Präuuemrattons-Prrise: Für Laibacb: Ganzjährig . . 8 fl. 40 ft. Halbjährig . . 4 „ 20 Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ Laibacher Redaktion «ahnhofgaffe Nr. 132. Mit Der 15 o fl: Ginzjährig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig............. 3 „ gilt Zustellung ins Haus »iertelj. 25 kr., nionatl. 9 kr. Jl Einzelne Nummern 6 kr. 'ogblött. Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manujcripte nickt zurückgesendel. Expedition-L Inseraten- Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch. Handlung von Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 kr., bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Bei größeren Inserate öfterer Einschaltung <1 dientet Rabatt. • j Für complicierten Satz / y dere Vergütung, Nr. 286. Mittwoch, 15. Dezember 1875. — Morgen: Adelheid. 8. Jahrgang. Die Rede des Abg. Dr. Schaffer der Budgetdebatte. in (Fortsetzung.) Uebrigens, meine Herren, trenn auch die (Steuerreform ziemlich glücklich ausfiele und die erwarteten Erfolge eintretm würden, so sind es doch Erfolge, die erst nach längerer Zeit zur Geüung gelangen könnten und die heute in ihrem Umfange nicht zu berechnen sind. So steht es leider auch mit allen anderen Mitteln zu einer Erhöhung der Einnahmen; die meisten derselben sind ohne Zweifel sehr fruchtbar und segensreich, und ich werbe sie auch selbst befürworten Mein zu einer Vermehrung der Einnahmen können sie alle erst nach langer Zeit führen. Ich rechne hiezu die Sanierung der Fehler im Eisen-bahnwesen, dann eine unseren Credilverhältnissen entsprechende Regelung der Bankfrage; ich denke dabei an die nun leider auch viel schwieriger gewordene, jn weitere Ferne gerückte Valutaregulierung; ich betone eine alle Productionszweige mit gleicher Sorgfalt berücksichtigende Erneuerung unserer Zoll- und Handelspolitik. Es sind dies alles gewiß Aufgaben, die durchgeführt werden müsse», mit denen wir uns eifrig zu beschäftigen haben werden, von denen wir hoffen dürfen, daß dadurch die Einnahmen des Staates allmälig auf einen günstigeren Stand werden gebracht werden; allein es handelt sich da um Früchte, welche erst in einer späteren Zeit und in einem, Heute gar nicht bestimmbaren Maße geerntet werden können, so daß wir, nachdem doch eine frühere Abhilfe unumgänglich nothwendig ist, bemüsiigt sein I werden, andere Wege und Mittel zu suchen, um eine beffere Gestaltung der Staatshaushaltung so schleunig als thunlich herbeizuführen. Es ist dies auch deshalb unter allen Umständen unvermeidlich, weil ja, selbst wenn die Einnahmen schon in einiger Zeit auf einen erfreulichen Stand gebracht werden könnten, die letzteren bei einer ungeänberten Progression im bisherigen Wachsen der Ausgaben mit diesen niemals I und auch im besten Falle nicht, gleichen Schritt zu halten vermöchten. Wir müssen also bei tiefer Sachlage vorerst und in Der Hauptsache unser Augenmerk auf eine Verminderung, unb zwar auf eine möglichst rasche und ausgiebige Verminderung unserer Ausgaben richten. Nun, meine Herren, ich bin gewiß dir letzte, ber verkennen wird, mit welcher sorgfältigen Eindringlichkeit, Gewissenhaftigkeit unb mit welchem Erfolge unser verehrter Budgelausschuß, dessen Entscheidungen in der Mehrheit der Fälle und, wie natürlich, auch für das Haus maßgebend sind, stets seines Amtes bisher gewaltet hat. Dessenungeachtet glaube ich, daß unsere finanziellen Verhältnisse gegen-roärtig so gestaltet sind, daß er bei dem nächsten Budget unvermeidlich mit einer noch weit größeren Rigorosität und mit dem Vorsatze, noch viel umfangreicher zu sparen, an die Berathung gehen unb viel weilergehende Abstriche vornehmen müssen wird. Wir haben in der früheren Zeit wesentlich bessere Jahre gehabt; da war es möglich, eine laxere Praxis walten zu lassen, es war gestattet, für vielversprechende Experimente etwas auszugeben. Man konnte für, wenn auch nicht überall nothwendige, fo doch erwünschte Ausgaben ein Geld votieren. Heute aber ist dies alles nicht mehr am Platze, sondern es muß eine durchgreifende, intensive Sparsamkeit den Leitstern bei ber Behandlung des Budgets bilden. Auch die Regierung wird bei der Aufstellung eines nächsten Budgets in einer viel skrupulöseren Weise vorzu» gehen haben. Sie wird sich nicht etwa der Meinung hingeben dürfen, baö Bubget sei schon seit einigen Jahren auf ziemlich gleicher Basis vorgelegt, «S fei ohnehin ein Normalbudget unb bas äußerste erreicht, wenn eine Ausgabe im nächsten Jahre nicht höher ist, als sie im vorigen Jahre war. ES wird vielmehr unbedingt erforderlich fein, bei jebem Posten neuerlich zu untersuchen, ob nicht doch noch