Nr. 227.                                             Samstag, 3. Oktober 1908.                                 127. Jahrgang
Mbacher
Zeitung
Priinn»era<lll»»preis: Mit P ostversendung - ganzjährig 30 X, halbMriss 15 li.   Im «ontor: ganzjährig
« lc, halbjähr!« 11 ü. Für ble Zustellung in« Hau« ganzjährig 2 X. — Insirtionsgebühr: Für lleinc Injeratc
bi« zu 4 Zellen bO l», grvhere per Zeile Ii! b; bei Usteren Wieoeihowngen per Zeile 8 d.
Die «Laibacker Zeitung» erscheint täglich, mi! klusnahme der Lonn- unb Feiertage.   Die Nbmlnlftratton befind«!
sich Milloiiöstiahe Nr. ^l>:   die «ebaltion Dalmaüngasse  Nr. 10,   Lprechstunden der Nebattion von « bi« 1V Ulp
vormittag«.   Unlranlierte Vliese werben nicht angenommen, Manullrivte nicht zurückgestellt.
T«l«PH»n««i, >«r ««>aM«n 82.
Amtlicher Geil.
Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. September d. I. den Pfarrdechant Johann Novak in Rad-mannsdorf zum Ehrcndomhcrrn des Laibacher Kathedraltapitels allergnädigst zu ernennen geruht.
Marchet ni. p.
Den I. Oktober 1908 wurde in der k. l. Hof. und Staats-druclerei das LXXXVII. Stück der kroatischen und polnischen, das 1.XXXVII1. Stlick der italienischen und kroatischen, das I.XXXIX. und X('. Stück der italienischen und rnthenischen und das X<'I, Stück der rnthcnischcn Ausgabe des Neichsgesetzblattes des Jahrganges 1i^08 ausgegeben und versendet.
Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom I. Oktober 1908 (Nr. 22l») wurde die Weiterverbreitung folgender Preß. erzeugnisfe verboten:
Nr. 224 «Änvonnlci Naroc!» vom 26. September 1908.
Nr. 76 «Ncioöi prapor» vom 23. September IW8.
Nr. « «Vnln», UMonkn,» vom 1. Oktober 1908.
Nr. 20 «Lamouodölmk, vom 24. September 1908.
Nr. 39 <Nn.Z« 8n2,!^. vom 25. September 1908.
Mchtclmtlicher Heil.
Balkan.
Die „Neue Freie Presse" hebt den Widersinn der Behauptung englischer Blätter hervor, Österreich-Ungarn habe, um die Türkei zu demütigen oder zu schädigen, Bulgarien angestiftet, sich gewaltsam der orientalischen Bahnen zu bemächtigen. Man wolle zwischen uns und der Türkei eine Kluft schaffen und in Rußland gegen uns Mißtrauen erwecken. Tic Wahrheit ist, daß Österreich-Ungarn sich gegen das Vorgehen der bulgarischen Regierung verwahrt hat und daß die öffentliche Meinung Österreich-Ungarns die Eigenmächtigkeit verurteilt, mit welcher Bulgarien vorgegangen ist. Wohl aber begreift man hier, daß nach der Vrüslierung Gc^ovs das Verlangen nach einer auch formalen Unabhängigkeit in Bulgarien aufgewallt sei. Die Führer der jung. türkischen Partei werden sich darüber klar sein, daß es^um die kaum gewonnene Freiheit zu sichern,
nötig sei, überflüssige Reibungen zu vermeiden. Die klugen Männer, die jetzt in Konstantinopel die Leitung in der Hand haben, werden dies sicherlich einsehen.
Das „Vaterland" ist der Ansicht, daß die Frage der Orientbahn einen immer ernsteren Charakter annimmt. Es fragt sich, ob Fürst Ferdinand ebenso fest entschlossen ist wie sein ichiges Ministerlabinett, bei der Wegnahme der Bahn zu beharren. Ist dies nicht der Fall, so steht eine Kabinettskrise bevor. Bleiben aber trotz der Vorstellungen der Mächic Fürst und Ministerium eines Sinnes, wird die Bahnbesetzung aufrechterhalten, so verdüstert sich dei politische Horizont in hohem Grade.
Die „Rcichspost" erinnert an die frühere Freundschaft der Engländer für Bulgarien. Da man jetzt einzusehen begonnen hat, daß unter den neuen Verhältnissen in Konstantinopel bessere Geschäfte zu machen seien, strich man dic Gefühle für Bulgarien aus den Prospekten und stülpte den Turban auf den Kopf. Das alles ist symptomatisch für die plötzliche große Wandlung der englischen Balkanpolitik. Man wird in Hinkunft aus diesen guten Lehren Früchte genießen können.
Das „III. Wiener Extrablatt" weist darauf hin, daß Österreich-Ungarn zu einer Zeit, da die Türkei hilflos und in tiefster Bedrängnis war, jeden Anlaß vermieden hat, daraus Profit zu ziehen. Anders stehe es mit der englischen Valkanpolitik, deren Winkclzügc und Separataktionen ein besonderes Kapitel in der orientalischen Frage bilden. Die bulgarische Unabhängigkeitsbewegung entspring: dem begreiflichen Bedürfnis der Bulgaren, sich auf eigene Beine zu stellen. Österreich-Ungarn wird gewiß gerne bereit sein, jede friedliche Lösung dieser Frage nach Kräften zu unterstützen.
England.
Man schreibt aus London: Der Rücktritt des Lord Tweedmouth bildete für die wenigsten eine Überraschung. Es ist bekannt, daß seine Gesundheit schon seil einem halben Jahre ernstlich gelitten Hai und daß er sich in stiller Zurückgezogenheit in einem
südwestlichen Vororte von London unter der Pflege seiner Schwester, der Lady Aberdeen, befindet. Sein Amt als Lord-Präsident des Rates stellte nur ge^ ringe Anforderungen an ihn, immerhin wurde auch dies „wenig" schon seit einiger Zeit von den Ärzten als ein „zu viel" angeschen und wurden seine Amtö-gcschäftc erneut von seinem Vorgänger, Lord Crewe, wahrgenommen. Bald nach den» peinlichen Zwischenfall bezüglich seiner Korrespondenz mit dem deutschen Kaiser erfolgte bekanntlich sein Rücktritt vom Amte des ersten Lords der Admiralität und seine Ver-sctzung auf den weniger hervortretenden und verantwortlichen Posten eines Lord-Präsidenten. Immerhin bedeutet sein Scheiden aus dieser Stellung für die Regierung nicht nur eine Amtsverschiebung, sondern eine Neuwahl für das Unterhaus. Hinsichtlich der fortgesetzten Mißerfolge der Wahlen für die Regierung ist freilich darauf hinzuweisen, daß die Mehrheit des Kabinetts im Hause cine so enorme ist, daß auch einige Dutzend von Niederlagen an sich die Parlamentarische Stellung der Regierung nicht in, geringsten verändern können. Nichtsdestoweniger sind diese Wahlergebnisse für die in der Nählerschaft herrschende Strömung sehr bezeichnend, da aus ihr zu erkennen ist, daß die Zusammensetzung des Hauses nicht mehr ein richtiges Bild von der Stellung der Parteien im Lande gewährt, und daß allgemeine Neuwahlen starte Verschiebungen bringen müßten. Und da fast jede Wahl in diese Richtung deutei, ist es für das Kabinett gewiß unerwünscht, wenn der Rücktritt eines Ministers eine Neuwahl erforderlich macht, welche die erwähnten Gefahren schärfer hervortreten läßt und dadurch auch nähcr rückt. Denn die Rückwirkung eines Wahlausfalles in England ist sehr stark, ihre Bedeutung ist größer als die der Wahl selbst. Was die Übernahme der Geschäfte des Lord-Präsidenten anbelangt, so liegen sie einstweilen bei Lord Crcwe in guten Händen und belasten ihn nicht zu sehr. Als definitive Nachfolger, bezw. als mue Kandidaten für das Kabinett werden Verschiedene genannt, vor allem Lord Lochie, der als Herr Roberstson der Hauptmitarbeitcr des Lord Twced-mouth in der Admiralität gewesen ist.
Feuilleton.
Anf dem Fricdhof.
Aus dem Russischen des Cechuv von Feldscher VMikoi'. (Schluß.)                   (Nachdruck verbale».)
„Aber es dauert doch nur, bis du stirbst."
„Bis ich sterbe!"
„Ihr Pilger sterbt wohl leichter wie wir andere Menschen?"
„Es gibt verschiedenerlei Pilger," antwortete der Fremde. „Echte, die wirtlich bereuen und betend ihre Straße ziehen, und dann gibt's auch noch andere, welche nachts auf den Friedhöfen  wandern,
um Böses zu tun.------------Solch ein Pilger schlägt
dir mit einem Beil den Kopf entzwei, ehe du daran dcntst."
„Gott behüte mich! Was sprichst du für Worte?"
„Kam mir so in den Sinn. Ist das hier nicht das Tor? Öffne es mir!"
Der Schlüssel drehte sich knirschend im Schlosse. Der Wärter faßte den Wanderer am Arme und schob ihn hinaus.
„Nun geh hier rechts am Gitter entlang, bis nchts ein Weg abgeht. Der führt dich zur Landstraße zurück. Dann wieder rechts ab, so kommst du zur Mühle."
„Dann komme ich zur Mühle," wiederholte der Fremde. „Aber was soll ich dort? Ich hab' keine Lust, noch so weit zu laufen. Lieber bleib' ich bei dir, Väterchen."
„Bei mir? Was willst du denn hier?" frug belustigt der Wärter.
„Dir Gesellschaft leisten, Väterchen. Allein mußt du doch bange sein."
„Du bist mir ein rechter Spaßvogel. Wirkt der Vutli wieder? Und du willst ein Pilger sein?"
„O ja, ich bin ein Pilger," lachte der Fremde und setzte höhnisch hinzu: „Ein Pilger, an den du noch lange denken wirst."
„Warum sollte ich noch lange an dich denken?"
„Du wirst! Schlau hab' ich dich angeführt. Ein Pilger? Hahaha! Eher bist du ein Pilger als ich."
.Was bist du denn?"
„Ein Toter! Aus dem Grabe stieg ich auf. Hast du nicht den Schmied Turigob verscharrt, der sich vorige Woche aufhing? Ich bin sein Geist."
„Wein lügst du das vor?"
Der Wärter glaubte dem Fremden nicht; aber ihn hatte eine Angst befallen. Eine Angst vor dem, was noch kommen würde. Langsam tastete er sich »lach dem Tore zurück.
„Halt, Väterchen! Wohin?" Der Fremde faßte des Wärters Hand. „Hast wohl Furcht vor nnr? Bleib nur hübsch bei mir. Ich tue dir nichts."
„Was soll der Unsinn? Geh deines Weges!" schrie der Wärter und suchte seine Hand loszureißen.
„Pßßt! Nicht so laut, Väterchen! Du sollst hier bleiben, sagte ich dir. Also bleibst du. — Verhalt dich ruhig, wenn dir dein Leben lieb ist. Ich mag dich nicht töten, sonst wärst du jetzt fchon still, wie die da unten."
