1907 (September). V ö I t Q ^ (4. Aayr.) Kokge 45. für den Jlbfcilungsutmmchi Monatsschrift zur Förderung des österreichischen Landschnlwesens. Bezugsgebühr 1 K jährlich Einzelnummer 40 li. Postspurkassenscheck Konto Nr. 58.213. Inhalt: 1.) Die Streber. — 2.) AuS dem Lchrcralbum. — 3.) Die Pflege des Volkstums durch die Landschule. — 4.) Aus dem Tagebuche eines ÜbungSschullchrerS. - 5.) Die zehn Gebote des Landlehrers. — 6.) Landschule und Fremdenverkehr. — 7.) DeS Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. - 8.) Sprachunrichtigkeiten der Schulsprache. — 9.) Die 7. Frage. — 10.) Ratschläge für die Borbcreitung zur Bürgcrschullehrerprüfung. — 11.) Der Einklaßler und die Bezirkölehrerkonferenz. — 12.) Die Wechselrede. — 13.) Ein inhaltsreicher Jahresbericht. — 14.) Briefkasten. — 15.) Kleine Mitteilungen. — 16.) Von Schule zu Schule. Wohl drückt Erfolg dem Leben Aufs Haupt den blühenden Kranz; Mehr als Erfolg ist Streben Und Echtheit mehr als Glanz. Wildenbruch. Die Streber. „Aber warum so eilig, warum so früh aus der Sommerfrische, Herr Kollege, da noch acht Tage der Freizeit offenstehen?" — „„Muß heim, muß alles für den Schulbeginn vorbereiten, die Amtsschriften zusammenstellen, dem Herrn Oberlehrer behilflich sein . . — „Da seht euch nur den .Streber" an; der bereitet sich für das .Amt' vor! Na ja, 's muß auch solche Käuze geben." — Weiter: „Warum ist Kollege N. nicht auf Ferien gegangen?" — „„Ja warum, warum nicht? Der benützt die tote Zeit, um bei maßgebenden Persönlichkeiten lieb Kind zu werden, um Pläne für die Zukunft zu schmieden, Pläne, die ihn über die Köpfe seiner Berufsgenossen hinweg zu den lichten Höhen führen. Indes wir im Frischen grasen, hat er sich vielleicht schon zweimal gehäutet, gehäutet, wie es die Zeit gerade fordert und die herrschende Strömung. Unverrückbar steht vor ihm das Ziel, der Oberlehrerpvsten, und ivas sich hemmend in den Weg stellt, wird niedergerannt oder umschlichen. Freundestreue, Mannessinn, Ehre und Recht sind ihm sv abstrakt geworden, daß er die Begriffe nicht mehr fasseil kann; die Arbeit kennt er nur den: Scheine nach, den Geist der Arbeit kennt er nicht. Er stürmt mit scheuem Seitenblick dem glänzenden Pol entgegen — der Streber."" So hätten wir also zwei Spezies von .Strebern'. Kann man sie vergleichen? Beileibe nicht 1 Der eine ist doch geradewegs das Gegenteil des ändern, der auf den Kopf gestellte erste Begriff. Und doch gilt für beide dasselbe Wort, das geflügelte Wort .Streber'. „O, was ist die deutsch Sprak für ein arme Sprakl" In der Tat! Und die Folge in dem vorliegenden Falle? Leichtfertiges Hinwcrfen des Ausdruckes ohne nähere Prüfung des Inhalts. Man heißt den auf-richtigeu Freund, der treu seiner Pflicht obliegt, der sich seinem Berufe weiht, der ohne hinterhältige Absicht das tut, was das Amt von ihm fordert, ohneweiters.Streber' lind weiß nicht, welch großes Unrecht man ihm zugefügt, wie schwer man sich an der edeln Sprache versündigt hat. Und wäre das alles! Dieses flüchtige Klassifizieren nach dem einzelnen Symptom, das der Charaktervolle • mit dem Schurken etwa zufälligerweise gemeinsam hat, der offenkundige Fleiß nämlich, ist geeignet, die Schar der Eifrigen zu terrorisieren, sie von dem ehrlichen, ßcrausacbcr: Geschäftliches ausschließlich ‘ s an die „Verwaltung der *■» v / *i. Blätter für den AbteilungS- Kllb. E. |)cerj ilt iNlibllu). unterricht ln Laibach". Die Keröstl'iedertafei gelte dem Leljrerljeim im Süden! aufrichtigen Streben abzulenken, dem Berufe zu entfremden. Wurde man buch immer prüfen, ob der zur Schau getragene Eifer einen Kern birgt ober ub er bluß glänzender Firnis ist! Wieviel junge Kollegen erhielte man damit im Idealismus des Berufes, wieviel Ansehen rettete man dem ganzen Standei Dermalen stehen die Dinge sv, daß jeder, der ein pädagogisches Werk liest, der sich zu einer höheren Prüfung rüstet, der zur Feder greift, der Fachblätter hält, der sich auf den Unterricht vorbereitet, der eine gute Konfercnzarbeit liefert, der von Berufsgeschäften spricht, der sich für seine Arbeit in der Schule Rat holt, der sich als das gibt, was er ist, als Lehrer, an den Pranger gestellt und als .Streber' verachtet wird. Wohin wird das führen? Zur Verleugnung des Amtes, zur Sclbstverachtungl Welche Enttäuschung muß der Anfänger im Lehramte empfinden, da ihn beim leisesten Anbeuten des Berufes der derbe Zuruf zuteil wird: „Ah, da seht euch nur den kleinen .Streber' an; ist kaum aus dem Ei gekrochen und will wahrscheinlich schon Oberlehrer werdenI" Du lieber Himmel, wer hat daran gedacht? Aber das macht nichts; die Wendung des Gespräches genügt, den geläufigen Titel automatisch auszulösen. So muckst sich denn der junge Kollege nicht mehr, es schweigt der, der zur Oberlehrerstelle hinüberschieleu darf, und es schlägt sich auch der alte Haudegen vom Berufe abseits in die Büsche, denn alles ist honorig, nur nicht die Fachsimpclci. Es leben der Stumpfsinn und der Wein! Das ivird Losung für jene, die den Lehrberuf als Rettungsanker ergriffen, und wird als Losung leider auch oft jenen aufgezwungen, die mit vollem Herzen zur Schulstube kamen, denen der Schulmeister sozusagen im Blute liegt. Und all dies wegen des üppigwuchernden Wortes .Streber', das für alle Fälle gilt, das dem Ehrlichen eine tiefe Wunde schlägt. — Die Zeit hat den .Streber' zum Schreckbild für Idealisten gestempelt und cs ist dem Worte ein Beigeschmack verliehen worden, der im Augenblicke geradezu betäubend wirkt. Damit ist die einseitige Deutung festgestellt. Sie soll den Schurken treffen, den eitel« Kriecher, den unlauter« Streber. Wer jedoch nicht in diese Klasse gehört, weise den Titel in jedem Falle energisch von sich und erwidere ihn mit dem Vermerk: „Wenn Sie, mein lieber Herr Kollege, sich Ihres Amtes schämen, so ist das Ihre Sache; ich bin ihm mit ganzer Seele ergeben und will es allerorts vertreten nicht als .Streber', sondern als strebsamer Jünger des Standes. Wer was vom Amte versteht, kann vom Amte sprechen und spricht gern von ihm; der wird aber dann auch sein Ziel erreichen, ohne ein .Streber' in des Wortes zeitgemäßer Bedeutung sein zu müssen. Nur der Dumme geht durch Hintertürchen zum Gastmahl empor und gefällt sich in Friseurgesprächen." — Eine stolze Sprache, Freund! Nicht immer wird sie der äußere Erfolg krönen, denn gar oft kann dir der Schleichende den fetten Bissen entwinden. Aber führe sie; du trägst damit das Bewußtsein im Herzen, ehrlich gestrebt, ehrlich dein Ziel, und sei cs auch nicht zu hoch, erklommen zu haben. Sei strebsam, aber kein .Streber'! — Und Ihr, die Ihr eine gewichtige Stimme habt im Kreise der Amtsgenossen, dämmt das häßliche Wort .Streber' ein und schiebt es ausschließlich jenen zu, die es in der Tat verdienen! Daun erwacht wieder das Lehrcr-bewußtsein, das echte, rechte Lehrergespräch, unser ins Wanken geratener Bernfsstolz. — Den eklen .Streber' in den Pfuhl, den ehrlich .Strebsamen' ans Licht! Bus dem Cehreralbum. 18. „Na, Sie Herr Oberlehrer, dem neuen Unterlehrer werd' i's ober amol deutli moch'u, daß er d' Herrn Gemeinderät' z' grüaß'n Hot." „„Ja, tut'er es denn nicht?"" „A poarmol Hot er sei' Hüat'l wull g'lupft; aber jetztnu woart' er ollweil, doß i z'crst grüaß." „„Sehen Sic, sv sind sic, die jungen Herren. Es ist halt ein KreuzI Übrigens, ich werde es ihm sagen."" Und er sprach's mit allerlei Wendungen und Windungen. Aber O. blieb hart und erwiderte kurz: Er ist Wirt, ich bin Lehrer, sein Gast; er kann kaum lesen und schreiben, ich habe acht Jahre studiert; ich stehe amtlich in keiner Beziehung zu ihm: Weshalb sollt ich mich erniedrigen, weshalb mein Standesbewußtscin verleugnen?! Die Pflege des Volkstums durch die Landschule. P. Koschier in Völkermarkt. (Fortsetzung.) Wie hütet nun der Lehrer diesen Volksschatz? Neque ridere, neque flere, neque detestari, sed intelligere! (Weder verlachen, noch beweinen, noch verwünschen, sondern verstehen!) [Spinoza.] Die heutige Zeit, die Zeit der Aufklärung, war in dieser Beziehung bisher gar oft zu rauh. Wie vieles, was der gesunde Menschenverstand nicht rechtfertigen konnte, wurde bekämpft und beiseite geschoben, und das Fazit war, daß manche schöne Sitte und mancher freundliche Brauch auf immer verschwunden sind. Aber es kam die Reaktion. Vor acht oder zehn Jahren muß es gewesen sein, als die Lehrerschaft Österreichs von oben angegangen wurde, zur Erhaltung der alten Sitte und Tracht beizutragen. — Unter den zehn Geboten, aufgestellt vom „Deutschen und Österreichischen Alpenvereine“, ist das zehnte sehr bemerkenswert: Du sollst des Bergvolks Glaube und Sitte nicht bewitzeln noch verbessern wollen! — Viele Reste eines alten Gefühllebens sind bis auf die heutige Zeit geblieben, wenn man auch, um sich eine ergiebige Ernte zu holen, in die Berge wandern muß oder in abgeschiedene Täler. — Also durch ein liebevolles Eingehen in die