichtc aller Staatsorganismcn höchst werth- di' s ' ^^pcrimcntcs. Jeder selbstthätige Eingriff in ^ physilalisch-polilischc -lll>o" würde natürlich von "Uiyerem die innere Wirlsamteit der besonderen Volks- mvidnalitäten und deren gegenseitiges Anzichungs. und "ltoklmgövcrmögcn gründlich stören nnd dadnrch dcn n,^ Nantlichen Gcslaltnngsprozcß in seiner natnrgc- n'a,,cn Entwicklung hcmmcu. den ^-" "^' °liiektiucn Standpnnktc der fortschreiten« n Eigenschaft und Kultur wird man es daher dank-r anerkennen müssen, daß daS Ministerium sich bei hat v "' Slaatsatlion bisher einzig daranf beschränkt ander - "^^.""len nnd historischen Elemente mit ein-etwa ei!' ^"^Ule Berührung zu bringen, nnd da, wo elilsvi^, ^^ allgemeinen Zwecke der Aktion nicht ganz tlMgSlörv! s "llzuinnige Bereinigung einzelner Vcrlre-Uo^^.,f! ^^l»dcn könnte, mit geschickter Hand cinc vonuu s Scheidung, Isolirung oder Ncnlralisalion Vcdcun^ ^'^^ ^^^'^ "'^ ^^ ""c der rechtlichen darum '"^ ^ ^tationalitätcn 9technnng tragende und Ueberzel!^ ^'^ dürftn wir ebenso mit innerster und DuN ^lMchcn, °ls daß diese Anffasfung der sck>i. ^'""ll der staatsbildcndcn Mission die Lösrmg führen werde " ^"ts'cchllichen Fragen sicher herbei- 19. Sitzung des krainischcn Mlllgcs am 22. Jänner. Anfang mn halb il Uhr. Stellucrt"t - ^ pn'sidirt der Herr Landcshauptmann- dcr ^r?^^ lcitcns der Regierung: Sc. EMenz Ler,- f k « l Statthalter Freiherr v. Bach und der ^ I ""ndesrath Roth zur S^ial^^"?"'ll be« Sitznngsprotololls wird die Ter- " < ^ "^' bie Ausschußanträge, betreffend D A.^'"?cilung, geschritten. 'lb«ndcrung^7n^mme.?. ' "'" "" '""' ftilistischcn Dr Ast? ^usschußautragc 1». gelaugte der vom Abg. Acsprcchlma Abändcrungöantraa zur vorläufigen Abg. Dr. To man betont die Nothwendigkeit der > Autonomie im Interesse des Landes. Man habe die« selbe anzngrcifcn gesucht, indem man die letzten Ge< meindcwahlm als nicht durchans glücklich bezeichnete. Man bedenke jedoch die Zwittcrstcllung der Gemeinde' Vertreter. Eiue bessere (Äestaltung der Vermögensver-hältnissc der Gemeinden und Unabhängigkeit von der politischen Behörde lassen cinc bessere Bestellung des Gcmcinocwcsens erwarten. Im slavischen Volke liege der GrnndttiftuS der Autonomie. Sie entspreche dem natürlichen Eharaltcr desselben uud sei bei demselben historisch. Abg. Guttman unterstützt dcn Ansschußantrag durch dic Erfahrungen, die er während seiner Dienstleistung bei dcn Bezirlsauptmannschaften und dcn Bc» zirköämtcrn gemacht habe. Die Eiuführung der lctztcrn sei von der Bevölkerung mit Inbcl begrüßt worden. Gegen die Wiedereinführung der Vczirköhauptmann-schaftcn fprcchcn deutlich dic vorliegenden Gesuche, die sämmtlich die Znthcilnng zu den nächsten Amtssitzen anstreben. Abg. Suctec ist der Ansicht, daß es für den Fall, als an der Besorgung der politischen Geschäfte durch deren Ucbcrweisung an autonome Organe uicht Aenderungen beabsichtigt sein sollten, allerdings besser sei, daß dic politischen Bezirke so klein als möglich ausfallen. Allein die bisherige Einrichtuug werde weder vom Laudc uoch von der LaudcSvcrtrctuna, gewünscht. Doch die Nothwendigkeit der Autonomie fei bcrcitö hin« länglich hervorgehoben worden. Er wolle nur Einiges über dcn Auöschußautrag der Rede bemerken, um zu zeigen, daß derselbe seinen eigenen Wünschen nicht gerecht wcrdc. Der Angschuß beantrage nämlich 24 Ac< zirkstommissariütc, jedes mit beiläufig 20.000 Seelen. Die Folge dieses Antrages wäre, daß einige Bezirke, uud zwar besonders solche, wo die Bevölkerung jene Scclcnanzahl nicht erreiche, entfallen würden. Alan nehme an, daß dieses mit Kronan geschehe nnd der Bezirk Kronau mit jenem von Radmamisdorf vereinigt wcldc. Waö für ein Untclschied wäre cö für dic Kro< naucr, wenn sic znm Amtssitze in RadmannSdorf zur Schlichtung ihrer Augclegcnhciteu sich begeben müßten, sei es, daß in letztcrm Orte ciuc Ä/zirkshauplmanu' schaft oder ein Aczirtslommissarial bestehe? — ES ! fchcinc, daß sich dcr Ausschuß bei Beantragung von > 24 Kommissariaten vorzüglich durch den Kostenpnntt habc leiten lassen nnd so in Widerspruch mit sich selbst gerathen sei. NcbrigcnS gebe er zu bedenken, daß die ! Regiernug selbst im lomb.