Zitternd gehorchte der Wärter. Er wußte, daß Hilferufe vergebens sein würden. Und fliehen konnt? er nicht. Des Fremden Hand fesselte ihn.
„Nette Wärter seid ihr! Der eine schläft und der andere läuft mit Pilgern in der Nacht umher. Ihr verdient wirklich euer Gehalt. Nette Wärter!"
Eine Viertelstunde mochte wohl inzwischen vergangen sein, da schrillte durch das Heulen des Win« des ein heller Pfiff.
„Nun kannst du gehen," sagte der Fremde und ließ den Wärter los. „Danke Gott, daß du noch lebst."
Dann pfiff er als Antwort und lief eilends hinweg.
Voll Angst und Furcht rannte auch der Wärter auf den Friedhof zurück. Was mochte inzwischen gescheben sein? Da blitzte ein Licht vor ihm auf, ein kleines, trübes Licht. Das muß in der Kirche sein. Schneller lief der Wärter.
Und dann stand er vor dem zerschlagenen Fenster und blickte hinein in die Kirche, wo das flak-knnde Licht einer Wachskerze, die von den Dieben zu löschen vergessen worden war, rote Strahlen auf die umhergeworfenen Gewänder, den aufgebrochenen Altarschrank und die Tchmutzspuren am Boden streute.
Laibacher Zeitung Nr. 227.                                                                      2112                                                                                     3. Oktober 1908.
Politische Uebersicht.
Laib ach, 2. Oktober.
Das „Fremdenblatt" begrüßt die Anwesenheit des Königs Alfonso von Tpanien als Gast des Kaisers in Budapest mit herzlichen Worten. Man habe bei uns die bisherige Negierungslaufbahn des jungen Königs mit inniger Anteilnahme begleitet. Das Vertrauen, das in ihn gesetzt wurde, habe keine Enttäuschung erfahren. Spanien habe sich unter seiner Regierung im internationalen Vertrauen neu gefestigt, durch seine Verträge mit England und Frankreich seinen Rang als Mittclmecrmacht in Ehren behauptet und gesichert, und in Marokko, wo es an der Seite Frankreichs besondere Interessen zu vertreten hat, verfolgt es eine Politik der Mäßigung und der Rücksichtnahme auf die europäische Solidarität, die allgemein zustimmende Genugtuung bewirkt hat. Als bedeutsamstes Ergebnis seiner bisherigen Negierung darf aber König Alfonso die entschiedene Besserung der materiellen'Verhältnisse des Landes betrachten. ___ Tas „Neue Wiener Tagblatt" gibt unter Hinweis auf die in Spanien sich immer tiefer befestigende konstitutionelle Königstreue der Überzeugung Ausdruck, daß das ominöse Dichtcrwort: „Man schläft nicht ruhig im Eskorial" niemals mehr Pessimistische Geltung haben werde. Daran hat mit dem Lande selbst Europa ein starkes Interesse, das, zumal seit dem Auftauchen der marokkanischen Angelegenheit, in dem Bestand einer klugen, taktvollen und vom Gefühl europäischer Verantwortlichkeit beseelten Regierung in Spanien eine Notwendigkeit erblickt. In Budapest wie in Wien werden die königlichen Gäste wärmste Sympathien finden.
In Budapest wurde von kompetenter Seite folgende Mitteilung ausgegeben: Das Blatt „Az Uj-sag" wirft die Frage der Annexion Bosniens auf und bringt dies mit der Frage der Mannschaftserhöhung in Zusammenhang in der Absicht, die öffentliche Meinung damit zu beunruhigen. Wir sind von der kompetentesten Seite ermächtigt, zu erklären, daß in Angelegenheit der Mannschaftserhöhung keinerlei Verhandlungen stattgefunden haben, keinerlei Pläne vorbereitet oder andere Vorbereitungen getroffen werden, und daß diese Frage in der letzten Zeit überhaupt nicht zur Sprache gelangt ist. Der Landesverteidigungsminister wird so wie in den anderen Jahren auch diesmal am Ende des Jahres bloß das gewöhnliche Rckrutenkontingcnt beanspruchen.
Die Staatseinnahmen des letzten Quartals in Großbritannien weisen eine Abnahme um 2,081.29^ Pfund Sterling gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres auf.
Das ottomanische Komitee für Einheit und Fortschritt hat, wie man aus Konstantinopel meldet, gemischte Kommissionen, denen je ein Muselman, ein Grieche, ein Armenier und ein Israelit angehört, gebildet, welche die Aufgabe haben, für
die Eintracht aller Ottomanen ohne Unterschied der Nationalität und der Konfession insbesondere durch öffentliche Reden zu wirken. In gleicher Weise zusammengesetzte Kommissionen wurden in den Provinzen mit dieser Aufgabe betraut. Man darf sich, wie es scheint, von diesen Bemühungen zur Erhaltung des nationalen Friedens günstige Erfolge versprechen. Auf das gleiche Bestreben ist auch das jüngst erlassene Verbot, betreffend den Verkauf von Bildern ehemaliger armenischer König? und von Darstellungen der Kämpfe zwischen Muselmanen und Griechen zur Zeit der Eroberung Konstantinopels durch die erstern, zurückzuführen. Diese Bilder schienen unleugbar geeignet, die Gefühle der mohammedanischen Bevölkerung zu verletzen.
Wie aus Konstantinopcl gemeldet wird, hat sich die Pforte durch die ungünstige Gestaltung der inneren Lage Persiens veranlaßt gesehen, die jüngst erteilte Weisung, durch welche die Zurückziehung der türkischen Truppen aus der als rein persisch geltenden Zone der türkisch-persischen Grenze verfügt wurde, provisorisch zu widerrufen. Es handelt sich, wie an amtlicher Stelle versichert wird. lediglich um eine unerläßliche Vorsichtsmaßregel, durch welche das Übergreifen der in Pcrsien herrschenden Bewegung auf benachbartes türkisches Gebiet verhindert werden soll.
Tagesneuigteiten.
— sNeue   Hundemodcn   für   den   Winter.)   Aus
Paris wird berichtet: Soeben hat einer der ersten Pa» riser Hundeschneider die Liste der Winlcrnooitälen her-ausgegeben, ans dcr zu ersehen ist, daß die Hundemode ailch ihre Änderungen auszuweisen hat. An die Stelle des vorjährigen Pelzjackctts tritt ein Mantel, der aber nur dann wirklich als schick gilt, wenu er nach Maß angefertigt ist. Er wird vorn weit hcrübergcknöpft, da. mit er die Brust des Lieblings schuht, wenn er sciue Herrin im Auto begleitet. Das Taschentuch trägt ein Hund, der etwas auf sich hält, nicht mehr in einer äußeren Brieftasche, den Zipfel sichtbar, sondern in einem Gretchentäschchcn, das au ciuem Vaude hängt. Die Hundefriseuriunen haben für diese Saison nichts Neues erfunden. Das Parfüm des eleganten Hundes muß stets dasjenige der Herrin sein. An Schmucksachcn bevorzugt das Hundegigcrl jetzt goldene, diamanten» besetzte Bracelets, die an den Vorderfüßen getragen werden. Auch das Halsband wird mit Edelsteinen ge-schmückt. Schuhe sind im Gegensatz zum Vorjahre ganz abgekommen, da sie die Pfötchen groß und ungeschickt machen — bei schlechtem Wetter muß das Hündchen also getragen werden. Dann zieht es auch seinen Negeu-mantel an. Autoschleier uud »Vrille sind auch noch jetzt sehr beliebt.
— sDie Überschwemmungen in Indien.j Aus Vom» day wird über die furchtbaren Überschwemmungen gc» meldet: Obwohl die Behörden in Heidarabat die (5in< wohner der Ufer des Flusses Musi warnten, und ihnen vorhersagten, das; der Fluß aus den Ufern treten werde,
ist der Verlust an Menschenleben ein außerordentlich großer. Man schätzt die Zahl der Toten aus mehr als UM). Die Wolkenbrüchc vom vergangenen Samstag uud Suuntag veranlaßten ein ungeheures Anschwellen des Stromes, der am Montag die Dämme durchbrach. Eine gewaltige Wasserwoge stürzte über die benachbarten Vorstädte. Die Gebäude fielen wie Kartenhäuser ein und ganze Familien kamen um. Das Wasser giug am 30. v. zurück uud hinterließ ein schauerliches Vild von entsetzlich verstümmelten Leichen, meist von Frauen und Kindern. Der Geruch ist so bestialisch, daß man Sen-chen befürchtet. Die Tuten tonnen unmöglich agnoszieN werden. Sie werden begraben wie man sie findet. Viele heroische Taten werden berichtet. Die Pflegerinnen eines Spitals zum Beispiel retteten die Kranken, in» dem sie sie auf das Dach des Krankenhauses trugen, lurz beour das Wasser bis auf zwei Fuß unter das Dach stieg.
—  Mn Match am Nonlettetisch.j Aus Brüssel wird gemeldet: Dcr Pächter des Ostender Spielklnbs Mar-qnet bietet dem Lord Noßlyn anläßlich dessen Match mit Hiram Maxim eine Wette von einer Million Franken gegen 250.000 an, daß Noßlyn die Vank nicht sprengen könne. Die Partie würde im Ostcnder Kursaal statt, finden, mit Null, wie es in Moule Carlo üblich  ist. Das Kapital der Vank wäre 30.000 Franken, die Zahl der  Partien   nach Belieben   5000  oder   10.000,    die Maximaldauer der Partie ein Monat, die Zahl der Mit» spieler gegen die Bant unbegrenzt. Lord Noßlyn, ein bekannter englischer Aristokrat, behauptet nämlich, ein System erfunden zu haben, mit dem er eine Spielbank sprengen könne. Er schloß mit Hiram Maxim, dem Er-finder des Maximgewehres, der, nebenbei bemertt, ein gcwiegler Mathematiker nnd anch Fluglechnifer ist, eine diesbezügliche Wette ab. Dieses Match findet schon seit Wochen statt nnd tatsächlich hat Lord Noßlyn bisher sehr viel gewonnen. (5s wird aber bloß um — Spiel marken gespielt. Nnn macht der Pächter des Ostender Spiclklubs dcm englischen Aristokraten das  erwähnte Wcttaubot, offeubar um zu beweisen, daß die Theorie noch weit von der Praxis entfernt  ist.  Es ist bisher nicht  bekannt, ob Lord Noßlyn das Anbot des Herrn Marquet ange° nommen hat.