Sache wird der Lehrer auch in die Herzen der Jugend die Liebe zum Volkstum einimpfen können, ganz besonders dann, wenn er es versteht, das von den Schülern oder im Volke Gehörte auf geschickte Art im Unterrichte zu verwerten. Warum sollte man nicht beispielsweise lokale Sprichwörter als Diktat geben, vielleicht auch Volksrätsel und Wetterregeln oder von irgend einem Aberglauben zur naturgeschichtlichen Besprechung hinüberleiten? Wie ganz anders ist die Begeisterung für den Unterricht, wenn solche Stoffe zu verarbeiten sind 1 Wie steht es aber mit den vielen Provinzialismen? wird einer fragen. Skrupellos gewähren lassen! Die Kinder reden dann umso lieber und ihre Augen glänzen umso heller. Kollege Petutschnig verwendet einige Provinzialismen sogar in Rechenaufgaben. Toleranz und Konsequenz — zwei Zaubermittel in der Schule! Toleranz bei den schriftlichen Arbeiten! Wie oft brachte ein Schüler in der Arbeit ein Wort, das nicht gerade schulmäßig war; aber volksecht und kernig war’s. Ja, und ich war derjenige, der es aus lauter Respekt nicht mit roter Tinte unterstrich. Ich freute mich sogar über Sätze wie: Die Neger in Afrika haben kugelats Haar. Die Mutter tut dann die Butter auf eine Krautplotsche. Die Dirn reibt den Kübel und Sechter. Am Palmsonntag essen manche Leute Palmwutzel usw. Maßgebend für mich war, daß die Schüler die Provinzialismen richtig schrieben. Und wie viel und wie gern die Kinder schreiben, wenn sie solche Ausdrücke anwenden dürfen! Und dann: Wie viel schöne Wörter werden zutage gefördert! Man denke nur an den Moltwurm, reiten (rechnen), Ochsenreitung, Htittrach, Hüttenrauch für Arsenik usw. Auch im mündlichen Ausdrucke sei man tolerant; die Kinder lernen dann wenigstens natürlich reden, zumeist vergessen sie es sonst in der Schule. Bei so einem dreizehnjährigen Bengel muß man arbeiten wie bei einem renitenten Ziehbrunnen, wenn man was herausbekommen will. Ja, das war eben der Fluch der bösen Tat, das ewige Fenzen: „So sollst du es sagen; Dialektwörter darf man in der Schule nicht gebrauchen; falsch!“ 3. und nicht 4. Fall., usw. ins aschgraue. Ein Klatschweib müßte bei diesem Vorgänge auch schweigen lernen. — „Aber das geht doch nicht, den Dialekt in der Schule zu verwenden!“ wird einer meinen. Dem halte ich entgegen, daß fürs erste Dialektwörter nur als Würze oder als Notnägel genommen werden. Es wird nicht ausschließlich im Dialekt gesprochen, daß also das Hochdeutsch im Anschlüsse an die Volkssprache oder Haussprache gelehrt wird. Fürs zweite, daß ,er‘ sich seine Weisheit für die Äh-äh-Ge-sellschaft behalte, nicht aber für die Volksschule, denn diese hätte ganz andere Ziele. Wie schön sagt doch E. Freimuth in seinen „Fruchtkeimen“: „O glaube nicht, daß es gen der Schule Würde sei, Wenn du Volkstümliches dem Lehrstoff mengest bei; Der Kinder Freud und Lust wird gründlich dich belehren, Daß Honigseim du reichst, von dem sie gerne zehren.“ Also nochmals: Sei tolerant bei schriftlichem und mündlichem Gedankenausdrucke! Es verschlägt durchaus nichts, die Hälfte der Sprachstunden nach Lehmann zu kürzen und sie in der angegebenen Weise anszufiillen. Der Nutzen ist für die Schüler ein relativ größerer; auch handeln wir so im Sinne des großen Reformers Hildebrand. Ferner denke ich an eine Verwertung des angedeuteten Stoffes als Aufsatz. Man versuche nur, den Kindern Sagen aus ihrer Gegend zu erzählen und sie dann als Aufsatz, in welcher Form es immer sei, zu bringen. Die Aufsätze sind mit einemmale besser, reichhaltiger — und die Alten, ich meine die Eltern der Schüler, tun jetzt auch oft mit — man sieht, die Kinder samt ihren Eltern waren dabei literarisch tätig, d. h., es wurde auf beiden Seiten mit den fünf Sinnen gearbeitet. Mit Themen nach der „Kopf-Bein-Schwanz-Methode“ lockt man keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Die Kinder bringen nichts zuwege als die paar simpeln Sätze, die der Lehrer haben wollte und die er sich schon zu Hause zurecht gelegt hat. Nicht mehr! — Man nennt hierzulande so etwas auch Gedankenausdruck und es gibt einem die Benamsung nicht einmal einen Riß, weil man sie so sehr gewohnt ist. Im Eingänge habe ich die Wetterregeln angeführt. Wie, wenn man im Unter- richte darauf einginge und wirklich beobachtete: wie die Schwalben fliegen, wie der „Moltwurm“ steigt, wann der Milchdieb (Augentrost) blüht usw. (Fortsetzung folgt.) Ms dem Tagelmche eines Ütmngsschnllehrcrs. Zur Wiederholung: 1.) Geh den Definitionsfragen ans dem Wege! — 2.) Gruppiere den Stoff in der Form eines Tafelbildes! — 3.) Stürze nicht zu unvermittelt in den Stoff! 4.) Sache ober Sprache? Wir denken dabei an die erste Klasse. Fräulein S. hatte int Anschauungsunterrichte den „Raben" zu behandeln. Wie sorglich da jeder Körperteil in Augenschein genommen wurde! Echt pestalozzisch. Darob blieb für das Sprechen keine Zeit übrig. Was ist nun in der Elementarklasse eigentlicher Zweck des Anschauungsunterrichtes: Sache oder Sprache? Zweifellos letzteres. Die Sache gibt dem Worte nur den Inhalt; das, was aber bleiben soll, das ist die Form, das gefeilte, richtig gesprochene Wort. 5.) pic Zeichnung im Anschauungsunterrichte. Bon einem Futterhäuschen war die Rede. Das Häuschen war aber nicht da. Wozu? Die Kinder sehen es ja alle Tage. Aber wie? Flüchtig streift der Blick das Gestell, ohne die Teile und deren ursächliche Zusammen- 4R1 gehörigkeit zu prüfen. Also herein mit dem Kästchen! Genügt auch nicht. Man soll,mit der Kreide zunächst Teil um Teil zusammenfügen, so als ob man das Hänschen anfertigtc. Dabei baut das Kind mit seinem Denken mit. Ist das Kunstwerk an der Tafel fertig, so wandelt es die Phantasie in die Wirklichkeit um und sehnt sich nach dem hölzernen Dinge, das vordem so oberflächlich besehen wurde. ti.) Das lästige Deminutiv. In der dritten Klasse wurde auf das Lesestück „Das Vogelnest" vorbereitet. Da gab es nichts als -chen und -lein. Vvglein, Mütterchen, Ncstlein, Bröcklern und Hälmlein; dann kamen das Kindlein, das Büblein, das Bäumchen usw. Herr Kandidat, wußten Sie nicht, daß Sie in der drittelt Klasse waren? Da gibt es Schüler und Schülerinnen, die den süßlichen Grvßmutterton nicht mehr vertragen. Also den Charakter der Klasse erfassen und ihm entsprechend die Sprache anpassen I Die zehn Gebote des Landlehrers. 8.) Dm sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Kollegen! Unter diesen Abschnitt gehören die Begriffe „Verleumdung, Ehrabschneidung, Ohrcnblüserei". Beschönigen wir nichts, seien wir aufrichtig, ganz aufrichtig: Wie oft, Gott sei's geklagt, versündigen sich Mitglieder unseres Standes gerade gegen dieses Gebot I Da wird am Wirtshaustische irgend ein abwesender Amtsbruder zerzaust, zerzaust von den „Dorfzensvren" und von — dem eigenen Kollegen. Wer ist da der Geschädigte? Der ganze Stand! — Ein andermal wird dem Inspektor etwas in die Ohren geblasen, etwas, was wahr ist, und etwas, was nicht wahr ist. Ist das recht, ist das vornehm? — Und wieder hört man einen geschäftig rufen: „Ich, ja ich, ich versteh' die Sach' weit besser und er, der Ignorant, sitzt am Ruder. War’ ich daran, wie ging da die Maschine!" Und die Menge hört zu und zuckt mit den Achseln über die sonderbaren „Schulmeister", die sich gegenseitig verraten und beschimpfen. — Vergleichen wir andere Stände! Wenn es da auch einmal heimliche Kritik gibt, heimliches Klagen und Verschwärzen, so geschieht es immer innerhalb der vier Wände des eigenen Heimes, d. H., Aug' in Aug' mit Berufsgcnossen, nie aber den Laien gegenüber. Wenn doch alle Amtsbrüder und auch alle Amtsschwestern des eingedenk wären, — wieviel wäre schon gewonnen! Würden-sie gar zu biblischer Vollkommenheit sich erheben, wir hätten den wichtigsten Grundstein für unser Standesansehen gehoben. — Landschule und Fremdenverkehr. Von Karl Krobath, Lehrer in Klagenfurt. (Schluß.) Außer in der Volks- und Bürgerschule soll auch in den Ackerbau-, Hauswirtschafts-, Handels-, Sonntags-, in den gewerblichen Fortbildungsschulen, weiters in der Lehrerbildungsanstalt, im Gymnasium und in der Realschule der Fremdenverkehr zu Worte kommen. Gewisse Fächer sollen ihm mehr dienstbar gemacht werden, als es bisher der Fall war, so vor allem der Unterricht in modernen Sprachen, in welchem totes Formelwerk — zu viel Grammatik — auf Kosten praktischer Übung, der Konversation, gepflegt wird. Der Geschichtsunterricht gibt nebst anderem Gelegenheit zum Hinweis, daß der Wandertrieb, falls er auf wissenschaftlichen, künstlerischen, abenteuerlichen oder religiösen Beweggründen fußt, die bedeutendsten Hemmnisse überwindet, Entbehrungen und Widerwärtigkeiten ertragen läßt; wenn er aber dem Drange nach Naturgenuß, nach Erholung entspringt, werden die geringsten Hemmungen ihn in andere Bahnen, in Länder, die keine solchen Übelstände (schlechte Kommunikationen, mangelhafte Verpflegung, Unsauberkeit der Wohnungen und des Eß-zeuges, Unhöflichkeit der Leute, unverhältnismäßige Teuerung, Sperrung ganzer Bergzüge für Alpenwanderer) aufweisen, lenken — zum großen Schaden unserer Heimat. Dem Zögling werde eingepflanzt, wie sorgsam also gerade in Kärnten jede Störung des Fremdenzuflusses vermieden werden muß. Der Einzelne, der Anlaß zu berechtigten Klagen gibt, schadet nicht nur sich selbst, sondern vielen tausend Schuldlosen, die ernst und bedachtsam schaffen. Er schadet der ganzen Heimat. Die Betroffenen werden nicht bloß ausposaunen: „Beim X. ist mir das widerfahren!