LMacherWMtung. Nr. 86. Prllnnmcrationsprci«: Im Comptoir ^anzj. fi. i:, H.Ubj. s>. 5.50. iM die.^üstclluna iill' Haus halbj.5Ulr. iUlit dcrPost ganzi.fi. 15, halbj.fi. 7.5,0. Montag, l6. April Insertion«g«l>üh, l>i« 10 Zeilen?: nnal ssa lr., lm. 8Ulr.. ?«i.i fl.; sonst ^».Zcilc i>».«lr., !im.«lr., 3m. io l,. u. s. n). Insertionsftempel jedeem. 20l». 1866. Hmtlicher Theil. .ode. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mstcr Entschließung vom 1. April d. I. den Privat« ^zcnten der Psychiatrie an der Wiener Universität Dr. ^?k Lcidesdorf zum außerordentlichen Professor 'kies Lchrfachcs an der genannten Hochschule allcrguä« ^" zu crnclmen geruht. ,. ^ Sc. l. k. Apostolische Majestät haben dcm Obcr-"llteiiant im König Ludwig ll. von Baiern 5. Infan-^Utgimentc Friedrich Frciherrn von Hacke die k. l. ""Uimercrswürdc allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 16. April. e Da Graf Bismarck noch nicht für gut befunden ?"^ sllnc Ideen über die BundeSrcform zn dctailliren, >st es erklärlich, wcnn die deutschen Regierungen vo» , ^lg dicscm neuesten Schritte Preußens gegenüber sich ^l rcs^uilt verhalten. Nicht die N o thwen d igkci t '^r Reform wird gclcngnct, die „Wiener Abcndpost" ttlntt dieselbe offen an, indem sie mit Recht auf die °" .Oesterreich im Jahre 1803 in Franksnrt ergriffene "'Untive hinweist. Wenn die „Atxndpost" beifügt: j'cd ^'H 'st heute wie vor drei Jahren fest entschlossen, , u Nefovm, dic den wahren Grundlagen des gcsammt- utichen Slaatslebens und dem nationalen und frei« suchen Bcdürsniß cutspricht, seine Unlcrstützmig zu ^.leihen," wenn die „Adendpost" ferner bei diesem An. >c uns die Ilcformaltc zurückweist, deren Grund- lii« ^'^?^ immer für die vollständige Einigung von mehr d>. ^ubcvgehcndcr Vedcutuug werden könnten, so sehen s/ bereits hier die Grundlinien eines öst erreichi» lvcl^ V u n d cS refo r m pro g r a mmeS angedeutet, ^ lchcs zeigt, daß wenigstens auf unserer Seite Auf< yi?^ci: und gutcr Wille vorhanden sind. Die „Wr. l« s,^'" l^bt dabci hcrvor, daß gerade die Besorgnisse, <>> >^> dem preußischen Kabinet nicht Ernst mit seinem ^schlage, fasl ausnahinslos im preußischen wie außer« ^L>schcl! Deutschland demselben entgegen^chaltm werden. t,^ ^'zwischen dielet schon die Motivlrui'g dcs Bnn- tv^. .lnmUragcS hinlänglich Sloff zn einer ssrilit dar, yeit ^^ ^^' ^lh' luit geschichtlichen Beispielen jün- die!>', "^^lms belegen läßt. Hier siud es vor allem do/griffe auf die Lebensfähigkeit des Bundcs, welche iv,^. „Destcrr. Ztg." iu treffender Weise zurückge» bty„^^^dtn. Sie strllt Fragen, welche genügend zu °Ucn Preußen nicht leicht werden dürfte: Wir könnten fragen, ob denn der Vnnd nicht bereit gewesen, sich an der militärischen Altion gegen Dänemark zu bcthciligcn und ob nicht vor allen Dingen Preußen scinc Mitwirkung, sogar in schroff beleidigender Weise, bei Seite geschoben. Wir könnten fragen, ob denn nicht, in Beantwortung der preußischen Zirkulardcpesche vom 24. März, sämmtliche Bun-dcSregicruugcn ihren Entschluß ausgesprochen, sich ein« müthig gegen das Vuudcsglicd zu lchrcn, welches mit Mißachtung dcs Art. Xl der BuudeSalte den BundeS-friedcn zn brechen nnternchmcn würde, nnd ob nicht daS Prcußcu, welches noch heule sich bewußt ist, niemals clwaS anderes, als die Abwehr eineS etwaigen Angriffes im Sinne gehabt zu haben, sich vollständig bei der Gc-wißhcit hätte beruhigen können, es werde, wcnn die Nö« thigung einer solchen Abwehr gegeben sein sollte, ganz Deutschland auf seiner Seite stehen sehen. Wir könnten fragen, ob denn die „innere Entwickelung" Deutsch-lands nicht vorzugsweise deshalb zurückgeblieben ist, weil gerade Preußen konsequent allen Maßregeln feine Mitwirkung versagt hat, welche im Interesse dieser inneren Entwickelung am Bunde und vom Bunde angeregt worden. DaS alles könnten wir fragen, wcnn wir ein bcsolHercS Gewicht auf die Motive dcs An-träges legten. Wir halten uns indeß an den Antrag fell) st. Der Inhalt der von Preußen in Aussicht genommenen Bundcsrcform ist abcr bis jetzt cin Amtsgehcim« niß dcS preußischen Kabincts. Man kann mit unbekannten Größe» rechnen, aber man kann sie nicht dis-kutircn. Wir wollen dem Antrage lcin Mißtrauen entgegenbringen, aber wir haben kein Recht, zu ihm Vertrauen zu fassen. Bis jetzt sind nur zwei Schlagwortc, Parlament und Reform, in das deutsche Voll hinauSgcschlcudert, Worte ohne jeden po< sitiven Inhalt. Die „realen Verhältnisse," welche sonst gerade in der prcußischm Politik eine so große Rolle spielen, machen cs vor allen Dingen unerläßlich, daß die schattenhaft verschwimmcndcn Gestalten feste Formen annehmen. Wir wollen nicht auf gut Glück hin hoffen oder fürchten, wir wollen Klarheit, um zuurtheilcn. ^»rellßischl! Rüstungen. In den preußischen Blättern finden wir zahl» reiche Nachrichten, welche beweisen, mit welchem Eifer und in wclch' großem Umfang die Rüstnngcn fortgesetzt werden. Aus Berlin wird gemeldet, daß Vorbereitungen getroffen werden, nm dic Rüstnngen in kurzer Flist zu verdoppeln. Die Kriegsbereitschaft der Artillerie, wird anS BreSlan berichtet, wird nnablässig gefördert, doch bleibt die Bildung von Mnnitions-Kolonncn vorläufig cms die Festungen und auch dort auf daS möglichst geringe Maß behufs erfolgreicher Abwehr etwaiger Angriffe beschränkt. Wer in diesen Tagen die Kasernen und Depots am Bürgerwerdcr besucht hat, ist gewiß überzeugt, daß die einmal befohlenen militärischen Vorbereitungen ernstlich und energisch betrieben werden. Täglich erscheint auf dem WilhclmSplatzc ein bedeutender Transport schöner und mnthiger Pscrdc anfgcstellt, auS denen die besten für den Artillcricdienst ermittelt und angekauft werden. Die Befestigungsarbeiten an dcu Festungswerken, schreibt man auS Co sel, werden unausgesetzt betrieben. Tausende von Arbeitern sind dabei beschäftigt. Die Festung wird Abends 8 Uhr geschlossen; nun spricht man aber von einer demnächst bevorstehenden gänzlichen Schließung derselben. AuS Grulich, 11. April, wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Im Briefe vom 7. d. M. meldete ich Ihnen, daß die in der Heimat u. f. w. befindlichen preußischen Soldaten sich trotz der Einberufungsbefehle in mannich-fncher Weise vor der Einrücknng zu schützen suchten; heute sehe ich mich veranlaßt, Ihnen anzuzeigen, daß dieser passive Widerstand der Soldaten gegen die Ein-rücknng von nicht langer Dauer gewesen und daß die allermeisten von ihnen in Folge cincS neuerlichen strcn-gen Befehls bereits eingerückt sind. Die Anhäufung von Soldaten in der nahen Festung Glatz ist dadurch eine so bedentende, daß die Kasernen und Kasematten znr Aufnahme derselben nicht mehr hinreichen, und cs wurden dieselben nunmehr bei den Bewohnern der Stadt Glatz untergebracht. Für manchen Leser dürfte eS nicht überflüssig sein, hier mitzutheilen, daß die Stadt Glatz, von der Festung gänzlich getrennt, am Fuße der letzteren liegt, die sich thcilwcisc auf einem Hügel befindet. — Von den Stadtbürgcrn von Glatz