—  Was eine fashionable Hochzeit lostet.) Über die Kosten einer mit allem gesellschaftlichen Prunk gefeierten Hochzeit weiß eine englische Zeitschrift interessante An» gaben zu machen. Die Kosten der im Jänner in Lon-don erfolgten Vermählung von Miß Gladys Vanderbill mit dem Grafen Szcchenyi hat uuter Einrechnung der Hochzeitsgcschenke ein ganzes Nieseiwermügen uerschlun. gen; die Kosten der sestlichen Veranstaltungen werden von mit den Verhältnissen Vertrauten aus eine Million geschätzt. Allein für Blumen hatte dcr Vater der Vraut 40.000 Kronen zu bezahlcu, für die Ausschmückung der Kirche 60.000 Kronen  und   für die Vraulausslaltung 200.000  Kroneu.    Seiuer Tochter  überreichte  er  nlc-kleine Hochzeitsgabe einen Scheck über vier Millionen, ein  prachtvolles   schlußartiges  Heim  am  Hudson  und einen wahren Schah kostbarer Juwelen. Auch die .Hoch. zeit der Prinzessin Luise von Orleans mit dem Prin»
Der Weg zum Leben.
Roman von Vrlch Goenstein.
(71. Fortsetzung.)        (Nachdruck verboten.)
Manin war schon von selber auf diesen Gedanken gekommen nnd goß den Tee eben ab. Mit zitternden Fingern schüttete Zellcr eine tüchtige Quantität Rum hinein und eilte in das Zimmer zurück. Er erinnerte sich nicht, je im Leben erregter gewesen zu sein, als in diesem Augenblick. Aber plötzlich stockte sein Fuß, er wurde blaß und warf einen scheuen Blick auf Wolfgang, der, über das Bett gebeugt, bemüht war, Claudia mit zärtlichen Worten zu erwecken.
Ein häßlicher Gedanke war da plötzlich in Leo Zeller aufgestiegen. Aber er verwarf ihn sofort und schämte sich seiner, als er nun wieder in Claudias Gesicht blickte. Sie lag mit offenen Augen da und sah gerade vor sich hin. Offenbar war sie sich weder Wolfgangs noch Zellcrs Gegenwart bewußt. „Gib ihr zu trinken," flüsterte Leo Wolfgang zu. „Und dann gute Nacht. Morgen komme ich wieder, heute will ich dich nicht länger stören." —
„Auf Wiedersehen!" gab Wolfgang zerstreut zurück.
Seine ganze Aufmerksamkeit war auf Claudia gerichtet, deren Zustand ihm Angst und Sorge bereitete.
Leo Zeller verließ das Zimmer. Draußen, als Martin ihm den Havelock umlegte, konnte er sich nicht enthalten, den Alten zu fragen: „Kennen Sie die Dame?"
Aber er schämte sich seiner Schwäche sofort und crrötcte wie ein Schulknabe, als der Diener antwortete:
„Es ist des Herrn Doktors Nichte, Fräulein Claudia Nemcsius, deren Vormund er ist."
Drinnen schlang Claudia plötzlich die Arme um Wolfgangs Hals und flüsterte leidenschaftlich:
„Verzeihe mir! O verzeihe! Ich weiß jetzt, wie rtcht du hattest . . . auch mit der ... schlechten Person! Und als ich es erkannte, da hielt ich's nicht länger aus . . . dort. Und von Nizza bin ich ohne Unterbrechung hierher gefahren zu dir. Nicht wahr, ich brauche nie mehr von dir fortzugehen?"
Er strich ihr zärtlich das wirre Haar aus dem heißen Gesicht und sagte:
„Schlafe jetzt, Liebling. Morgen wirst du mir alles erzählen. Und du weißt doch, bei mir hast du immer eine Heimat!"
„Morgen," flüsterte Claudia, „ja morgen werde ich dir alles sagen!"
X.
Das Frühstück war vorüber und Martin räumte den Tisch ab, während Wolfgang neben Claudia saß, die beklommen vor sich hinsah. Die Paar Stunden Schlaf, welche sie gefunden, hatten ihr gut getan, ihr Blick war nicht mehr so matt wie gestern, und auf den Wangen lag ein zarter Schimmer von Rot. Ihr Herz klopfte stürmisch, wenn sie daran dachte, daß sie Wolfgang nun alles erzählen sollte. Und sie dachte immer daran. Es war ihr erster Gedanke gewesen, als sie erwachte.
„Nun, Claudia," begann Wolfgang, als der Diener das Zimmer verlassen hatte, „willst du mir nun erzählen, was dich veranlaßte, zu mir zu kommen?"
Claudia machte eine heftige Gebärde, dann stieß sie heraus:
„Ich kann nicht. Ich kann's nicht über die Lippen bringen, Onkel Wolfgang!"
Ihr Gesicht war flammend rot geworden. Ihm krampftc eine jähe Angst die Kehle zusammen. Fast rauh Packte er ihre Hand.
„Claudia . . . hast du etwas Schlechtes begangen?"
Sie schüttelte verwundert den Kopf:
„Ich? Nein. Aber . . ."
Er atmete tief auf.
„Ach, dann ist alles gut. Dann erzähle, mein Kind. So — lege den Kopf an meine Brust, und denke nicht, daß ich nicht alles verstehen und — verzeihen kann."
„Ich danke dir, Onkel Wolfgang. Ja, schließlich mußt du es doch wissen!"
Und Claudia begann, ohne ihn anzublicken, zu erzählen.
„Wir reisten mit Fcllner, von dcm ich nun weiß, daß er kein Verwandter Mamas ist. Er war anfangs gut gegen mich, und ihm verdanken wir diese Reise ja auch, denn er sandte Mama das Reisegeld aus Paris. Zuletzt brachte er uns nach Nizza, wo er uns eine Menge Leute vorstellte. Sie gefielen mir nicht. Alle waren so eigen, ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, aber sie verhielten sich zlc unseren früheren Bekannten wie Tallin zu echtem Gold. Besonders die Männer waren mir widerwärtig. Ihre welken Gesichter und gefärbten Haare verursachten mir physischen Ekel. Aber Mama schien sich unter ihnen sehr wohl zu befinden. Überhaupt bcgriff ich Mama nicht. Sie war ganz besonders anders als sonst, weniger zärtlich gegen mich und so ...   so   unbegreiflich   entgegenkommend gegen
Laibacher Zeitung Nr. 227.                                                                      2113      ________________________________________^Oltober 1908.
zen Karl von Bourbon, die in dieseni Jahre in Wood Norton gefeiert wurde, tastete annähernd eine Million Klonen. Aber anch außerhalb des Reiches amerikanischem Milliardäre oder hochstehender Fürstlichkeiten werden Unsummen für die Ausschmückung des kurzen Hochzcils. lages ausgewandt. Die Vermählnng von Mr. Churchill mit Miß Huzicr hat annähernd 100.000 Kronen ge-lostet und die Hochzeilsgeschente der Freunde repräsen» tierten einen Wert von über 120.000 Kronen. Ganz London verfolgte mit Interesse die Feierlichkeiten und alle Blätter berichteten über die Einzelheiten des Festes. Trotzdem ist es nicht gelungen, zu erfahren, wieviel Miß Huzier für ihre Brautausstattung aufgewandt hat; ein belannter Londoner Modist aber hat verraten, daß Hemden im Preise von 40 bis 60 Kronen, Nachthemden bis zu 80 Kronen, Strümpfe zu 20 Kronen das Paar und Taschentücher bis zu 40 Kronen das Stück in den besseren Gesellschaftskreisen durchaus nichts Außer» gewöhnliches sind. Die Preise sowohl für die Toilette und Wäscheausstattung der Braut als auch für die llei-ncn Galanteriewaren, die zu Hochzeitsgeschcnlen so be-liebt sind, sind in letter Zeit gestiegen und auch die Juweliere zeigen die Tendenz, sich der allgemeinen Ver. tenerung aller Lebensbcdingnngcn anzuschließen.
—  lDer Affe und die Polizei.)    Aus Petersburg wird der „Frankfurter Zeitung" berichtet: Am Abend des 21.  September entkam der Affe Java  aus dem Moskauer Zirkus Turuli. Er hatte ein Fenster ein» geschlagen und war aufs Dach entwischt. In der Uni-form, die er noch von der Vorstellung an hatte, lief er ein paar Straßen entlang, ohne aufzufallen oder auf-gehalten zu werden. Dann erkletterte er ein Polizei, haus, auf dessen Dach er gemütlich auf und ab zu gehen begann. Das bemerkte der auf Posten stehende Schutz-mann, der glaubte, ein Verhafteter versuche aus dem Polizeilokal zu entfliehen. Er rief ihm zu, er solle sich vom Dach entfernen, was der Affe natürlich nicht ver-stehen konnte. Als der Polizist  sah, daß seiner gesetz-lichen  Forderung  nicht  Folge  geleistet  werde,  zog  er seinen  Revolver  und begann   aus den vermeintlichen Flüchtling zu feuern, ohne aber zu treffen.    Auf die Schüsse hin liefen Hausknechte nnd Passanten zusam» men,  die eine wilde Jagd auf den   „Verbrecher"  er» öffneten. In diesem Augenblick erschienen jedoch Auge» stellte  des  Zirkus,    die  Aufklärung  über  den   „Ver-brecher" gaben, der unterdessen, vou den Schüssen er« schreckt, durch eiue Luke sich auf den« Boden des Hanfes versteckt hatte, wo  es  bald  gelang,  ihn   „dingfest"  zu machen.
—  Mne tragikomische Geschichte) hat sich in Furch ereignet. Der dortige Eß-Verein s!) hatte ein Karpfen-und Gänscessen bestellt, um die Iahreskasse in Höhe von 400 Mark zu verjubeln. Alles war bereit, da traf die Nachricht ein, daß der Kassier Schwefelsäure getrunken habe, weil er das veruntreute Geld nicht znr Stelle brin-gen konnte. Er ist sterbend ins Spital gebracht worden.
LolaI- und Provinzial-Nachrichten.
Eine Knochcnhöhlc im Karst.
Von G. And. Pe,lo (Vischoflack).
Das Terrain um Gabrovica sProselo) ist eines dei reichsten Höhlengegenden nicht nur der nächsten Um-
diese Leute. Als ich ihr eines Tages darüber eine Bemerkung machte, antwortete sie ungeduldig:
„Lasse mich doch mein Leben genichen und genieße auch du! Sei froh, das; Nur der lästigen ^ilvangsaufsicht daheim für eine Weile entronnen sind. Nas willst du denn? Ich bin doch nicht nnr Mutter! Ich fühle mich so snug hier und so glücklich wie ein lange gefangener Aisch, der endlich in sein angeborenes Element gekommen ist."
Dabei streckte sie die Arme und blickte mit fcuchtglä'nzenden Augen an mir vorüber. Sie war mir ganz fremd in diefem Moment, so fremd, als wäre diese hübsche, raffiniert gekleidete und wirklich erstaunlich jugendlich aussehende in'au lM nicht meine Mutter.
Von dieser Stunde an war etwas zwischen uns. Sie erzählte mir nicht alles und redete mir nicht mehr, wie früher, zu, sie überallhin zu begleiten. Ach, und ich war so froh, wenn ich allein bleiben durste, irgendwo in einen, der vielen paradiesischen Nestchen, von welchen aus man ungestört auf das endlose Meer blicken konnte!