“, sondern „In Kärnten herrschen solche Zustände!“ Empfehlenswert wären Haus- oder Schularbeiten über Fremdenverkehr, z. B. „Einiges zur Geschichte des Fremdenverkehres“, „Wie kann der Fremdenverkehr gefördert werden?“, „Gastrecht, Gastfreundschaft und Fremdenverkehr“, „Was für Wahrnehmungen ich in meinem Heimatsorte über Fremdenverkehr gemacht habe“, „Was gedenke ich dereinst zum zeitgemäßen Ausbau des Fremdenverkehrswesens in Kärnten zu tun?“, „Wie sind Anwürfe gegen den Fremdenverkehr zu widerlegen?“ Wenn über Auswanderungssucht, Heimatflucht gesprochen und an die Ursachen derselben angeknüpft wird, ist die Hebung des Fremdenverkehres und die damit verbundene Erstarkung der Volkswirtschaft als eines der wirksamsten Gegenmittel anzuführen. Im Gesinnungsunterricht weise man die Anschuldigung, daß der Fremdenverkehr den Charakter unseres Landvolkes verderbe, mit Entschiedenheit zurück. Ist eine solche Verderbnis z. B. in Italien zu beobachten, so trifft dies für die Schweiz, für Deutschland, Skandinavien, für unsere Alpenländer, wo der Fremde mit dem Heimischen in so innige Fühlung tritt und ein Teil dem anderen nur seine besten Seiten zeigt, nicht zu, so daß man bei Ländern, wo Schädigungen zu beobachten sind, andere Ursachen suchen muß. Sehr zu bedauern ist es, daß der Fremdenverkehr in unseren Schulbüchern, vor allem in den Lesebüchern, gar keine Berücksichtigung findet. Und doch: Solche Lesestücke sollten sich schon in den Lesebüchern von der Mittelstufe der Volksschule an (dritte Klasse fünfklassiger Schulen) vorfinden bis hinauf zu den Lesebüchern aller Mittelschulen, in kindlich faßlicher Form, etwa in eine Erzählung gekleidet, beginnend, in den folgenden Lesebüchern immer neue Kapitel behandelnd. Der Sinn der Jugend kann nicht früh genug auf die Segnungen und Vorteile des Fremdenverkehrswesens gelenkt werden. Die Pädagogen aller Anstalten mögen in dieser äußerst wichtigen Frage schlüssig werden, besonders falls Kronlands-Lcsebücher erscheinen. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Kärnten wird an den k. k. Schulbücherverlag in Wien mit Vorschlägen dieser Art herantreten. Ein Pädagogen-Komitee in Schlesien trägt sich mit dem Gedanken, für die in Organisation begriffene vierte Bürgerschulklasse ein Lesebuch herauszugeben, welches auch ein leichtfaßliches Lesestück über Fremdenverkehr enthalten soll. Der Landesverband plant weiters die Veranstaltung von Ausflügen für Studierende der Mittelschulen in unsere großen Kurorte, nach Tirol u. s. f., etwa zur Nachsaison. Der Verbandspräsident wird bei der nächsten Sitzung der Zentralkonferenz der österreichischen Landesverbände im Eisenbahnministerium die Zweckmäßigkeit eines derartigen Vorhabens zur Sprache bringen und Verausfolgung von Freifahrtkarten für diese Zwecke anregen. Diese skizzenhaften Andeutungen, in welcher Weise Schule und Fremdenverkehr Hand in Hand arbeiten sollen, grenzen das große Gebiet selbstverständlich in keiner Weise ab. Wenn sie die bedeutsame Frage einer recht lebhaften Erörterung zuführen, ist ihr Zweck erfüllt. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Kärnten ist bereit, seinen Referenten für Vorträge in der Abschlußklasse der verschiedensten Lehranstalten zu entsenden. Des Lehrers Takt und Schliff in der Gesellschaft. . Krage. (Welche Stosfmassen [Kapitel] sollen aus dem jetzt bestehenden Lehrpläne ausgeschieden oder in demselben zugeschnitten werden?) 27. Urteil. Lehrer A. Lothaller in Pram, O.-Ö. (Fortsetzung zu Folge 44.) Ein Sprachunterricht, dem nicht das, was im Kinde vorgeht, die Hauptsache ist, wird seinen Zweck verfehlen. Des Sprachunterrichtes wichtigste Aufgabe ist die Sprachpflege. Mit dem Ende des vierten Schuljahres sollten die Kinder dahin gebracht worden sein, daß sie im Umfange ihres Gedankenkreises das Hochdeutsche anwenden, grammatisch und phonetisch annähernd richtig sprechen, Angemessenes fließend vom Blatte lesen und im allgemeinen orthographisch schreiben. Der Sprachunterricht gliedere sich in Sprachpflege, Erlernung von Technischem und Sprachbetrachtung. (Sieh Dr. Rieh. Seyfert preisgekrönten Lehrplan für den deutschen Sprachunterricht!) Das Lesen und den Aufsatz setze man mit dem Sachunterrichte in Beziehung und die grammatischen und orthographischen Belehrungen beschränke man nur auf das Gebiet der im Sprechen und im Aufsatz hervortretenden Fehler! Alle grammatische Theorie ist an die Behandlung des Schwankenden und Schwierigen anzuschließen. 1 Zweiter Beitrag zum Thema „Bezirkslehrerkonferenz". Vergl. den Leitbericht in Folge 44! Was das Sprachgefühl selbst sicher an die Hand gibt, bedarf keiner Übung und ist deshalb von vorne-herein auszuschließen. — Seyfert schreibt in seinen Ausführungen zur Theorie des Lehrplanes über die Realien wie folgt: Unter dem Gesichtspunkte der menschlichen Kulturarbeit sollen die realen Lehrstoffe in der Volksschule beleuchtet werden; auch ihre Anordnung sollte nicht nach dem wissenschaftlichen System, sondern nach den großen Gebieten der Lebenshaltung erfolgen. Mehr als drei reale Lehrfächer würde es dann nicht geben; nämlich die heimatliche Kulturarbeitskunde, die nationale Kulturgeschichte und die umfassendere Kulturgeographie. Ideale Ergänzungen zu diesen Sach-unterrichtsfächern sind erstens Religion und Naturkunde als Lehrfächer und zweitens Kunstübungen und Kunstbetrachtungen als Bestandteile der methodischen Lehreinheiten. Der Unterrichtsstoff in den realistichen Fächern muß vorzugsweise aus der Heimat, aus dem engeren und weiteren Vaterlande genommen und die Kriegsgeschichte zugunsten der Kulturgeschichte beschränkt werden. Die ausländischen Kulturpflanzen, Tiere und Kolonialwaren kommen in der Erdkunde im Zusammenhang mit der betreffenden Landschaft kurz zur Besprechung. Nur wenn fremde Kulturarbeit früherer Zeit auch für das Vaterland Bedeutung hat oder fremde Völker die Entwicklung Österreichs, Österreicher die Entwicklung fremder Völker beeinflußt haben, kann eine Aufnahme bezüglicher Stoffe in den Lehrplan österreichischer Volksschulen gerechtfertigt sein. Der naturkundliche Unterricht erhält seine Aufgabe und seine Ziele vom Kulturleben. Erst Naturkundliches in kulturkundlicher Beleuchtung, einfachere Kulturarbeit, Gliederung der Kulturwelt, wie sie sich den Sinnen darbietet; dann Kulturstätten, Kulturgeographie, Kulturgeschichte, einzelne Zweige der Kultur. (Fortsetzung folgt.) Zur 9. Krage. (Hausaufgaben in der Landschule ober nicht?) 14. Urteil. Oberlehrer Jos. Perz in Nesselthal (Krain). Wer in die Verhältnisse hierzulande einen genauen Einblick nimmt, der wird dem Lehrer, der seinen Schülern von einem Schultag zum ändern keine schriftlichen Hausaufgaben gibt, vollkommen beipflichten. Die Hindernisse, mit denen die Kinder bei der Anfertigung ihrer schriftlichen Hausarbeiten zu kämpfen haben, sind wohl jedem Landschullehrer bekannt und ich nehme Abstand, sie hier nochmals aufzuzählen, nachdem die bisherigen Urteile dieselben größtenteils berührten. Anders verhält es sich jedoch bei schulfreien Donnerstagen und Sonntagen und zwar nur zur Winterszeit. Da hat doch jedes Kind so viel Zeit, eine schriftliche Aufgabe zu machen, und wenn es auch nur auf die Schiefertafel wäre. Das „In-die-Hefte-schreiben“ ist eben mit großen Schwierigkeiten verbunden und nicht anzuempfehlen. Wie zerknittert, verbogen und auch beschmiert sieht ein Hausaufgabenheft schon nach kurzem Gebrauche aus! Es ist ja auch nicht anders zu erwarten, wenn das Kind dasselbe eine Stunde weit und darüber in seiner kleinen Schultasche oder gar nur in einem Tüchel wiederholt zur Schule und wieder nach Hause tragen muß. Wie viel bittere Tränen werden gerade durch die Hausaufgabenhefte, wenn sie nicht sauber gehalten sind, furchtsamen Schülern, die den „allzustrengen“ Lehrer fürchten, entlockt! Darum Hausaufgabenhefte beiseite! In der übrigen Jahreszeit, wo die Kinder doch mehr oder weniger körperlich beschäftigt sind, hat auch an Donnerstagen und Sonntagen jede schriftliche Hausarbeit zu entfallen. Das ist meine Meinung. Zur 10. Krage. (Schulbeginn im Herbst oder im Frühlinge?) 