herabgegangen werden kann. Ich hege die feste Ueberzeugung, daß, wenn das Budget in dieser Weise behanbelt wird, sich noch sehr namhafte Ersparungen unbeschabet ber Wahrung aller staatlichen Interessen erzielen lassen werden. Ich erinnere Sie, meine Herren, nur an die verschiedenen Zweige unserer Administration, a* das Subventionswesen in seinen verschiedenen Zweigen, an bie Art unb Weise, wie die Neubauten betrieben wurden, an die mögliche Vereinfachung der Con--trole, an die Praxis, wie sie gegenüber den sogenannten produktiven Auslagen eingehalten worden ist u. dgl. Meine Herren! Die Noth war stets eine erfinderische Lehrerin; wir befinden uns aber in einer solchen Nothlage unb finb eben bemüffigt, in ber Einschränkung unseres Staatshaushaltes bis zum äußersten vorzugehen. Keuilleton. Sollen die Eltern den Kindern Spielsachen laufen ? (Schluß.) Was ich zu kaufen streng abrathe — baö ist die Peitsche. Die Peitsche ist kein Spielzeug, sie ist ein zu ernstes Ding. Der Jäger braucht die Peitsche, um seinen Hund zu dressieren; ohne Peitsche wirb kein Hund folgsam. Der Fuhrmann, Kutscher und Reiter braucht die Peitsche, um sein Pferd zu strafen unb in Furcht zu erhalten. Auch bie Ruthe in ber Hand des Vaters kann nothwendig werden, wenn das Kind zu — schwerhörig ist für ernste Worte. Der Kinderhand hingegen, so gern sie auch nach der Peitsche langt und sie oft allem anderen Spiel-zeug vorzieht, muß die Peitsche versagt bleiben, sie verdirbt sein Gemülh, sie kann das Kind streitsüchtig, zornsüchtig und grausam machen. Das Spiel soll die Kinder zur nützlichen, erfinderischen, behenden Thätigkeit, zur Arbeit erziehen; nicht zu Streit und Zank, Krieg und Herrschsucht. In der Stadt ist es umgekehrt, dort brauchen die Kinder zu den Namen, welche sie hören, die Dinge; zu den Begriffen die Wahrnehmung und die Anschauungen. Nicht nur die Kinder armer Leute in den engen Gäßchen, in deren Wohnung nie ein Sonnenstrahl bringt und kein Stern vom ganzen Himmel sichtbar wird; auch die Kinder in besseren Häusern der Stadt von wohlhabenden Eltern lernen die Natur nur aus Bildern und Modellen in den Spielivarenhanblungen kennen unb sehen nur einzelne wirkliche Bruchstücke von ihr; so vom ganzen Walb nur bas Gipselchen eines Weihnachtsbaumes, vom Aehrenfeld nur das Mehl in ber gebackenen Semmel, vom ganzen Apfelbaum nur den Apfel, von den wundervoll erquickenden Frühlingsauen nur die auf dem Markte feilgebote-nen Veilchen. Für die Stadtkinder können die Eltern nicht zeitig und reichlich genug Bilder und Modelle von Naturgegenständen in der Form von Spielzeug herbcischaffen, um zu jedem Namen, wenn nicht die Sache, so doch ein gutes Bild zu bieten, damit das Kind den Kopf nicht mit bloßen Namen unb teeren Begriffen füllt. Wenn bie Stadtkinder ohne dieses Erziehungs- mittel heranwachsen und sich gewöhnen, mit solchen leeren Namen zu reden, zu urteilen und Schlüge darauf zu bauen, ohne von den Anschauungen korrigiert zu werden, so wachsen in ihnen Schwätzer heran, bie für den Ernst des Geschäftslebens ganz unbrauchbar bleiben. Man sieht die Gefahr in einer Erziehungsweise, wo der Name und der Begriff von der Wahrnehmung gebildet wird unb man dringt in der Schule mehr und mehr auf den Anschauungs- unterricht. Was wird Ehristkindlein den Stadtkindern besseren ? Wenn sie auf den engen Spielwinkel ihres Zimmers beschränkt sind und nicht schnitzeln, Handwerken dürfen, damit alles fein sauber bleibe, und nicht pochen und hämmern, damit nicht durch den Lärm der Nachbar gestört werde, wird Christkind' lein ihnen wol einen reichen Baukasten bescheeren, mit Quadern, Gewölbsteinen, Bogen, Säulen, Balken, Thüren, Fenstern, Dachungen, Giebeln und Ornamenten, aus denen sich viele Häuser und andere Gebäude Herstellen lassen, damit der kleine Baumeister immer wieder etwas Mues und Ueber« raschendeS aufbauen kann und zum Aendern und Wenn ich die Sparsamkeit so einschneidend, ich möchte sagen, systematisch befürwortete, wie ich ge. than habe, so stelle ich mich eben auf den Standpunkt jemandes, der plötzlich gesehen hat, daß er bisher auf einem zu großen Fuße gelebt hat und daß es ohne die schlimmsten Folgen so länger nicht fort» gehen könne. Da genügt es nicht, da und dort eine Streichung vorzunehinen, es muß die gesummte Wirtschaft in bescheidenere Grenzen gezwängt werden. Bon einem so durchgreifenden Standpunkte muß unser Budget neu ger-gelt werden. Meine Herren! Ich kann mich bei alldem der Ueberzeugung nicht verschließen, daß, wenn die Sparsamkeit im Staatshaushalte selbst in diesem äußersten Umfange, wie ich es hier vorzuschlagen mir erlaubte, gehandhabt