«vcnet. Königreiche die Auf. ! Hebung dcr Distrittskouuuissariatc beabsichtige und darin anch ein Fingerzeig für uns zu crfehcn sei. Abg. Brolich spricht für den Ausschußantrag. Dicscr sei in deu Wünschen dcr Bevölkerung, dic gcg. , ucrischcn Anträge dagegen auf Illusionen basirl. Ucbri-gcns möge dic Autouomic znr Zeit dcr französischen Okkupation cinc materiell bessere gewesen sein, in geistiger Beziehung sei sie, da dic Gemeinde n»d das Land leine eigene Vertretung hatte, ungünstiger bestellt gewesen. Abg. Dr. Tom an. Man habc bemerkt, daß i Bajonette während dcr französischen Periode die Anto-nomie getragen hätten. Ja, es gab eine Gendarmerie, nnd eine kräftige. Sie fei jedoch für und nicht gegen ' daS Voll gewesen. — Man bezeichne die autonomen Bestrebungen für Illusionen. Nun, dann beruhen die Einrichtungen Englands, Belgiens und der Schweiz auf Illusionen. Abg. Mul ley. Sciue drcißigjäl'rigeu Erfahrungen drängen ihn, feiner Anficht Anödrnck zu geben. Er > werde für Acznlöucrtrctuugcn fein, wenn sie auf einer gcfnndcn Basis aufgeführt werden löuntcn. Auch er sei l der Uebcrzengung, daß es nicht genug geeignete Männer , in den Gemeinden gebe, deucu man dic ganze politische ^ , Gcschäftsvcrwalluug übertragen könnte und dic sich dcr ^ , Anfgabc zu unlcrzicheu geneigt wären. UcbrigenS liege es im Wuusche dcr Bcvollcruug uur, daß sciuc Auge« lcgcnhcitcn gerecht und prompt geschlichtet werden. Wer ^ sie schlichte, sei derselben glcichgiltig. VczirlSgcmcindcn von 6—7000 Seelen, mit einem kleinen Wirkungskreise, würde er opportun halten, nimmer aber die BczirlS-Vertretungen. Sc. Exzellenz Baron Schloißnia. g bemerkt vor ^ Allem, daß die wohlgefällige,! Rückblicke auf die fran-zösischc Periode nicht gerechtfertigt seien. Auch Sc. Exzellenz stellen in Frage, ob das Land, ohne jedoch sci^ ncr Intelligenz nahclretcn zu wollen, denn doch genug Männer aufzuwciseu habc, die außcr der gesicherten ma-, tcricllcn Stellung auch die erforderliche Vorbildung hat», ten, um alle Zweige der politischen Verwaltnng gehörig auffasfen nnd die ihnen übertragene Gcstion zur Znfrie-dcnhcit besorgen zu tonnen. Ohne Zweifel würde es bei Ucbcrwcifung der Geschäfte an die antonomcn Organe dahin kommen, daß auch von denselben Leute angestellt werden müßten, denen die Geschäftsführung übertragen werden würde. Sodann hättc man statt Regie-rnngsbcamtcn — Kommuualbcamte, welche dieselben Gesetze uud Verordnungen zu handhaben nnd dem Willen der Stärkeren in dcr Gemeinde zu gehorchen hätten. Das Uebel der Vielschreibers und Viclrcgicrcrci stecke eigentlich nur in dcr Wucht dcr vielen, den Zcitvcrhält-nisscn nicht mehr entsprechenden Gesetze und Verordnungen. Eine Revision der politischen Gesetzgebung sei vor Allem nothwendig. Dann könnte die Theilung der politischen Geschäfte zwifchcn dcn landcsfürstlichcu Aem< tern uud'den Gemeinden leicht stattfinden. Diese Revision anzubahnen, sei dcr Landtag nach §, 13 der L. O. kompetent. Abg. Baron Abfaltrcru. Anch cr sei für die möglichst freie Bewegung dcr Gemeinde. Wie soll, um dcr Gemeinde die Freiheit zu wahren, die unterste politische Behörde orgamsirt werden — autonomistisch oder bureau-kratisch? Weder in dem noch in dem andern Sinne. Er sei im Ideale für die Autonomie nach dem vom Dr. Eosta eingebrachten Antrage. Allein dic idealen Zustände die jener Antrag voraussetze, eMircu nicht. Man wcrdc dcn Gemeinden jedenfalls zu viel zumuthcn, wenn man iliucu die gauze politische Gcschästövcrwaltuug übertragen wollte. Aber anch für eine burcautralischc Orgauisirnna, dcr politischen Untcrbchördc sei Redner uicht. Man weise dcr untersten Instanz überhaupt uur das zn, was von den Gemeinden nicht besorgt werden könne. Abg. Dr. Eosta. Sein Antrag sei daS Mittel, nm der Viclrcgicrcrei Einhalt zu thnn. Krain sei nicht so arm an opferwilligen uud hinlänglich befähigten Männern, um die politischen Geschäfte besorgen zn lönncn. Der Ballast unnützer und absoluter Gesetze solle gesichtet werden. Was die französische Zwischcnregicrung an» l>elanat, so sei dieselbe von keiner Seite als wünschcns-wcrth bczcichnct worden. Es seien nur einzelne Einrichtungen lobend hervorgehoben worden. Warnm übrigens die Bevölkerung Krams weniger befähigt erachtet werde, dic Autonomie zu ertragen, müssc lim so mehr befrein« dcn, alS man soeben im benachbarten Steiermark damit umgehe, Bezirlövettretungen einzuführen, u»d in Kroatien uud Ungarn fchon vor Jahrhunderten autonome Gcmcindccinrichtungcn bestanden haben. Schließlich stellt Redner zu seinem eigenen Antrag c>. das Amcndcmcitt, daß dcr Passus „also im Wege dcr Landcsgcsctzgcbung" gestrichen werde. Abg. Dr. Sup an stellt zum Costa'schcn Antrage daö Snbamcndement, wornach dcr vorgemachte PassnS dnrch dic Worte: „im verfassungsmäßigen Wege" ersetzt werde. Wird nicht nntcrstützt. Abg. Kromer als Berichterstatter hat daS Schlußwort. Dcr AuSschnß sei dnrch Beanlragnng von 24 Bezirlstommissariaten mit sich selbst nicht in Widcr-sprnch gerathen. Der strickte Bedarf habc znm Maß. stabc gedient. Er habe den Gcmcindcmänncrn nicht Unrcchtlichlcit vorgeworfen. Wohl liegen in dcn Registraturen Beweise über Ucbcrschreitnnacn dcö WirkungS» lreiscs vor. Je weniger Ucbcrwachuug, desto mehr Ucdcr-schrcitungel,. Letzteres wäre die Folge dcr Ucbcrlvcisnng dcr sämmtlichen politischen Agenden an die Gemeinden. Was die Befähigung