1. Urteil. Schulleiter Hans Pietschnigg in Kamp, Kärnten). Als Lehrer an einer Landschule bin ich für den Schulbeginn im Frühjahre. Wenn die sechsjährigen Kleinen im Herbste in die Schule eintreten, so gehen sie gerade dem Winter entgegen. Und wie die Wege zum Schulhause im Gebirgsdorfe aussehen, weiß nur der zu gut, der dies selbst mitgemacht hat. Ganz anders ist es, wenn das Kind zu Ostern in die Schule eintritt. Die Freuden des Frühlings erwecken im Kinde die Freude zum Schulgehen. Bis zum Herbste ist es kräftiger geworden und an den Weg hat es sich gewöhnt. Wenn der Schulbeginn im Frühjahre festgesetzt ist, geht der Anfänger der schönen Jahreszeit entgegen. Die Witterungsverhältnisse sind in dieser Jahreszeit auch günstiger. Wenn man ferner bedenkt, wie weit manche Kinder vom Schulorte entfernt wohnen, daß die Tage im Winter sehr kurz sind und viele Kinder im Dunkel fortgehen und heimkommen, so muß man entschieden für den Schulbeginn im Frühlinge stimmen. Das wünscht auch die Landbevölkerung. Auch vom didaktischen Standpunkte aus betrachtet ist der Schulbeginn im Frühlinge zu bevorzugen. Es gibt auf dem Lande meist einklassige Schulen, die größtenteils überfüllt sind; wo der Lehrer über den Winter durch die große Arbeit und Anstrengung, die ihm die überfüllte Klasse bieten, seine Kräfte zesplittern sieht. Zu Ostern jedoch, wenn die Klasse durch die Sommerbefreiten entvölkert wird, da hat der Lehrer Zeit und Kraft, seine Aufmerksamkeit den Anfängern zuzuwenden. Es gibt allerdings einen Umstand, der für den Schulbeginn im Herbste spricht: Die Unterbrechung des Schuljahres durch die zweimonatigen Ferien. Die Einwendung, daß dadurch das bereits Eingeprägte in Vergessenheit gerate, ist nicht stichhältig; es wäre wohl auch bedauerlich, wenn der Unterricht nicht zwei Monate haftete. Im Herbste wird ja wiederholt und das bereits Dargebotene aufgefrischt. Auch bietet der Frühling mit seiner mannigfachen Schönheit und seiner Abwechslung so manche Gelegenheit, besonders die Anfänger durch die Anschauung im Freien an die Schule zu fesseln, was für die Kleinen von besonderer Wichtigkeit ist, da sie immer etwas Neues sehen und hören wollen. Im Winter jedoch muß sich der Anfänger mit der Anschauung an abgeschmackten Anschauungsbildern begnügen und leicht kann da das Interesse am Schulgehen schwinden. 2. Urteil. Lehrerin Fil. Moll (derzeit in Häselgehr, Lechtal, Tirol). Meine Ansicht zu dieser Frage lautet: Das Schuljahr beginnt in Tirol (Landschulen) mit der Sommerschule gewöhnlich am 1. Mai. Diese dauert bis 15. Juli bei ganztägigem und bis Ende August bei halbtägigem Unterrichte. Dann beginnen die großen Ferien und dauern bis 15. Oktober, bezw. 1. November. In dieser langen Ferienzeit werden die Kinder zu verschiedenen Haus- und Feldarbeiten verwendet, die übrige freie Zeit gehört dem „Spiel“; aber auch allerlei „Allotria“ wird getrieben, denn was fällt unbeaufsichtigten Kindern nicht alles ein! Lernbücher und Schreibtafel allein haben Ferien im vollsten Sinne des Wortes. Das in der Sommerschule Gelernte wird größtenteils vergessen und welche Geduld und Mühe braucht es doch namentlich bei Anfängern, bis man sie zum Sprechen bringt und bis sie sich an eine Schulordnung gewöhnt haben! Wochenlang muß man sich in der Winterschule mühen, bis man die Kinder wieder auf derselben Stufe und in derselben Ordnung hat wie am Ende der Sommerschule. Allerdings ist Wiederholung die Mutter des Lernens und kann nicht oft genug eintreten; doch nach so langen Ferien ist es keine Wiederholung mehr, sondern ein neues „Beginnen“. Würde das Schuljahr im Herbste beginnen und mit den großen Ferien abschließen, so wäre den Lehrpersonen doppelte Arbeit erspart. Das Schuljahr wäre ein geschlossenes Ganzes, das Lehrziel würde leichter erreicht werden und der Unterrichtserfolg würde ein besserer sein. Der Schulbeginn im Frühlinge hat gewiß manche Vorteile und ich räume gerne das Feld, wenn man mich überzeugt, daß diese die genannten Nachteile aufwiegen. Ein inhaltsreicher Jahresbericht. (Jahresbericht der Mädchen-Volks- und Bürgerschule, des städtischen Kindergartens und der Mädchen-Fortbildungsschule in Böhm.-Leipa über das Schuljahr 1906—7.) Verfaßt von Direktor F. Mohaupt. Aus dem reichen Inhalte sei folgendes herausgegriffen und in allgemeiner Fassung wiedergegeben: 1.) Mit elf Klassen wurden Ausflüge in die Umgebung unternommen. (Lernausflüge! D. Sch.) 2.) Infolge eines Konferenzbeschlusses vom 31. März 1905 wurde den Kindern jeder Klasse aufgetragen: „Wenn euch die Mutter das nächstemal baden wird, dann bittet sie, sie möchte einmal mit dem Zeigefinger der rechten Hand über euere Wirbelsäule herunterfahren, im Nacken beginnend und genau den Dornfortsätzen folgend. Dann wird sie sofort sehen, ob euere Wirbelsäule anfängt sich seitlich zu verbiegen. Ihr selber müßt aber dabei ganz gerade stehen und dürft euch dabei auch nicht umschauen, denn wie man nur den Kopf ein wenig wendet, so verdreht sich auch schon die Wirbelsäule! Und findet die Mutter eine Verbiegung, dann soll sie mit euch recht bald zum Arzte gehen.“ 3.) Die Schulränzchenfrage berührte der Bericht das erstemal vor 7 Jahren. — 1900—1 gab es bei den Schülerinnen 262 Rückenschultaschen; jedes folgende Jahr wurden ihrer mehr. 1905—6 waren es schon 559. Heuer sind es sogar 662. Das ergibt bei der Gesamtzahl von 833 Schülerinnen 79 o/o. 4.) Die geistige Arbeit der Kinder betreffen nachstehende drei Grundsätze: a) Was in der Schule befestigt (eingeprägt, eingeübt) werden kann, darf nicht dem häuslichen Fleiße überlassen werden, b) Die Zahl und der Umfang der Hausaufgaben beschränke sich auf das mindeste noch zulässige Maß. c) Fleißaufgaben sollen vom Lehrer weder gegeben noch angenommen werden. 5.) Die „Schwatzpause“. Eine solche ließ man in der 1. und 2. Volksschulklasse nach jeder halben Stunde, in allen anderen Klassen aber beim Stundenwechsel (also um 9, 11 und 3 Uhr) eintreten1). Je kleiner und jünger das Kind ist, desto leichter ermüdet es. Indem (wie dies häufig geschieht) 1 An der Anstalt wird zum Stundenwechsel geläutet 5 Minuten vor 9 Uhr, 10 Minuten vor 10 Uhr, 5 Minuten nach 10 (dazwischen liegt die Freiviertelstunde), um 11 und um 12 Uhr; nachmittags um 3 und um 4 Uhr. zur Auffrischung der gesunkenen Lebensgeister ein Lied gesungen oder einige Turnübungen vollführt werden, wird der Geist der Kleinen nur wieder anders in Anspruch genommen, nicht aber ausgespannt.“ 1 Letzteres kann nur dadurch geschehen, daß das Kind durch 5 Minuten lang tun kann, was es will, wenn es nur kein Unfug ist oder wenn nicht Staub aufgewirbelt wird. 6.) Der Ortsschulinspektor besuchte die Schule sehr oft. Sofern er nicht verhindert war, wohnte er auch den Konferenzen des Lehrkörpers bei.2 7.) Während der Ferien wurden die Blitzableiter und sämtliche Leitungen geprüft und in Ordnung befunden. 8.) Mittagssuppe wurde wie in den Vorjahren so auch heuer über Beschluß des Ortsschulrates im städtischen Asyl- und Waisenhause an allen Wochentagen außer Mittwoch und Samstag gegen Zahlung von 10 Hellern an die auswärts wohnenden Schüler der hiesigen Volks- und Bürgerschulen verabreicht und zwar vom 15. November bis 15. März; 10 arme Mädchen bekamen sie auf Kosten der Stadt. Von den Mädchen wurden heuer beansprucht 319 Suppen gegen Bezahlung und 030 Suppen ohne Bezahlung, zusammen 949 Suppen.3 9.) Mit Schulerfordernissen (Büchern, Heften und Handarbeitsstoffen) wurden 280 Volksschülerinnen — 45°/o (Vorjahr 267 — 45%) und 95 Bürgerschülerinnen — 45% (Vorjahr 74 — 45%) beteilt. 10.) Weihnachtsbescherung armer Schulkinder. Wie in den Vorjahren (seit 1898), so hatte auch diesmal ein vom Bürgermeisteramte bestimmter Ausschuß die Sammlungen sowie die Durchführung der Christbescherung in die Hand genommen. Nach einer kurzen Ansprache seitens des Direktors wurden 129 Mädchen mit Kleidungsstücken beteilt. Das Verzeichnis der Spender enthält Nr. 157 des städt. Amtsblattes vom 24. Dezember 1906; den Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben enthält Nr. 58 vom 19. Jänner 1907. (Bei Nachahmung dieses Umstandes nicht vergessen! D. Sch.) 11.) Alarm. Jeder Lehrer hat sofort bei Beginn des Alarms seinen von der Stiege weiterentfernten Klassennachbar zu verständigen und dazuzusagen, ob „große“ oder „kleine“ Gefahr, ferner daß er als Allerletzter sein Klassenzimmer zu verlassen hat und die Verantwortung dafür trägt, daß kein Kind in demselben zurückbleibe. Die am 2. Juli veranstaltete Übung („langsame Räumung“, weil „kleine Gefahr!“) vollzog sich binnen 4% Minuten.4 12.) Die Volks-Bücherei verfügt gegenwärtig über 1998 Nummern mit 2345 Bänden; sie sind in 7 Gruppen eingeteilt. Das Ausleihen fand vom 7. Oktober 1906 bis 28. April 1907 jeden Sonntag von 4/a9—10 Uhr vormittags statt. Es wurden an 30 Tagen von 170 Personen 3740 Bücher entlehnt, so daß im Durchschnitte 22 Bände auf eine Person kommen. „Weil als gewisse Einnahmsquelle nur die geringe Ausleihgebühr (für einen illustrierten oder im Ankäufe teueren Band 4 h, für jedes andere Buch 2 h) angesehen werden kann, so bedarf die Verwaltung alle Jahre außerdem noch einer größeren Geldsumme, um die Bücherei in gutem Zustande zu erhalten. Deshalb ergeht an alle geehrten Körperschaften und sonstigen Wohltäter die Bitte, das gemeinnützige Unternehmen auch fernerhin durch Schenkung von geeigneten geist- und gemütbildenden Büchern und Zeitschriften oder durch Geldbeträge zu unterstützen; nur auf diese Weise ist es möglich, die den Volksgeist vergiftende Schundliteratur erfolgreich zu bekämpfen.