wird, sich damit doch noch immer nicht völlig ausreichende Erfolge erzielen lassen, schon deshalb nicht, weil ja die Erfahrung gelehrt hat, daß bei der äußersten Sorfalt noch immer eine Menge außerordentlicher und unvorhergesehener Auslagen kommen, die ihre Bedeckung finden müi'en, denen keine gleichen unerwarteten Einnahmen gegen-überstehen. Schon mein verehrter Freund, der Herr Abgeordnete der egerer Handelskammer, hat auf solche außerordentliche Mehrbelastungen der nächsten Zeit hingewiesen. Ich bitte zu bedenken, daß noch eine Reihe anderer solcher Ausgaben für das nächste und zweitnächste Jahr bevorstehen, daß wir die schwebende Schuld von 25 Millionen 1878 zu tilgen haben, daß das neue MilitärpinsionSgesetz Mehrlosten verursachen wird, wir kaum umhin können, die Witwen- und Waisenbezüge zu erhöhen, und so (offen sich noch eine Reihe von Auslagen entdecken, die nicht vorhergesehen werden konnten. «Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 15. Dezember. Inland. Das Abgeordnetenhaus hielt auch Sonntag eine Sitzung, um die Budgetdebatte einen Schritt weiter zu fördern. Es sind aus der Sonntagssitzung zwei Momente beachtenswert: die kleinlaute Polemik des Abg. Czerkawski namens der UniversitätSprofessoren gegen den Unterrichtsminister und die Abstimmung über die Hochschule für Bodenkultur, bei der die Regierungsanschauung, daß diese Hochschule nach wie vor dem Ackerbauministerium unterzustellen fei, siegreich durchdrang. Der betreffende Antrag wurde vom Abgeordneten Klier gestellt und fand wirksame Unterstützung seitens des Abg Tinti und der beiden Minister Stremayr und Mannsfeld. Beachtenswert ist ferner noch die Zuficherung des Cultusministers, daß er den Gesetzentwurf über die Erhöhung der Eongrua der katholischen Seelsorger jedenfalls noch in dieser Session einbringen werde. Wechseln angereizt wird. Sind die Baustoffe aus allerlei Holzarten, welche mit ihren Namen bezeichnet find: Fichte, Lärche, Erle, Linde, Buche, Birnbaum, Nußbaum, Buchsbaum u. f. w., desto besser. Für die kleinen Mädchen in der Stadt ist der kleine Hausrath und die winzige WirthfchaftSeinrich-tung das Vorbild der großen Haushaltung. Bei der Auswahl vergesse man nicht, daß die Farbe das Auge der Mädchen nicht nur am meisten anzieht, sondern daß schöne Farben und die Zusammenstellung von harmonischen Farben auch für die kleinen Kinder und besonder» für Mädchen von der größten Wichtigkeit sind. Diese gewöhnen sich spielend, dir Farben nach der Anleitung der Mutter mit den richtigen Namen zu bezeichnen und so zusammen-zustellen, daß sie sich gegenseitig heben und verstärken. So wird der Farbensinn und die Augenlust an schönen und harmonischen Farben geweckt ■ob veredelt. Ein tiefer Ernst liegt oft im heiteren Kinderspiel. (Nach F. Stamm in der „Bohemia".) In der Montagssitzniig wird Minister Horst als krank gemeldet. Dr Meznik überreichte einen Gesetzentwurf über die Besteuerung der Erwerbs, und WirthschastSgenossenschasten. Klaic beantragte einen Gesetzentwurf, betreffend die Steuerbefreiung von neuerbauten Handelsschiffen. Sodann wurden bei Festsetzung der Specialdebatte mehrere Titel deö Unterrichtsbudgets angenommen. Eine Tischrede Sch me r l in g ’S bildete in Wien durch ein paar Tage das Tagesgespräch. Samstag abends tafelten die wiener Journalisten zu Ehren ihres berühmten Gastes Holtzendorff, und auch Herr v. Schmerling befand sich unter den Gästen. Natürlich fehlte es nicht ar. Toasten und den Toasten nicht an allerlei politischen Anspielungen. Manches, was hier beim schäumenden Eham» pagner als bloße Huldigung für das gemüthliche Wien gesprochen wurde, dürfte in Berlin kritisch zersetzt und mit national.liberalem Protest retourniert werden. Aber das Ereignis des Abends war doch die Rede Schmerling’», t>tr es selbst als eine der bedeutendsten Wandlungen seines Lebens bezeich-nete, daß er der Gast der „Eoncordia" sei. Noch mehr, Schmerling erklärte, daß er die Macht der Presse anerkenne, daß er sich derselben beuge. Schmer-ling kam auch auf die allgemeine Vage zu sprechen und bemerkte, daß er durchaus nicht zu den Schwarz-sehern gehöre, sondern gleichfalls die Ueberzeugung hege, es könne alles besser werden; nur meinte er, werde diese Besserung nicht dadurch erreicht, daß man die Hände in den Schoß lege und den lieben Gott walten lasse, sondern man müsse etwas dazu thun, denn nur die unverdrossene Arbeit und das Handanlegen können retten. Das ungarische Abgeordnetenhaus nahm in zweiter Lesung den Gesetzentwurf über das Renten-anlehen mit dem Zusatzantrage des Finanzministers an, den entfallenden Zinsenbetrag nachträglich in