derselben anbelange, komme zu erinnern, daß im gewöhnlichen Leben jcdcm Gcwcrbs-l manne die bcstc Befähigung zu feinem Gewerbe zuerkannt wcrde, nur die Doktrinärs wollen dcn Beamten nichts zumuthcn. An dergleichen Doktrinen glaube jedoch die Bevölkerung uicht. — Was insbesondere noch dcn Antrag dcS Dr. Eosla anbetreffe, fo sei derselbe ein vom Gegenstände dcr Frage abweichender und daher nach 8- 20 dcr Geschäftsordnung abzulehnen. Auge-fehen davon müßte dcrfelbc vorerst cincm Ausschüsse, zur Vorbcrathung zugewiesen werden. Ucbrigcnö fei jener Antrag cm Gegenstand dcr Gcfctzgcbnua. der Neichgvcrtrctung. Ucbergehcnd auf dic Begründung dcS AuSfchußantrllgcs hebt Reducr hervor, daß bei dcu politischen Aemtern durch daS neue Gcmcindegcfctz, das Straßcngcsetz, eine GcschiMvcrmiudclung herbeigeführt worden sei, die mit einem Sechstel dcr bisherigen Agenden veranschlogt werden könne. Diese Verminderung dcr Geschäfte erlaube daher cinc Rednzirnng der untern politischen Behörde»,, und mit Rücksicht dessen sei auch die Anzahl dcr Gezirlskommissariatc mit 24 angc« nommen worden. 124 Der sohin zur Abstimmung gebrachte Antrag deS Dr. Costa bleibt mit 14 gegen 15 Stimmen in der Minorität. Desgleichen der Ausschußantrag k. Wegen vorgerückter Stunde wird die Sitzung ge» schlössen. Nächste Sitzung Donnerstag. Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen Spczial-debatte iibcr die weitereu Ausschnhanträgc, dann die sonstigen Gegenstände dcr heutigen Tagesordnung. Oesterreich. Wien, 20. Jänner. (G..C.) Nach Meldnug au«, lvärliger Journale trägt mau sich in Florenz mit Gc-Nichten über Verhandlungen, welche unter Betheiligung Oesterreichs zum Zwecke von GebictSvcrändcrungcn in den diesseitigen italieuischcn Besitzungen stattfinden sollen. — Obgleich hier zu Lande schwerlich Jemand ge neigt sein dürfte, diesen Gerüchten Glauben zu schcn> len, so wollen wir dieselben doch auf Grund zuverläs« sigcr Mittheilung hier noch ausdrücklich als leere Hiru« gesftiuuslc bezeichnen. (^'. Anläßlich der anS der „Vossischcn Zeitung" in mehrere Vlättcr übergegangenen Nachricht, daß der Kardinal Antouclli von deu ihm angebotcucn 2000 frmi< zosischcn Söldlingen einstweilen nur 1000 annuehme, weil bereits Spauien uud Oesterreich je 1500 Mann dem heiligen Stuhle zugesagt hätten — tonnen wir erklären, daß wenigstens uou Seite Oesterreichs eine solche Zusage nicht erfolgt, ja daß von Seite der päpstlichen Regicruug auch niemals eiu Ansinnen wegen Äeistel-lung eines HilfstorpS au die österreichische Regierung gerichtet worden ist. (.1(1 Mit Aczichuug auf die von dem „Neuen Frcmdcnblatt" am 17. d. M. gebrachte Nachricht, daß die serbische Ncgicruug iu Wicn einen Licfcruugsvcrtrag ans 30.000 Gewehre abgeschlossen, der Fürst von Mou-tenegro hier 7000 Kurtouchcu bestellt habe und auch für die rumänische Regierung große Lieferungen von verschiedenem Kriegsmaterial cffcttuirt worden scicu -- siud wir in der Lage z» crkläreu, daß die vorstehenden Wasfeu^ic > fcruugötoutraltc nicht mit der österreichischen Regierung abgeschlossen uud die Anläufe nicht aus ärari< scheu Bu r r ä t h c u bewerkstelligt worden siud. Durch die vor Kurzem erfolgte Aufhebung des Ausfuhr»Verbotes von Waffen ist dcreu Autauf uou Seite jeder frcmdcu 9icgicruug bci üslcrlcichischcn Wasfcnfabritantcu ermöglicht nud gcstattct, nnd cö dürften auch derartige Arkaufc wahrscheinlich häusiger l,icr crfolgcu, da dcr Au-lauf wcgcn dcö wuhlfcilereu Tvau^portcs nach dcu Do-uaufürsteuthüincru nud in dcn Oricut überhaupt in Oesler» reich billiger zu flehen tommt, als wcuu die Licferuugeu iu Frankreich oder Belgien tontrahirt werden. — Die Mißtrauensvota, welche die mährischen Gc« meiudcn ihren febrnarislisch gesinnten Vertretern auf dem Landlag ertheilen, sind bereits so zahlreich gewor« den, daß sie mit Recht die Aufmcrtsamkcit weiterer Kreise auf sich lcnlcn. Die „Narodni Listy" besprechen diese Angelegenheit in einem längeren Artitcl nud gelangen zu dem Schlüsse, „daß das Maudat dcr Abgeorouctcu für dcu Landtag mit fcchs Jahren auf ciue zu lauge Dauer bcmesfcii fei, uud daß bci dcr bcvorstchcudcu Revision dcr Wahlordnuug dafür Sorge gctragcu wcrdc, daß ric Giltigkcit dcs Abgcorduclcnmaudatö lüuftig nur auf drei Jahre festgesetzt würde, weil dies das einzige Mittel ist, dcn Mißbrauch dcr Aligcorductenwürdc zu selbstsüchtige» Zwecken bei Zeileu Schraulcn zu sctzcu". ^ Die slavischen Gemeinden dcs Olmützer Bezirkes berei< ten eine Dankadresse au Sc. Majestät für Erlassuug dcs September-Manifestes, sowie eine Vcrtrancnsaorcsse an Se. Exzellenz dcn Herrn Staatsminister vor, uud unter den Vertretern der Gemeinden dcs Müglitzcr Bezirkes (Mähren) zirlulirt eine Loyalitätsadressc au Sc. Exzellenz dcn Grafen Bclcrcdi. Den Inhalt dieser Adresse charalterisirt