Vor drei Tagen war es, als ich wieder allein hinauswandertc auf so ein stilles, entlegenes Platz, chen, wo niemand von der Gesellschaft hinkommt. Ich war so traurig, deun ich sehnte mich heim. Und ich dachte darüber nach, ob ich dir nicht schreiben sollte, das', ich mich fürchte, länger in dieser Gesellschaft zn bleiben, weil irgend etwas Unheimliches, das ich nicht begriff, all diese Menschen zu beseelen schien.                '                              (Fortsetzung folgt.)
gl'bung Triesls, soudern des ganzen Karstes überhaupt' ich möchte fast sagen, daß man bei jedem Schritt in den Feldern auf eine Höhle oder einen Schlund stößt und daß jeder Bauer über eine von ihm entdeckte Höhle er-zählt. Auch die Paläonthologie und die Anthropologie haben hier ihre besten Fundstellen, so lieferte z. V. die Värengrotte (Velika PeÄna) prachtvolle Funde von anli» diluvialen Tieren wie von prähistorischen Menschen; fast die gleiche Fundstelle ist die Peöina von Zgonil, un-gefähr 20 Minuten von Gabrovica entfernt. Der Römer» Schlund Dulnbina) 30 Schritte von der obengenannten Pe<nna entfernt, lieferte eine Menge von römischen Topffchcrben und bronzenen Schmucksachen. Die wich-ligsten Funde jedoch lieferte die Knochenhöhle silalie-nisch Grotta Tilde), die zugleich eine der prachtvollsten Tropfsteingrolten in dieser Gegend ist.
Vom Dorfe Gabrovica führt bei der Viehtränke ein Feldweg zum nächstgelcgenen Wächlerhause der Süd-bahn; auf dessen rechten Seite liegt die Herlules-Grotle, während links der Weg zum Marktflecken S. Croce führt. Nach zehn Minuten auf der rechten Seite des Weges erblickt man in einiger Entfernung eine hübsche Doline, deren Grund schon seit Jahren bebaut wird. Eine rohe Steinmauer umgrenzt die Doline, eine zweite, besser gebante das Feld. Ein hübscher Eichenhain bedeckt deren Halden. Knapp am östlichen Rande der Doline führt ein 70 Zentimeter breites Loch in die unten be. slndliche Höhle. Auf dem Südabhange liegt der eigcnl-liche Eingang der Höhle, eine Spalte, die sich im Lanfe der Jahre zu ihrer jetzigen Breite von 3 Metern er-weilert hat. Die Spalte seht sich in den Schcidungs-liuien der Schichten nach Süd und Nord in unpassier-baren Spalten fort.
Mit Hilfe eines Strickes erreicht man nach 7 Me-tern den traditionellen Steinhaufen, der wohl in keinem Echlunde am Karste sehlt. Da das Terrain, worin die Höhle liegt, aus parallelen Schichten besteht, ist die Menge von Stcinblöckeu, die fast den Boden der ganzen Höhle bedecken, leicht erklärlich. Zyklamen, Farnkräu-ter, Efeu, Scolopcndren, vermischt mit dem Dunkelgrün des Mooses, das die spitzigen Felszacken bedeckt, geben ein pittoreskes Bild, man glaubt vor sich einen großen Samtleppich zu sehen, der über die Wände des Ein-ganges ausgebreitet worden ist. Das Thermometer in der Doline zeigte 12 Grad Celsius.
Am Grunde zweigen sich drei Höhlenarmc ab. Ein schöner Gang nimmt vom Eingänge aus eine Südwcst-richtung, genau nach dcr Verwesung des Gebirges, das auch an der Oberfläche sichtbar ist. Gleich anfangs an der rechten Wand klettert man in einen li Meter hohen Kamin hinaus, der in einer handbreiten Spalte endet, dnrch die ein starker Lustzug cntgegcnbläst; ein sicheres Zeichen einer Verbindung mit der Oberwelt. Um nun zum ersten Schlnnd in diesem Gange zu gelangen, muß n.an eine hohe Barrikade passieren. Riesige Blöcke sind mitten im Schlundc eingeteilt, andere drohen jeden Augenblick, den Forscher zu zerdrücken. Aus diesem Ginnde war es mir unmöglich, den Schlund zu über-winden. Oberhalb desselben befindet sich ein Kamin, der mit der gleich anfangs genannten Spalte in Verbin-dung steht. 15 Meter lang ist diese gefährliche Passage. Nachher muß man sich durch den 30 Meter langen engen Tunnel durchzwängen, um zum Ende dieses Teiles zu gelangen. Dessen letzter Teil ist mit den schönsten Kalk-drnsen angefüllt, dcr Boden ist ganz mit Terra rossa bedeckt, ein Zeichen, daß sie durch das Gestciu mit dem abfließenden Wasser Hieher gelangte. Die ganze Länge des Ganges beträgt 45 Meter; die Temperatur war 15 Grad Celsius. Von lebenden Wesen sammelte ich nur den gemeinen liuni^w» u1vu8.
Kehren wir zum Ausgangspunkte zurück. Gegen Südeil klettert man über eine 3 Meter breite, sehr steile Schutthalde hinunter, um über eine 4 Meter hohe Wand in eine Tropssteintammcr zu gelangen. An den Wänden hängen milchweiße, leicht bröckliche Stalaktiten, über-zogen mit einem Netze von rosafarbigen Adern. Die letzte Kammer ist 12 Meter lang nnd gleicht einem Kornspeicher, in dem anstatt Getreide eine Menge Elnterlörncr die Wände und den Boden bedecken. Die Temperatur war hier 17 Grad Celsius, im Gange 14 Grad. Vom Ausgangspunkte, dnrch ein 2 Meter hohes und l Meter breites Portal gelangt man in den mittleren Saal. Das weiße Licht einer Zinlsactel bot uns ein imposantes Bild der Unterwell; zu uuseren Füßen gähnt ein schwarzer Höhleueingang, auf einer Seite mit einer Menge weißer und roter Säulen nm-siänzt; eine Menge andeier zackigen Felsen und loser Blöcke drohen jeden Angenblick einzustürzen. Man glaubt sich wirklich an den Eingang des Hades vcr-setzt. Einst mußte man einen gefährlichen Abstieg über die bröckelnden Felsen antreten, nm zu einem 50 Zenii-meter breiten Bande zu gelangen, ans dem man mit knapper Not den Schlund nmgehcn konnte. .Heute führt ein schöner Weg mitten an der südlichen Wand durch den ganzen Saal; ein Meisterwerk der Technik meines
Höhlenarbrilcrs Anton .^uvac-io. Mit 8 Meter Leiter wird dcr 6 Meter breite Schlund überwunden. Er bietet nichts Interessantes; der Boden, ganz mit Einsturz« blocken bedeckt, mündet auf der Nordost-Seite in eine 15 Meter lange Kammer, die sich infolge eines Schichtcnbruchcs gebildet hat, und ist ganz mit Terra rossa angefüllt. Die ganze Höhe des Saales beträgt 22 Meter, die Temperatur 14 Grad Celsius.
Auf der Südseite des Saales, an der Münd«ng des Weges, kommt man durch ein Fenster in den großen Toni. Plötzlich biegt die Höhle nach Süden ab; von der Decke dringt das Tageslicht durch einen Kamin, der zum zweiten Eingänge führt. Ein magischer Effekt ist es, wenn man den Streifen Himmels mit Sternen und Mond durch dieses 16 Meter lange Fernrohr erblickt. Aber zum Unglücke fällt nicht nur das erwärmende Tageslicht herein, sondern auch Steine, die den schwer passierbaren, 21 Meier langen Gang ganz mit einer Cteinhalde bedecken. Selbstverständlich führt heute hier auch ein Weg. In den großen Dom angelangt, schwingt sich einer geschmeidig und schnell wie eine Gemse empor aus die felsigen Massen, verschwindet zwischen den zahl-reichen Säulen im Hintergründe, taucht nncrwartel wieder hervor aus dem Gipfel eines Stalagmitenhüqels, der einem Kalvarienberge gleicht, zündet das Magne. sium an und läßt uns das phantastische Bild dcr fun-lllndcn Kristalldrufen genießen, welche in den flim-mernden Strahlen des bläulichen Lichtes schimmern und leuchten. Zahlreich hängen von der Wölbung die Tropf, steine herab, und die Formationen weisen alle jene eigenartige Formen auf, die diesem Felsen eigentümlich sind. Auch die Farbentöne der Säulen sind zahlreich, und man kann sagen, daß sich alle möglichen vorfinden, von tiefrot bis zu milchweiß. Der Dom ist kreisförmig und hat einen 16 Meter langen Durchmesser, während die Höhe 14 Meter beträgt. Temperatur 9 Grad Celsius.
Rechts führt ein schmaler Spalt hinaus, durch den wir uns, langsam aus allen vieren kriechend, hindurch, zwängen mußten. Alle Hindernisse wurden beiseite ge-schoben, um den Schlot passieren zu können. Nach einer Steigung von 10 Metern erreicht man den Ort, der den knochenführenden Lehm enthält. Mit großer Vorsicht sammelte ich einen Humerus eines riesigen Pflanzen-Messers, dann Zähne von Rindern und Pferden, die als die Vorsahren dcr heutigen angesehen werden können, viele Röhrenknochen, die an ihren Bruchslächen ganz den Charakter der Versteinerung an sich tragen. Es sind das die Knochen einer, wie man sich geologisch auszudrücken pflegt, diluvialen Fauna von riesigen Pflanzenfressern und Raubtieren, die beim Eintritts-der Glazialzeit ihre Existenzbedingungen nicht mehr fanden nnd so zugrunde gingen. Hochwassermasscn des geschmolzenen Schnees verschwemmten die knöchernen Traggerüste dieser großen Landtiere in die Spalten nnd Höhlen des Gebirges und nmgaben sie mit ungeheuren Lehmmassen und Gesteinsschutt, in denen sie sich bis zum heutigen Tage so vortrefflich konservierten. Diese knuchenführenden Lehmmassen sind hier über diesen schmalen Schlnpf zu einer bis jetzt nicht bekannten Mächtigkeit abgelagert und sind in fortwährender Bewegung nach abwärts begriffen; wahrscheinlich muß der aus dem Lehnt lastende Druck diese Beweglichkeit herbei, führen. Prof. Moser hat hier im Austrage der Triester Handelskammer sür das städtische nalurhistorische Mu-scum durch fünfzehn Tage Ausgrabungen vorgenommen, die zahlreiche paläonthologische Schätze ans Tageslicht brachten und die uns ein Bild geben, unter welchen Verhältnissen und Bedingungen diese großen Pflanzen. stesser-Naubtiere existieren konnten. Das Betreten die. ser Stelle ist heute keinem anzuraten, da bei dem fort-währenden Nachstürzen dcr Lehmmassen leicht eine nn-verantwortliche Gefährdung des eigenen Lebens herbei-geführt werden  könnte.
Dies ist die einzige Schiundhöhle des Karstes, die eine Knochcnbreccic in sich birgt. Hoffentlich wird es uns in der nächsten Zeit gelingen, noch andere solche Höhlen aufzufinden, um in der Erforschung des Karstes, dem man bisher relativ wenig Beachtung schenkte, einen Weiteren Schritt nach vorwärts zu tun.