hat jeder sechs bis acht Mann Einquartierung , welche sich dieselbe gern gefallen lassen, weil mancher Quarticrhcrr hie und da einen mehr oder weniger nahcn Verwandten beherbergt, mancher wieder in Folge der Kriegsvorbercitimgen gute Geschäfte macht, da alles Heu und Stroh und allcr Hafer in der ganzen Gegend znsammcngckanft und von den Zwischenhändlern an das FcstungS»Kommando ab« geliefert werden, welches diese Fonragcmiltel zn guten Preisen ankauft. Schließlich sei noch erwähnt, daß in Glatz die jüngst angegebenen FcstnncMrbeiten mit noch größerem Eifer als früher betrieben wcrdtn. Oesterreich. Wien, 13. April. Der „Boh." wird von hier tclegraphirt: Die Majority der Bundesregierungen, darunter auch Baicrn, ist mit Oesterreich einig über die Hallung gegcuüber dcm BiSmarck'schen Bnndesreform« Feuilleton. "eber das Leuchten der Augen. br^""l)tcndc Angen! Wie oft lieSt man, wie oft ge-bor ^ '""" salbst die Ausdrücke: die Angcn leuchten ^or»V^^' strahlen vor Entzücken, flammen anf im ^ind Vs^ b"'ttlcichcn mehr. Wir ist dks zu verstehe» ? dem U '^ Worte nur bildlich zu nehmen, oder sollte cs stüblisi, ""Mich gegeben scin, in des Wortes buch« ^icl^ ^ Bedeutung Licht zu entwickeln, zu lmchtcu? ^lscnn, >^ innere (5inrichtui!g, nicht anf dic feinere Ic>, ,^. Fügung dcs WunderbancS, Auge gcnannt, wol-l>!c Gros . 5"""^ eingehen, dicscö Organs, das, nur ill ^,u k'!M' Nuß erreichend, eines Studiums bedarf, cn>s ^./ lM man es von der ftöyc der Wissenschaft ^llcn . cl"' kaum cin Mcnschcnaltcr ausreicht. Wir ^ La, ^machst auf einige Thatsachen hinweisen, die ^"c>n ?/'""'„ er auch noch so wenig Anfmcrlsamkcit "lis heia, ,'^"' ^lh zmvcndct, doch geläufig nnd dnrch. ^cdcu ./"b' ^'"N.6 von dcm „Weisen" dcö Augcö 'l>lli scm, !^""t uns jener Theil dcs Sehorgans, dcr . Widoap,?""W"llehe Fnrbc verleiht. Es ist dies die °" den w l/'^ ^"' I"^ dic ihrcn 3iamcn nicht blos !!!" 'luc>cn ?' /^"' ^"'^" sül)", dic sie in verschiede- '"'ziruii.. ^l' Indern auch den mannigfaltigen ^ucrcr U ,""b Tinten, dic jcdcs einzelne Auge bei n ""ken ^ ^^"'l' '" d'chr Beziehung aufwcist, zu " Tage yn. sc Haut licgt nicht unbedeckt und frei ' ""c über das Zifferblatt einer Taschenuhr daS Uhrglas, so ist anch über die Regenbogenhaut eine! dcm Uhlglase ähnliäic, jedoch stärker gckrümmtc, ganz, durchsichtige Hant gespannt, dic wir Hornhaut ncnncn. l Sic hindert cbcn wegen ihrer Durchsichtigkeit uicht, die hinter ihr liegende Iri^ in allcn Details zll nntcrschci-den, sie läßt cs auch, wie Jedermann weiß, mit größter! Leichtigkeit erkennen, daß diese Membran, ich mcinc die Iris, in ihrcr Mitte cin Loch hat, auo dcm das tiefst^ Schwarz nns cntgcgenstarrt. Es ist dies das Sehloch i oder die Pupille, durch wclchcs die Lichtstrahlen in das Inncrc ocS Augcs gelangen, nm dann in dcr Tiefc dcS Angcngrnndes auf der zartcu Netzhaut Bilder dcr Außcu-wclt zu entwerfen, deren Entslchnna, zur Fnnktion deS Schcns unnmgänglich nothwci'dig ist. Ist das Schloch lrankhnflclwcisc verschlossen, uud wäre das Auge sonst vollkommen normal, so kann kein Lichtstrahl in daS In-ncrc dcs Augapfels dringen, das Auge ist blind. Und nun, w!c kommt cs, wie läßt sich das Räthsel erklären, i daß ans dcm Ranmc. in den so vieles Licht fließt, tcin Lichtstrahl znrückkchrt? Wcnn ich in cincn geschlossenen Raum, zu dem dcr Zngang dxrch eine Thüre offen steht, durch diese Ocffnnng so vicl Licht sende, daß dessen Wände start bclcnchtct werden, so wird mir natürlich ans dcm nun erleuchteten Orte durch die offene Thüre Licht zurückgestrahlt, ich werde cbcn durch dic Thüre in den erhellten Ranm hineinsehen nnd scinc Details erkennen können. ! Was hinter dcr Regenbogenhaut im Innern dcs ! Auges licgt, ist dic Kammer, von dcr wir cbcn sprachen, die Thüre wird uns dnrch das Schloch dargestellt. daS ^Innere dcs Angcs wird durch Licht erhellt, das durch 'daS Schloch eintritt, und trotzdem gähnt nns die tiefste Finsterniß aus dicscr Ocffmmg entgegen, trotzdem lön<-nen wir nichts von dein wunderbaren Vanc dcs Augen-czruudcs erschauen, zn dcm uns die Natnr Thür und Thor offcn gclasscn. Allein halten wir lnnc! Ist das, was wir eben sagten, ausnahmslos richtig? Wcun dic Pupille wirklich immcr nnd unter allen Umständen schwarz blcibt, wcnn nicht untcr besonderen Verhältnissen Licht aus ihr ausströmt, was wollen wir damit sagcn, daß ln>i mächtigen Affekten das Angc Mhc, leuchte, strahle, funkle, daß der Blick flamme?! Al!c diese Ausdrücke sind iu dcr That nur bildlich zu nchmen. Abcr irgend cinc Basis müssen sie doch habcn. Sie blichen sich auf dcn nntcr Umstän« ! dcn erhöhten »der verminderten Glanz dcö AngcS. Icde Fläche bietet, je nachdem sic mchr oder wcnigcr «latt ist, cincn grösicrcn odcr geringeren Glanz dar. Einc nr-sprünglich maitc, weil ranhc Fläche, wird glänzend, wcun man sie polirt odcr eine Flüssigkeit übcr sie ergießt, die nllc Unebenheiten ansglcicht. Ebenso hängt der Glanz dcs Auges von dcr Mcngc dcr Feuchtigkeit ab, von wcl-chcr cs bcnctzt wird. Wcnn bei besonderer Erregung dcS Ncrveusyslems eine größere Mcnge dicscr Feuchtigkeit abgcsondcrt wird, crschcint das Augc in erhöhtem Glanzr. Wcnn nntcr anderen Verhältnissen das 3lugc malt nnd lrübe blickt, trägt dic gcringc Bcfcnchtimg desselben Schuld daran. Wcnn dcr Tod herantritt, hört dic Absonderung dcr Flüssigkeiten anf, dic Hornhaut wird trocken, sic vcr- , licrt ihrcn Glanz nuo anch ihrc Glätte, indcm durch daS HcrauSfallcn klcincr Gcwcbsbcstandthcilc Vcrticfu!,-gen zwischen dcn normalcn crhabcncrcn Stellen cnlstchcn, sie wird rauh. Das ist dcr brechende Blick des Stcr> , bcndcn, das sichere Zeichen dcS nahenden Todes. 582 ' Antrag. (Das Telegramm führt cine offiziöse Chiffre.) — Daß deS Grafen Waldcrsce Anwesenheit in Prag nicht gar so unverfänglich war, wie die „Nordo, Allg. Ztg.," welche Genugthuung verlangt, glauben ma< chcn will, mag aus folgender Mittheilung der „Boh." hervorgehen: Graf Waldersee führte zweierlei Lcgiti-mationspapierc bei sich, die einen auf seinen wirkliche,, die aildercu a»f einen fremden Namen lautend. Ferner suchte er, als man ihn ins Verhör zog, die Behörde zu täuschen und stellte seinen militärischen Charaltcr entschieden in Abrede. Das sind Umstände, die, abgesehen von allem andern, wohl schon an sich hinreichen, eine Persönlichkeit verdächtig zu machen und die Vchöroe zum Einschreiten wider dieselbe zu veranlassen. — Von der No rd o slgrcn ze Böhmens wird dcm „Frdbl." mitgetheilt, daß die preußischen Truppen iu keilförmiger stufcnwcifcr Allfstclluug bereits l)is hart an die böhmische Grenze vorgeschoben sind uud daß iu den i'.ordliöhmischcn Industricortcu nicht geringe Besorgnisse herrschen, cS könnte ein plötzlicher Einfall erfolgen. — 13. April. Ucbcr die Stell nug der M i i-telstaatcn schi cibt mau dem „9i. Frdbl." aus M ü u-chcu vom 11. April: Sie sind gewiß bcgicng zu erfahren, 4vclchen Eindruck daS Aundcsrcformprojckl Prcu» ßcus hier gemacht hat, uud wie mau in dcu maßgcbeu« dcil Kreisen darüber dcukt. — Ich