folgende, in dieselbe aufgenommener Satz: „Das charakteristische Zeichen nnsercr Zeit ist der Kampf dcr einzelnen Nationen um die Autonomie. Die Möglichtcit eines für uus uuglücklichcn Experimentes begrenzte dcr denkwürdige 20. September 1805, welcher uns vor dcr Hegemonie einer Partei beschützte. Eure Exzellenz ergriffen das Ruder zum Wohlc dcr Völker". ^ (Dcb.) Ausland. Verlin, 20. Immer. Dcr „Stnatsanzcigcr" vcr-öffcutlicht dcn Staatshaushaltöctat für 1A00. Die Ge-scmnutausgabcu, welche mit dcu Gcfammtcümahmcn iiu Gleichgewichte stchcu, siud mit 15)0,973.770 Thalern prülimiuirt (exklusive Hohcuzollcru). Gcgcu das Vorjahr ist ciue Steigerung dcr Einnahmen um 0,5)24.090 Thaler uud dcr Ausgaben um 0,03l).803 Thaler veranschlagt. Uuter dcu Ausgabcu ist das Kricgsministcrium mit ciucm Ordiuarium vou 40,859.629 Thaleru nnd mit ciucm Extraordinarium vou 2,750.000 Thalern, die Marine mit ciucm Ordinarium von 1,592.503 Thlru. und eiucm Extraordiuarium von 1,588.750 Thalern aufsetzt. Paris, 19. Jänner. Briefe aus Rom vom 17. d. M. versichern, daß iu Folge dcr Untcrrcduug zwischen dem Papste uud dem Aarou Mcycnoorff die Beziehungen zwischen Ron: nud Rußland uutcrbrochcu sind. Aus Barcelona, 12. d. erhält die „G.-E." fol-gcudcu vcrläßlichcu Bericht über die dortige Bewegung: Die Nachricht vou dcu Militäraufsländcn zu Araujuez, Ocana und Avila wnrdc Seitens ocö übcrwicgcudcn Thcilcs dcr hiesige» Bcvöltcrung uichts weniger als güustig aufgenommen. Gleichwohl veranlaßte dieselbe in dcr Nacht vom 0. cinc Zusammenrottung auf dem Kou-stitutiousplatz uud es erholicu sich hicr die Rufe: Es lcbc Prim, Espartero uud das souveräne Volt! Tod dcm O'Douucll! Allch vcruahm mau, abcr vereinzelt, deu Ruf: Fort mit der Königiu! Da jedoch die Massc dcr Bcvöllcruug sich uou dicscr Demonstration fcru hiclt uud cs glücklicherweise zu regucn bcgauu, zogcu fich dic Uuruhstiftcr zurück uud die Orduuug wurde uicht weiter gestört. Am folgcudcu Morgcu culschlosscn sich die Äc> hörocu, um auch dcu Vorwaud zur Wiederholung ähnlicher Sccucu zu descitigeu, bci dcr Acslcucruug dcr iu dic Stadt cingcführtcu Kousumartitcl, uamcntlich von Wciu und Brautwciu, ?iachsichtzll übeu wovon nun auch ciu rcichlichcr Gebrauch gemacht wurde. i>tichts desto wcuigcr wicdcrholtcu sich am Abende die Zusammenrottungen uud zwar iu größerem Maßstabe; ciuc Äl'engc Lcutc von: schliunustcu Ausschcu durchzogcu lärmend und schrcicnd dic Hauptstraßen. Gcgcu l0 Uhr stclltc sich jedoch die Ordnuug uhuc Eiuschrcitcu dcr Bchör. dcu wicdcr hcr. Am 8. erließ dcr Zivil-Gouucrucur der Prouiuz ciuc Proklamation, welche dringend vor wcitc-rcu Rnhcslöruugcu warutc, die fricdlichcu Eiuun'hncr ermähnte, sich uicht auS Ncugicrdc dcu Straßcutumul« tuautcu bcizugcscllcu uud crllärtc, daß die Autorität über hiurcichcudc Mittcl vcrfügc, um sich Gehorsam zu vcrschaffcu. Dicse Kuudgcbuug vcifchltc jcdoch ihren Zwcck. Die Mcuge uud die Kühnheit dcr Tumultuau- tcn wuchsen zusehends; die Straßen waren mit ciubre-cheudcr Duutclhcit wicdcr mit lärmcudcu Haufcu augc^ füllt, dic Patrouillen der Vürgcrgarde uud dcr Provin-zial Gendarmerie wurden iusultirt, ciuc dcr lctztcrcu sogar lnit Messern angefallen, fo daß dicse Gendarmen sich veranlaßt sahen, eine Gcwchrsalve iu die Lnft zu geben, was hinreichte, die Tumultuantcn zu zerstreuen. Unglücklicherweise traffcu drei Schüsse, obgleich wie gesagt, dcr Befehl gcgcbcu war, iu die Luft zu fcucru; Mi Pcrfoucn wurden gelobtet, ciuc fchwcr verwundet; zufällig warcu dies sehr bckauutc uud sehr friedfertige Lcutc. Dcr Vorfall erregte ciuc allgcmciue Erbitterung, weil scharf gefeuert war, ohuc daß vorher die gcfctzlich vorgeschriebene Warnung erfolgte. So kam cs, daß am 9. die Dinge weit bcdeuklichcr aussahcu, als au dcn vorhcrgegaugcucu Tageu, laut rief das Volt um Rache für das vcrgosscuc Blut. Um halb 7 Uhr iudcß erließ dcr Gcucraltapitau ciu Prollam mit allcu vorgcschric> bcucu Formalttütcu, welches vcrküudctc, daß der Zivil-gouvcrncnr an ihn die oberste Gewalt abgctrctcu uud er sich vcraulaßt sehe, über die Stadt uud die vier Pro-viuzcu dcs Eapitauats den Bclagcruugszustaud zu vcr-häugcu, somit die 9tuhcstörcr mililärgcrichtlich abgcnr-thcilt wcrdcu würdcu. Vou dicscm Augenblick an wurde die Ruhe nicht wicdcr gestört. Die Tumultuautcu hatten gehofft, au dcu Truppen Verbündete zu finden und daß Ulan das Militär nicht gegen sie verwenden würde, wcil mau ihm mißtraue. Die Vcrtüudiguug des Mar-tialgcsctzcö brachte ihnen jedoch cinc andere Meinung oci. Bukarest, 19. Iäuucr. Au die Stelle dcs abgetretenen Kammerpräsidenten Icpurcauo wurde N. Ka-targiu durch fürstliches Dckrct zum Kammerpräsidenten ernannt. Das Journal „Trompetta Earpaljilor" erhielt cinc Vcrwarnuug. Mgesnemgkeitm. — In dcr lchteu Sitzung dcr