“ Am Schlüsse des Jahresberichtes finden wir folgende „Bitte an die Eltern“: 1.) Dieser Jahresbericht wünscht gelesen zu werden. 2.) Wenn eine Schülerin ins Böhmische gegeben werden soll oder während der Ferien überhaupt von Leipa wegzieht, so hat sie sich vorerst beim Direktor abzumelden und die letzte Schul-nachricht mitzubringen. 3.) Wer für sein Kind eine Schultasche kauft, wähle eine Rückentasche, keine Handtasche! 4.) Wenn Ihr nicht wisset, wohin mit nicht mehr benötigten Schulbüchern, Rückenränzchen, Schleifschuhen: wir haben Verwendung dafür. 5.) Wer von Euch noch nicht dem Schulfreundevereine als Mitglied angehört, der versäume nicht, baldigst beizutreten. 6.) Zum Schlüsse noch eine herzliche Bitte: Gebt Eueren Kindern keine Naschkreuzer! Süßigkeiten werden im Munde zu Säuren und verderben unfehlbar die Zähne. — Nichts für ungut! F. Mohaupt. 1 Vergl. hiezu das Zweiminnten Turnen! D. Schrift!. 2 Vergl. den Leitartikel „Die Nichtstuer" in Folge 32 der „Blätter"! D. Schrift!. , 3 Zur Nachahmung für Landschulen. Warum sollte der reiche Bauer nicht zahlen?! D. Schristl. 4 14 Klassen! D. Schristl. Zur Anschaffung werden von der Direktion wärmstens empfohlen: a) Prof. Dr. Leo Burgerstein: „Gesundheitsregeln für Schüler und Schülerinnen“, b) Derselbe: „Zur häuslichen Gesundheitspflege der Schuljugend“. Diese beiden äußerst wertvollen Schriftchen sind in jeder Buchhandlung um den Preis von je 10 h zu haben, c) Josef Pritsche: „Ratgeber zur Berufswahl“. Herausgegeben vom Deutschen Landeslehrervereine in Böhmen. Reichenberg 1906. Für den Buchhandel bei Sollors Nachfolger, Reichenberg. K 150. Briefkasten. Die Ferien haben neue Freunde, neue Pläne gebracht. Immer dringender tritt die Forderung nach der Organisation der österreichischen Landschule hervor; auch die Politiker, die bisher für Landvolk und Land schule wenig Zeit fanden, beginnen allmählich ans unsere Bestrebungen aufmerksam zu werden. Endlich, nachdem sie die Wirkung des Versäumnisses gefühlt! — Zur Wanderung blieb mir zwar nur eine kurze Frist übrig; aber sie führte mich durch ein Gebiet, wo gute Freunde wohnen, und manche Anregung blühte auf, mancher Vorsatz reifte ans, mich der, den Lehrern ein neues Büchlein „Pädagogische Wandervogel im Zickzack von Schule zu Schule" ans den Weihnachtstisch zu legen. „Talaufwärts" habe ich ans meiner Fahrt in vielen Laienfamilien gefunden. So war die Schrift gemeint und so sollten sie die Kollegen wirken lassen, galt sie doch zunächst denen, die die Schule noch nicht schätzen gelernt haben. — In einer Lehrer-versammlnng wurde ich gefragt, ob die „Blätter" ab 1. Jänner zweimal im Monate erscheinen werden. Vielleicht! Mit acht Seiten jedesmal ginge es. Doch was sind acht Seiten bei der Fülle des Stoffes! — Zwei Tage galten dem bekannten Methodiker Hans Trunk. Waren das zwei selige Tage! Trunk ist von unserer „Wechselrede" entzückt und entzückt sind hundert andere, die sich an dem blinkenden Erz ans dem bisher verborgengebliebenen Schachte ergötzen. Also wacker vorwärts, heraus mit all dem Metall; wir wollen uns Geschmeide und Waffen schmieden! — Lehrer HL in P. (Steiermark): Das gesprochene Worte ist Gold, das geschriebene Silber. Die Druckerschwärze verträgt erstens nicht alles und dann fehlt eben die trauliche Zwiesprach. Nun werde ich wieder flügge werden. Reihen sich mehrere Einladungen zn einer ein [zeitlichen Reise, und ich komme. Vorläufig hat sich der Lehrerverein „Fohnsdorf" angemeldet. —- Schulleiter Ss. HL in K. (Kärnten): Den Zug durch Ihr Heimattal werden die „P. Wandervögel" schildern; Folge 40 beginnt mit der Schulreife „Im Ausland non Schule zn Schule". — Kür das Lehrerheim im Süden hat Frl. P. M nchne in Reisnch im Gailtale 4 K ‘JO h gesammelt, Herr I. Jekl in Abtei (Kärnten) 1 K 50 h ge spendet; bisher in den „Blättern" 2283 K 10 h. Möge die „Landschnlgemeinde" einen Stolz dareinsetzen, für das Südheim möglichst viel aufzubringen! Alle Beiträge an die „Verwaltung der Blätter"; sie wandern mittelst Posterlagscheines gelegentlich samt nnd sonders zum Dentschoster. Lehrerbunde hinüber! — Aus Kimpolnng kommt folgende Meldung: „In der Bezirksschnlratssitznng am 27. v. M. wurde unter allgemeinem Beifalle die Bestellung der.Blätter' für sämtliche Schulen des Bezirkes beschlossen." Im Westen des Reiches sind wir manchem Lehrer „allzufrei", im Osten nicht einmal den k. k. Behörden. Sonderbar verkehrte Welt! — K. ti. Aachlehrer K. (£. dzt. in St. HR. (Böhmen): Die (Sink(affige auf der Ansichtskarte ans Marienstern ist wirklich ein Ideal-schnlhäuschen, das selbst uns aus dem Staatsrock locken könnte. Wär's nicht besser, hier zn herrschen, als im Gewühle der Stadt am Schwungrad zn stehen? — Kran Direktor Aammer in Knitteffefö: Ihre Berichtigung maß ich den Lesern von „Talaufwärts" mitteilen. Auf Seite 60 wäre demnach folgende Änderung vorzunehmen: „Hier hat einst ein römischer Legionenführer seiner plötzlich verschiedenen Frau einen Denkstein gesetzt. —- Wieviel lag für den Ehemann in den Worten, wie wenig für mich, den »eingefleischten Junggesellen'!" — Direktor Sch. in 5. (Tirol): Ja, das war in der Tat ein „Kriegsjahr". Grollen wir dem Geschicke nicht, das uns die Menschen im rechten Spiegel gezeigt hat! — Sditk. L. in HL (Hverösterreich): Ihrer Sendung von Werken über die „Lehrplanfrage" sehe ich gerne entgegen, aber erst später, wenn der Nebelmond mich im Zimmer hüll. — rtzßf. A. 23. in K. (Schlesien): Also hat die Hilfeleistung genützt? Sie schreiben: „Bei allein Fleiße konnte ich es in der Anstalt nicht über ein „genügend" bringen nnd daher verzagte ich daran, einmal etwas vor eine Versammlung oder gar in die Öffentlichkeit zu bringen. Nun habe ich Selbstvertrauen gewonnen." So ist es gar oft: Die Zeugnisnote entmutigt manchen zeitlebens. Wer war in Ihrem Falle schuld: Der Professor oder Sie? Ich glaube, es trifft beide. Der eine hätte den Fleiß krönen, der andere bedenken sollen, daß er unfertig ins Leben trat und daher noch manches zn erhoffen hatte. Sind Sie dem Zensor nicht gram! Nun, da Sie neue Kraft fühlen, läßt sich das Versäumte nachholen. — X L. in St. ÜL (Kärnten): Aus Ihrem Mea-culpa-Wiefe mnß ich einige Stellen an fuhren. Sie sagen offen, was ich zuweilen nur zwischen die Zeilen schieben kann: „Warum das ratenweise Abzahlen? Nun, Ihnen darf ich es wohl verraten. Es herrscht bei mir eben ein permanenter Überfluß an Geldmangel, so daß Panschalabznhlnngen ausgeschlossen erscheinen. Ich will nicht jammern. Diese „üble Mode" haben mir die „Blätter" gründlich abgewohnt. Mir tut es nur leid, daß ich mich nicht schon früher den „Blättern" anvertraute. Bitte, mich nicht mißzuverstehen! Ich will nicht gegängelt werden; dies verfolgen die „Blätter" auch nicht. Aber das Hinleiten zur besseren Einsicht, zu lebenswarmer Weisheit verpflichtet zum Danke gegen die „Blätter". Zum Erforschen des Lehrergewissens sind sie wie geschaffen. Hei! wie sie hiueinwirbcln in die Tiefen der Lehrerscele und dort die geheimsten und bis heute vielfach sogar unbewußten Schwächen aufzustöbern vermögen! Wie weh tut manche der kleinen und wohl auch größeren Operationen! Ist aber der Lebensnerv, der Seelenfehler kuriert, wie gut ist es oder wird es werden! Nur für die „Land"-lehrer die „Blätter" ? Nein, «ein! Auch in der „Stadt" seufzen Hunderte von „Brüdern" und „Schwestern" unter der Last noch nicht erkannter Schwächen und Fehler. Die „Blätter" ein Medikament! Ja, lachen Sie nur! Für mich waren sie es und vielleicht für viele andere auch. Nun sollen sie dem Rekonvaleszenten ganz auf die Beine helfen und dann? Auch der Gesunde braucht Helfer und Freunde, uni große und schöne Ziele erreichen zu können. Zum Danke für die „Kur" will ich für die schöne und hohe Sache ein eifriger Werber werden." — Art. H. in A. (Steiermark): Wenn Sie glauben, in Laibach wären die Anforderungen geringer, so täuschen Sie sich; wir zwicken, wie alle zwicken. Es würde wohl der Lehrerschaft auch ein schlechter Dienst erwiesen werden, ließe man alles „schlüpfen" und bereicherte man den Stand mit Vertretern, die nichts tun und nichts können. — Schll'. A. A. in N- (Nähmen): Ihre Einklassigc sieht aus, als wollte sie einmal eine Zweiklassige werde». Geben Sie acht, daß es Ihnen nicht so geht, wie einem steirischen Oberlehrer, der unlängst also sprach: „Ach, könnte ich nur wieder Einklaßler werden!" — Lehrer I. M. in A. (Währen): Die Prüfuugskommissäre sind in der Regel noch an den „Moönit für das Ober gymnasium" gewöhnt. Für das Schreiben genügt „Ambros". — chbl. K. A. in K. — Kerr Schulleiter Kustali in stissau erstattete im „Deutschen Lehrervereine des Petschaner Gerichtsbezirke" einen Bericht über die „Blätter". — st,rußkarten: 1.) „Aus der Lybischen Wüste" bei derer Hitz' würde der Wiener sagen! 