das Budget für das Jahr 1876 einzustellen. Ausland. Im deutschen Reichstage kam am Montag anläßlich der Interpellation des Abgeordneten Kapp die Katastrophe dcs Schiffes „Deutschland" zur Sprache. Inzwischen hat ein zweites Schiffsunglück in Bremerhaven flattgefunben, welches gleichfalls den Verlust zahlreicher Menschen-leben im Gefolge hatte. Wenn diese Kalamität, welche schon durch den Schiffbruch des „Schiller" eine so unselige Illustration erhielt, noch oft solche tragische Opfer fordert, so werden bald nur Lebensmüde sich den deutschen Schiffen anoertrauen. Außer der Interpellation Kapp kam auch ein Theil der Straf» rc 4 tfl »Novell e im Reichstage zur zweiten Lesung. Die Aussicht, daß die Session vor dem Weihnachtsfeste beendigt werde, ist wiederum beträchtlich verringert, weil der Bundesrath auf der völligen Erledigung der Strafrechts.Novelle besteht. Wie man der „Franks. Ztg." schreibt, hätte Reichskanzler Fürst Bismarck dem Abg. Völk gegenüber ausdrücklich erklärt, daß von dem Erlaß eines R e i ch S k l o st e r g e s e tz e s und eines Gesetzes gegen öffentliche Processionen vorläufig Abstand genommen worden sei. — Die Steuervorlagen des beut, fchen Bundesralhes sind nun in der Budget-Commis, sion des Reichstages auch formell beseitigt worden. Für die Börfensteuer hat sich nur eine einzige, für die Brausteuer gar keine Stimme erhoben. Die Senatorenwahlen in der französischen Nationalversammlung sind noch immer nicht beendet. Bei dem dritten Wahlgange wurden wieder 10 Mitglieder von der Liste der Linken und nur Einer von der Liste der Rechten gewählt. Unter den Erstem befinden sich 7 Erzlegitimisten. Die Linke hatte nemlich, um die Stimmen der Lehtern zu gewinnen, auf ihrer Liste 17 Namen, darunter fast atle September-Männer, gestrichen und durch 17 Royalisten ersetzt. Selbstverständlich hat da« Resultat der ersten Mahlgänge in Paris große Freude und im ganzen Lande nicht geringe Aufregung hervorge-rufen. Sofort tauchten Gerüchte über Ministerkrifen auf; Herr Buffet hat aber eine dicke Haut und will trotz der kolossalen Niederlage, die er erlitten, im Amte verbleiben. In der schwebenden Orient frage ist endlich ein Schrill der Entscheidung zu konstatieren. Die Thatsache wird vieler Orlen bestätigt, daß die Verhandlungen zwischen den drei Eabinetten von Wien, Petersburg und Berlin über die der Pforte zu empfehlenden Reformen zu ihrem Abschlüsse gelangt sind, und daß eine vollständige Einigung über das aus der Initiative unseres Ministers des Aeußern heroorgegangene Programm als deren Ergebnis betrachtet werden kann. Als nächster Schritt wird dann wol die Formulierung dieser Vorschläge zu gewärtigen sein. Auch in dieser Beziehung soll unserem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten von den beiden anderen Mächten die Führung übertragen worden sein. «us Belgrad kommt eine sensationelle Nachricht. Nichts Geringeres als eine focialistische Verschwörung wurde entdeckt. Der Ministerpräsident und Minister des Innern, Ljubomir Kaljevic, verkündet das selbst in einem Eirculär, welches er soeben gegen die geheimen Umtriebe erlassen hat. Demnach soll eS constatiert sein, daß eine große Anzahl der Zöglinge des belgruder theologischen Instituts Verbindungen mit kommunistischen Blättern unterhält, wie Novo, Staro Osloboojenje und Nuia Volja. Zur Tagesgeschichte. — E i n e Wr tterp r vphk z ei u n g. In der nächsten Nähe der Blaudaer Mühle bei Mährisch-Schönberg steht eine alte Weide, welche dem dortigen Mühlenbesitzer sichere Anzeichen für Wetterprophe;eiungen bieten soll. Der blaudaer Müller orakelt nun folgende«: „Wer anfangs Dezember feine Eiskeller nicht füllt, muß warten bis anfangs Fe-bruar und sich dann mit schwachem, minder qualitativem Eise begnügen. — Ende Dezember mehrere furchtbare Ungeteilter mit obligatem Hagel und Wolkenbriichen. — Hierauf ein warmes Neujahr, die Blaudaer werden bloßfiifsig nach Schönberg zum Markte kommen, Durchschnittstempera-tur 4 Grad Wärme bis 20. Jänner. — Vom 21. bis Ende Jänner Frostwetter, Schneegestöber, neue Eisbildung." — Fräulein Katharina Gund ling, Tochter des Schriftstellers Julius Gundling (Lucian Herbert), hat dieser« tage am k. k. kleinseitner Gymnasium in Prag die Maturitätsprüfung (aus der Religionslehre, Latein, Griechisch, Deutsch, Geschichte und Geographie, Mathematik, Naturwissenschaften, Physik, der philosophischen Propädeutik) bestanden und von der k. k. Prüfungscommission dos Zeugnis der Reife zum Besuche einer Universität erhalten. — Auf der Erdkugel sterben jährlich 42,403.000 Personen, und zwar 115.200 per Tag, 4800 per Stunde und 80 per