ungarischen Ala« demic machte dcr Herr Präsident, Aarou Josef Eütvös, die erfreuliche Vlitthciluug, daß Se. Majestät dcr Kaiser Maximilian uou Mexiko dcr Akademie 10.000 sl. spendete. Hieran knnpste der Herr Kassier die Mittheilung, daft der verstorbene Herr Ludwig lldvarnoly ein Legat von 10.500 Gulden der Akademie tcstirtc, mit dcr Bedingung, daß seine Hinterbliebene Witwe Zeit ihres Lebens im Vesitzc dcr In-tcresscn diese« Kapitals verkleide. Nun ist auch die Witwe gestorben und hat daZ Legat uoch mit 2000 fl. vermehrt. — „Przeglad" meldet: Der Lemhcrger Äürgcr Fr. Golezewsti habe iu Aetrefs der Befreiung seines Sohnes vou dcr Warschauer diplomatischen Kanzlei die Verständigung er-halteu, das; die (5utlassuug aus Sibirien vou einer allgemeiucn Aeschluswahme über Vcrurthciltc dieser Kategorie abhängig sei. W sei also Aussicht vorhanden, demerit „Przeglad," daß auch in »tnslland cinc Amnestie ertheilt wcrdc. — In Agram hat am 17. d. Abends Se. Exzellenz dcr Vanus einen glänzenden Vall gegeben, zu welchem die ansehnlichsten Herren uud sämmtliche Landlagvmitgliedcr ge« ladcu waren. — „Pozor" bringt das Fattnm in Erinnerung, dast bereits im Jahre 1790 die Vertretung Kroatiens die Errichtung eiuer Universität iu Agram verlaugt habe. — Die „Wr. Mcd. Uochcnschr." meldet: Die mit Dr. Giacich gepflogenen Unterhandlungen bezüglich dcr Ueberuahme der ärztlichen Fachvcrtrctung beim Choleralon' gresse scheinen resultatlos geblieben zu seiu. Derselbe ist uach Fiunle wieder zuruclgclehrt, geht also uicht nach Ko»-slautinopcl. Feuilleton. S'onett nach Dr. F. Preiern. Mein Auge folsste sehueud ihrer Spur, Und wruu ich sprach, so war'S um sic zu lobcn. Ihr Mine war iu meiuc Schrift vrrwodrn. Ei« fuchte sic meiu Schritt iu Wald und Flur. Doch da gelobt' ich mir'S im erussen Schwur: Eö werd'',miu Auc,' ui^ mrhr zu ihr crhulicl,. Des Willens Stärke wollt' ich mir erproben, Und sich! dem Geist gehorchte die Natur. So kämpfte ich mit meinem cig'neu Hcrzcu, Da« sich verzehrt iu ^iedcöglut und Qual, D,e Leidenschaft, die wilde, zu besiege». Nicht mehr gebieten lauu ich mcineu Schmerze», Hin über Wald und Frld, Ocliirq und Thal Fühl' lch zu ihr die heiße Sehnsucht fliegen! Llldwiz, Dimitz. Ei« einziger Versuch über Sensitivitat und Qd zu bündiger Nachweisung ihres Vorhandenseins in der Natur. ES ist vielleicht der Mühe nicht nnwerth, einmal eiuen recht gedriiugleu, bündigen Ausdruck für Scusiti-vität und Od zn suchen. Wir Alle habcu zahlreiche Fiugcr uud Fußzchcu. Wir gcbrauchcu sie dcu gauzcu Tag nud vcrsctzeu sic iu alle mögliche» Lagcu uud uutcr allc erdeutlicheu Um. stände; — hat jemals Etwcr gcschcu uud gesagt, daß auS gcsuudcn Fiugcru uud Zchcu außer dcu gewöhn« lichen Luft. uud SchwcibauSsoudcruugcn am helleu Tngc noch etwas audcrcs hcrvorncquollcn wäre? Sicherlich im gewöhnlichen Lcbcn uicht leicht Icmaud uud iu dcr Wisfcuschaft notorisch Niemaud. Vci ctwa^ ncdämpftcm Lichte, iu ciucm uur cbcu durch ucrschlcicrtcu Himmel iu schwache Tagcehcllc versetzten Zimmer, oder auch Abeudö bci Kcrzculicht halte mau eine Hand dcn Augeu gcgcuübcr auf gcwohutc Schwcitc. Dauu betrachte mau dic Fingerspitzen, indcm mau sie gegen eiueu dunklen Hintergrund hält, dcr eiucu bis zwei Schritte zurücksteht. Die mcistcu Menschen wcrdcn hierbei nichts wahr-uchme», was nicht allbekannt wärc. Aber u»tcr ihucn werden überall einige sich finden, die cine AuSnahmc machen. Dicfc werden, aufmerksam gemacht, übcr dcr Spitze cincS jeden Fingers bci geschärftem Schauen eiue überaus zarte Strömung cutdcckeu, farblos, lichtlcs, luft-ähnlich, beweglich, einige Linien hoch, aufwärts ziehend, gegen Süd hinneigend, und wohin man die Finger auch wenden möge, überall hiu ihucn folgend. Es ist nicht Rauch, nicht Duft, nicht Dunst, cS sieht sich an wie feine Lohe, ähnlich abcr merklich zärtcr von Ansehen als aufsteigende erhitzte Luft. Die Menschen, welche dies zu sehen vermögen, siud unschwer nnd überall zu finden, eben so zahlreich unter den AckcrSlculell und Handwcrlmi, wic unter deu Schreib- pulthülcrn uud Saloumcnschcu, gleichviel unter Männern wic Francu. Mau trifft sie häufig unter dencn au, wclche unruhigcu Schlaf habcu, Traumrcdncr find, vicl an Kopfschmerz leiden, von beständig kalten Füßen belästigt wcrdcn, ciuc lebhafte Porliebe für Blau mit einer ausgcsprochcncu Nbueiguug gegen Gelb verbinden, uud unter viclcu von jcucu, welche man gemeinhin ucr-vös zu ucuueu pflegt. Es gibt kaum cm größeres Haus, in dcr Stadt wic auf dem Lande, in welchem nicht ein nnd andcrcr feiner Bewohner hierher zählte. Man hat öftcrs dcn oberflächlichen Ciuwnrf gehört, dicsc Elschciuuug sci uichts anderes, als ciu Ergebniß der Fingcrwärmc, dcr durch vcrdünutcn uud ucbst Haut' trauöpiratiousdunst cmporströmcudcu "nft. Allein nicht