— lVin Aufruf des Nür.qcrmcisiers.l Herr Bürger-
meister Hr^bar hat folgenden Aufruf erlassen: In den jüngsten Tagen haben sich zwischen dem Publikum ,md den Offizieren, bezw. der Mannschaft des l. u. f. Infanterieregiments Nr. 27 mehrere bedauerliche Ge> glnsätze bemerkbar gemacht. Ich wende mich daher an Euch, Mitbürger, mit der dringenden Aufsordrrnng, fortan jede Handlung oder Bemerkung zu unterlassen, die als Geringschätzung, Beleidigung oder Verachtung des k. u. l. Heeres oder dessen einzelner Angehörigen aufgefaßt werden könnte. An Eucre Einsicht appellierend, muß ich Euch ernstlich vor jedem nnbefonnenrn Schritte warnen, zumal sich das k. u. k. Militär in allen Fällen strenge an feine dienstlichen Vorfchriften hallen muß, eine uubedachtc Handlung oder Bemerkung aber geradezu
Laibacher Zeitung Nr. 227.                                                                      2114                                                                                      3. Oktober 1908.
unabsehbare Folgen nach sich zöge. Mitbürger! Ich bitte Euch neuerlich, meine Warnung zu beherzigen und auf diese Weise zur tatsächlichen Herstellung der normalen Beziehungen beizutragen.
" «Mus bcm Voltsschuldieuste.) Der k. k. Bezirks-schulrat in Krainburg hat den absolvierten Lehramts, kandidaten Herrn Leopold AZma n zum provisorischen Lehrer und Leiter der einklassigen Volksschule in Afriach ernannt. — Der k. k. Bezirksschulrat Laibach Um» gcbung hat den absolvierten Lehramtskandidaten Herrn Franz Tro »t zuin provisorischen Lehrer an der Volks' schule in Franzdorf und die bisherige provisorische Leh^ rerin in Gereut Fräulein Juliana Kobal zur pro» visorischen Lehrerin an der Volksschule in Horjulj er. l'ailnt, ferner au stelle des tranfheitshalber beurlaub« ten Lehrers Herrn Josef Pinter den absolvierten Lehramtskandidaten Herrn Franz Kos zum Supplcn-ten an der Volksschule in Großlupp und an Stelle des krankheitshalber beurlaubten Lehrers Herrn Josef P o . lrato die geprüfte Lehrsupplcntin Fräulein Theresia Furlan zur Supplentin an der Volksschule in Brunndorf bestellt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Tschernembl hat die bisherige provisorische Lehrerin in Mottling Fräulein Franziska Gcrbee in gleicher Eigenschaft an die Volksschule in Suhor versetzt und an Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Frau-lein Anna Fabjan die geprüfte Lehrsupplentin Frau-lem Anna Erzin zur Supplentin an der Volksschule in Semiö bestellt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Littai hat den bisherigen provisorischen Lehrer in Laserbach Herrn Franz Niglar zum provisorischen Lehrer und Leiter der einklassigen Volksschule in Höttiisch ernannt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Adelsberg hat den bis« herigen provisorischen Lehrer in Altenmarkt Herrn Hein» rich Paternost zum provisorischen Lehrer an der Volksschule in  Senosctsch ernannt.                      —r.
^ " ^Approbation eincs Lehrbuches.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat dem Lehrbuche: ^ViostnaiLr !>., I.atin»!<« vacllio 2a ärugi kiinnn-iMvi i-^r^ä. 3. Auflage. Laibach 1908. Klein» mayr H Vaniberg. Preis gebunden 3 X 20 i>" zum Lehrgebrauchc an Gymnasien, an denen Latein in slo-vcnischer Sprache gelehrt wird, die Approbation er> teilt.                                                                         —r.
—  lVcreinöwescn.j Das k. k. Landespräsidium für .Krain hat die Bildung   des   Vereines    „I'txIruZniok I)c»v^'<?,'HIo^trann   clru^do   «v.  (Üii-ii»,   in   Motoäa   v I.Mdhani" niit dem Sitze in Lengcnfeld nach Inhalt der vorgelegten Statuten im Sinne des Vereinsgesehes zur .Kenntnis genommen.                                              —0,
—   lIubiläums'Äorrespondenzkarten.)    Die Iubi»
Iäulns».Korrespondenzkartcn, welche von der Postverwal» tung zur Verherrlichung des sechzigjährigen Regierungs» Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers ausgegeben wurdeu, ernten im Publikum allgemeinen Beifall und finden zur Betätigung des patriotischen Gefühles in den weitesten Schichten der Bevölkerung Verwendung. Die Karte, die nach einem Entwürfe des Professors .Koloman Moser unter Benützung einer von Professor William Unger geleiteten photographischcn Aufnahme Seiner Majestät aus dem Jahre 1908 vom Kupfer-stecher Ferdinand Schirnböck gestochen und seitens der k. k. Hof» und Staatsdruckerci gedruckt wurde, bildet aber auch in ihrer Ausführung ein seltenes Kunstwerk. Dabei ist der Verschleißpreis von 15 Hellern als ein sehr niedriger zu bezeichnen, da auf der Karle bereits eine 5-Heller-Marke eingeprägt ist. Bei den Jubiläums-karten ist besonders hervorzuheben, daß die darauf be» findliche 5-Hcller.Marke nicht das Markcnbild der mit 4. d. M. zur Ausgabe gelangenden neuen Korrespondenz-karten trägt, sondern jenes der 30.Heller»Marke der gegenwärtigen Nriefmarken-Emission mit dem Porträt Seiner Majestät aus dem Jahre 1848. Hiedurch ge» wlnnt die Inbiläums-Kartc auch für Sammler einen besonderen Wert, der dadurch erhöht wird, daß die Auf-läge der Jubiläumsfarten nur eine beschränkte ist und deren Ausgabe mit Ablauf des Jubiläumsjahres wieder eingestellt wird. Die Jubiläumskarten können auch nach den Ländern des Weltpostvereines verwendet werden, doch ist in diesem Falle noch eine 5-Heller.Marke auf-zukleben. Die Jubiläumskarten sind bei sämtlichen Post. ämtern und de» meisten Postwertzeichen-Vcrfchleißstcllen erhältlich.
* <Verbot eincs Gcheimmittels.) Das Ministerium des Innern hat den Landesstellen eröffnet, daß ein go wisser A. Nagel in Braunschweig bei den Administra» tiunen verschiedener Tagesblätter die Aufnahme einer Ankündigung zu erlangen versucht, in welcher ein von ihm erfundenes und zusammengestelltes Heilmittel unter der Bezeichnung „Drachentod" gegen Bruchseiden emp> fohlen wird. Er versendet auch mittelst Post an Privat» Personen Druckschriften, in welchen dieses Bruchheil» nüttel angepriesen wird. Da es sich offenkundig um den Versuch von Kurpfuscherei, bezw. um die unstatthafte ^'"N'hr l>un's Gchcmuuittels lediglich zum Zwecke der
Ausbeutung des hilfesuchenden Publikums handelt, wui> den die politischen Vczirksbehörden angewiesen, das Er-forderliche zur Hintanhaltung der Ankündigung und des Vertriebes dieses Mittels zu veranlassen und ins^ besondere auch die Zeitungsredattionen und Annonecn-Vermittlungsbureaus auf die Unzulässigkeit der Aus-i:.ihme diesbezüglicher Annoncen aufmerksam zu machen.                                                                    —r.
—  lK. k. Postsparkasse.) Im Monate September be-trugen    in   Krain   die   Einlagen    im   Sparvertehrc 61.336 X 60 1>, im Scheckvcrkehre 6,480.654 X 17 i», die Rückzahlungen im Sparverkehrc 70.353 X 1 !i, im Scheckverkehre 3,261.205 X 99 k.
—  lDie   heurigen   Vinriickuugen   der   Rekruten.) Heule vormittags rücken die im Frühjahre assentierten Ersatzreservisten ein; Dienstag den 6. d. M. erfolgt die Einrückung der zum stehenden Heer assentierten  Nc» kr uten.                                                                   ko—.
—  Muten und Früchte im Oktober.) Knapp am Wege  gegeil  Kroisencck  bei Laibach   stehl   ein   tleiner Apfelbaum, der nebst einigen normal entwickelten Früch-ten auch schöne Blüten zwischen frischem Laube trägt. Tcr  Baum   dürfte bald  bemerkt  und  seines  seltenen Schmuckes beraubt werden.                                      —.
—   sDer Streit)  in den Fabriken   in   Joscsstal, Görtschach und Zwischenwässcrn wurde vorgestern bei» gelegt, nachdem die Verhandlungen zu einem beiderseits befriedigenden Resultate   geführt halten.    Die Arbeit wurde gestern wieder aufgenommen.
—  lDer   kleine   Taschen-Fahrplan)   ist   für   die Wintcrsaisun vom 1. Oktober bis 1. Mai 1909 in ge» wohntem beliebten Format wieder erschienen und ist in der Haupttabaltrafik am Nathansplatz zu 20 !i das Stück erhältlich.
—   sDas   neue  Voltsschulqebnude  in  Pölland  ob Vischoflack)  ist vor  kurzem  fertiggestellt  wurden. Das nette,  einstöckige  Gebäude  steht  auf der  linken  Seite der Bezirksstraßc Vischoflack.Sairach gleich beim Ein» gange ins Dorf; seine Länge macht 24 Meter aus, wäh» rend sich dessen Breite auf 10:60 Meter beläuft. Im Hintergründe hat es einen Zubau, der 8 Meter lang und 5 42 Meter breit ist; darin ist das Stiegenhaus untergebracht.  Im  Parterre  befindet  sich rechts  vom Eingänge die Oberlehrerswohnung, bestehend ans drei Zimmern,  einem Vorzimmer,  einer  Küche  und  einer Vorratskammer; die linke Seite des Parterres nimmt die Schullciterstanzlei und ein Lehrzimmer ein. Das erste  Stockwerk  umfaßt   drei  Lehrziinmer;    sämtliche Lchrzimmer sind geräumig, die Beleuchtung läßt nichts zu wünschen übrig. — Den Plan zum neuen Gebäude hat  Herr Raimund  Gail hofer, k.  k.  Ingenieur, im Einvernehmen mit dem Pfarrer von Pölland, Herrn Varthulomäus Nam 0 v «, entworfen. Mit der Ausfüh» inng des Baues war die Firma Angelo Molinaro aus Bischoflack betraut.                                                 —6.
" Mn Fahrradschwindler.) Im vorigen Monate hat ein angeblich bei der „Ljndska Posojilniea" in Laibach beschäftigter Bursche, der sich Johann Kleinen-cnö aus Unter-^i^ka nannte, dem dortigen Fahrradver-lcihcr ein auf 60 X bewertetes Fahrrad veruntreu».
" sVingulden.Falsifikatc.) Wie uns mitgeteilt wird, befinden sich in der Umgebung von Zwischenwässern falsifizierte Guldenstücke im Umlauf. Die Falsifikate sind sehr primitiv und haben keine Nandschrift.