Minute. Unter 10,000 Personen erreicht eine das Atter von 100 Jahren, eine in Fünfhundert wird 80 und eine in Hundert 70 Jahre all. Von 100 Personen heiraten 95. — Ein kleri ca l er Schnitzer. Ein New-Dorker Blatt erzählt: Ein Geistlicher in New-Jersey drückte kürzlich der Witw« eine« verstorbenen Mitgliedes der Legislatur sein Beileid in folgender Weise aus: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie schmerzlich es mich berührt hat, zu hören, daß Ihr Gatte in den Himmel ausgenommen worden. Wir waren Busenfreunde, aber nun werden wir uns nie wieder sehen." — Die neueste Nummer der „Fliegenden Blätter* bringt folgenden Dialog: Gast : „Das ist einmal ein Wein, — da kann man daraus schwören, daß dos ein Naturwein ist." — Wirth: „Woher vermuthen Sie das?" — S°st: „Der fferl ist so sauer, daß man da« künstlich herzustellen gar nicht im stande ist." Local- und Provinzial-Angelegenheiteu. — (Didcesanarchiv.) Wie verlautet, wird der »aibacher Fürstbischof Dr. Pogatar die Sichtung und Ordnung bei Lvnststorialarchive« durch einen eigenen Diöcefao-archivar vornehmen lasse». Da» Diöccfanblatt wird von Zeit zu Zeit über den Fortgang dieser Arbeiten, über historische Funde und Ausbeute berichten. — (Der Unterstützt! »gSverein der lai-bach er Lehrerbildungsanstalt) hält Sonntag den 19. Dezember vormittags 11 Uhr im physikalischen Eabinete (im 1. Stockwerke des Lycealgebäudes, neben dem Museum) die diesjährige ordentliche Gencralversan>ml»ng ab, wozu siimmtliche p. t. Mitglieder eingeladen werden. (Ein Ertrunkener.) Heute früb wurde aus dem Gruber'schen Kanal unterhalb des Golouc der Leichnam eines Ertrunkenen herausgezvgen. Seiner Kleidung nach scheint er der arbeitenden Klasse anzugehören. Wie erzählt wird, sahen Finanzwächter in der vorgestrigen Rächt jernati» den von der steinernen Brücke in den Fluß springen, warum aber dann nicht sogleich Rettungsversuche gemacht wurden, ist uns nicht klar. („Trigla v.") In Graz wurde ein neuer litera- rischer und Geselligkeilsverein von slavischen Studenten der dortigen Hochschulen gegründet, der den Rainen „Triglav" führt. Die Statuten wurden von der Statthalterei bescheinigt. (Mittlere Ortszeit.) Die seinerzeit von dem früher» Handelsminister Dr. Banhans teerettette mittlere Ortszeit als Ergänzung der in den Fahrplänen der österreichischen Eisenbahnen angegebenen Ankunfts- und Abfahrtszeiten nach Prager Zeit wird, wie wir vernehmen, vom 1. Januar ab entfallen. Die fahrplanmäßigen Zeitangaben werden bann wie bis zum 1. Jänner 1875 gegen die wiener (mittlere) Zeit um acht Minuten zurück- bleiben. — (Zur Fortsetzung der Rudolssbahn.) Der triester Sladtrath hat in der Abendsitzung am 10. l>. feinen Execulionsausschuß beauftragt, fofort alle nölhi-gtn Schritte einzuleiten, um die Fortsetzung der Rudolss-bahn durch die von der Slldbahn ganz unabhängige Linie Lack-Triest-Servolabucht zu erwirken. — (Zum Weihnachtsverkehr.) Die Süd -b a h n g e s e l l I ch a f t hat ihre Expedite mit Rücksicht auf ben bevorstehenden regeren Verkehr von Eilgütern zu den Weihnachtsfeiertagen beauftragt, darauf zu bringen, daß die zur Aufgabe gelangenden Eilgüter mit einer deutlich ge-tchriebmen, gut befestigten Adresse des Empfängers versehen find und die Adressen der zugehörigen Frachtbriese nicht *tur den Rainen, sondern auch die Bezeichnung der Woh-tjung (Strage und Hausnummer des Empfängers) enthalten, »as die Werfender beachten mögen. Vom Weihnachtstische. (Fortsetzung.) Der alte Diest erweg fugte einmal: „Hätte ich über Anlegung einer Bibliothek für Menschen von zeb» bis achtzehn fahren zu bestimmen, so würde ich an Herrn dp.imer schreiben : Schicken Sie mir Ihren ganzen Verlag." Das Wort berühmten Pädagogen „Schreiben Sie an Herrn Spa-<^er!" vor circa 15 Jabren gesprochen — kam uns in t>tn Sinn, als wir uns die diesjährigen Novitäten der inzwischen zu einem Weltgeschäfte heraitgewachfenen BerlagS-^andluug, die bereits über zwei Millionen Bände Jugend-fünften in die Welt geschickt hat, betrachteten. Fürwahr, lieber eine stattliche Reihe von Bänden, in elegantesten ttinbänben prunkend, auf feinstem Velin, von Künstlerhand ^erfchwenverifch geziert! Die eleganten Bände umfassen es waS den kindlichen Sinn nur bilden und das Gemüth c»x,gend veredeln kann, die Geheimnisse der Natur, der Menschlichen Werkstätten, die eisigen Lehren der Geschichte, x. Diesterweg könnte seinem damals gesprochenen Worte Stute weitere Ausdehnung geben. Welcher Erwachsene bltit-**tte nicht auch gerne in den so reich ausgeslattvteu Bänden \ lernte mitunter wol auch etwas Neues aus ihnen V Und \ -rauche et für das frühere «indesalter belehrenden oder ^»«erhaltenden Stoff — die unermüdlich schaffende Verlags-?