blos uon warmcn Finacru stcigcu dicsc Lohcu auf, son^ dcru auch vou kaltcu 5lörpcru, vou Alüthm und Laub, uou Klystallsvitzcn, vou Maguctpolcu, vou einseitig i" Souucuschcin gchaltcucu Stäben, uou dcu Räudcru und Rührsläbcu dcr Gläser, iu wclchcu chemische Zersetzungen vorgchcu, von angeschlagenen Gloctcnrändcrn, uou löncli' dcu Saiten, uou dcu spitzen Enden geriebener Kürpc>', von Glas uud Mctallsläbcu, welche einseitig erhitzt nicr-den, vou aktiven Nhcophorcu, von gcladcncn Lcidntt' fluschen, von dcn frcicn Längcncnden aller Mclallbarrc", vou Wasserflächen, ja von dcm freien Ende aller S^ streckten Körper, deren anderes Ende iu eiucu solche" Lohqucll ciuc Miuulc laug eiugetaucht wordcu; cudlicy vou zahllosen anderen Dingen, wo irgend MolclulardiS' lokatiou statthat. Die Fiugcrlohe leitet also ihr Dasc'" nicht ab von dcr Vlutwärme, uicht von dcr Hauta"^ dünstung, sondern sie hat scbständigcs Dasein. Und al" allen diesen Quellen wird sic von den bezeichneten 2^"' 125 fokales. Der Landeshauptmann Freiherr v. Cudelli und die ^arvnin, dessen Frau Gcmalin, ucrsammcltcn gestern in ihren valons die Lrl'mc der Gesellschaft und dcr schönen Welt zu rmer Tanzuntcrhaltunc,, welche auch Ee. kaiserliche Hoheit der Herr (5rzhcrzug Ernst bis znr Mitternacht mit Ihrer Gegenwart beehrten. Auch Se. Exzellenz der Herr Statthalter Freiherr v. Aach waren anwesend. Der Herr und die Dame des Hauses machten in dcr liebenswürdigsten Ncise die Honneurs, und die Gesellschaft gab sich bis weit über Mitternacht dem geselligen Vergnügen und dcr Lust des Tanzes hin. -^- Gestern Früh fünf Uhr ereignete sich a>n hiesigen Vahnhofe ein bctlagenswcrthcr UngIücksfal l. Dcr Hal-lenwtichter Marence, ein äußerst verläßlicher Diener, hatte um diese Zeit einen in dcr Richtung von Wien kommenden Zug erwartet, den er sohin signalisiren sollte. 6r stellte sich aus ein freies Geleise und spähete bei dem herrschenden dichten Nebel in der erwähnten Nicbtung, überhörte aber dabei bas Herannahen einer von rückwärts kommenden Maschine, von der er erfaßt, zu Boden geworfen und so jämmerlich Muetscht wurde, daß er nach fünf Minuten seinen Geist aufgab. ^lii. U. Das großartigste, imposanteste aller musikalischen ""strumcnte, die Orgel, ist für die Gotteshäuser und den Gottesdienst eine bewunderungswürdige Zierde i ihr herr-llcher, kräftig voller Klang vereinigt sich mit dem Lob« und ^antlicde dcr andächtigen Christenschaar; — ihr ernster, gedämpfter Ton macht die Nuß- und Traucrlieder dcr Ge« feinde noch ergreifender und erschütternder! — Wie wichtig be»nnach eine gute Orgel — und freilich auch ein Huter Orgelspieler! —für unsere Gottesdienste ist,! baucht nicht weiter bewiesen zu werden; es sei uur geiltet , mit wenigen Worten auf einen unserer hiesigen ^lgrlbaumeister, Herrn Ferdinand Malahousky, und "uf eine seiner vor Kurzem vollendeten Orgeln anfmertfam iu machen, welche für jedcu Künstler und jeden Kunstfreund! lntcressant und schenswcrth ist und dein Meister auch in Eiteren Kreisen achtungsvolle Anerkennung verschaffen wird. -- Die Orgel hat zwei Manuale und ein Pedal; die 18 Agenden Register vertheilen sich so, daß drei davon auf das Ober-Manual, zwölf aus das Unter-Manual und drei auf das Pedal kommen: die Klangwirkung des vollen Wer-teö ist kräftig und imposant: die Spielart, selbst bei dcr äloppclnng, leicht und bequem; die Ansprache dcr Pfeifen genau. Unter den einzelnen Registern sind namentlich Prinzipal 5 Fuß, Gamba 4 Fuß und Viola U Fuß, sämmtlich Von Zinn, zu erwähnen, welche sich durch schönen, vollen Ton auszeichnen, dem nur bei der Viola etwas mehr Weich-!)"l zu wünschen wäre; unter den aus Holz verfertigten Registern ist die Vox liumuuc». 8 Fuß, durch Herrn M. ^"bessert, hervorzuheben. — In Vczug auf die Mechanik d«-'s Werkes ist lobend zu erwähnen, daß Herr M. das Möglichste an Sauberkeit, Nettigkeit und Zweckmäßigkeit geastet und selbst hie und da Verbesserungen angebracht hat; eme Vorrichtung für Crescendo und Decrescendo beweist, das; er auch mit den neuern Fortschritten dcr ^''gelbaulunst bekannt ist und sie zu benutzen versteht. — Statt dcr für heute angekündigten Operette „Flotte ^»rschc" wird die Oper „Martha" gegeben, in welcher der "eu cngagirte (?) Tenorist Herr Fredi zum ersten Male "ustreteu wird. — 6s liegt uns eine recht gelungene Photographie ^ Geburtshauses unseres gefeierte» vaterländischen Dichters ^l- Preöcrn, zu Verba (Fclbern) im Aezirte Radmanns- lf, vor. Diese im Visitlartensormat gefertigte Abbildung rührt von dem geschickten Photographen Schorn her, der gegenwärtig eben in Obcrtrain verweilt und schon mehrere interessante Partien des Savethals mit Erfolg anfgenom-men hat. — On „Komitee der Fortschrittspartei" veröffentlicht heute eine Kandidatenliste zu den Wahlen