" lltin entsprungener Häftling.) Aus den gericht« lichen Arresten in Karlstadt ist diesertage ein gewisser^ Ljubomir Timitrijevi<5 entsprungen und hat die Rich» tung gegen Krain genommen.
* lStcinwiirfc gegen ein Gasthaus.) In einer der verflossenen Nächte verlangten im Ielencschen Gafthausc in Udmat mehrere Gäste nach der polizeilichen Sperrstunde Getränke, deren Vcrabsolgung ihnen aber vom Gastwirte verweigert wurde. Daraufhin verließen sie das Lokal und eröffneten auf der Straße ein Steinbom» bardcment, wobei mehrere Steine durch die Nallonlür in die Wohnnng fielen.
" Wn Fahrrad gestohlen.) Am 27. v. M. wurde dem Maschinenführcr Johann Novak in Unter-KiZka ein Torftedo.Fahrrad mit Freilanf und durchlöcherter Scheibe mit der Jahreszahl 1699 entführt.
" fVerloren) wurde: eine braunledernc Brieftasche, mit mehreren Dokumenten und einem italienischen Los, ein Paket mit einer grauen Pelerine, ein schwarzes Kindcrkleidchcn, eine Zwanzigkronennole, und ein Geld» täschchen mit  10 X.
—   lMichtige Zeit.) Der Fehler der Landhausuhr hat den Wert einer Minute erreicht. Infolgedessen wird die Uhr heute mittags richtiggestellt werden.
Theater, ßunft und Meratur.
—  Dlovcnischcs Theater.) Die dreiaktige englische Posse „Xis)!)c>" repräsentiert sich, solange man nicht auf die Finte der beiden Verfasser kommt, als ein bizarres Stück, das,  aller  Wahrscheinlichkeit  bar,   in  der Lust
hängt und zwischen Blödsinn und Burleskem hin und her pendelt. Aber die Geschichte ist lange nicht so albern erfunden, als man geraume Zeit hindurch anzunehmeil geneigt ist; im Gegenteile, es war eine originelle Idee, des Peter Dunn tollen Traum aus der Bühne zu pro-jizicren und dann die nicht minder tolle Handlnng mit allerlei witzigen Pointen zu spicken und sie zu manch scharfen Spötteleien über die moderne Zeit und deren Verschrobenheiten anszuschrolen. Die heillose Verwir-rung, die die zn Fleisch und Blut gewordene Marmor-figur der Niobe im Familienzirkel des ehrsamen Ver» sicherungsanstaltsadministrators Dunn anstiftet, wird ill ergötzlichen Sitnationen geschildert nnd mit kecker Szencnführung zu einer verblüffend wirtenden Lösung hinübergeleilet. — Die Darstellung erfordert ein fein-zusammengestimmles Ensemble und ein flottes Tempo, aus daß dem Auditorium nicht viel Zeit zum Überlegen übrig bleibe. Beides vermißten wir gestern stellenweise, namentlich aber im Schlußakte, wo einige Darsteller zu offenkundig gegen Gedächtnisschwächen anzukämpfen hatten. Im großen und ganzen erreichte indessen die Posse ihren Zweck, dem Publikum ein paar unterhalt» liche Stunden zu bieten, nnd so wollen wir denn nichl kritischer sein als die, Besucher, die sich vortrefflich ver-gnügten und lauten Beifall spendeten. Eine wirlungs» volle Figur schuf Herr Dragutin 0 vi 6 als der uu-glückselige Versicherungsanstallsadministralor, der sei» nen schweren Traum mit komischer Tragik zu Ende träumte; eine vorzügliche Partnerin fand er hiebei an Frau V 0 r 3 tnik 0 0 a, die ihre griechischen Verse mit Würde vortrug und durch ihre mythologische Natur einen köstlichen Gegensatz in ihre moderne Umgebung brachte. Die übrigen Darsteller fanden sich mit ihren Figuren ihrer Eignung entsprechend ab. Lobend seien die Damen Dragutinoviäeva und Nun 0 vska so-wie die Herren Nu«i« und Toplak genannt; das restliche Personale hatte geringfügige Rollen inne und bot nichl viel, verdarb aber auch nichls.            —n—
—   sAus der slovenischen Thcaterkanzlei.)    Heule
gelangt das Lustspiel „No^xxl ^nnic»-" von Schönthan und Kadelburg zum erstenmale zur Aufführung. Mor-gen nachmittags um 3 Uhr geht als Vulksvurstellnng Raimunds „^npi-avl.livnc»", abends um halb 8 Uhr die Oper „Mnciliin«; Nutwi-ll.v" von Giaeomo Pneeini in Szene. Die Titelrolle sEho-cho-san) singt Frau Lili N 0 rdgart, den Pinkerton Herr Tenor Al. Fiala , den Konsul Sharßlett Herr Baryton Vogdan v. Vula -k 0 v i <-.
— sslus der deutschen Theaterkanzlei.) Die deutschen
Theatervorstellungen beginnen, wie bereits gemeldet, Montag den 5. d. M. Als Eröffnungsvorstellung ge» langt Henry Bernsteins Komödie „Simson", deutsch von Rudolf Lothar, zur Erstaufführung. Die Vorstellung beginnt um halb 8 Uhr. Den Slammsitzabunnenlen blei» bcii die Sitze bis 12 Uhr mittags reserviert. Der Vor-verkauf für die erste Vorstellung findet bereits statt. — Weiterer Sftielplan: Mittwoch: „Der kleine Landpre» diger", Freitag: „Lohengrin", Sonntag: „Die Dollar» Prinzessin".
—  sDic Nücher der „Slovenöka Matica") befinden
sich alle in Druck und werden ohne Zweifel v 0 r Weih-nachten erscheinen. Die Vertrauensmänner, die für heuer noch nicht die Mitglicderbeiträge eingesandt haben, wollen dies ehestens tun. Einzelne Personeil können den Mitgliederbeilrag s4 X) auch direkt an die „Sluvenska Matiea" in Laibach einsenden, nur »vollen sie nach Tunlichkeit angeben, bei welchem Verlraueus-mann sie bisher ihre Bücher erhalten haben.
—   s,,l>cili'us1nl> pr.iviin lci^'i^liilül.") Im Verlage des Vereines „Pravnik" ist das fünfte Nnch der stove-nischen populären juridischen Bibliothek in der Redal-tion des Landesgerichlsrates Dr. E. Vol<"i<" in Ru» dolsswert erschienen. Es enthält alle gesetzlichen Vor» schriften, betreffend die Beschädigung des Feldgutes, für Krain, Kärnten, Görz, Islrien, Trieft und Steiermarl. Die Übersetzung der meisten Vorschriften wnrde seiner-zeit von Levstik besorgt; sie zeichnet sich demzufolge auch durch kräftige, leichtverständliche Sprache ans.    Preis 60 l>. Das Büchlein wird sicherlich den Gemeindevorstehern bei der Austragung von einschlägigen Streit» fällen vorzügliche Dienste leisten. — Einen  Nachdruck aus diesem Buche mit einigen Zusätzen bildet eine Wand' tafel mit Strafbesllmmungen über del, Schutz des Feld» glites; sie ist  sür jedes der genannten  Kronländer  in allen  Buchhandlungen  und   in  Rudolfswert  auch  bei Dr. Vul6i5 um 20 Ii erhältlich.
—  s Eröffnung der .Kunstausstellung in Spalato.)
Am 30. v. M. vormittags wurde die Kunstausstellnng in Spalato feierlich eröffnet. Von den Notabilitäten waren Statthalter Nardelli, die Bischöfe Naki<> und Milas, sämtliche Abgeordnete, ferner zahlreiche Literalen, Künstler und Professuren anwesend. Das Publikum war von der überaus reichen Ausstellung, welche alle Er» Wartungen übertraf, entziirkt.
Laibacher Zeitung Nr. 227.__________________________________2115                                                                                       ^ Oktober 1908.
Musica sacra
in der Z>o»nkir<He.
Sonntag, den 4. Oktober tMosenlranzsonnlag — Allerhöchste Namcnsscicr Seiner Majestät des Kai» scrsj um 1l> Uhr Pontifitalamt: ^li.^a in dnnoroin 1^. Uui-il« Vir^ini« mit Instrumentalbegleitung von Max Filke, Graduate ^i-opwr vorit^toni und Offer» wrium In in« gratia von Anton ^ocrstcr.
In der Ktadtpfarrkirche Kt. Zakob.
Sonntag, den 4. Oktober sNosenkranzfest) um 9 Uhr Hochamt: Messe in I>c1in- von Karl Kemvtcr, Gradualc 1'roiitor voi-itatoin von Ant. Focrster, Offer» torium In nio ^ra^ti», oinui» vii« von Fr. Gcrbi6.
Telegramme
des k. k. Telegrapheu-Korrespondenz-Bureans. Die Delegationen.
Wien, 2. Oktober. Die erste Sihung der östcrrei-chischen Delegation in Budapest ist für den 8. d. um 9 Uhr vormittags in Aussicht genommen. Der Empfang der österreichischen Delegierten bei Seiner Majestät dem Kaiser findet am gleichen Tage nm 1 Uhr nachmil. tags statt.
Der böhmische Landtag.
Prag, 2. Oktober. Der Obcrstlandmarschall eröffnet die Sitzung um N Uhr 30 Miuutcn. Er teilt zunächst das Ergebnis der Konstitnierung der einzelnen Land» tagstommissiuneil mit und läßt dann den Einlanf ver-leseil. Unter den verlesenen Schriftslücken befinden sich auch jene Proteste und Gcgenprotcste, die in der letzten Sitzung des Landtages angekündigt wurden. Um viertel zwei Uhr nachmittags unterbrach der Obcrsllandmar-schall die weitere Verlesung, teilte das Ergebnis der Konstituierung mehrerer Kommissionen mit und berief^ einzelne Kommissionen zu einer Sitzung ein. Abgcord-! ncter F u u k e protestiert gegen die Konstituierung der ! Kommissionen. Abg. Fürst Georg Lublowitz meldet einen Gegenprotest an und erklärt in seinen« und im Namen seiner Partei, daft in dieser Session bereits ge-nng Proteste und Gegenprotcstc eingebracht worden z seien. (Rufe: „Überflüssige!") Der Obersllandmarschall habe bisher die Geschäftsordnung genau eingehallen: „Wir haben den innigen Wnnsch," fährt der Medner fort, „dah der Landtag arbeitsfähig sei." lHnrnse bei den Czcchen: „Dic deutschen Wähler wünschen es auch!") „Wir wünschen entschieden, daß die Änderung der Land» wgswahlordnung nnd die Erweiterung des Landtags-Wahlrechtes gründlich durchberalen und einem guten Ende zugeführt werde" (lebhafter Veifall bei den Lze» chcn und bei den konservativen Großgrundbesitzern) „und daß der traurige Zustand der Landesfinanzen gründlich dnrchgearbeitet werde. Mir scheint es, daß wir durch die stete Wiederholung der Gegenprotesle hier denselben > Neg wandern, wie diejenigen, die Proteste einbringen." Der Redner bittet, diese Erklärungen statt seines Gegenprotestes zur Kenntnis zu nehmen. Der Oberst» landmarschall schließt um 1 Uhr 25 Minuten die Sil-züng. Nächste Sitzung Freitag.