bin iu der Lage Ihucu sicheren Aufschluß zu gcbeu. V. d. Pfordtcn ist gewiß uicht frei von jcucr Großmannssucht uud jenem politischen Ehrgeiz, dcr sich hervorragender Rollen, iu dcr Geschichte zu bemächtigen strebt. Insoweit hätte Bismarck guuz richtig gerechnet, aber v. d> Pfordtcn ist durchaus keiu Phantast, sondern ein wohl überlegen^ dcr Staats maun, und als solcher muß er sich zweierlei sagcu. Erstens zur militärischen Hegemonie iu Süd-deulschlaud gehören auch Staaten uud Voller, welche dieselbe anerkennen und sich dcr Führung uutcrwclfcn. Es genügt keineswegs, daß Bismarck mit dcr Führer, schaft zu Gunsten Baicrus so großmüthig verfügt, uud daß daS Müuchcuer Kabinct daS dargebotene Geschenk bereitwillig annimmt. V. d. Pfordtcu sprach uun abcr seine Zweifel au der Opferwilligkeit und Resignation dcr süddeutschen Mittclslaateu sciuem Herrn und Köuig erst gcstciu osfeu ans. Zweitens, uud dies er« maugclle dcr Mmisler uicht bcizlifügcu, habe man allcu Grund, das Äucrbieteu Prcußcilö uicht einmal für aufrichtig zu halten, sondern vielmehr höchst uuerfrcu» lichc Hiutcrgcdaulcu zu veruiulheu. Dcr Minister bc-zcichuclc dieselben in uachstchcudcr Wcisc: Es ist sehr glaublich, daß Preuße» jenseits des Maius die volle Einheit iu Anspruch uimutt, während es den Zwiespalt diesseits durch cigcns zu diesem Zwcckc ucu zu schaf-scudc Iuslitulioncu zu verewigen strebt. Die Macht der größeren süddeutschen Staaten soll durch gegeuscitigc Eifersucht paralysirt wcrdcu, so daß es möglich würde, sich zur bestimmten Stunde in dcn letzten Nest deutscher Sclbsläüdiglcit zu thcileu. Diese Gedautcu trug unser Minister des Auswärtigen dem Monarchcu vor. — V. d. Pfoldtcu halte eine Sluudc spätcr eine Un» lcrredung mit dem österreichischen Gesandten, Grafen Blome, der ihu, was es übrigens im vorliegenden Fall kaum bedurft l)ätte, — darauf aufmerksam machte, daß dic gegenwärtigen Vcstrcbuugcn Preußens nichts als dic Anwendung dcs iu dcu HcrMthümcr» vcrfulgtcu Pla» ucs auf daS gcsammle Deutschland seien. Es handle sich für Preußen iu diesem Augenblick darum, die deutschen Fürsten eines dcr allcrwichtigstcu SouveränctütS-rcchlc — dcr mililärischru Exekutive — zu entkleiden, gelänge dcr Plau, dauu müssc unaufhaltsam Stein auf Slciu nachbröckcln. Gaicrn fcheiuc zwar für den Augenblick bevorzugt, dicsc Bcvorzuguug käme ihm — Graf Blomc — gerade so vor, wie die Schonung eines armen Kuabcn, dcr iu einem Märchen sciucö Hcimats» laudcS iu die Gefangeuschaft dcö Ogcrs gerathcu wäre. Dcr Oger mästete ihn, um ihn als köstlichen Tafclbis-scu gauz zuletzt aus allcu Mitgefangenen zu vcrschliugeu. — DaS würde das Schicksal Vaicrnö sein, wenn es die Gefahr uicht erkennte uud Prcußeu statt eines Scheit Holzes, wirklich die lebcnswarme Hand reichte. Ausland. München, 11. April. Es kann nicht oft gcuug hervorgehoben werden, ans welch' günstige Wcisc sich die Politik Oesterreichs vou dcr dcs Berliner Kabincls schou dadurch uutcrschcidct, daß jcuc dcr »olle Ausdruck dcr Anschauungen aller gcsimmngstüchligcn Ocsterrcichcr ist, wahrend sich dicsc im schroffen Widerspruch mit der öffeutlichcu Mciuuug deS ganzen Landes befindet. Zum Glück fl!r Baicru und vielleicht zum Glück Deutsch-lauds überhaupt läßt sich dasselbe Vcrhältuiß zwischen Boll uud Regierung hicr zu Laudc koustatircu. — Es gab ciuc Zeit, sie licgt aber schou lauge hinter uns, da lnun iu Baieru weder von Oesterreich uoch vou Preußen etwas wisscu wollte und da diejenige Politik dcr Regie« rung dic meisten Sympathien genossen hätte, welche als die uuabhäugigsle uud geiade auf ihr Ziel losstcucrudc erschienen wäre. Hcutc ist das anders uud — wir köilucu eS mit voller Ueberzeugung aussprcchcn — besser geworden. Die Lage hat sich gcllärt uud wir wisseu, woran uus zu haltcu. — Es ist dcn Baicrn zwar nie alls dciu Siinic gekommen, daß dcr Keru dcr dcutschcu Bevölkerung Oesterreichs Fleisch von ihrem Flcisch und Blut uou ihrcm Blulc sci, abcr die Wege dcr blulö-vcrwaudtcu Stämme schienen zu weit auSciuauocr zu licgeu, als daß an cmc Pcr>lälldiguug zu dcukcn gc< wcscn wäre. Heule gibt cS für Ocslclrcich und für die deutschen Millclswateu uur eine Bahn, nur ein Losuugb. wott, uur ein Zicl — dic Erhalluug drs Ll,udflicdcuö und dcr lokalen Selbständigkeit jcdcs einzelnen dcutschcu Staates. Wir habcu die vollc Ueberzeugung gcwouneu, daß die baicrischc Regierung die Wichtigkeit dcs Augen« blickes begreift und daß sic unbeirrt vou dcn Vcrlockun-gcu Preußens fortfahicu wird, ihre Bundcspflichtcu gegen Deutschland zu crfüUcn; dic fcstesic Bürgschaft für die Bundcslrelic Baicrus dictttct unstreitig die Ein< sicht uud dae Versläll^uiß, wclchcs unser Biinistcr dcr auSwärligeu Angelegenheiten dcr fortschreitende» Ver> wlcklliiig dcr Lage eulgegcubringt. Sein geübtes Auge muß es längst culdcckt huben, daß es dem prcußischcu Premier, eingedenk seiucs Salust: „^oncorcl!.» i'lnvnr l'c3 cl^cunt, lli«0l)rcl!<^ uiiixionx,' llilMmlui-/» uur UM Trenuung derjcnigcu zu thun ist, welche dic Prinzipiell tincr gesunden Politik auf innigste VcreimMig hinweisen. Herrn von der Pfordtcn kaun es lciu Geheimniß sein, daß die militärische Führerschaft Baicros in Süd« deulschlaud nichts als ciu plumper Köder ist, vielleicht uelsührcrisch für den politischen Pfahlbürger, aber reizlos für dcu dcukcndcu Staatsmaun, der ehe er ans solche Vorschlage eingeht, dic Absichlcu des Propouci-.-lcu prüft, die Ausführbarkeit erwägt uud dic mögliche Dauer eiucs solchcu Vcrhältnisscs in Uebcileguug zicht. Hcrr vou dcu Psordlcu hat cinc zu chrcuoollc Vcrgau« gcnhcit hinter und eine zu schöne staatömäuuische Zu-kuuft vor sich, als daß er scineu Ruf fcstcn deutschen Sinnes u»d bedächtiger Klugheit au eiu Expcrimcut wagcu sollte, das, selbsl weuu cs gcläuge, >lur für emeu Augcublick meteorähnlichcs Licht über seiue Amtsführung ergießen köunte, um aber dann alles in die traurigste Finsterniß zu begraben. Sind wir recht berichtet, s° durchschaut unser Munster die Absichten Bismarck's bcs' scr, als irgend ein deutscher Politiker, so wciß er, daß das ncuc Buuocsreformprojckt mit der Forderung an t»e deutschen Ncgieruugen die Waffen auszuliefern anhebt, um mit dcr Mediatisirung zu schlicßcu. So hat der römische Uebermuth eiust an Karthago gehandelt. Abel dic Fordcruug geschah uuocrblümt und der Gegner lvac nicht iu der Lage, das Geforderte zu verweigern. Ai>> derö steht eS gottlob iu Deutschland. Noch tritt Hcrr v. Biömarck uur mit Wüuscheu uach ciucr zwcckmäb>' gcrcu Wchrverfassung des Buudes hervor, cinc Zwc^ Mäßigkeit, die sich freilich uach dem Grad dcr Abhält gigkeit voil Prcußcu bcmißt, uoch stchcu dic dcutW' Niittclstaatcn, uoch stcht Oesterreich, wenn auch bedroht, doch unversehrt da — möge uur die Eiuigkcit und das richtige Verständniß der Situation erhalten bleiben, mögen nur Soudergelüste und partikulärer Vortheil lein Reichs glicd dcr vaterländischen, dcr deutschen Sache abwelil»ß machen, möge uur jeder Staatsmaun seine deutsche O^ siunung so