der Handel s-uud G cwerbetammer (f. Inserat). — Ce. Erz. Graf Anton Auer 3perg (Anastasius Grün) der bekanntlich von dem Profcssoren-Kollegium der philosophischen Fakultät in Wien bei Gelegenheit des 50 0jährigen Uuiuersitäts-Iubiläums mit Stimmen-Einhelligkeit zum Ehrendoktor ernannt worden ist, hat nach Erhalt des Diploms nachstehendes Dantschrcibcn an das Dekanat desselben gerichtet: „Löbliches Dekanat! Wenn schon die erste Kunde von der in den Iubelfeiertagcn der t. t. Universität mir gewordenen Auszeichnung mein Gemüth mit Dank und Freude erfüllen mußte, so ist durch die Ucbersendung des mir soeben zugekommenen Ehrendiploms mir nunmehr auch der längst erwünschte offizielle Anlaß geboten, den verehrten Männern gegenüber, von welchen die Verleihung dieser mir so unerwarteten Auszeichnung ausging, jene meine Gefühle zu entsprechendem Ausdruck zu bringen. Wolle das löbliche Dekanat mir demnach die Aitte um seine gütige Vermittlung gestatten, daß der uollc Ausdruck meiner herzlichen und unwandelbaren Dankbarkeit in geeignetem Wege zur Kenntniß der hochverehrten Fakultät gelangen möge. Hochbeglückt durch die Ehre, einem so verdienstvollen wissenschaftlichen Kreise als Mitglied anzugehören, könnte ich gleichwohl im Aewußtscin mau--gclnder positiver Verdienste diese Ehrc nicht ohne Vcschämnng tragen, wenn ich nicht in meinem regen nnd lebendigen Sinne sür geistiges Leben, Bildung und Wissenschaft, in meiner warmen und ausrichtigen Sympathie für deren Blühen und Gedeihen in unserem großen Heimatreiche einige Ermuthiguug und zugleich die Beruhigung fände, dcr wissenschaftlichen Korporation, die mich als einen der Ihrigen ausgenommen, nicht ganz unwürdig zu sein. Graz, am 15. Jänner I860. Gezeichnet: Anton Graf v. Auersperg." Aus der Provinz. Rudolfswcrth, 21. Iäuuer. Am 19. d. M. um !i Uhr Nachmittags crplodirtc in dcr Einfahrt des dem hiesigen Handelsmanne Karl Icntner gehörigen Hauses ein ziemlich großes Faß, in wclchem sich früher Petroleum befand, gelegentlich einer vom 21jährigen Lehrlinge mit einem offenen Lichte vorgenommenen Besichtigung. Der Lehrling, welcher dem Spuudlocke des Fasses mit dem Lichte zu nahe tam und hiedurch die Efplosion herbeiführte, wurde zu Boden ge» schleudert und erhielt durch deu Fall eine als leicht und folgenlos bezeichnete Verletzung. Außerdem wurden noch einige Fensterscheiben im Hause zertrümmert. Kuudmaehnnft an Qiulnvilchr, Ändllsiricllc und MnjUrr drs Bandes Urain! Zur Erzielung ciner möglichst großen Betheiligung an der bevorstehenden Pariser Wcltausstelluug hat über besonderes Ansuchen das t. k. Zentralkomitee den Termin zur Anmeldung von Ausstellungsgegenständen bei dem Zentralkomitee bis zum 15. Februar l. I. mit dem ausdrücklichen Bemerken verlängert, daß an diesem Tage sämmtliche Anmeldungen bei dem genannten Zentralkomitee in Wien überreicht sein müssen und daß nach diesem Tage keine Anmeldungen mehr angenommen werden. Es ergeht demnach an die Landwirthe, Industriellen und Künstler Krains wiederholt die Einladung zur Betheiligung an diescr Ausstellung mit dem Beifügen, daß nach den diesfälligen Bestimmungen auch Kollektiv-Ausstellungen ^n wahrgenommen, sobald sie sie in dcr angegebenen ^ sich vor die Augen bringen. ^ , D,cö ist nun dcr ganze Versuch, wen» man ihn cm'^^'sh so ncimcn will; denn es ist nicht einmal ^'sllch, es isl gcuan ein Suchen nur. . Ui,d der Fund davon iiwolvirt den Beweis, daß ^ zahlreiche Menschen gibt, welche ein dnrch die 3^zc Nattir verbreitetes Etwas von whartigcr Vc-I^ffttiheit niitcr den mannigfaltigsten Umständen ^,lnit Augen sehen, was tausend Andere nicht zu ^lNu-kcn vermögen. Diese Fähigkeit, mit welcher "lum m weiterer Folge noch viclcS Andere gepaart ^scheint, kann man „Scnsitivität" nennen nnd ihre ,s "°lM' „Sensitive." ". ^ cs cm unendlich feines Etwas in dcr Natur n^t ^ ^ Sensitiven sehen, die Nichtscnsitivcn aber .'"^"uahr werden, das, einer beweglichen Lohe mi''ich, farblos, lichtloS n. f. w. den Körpern ent» Mut und dug dm angegebenen Beschaffenheiten nach i«) von den Dynamidcn, denen es zusteht, nament-lM) von Elektrizität, Magnetismus, Wärme, Licht UMtt ilch unterscheidet. Dicscö Etwas, das bei wci-s, Hl'ufimg mannigfaltige Eigenschaften einfallet, owol)l an sich, als in dem Komplex aller daraus in^. ?