2.) Aus Mannheim von einer fahrenden Lehrerin. !i) Aus München vom Zithervirtuosen Omnletz. 4.) Vom Kollegen I. in Görz eine Semmeringkarte. 5.) Von der Schulvereinsversammlung in Nesselthal (Krain) mit 21 Unterschriften. G.) Ans der „Einklassigen auf historischer Stätte". 7.) Vom Bundesobmanne Keßler aus dem „Wolkenheim". 8.) Aus einer Rikli-Hütte in Veldes. 9.) Ein Namenstagszuruf (?) aus Wien. 10.) Vom Tondichter Koschat und Schriftsteller Krobath. 11.) Von einem Ausfluge nach Frauenberg an der Mur. 12.) Aus einem „Lehrerinnenzirkel" mit 11 Unterschriften. (War die düse Fee nicht beim Kaffee?) 13.) Vom Dachstein. 14.) Aus „fernem Süden". 15.) Eine Karte „Unser Gold" mit 12 Unterschriften und dem Zurufe: „Dem .Bürgermeister' der Landschulgemeinde!" 16.) „Ein treues Herz" garniert mit 8 Unterschriften. 17.) Aus dem Zillerthal von dem „Prinzeßchen". 18.) Vom Raibler See „Holadiö"! 19.) Von einer Säugerfahrt „alter Tenöre und Bässe". 20.) Aus Heiligenblut „Sechs Getreue". 21.) „Die Einklaffige in Gunzenberg" (1049 m ü. d. M.). 22.) Von einem Lehrerveterane» mit stenographischer Beigabe durch Enkelkinder. 23.) Von einer Schnlvereinsversammlung in Obergras (Kraiu). 24.) Aus Maria Wörth eine prächtige Karte. 25.) Aus dem Waldschulhaus in Krieglach Alpl. 26.) Von dem Kärntner Lehrerquintett Inspektor Moro gelegentlich eines Konzertes in Waldschloß. — Hab' mich 26 mal herzlich gefreut und sage 26mal Dank, innigen Dank. — Wie leicht trügt man die Bürde, wenn von allen Seiten die Arbeit für die „Blätter" freundliche Rufe begleiten! — Aeichsratsavgeordneter M.: Auf Ihre Anfrage» werde ich nächstens einmal zurückkommen. Weine Mitteilungen. 61.) Ein Poltisfdmllchrcr — H'rinzencrzleher! Hört, hört! Ja, die Zeiten haben sich auch in dieser Beziehung geändert — vorläufig allerdings erst in Bayern. Dort hat der einsichtsvolle Prinzregent zur Erziehung deS Thronfolgers einen Münchner Kollegen bestellt. 62.) Etwas für »»(erc Alpenländer. In Leipzig unterstehen uneheliche Kinder, ob sie von der Mutter gepflegt werden oder nicht, hinsichtlich der Erziehung einer ständigen amtlichen Aufsicht u. zw. von der Geburt an bis zur Entlassung aus der Schulpflicht. Wieviel Jammer und Unheil würde bei »ns verhütet, wieviel Verdruß der Schule erspart, wieviel lästiges Material den Gerichtsbehörden vorenthalten werden, wenn eine solche Maßregel allgemeine Geltung erhielte! Vielleicht bringt es die Jugendfürsorge so weit. — 63.) Staatsfchulc oder Tandesfchule! Die Frage taucht wieder auf. Solle» wir sie als Streitfrage in unsere Wechselnde werfen? Einen ernsten Beratuugspunkt wird sie für die Landschnlgemeinde aus jeden Fall bilden müssen. Man blicke voraus: Das Bäuerlein im Sonntagsstaat, der Lehrer in der Uniform; das Bäuerlein ein Bäuerlein und kein Ortsschulrat mehr, die Schule ganz in den staatlichen Organismus eingestellt; das Bäuerlein Bürgermeister, Gemeinderat, usw. Der Lehrer Staatsbeamter in der XI., X., IX. oder VIII. Rangsklasse! — 64.) Dem vorzeitig Minuenden ins Stammöuch: Drei Ding im Haus sind ungelegen: Der Rauch, ein böses Weib und Regen; Das vierte beschwert es überaus: Viel Kinder und kein Brot im Haus. (Alter Spruch.) to») und quer von Schule zu Schule. (Eine Schulreife durdi die öllerreichifdien Alpenländer und die angrenzenden Dörfer.) 13. Diesseits und jenseits der roten Linie. a) (Sin junger chefess. Wie ein Wurm wand sie sich durch die braunen Schrasseu, die frischgetünchte rote Linie, ohne Ende bergauf, bergab. Der Kleckser hätte sich viel Farbe ersparen können. Wir wären zu-frieden gewesen, würde er uns den roten Vermerk lediglich bei dem Grenzorte angebracht haben; denn ob nun die Landesgrenze über diesen oder jenen Kamm zieht, hier oder dort ein Knicköchen macht, das war uns gleichgültig und noch gleichgültiger sollte es dem Kinde sein. Was übrigens in dem Kopfe eines kleinen Weltbürgers spuken mag, wenn er den roten Streifen so recht mit Innigkeit betrachtet? Ob der Kluge nicht etwa darüber brütet, wie der Streifen in Wirklichkeit aussieht, ob er ihn nicht im Walde sucht wie der „kleine Robert" den Regenbogen? — Das Ringlein in der blutigen Tunke war unser Ziel; dort gab es wieder eine weltverlorene, eine echte Einklassige. Schon das Außere keunzeichnete ihre Kategorie: Ein ebenerdig Häuslein, ein vernachlässigter Garten mit einem schlechten Zaun, ein altes Gemäuer, an dem der wilde Wein wild hinanwuchs, alles, alles verriet die Einklassige, alles den verlassenen Grenzort, in den der fürsorgliche Arm der Schulverwaltung nicht mehr reicht. Hinter den verstaubten Fenstern sahen wir zwei Gestalten nufundniederhuschen. Gibt es da zwei Lehrer, den Meister und den Gehilfen? Wir wollen sehen! . . . Ah, der Herr Inspektor! Sonderbare Fügung: Der Wauwau und zwei bebrillte fahrende Scholaren! Mehr braucht ein junger Lehrer nicht, um seine Klasse für einen Zirkus anzusehen, in dein sich alles bäumt und windet. Und jung war der Mmm, beängstigend jung. Daß man noch immer Anfänger in die Einklassige schickt! Gar bald mußten wir's gewahren, wie ungeschickt der Mann seine Arbeit begann. In dem Zimmer saßen drei Volker: Die Kleinen, die Mittleren, die Großen. Die Kleinen, d. H., die Schüler der ersten Abteilung, hatten mündliches Rechnen im Zahlenraume 1 —10. Was taten indes die Mittleren und die Großen, die Schüler der zweiten und die der dritten Abteilung? Sie hörten mit und rechneten mit. Hatte das einen Zweck? Ist es nicht Zeitvergeudung, wenn man zwölf- und dreizehnjährige Knaben und Mädchen noch an den Entwicklungen des 4 + 3 oder 5) — 5 teilnehmen läßt? Die „Herren" in unserer Einklassigen empfanden den Umstand denn mich als Herabwürdigung und gefielen sich trotz Finsternis auf der Stirne des Inspektors, trotz der Brillenschlangen und trotz der Mahnungen des armen Präzeptors in allerlei Allotria. — Nach dreißig Minuten war die erste Abteilung glücklich mit einer Stillbcschäftignng versehen und es griff das Wort des Lehrers nunmehr auf die Mittleren über. Die Großen mußten auch hier mit. Die Wiederholung des Einmaleins leistet zwar immer gute Dienste; allein in der breiten Erörterung verlor sich der Geist und suchte wieder Zuflucht beim Späßchen. Fünfzig Minuten waren dahin, fünfzig Minuten kostbarer Zeit, als endlich die Reihe an die Scniores kam. „Nur ein Vicrtel-stündchen!" dachte ich mir und lehnte mich in den Sessel zurück, denn langweilig, überaus öde wurde der Unterricht, da der dritten Abteilung folgende Rechnung vvrgelcgt wurde: 9X7 — 8+14 — 9 — 12 : 8 + 27. Das sollte eine Vorübung sein, ein Durchlaufen durch alle Rechnungsarten, ein Paradestücklein für uns und den Inspektor. — Das Mittagschläfchen hätte sich gut angelassen, wären nicht plötzlich ein paar Ritter der ersten Truppe mit dem Rufe in die Höhe geschnellt: „Herr Lehrer, ich bin fertig!" Ihr Trompetenstoß war »och nicht verhallt, so sprangen drei Helden im Mittellager mit hvcherhvbener Tafel empor und gesellten sich zu den Tapfern der untern Kohorte. Indes begann aber droben bei den Edcln ein Brodeln und Surren, die lange Rechcnkctte hatte nämlich den Streit entfacht; der eine schrie so, der andere anders, zuletzt fuhr der Lehrer darein, doch, o weh, mit einer falschen Zahl — und der Tumult war fertig: Rufen hüben, Rufen drüben, Tafelgeklapper, Rücken und Bücken, Schieben, Scharren, Drängen, jeder wollte mit seinem Ergebnis an den Herrscher heran; dieser ward blaß und ward blässer, er wäre wohl mich ins Wanken gekommen, hätte nicht der Herr-Inspektor mit einem Ruck dem Schauspiel ein Ende gemacht. Ein donnerndes „Tafeln hinein!" „Achtung!" . . . und über allen Wipfeln war Ruh'. — Die Inspektion war zu Ende. Als die tolle Schar durch die schmale Pforte gestürmt war, nahm der Mann mit der Donnerstimme den verzagten Schulleiter zur Seite und sprach so: „Mein Lieber, Sie haben einen schlechten Tag gehabt; ich 'habe ihn in meinem Büchlein nicht verzeichnet. Sv bin ich heute zu Ihnen nicht zur Inspektion, sondern auf Besuch gekommen." Das Antlitz des Lehrers begann sich aufzuheitern und auch uns war eine Last vom Herzen genommen worden. Der Inspektor war ein guter Methodiker; er wußte, daß die svrgenbefreiende Einleitung ein offenes Gemüt und einen empfänglichen Geist schuf. Hätte er die tröstenden Worte erst am Schluffe gesprochen, so wären all die ernsten Mahnungen vorher an einer undurchdringlichen Wand abgeprallt. Wie glänzten dagegen jetzt die Augen des Schuldbewußten, wie innig blickte er den väterlichen Vorgesetzten an, der nur Liebe