wohl bewähren, wie Hcrr von dcr PfordteH, und wir könucn dcr Zukunft getrost entgegensehen. — 13. April. Die „Aaicrische Zeitung" erM die Zeituugsgcrüchte, daß bezüglich der preußischen 9l^ formvorschlägc bereits ciuc V c r st äu d i g uu g zwischl" Prcußeu und Aaicru zu Staude gclommcu sci, f^ gruudloö. Die baicrischc R'cgicruug lcnuc dic Vorschlag so wcuig wie dic anderen Aundcörcgl'cruugcu, sci jcd^ berett, in cine Prilfnng dcr von Preußen zumacht dcu Vorschläge eiuzutletcu. Berlin, 11. April, Die Adresse der Äcl' liucr Kauf m auu sch aft au deu König ist 8^ stern Nachmittags im t. Paläste abgegeben worden uli" wird wahrscheinlich allcu Handelskammern dcs ^' dcs mitgetheilt werden, um dieselbe» zu gleichen Schl^ lcu zu veranlassen. Die Adresse sagt im Wesens chcu: Schou die Furcht vor ciucm hcrannahcndc" Kriege, wclchc scit ciuigcu Wocheu in stcigcudcm M"" die Gemüther bewegt, wirkt lähmend auf die gcwcrbl^ chcu Untcruchmuligcn uud hat in dcu regelmäßigen"^ wcguugcu des Verkehrs Stockungen herbeigeführt, wclc!) dcu iliirthschaftlichcn Vcrhälluisscu aller Volkötrcise ticil Wuudcu schlagen. Dcr wirkliche Ausbruch ciues Knc" geS in Deutschland würdc dic Früchte dc^ biudm'gcn dcs Haudcls uud dcr Industrie zerreißen, d^ Volkswohlstand auf Iahrc Hindus zerstören und mil di^ scr ihrer materiellen Grundlage auch die wirtliche O^H dcs Slaalcs gefährde». . . . Wäre die Unabhängig oder die Ehre uuscreS Vatcrlaudcs vou außen her l^ droht, odci kö»utc durch eine umfassende Veiändellll's der deutsche» Verhältnisse ciuc brcilcrc Basis für die i^ küusligc uollowilthschasllichc Eutwickluug gefchasfeu n>^ dcn, so würdc das preußische Volt die uuvcrmeidlich^ Opfcr und Gefahrcu gcru briugcn. Abcr solche lu^ stäudc vermögen wir nicht zu crkruneu . . . . AlS ^ t;clcr großer, im Lebcu deS Volkes schwer wiegen^ Ilitercsscu haltcn wir uus für verpflichtet, jetzt, da l . noch Zcit ist, au Ew. Majcstät die ehrfurchtsvolle 5M zu richten: Es möge Ew. Majestät gefallen, die ^ fürchtungcn ciues unhcilvollcn Krieges zu zerstreuen u»^ Ihrcm Volke die Sichel heil dcS Fricdcus wicoerzugeb^' — 13. April. Die „Krcllz.Zeitung" schreibt: ^' Zeitungsmiltheilung, daß außer dcu bereits genanw Iu dicscr clicu augcdcntetcu Wcisc sind die volts-thümlichcu Ausdrücke dcs Strahlcnö und Lcuchtcus dcr Augcu zu vcrstchcu. Abcr das, um was cs sich cigcut» lich handclt. dic Plipillc, bleibt dabci immcr dunkel, aus ihr dringt lciu Licht. Es dringt lciu Licht aus ihr, wenu» gleich die Idee, daß das Auge im Gcmüthsaffcktc leuchte, eine uralte ist. Im Homer lcscn wir uou dem furcht-barcu Strahlcu dcr Augcu der Götter uud dcr vou großen Lcidcuschaflcu bcwcglcn Mcuschcu. „Sciuc Augcu glichcu dem flaunucndcu Fcucr," hcißt cs vou Agamemnon, als er scinc geharnischte Rede dcm Unglücksschcr Kalchas, dcr ihlu die Schuld dcr ausgcbrochcucn Pcst zuschrieb, wuthcntbranut cutgcgcuschlcudcrtc. (H. >, 104.) Uud jctzt, da wir am Eudc dcr Betrachtung unseres Gcgcustaudcs zu stchcu scheinen, wollen wir erst mit demselben bcginucn. Wir wollen uuS nämlich dic Frage stcllcu, ob cin wiltlichcS Leuchten dcr Augcu, das Aufflackern dcr Pupille im farbigen oder im wcißcu Lichte licim Thiere uud licim Mcuschcu vorkommt, uud ob cs vielleicht gcliugt, durch Beihilfe künstlicher Mittel die schwarze Pupille dcs Menschen im Allgcmciucn uud aus-nahmöloS zum Lcuchtcu zu buugcu. Die älteste Augabc übcr „Augculcuchtcu" ist wohl jeuc, welche ich bei Aristoteles iu seinem Buche „übcr die Seele" siudc, wo cS au ciucr Stelle hcißt, daß die Köpfe, Schuppen uud Augcu dcr Fische (cs sind die todlcu Fischc zn verstehen) im Duukcln lcuchteu. Das Phänomen, um das cö sich hierbei haudclt, kaun allerdings ciucu ganz audcrcu Gruud habcu, als jener ist, dcr dic spätcr zu beschreibenden Erscheinungen vcdiugt, cs kauu aber dcunoch, wic wir schen wcrdcu, aus derselben Ursache, wie die letztgenannte, hervorgehe,,. Bei Pliuiuö heißt cs: „Die Augcu der nächtlichen Thiere, wic dcr Katzcu, lcuchtcu uud strahlcu in dcr Dunkelheit," uud bald darauf licet mau: „Auch Zicgcn-^und Wölfe lcuchtcu uud scndcn Licht au-?." Mau hat also zweiscls« l ohne schou in ältcslcr Zcit die Beobachtung gemacht, daß die Augcu dcr uächtlichcu Raubthicrc und vor allem ^ die dcr Katzen iu der Duukelhcit lcuchtcu. Bartholiuuö l uud Bruce sahen das Augcnlcuchteu bci Hyäueu, Malier I bei Schafeu, Pallas bci dcm Huudcgcschlcchtc, Treuira» nus auch bei Pfcrdcn, Heinrich gibt cs vou dcu Raub» vögeln au. Abcr auch bci Menschen wurde es wahrgenommen. Im Jahre 1818 hcißt cs uoch bci Gottfried Nciuholo Trcuirauus in sciucr Biologic oder Philoso> fthic der lcbcudcn Natur, daß au Mcuschcuaugcu das Leuchten uur vvu Sachs uud sciucr Schwester, die beide zu dcu Albinos gehörten, näher beobachtet wnrdc. Im Iahrc 1812 erschien nämlich eiu famoses, iu lateinischer Sprache abgefaßtes Schriftchcu uou S. T. L. Sachs, uutcr dein Titel: „Geschichte zweier Albinos, dcö Verfassers selbst uud seiner Schwester." Dariu hcißt cs untcr anderem, daß das Licht sich bci idncn ost selbst dcö Tages, an ciucm nicht zu hcllcu Orte, als ciu matter bläulicher Schimmer zeigte. Au, spätcu Abcud und iu dcr Nacht crschicu cS alS ciu lebhafter, gelblicher Glauz, dcr iu dcr Gestalt feuriger Schcibcu odcr Kugclu aus dcm Innern dcS Angcö hervorbrach. Dic Kugclu wälzten sich hin uud hcr, uud aus ihucu schössen oft zoll-laugc Strahlcu hervor. Bci bcidcn Gcschwistcrn war das Lcuchlcn gleich uach dcr Gcburt. uud im kiudlichcu Altcr am lcbhaftcstcu uud häufigstcu. Iu ihren spätcrcu Iahreu hatte daö Licht danu die größte Stärke, wenn sie sich in tiefem Nachdenken befanden. Sachs geht still- schweigend darüber hiuwcg, ob er vermittelst dicse st"! gcn Kugclu, die an« seinem Auge sich hervorwälzte», "^ Finstern Gcgcuständc habe uuterschciocn können. Da b" Licht danu besonders hcr^orströune, wenn er s>^ .".^ „tiefen 'Nachdenken" befand, so hätte er wenigstes " dieser Gclegcuhcit gleich auf das bequemste die Ncs"^ seines liefen Siuucus im Duukclu uiedcrfchrcibc» '' . vcrcwigcu tönucu. Wic gesagt, ob Sachs dies that, d wisscu wir uicht, uou cnidcrcu abcr wird cö uns btt,' ^ tet. So erzählt Suctouius iu sciucm „Lcbcu des ^^ rius", dcr lctztgcuanutc Kaiscr habe das Vcrmögcil . scsscu, wcuu cr bci Nacht erwacht sci, iu dcr FiM""'^ wcuu auch uur für kurze Zcit, zu scheu. In Schl^ grolls ^ictrolog dcs 1^. Jahrhunderts stcht, daß ^' H Michaelis, ciu Leipziger Arzt, seinerzeit bekannt dU scine viclcn Ucbersctzuugen ausläudischcr mcdizi>w ^ Schriften ins Dcnljchc, mchrcre Iahrc vor sciucin ^ ^ schr oft, jedoch iu Zwischenrüuiucu, Abends sowohl ^ ^ Nachts Lichtausslrömuugtu aus dcm Auge gehabt ^ ^ uud daß sic l,ci ihn, so stark gewesen wäre», b"ß .