> '^" unmittelbaren Erscheinungen, kann xei^.' Vchcrcs ^^, ^ , - ^ ^ D «'7 "^" zusmumenfassen. und Qk i, ^"""^"!"" "°" beiden, von Scnsitivität seil, mid f ^'""'l einfach uud bündig nachgewiesen Und ben^l'.?"" "°" Jedermann ohne Mühe kontrolirt "«wahrt werden. Frcih. von Reichen bach. ("at..Ztg.) Literatur. Die im Westermanu'schen Verlag in Braunschweig erscheinende Zeitschrift „Unserer Tage", von welcher wir kürzlich berichteten, daß sie m veränderter Gestalt auftrete, bewährt sich neuerdings als sehr umsichtig eingetheilte Revile dcr Gegenwart und zeichnet sich namentlich durch Vielseitigkeit und Verständlichkeit aus. Alle einzelnen Aufsätze sind populär gehalteu und die verschiedenen Richtungen der Fragen unserer Tage, wie Volkswirtschaft, Industrie, Presse, Kunst u. s. w. finden hier genügende Vertretung. Es liegen uns mehrere dcr lchten Hefte vor, in welchen außer den größereu Abhandlungen über „die Fenians", „die Pariser Bühne," „das Maschinenwesen," „die Krisen," „die Eholera," „die Rinderpest," „die Todesstrafe" und dergl. wichtigen Fragen dcr Zeit, die übrigens in möglichst gedrängter Kürze gehalten sind, auch eine Anzahl Biographien von Männern dcr Gegenwart sich finden. So unter andern Levin Schücting, Elihu Aurrit, Julius Rodcnbcrg, Julius Mosen, Karl Vogt, Rogcard, Offenbach, Grillparzer. Als besonders wcrthvoll dürfte die regelmäßige Fortsetzung der Nekrologe bezeichnet weiden, unter denen in den letzten Heften Enke, Wolfssohn, Hansf, Kupsfer, Ernst, Wallace, Pal-merston, Hurtcr, Ahn und viele andere sich finden. Auch die kleinen Notizen über Literatur, Theater, Musit, Industrie, Entdeckungen und dcrgl., welche am Schlüsse jeden Hestcs gegeben werden, sind als Rundschau eine angenehme Zugabc. ' von landwirthschaftlichcu und aller Art Kunst- und Indu, strie-Erzeugnissen angemeldet werden können. Die Anmeldungen wollen sofort bis längstens 12. Februar l. I. bei dem gefertigten Filialtomitee (Bureau der Handels- und Gewcrbctammer im Magistrats-gebäude IN. Stoä) überreicht, allwo auch die Anmeldungs-blantette uuentgeltlich ausgefolgt werden. Laibach, am 20. Jänner. Vom Filialtomitee dcr Pariser Ausstellung. Aus den Landtagen. Trieft, 20. Jänner. In dcr gestrigen Landtags-sitznng wnrdc einstimmig beschlossen, an Sc. Majestät die Bitte um Wiederherstellung der Mililärbcfrciuug für Trieft und dessen Gebiet zu richten. ^zeruowitz, 20. Jänner. Dcr Antrag Kovats anf Bewilligung zum Tabakbau für dcu Bezirk Sta-ncstic wird dem Nothstandsausschussc, Pompe's Antrag wcgeu Durchführung dcr konfessionellen Gleichberechtigung einem besonderen Ausschüsse zugewiesen. Dcr ans dcr Tagcsordnnng stehende Bericht des Nothstaudsausschusscs wird anf Dienstag vertagt. Ucucstc Nachrichten nnd Telegramme. Original - Telegramme. Wien, 2:l. Jänner. Die franz. Thronrede verspricht Deutschland sse^eniiber die fernere Vcobachtnnss der Neutralitätspolitik; rechnet bezüglich Italiens auf die gewissenhafte Durchfiihrunst der Sep-temberkonvention und die Aufrechthaltung der päpstlichen Gewalt; erklärt die Nessierung i« Mexiko befestigt und ein Uebereinkommen mit Kaiser Maximilian we^en Niickkehr der frau zösischen Truppen für bevorstehend; betont endlich die (5rhaltunss der bald hundertjährigen Freundschaft mit Nordamerika. Spanien. Prim ist bei (fnrinasola nach Portugal übergetreten. Pest, 21. Jänner. Magyar Vilag schreibt: Die während dcr 17 Jahre eingetretenen Verhältnisse nnd dic Fehler der 1N4> Uhr Abends dort angekommen nnd hätten Nationen verlangt, in der Absicht, zn übernachten; als sie aber vernahmen, daß Trnppcn anrücken, seicu sic um N Uhr schleunig abge« zogen, indem sie fich gcgcn die Grenze wendeten. Al!eS deutet darauf hin, daß sie wänrcnd dcr Nacht in Portugal ciugcrückt feien. Ucberall herrscht Ruhe. London. 21. Jänner. (N. Fr. Pr.) Staatsso l lrctär Scward hat das Tnilcricn-Kabinct unterm 1<>tcn Dezember benachrichtigt, daß bei fortdauernder Intcrucn« tion in Mexiko die Frcnndschaft zwischen Frankreich und > den Vereinigten Staaten ein Ende nchmcn werde. Die betreffende Note Scward's erklärt ausdrücklich, daß das Washingtoner Kal'inct das Kaiserreich in Mexiko anch nach Abzug dcr Franzosen nicht anerkennen werde. Daö Repräsentantenhaus in Washington verlangt dic Vorlage dcr Korrespondenz über die Erucnnnng des jnngcn Itnr< bide znm kaiserlichen Prinzen. Dic betreffende Motion bezeichnet dicscn Ält als „Kinderranb", da das Kind, Iturbidc dcr Sohu cincr Amerikanerin sei. Telegraphische Wechselkurse uom 2^. Jänner. kftcrz. MctalliqucS U3.35. - 5pcrz. NatloilalAnlehm 67.25. — Bankaktien 7Ul. — Kvcditakticil 152.30. — 1«r Anleihe K4.85. - Silber 104.^1. - London 104.5,0. - il. I. Dulatm 4.')'). Theater. Heule Dienstag den 23. Jänner: Erstes Debut dcö Herrn H. Frcdi vom Stadtthmler zn Olmlltz. Martha, oder: Der Markt zn Richmond. Oper in 4 Anf,>i^n uan Friedrich u. Flolow. Melem-oflilMhe NeMchlunWl in LMach. z^ ^ ^ ^"^ ß ^ >» ^" ^Z «ll. Mg. 330,!,c. — 3.0 , windstill Neb?I 22. 2 „ !1t. 330.4N — O.l windstill ! ?iebel (,,<><) 10 „ Ab. 330.N7 — 0.2 windstill Nebel Starter Höhrnreif. Dichter Nebel den aanzcn Tag anhaltend, Naßkalt. Die über Nacht gefrorenen Wcqc lhancn mitcr Tagö anf. verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Klcinmayr.