brachte und nicht Schrecken, wie harrte er mit Spannung der Ratschläge und Weisungen, da der Druck von der Seele gewichen war! Der Inspektor setzte indes seine Rede nicht fort, sondern sprach kurz: „Ich habe leider keine Zeit, Ihnen einen festen Plan vorzuzeichnen. Ersuchen Sie den Herrn Professor um das Rezept für den Abteilungsnnterricht!" Und er war dahin, den ein scheuer Blick begrüßt hatte und dem nun innige Dankbarkeit nachblickte,---------------- war dahin mit dem Zuruf: „Herr Kardinal, ich habe das Meinige getan. Tun Sic das Ihre!" . . . Wir schickten uns zur Jnstrnktivnswanderung an und nahmen den jungen Freund zwischen uns wie einen Verbrecher. Doch halt, da der Inspektor so peinlich methodisch war, durfte ich auch nicht sogleich in das Chaos von Gefühlen und Vorstellungen greifen. „Abglätten lassen, abglätten lassen!" so rief ich mir im stillen zu und es wirkte. — Durch den morschen Zaun des Schnlgärtleins reckte sich Jvhanuisbeerengesträuch; wir befreiten es von seiner Bürde. Dort in der Ecke strotzte ein Kirschbäumchen; wir ließen nus zur Tafel laden. Erdbeeren zogen auf der Svnnseite hinüber; wir retteten sie vor dem Vergehen. Dann schleuderten wir den tauschenden Bach hinauf, nach seiner Herkunft fragend, an der Säge vorbei, mit dem Blick auf den stämmigen Wald, auf die tiefgefurchte Straße, die aus dem Graben zur Bahnstelle führte. Auf dem Gupf, der sich vor die massigen Berge schob, thronte ein Kirchlein. Wir klommen den Hang hinan, beguckten die Grabsteine, wiederholten Latein und Geschichte und kamen so allmählich ins Handwerk. „Da gibt es reichlich Stoff für die Heimatkunde." „„Ich bin leider noch zu kurze Zeit hier, um alles gesammelt zu habe»."" „Aber doch schon ein halbes Jahr! Hören Sie, wenn ich auf einen neuen Posten kam, war die Umgebung schon in den ersten Tagen mein Eigen. Wie ein Pfadfinder forschte ich durch Wald und Au, überall spürte ich nach Daten, nach seltenen Steinen, Pflanzen und Tieren: alles mußte sich vvrstelleu, Jahreszahlen, Sprüche, Merkwürdigkeiten hielt ich fest und sogleich schleppte ich die Schätze in die Schule hinein, auf daß sie wirkten, daß sie zum Kinde sprachen. Wie dankbar blickten mich die Kleinen an, da ich die Heimat zum übrigen Unterrichtsstoffe gesellt und damit geehrt hatte, wie aufmerksam lauschte das Volk, wen» ich im Gespräche die Schönheiten und die Bedeutung des Schulortes erschloß! Der Lehrer darf es nicht den ändern gleichtun, die sich mit den Worten vertrösten: „Ich bleibe ja lange hier und kann mir daher das Kirchlein noch immer mischen." Der Lehrer ist im Tale draußen der Pionier für Kunst und Kultur; er muß daher sofort an die Arbeit und all die Kostbarkeiten ans Licht bringen. Also nur gleich das Büchlein aus der Tasche und die Jahreszahlen vermerkt!" „„Hab' leider kein Notizbuch bei mir und auch keinen Stift; ich will morgen. . ."" „Ne, ne, so billig kommen Sie bei mir nicht weg! Der Herr Inspektor hat Sie nun einmal mir überantwortet und da sollen Sie den .gestrengen Professor' kennen lernen." Der .Professor' war dem kaum ausgeschlüpften Eiuklaßler in die Knochen gefahren und er stand habtacht, als gälte es, ein Examen zu bestehen. Also nahm er willig den von mir dargereichten Bogen Papier und schrieb, was wir von der Wand herablasen. Der Fund war ergiebig: Edellente ans grauer Vorzeit hatten sich hier zur ewigen Ruhe betten lassen. Ein herrliches Plätzchen! Wär' cs ans Sterben gegangen, ich hätte ihm auch meine Gebeine anvertraut. „Da wird wohl auch eine Ruine in der Nähe sein?" „„Ja wohl, dort rückwärts sieht man die alten Mauern."" „Herr Kandidat, haben Sic stets an der Kette von Schlüssen Geschichte tradiert? Das ist .entwickelnder Unterricht'!" „„Ja so! Wir haben den Ausdruck wohl gehört; aber es war mir nicht klar, wie das Ding in der Schule aussieht."" „Und warum die Ritter den Leichnam gerade zum Kirchlein an der Hecresstraße schleppten, warum man das Kirchlein gerade auf den Kegel setzte, warum man rundum eine Schutzmauer zog, warum das Kirchlein sich sv lange erhielt: — haben Sie darüber noch nie nachgedacht?" Der Freund blickte beschämt zum Boden. Ihm galt indes der Vorwurf nicht, sondern jenen, die in der Anstalt Geschichte vvrtragen, bezw. vvrlesen lassen. Wenn wir doch einmal den mittelschulmäßigen Drill von Namen und Zahlen aus unseren Lehrerbildungsanstalten hinausbrächten! Statt den Geschichtssinn zu wecken, das Erforschen und Ergründen, wird ein Sammelsurium von Material aufgehäuft, Schutt und Gerölle ans alter Zeit, über das gar bald das Vergessen wuchert. Wie soll der junge Lehrer im Alpdvrf draußen lebendigen Geschichtsstoff heben und ins Volk bringen, wenn der alte Meister vier Jahre hindurch die abgenagteu alten Knochen dnrcheinanderwarf! — Ich durfte meinen Gedanken nicht weiter nachgehen, denn mein Gegenüber wurde düster, jedenfalls im Abglanz des Grimmes, der mein Gesicht in Falten zog. Wir standen auf dem vorgerücktesten Kap des Hügels. Der Blick hatte kein großes Feld zu umspannen, denn in unmittelbarer Nähe türmten sich die gewaltigen Bergmassen ans. Welch würziger Hauch da von den Waldgeländen zog! Unsere Lungen hoben sich unwillkürlich und sogen an dem köstlichen Odem. Und der junge Freund? Er stand teilnahmslos daneben, blickte verworren zum Bache hinab, als wollte er sein blasses Antlitz im tanzenden Spiegel betrachten. „Üben Sie niemals Lungengymnastik?" „„Ich bitte, was soll das heißen? Der Ausdruck ist mir neu."" „Nu, so sehen Sie zu!" Ich stützte die Hände in die Hüften und hob den Brustkorb, daß die Luft durch die Nasenlöcher brauste. Dann machte ich eine Rumpfbeugung nach links und eine nach rechts, damit der frische Gruß vom Berge bis in die äußersten Lungenbläschen kroch, hob mich noch dreimal in den Zehenstand und blickte zum Himmel, als wollte ich dem Schöpfer für die köstliche Gabe danken. Vorüber war die Demonstration für den Begriff „Lungengtimnastik". — Halb ernst, halb spöttisch lächelnd meinte der Jünger: „„Das mag nicht schlecht sein."" „Und besonders für Sie würde es nicht schlecht sein, mein Lieber! Ans Ihren Wangen liegt noch die Farbe des Internates, in Ihren Lungen lagert der Staub von vier Jahren. Jeden Morgen sollten Sie vor Beginn der Schule herauf zum Kirchlein auf der Höhe und die Wälder grüßen; drunten in der dumpfen Stube lauert ein böser Dämon auf das junge Blut; er kreucht in ihren Busen, er nagt und nagt und, che ein Jahr verronnen, wird man Sie zum grünen Rasen tragen, wohin ich Sic jetzt rufe. Wählen Sie nun: Über dem Rasen stehen, an dem Kelch, den Ihnen der Wald reicht, nippen oder unter dem Rasen schlummern neben den Rittern aus der grauen Vorzeit?" . . . Bergab ging cs rasch. Wir waren wieder im Schulzimmer. Ein schwerer Stickstvffschwaden ward uns zum Gruße. Sv mußte beim wieder der Arzt sprechen: „Ist das Tagewerk vollbracht, so übe das Zimmer „Lungengymnastik"! Hinaus mit dem Staub und Stickstoff, herein den klaren Sonnenschein, herein des Waldes Atem! Wenn auch nur eine kurze Frist den Gang des Unterrichtes durchbricht, öffne das Zimmer seine Poren; ja selbst, wenn die Kleinen in den Bänken kauern, lasse wenigstens eine Luke den Austausch zwischen innen und außen walten!" — Indes ich noch raisonnierte, hatte der gelehrige Schüler schon all die Fensterflügel unter Krachen und Knarren znrückgeschlagen und alsbald wirbelte der Luftzug die Papiere durcheinander, so sie den Boden bedeckten. Ich nahm die Kreide und begann nun ernstlich die mir vom Inspektor übertragene Lektion. „Sagen Sie, mein Lieber, welche Erwägungen gaben Ihrer heutigen Rechenstunde die Grundlage?" „„In meinen Ausschreibungen über den Abteilnngsunterricht ftnde ich die Bemerkung, daß es sich zuweilen empfiehlt, von einer Abteilung den Ausgangspunkt zu nehmen und dann konzentrisch zu den ändern Abteilungen überzugehen."" Dabei zog der Pädagogikcr ein blaues Heft aus der Lade und ivies die Stelle vor. Richtig, einer der wenigen „Paragraphen" enthielt den Vermerk. „Wie kamen sie zu dem niedlichen Gesetzbnche?" „„In der letzten Woche des Schuljahres erschien der Herr Lehrer für Methodik mit einem Büchlein und diktierte uns über Hals und Kopf die „Regeln für den Abteilungsunterricht". Uns war der Ausdruck neu. Als wir nach dem und jenem fragen wollten, hieß es, es sei nicht Zeit, sich erst in Erklärungen einzulassen, wir würden im Leben draußen die „Sache" noch zur Genüge kennen lernen. Na, und so schrieben wir denn in Gottes Namen weiter. Wenn ich jetzt in dem Hefte blättere, so kommt mir alles so sonderbar, so fremd vor, und ich versuche, wo mir halbwegs etwas verständlich erscheint, es zur Geltung zu bringen. So bin ich auch auf die Einteilung der Rechenstunde verfallen."" Indes unser Schüler die Tafel reinigte, knurrte ich zum Begleiter hinüber: Und das nennt man „Spezielle Methodik des Abteilungsunterrichtes" I Wenn doch die Herren die Sache lieber