^. dabci die llcinstc Schrift Hütte lesen könucn und nächsten Gegenstände riugs um ihu her erleuchtet eri^ ucu. Mau soll deu Todten nnr Schönes nachsagen, " E. F. Michaelis' Verdienste wären gewiß dicsclbciH blieben, wcnn ihm sein Nachrcducr nicht diese Eigcl'I^ nachgerühmt hätte. .. . .ss 'Noch im Jahre 1826 erzählt Karl Ludwig 6'>!", clwaS Acsoudcrcs, daß er bci einem albinolischc" "^ ben die Augcu habe lcuchlcn scheu, und führt weites eincr feiucr Freunde, Gchcimrath W., habe lh>".. ,^ sichert, daß scinc, dcö Letzteren, Frau die Auge" >^ lKindcr, die ebenfalls Albinos waren, mehrmals v 583 jungen Schlesien« und dcr Provinz Sachsen «och undcrc armirt seien, ist nngenan. Nur noch in Innigen Festungen sind die Arbciterkompagnicn nnd veuerwcrker-Abtheilungen angmcntirt worden. — Die ^iordd. Allg. Zlg." sagt: Die prcnhische Ant« ^°rt auf die österreichische Notc vom 9tcn ^ pril ist noch nicht erfolgt. Wir hören dage-8e>>, daß bereits mchrcrc deutsche Regierungen, namcnt-l'ch Vaicrn, Baden nnd Weimar, sich mündlich Über den preußischen Antrag ans Parlamenlsbcrufung M Berathung der Bundcöreform beifällig geäußert haben. . ^- Ueber dnö Z urü ckw e i ch cn It ali e n S von ^r Preußischen Allianz schreibt ein Pariser "oncspolidcnt der „K. Z." Folgendes: „Wie ich höre, M die französische Diplomatie sich angelegen sein las-5 ^n italienischen Staatsmännern begreiflich zu ma-Mi, daß ein unbedingtes Eingehen auf die „Avancen" PMißeilS ungleich weniger vorthcilhaft für das Floren-'"er Kabinct sein werde, als eine vorsichtige Zurückhal-^9, die eine weise Benutzung der jeweiligen Umstände z l>t>taltt. Während man von Paris auS den Rath er-! ^utc, sich „icht zu übereilen, da „anderenfalls Oestcr-! /'?) sich auf einen Krieg wahrscheinlich gar nicht ein«! ^>stn werde," gab man dem Fürsten Metternich die undigstcn Versicherungen, daß Oesterreich sicher sein ^'wc, in Vcnetien für den Kriegsfall mit Preußen nicht! ^^.l'gt zu werden, nnd erklärte nian gleichzeitig dcm> ^aflll v. d. Goltz, daß Preußen sicher allein damit ge-, ,'^N sein lü'ime, wenn Italien durch ein Observations» °lps vor dem Fcstnngsuicrcck die Ocstcrrcichcr nöthige, 'Ne bedeutende Truppcnmacht zum Schutze desselben ^^ in belassen, wodurch die zum Angriff verfügbaren l'Nlcn natürlich eine angemessene Schwächung erleiden ^lUcli. Wag es nun wahr oder erfunden sein, daß, .^Mlll, behauptet, Fürst Mettcrnich eine Zusamincn-^st mit dem Grafen Arefc gehabt, so geht auS der ^oiuieucn Betrachtung dieser verschiedenen Fäden einer ^durchdachten Intrigue doch das Eine hervor, waS _^t oft und laut gcuug betont werden lann, daß ^aiikrcich aus Unbestraften bemüht ist, die beides ^^^cn Großmächte an einander zu hctzcn, indem c«! ! H dabei mit der Schcingloric einer maßvollen Neu- alluu und Unparteilichkeit bis zum günstigen Momente °" umgeben versteht." Dresden, 12. April. DaS „Dresdener Iourn." ""osfcntlicht die Erwiderung dcr sächsischen ^kgierung vom 6. d. M. auf die preußische De« p Ichc vom 24. März. Die Erwiderung sagt: Preußen . ^üe sich an dcn Bnnd wenden; dort werde wachsen ^" "uudesgcsctzcn gemäß dafür stimmen nnd darnach ndcln, daß dem Angreifenden entgegengetreten werde. »es di^ U,^wort anf die Frage nach der Haltung h°Ml!S,^fallS Oesterreich angriffe. Die zweite Frage, as ^,^,, Sachsen zu erwarten sei, wenn Preußen znm . llcge genöthigt »uürde, halte Sachsen prinziplell nach ^" ÄlNldeödestimmungcn für nnznlässig; da sie aber aia / gestellt sei, betrachte sie die säaMche Regierung " cine solche, die eine einzelne Regierung, dem Bunde greifend, gar nicht entscheiden uud beantworten darf. .Wiesbaden, 12. April. Die der Fortschritts-slä ^ ^llüchöreildcn Landtagslnitgliedcr erließen an die l "bige Komluission dcö Äbgcordnclcntages einen Auf-^^ zur Verständigung über die ParlainrnlSfragc ocn ^.^o r d n clentag nach Franlfnrl ein zu beben ^^ ilbrigcn deutschen LandtagSmilglicdcr wer» lM ^ Unterstützung des Antrages bei dieser Kom» ''°" Wfgrfordert. , PariS, 13. April. Das „Mem. oiplom." vcr- ! nimmt aus Frankfurt, alle BundcStagsgcsandtm seien dahin instrnirt, die Opportunität der Bnndcsre' ! form anzuerkennen, jedoch zu erklären, dcr von Prcnßen vorgeschlagene Modus sei nicht geeignet, zum Ziele zu führen. Madrid, 12. April. DaS Projekt zur Errichtung ciuer Hypothekenbank mit französischen Kapita- ! listen ist vertagt worden. London, 12. April. DaS Unterhaus ist gedrängt voll. Gladstone lebhaft begrüßt, beantragt die zwcitcLcsung dcr Refo rmbill. Lord Gros-venor beantragt cin angekündigtes Amendemcnt. Letzteres ist Gegenstand dcr Debatte. Kopenhagen, 11. April. Die „Bcrling'scheZtg." tadelt scharf das Auftreten dcö Bolksthingö gegen die Borschläge deö Kriegsministers. Dänemark dürfe nicht eine Stellung einnehmen, als beruhe seine Eristenz bloS auf der Gleichgültigkeit uud Toleranz dcö Auslandes; es dürfe sich nicht selbst aufgeben. — Das Volks-thing bewilligte in seiner Abcndsitzung den Antrag des Kriegsministers auf Anweisung von 100.000 Nthlr. für Beschaffung ncner Gewehre. Bnkarest, 0. April. Die letzte Truppenschau sollte so viel bedeuten, daß die Moldau-Wallachen bereit seien, für die Aufrcchthaltung ihreS Programms den letzten Blutstropfen zu vergießen und daß sie über hinreichende Mittel verfügen, um die Türke» zuriickzu-weiseu, falls sie einen Einbruch auf rumänisches Gebiet wagen sollten. — Der Zweck dcr Volkövcrsamm-lnng, welche vor einigen Tagen stattfand, soll unserer ! Tagesprcsse znfolgc dcr sein, bci den bevorstehenden ! Wahlen in beiden Fürstenthümcrn im Sinne der Auf. > rcchthaltnng dcr Union dahin zu wirken, daß wohlmeinende Abgeordnete in den gesetzgebenden Körpers gelangen. Zu diesem Behufe wird sich in Bukarest ein Komitee bilden, das mit dcr Teilung dcr UntcrlomiteeS^ in den verschiedenen Distriktöortcn betraut werden soll. Es ist vielleicht hier am Orte, zu bemerken, daß die ! revolutionäre Partei, unter deren Einfluß diese Komitees stehen werden, ohne Zweifel eine bestimmte Wirkung auf die Wahlen üben wird. — Die Regierung und der Senat haben sich alle Mühe gegeben, das Nationalgar d e g e s e tz so zu fassen, daß nur cin kleiner Bruch-theil der städtischen Bevölkerung unter dem Titel dcr , „Hüttr der Ruhe uud Ordnung" in den Reihen dcr Nationalgarde zu paradireu hätte, das hinderte indeß eine Anzahl Pcrsoncn nicht, die daS Gesetz gar nicht znm Nationalgardeoiensl aufruft, sich im Stadthause! ciuzufindcn, um sich iu die Liste der Bürgcrwehr ein-, tragen zu lassen. Man wird leine Schwierigkeiten machen, ihrem Wunsche nachzukommen, und Herr Ära-tiano, der gegenwärtige Bürgermeister der Stadt, erließ ci»e Verordnung, in welcher es heißt, daß das National-gardcgcfetz ohne Zweifel gewisse Kategorien unter dcr städtischen Bevölkerung annehme, welchen dcr National-gardedienst als Pflicht obliegt, daS aber diese Unter« schcidung keineswegs diejenigen ausschließe, welche sich freiwillig anböten, Dienste in dcr Bürgcrwchr zu versehen. Der Bürgermeister fährt fort, daß eö ihm eine außerordentliche Befriedigung gewähren würde, wiederum die Erfahrung zu machen, daß die Rumänen aller Klassen der Gesellschaft uud jcdcS Alters allemal, wo es sich um einen Alt des Patriotismus und dcr nationalen Gesinnung handle, bcrcit