Nudapest, 2. Oktober. (Ungarisches Telegraphen. Korrespondenzbureau.) Seine Majestät Hal den König Alfons von Spanien zum General der Kavallerie der österreichisch.nngarischen Armee ernannt.
Wien, 2. Oktober. Das „Fremdenblalt" stellt gegen-nber den Angrissen der „Nenen Freien Presse" ans das Koalitionsregimc, sowie gegen den angekündigten Plan, die Schwierigleiten in Vöhmen dnrch Einsetzung einer Instanz für nationale Fragen zu mildern, fest, daß den unablässigen Vemühnngen der Negierung die Beilegung einer ganzeil Neihe von Konfliktssällen in Vöhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, wie in den südlichen Pro-dinzen gelang. Da sich die Kompromißpulitik der Regie-Nüig auch im Parlamente, sowie in der letzten Session dei Delegation bewährte, wenn mit all diesen zahl-! reichen ansehnlichen Detailcrsolgen auch die große nalio» uale Frage nicht prinzipiell nnd im großen Zuge gelöst ist, können sie doch nur ermnntern, denselben Weg be-harrlich weiter zn verfolgen. Die Regierung, welcher e6 gelungen ist, nnüberwindlich scheinende Schwierig, leiten und gefährliche nationale Fragen zn bezwingen, darf wohl beanspruchen, daß ihr bei dem jüugsten Plan e>n gewisser Kredit eingeräumt und zumindest nichl der Ernst ihrer Absichten bezweifelt wird.
Budapest, 2. Oktober. Nachmittags ist das in der Madarasz-Gassc gelegene Gebäude der Schraubenfabrik eingestürzt. Die in der Fabrik beschäftigten Arbeiter, etwa 3d an der Zahl, wurden unter den Trümmern be-graben. Der ausgerückten Fenerwehr gelang es, sämtliche bis auf eiuen zn bergen. Die Verschütteten hatten »lehr oder minder schwere Verletzungen erlitten. Man glaubt, daß der noch fehlende Arbeiter nur als Leiche geborgen werden wird.
Wien, 2. Oktober. Wie der „Politischen Korrcspon-dcnz" ans Sofia gemeldet wird, hat der Ministerrat mit Rücksicht auf die zwischen Bulgarien und der Türkei schwebenden Streitfragen die Einberufung des Sobranje vor dem normalen Termin in Aussicht genommen.
Paris, 2. Oktober. Der „Figaro" schreibt aus An-laß des bnlgarisch-iürlischen Konfliktes: Es unterliegt keinem Zweifel, daß Österrcich-Ungarn sofort nach, wenn nicht schon vor Veginn der Feindseligkeiten die Annexion Bosniens nnd der Hercegovina proklamieren und feine im Sandschak Novibazar befindlichen Truppen vurschie-ben würde. Von allen europäischen Mächten hat Öster-rcich-Ungarn allein ein Interesse daran, dah zwischen der Türkei und Bulgarien Feindschaft herrsche und viel« leicht ein Krieg ausbrcche. Österreich.Ungarn hat in Bulgarien die bissige Dogge gefunden, die sie im gc-eigneten Augenblick auf die Iungtürken hetzen kann nnd angesichts dieser kühnen bestimmten Politik findet Nuß-land nichts Besseres als ein Memorandum und die an-deren Mächte geben in Sofia und in Konstantinopel besänftigende Ratschläge. Ist das die ganze Anstrengung, die ganze Einbildungskraft, deren die famose englisch-französische Entente fähig ist?
Verantwortlicher Redakteur:  Anton Funtel.
Die mystischen Kranken.
Es gehen unter uus Tausende von Menschen mit ge» beugtem Kopfe, blassem Gesichte, zitterndem Körper, die nicht wissen, was ihnen eigentlich fehlt? Der praktische Arzt findet sofort den Ursprung dieser unerträglichen Symptome, denn 90 Prozent dieser mystischen Kranken leiden an Ncrvcnschlaffheit, Vlutarmut, Verdammgs-bcschwerden, gegen die es nur ein Mittel mit sicherer Wirkllng gibt, und das ist I'oii'olUll.UFo.uÜK.
Dieses Mittel hat die spezifische Wirkung, neues Blut ius Blut zu bringen, die Blutkörperchen zn be-reichern, jedes Teilchen des Organismus zu stärken und hiedurch die gute Verdauung herzustellen, andcreuteils die geschwächten, erschlafften Nerven wieder arbeitsfähig zu machen. Es benutzen daher Nlntarme, nervenkranke und in jeder Beziehung schwache Menschen uud auch au Skrofeln Leidcude mit vollem Vertrauen das blut» bereichernde und erfrischende I'orroiUN.iiAknill.
Dr. I. T. schreibt: «Nach eigener Erfahrung verordne ich I'srroili»ii^».liiQ gegen Blutarmut, Chlorosis nnd Lymphoma, schon wegen seiner schncllru Assimilation und seinem angenehmen Geschmacke.» Preis einer Flasche X 3 50. Man achte beim Einkanf ans den Namen I°brromn.Uß»nin uud auf die Schutzmarke «Mädchenkopf» uud weise auderc ähnliche Erzeugnisse zurück. — Erhältlich in allen Apotheken, doch unbedingt in den Apotheken: „Zur Mariahilf", Resselstraße 1, „Zum Eugel", Wiener Straße, und „Zum goldenen Hirschen", Maricnplatz. En gros: „Schwanen-Apotheke", Wien I.. Schottenrina. 14.                                         (3l;«K)
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Hämorrhoiden, sowie gestörtem Stoffwechsel
leiden.
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Michael Kastner und Peter Lassnik.
Verstorbene.
Am30. September. I, Varl, Schmied, «3 I., infolge körperlicher Beschädigung c>m Wege ins Spital gestorben,
Nm 1. Oktober. Anna Prijatelj, Arbeiterstochter, 3 Mon,, Martinssttahe A6, Pneumonic.
Dandestheater in K'aibach.
1. Vorstellung.                                            Ungerader lag.
Montag den 5. Oltober:
Deutsche   Eröffnungsvorstellung.
Simson.
Komödie in vier Aufzügen von Henry Bernstein. Anfang um '/,6 Uhr.                             Ende um 10 Uhr.
Št. 3.                                                           Nepar.
V  soboto dne 3. oktobra:
Prviè :
Gospod senator.
Veseloigra v treb dejanjih. Spisala Seh öd tan in Kadelburg.
Prevel Dragotin JeBenko. Zaèetek ob 7,8.                                      Konec ob 10.
Št. 4.                                                                  Nepar.
V  nedeljo dne 4. oktobra:
Prviè v sezoni:
Zapravljivec.
Carobni igrokaz v treb dejaujih   in  deaetih slikab.    Spiaal
Ferdinand Raimund. Prevel Jos. Ogrinec. Zaèetek ob 3. popoldne.                             Konec po 5.
Št. 5.                                                                      Par.
V  nedeljo dne 4. oktobra:
V proslavo  godu  Nj. Velièanstva bo  jfledališèe  slavnoBtno razsvetljeno  ter Be pred zaèetkom predstave svira cesarska
himna.
Prvic:
Madame Butterfly.
(Gtospa metoljöek.)
Tragedija Japonke v treb dejanjih. Besedilo spisala L. Skica
in G. Giacosa. Prevel Etbin Kristan. Uglasbil Giacomo Puccini.
Zaèetek ob »/,8.                                       Konec ob 10.
Meteorologische Beobachtungen in Laibach.
Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm.
«   <i u. N.    7414,18 1    O. schwach         heiter ^    9 U, Ab.   742 3 i 111   NO. schwach A.j 7 U. tt.   I ?43 I >    5 «I SO. schwach         Nebel      , 0 0
Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 10'U°, Nor» male 12 0°.
Monatbübersicht. Der verflossene Monat September war lübl und sehr trocken. — Die Beobachtungen am Thermo» meter liefern durchschnittlich in Celsiusgraden: Um 7 Uhr früh 8 8", um 2 Uhr nachmittans 18 ii", um 9 Uhr abends 18 2°, so dah die mittlere Lufttemperatur des Monates 13-«« beträgt, um 12« unter dem Normale; Maximum 2b tt° am 10,, Mi» nimum 3 6° am 1^, früh. — Die Beobachtungen am Baro» meter geben 7W-7 mm als mittleren Luftdruck des Monates, um 2 7 mm über dem Normale; Maximum 745 3 am 14. früh, Minimum 728 .-l am 11, abends. Nasse Tage gab es 4, und es fielen 21 I mm Regen, wovon 8 7 mm auf den 2. als Mcistbetrag entfallen. — Unter den Winden war der SO. bei weitem vorherrschend; ihm zunächst steht der NO.; diese beiden Winde, im Winter als Kältebringcr bekannt, brückten die Temperatur ziemlich herunter. Dabei gab es viel Sonnenschein, welcher nur durch den Nebel, der an 15 Tagen in der Früh auftrat, beeinträchtigt wurde. Ein Gewitter, be« gleitet von starlem NW., hatten wir am 12. in ben ersten Nacht» stunden, — Im laufenden Monat Ottober tommt der Mond am 2. frühmorgens und am 29. mittags in Erdnähe.
Wettervoraussage für den 3. Oltober für Ttciermarl, Kärnten und tkrain: Schönes Wetter, mäßige Winde, kühl, stellenweise Morgennebel, anhaltend; für Trieft: Schönes Wetter, abflauende Winde, kühl, anhaltend.
Seismische Berichte und Beobachtungen
der Laibacher Erdbebenwarte
il>sf,>»nde! l>o« ds> lllai». Spnrlasll <»»7),
(Ort: Gebäude der l. l. Staats-Obrrrealfchule.) Lage: Nördl. Breite 46'03'; Östl. Länge von Greenwich 14° 31'.
Boden unruhe:* «m 3. Oltober am IL.Selunden. Pendel und am 7'Srlundcnpcnbcl «sehr schwach», am 4.Se» lundenpenbel «schwach».
^D!^^!, b <>!,»!, l ,! b e   wirb  i>,   !«!«<'!,!»',' <3<«r,'a!°d,»  llaMzif'ü
chw«ch.,   d°. 2 b!« 4 M,l!l».s<lr>, .m«f>i«  ,!«'l.    two < b« ? ^.».„.s.rr,,
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Laibacher Zeitung Nr. 227.                                                                     2116                                                                                       3. Oktober 1908.
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Das heutige Programm im Kinematograph Pathe:
1. Der Lotterieschein (humoristisch).—2.) Ausflug nachdem Sudan (interessante Naturaufnahme). — 3.) Die Ehre des Gendarmen (Tragödie in 15 Bildern). — i.) Dornröschen (herrliche, lange Projektion, Märchen in 42 Bildern). — 5.) Ein moderner Simson (humoristisch).
Wl!!»le KW. hltl III till Mtt f« Lie!