<»ndlnng ist auch da nicht zurückgeblieben. Eine Reihen-lOlge allerliebster Kinderbücher bürge dafür. In gefälliger $orm und Darstellung-weise finden wir selbst den herrlichen 'ttfang einer >iBibliothdque illustree pour la jeunesse et la fantille.“ Bände in franzöflschrr Sprache — jedoch in der vom deutschen Wesen getragenen Unterricht«, und Belehrungsmethode. Betrachten wir unS etliche« der neueren Erscheinungen. ^Immber von Humboldts Leben und Wirken Hilfen und Wissen. Sin biographisches ®ent mal von Dr. H. «lencke. 7 erweiterie illustr. Ausgabe. Mit dem Porträt A. v. Humboldts in Stahlstich, 130 Textabbildungen, 8 Tonbildern. 2 Karten a. f. w. Spantet in Leipzig. Eleg. geb fl. 4-80. Ein populäres Reisewerk böherer Gattung, gedacht für das große Publikum der Freunde der Erdkunde. Das Prachtwerk, in seinen früheren Auflagen bereits zu Lebzeiten Humboldts erschienen, hat sich dessen eigener Anerkennung zu erfreuen gehabt, indem derselbe in einem Schreiben an den Verfasser unter anderm sagte: „Ich bewundere die Sorgfalt und Treue, womit Sie das zerstreute Material meines Lebens geordnet und zusammengestellt haben." Der vorgeschichtliche Mensch. Ursprung und Entwicklung des Menschengeschlechtes für Gebildete aller Stände. Begonnen von Wilhelm Baer. Nach dessen Tode unter Mitwirkung von Prof. Dr. Schaafhausen vollendet und herausgegeben von Friedr. v. Hellwald. Mil 500 Text-Abbildungen ic. rc. Spamer in Leipzig. Eleg. geb. L fl. Schon im vorigen Jahrhundert war man eifrig bemüht, den dnnklen Schleier, der die Urgeschichte der Menschheit verhüllt, zu lüsten, doch fehlten zunächst die hiezu nöthigen Anhaltspunkte. 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Uebet den Werth der Bilder genüge zu jagen, daß sie theils auf Reifen in den Tropen, theils während wiederholten Aufenthaltes in nicht weniger als eilf zoologischen Gärten Europa'S meist nach dem Leben gezeichnet wurde». Die beiden dazu berufenen Künstler, welche mit den gründlichsten Fachstudien eine seltene Originalität der Auffassung verbinden, haben durch dieses Werk nicht gerin-geringerett Ruhm geerntet als der Verfasser. Ingendtilätter. Zur Unterhaltung und Belehrung herausgegeben von Jsabella Braun. Mit Beiträgen von verschiedenen Jugendfreunden und Jugend-schriststellern. Mit 6 fein colorierten Lithographien und fünfzehn Holzschnitten nach Originalzeichnun-gen von Coester u. A. Jahrg 1874. 20. Jahrg. 8°. Braun & Schneider, München. Elegant geb. fl. 3-60. Diese Jugendblätter haben seit einer Reihe von Jahren einen vortrefflichen Stoff zur Bereicherung des Herzens und Verstandes in den verschiedenartigsten Darstellungssormen der Jugendwelt zugeführt. 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Leben und Wirken der hervorragendsten Forscher und Entdecker aus dem Gebiete der Wissenschaft bei den Griechen und Römern. Dargestellt für Freunde des «lterthum«, insbesondere für die reifere Jugend, von Prof. Dr. Herrn. Göll. Zweite verbesserte Auflage. Mit 115 Textabbildungen, 16 Tonbildern summt Frontispice. Spamer, Leipzig. Eleg. geb. 5 fl. 10 kr. In den beiden obigen Büchern, deren Verfasser sich durch feine geistvollen „Rundbilder au« Hella« und Rom" sowie durch feine in drei Auflagen erschienene „Mythologie" bereits einen Namen erworben hat, sind Werke von vorzüglicher Durchführung und Ausstattung geboten. Freunden der altklafsifcheu.Literatur, Lehrern, Studierenden kann die höchst elegant gebundene Ausgabe ganz besonder« als werth volle Babe auf den Weihnachtstisch empfohlen werden. Hellas. Das Land und Volk der alten Griechen. Bearbeitet für Freunde des klassischen älter» thums, insbesondere für die deutsche Jugend, von Dr. Wilhelm Wägner. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 300 Textabbildungen, 8 Tonbildern rc. Zwei Bände. Spamer, Leipzig. Eleg. geb. 7 fl. 20 kr. Horn. Änfang, Fortgang, Ausbreitung und Verfall des Weltreiches der Römer. Für Freunde des klassischen Allerthums, insbesondere für die deutsche Jugend, von Dr. Wilh. Wägner. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Drei Bände. Mit 425 Textabbildungen, 14 Tonbildern, Karten rc. Spamer, Leipzig. Eleg. geb. 10 fl. 80 kr. Wägners „Hellas" und „Rom" sind anerkannte Musterbücher und reihen sich dieselben inbezug auf Reickthum und Wahl der Illustrationen den besten hier inbetracht kommenden Gefchichtswerken an. Nordisch-Gcrinanische Vorzeit. In Schilderungen für Jugend und Volk. Hrrausgegeben von Dr. Wilhelm Wägner. I. Band. Spamer, Leipzig. Eleg. geb. 7 fl. 20 kr. (Der zweite Band befindet sich in Vorbereitung.) In frischer und anregender Sprache geschrieben. Das volksthümliche Werk führt uns die markigen Gestalten, Götter und Helden der germanischen Vorzeit vor die Augen. Kraft und Anmuth zeichnen die Schilderung aus. Laue, der Nordpolsahrer. Arktische Fahrten und Entdeckungen der zweiten Grinnell-Expedttion zur Aufsuchung Sir John Franklins in den Jahren 1853, 1854 und 1855 unter Dr. Elisha Kent Kane. Fünfte Auflage. Mit 125 Textabbildungen, 6 Tondrucktafeln und 2 Kärtchen. Spamer, Leipzig. Eleg. geb. 3 fl. Nach einer übersichtlichen Einleitung, die Auskunft gibt über die Veranlassung zu Kane's Nordpolfahrt, die Natur der Polarzone schildert, ihre Bewohner aus dem Thier-und Pflanzemretche fesselnd bespricht und mit der Person des Helden dieses Buches bekannt macht — folgt eine febr ausführliche Darstellung der Erlebnisse desselben während seines Aufenthaltes in jenen Regionen. Die Aufzeichnungen Kane's sind mit Gewiffenhaftigkeit gemacht und in reicher Abwechslung als Reisebericht, Erzählung, Zeichnung von ffibarafteren und Betrachtungen allgemeiner Art wird das Interesse des Lesers bis zu Ende in Spannung erhalten. (Fortsetzung dieser literarischen Weihnachtsschau folgt. Sämmtliche erwähnten Werke sind in Jgu. v. Kleiumayr & F. Bamberg's Buchhandlung in Laibach, welche ein reichhaltiges Lager von Feft-geschenken in Prachtbänden, geb. Klassikern und geb. Büchern aus verschiedenen Literaturfächern, wie eine auserlesene Sammlung der besseren Jugendschriften nnd Bilderbücher hält, vorräthig oder werden in kürzester Frist noch rechtzeitig vor dem Feste besorgt.) Aus dem Schwurzerichtssaale. Laibach, 14. Dezember. Am 1. März 1875 kam ein Mann in das Haus der Grundbesitzerswitwe Maria Jerman in Lommenda Dobrova und erkundigte sich, ob hier beim Hause Bolle heiße. Als ihm dies bejaht würbe, rief er die Jerman in die Hausflur, nahm einen Brief aus der Tafche, den er, da sie de« Lefens nicht kundig, ihr vorlas. Er brachte vor, daß ihre in der Untersuchungshaft in Laibach befindlichen Söhne fie um Htlfe bitten, daß sie unter einen ändern König kommen und daß bet verursachte Schade werde von ihnen bezahlt werden müssen, daß er, der Ueberbringer einen Doctor wisse, zu dem er sie führen werde, sie müsse am Dinstag nach Laibach gehen und 200 fl. mitnehmen, der Ueberbringer werde fie am Bahnhofe erwarten und zum Doctor führen, übrigens müßte sie ihn für ben Weg ordentlich entlohnen; auch verlangte er von ihr Würste für ihre Söhne, welche sie ihm auch gab nebst 1 fl. als Botenlohn Da ihr die Sache etwas verdächtig vovlant, trug sie den Brief zu ihrem Bruder, der thr erklärte, daß man sie betrügen wolle. Am selben Tage kam ein Man« zum Johann Bürger in Zalog, dessen Söhne ebenfalls in Laibach inhaftiert waren, las demselben auch den Inhalt eines mitgebrachten Briese« vor. in welchem die beiden Söhne dem Bater mittheilten, daß sie sich einen Doctor ausgenommen, welcher sie aus der Haft befreien werde, weil sie sonst nach Ungarn transportiert würden, lieber Befragen gab dieser Mann an baß die Sache 100 fl. kosten würde, und bestellte den Johann Burger auch auf den nächstfolgenden Tag nach Laibach mo er ihn am Bahnhöfe erwarten und zum Doctor führen werde. Al« Entlohnung erhielt er auf fein «erlangen 5o D°» °uch Bürger ging da ihm Zweifel auffliegen, nicht auf den Lernt, fondern theilte die Sache den Nachbarn mU die ihn eines besseren belehrten. ' Zweifelsohne waren bei diesen Schwindeleien zwei Perlenen im Spiele, deren eine der Ueberbringer war, während fcie andere den sogenannten Doctor spielen sollte. Den Ueberbringer gelang eS in der Person des sehr übel belenm-beten und wegen Diebstahles wiederholt abgestraften Jakob JtorBar zu eruieren, und er hatte sich heute vor dem hiesigen Schwurgerichte unter dem Vorsitze des f. t. Oberlandes-gerichtes Kapretz wegen Verbrechens des versuchten und vollbrachten Betruges nach § 8, 197 und 200 St, ®. zu verantworten. Die Staatsbehörde vertrat Staatsanwalt« jnbstitut Schetina, als Bertheidiger war Dr. M u n d a bestellt. Der Angeklagte verantwortet sich dabin, daß er die Briese von einem Manne, der ihm aus Dem Wege gegen Mannsburg nachgekommen war, zur Bestellung an ihre Adresse erhalten, dieselbe efsectuiert, von deren Inhalt jedoch leine Ahnung gehabt habe. Die Geschwornen maßen dieser Verantwortung auch den ihr gebührende» Glauben zu und sprachen den Angeklagten obigen Verbrechens schuldig, worauf der Gerichtshof den-selben zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von einem Jahre, verschärft mit einem Fasttage alle Monat, und nach § 389 St. P. O. zum Kostensätze. Als unterstützende Mitglieder der laibacher freiw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeitrag pro 1875: Löbl. krain. Ballgesellschaft.....................mit 10 fl. Herr Regorschek . .................................... 