seien, als würdige Söhne ihre Dienste dem Valcrlandc zu weihen. — Herr I. Bra tiano ist von Paris iu Bukarest angelangt, feine Rückkehr hat unter den Bojaren einige Bestürzung er- regt. Sie sind nämlich nicht ohne Sorge, daß Herr Bratiano mit Hilfe seiner Parteigänger sich zum Fürsten deS Landes protlamiren lassen könnte. — 13. April. Zwei Mitglieder dcr Statthalterschaft, Golcsco und Catargy, seien nach Iassy abgereist,' weil dort Demonstrationen gegen die Union — welche indessen ohne Bedeutung scicn — stattgefunden hal'cn. — Die Paßuisa wurden in den Fürslcnthnincrn anfgc-hoben. — Die früheren Minister Erctzulcsco, Florcsco, BalaneSco und Cariagdi wnrden von dcr Regierung in Anklagestand versetzt. — Die Statthalterschaft und daS Ministerium schlagen dnrch Plakate an den Straßen» ecken den Prinzen Karl Ludwig von Hohcnzollcrn znm Fürsten von Rumänien unter dem Namen Karl l. vor. Diese Wahl wird dcm uu!l'n>^l! nnivl^'l dringend cm-psohlcn. Ein Gerücht will wissen, dcr Prinz werde bereits nächstens ankommen, um sich vorzustellen. Die Bevölkerung scheint damit zufrieden. — Nach den neuesten Nachrichten aus New-Aork scheint dcr Riß zwischen dcm Präsioentc n nnd dem Kongreß sich zu erweitern. Wie früher gegen die Frei-gclasscnen-Vurcaur-Bill, so hat der Präsident jctzt auch gcgcn die Bürgerrechts-Bill sein Veto ausgesprochen. In seiner deshalb an den Senat gerichteten Botschaft nennt er die Bill nnnöthig, nnloustilutioncll nnd dazu angethan, nm die den Einzclstaatcn in ihren Lcgislaln« reu und Gerichtshöfen vorvchaltenen Rechte zu vernichten. Er fügt hinzn: „ES erhebt sich die ernste Frage, ob cö einer ge« snnden Staatslunst entspricht, während cilf Staaten im Kongresse nnvcrtrcten sind, die ganze farbige Beuölte» rung nnd andere ausgeschlossene Klassen zu Bürgern der Bcrciuigten Staaten zn machen. Kaun wohl vernünftiger Weife angenommen werden, daß vier Millionen eben erst ans dcr Sklaverei getretene Neger die erforderlichen Eigenschaften, um sie zum vollen Bürgerrechte zn befähigen, besitzen, während gebildete Ausländer, um Bürger zu werden, eine Probezeit von fünf Jahre» zu bestehen haben? Die Bestimmungen der Bill sind voll Unheil. Die Raccuucrschicdcnhcit wird zu Guuslcn dcr Farbigen gegen die Weißen angewandt. Dcr Zentralrcgicruna. wird dadurch eine Macht ertheilt, welche das FudcrativMem beschränkter Gewalten zerstören uud die Schnßwchrcn dcr Rechte dcr Einzelstaatcn niederreißen würde, cS ist ein großer Schritt znr Zentralisation und Znsammcn-drängung dcr gcsctzgcbcndc« Gewalt in dcr Uuionsrc-gicrnng. Die Tendenz dcr Bill ist, den Gcisl dcr Ein-pörnng von Neuem aufznrcgcn und die Fortschritte dcr Einflüsse, welche Bande dcr Eintracht nnd des Friedens um die Staaten schlingen, aufzuhalten. Ich bin mir voll» ständig dcr Pflicht bewußt, die Neger, wo und waun immer es noth thut uud so weit cö nur immcr innerhalb dcr Bcrfassnng geschehen kann, zn ucrtycidigcu nnd zu beschützen, nnd wcrdc dcm Kongresse zn allcn nut dcr Berfassnng verträglichen Maßregeln znr Wnhrnng dcr bürgerlichen Rechte dcr Freigelassenen lind anderer Per« sonen in den Vereinigten Scaatcn meine Mitwirkung nie versagen." Man glanbt in Washington, daß die Bill vom Senate trotz dcs Vcto angenommen, daß sie aber im NcpräselUanteichausc nicht durchkommen wcrdc. Ngesneuigkeiten. — Dem russischen General v. dichter, welcher die <3hre hatte, Sr. l. l. Apostolischen Majchüt ein eigenhändiges Schreiben stilles SouueriwS zu llbcrbrmgcn, ist,. >vic die „Wr. Abdpsl." vermmmt, dcr Orden der eisernen K ione erster Klajse vcrlichcn worden. httd ^M- So viel schien anS allem dem als sicher diy^^'gchen, daß die Angen von Albinos, jcncr In-^ms,^" """l weißen Haaren und rothcu Augeu," unter lNllcln "' ^'chl mwscndcn könnten. Im Jahre 1847 big 5 endlich Ernst Brücke eine Bcodachlnng, die cr^ Er s ^'" s^bst in daS Reich dcr Fabeln vcrwi,scn halte.! leucbt ^ ^"l)e ^incs Menschen, der kein Albino war,! "ti?y „Als ich vor Kurzem," so schreibt Btücke,! I'UeN n "^ '" dmi Sprechzimmer der hiesigen (Bcr-lai^ "Uwcrsität zwischen dcr daselbst befindlichen Hängc-^U'ac, ^ ^"' ^"" sl""b' sah ich d,c Pup,llc cineS^ ^and! ^lwtles, dcr eben hinausging, als er sich uiu-Hallic s ""' ^'^ ^^"^ ö" schließen, mit lebhaft rother ^l'Ml ^"' 6s fielen mir sogleich die vclschicdcncn loin,, ' ^" ,^°" ^"" Leuchten dcr Angcn cinzclncr Per-bcni i i^'^ ^ ^^ immer fnr Fabel gehalten hatte, in-schc,/^ lllaubte, daß nur die Augen lcukotifchcr Mcu-^"ilm ^ "' derselben Weise wie die dcr weißen ^ssen 9!" ^uchtcu löuulcn. Dcr jnnge Niann aber, Hn^r , '^ 'ch locbcn haltc leuchten sehen, hatte dunkles Und ., l"'ll)in war an AlbiniSmnS nicht zu denken." ^tUli'a k '""^^ ^lch Brücke an die Aufgabe, die Bcob-nbh^,°, ^"»cnlcnchtcns vom glücklichen Zufalle un< ^ch w?,^ Zachen und cinc Methode aufzufinden, slig^,, ^um i,,^, ^^ ^^^^ ^^. ^,^„^^„ u„lcr gü"- hat dic ^>> c^'"^'" ium Leuchten bringen könnte. Er hclttc in, ^"^ ^^^^ ^li^ daß Brücke es wußte, Glider ^> ^'^ schon cin Jahr zuvor (1846) ein Eng. Hamens William Cumming dasselbe vollbracht, decüuw '^ bcmerkenswerth, daß eine so wichtige Ent- ^'tdcaun„ 5 ^^ "^" ^" großartigsten Folgen, der "L des Augenspiegels nämlich, gefolgt war, bei-i nahe gleichzeitig von zwei verschiedenen Männern ge< macht wurde, und ebenso, daß das Phänomen dcs Augcn-leuchtens bei nicht albinotlschcu Menschen von cinem Muune schon viel früher beobachtet worden war, ohne daß cr demselben die nölhigc Aufmcrtsamlcit geschenkt hätte. Als nämlich Brücke scinc Mthode, da? Angc znm Lenchlen zu bringen, seinen Freunden mittheilte, erklärte Dr. Karl v. Erlach, daß cr schon vor langer Zeit eine ähnliche Beobachtung gemacht habe, daß cr auch mit Brücke darüber habe sprechen wollen, daß sit aber dabei unterbrochen worden scicn. Die Art und Weise, in welcher es Ellach gelang, daS Angc lenchtcn zu machen, näherte sich sehr dcm Prinzipe, nach welchem im Jahre 1851 der große KönigSbcrgcr Physiologc H. Hclmholtz cin Instrument lonstruirtc, daS cr Augenspiegel nannte nnd mit dessen Hilfe cS möglich ward, den Augcngrnnd nicht blos zu erleuchten, sondern auch die Details desselben im lebenden Menschcuange wahr-zuuehmen. Hclmholtz sprach dnrch scinc unsterbliche Ent-dcckung, die in ihrer Großartigkeit vielleicht von keiner zweiten anf dem Gebiete der Naturwissenschaften über-troffen wird, das Wort: „Es werde Licht!" auf einem Gebiete, wo bis dahin nur tiefes Dunkel geherrscht. Wie höhnend haltc die Natur Thür und Thor offen gelassen zu dem herrlichen Vanc, wo dcr Nerv, dcr daS Sehcn vermittelt, bloßlicgt, wo das Gctricbc dcr Blnt-bewegung offen und in wnndcrbarcr Klarheit zu Tage liegt. Es mnß cin wahrhaft erhebender Moment gewesen sein, als Hclmholtz zuerst im lebenden Menschen« äuge all' das vou Angesicht schantc; es mnß da dem denkenden Forscher klar geworden sein, daß damit eine neue Aera in der Augenheilkunde hereingebrochen. Und ldoch nichts Neues unter der Sonne! Whatton IoneS theilt im Jahre 1854 mit, daß ihm cin sichcrer Bab-bagc bereits Anno 1847 cin Instrument gezeigt habe !zu dem Endzwecke, um in daS Innere dco Auges zn schanen, welches nach dcr Beschreibung vollkommen alle Bcdingnngcn erfüllte, um wenigstens untcr gewissen Umständen den Aligcnglund deutlich scheu zu köinien. Ob >Babbagc aber wirklich etwas sah, darüber schweigen die Berichte. (Debatte.) Vaterländische DeukwiirdiOkeiten. 