Ach, vielen Danl, da sind endlich meine Fays echte Sodener Mineral-Pastillen. Nun sollen Sie sehen, wie schnell ich wieder auf dem Damm bin. Hören Sie nur meinen Husten — Hau°hau«hau! Beängstigend, nicht wahr? Uud nun sollen Sie mich morgen früh sehen, weun ich eine Schachtel Fays echte Sodencr auf° gebraucht habe! Ich wette, ich huste überhaupt nicht mehr und bin frisch wie der Fisch im Wasser. Über meine Fays echte Sodener geht eben gar nichts. Ver< suchen Sie's auch damit, die Schachtel lostet nur X 1'25
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Um Unterschiebungen vorzubeugen, werden die P. T. KoriHiirmtnlcn von „Mattonis öieOhübler" gcbnlun, dio Orij{in»lflaHchu Ginßhüblor Snuurbrunn lioi Tisiilio vor iliron Augen öirnen zu lassen und don Korkhrand zu buachlnn.
Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 2. Oktober 1908.
Die notierten Kurse «erstehen slch in Kronenwähnmg,   Die Notiern»!, sämtlicher Altien und der „Diuersen LHe" »ersteht sich per Ntücl,
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Hllsabeth-Ä, 2„0fl. KM. 5'///^
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idiv. Et.) Tilb. 4"/„ . . . 96 90 97 90 Oalizischc  Karl Ludwig - Bahn
(div. Et.) Silb. 4"/„ . . . 9b «k> 96 65 Ung.-aaliz. Vahn 20N sl, E. 5"/« 102-10 >04 10
oettll 400 u. 5000 Kr. 3'/i"/n l!b 40 «Ü 40 Vorarlberaer  «ahn   Em.  1884
(biv. St.) Silb. 4"/a    .   .   »b'7u 9«-?c
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Unaar. Prämien.Nnl. i^ 100 sl. I8b b> 1U9 50 detto                            ^   50 fl   ,«5 501 «9 b«
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Äulchcu (dlv.) 4l/'"/o    -    -   »7 50 9»'b«
5"/„  Tonan Nea.-Nnlclhe   1878 l«2-^5 !0ü 35
Wicucr Verlehrs-Anl. .    . 4"/„   9550 9« b« dctto                           190« 4"/,   95> 9s>   96 35
Anlchcu der Stadt Wien    .    . iou-15 >ui'ib dctto        (S, oder G.)   1874 120- - 121 -
detto          (1894).....9Ü'W   94^0
detto (Gas) v. I. 1898 . 95-«,' 9« e« detto <CIcltr.) u. I. l»0<> 95 85> 96 d?i detto        (Inv.-A,) U,I,1N02   9« 15 9« «5
Gürsebau-Nnlehen vcrlosb.   4"/„   9b 40 96 4«
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f. 100 «r. v. tt.   .    . 5"/„   —-^   —--detto     per Ultimo   .    , 5<>/n   97 05 9755
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Diverse Lose.
Vtrztn»Iiche fos«.
3"/n Äobenlrebit-Lofe Em. 188«    26?'—   273 -
detto                          Em.  1888   261-bl>   267 50
5"/„  Donau Menul.-Lose 100 fl     2b?-?b   26»'?5
Serb. Piäm.-Nul.p. 100 ssr.2"/c,    103-    109--
ynollzln«l<che Los«.
Alidap.-Äasilila (Dumbau) 5 fl.     20 60    22-«n
^redillosc 100 fl......    <?2'5«   482'5<>
Clary-Lose 40 fl. KM.    .    .    .    147'-    157-
Ofcncr Lose 4« fl......    2l>>--       -»-
Palfsy-Lolc 40 fl. KM.   .    .    .    198--   206'
Rote» Kreuz, öst. Ges. v. l0 fl.      48-5«    bli-50
«otcn Kreuz, una. Ges. v. 5 fl.      26-50    28-bC
Rudolf-Lose 10 sl......      S8--     72--
SalmLose 40 fl. KM     .    .    .    L»«'       241 — Türl. L. Ä, A»l, Präm.-Obllg,
-»00 Fr. per Kc>ssc    .    .    ,      —'—    ^'^
detto           per Medio  .    .    .    184-3«   !85'»0
Gelb      Ware
Wiener Komm.-Lose v. I. 1874    490-    500 — Gctv.-Ech. b. 3»/« Präm.-Schuld
i). Uobenlr..«nst. Em. 1889     71-b«     7b b0
Aktien.
TlllN»p»lt»ZlnltNll!imnnglN.
Aussig-Tcpliyer Niscub.  500 fl.  2415-—  242»--
«llbmifche Nordbahu 15« fl.    .    402-70   404- >
Buschtiehradci Eisb, 5<uo fl. KM.  29l0 —  2U2U-—
detto (lit. N) 20« fl. per Ult,  10S0--  1U67-— Douau - Nampfschlssahrts > Ges.,
1., l, l. priv., ü«0 fl, KM,  «0L3-—  :007>—
Tux Vodenbachcr (t.-A. <0N kr.    567-—    573'—
Ferdinands Norbb. 10N0fl.KM,  5120>-  51b0--.Uascha» - Oderbcrgcr (tlsenbahu
200fl. S.......    359-—   360-
Lemb, - <lzcrn,- Iassy-Eisenbahu-
Gesellschaft. 200fl.T. .    .    553'50   555'50
^!lou,d, üst., Trieft, 500 fl., KM.    435--^    436'-
Österr. Nordwestlialm 200 fl, S,    451-    453'—
dctlo(lit. I!)20N fl, S, P, Ult,    45N-—    453'^
Praa-Du^rltisenb, 10«fl.abäst.    223>-    224-
Ltaaticiscub. 20« fl. S. per Ult.    695 50    «<,6 50
Tüdliahi, 200 fl. Silber per Ult.    124-50    125 ba Südnordbcutschc Verbindungsb.
200fl, KM......   40«-—   40150
Transpurt-Ges,, intern., U.-N.
20« Kl........    114 —    I18-—
Ungar. Westbahn (Naab-Vraz)
20« fl. S.......    405-—   406-5»
Wr. Lolalb.-Mtien Ges. 200 f>.    205—   2I0-—
Vanlen.
Anglo-Österr. Vanl, 120 fl.    .    297-50  298-bo
Nanluerci», Wiener    vcr Kasse      —-—      —-..
detto                 per Ultimo   51650   51750
Bodrnlr.-Unst, üst,, !!0N Kr,    ,  106',-— 1072 -
Mntr.Vod.-ttredbl, »st . 200 fl.    b80'—    b34--Krebitanstal!   für   Handel   und
Ocwerlic, 1U0 ll., per Kasse    —'—      —'-
dettu                      per Ultimo    «44 25   845 25
Oreditbanl,   ung. allg.,   200 fl,    7<!ö -      747-
Dcpositenbanl, alla.. 200 fl,     ,    454--    456'—
Velompte - Gesellschaft,   nieder-
österr., 4«0 kr.....    584'—   5s?->
Giro- u. Nasscnvcreln, Wiener,
200 fl........    455'^    457'
HkpotheleubanI, öst. L00kr. 5"/„    28?'—   289-^ Länbrrbaul, österr., 200 fl., per
Kasse.......      —-—      —^
detto                     per Ultimo   439 25   440-25 „Merlur". Wechsels«,,!,..«ltici,-
,     Gesellschaft, 200 fl.   .    ,    .    597'-    602--
Österr. .»„nar. Nanl   1100 kr.  1745-—  1755--
Oeld      Ware
Unionban! 200 fl......    547'—   b47'b0
Uniunbanl, böhmische 100 fl.    .   84b —    246-—
«crlchr«bllnl, alla., 140 fl..    .    34l'2b   342-
Induftllt'Z>nll«th«ungen.
AailneseMch., allg. üst.,  100 fl.    144'       14?-—
Vrüx.er kul,!e»ber!,b. Ges. Kiosl.    723'-    726'— Eifenbahnvcrlehr«.Anstalt, öst.,
100 fl........    399'—   400'—
Eisenbahnw.-Lcihg., erst«. 100fl.   l-o?-—    211-— „ltlbemühl", Papiers, u. V.-G.
100 sl........    1»ö'—    198—
Eleltr.-Gts., alla, Ustcrr., 200 fl.    399-50   401 b0
Eleltr,-Wesellsch., intern. 200 fl.    625'-     «27 —
Eleitr.-OelcNsch., Wr. in Liqu.   225 —    226 b«
Hirlenberaer Palr.-, M»dh. u.                            "
Met. Faliril 400 kr.     .    .    926—    930—
Llesi„ger Brauerei 100 fl.   .    .    228'—    233 50
MoutauMes., üst. alpiue 100 fl.    6S5'75    666-75 ,,Po>d!-Hül!e",  Tiegelgusistahl.
F.-Ä. «. 200 fl.....    428'—   <3l»'—
PiagerEiseu-Industrie-Gesellsch.
200 s!........  ^!633'—<«4»- —
>Xima Muraut! Salgo Tarjaner
Eisenw. 10U fl.....    558 50   559-50
Salgo-Tarj. S!einlol,lcn 100 fl.   586-—    b»> —
„Schlüglmuhl", Papiers.,200fl.    308'—   81«' — ,,Schud»ica". A. O. f. Petrol.-
Industrie. 5>00 kr.    .    .    .   482'-    488 20
,,S!el,rermühl",Papiers.u.V.W.    430'-    43S —
Trifailer kol,le„w.-«, 70 sl, .    264'-    266' — Türt. Tabalrenie-Oes. 200 Fr.
per Kasse......      —'—      —'—
dctto       per Ultimo    .   .    .    393 —    »94 -
Waffenf.-Ges.. üsterr.. 100 fl.    .    b«2'-    567 —
Wr. Aaugesellschas!, 100 >l. .    .    151'--    154- —
Wieuerlicrae   ^ienels.-Vllt.-Gcs.    715-—    720 —
Devisen.
Kurze Sichten und Kcheck».
Umsttrdam.......   198-35    19865
Dlüliche Ällnlplähe    .    .    .    .   117 32'117-52->
Italienische Äaulplähe   .    .    .     95'20     95 32'
üoudon........   239 3^''  23» 55
Paris.........    9527'    95-57'
Et. Peterilburg......  25!'—    252 —
Mrich nnd Aascl.....    95-20     95U!i'
Valuten.
Dulalen........    H'32      11»4
20-Fraufcn-Etülle.....    i»09       1»'12
20-Marl-Ltucte......    23-48       2»-5-<l
Deutsche Nrichöbauluoten     .    .   >>? 27   Ü17 47'
^talleuischc «anlnole»    .    .    .     95 10       95 25
üiubel-Nole».......    2-5'-"        2-52
EIxl.   und   V«..tauf
Ton   Renten,   Pl'andbrlesen,   n>.-inrltJiteii,   Aktien, Losen et«'., Uevinen und Vulitten.
Los -Versicherung.                        (34>
Bank-   -va.rj.c3.   "^7"acla.slergrescli.ä,ft J^albach,   8trItar»fiiSH«>.
Privat-Depots (Safft-Deposite)
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