5 „ „ Miihleisen Arthur...........................„ 5 „ „ Haussen............................................ 5 „ „ Ciakofsky.......................................... 2 „ » 8 " \ " Frau M. G.............................................. 5 „ „ 10 „ E. B. Herr Mikusch . . „ Baumgartner 5 10 (Wird fortgesetzt.) Für die arme Witwe Tornsic hat Magdalena Günzler 2 fl. gespendet. Witterung. Laibach, 15. Dezember. Gestern morgens und vormittags trübe, nachmittags matter Sonnenschein, schwacher NW.; heute morgens trübe, gegen Mittag Aufheiterung, Sonnenschein, dunstige Atmosphäre, schwacher NO. Gestern morgens Temperatur: 6 Ubr — 6.6°, nachmittags 2 Uhr -r 0.1 ° C. (1874 + 1-8°; 1873 — 2 5° C.) Barometer 740-74 Mm. Heute Temperatur morgens 6 Uhr — 8 2", nachmittags 2 Ubr — 2 2° C. (1874 + 1-4°; 1873 — 5 0" C.) Barometer im Steigen 742 82 Mm. Das vorgestrige TageSmittel der Temperatur — 7 4“; das gestrige — 2 8°; beziehungsweise um 6 5 und 18° unter dem Normale. Verstorbene. Den 13. Dezember. Johanna Kerma, Inwohners tochter, 9 I., Eivilspital, Gehinilähmung. Den 14. Dezember. Josef Flis, Scbneidergeselle, 17 I., Filialspital, Nr. 58, und Theresia Bernot, Arbeiterin, Livilspital, beide an Erschöpfung der Kräfte. Angekommene Fremde am 15. Dezember. Hotel fctaot Wien. Murgel, Planina. — Dejak, Seno setsch. — Dr. Kerstein, k. k. Bezirksrichter sammt Tochter, Reumarktl. — Rössenthal, Großhändler, Mannheim. — Ronsbnrger, Fachner, Neuff und Hanz, Kaufleute, Wien. Hotel Elefant. Meißner, Brünn. Maria Rutti, Triest. — Spitzkopf, fiaufrn.; Brauner und Cohn, Wien. — Brudevic, Tar»is. — Außenegg, Postmeister, Lees. Wolf, Radmaniisdvrs. — Seiet, Steuereinnehmer und Mu§i!. Senosetsck. #tel Europa. Großlcrcher, Klagcnsurt. ohrcn. Koschier, Reisender, Marburg. — Schmidt,jAgram — Lazransky, Triest. - Peiutzel, Besitzer, TarviS. Gedenktafel über die am 17. Dezember 1875 ftattfinbenben Licitationen. 2. Feilb., Mijis’sdie Real., Tetfchendorf, BG. Rudolfs werth. — 2 Feilb., Vidic'fche Real, Pechdorf, BB. Rudolfswerth. — 2. Feilb.. PetriS'sche Real., Pechdorf, BB. Rudolfswerth. - 2. Feilb., i'ubii’sche Real., Weislin, BG. Rudolfswerth.— 2. Feilb., Aermann'sche Real, Loka, BG. Tschernembl. — 2. Feilb., MuSii’sdie Real., Dragatus, BG T chernembl. — I. Feilb, Biiic'sche Rea'., Harije. BG. Feistriz. - 1. Feilb., Penko'sche Real., Graz. BG, Abels, berg. — 1. Feilb., Rebec'sche Real, Rodokendorf, BG. Adelsberg. — 3. steiib., »unäi’fche Real., Steniine, BG. Neu« mailtl. — 3. Feilb., Lelhar'sche Real., St Peter, BG. Adelsberg. 3. Feilb., Cucek'sche Real, Altdirnbach, BG. Adelsberg. — 3. Feilb., Fabianiik'sche Real., Großmraschou, BG. Gurkseld. — 3. Feilb., Maleftd’frte Real., Radoviz, Druck von Ja. v. JUeinmatn * Fed Bamberg. BG Möttling. — 3. Feilb., Bik’sdit Real., Feistriz, BG. Feistriz. 3. Feilb., Stegu'sche Real., Tschele, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Oberstar'sche Real., Rakilniz, BG Reisniz. — 1. Feilb., Mihelic'sche Genußrechte. Gerdidol, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Mirt'fche Real., Golek, BG. Gurkseld. 3. Feilb., Bizjak'sche Real., Unterkoschana, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Prime’sche Real., Grdb. Prem, tti®. Feistriz. — 1. Feilb., Kovaiit'sche Real., Smerje, BG Feistriz. — 3. Feilb., Kirn'sche Real.. Prem, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Wartbüchler'sche Real., Adelsberg, BG. Adelsberg. 1. Feilb., Stean'sche Real., Kall, BG. Adelsberg. 1. Feilb., Kna-selc'sche Real., Rodokmdors, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Ostank'sche Real., Kallenseld, BG. Adelsberg. Telegramme. Versailles, 14. Dezember. Bei der gestrigen Senatvrenwahl wurden neun Candidalen der Linken, i)tüte einer der Linken gewählt. Dem „Moniteur" zufolge bleibt Buffet, wenn er aber gehl, werde Mac Mahon ein außer-parlamenlarisches Ministerium nehmen. Die „Union" (Organ Chambords) desavouiert Larochette. Die Versammlung der äußersten Rechten sprach sich energisch und mißbilligend gegen Larochelte und andere Alliirte der Linken aus. Telegraphischer Cursvericht am 15. Dezember. Papier-Rente 69 35 — Silber-Rente 73 75 — 1860er Staats-Anlehen 111 90 — Bankactien 923. — Kredit 205 75 — London 113-55. - Silber 105 90 — K. k. Münz, ducoten 5-36. — 20-FrancS Stücke 9 11. — 100 8iei63 mark 56.15. 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