in Ruhe ließen! Da tastet nun der arme Mann nach seinen Paragraphen und vergällt sich und der Jugend die Arbeit. Hätte turnt ihn frei schwimmen gelassen, fu würde er vielleicht mit dem gesunden Sinn .irgendein' Ziel erreicht haben. Man wollte ihm helfen, hängte ihm jedoch Bleiklumpcu an die Beine. Entweder man denkt ernstlich daran, für die 80 Prozent aller Schulen des Reiches eine Methode zu schaffen und ihr einen breiten Raum in der Lehrerbildung zu gönnen oder man überläßt die Praxis dem Zufall, der allerdings ans mancherlei Irrwegen tappt, aber schließlich doch dem Bedürfnisse folgt und nach langem Suchen ein Ziel erreicht, wenn auch nicht immer das rechte. — „Ihre Rechenstunde, lieber Herr „Pädagvgiker", erscheint in meinem Reisebuche durch folgendes Bild festgehalten: Abteilung: :tu Minuten ü u Minute n 10 Minute n I. Rechnen (direkt) 1 10 Rechnen (indirekt) 1—10 — II. — Rechnen (direkt) 1X1 Rechnen (indirekt) 1 X 1 III. - Rechnen (direkt): Kette Nun sehen Sie sich einmal die Zusammenstellung genau an! Bier leere Räume! Die dreißig Minuten waren für die zweite und dritte Abteilung soviel wie verloren; nicht besser steht es mit den zwanzig Minuten betreffs der dritten Abteilung; die zehn Minuten galten der ersten Abteilung als Faulenzerpausen, zum Lärm, der den Unterricht ins Wanken brachte. Hier also war die „nachzuahmende Konzentration" nicht gut angebracht. Anders wäre es mit dem Sprachunterrichte gegangen. Hätten Sie in den dreißig Minuten aus dein Anschauungsunterrichte Wvrtfvrmen gehoben, so würde sie die zweite Abteilung gefeilt und geglättet und als solche zur Einübung der ersten Abteilung vermittelt haben; die dritte Abteilung hätte sie in Sätze gekleidet und so inhaltlich geklärt. Wie prächtig würden sich da die oberen Abteilungen, die eine für die Form, die andere für den Inhalt als Lehrmeisterinneu der ersten Abteilung bewährt haben, ohne daß für sie selbst die Zeit getvinnlvs gewesen wäre! — In den zwanzig Minuten hätte die erste Abteilung sich an ein paar Zeichnungen aus dem soeben gemusterten Anschauungsgebiete vergnügt, die zweite Abteilung aber würde die gewonnenen Wortformen als Stillbcschäftigung zu Papier gebracht haben. Und die dritte Abteilung? Ei, ihr wäre der Aufsatz zugefalleu: Sie hätte das Gebiet logisch durchkreuzt und mit glatten Sätzen umzöge», zunächst mündlich und hernach als Stillarbcit schriftlich. Sv wäre es im bunten Wechsel fort-gegangen, konzentrisch, d. H., von dem einen Punkte aus, der in der ersten Abteilung lag. Gelt, das ist eine schöne Sache, die Konzentration? Aber sie ist gar verfänglich. Sie sind blindlings ihrer Lockung gefolgt und dabei in ein Gestrüpp geraten. Merken Sie eines: Man kann fast in allen Gegenständen von einem Punkte aus die drei Abteilungen versorgen, nur im Rechnen nicht. Da liegen die Stoffmassen von einander scharf geschieden und was der einen Abteilung frommt, muß die andere schon in den Knochen fühlen; sonst ist es vorüber mit dem Fortschritt in dem Gebiete, wo sich eines streng auf das andere stützt." —------------------ Der Wald warf seine Schatten auf den Talgrund; cs wurde düster in der Klause und wir mußten, dieweil das einsame Dörflein keine Herberge bot, an die Abfahrt denken. Da uns der eiserne Gaul, der durch die Runse schnob, entschlüpft war, ließen wir uns von einer Mähre aufwärts schleppen, aufwärts zur roten Linie, die zwei Alpenländer schied. Immer höher klomm die Eisenfährte, immer höher unser Pfad, immer tiefer senkte sich das wald-umkränzte Dreieck mit dem Schnlhaus an der Basis. Der Nebel zog seine Fäden aus den Klüften und spann um den goldenen Knopf des Kirchturmes, spann den Schleier über das Tal, wo die gepanzerten Ritter ruhten, wo ein junger Gesell zum geistigen Kampfe sein Rüstzeug schuf. (Fortsetzung folgt.) Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Rudolf E. Peerz. — Druck von Josef Pavlieek in Gottschee. 11.) Einheitlichkeit in de» Ferien. 12.) Reform der Lehrerbildung, 13.) Hebung der materiellen und rechtlichen Stellung der Lehrerschaft. 14.) Reform des Unterrichtes (Lehrstoff und Lehrplan). Mittel zur Erreichung genannter Ziele: 1.) Persönlicher Einfluß im Verkehre mit den Eltern der Schüler. 2.) Die amtlichen Konferenzen. 3.) Die Lehrervereine (Erzichungsvereine, Elternabende), 4.) Ge- eignete Interpellationen (Instruktionen) an Wahlbewerber und Inhaber von Mandaten in der Schulbehörde, im Gemeinderate, Landtage und Reichsrate. 5.) Öffentliche Versammlungen. Als Disziplinarmittel werden vorgeschlagen: 1.) Lob u. zw. mündliches oder schriftliches Lob durch den Lehrer, Lob durch den Schulleiter, Lob vor der Konferenz (Drncksorten) und Verleihung eines Prämiums. Als solche können in der Regel gelten: Ehrendiplome, Bücher, Bilder. 2.) Strafe: Ermahnung, Herausstehen, Strafarbeit: Freiheitsstrafen: Nachsitzen, Karzer (Drucksorten). Lob kann auch in der Form der Belobung durch Verleihung von Rechten (Teilnahme am Ausfluge oder Spiele u. dergl.), Strafe in Form des Entzuges solcher Rechte auftreten." mr -jw Itnentvchrlich für Mirgrrschnl'lrandidaten: Ludwigs Mathematische Unterrichtsbriefe, die in den letzten Jahren von mehr als tausend Lehrpersonen zur Vorbereitung für die Leliramtsprusiiug an ZZürgerschule» benützt wurden, erscheinen bereits in 4. Auflage. Der Stoff ist in äußerst gründlicher lveise dargestellt und findet durch etwa 2000 vollständig gelöste Ausgaben die erforderliche Vertiefung. Anmeldungen nimmt der Herausgeber der Briefe, iffrof. K. K. Ludwig in Ltomota», entgegen. 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CEiu pädagogischer Mißgriff, von Major. — Reform des Iiigenduuterrichtes. von Direktor Lal-sigcr. — Die Ausbildung der Bauerutöchter. von Ida Schuppli. Die gebräuchlichsten Redensarten. — wie Gesteine bestimmt werden, von I. kfampel. — Die sangbaren Lieder unserer Lesebücher, von Jg. Simhandl. — verschiedenes. — Monatsrückschau. Besprechungen. — Geborgene Garben. — Einläufe. Eingesendet. — Pädagogische Rundschau. — Inserate. ivchristleitnng und Geschäftsstelle: tUirn, V/2 Lpkiigrrgalfc Itr. 26. Verlag von G. Frey tag & Berndt Wien, VII/i Schottenfeldg. 62. Rotbaugs Scbulwandkarten Sämt. Karten für alle Schulkategorien approbiert: Preis jeder Ausgabe a. Lwd. I. Mappe oder m. Stäb. Österreich-Ungarn I : 900.000, 160 : 220 . . . . K 24 kleine Ausgabe I : 900.000, 140 : 190 ............„16 Österr. Alpenländer 1 : 300.000, 180 : 205 ........ 24 Sudetenländer 1 : 300.000, 130 : 190 20 Karstländer 1 : 300.000, 170 : 195 „24 Nleder-Österrelch (Nur phys.) 1 : 150.000, 140 : 180 „ 22 Deutsches Reich 1 : 800.000, 180 : 200 ............ 20 Europa 1 : 3 Millionen, 170 : 195 22 Asien 1 : 6 Millionen 190 : 205 „22 Afrika 1 : 6 Millionen, 170 : 200 .................„22 Nordamerika 1 : 6 Millionen, 170 : 200 . . . . „22 Südamerika 1 : 6 Millionen, 185 : 170 .... „22 Australien 1 : 0 Millionen, 170 : 200 ............. 22 Östliche Erdhälfte 1 : 14 Millionen, 200 : 180 . „18 Westliche Erdhälfte 1 : 14 Millionen, 200 : 180 . „18 Beide Planigloben auf einmal genommen ... „34 Palästina (Nur pliys.) I : 250.000, 170 : 115 . . „ 14 Prof. Cicalek & Rothaug, Kolonials- u. Weltverkehrskarte (Nur pol.) Aequ.-Maßst. I : 25 Millionen. In Merkators Projektion 160 : 210 . . „27 Jede Karte, bei der nicht anders angegeben, ist politisch sowie physich zu haben; wir bitten daher bei Bestellung um genaue Bezeichnung der gewünschten Ausgabe und Ausstattung. Rothaugs Schulatlanten und Scbulwandkarten ergänzen sich in vollkommenster Weise. Die Karten der Atlasse sind getreue Abbildungen der Wandkarten und umgekehrt. ZurBeschaffung von wo immer angezeigten Lehrmitteln hält sich bestens empfohlen die Geographische Lehrmittel-Anstalt von G. Freytag & Berndt, Wien VIII, Schottenfeldg. 62. pädagogische Zeitschrift 40. Jahrgang. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Verband der deutschen Lehrer u. Lehrerinnen in Steiermark. Schriftleitung: Graz, Kinkgasse 2. Verwaltung: Graz, Morelleufeldgasse 10. Inhalt: Standes- und Fachfragen. Schulnachrichten. AuZ dem steterm. Landesschulrate. Bücher- und Lehrmtttelschau. Vereinswesen (Deutsch-österreichischer Lchrcrbund, Verband der deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Bezirkslehrervereine, Verband der Arbeltslchrertnnen in Steiermark, Lehrerhaus-Dcreln, Verein „Selbsthilfe" und „Lehrerschutz"). Verschiedenes, Redehalle. Anzeigen sämtlicher in Steiermark erledigten Lehrerstellen usw. Aufgenommene Aufsätze werden entlohnt. Bezugspreis für die jeden zweiten Sonntag (26 mal im Jahr) erscheinende „Pädagogische Zeitschrift" ganzjühr. 3 K, halbjährig 1 K 60 h, vierteljährig 90 h, durch den Buchhandel ganzjährig 4 K. Einzelne Nummer 30 h. Probenummer unentgeltlich und postfrei. Blätter für den flbteilungsmtterricbt. Lailiach, im Hktovcr 11)07. Beurteilungen. 36.) Prospekt des Hrsten allgemeinen £j