1. Ein Gesundheitspaß dcr fürstlichen Hauptstadt Laibach, 24. Iäuucr 1751. „Bon danncn, alwo (Gutt scy Lob nnd Dank ge< sagt) wegen dcr abscheulichen Infektion (Pest) frisch nnd gcsnndcr Luft ist, rcißt fürwciser DitS Hans Erber mit einem Gespan, K i r ch e n s a mm lc r von hier i n'ö Tentschland, welche, alwo sie gelangen werden, sicher nud ungehindert Paß ertheilt werden kann. Urkund dessen gemeiner Stadt gewöhnliche Insiglsferll-gnng." DaS mittelst Oblaten bcigcdruckte Siegel nicht er-tcnnbar. Auf dem Passe befindet sich jedoch cin Kupfer, stich, dessen Darstellung uns anzieht. Ehnstuö mit dcr KrcnzeSfahne steht «uf einem Stadtthurmc älterer Art mit Zinnen in zwei Stockwerken, woranf cin Drache; unten herum eine Stadt mit Mauern und Thiumcn abgebildet. Man bemerkt daranf eine Kirche mit zwei Thürmen und einer Uhr. Vielleicht die Domlirchc. (Vizedom-Nrchw.) 584 — Vic das „N. Frdblt." vernimmt, sind in Wien gegen dreißig angesehene Bürger zusammengetreten, um für den Fall eine3 Krieges zwischen Oesterreich und Preußen ei» Frei willigen torps auf eigene Kosten auszurüsten. Betreffende Vorbesprechungen haben bereits im engen Kreise stattgesunden. — Am 1. Mai soll die neue „Lehr« und Erziehungsanstalt für Töchter," welche Fräulein Leoftoldine Petritjch, auS Laibnch in KIagen fürt gegründet, eröffnet werden! und der Unterricht sogleich beginnen. — Vor ein paar Tagen starb zu Mihlih in Mhren ! der pensiomrte Lehrer der dortigen israelitischen Haupt« schule, Herr Isat Kann, in einem Alter von 60 Jahren. Er hatte 45 Jahre lang in seinem Amte gewillt mit allem Eifer und allcr Treue. Noch größer aber sind seine Ver« dienste um die Einführung des dcutfchcn Unterrichtes in den israelitischen Hauptschulen Mährens. Er war ein Schüler der josephuüschen Richtung und ihr mit Entschiedenheit zu« gethan. Tie allgemeine Verehrung ging so weit, daß auch zu dem Leichenbegängnisse die ganze katholische und protc» slantische Geistlichst der Umgegend (viele waren des Ver, > storbenen Schüler in der hebräischen Sprache und Literatur), ferner Deputationen der Gemeinden sich eingefundeu hatten. — Ser bekannte Zaubertünstler Vosco ist in Dresden gestorben. — Die thüringischen Regierungen be. schlössen vor einiger Z»it, die preuhisch en Z a ndn ad rl» ssewehre in ihren „Armeen" einzuführen. Preußen zeigte sich frcundnachbarlich willfährig und lieferte nicht allein die erforderlichen Gewehre, fondern war auch so gütig, die da« durch entbehrlich gewordenen Gewehre alter Konstruktion in Zahlungöslatt anzunehmen. Die Freude über den militari» schen Fortschritt war groß, leider aber wurde bei der ganzen Manipulation nur eine Kleinigkeit vergessen, die nämlich, daß die Munition für diese Waffe auch nur von daher be» schafft werden taun, wo die Waffe selbst fabrizirt wurde, im vorliegenden Falle von Preußen. Da also Preußen sümmt« licde thüringische „Staaten" sofort nicht allein munitionsloS machen lann, wenn es Luft dazu zeigt, sondern in der That bereits angefangen hat — Koburg ausgenommen — so 'bnncn sie ohne „hohe obrigkeitliche Vewilligung" Preußens auch nicht einmal einen Schuß abfeuern. fokales. — Die Nr. 28 des „Triglav" enthält einen Artikel, worin der zur Ueberfahrt des Freiwilligentorps geschlossene! Kontrakt besprochen wird. (55 äußert sick der Verfasser die« ! se« Artikels mißliebig darüber, daß der Transport nicht einem Österreichischen Industriellen, sondern einer französischen Gesellschaft übergeben wurde. Diese Bemerkungen zu entträft ten, bedarf es nur weniger Worte. Die kaiserlich mezila« nische Gesandtschaft war so gewissenhaft, die Urberschiffung der Leute felbst gegen hdbere Preise einer Gesellschaft anzu-vertrauen, von der man nach den früheren Leistungen völlige, Garantie und Sicherheit erwarten tonnte. Außerdem ist tein ! einziger österreichischer Industrieller in der Lage, ein zum Transport einer solchen Truppenmenge geeignetes Schiff zur Verfügung zu stellen. Die französische Gesellschaft besitzt nicht nur geeignete Schiffe, sondern hat auch durch den zur vollen Zufriedenheit ausgeführten Transport der Freiwilligen im Jahre 1804 ihre Tüchtigkeit und Vertrauenswürdigkeit bewährt. Diefelde Gesellschaft hat schon wiederholt französische Truppenabtheilungen glücklich und zur Zufriedenheit nach Mexico befördert. Darin eine Vernachlässigung der osterrei« chischen Industrie zu sehen, ist eine ganz irrige Ansicht, denn bis jetzt schon zeigt sich das Streben, selbst aus weiter Ferne dem Vaterlande die alte Anhänglichkeit zu erweisen, darin, daß in der kurzen Zeit über eine Million Gulden den Kassen der österreichischen Industriellen zugeführt worden sind, welche von Angehörigen des Freiwilligenlorps für Be« stcllungcn an Linnen, Wassen und Monturtzstücken aus Merico nach Oesterreich gesendet wurden. — Gestern Nachmittag erregte die Einlieferung zweier Individuen durch die t. l. Gendarmerie die leicht erklärliche ^ Neugierde der lieben Strahenjugend. Die beiden Häftlinge! wurden, wie verlautet, gestern Vormittag in der Umgebung von Stein durch zwei Gendarmen, die nicht im Dienste und daher nur mit dem Seitengewehre bewaffnet waren, dadurch l entdeckt, daß erstere aus dem Hause, in dem sie sich auf« hielten, auf die Gendarmen fchossen, wobei ein Gendarm in die Hand getroffen wurde. Die Gendarmen drangen darauf wüthig in das Haus ein, wo es ihnen bald gelang, die beiden Individuen, die mit Pistolen bewaffnet waren, lampfunsahig zu machen und zu fesseln. Der eine der Ein» gefangenen soll, wie man versichert, der als Genosse des berüchtigten Sicher! bekannte Deserteur Tercel sein, während der andere der ZiviljuriSdillion untersteht. ^ — Nach dem letzten Konzerte wurde im Nedoutensaale! ein schwarzer Damenschleier gefunden, der bei Herrn Alois Cantoni abgeholt weiden kann. — Am I li. d. wurden in den Hochalpen bei RadmannS-dorf durch Herrn Dralla zwei Auerhühner mit cincm Schusse! zugleich erlegt. > — (Raubmord.) Am 8. d.M. früh wurde während des ^ Gottesdienstes die Bäuerin Maria Polanschel zu Koprivnit im Bezirke Lack ermordet und beraubt. Den energischen Einleitungen des t. l. VezirlSamteS in Lack so wie der äugen.' bllckllchen und unausgesetzt fortgesetzten scharfen Verfolgung ' des Thäters durch die l. l. Gendarmerie ist es zu danken, daß der Raubmörder schon am y. d. M. zu Podratam im VeZirle Tollmein in der Person eines entlassenen Sträflinges und berüchtigten Vaganten zu Stande gebracht und dem Gerichte übergeben wurde, wo er bereits seine ruchlose That eingestanden hat._______________ Aus >cn Landtagen. Pest, 12. April. In dcr heutigen Sitzung deS Repräsentantenhauses erstattete Balthasar Hor-vath Bericht über das Elaborat der Zwölfer-Kommis- ^sion. Der Bericht wild gedruckt nnd später an die Tagesordnung gcseht. Hicrauf wurden 7 Dcpntirtc ans Siebenbürgen vcrifizirt. — Präsident zcigtc an, daß das neue Hans gestern übernommen wurde und daß übermorgen dascldst die erste Sitznng stattfindet. — Mor« gen keine Sitznng. Montag sind die Stimmzettel znr Wahl der 15 Siebeudürgcr für die 67er Kommission einzubringen. Lemberss, 12. April. Dcr Landmarschall berichtet in heutiger Sitzung über den Empfang der mit Ueber» rcichutig dcr Adresse wegen Einsetzung eines galizischcn Hofkanzlerö bctranlcn LandiagSdcvntation. Die uorgele« scnc Antwort Sr. Majestät dcS Kaisers ward pul-nischcrscitö lebhaft begrüßt. Folgt die Vcrlcsnng dcö Ant-wortschreilicns des Munsters Grafen Vclcrcdi anf oaS DmilsagnngSschrciden deS Landcöansschnsses wegen der LandcSanlcihe nnd der kais. Sanktion für das Krakauer Statut; beide Publikationen werden mit Veifallöliezen-gnnacn aufgenommen. Die NcgicningSmitthcilung, daß dcr Gnlowinacr Landlag den Beschluß wegen Reform der galizischcn Kreditanstalt verworfen habe nnd die Bc< schlnsfe bloö für Galizicn zn fassen wären, geht an die ! bestehende Spczialkommission. Sodann wird die Änd« gctdebattc fortgesetzt. Die von Knrylowicz beantragte Sndvcnüonirnng des Vnczclc^cr KloslcrgymnasinmS wird dem Kommissionsantragc gemäß abgelehnt, obgleich die Nuthcncn dieselbe befürworten. Für das Krakancr polnische Theater wird, dem Kommissionsantragc zuwider, eine Subvention von 4M0 Gulden in Form cines Bor« Ischnsscs bewilligt, dagegen dcr Antrag Lawrowsli'ö be» ! treffend die Tnboenlionirnng deS Lcmberger rnthenischen Theaters laut Kommissionövoi schlag und nach heftiger Debatte verworfen. Morgen Sitznng._______________ Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Original - Telegramm. Wien, ttt. April. H»e«tc lauten sämmtliche Nachrichten friedlicher. — (HrnfBiömarc?S Leiden ist rheumntisch Berlin, 14. April. (N. Fr. Pr.) Die „ssrcnz< zeitung" beginnt sich mit der Idee eines dcntschen Par« laments zn bcfrennden. An der Börse sprach man von Dcmoliilisirnng, die Regierungsblätter schwel« gen darüber. — Viömarck's Leiden ist ein rhcuma-tisch-ncrvöscS. z Hamburg. 14. April. (N. Fr. Pr.) Der B e r-liner Korrespondent dcr „Börsenhalle" meldet die begonnene Entlassung dcr eingezogenen Gardc-Altil-z lcrie-Reservistcn als thatsächlich verbürgt. Florenz, 14. April. (Pr.) Man erwartet den Kricg immer zuversichtlicher. Ein Artikel der „Italic," sprechend von freiwilliger Abtretung Venedigs, hat offiziösen Urfpruug. Paris, 13. April. (Pr.) Das „Memorial Di. plomatiquc" vernimmt, Bismarck werde nächstens eine Depesche versenden, welche sein Rcformftrojckt ent< wickeln wird. Dasfclbe beruht auf dcr Trias-Idee; dic clste Gruppe bilde dcr Norden liiö zur Mainlinic unter Prcnßcn; die zweite Gruppe der Südwcstcn unter Baicrn; als dritte Gruppe stünde Oesterreich allein. Mau versichert, Italien fordere alSPreiS ^ für seine Allianz von Preußen Subsidien im Betrage von 500 Millionen Francs. , Paris, 14. April. (N. Fr. Pr.) Die Donau-fürstcnthümcr-Konferenz wird als vollständig gescheitert betrachtet. Erst wenn die Instruktionen der Bevollmächtigten erneuert werden, dürfte wieder eine Sitznng stattfinden. PariS, 14. April. (Pr.) Die Regierung rechnet auf eine Majorität von 4000 Stimmen für ihren Kandidaten in Straßburg. Visconti Bcnosta wird in Wien zuverlässig Ann ähcruna S-3)el> snchc machen. Iassy, 14. April. ,(Pr.) Eine hentc hier abgehaltene Volksversammlung, die über die Dcpntirlcn< ! Wahlen verhandelte, hat beschlossen, Dcftnlirte mit dlM imperativen Mandat nach Ankarcst zn entsenden, in ersterLinic fürdieUnion nn ter ein em Fül" sten lateinischer Race, wenn dies nicht zu erM' chcn wäre, aber für d ic L o S tre nnu n g von der Walachai zu stimmen. DaS Volk strömt massenhaft ii,s Rosnovano'schc Hans, diesen Beschluß !" nntcrschrciden. Anch dcr Metropolit trat demselben be>. Allenthalben herrscht vollkommene Ruhe. Bukarest, 14, April. Das Plcbiszit für dlt Wahl dcS Prinzen von Hohcnzollcrn zum FnrjtiN hat hentc hier begonnen und nimmt einen günstigen Folt< gang. In ss Tagen dürfte die Wahl des Prinzen Karl ^ndwig vonHohcnzollcrn znm Hoepodar im ganzen Landt ohne Schwierigkeit beendet sein. Milde Gaben für die Nothleidendett in Nttterkrain !find im Comptoir der „Laibacher Zeitung ! eingegangen: Laut letztem Answeis.......si. 903.2b ^von eincm Ungenannten......„ 5.-" ,. N. N............. 1."- „ Fran Alagdalena Freiin v.Tchmiedbnrg „ "^.^ . D.V...........^___^ znsammcn . . fl. 930.'^ Weitere milde, Vabcu werden mit Dcml augeuolumen «nd liilgtsäumt ihrer Bestimmung zugeführt. Keschäfts-Ieitunss. Iliillioiirll herauöznbriilgell wäre. Der Verfa!!.^ schlägt ein ^'ot^ric' Alilehen uor, aber lein in bisheriger We>! großes, sondern ein Äülchen, welches mit der lleinen Ä"V lcnlutterie in Verbindnn^ gebracht nnd durch die Zich»n^ derselben nmortisirt würde, nnd ^var nur durch Ambo-GewiiM!"' Eö sollten Amdolose zu 5, 10 nnd 100 fl. ausgegeben w"' den. Der Plan ist im Detail berechnet und würde in der g'^ ßen Welt der kleinen Lotterie ohne Zweifel Aufsehen machen ll»o Anklang finden «aiback, 14. April. Auf dem heutigen Markte swd "< schienen: 7 Wagen mit Heu uud Stroh (Heu 15 Ztr. ?" v"'' z Stroh 64 Ztr. U6 Pfd,), 36 Wagen und 3 Schiffe (17 Klafter/ mit Holz. Durchschnitt«.Preise. ^__^^- s>. lr. st. ll^ ! ^.^s!^.' Weizcu pr. Metzen — — 3 95,' Butter pr. Pfund - 45 ^ ^ Korn „ — — 2 74 Eier pr, Stnct — N^" Gerste „ —— 237 Milch pr. Maß — W ,^ Hafer „ — — 177 Rindfleisch pr. Pfd. ^li;-^^ Halbfrucht „ — - l^95 Kaldslcisch „ - ^ ^ ^. ^Hcidcil „ —,— 2 34 Schweinefleisch,, 16-^ Hirse „ -,— 2 32 Tchüpsensieisch „ —12^^ Kulurnh „ — — 2 47 Hclhudel pr. Stuck — 35-^ Erdäpfel „ 130 -— Tauben „ —15-" ^ Liusen „ 5-------—^ Heu pr. Zentner 1 50 -, ssrbsen „ 4'50—^ ! Stroh „ l40^>^ Molen „ 5----------- Holz, hart., pr,Klft. -- ^ Mindsschmalz Pfd. — 52------------ - weiches, „ —'- ^ Schweineschmalz „ —!40—!— Wein, rother, pr. ! . ^. Spect, frisch, „—'25-!- Timer ^ ,^ ^ s —geräuchert,, —38—,— —weißer „ — ^ ^^ ^ » ,n Z i Z « » ^^^»^ 'isliT'Mg. 327,«o -l- 4.7 windstill heiter ^ , 14. 2 „ N. ! 32(i.8i .j-16.8 W. mäßig halbheiter ^" « 10 ., Ab. ! 326.40 i^^i^W. schlvach ^ hciter^^^^- > '" 6 U. Mg^' 325^9' 4- 7g NÖ. s. schw. gauz bew. 0.55 > 15. 2 „ N. l 327.0, --9.4 NO. schwach Regen Mg"' ' 10 „ Ab. I 328.55 ! -^ 8.a ! windstill ! gauz bew. Den 14. warmer sonniger Tag. Mchmitlag etwas ,""" ^. « Den 15.Wolleudcclc dcn aanzen Tag geschlosfeu. Dünner StrlchU^ » Perautwortlichcr Nedaltenr: Ignaz v. Kleiumay^^^D Allen Freunden und Gekannten spricht f"l die frcnlidlichc Thcilnahinc während der langw>e' rigen Kracilheit und die zahlreiche Begleitung i" letzten Nnhcstültc dcr Fran Dabette Welsch den tiefgefühlten Danl aus in seinem und sei>'el Familie Namen (917) /ranz IVelsch-